Neue Hatter-Zievue. Theater im Admirals-Palast.
Dos ist die einzig« Ausstotiungsreoue, die sich über den Sturm der Zeit hinübergerettet Hot. Diesmal nennt sie HolleV, kurz und schlicht wie immer der Titel.„Schön und Schick'. Diesmal will challer, der kritischen Ermahnungen aus den Borjahren ein- gedenk, geistigen Gestaden zusteuern: die Ausstottungsschau soll bleiben, sie soll ober ein Schmaus nicht ollein für die Sinn«, sondern auch für dag Gehirn werden. Damit hapert es nun ein bißchen. Der Direktor hat sich zwar den Satiriker der Tagesereignisse, den Marcellus Schiffer , den Schöpfer der Kleinrevue, verschrieben, und die 50 sinnbetörendcn Bilder sind von einer Art Leitidee durch- zogen, nämlich„vom Auto, seinen Chauffeuren und Fahrgästen', ober der Witz funkelt nicht so wie sonst bei Schiffer, und der Quer- schnitt durch die Gegenwart ist schief durch die Oberfläche gegangen. Wenn das die großen Gedanken der Zeit sind, was wir im Admirale- palost von 7 bis tel2 Uhr zu hören bekommen, du lieber Himmel, dann ist es kümmerlich bestellt um das, was heut« die Welt bewegt. Die Schau, die Pracht, die glitzernde Materialisation der Lebens- freude ist dafür gelungen, das Auge kommt nicht zu kurz, es schwelgt in Farben und Glanz und schönen Frouenbeinen. Was den angeblichen Clou der neuen Revue anbetrifft, die Z>rhüllung der Reize, so hat man dies Versprechen nur halb und halb gehalten, freigebig präsentiert sich noch wie vor die strahlende weibliche Haut. Eine kunstgewerbliche Orgie tut sich auf, ein Märchen von Seide, Flitter, blitzenden Steinen, unwahrscheinlich kostbaren Kleidern. Manchmal steuern die Bilder hart am ausdringlichen Kitsch vorbei, mit Wehmut gedenken wir der früheren Kainerschen Kunstschöpfun- gen. Aber auch der diesmalige Ausstattungschef Josef Fennecker weiß das Auge zu betören. Die Revue ist mild durchwachsen von Darictänummern und Sketchen. Die Sketche plustern gewöhnlich eine Pointe übermäßig auf. die Darictönummcrn halten eben gerade das Niveau des „Wintergartens". Nur Gloria M a r a v i l l a s, eine sogenannte spanische Schönheit, fällt aus dem Rahmen. Sie trägt auf der Bühne mit zweifelhafter Grazie eine Kollektion spanischer Tücher spazieren und übt sich unbeholfen in unmodernen Tanzschritten. Ich hoffe keine diplomatischen Verwicklungen heraufzubeschwören, wenn ich bescheiden bemerke, daß solche Nummern allenfalls auch in Deutschland aufzutreiben sind. Spitzentänze von Easino de Paris und aus verstorbener Zeit hoben wir besser, ober auch nicht lebendiger, von der Pawlowa gesehen. Terry und Pat K e n d a l l aus London bringen mit ihren unerhört exakten, wirbelnden Tänzen Stimmung in die Sache. Daß mit dem ästhetischen Exerzieren der unerreichten T i l l« r g i r l s die Haller-Revu« steht und sällt, und daß es immer wieder helle Begeisterung weckt, ist eine Binsenwahr- heit. Eine Bilderfolg« hat ihren besonderen Reiz:«ine Moden- schau au» jüngst vergangenen Jahrzehnten. Das Parkett biegt kindlich und verziert erscheinenden Darbietungen Revue passieren läßt. Mit seinen Solisten hat Haller kein großes Gsück gehobt. Fritz Wiesen. t h a l ist kein Paul Morgan , Lea S e i d l kein« Trude Hesterberg . Dela L i p e n s t a j a eignet sich nur sür ein intimes Kabarett. Hans Brausewetter
und Hubert von Meyrinck gleiten gerode noch an den Klippen des großen Hauses vorbei. Erjreulich wie immer ist das kindlich übermütige Temperament und die Lebenslust der Margarete Schlegel . Rosa' D a l e t t i ruft mit ihrer drastischen Komik Lachstürme hervor. Musik ist natürlich Jazz: der Walzer kommt auch nicht zu kurz: die Komponisten sind aus allen Ecken des Erdballs zusammengeholt. Ernst vegner. „Moulin rouge." llfa-palast am Zoo. Wir haben schon viele Revuefilme gehobt, aber noch keinen, der so wie dieser den fortreißenden Rhythmus einer Revue, ihr« ganze Flimmerherrlichkeit, das Loben vor und hinter den Kulissen packt und in wirbelnd« Bewegung setzt. E. A. D u p o n