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PARIS - BERLIN

Yea PARIS ch BEAN und Zurtka

Paris­

Berlin.

Einen Pariser Fleischer hat der Ruhm, den der Eiserne Gustav für seine Droschtenfahrt ernten fonnte, nicht ruhig schlafen laffen. Mit seinen drei Hunden und seinem Karren ist er in einem Monat von Paris nach Berlin gewandert. In einigen Tagen will er wieder nach Paris zurück­

wandern.

Die Gnädige und ihr Vogel.

Lora frißt feine harten Eier.

Eier freffe, und zwar mit größtem Appetit.

Moran man wieder sieht, daß unsere Coupletdichter schwindeln. Ein Papagei frißt doch harte Eier.

Fräulein Gertrud war Hausangestellte bei einer alten,| fizerin eines Papageis sei und das ihr Papagei sehr wohl harte ziemlich schwerhörigen Dame, einer verwitweten Frau Stadtrat a. D. Außer der Frau Stadtrat aber hatte Gertrud noch deren Papagei, Fräulein Lora, zu betreuen. Sonst war die Gnädige ohne jeden Anhang, abgesehen von einigen erb berech- tigten Neffen und Nichten, die gelegentlich einmal des Sonntags auf der Bildfläche erschienen, um sich in liebevolle Er­innerung zu bringen. Unter diesen Neffen und Nichten ging das Gerücht, das Erbe der Frau Stadtrat a. D. fäme erst zur Verteilung, wenn diese selbst und mit ihr Lora das Zeitliche gesegnet hätte. Dieser Zeitpunkt fonnte noch sehr, sehr lange auf sich warten lassen, denn Lorchen zählte er st" 120 Jahre und dachte vorerst gar

nicht daran, ihr zähes Leben und heiseres Krächzen aufzugeben. Das um so meniger, als Lorchen in jeder Weise verhätschelt und verwöhnt murde. Jeden Morgen befam Lorchen ein Eigeld, und Gertrud mußte gewissenhaft darauf achten, daß dieser Leckerbiffen nicht zu heiß und nicht zu falt verabreicht wurde. Dedesmal, wenn Lorchen hochbefriedigt mit beweglicher Zunge unter Schmaßen das Gelbei verzehrte, stand die Frau Stadtrat a. D. daneben und konstatierte freudestrahlend, daß ihr Liebling noch immer bei gutem Appetit mar.

Eines Morgens aber hatte Gertrud nicht recht aufgepaßt, und das Ei war etwas hart geworden. Die erotische Bogeljungfrau schaute sich diese bisher unbekannte Nahrung zunächst etwas fritisch an, hackte dann anfangs mißtrauisch, dann aber mit unverkennbarem Appetit in das Eigelb und verzehrte es. Frau Stadtrat, die gerade dazu tam, als Lorchen den letzten Happen in sein Inneres verschwinden ließ, mar Sie und machte Gertrud die bittersten Vorwürfe. Sie drohte mit Entlassung, und nur die aufrichtige Reue ihrer Hausgehilfin hielt sie davon ab, dieser Drohung sofort die Tat folgen zu lassen. Der Fall war erledigt.

Aber nach acht Tagen lag Lorchen am Morgen steif und tot im Käfig. Jetzt ergoß sich der Zorn der gewissermaßen zum zweiten Male Witwe gewordenen Frau Stadträtin erneut über Gertruds Haupt, und diesmal wurde Gertrud wirklich ohne Ein haltung einer Kündigungsfrist entlassen.

Gertrud zitierte ihre verflossene Gnädige vors Arbeits­gericht. Hier begründete die Frau Stadträtin die fristlose Ent­laffung, indem sie sich in ihrem Plädoyer etwa an den Tert des neuen geistreichen Schlagers hielt und dem Gericht erklärte: Mein Papagei frist teine harten Eier, nein, harte Gier frißt er nicht!" Weil der Papagei eben doch, durch Verschulden der Klägerin ein hartes Ei gefressen hatte, so war er gestorben. Gertrud mar gemissermaßen seine Mörderin, und man dürfe es der Frau Stadtrat nicht zumuten, mit solch einer Person" noch länger in einem Haushalt zu bleiben.

Das Gericht verurteilte die Frau Stadträtin trotzdem, an die Klägerin Lohn und kostgeld für die eingeklagte Zeit zu zahlen, denn einmal, so begründete haarscharf der Richter das Urteil, war Lordhen ja erst acht Tage nach dem Genuß des harten Eis gestorben, so daß der Tod auf diese unvorschriftsmäßige Er­nährung nicht einwandfrei zurückgeführt werden könne. Weiter­hin hatte eine der Beisigerinnen erklärt, daß sie selbst glückliche Be­

Unser langjähriges Vorstandsmitglied, der Kollege

Ignaz Mathia

ist am 18. d. Mts. im Alter von 53 Jahren verstorben.

Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren!

Verband der Nahrungsmittel­und Getränkearbeiter, Ortsgruppe Berlin , Sektion L.

Die Einäscherung findet am Donnerstag, dem 23. ds. Mts, abends 8 Uhr, im Krematorium in der Gerichtstraße statt.

Theater, Lichtspicic usw.

Saltenburj- dühnen

Jis. Künstler- ih. 21 Uhr:

Es kommt

Jeder dran!

Revue von

Fr. Holländer

Uhr CASINO THEATER SUhr Lothringer Straße 37.

Der neue Eröffnungs- Schlager

Rundfunkfieber

Lessing- Theater Dazu ein erstklassiger bunter Teil.