t. Manuskript- Verfasser und Regisseur zugleich, hat den Revuefilm geschaffen, zu einer Zeit, wo dieses Genre schon überholt zu sein schien. Sein zweites großes Verdienst ist es, die große Darstellerin des Revuestars in Olga Tschechows entdeckt zu haben. Endlich hat diese Künstle- rin, die so vielseitig begabt ist und so selten voll ausgewertet wurde, ihren Regisseur gefunden. Sie ist nicht bloß entzückend und fesselnd in der großen Aufmachung auf der Bühne, sondern sie ist vor allein auch eine Darstellerin, die uns menschlich interessiert, und die gerade in dem Feinen und Leisen ihre Stärke beweist. Der Bräutigam ihrer jungen Tochter verliebt sich in die Mutter. Einen Augenblick mit- gerissen, weiß sie sich wieder in die Gewalt zu bekommen, und setzt nun alles daran, aus den beiden jungen Leuten ein glückliches Paar zu machen. Sie überwindet den Widerstand des aristokratischen Vaters, aber sie kann es nicht verhüten, daß der junge Mann, um einen Selbstmord herbeizuführen, sein Automobil beschädigt und dadurch die Braut in Lebensgefahr bringt. Um sie z» retten, setzt er sein eigenes Leben aufs Spiel. Eine rasende Autofahrt setzt ein, die mit einer Katastrophe endet. Die Mutter erfährt davon. Und nun hat die Tschechowa den großen packenden Moment, schmerz- zerrissen muß sie auftreten, um die Zuschauennenge, die in ihren verschiedenen Typen ausgezeichnet charakterisiert ist, an der klassischen Stätte des Pariser Amüsierbetriebes, eben im„Moulin rouge', zu unterhalten. Dieser Kampf zwischen der seelischen Zerrissenheit und dem Pflichtgefühl kommt hinreißend zum Ausdruck. Der Zuschauer ist mitgerissen von diesen wechselnden und ausgezeichnet geschnittenen j Bildern, die bald in die Vergnügungsbrandung des tosenden Saales, bald in das stille Operationszimmer führen, wo um das Leben der Braut gerungen wird. Das glücklich« Ende löst alle Dissonanzen auf. Neben der Tschechowa kann sich Eve G r e y als Tochter nur schwer behaupten. Man hatte wohl mit Absicht eine Darstellerin gewählt, die der schönen Mutter nicht allzu stark Konkurrenz machen' könnte. Den Schwiegersohn, den sein« Schwärmerei bis zum Spiel mit dem Verbrechen treibt, traf Jean B r a d i n glücklich. D.
Kommunistische Schwindler. Sine gehörige Abfuhr. Die ,Ftot« Fahne' vom 21. d. M. brachte folgende Notiz: „Der Ortsgruppenvorsitzende der SPD. in Bruckdorf, Otto Runge , erklärte zu«inem Genossen, als dieser auf den Panzer- lreuzer zu sprechen kam:„Für mich ist die SPD. erledigt.' Er beschwerte sich besonders hefiig über die Art und Weise, wie das Hallesche„Volksblatt'(SPD .) über den Skandal berichtet. Diese Schreibweise habe das ganz« betrügerische Spiel enthüllt.' Diese Notiz stammt aus dem kommunistischen„Klassenkampf' in Holle vom 18. August. Unser Parteifreund Runge hat daraufhin an das Hallesch« Kommunistenorgon folgende Berichtigung geschickt: „Zu Ihrer Zeitungsnotiz vom 18. August 1928 teile ich Ihnen folgendes mit: Für mich ist die SPD . nicht erledigt, sondern nach wie vor die einzige Arbeikerpartei. welche die Interessen der Wert- tätigen vertritt. Ihre Notiz ist trotz Fetchruck eine einzige Unwahrheit und ein lächerlicher Versuch, die Aufmerksamkeit von den eigenen Untaten der KPD . und ihrer sür die Arbeiterschost schäd- lichen Haltung abzulenken. Als ehrlicher Sozialdemokrat steht daher für mich nur das eine fest: wir stehen nach wie vor treu zu unserer Partei! Es bedarf daher nicht der vergeblichen Ver- suche dez.Llassenkampss' und feiner lächerlichen Berichterstatter, un» in unserer unerschütterlichen Ueberzeugung wankend zu machen. Falls Sie sich fürchten, diese Erwiderung zu bringen, so können Sie sie meinethalben in Ihrem Tischkasten vergraben. Im übrigen wird trotz Ihres großen Geschreis sich niemand darum kümmern.' Wie bei der notorischen Lügenhaftigkeit des Klassenkampfs' nicht anders zu erwarten, hat dieses Blatt picht den M u t g e> sunden, die Berichtigung abzudrucken. Otto Runge
Eowjetschnaps.
„Ich Hab deine Ration um einen Teelöffel verkürzt. Außerdem bitte ich dich, am Lohntag nicht zuviel zu trinken." „O, Väterchen Kommunist, du bist weife! Wenn ich Hab sechs Tage Zeit zu saufen, brauch ich dringend einen Tag, um meinen Rausch auszuschlafen."
hat in Voraussicht dieser Tatsache deshalb die oben wiedergegeben« Abschrift seines an den„Klassenkamps' gerichteten Schreibens dem Halleschen„Dolksblatt' zur Verfügung gestellt. In seinem Begleit- schreiben an unser Parteiorgan teilt Runge folgendes mit: „Wir haben hier genug unter dem Terror der KPD. zu leiden gehabt, als daß wir uns noch einmal nach ihr sehnen könnten. Die sraalichen Zeilen sind ernstlich nur für Dummensang berechnet: denn wir Bruckdorfer Sozial- demokraten stehen fest zur Partei, wenn wir auch der Bewilligung des Panzerkreuzers ablehnend gegenüberstehen, so sind die An- Näherungsversuche des.Llasssnkamps" zu jämmerlich, als daß auch nur ein einziger aus unseren Reihen schwankend werden könnt«.' Das ist eine sehr deutliche Antwort an die kommunistischen Schwindler, die jetzt angebliche Zuschriiten von Sozialdemokraten in Masjen produzieren, um die Aufmerksamkeit von dem Streit in ihren eigenen Lager abzulenken. Mit ihrer Fruchtbarkeit auf diesem Gebiet« wollen sie ihre Unkruchtbarkeit aus anderen verschleiern. Aber ihre..Manöver' sind schon zu oft vorgeführt, als daß sie koch irgend einen Reiz ausüben könnten. Selbst die längsten Richtlinien für die Spaltungsarbeit— das Rundschreiben 91t. 40 der Berlin - Brandenburger Bezirksleitung der KPD. umfaßt nicht weniger als acht eng beschrieben« Schreibmaschinenseiten-* werden nicht imstande sein,' überzeugte Sozialdemokraten von ihrer Partei und ihrer Gesinnung zu trennen! Mckiritt des bulgarischen Kriegsmlnisiers. Verantwortlich sür den englisch -sranzösischen Schritt? Sofia , 22. August. Der in Verbindung mit der Angelegenheit der mazedonischen Revolutionär« in letzter Zeit vielgenannt« Kriegs niini st er Wölk ow hat nunmehr sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Nach dem englischen und französischen Schritt, in dem Maßnahmen der bulgarischen Regierung gegen die mazedonischen Organisationen gefordert wurden, hatte Außenminister Vurow dos Ausscheiden Wolkows aus dem Kabinett verlangt da dieser in erster Linie für den«nglisch-französischen Schritt verantwortlich zu machen sei.
Oer Fernseher im amerikanischen Wahlfeldzug. Alban?(New Port). 22. August. Die Veranstaltung, bei der Smith morgen erklären wird, daß er die Präsidentschaftskandidatur annehme, wird zum ersten Mole nicht nur durch den Rundfunk, sondern auch«ms dem F« r n s e h- «ege oerbreitet werden.
„Sensation im Zirkus." Titania-pafost. Dos Wanderzirkusmilieu wußte mal wieder herhalten, damit ein Film der stärksten Knalleffekte und der größten Unwahrschein, lichkeitcn gedreht wurde. Er ist ganz zugeschnitten auf die Naivität des amerikanischen Filmpublikums, daher ist er für Deutschland ein Fehlschlag schlimmster Art. Im Vorspiel perläßt ein« Seiltänzerin ihren Mann,«inen Todesfohrer, und geht mit einem Stallmeister auf und davon. Das Kind bleibt, entgegen dem Willen der Mutter, bei dem Todes- fahrer, der bald stirbt. Als die verlassene Tochter erwachsen ist, heiratet sie einen reichen jungen Mann. Der Vater ist entsetzt, daß sein Sohn mit einer Seiltänzerin in sein Haus kommt und ver- stößt das junge Paar. Die Stiefmutter des Sohne» freilich denkt anders, denn st« ist die Mutier der jungen Frau. Dem jungen. mittellojen Paare geht es bald sehr dreckig, da taucht der Stall. mejster von ehedem auf, um rn Papas Auftrag die Jung- vermählten zu trennen. Der Bösewicht, der die scheußlichsten Mittel gebraucht, wird von Mama erschossen Doch ist dem Sohn« ein Geständnis abgepreßt und er gilt als Mörder. Schließlich liegt dos jung« Paar beglückt einander in den Armen, was ober aus der Mörderin wird, erfährt man nicht. Der Regisseur Michael Kertesz hat entschieden Pech, er kommt uns immer so furchtbar wichtig mit Arheiten, die in ihrer Art bei uns schon lange überholt sind. Di« Tragödin der Haupt- rolle, Dolores Costello, ' spielt nicht, sie sieht nur au», sie ist die schöne, unschuldsvolle Filmjungfrou. was unter stetem Weinen demonstriert wird. Aber Kertesz läßt sie nicht schön und stiirmiungsvoll weinen, er läßt sie heulen. Auf die Dauer wird einem ganz schlimm dabei. Don Luise Dresser, der Mutter, fordert der Regisseur unnötigerweise Zurückhaltung, er läßt diese tüchtig« Schauspieler einfach nicht spielen.— S.
pslarsorscher irnft Menschensreffer. Die furchtbaren Anschuldigungen gegen die Teilnehmer der Nobile-Expedition, Zappi und Mariano, die in dem Verdacht gipfeln, sie hätten ihren Hunger an Malmgreens Leiche gestillt, die Erlaubnis, die Mariano im Falle seines Todes dem Gefährten gegeben, lassen an so manche grausige Abenteuer aus der Geschichte der Polarsorschung denken, bei denen ähnlich« Anklagen austauchten. Verschiedentlich ist behauptet worden, daß die Unglücklichen in den grausigen Einöden des Polareises schließlich zum Kannibalismus gegriffen haben, und zweifellos ist ein« solche Derzweiflungstot auch ab und zu vorgekommen. Ja, sogar in der Literatur ist dies Motiv behandelt worden. In einem Roman von Selms Lager- l ö f„Das heilige Leben", in dem diese große Erzählerin und mit- fühlend« Frau das Erlebnis des Weltkriege» auf ihre Weise ergreifend gestaltete, ist dies Motiv zum Ausgangspunkt genommen. Der Held soll auf einer Polarreise mit seinen Kameraden von der Leiche«ine» Gestorbenen gegessen hoben. Die Begeisterung für die geretteten Helden verwandelt sich daraufhin sogar in Ekel und Verachtung. Der Held, der nach ssiner schwedischen Heimat zurückkehrt, gilt überall für einen Ausgestoßenen und Geächteten, und Leute, die viel schlimmere Derbrechen begangen haben, wenden sich von ihm wie von einem Aussätzigen ob. Zum Schluß kommt freilich heraus, daß«r sich der scheußlichen Untat gar nicht schuld g gemacht hat:«r lag im Fieber, als das Entsetzliche geschah, und die anderen' redeten ihm nachher ein, er habe auch etwas gegessen, ohne daß es der Fall war, um ihn dadurch zum Mitschuldigen zu
machen. Selma Lagerlöf hält den Ekel vor solcher Tat für berechtigt. aber ihre geniale Geschichte gipfelt in der Lehre, daß das größte Verbrechen stets das sei, dos am Leben und an den Lebenden be- gangen werde, und daß man schließlich um des heiligen Lebens willen«ine in höchster Rot begangen« Verletzung des Rechtes der Toten vergeben könne. Der Roinan der Lagerlöf. der seinerzeit wegen der„Seltsamkeit des Stoffes vielfach abgelehnt wurde, hat jetzt plötzlich eine unheimliche Aktualität erhalten.
,Eine Reise durch Palästina." Der von der Palästina-Filmgesellschaft gestern im Schwechtensoal gezeigte groß« Poiästina-Film war«ine Eni- täuschung. Abgesehen von den dilettantischen, zum größten Teil flauen und ungeschickten Aufnahmen beschränkte sich die filmssch« Darstellung auf die Wiedergabe langweiliger Bahnhofsanlagen und repräsentativer Gebäude, wie man sie überall findet.„Volksszenen" kommen in ihrer Ausdruckslostzkeit kaum zur Geltung. Gewöhnlich fuchtelt ihrend ein Straßenjunge zum Ueberfluß unmittelbar vor dem Objektiv mit den Armen herum. Vom Leben und Schaffen der jüdischen Ansiedler und Arbeiter erhalten wir nur ein schwaches Bild: die Innenaufnahmen von Fabritbetrieben sind gänzlich miß- lungen. Am erträglichsten sind noch die Bilder von den alten, historischen Stätten in Jerusalem , Bethleheni, Nozareih— die man aber aus anderen Quellen schon zur genüge kennt. Kinder beim Schulunterricht im Freien, Talmudschüler mit ihren Rabbis und sporttreibende Jugend fesseln noch am ehesten unser Interesse. Der Schlußteil des Films ist den Hafenstädten Akko, Soifa, Jaffa und dem aufstrebenden Tel Awiw gewidmet, das mit seinen modernen Ge- bäuden und breiten, verkehrsreichen Straßen die eigentliche Stadt des neuen Palästinas zu werden verspricht. X.
Leo Greiner ist in Berlin an einem Herzschlage im Alter von 52 Iahren gestorben. Ein stiller, feiner Dichter, der auch im lauten Berlin sich gleich blieb. Im Münchener Scharsrichtertreise tauchte der aus Brünn Gebürtige um 1900 zuerst auf. Lyrik und neuzeitgemäße Dramen verfaßte er damals. Später siedelte er nach Berlin über, wurde Dramaturg in S. Fischers Verlag, hatte seinen großen Erfolg mit der Bear» beitung von Aristophanes' Lysistrata , die Reinhardt brachte. Sein Einführungsvermögen und nachgestaltendes Talent bewährte Greiner weiter am altenglischen Drama, an chinesischer Lyrik und altdeutschen Novellen. Aber im Grunde blieb er ein Fremder in der Großstadt und im Literaturbetrieb, er war eine Lenau -Natur. Selber in Ungarn ausgewachsen, mar er mit diesem schmerzzenssen�n Dichter innig vertraut. Seine Lenaubiographie ist ein Dokument auch seines eigenen Wesens. SUidflsche Oper. Für«wen möglichst geringen Prei« kann sich seder einen Stammlitz in der Stödt. Oper sichern. Da« Abonnement ist auf der allerbreilesten Grundlage aufgebaut und ,war kann man abonnieren n. 22 oder 4t Vorstellungen in der Spielzeit für bestimmte Tage und zwar in einivöchenliicher, zweiwöchenilicher oder vierwöchenUicher Rund«, auch Sonn- tag«. Die Einzeichnungs liste ist im Htammfitzbureau der Stadt. Oper ausgelegt. .10 Zahr« voltsstaal." Adolf Abter schreibt bat Manuskript zu«wem lulturpoluilchen Film, der unler dem Titel.10 Jahre BolkSstaaf die Weder« aufbaum bellen der deutschen Republik zeigen, wird. Schilling» Leiter de« Illmmustkstudium». Di« kilustlerische Leitung de« von der(Senosscnlchast Dcutfcher Tonfetzer eingerichteten Filmmusik- studiumS hat Max v. SchillngS übernommen. Henry Barbusse«tfronli. Nach einer Meldung au» Moskau ist der be- kannte pazifistische Schriftsteller Henry Barbusse w Nrjchut Nowgorod an einer Brustfellentzündung schwer«trankt.