Täglich 8 Uhr

Der Zarewitsch "

Staats- Oper Wiederbeginn der Vorstellungen

Unter d. Linden

Montag, 27. August

Staats- Oper

Am Pl.d. Republ.

Wiederbeginn der Vorstellungen

Montag,

27. August

Tempo Tausend!

Zähnefnirschen und Ohrfeigen.

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Herr Kurz war fanatischer Anhänger des modernen Zeit geiſtes: Tempo, Tempo. Da er Inhaber eines Eiergroß. handelsgeschäftes war, ließ sich diese Einstellung auch in seinen sonstigen Lebensanschauungen aus seinem Beruf heraus er­flären. Im schnellsten Tempo mußten seine Eier eingekauft und wieder verkauft werden, sonst stant sein Berlust aus diesen Geschäften gen Himmel. Also mußte er schon, besonders im Berkauf, das Tempo Tausend" einhalten, denn Zeit ist Geld. Es ist daher zu verstehen, daß er dieses Tempo auch von seinen Angestellten verlangte und infolgedessen einen ziemlich großen Berbrauch" daran hatte. Verbrauch" daran hatte. Am schlimmsten tamen dabei seine Stenotypistinn en weg, denn teine fonnte auf die Dauer seinen Anforderungen gerecht werden. So gab es besonders hier einen sehr häufigen Bersonalwechfel. Dieser Wechsel hatte aber auch wieder sehr viel mit dem Tempo, mit dem er seinen Privatpassionen, teils mit, teils ohne Erfolg, nachjagte, zu tun.

Bor vier Wochen fand wieder einmal ein derartiger Bersonal­wechsel statt, und Herr Kurz suchte eine neue Rontoristin für Bureau und Bager. Unter den Bewerberinnen suchte er fich die hübschefte aus. Das Tempo in ihrer Arbeit entsprach wirklich einmal feinen Anforderungen. Dafür haperte es aber am Tempo für die kleine Nebenbeschäftigung, die er seiner Kon­toristin zugedacht hatte. Sie wies ihn immer in die Schranken zurüd, und zähnetnirschend mußte er sich fügen, bis er ein­mal dieses langsame, oder richtiger gesagt, Garnicht- Borwärts­fommen nicht mehr ertragen wollte und in rasendem Tempo auf sein Ziel losging. Allerdings mit negativem Erfolg, denn die junge Dame hatte in der Woche ihrer Tätigkeit bei Herrn Kurz soviel von seinem Geschäftsgebaren gelernt und sich so den Schnelligkeitsreforden angepaßt, daß sie ihm

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à Tempo eine nicht zu verachtende Ohrfeige gab, so daß er sich vor Schreck in eine gerade angekommene Riste mit Eiern fetzte.

Darüber fühlte sich Herr Kurz so in seiner ,, Ehre als Chef und als Mann getränkt, daß er seine schlagfertige" Stenotypistin im selben rasenden Tempo auf die Straße setzte, worauf diese sich wieder veranlaßt fah, beim Arbeitsgericht Klage gegen Herrn Kurz zu erheben, der in seinem Tempo Tausend" diesmal über das Ziel hinausgeschossen war.

Die Richter nahmen, dem Falle entsprechend, dieses Tempo Tausend" auch auf und verurteilten Herrn Kurz genau so kurz. wie sein Name und seine Einstellung dem Leben gegenüber war, zur

Mittwoch, d.22.8.

Städtische Oper

Bismarckstr. Turnus IV

Anf. 19%( 72) U.

Pique Dame

Staati. Schauspielh. Am Gendarmenmark

Ferienhalber geschlossen

Staatl. Schiller- Theater, Charitbg. Ferienhalber geschlossen!

Reichshailen- theater

Stettiner Sänger

Wiederauftreten von Paul Britton. Anfang 8 Uhr. Populäre Preise:, 60-2,50 Sonntag, 26. 8.: 1. Nachmittagsvorstii. za halb n Preisen a. voliom Programm! Donholl Brett'i ( Saal und Garten) Varieté-Tanz- Konzert.

Für unsere Leser Gutschein für 1-4 Pers. Berliner ik- Trio

nur 1.15 Sessel 1.65 M.

Sonstige Preise; Parkett u. Rang 0.80 M. Neukölln.

Deutsches Theater

Norden 12310

U. Ende nach 10%,

Zum 75. Male:

Artisten Regie Max Reinhardt

Sarnowsky- Bühnen Ch. Königgrätz. St.

Wiedereröffnung

heute 8 Uhr

Zum 100. Male Leinen aus Irland

Die Komödie SchlesingerEffen­

Bismarck 2414/751 di: Curt Bois .

U. Ende 10% U. Zum 101. Male: Es liegt in der Luft Revue von Schiffer.

Theater des Westens Täglich 8, Uhr Lilli Flohr,

Musik v. Soollansky Paul Heidemann

Berliner Theater

in: Das

arlottenstr.91/ 91. Don.170 süße Geheimnis

14, Ende nach 101/2 Zum 122. Male: astspiel d. Jeutschen Th

Der Prozen

HALLER- REVUE Schön und schick"

Th. im Admiralspalast Täglich

814 Uhr. Planetarium am Zoo Varlang. Joachimsthaler Straß Noll. 1578 16 Uhr Der Sternhimmel

im Sommer

18 Uhr.

Erde und Weltenraum.

20 Uhr:

Schwankoperette. Der Einfluß d. Gestirne

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( Vo ksglaube und Wissenschaf).

Mary Dutan HALLER Residenz- Theater

Blumenstr. 8. Täglich 8, Uhr

Skandal

im Bett! Sttenschwank in 3 Akten.

In der Hauptrolle Anneliese Wortz& G. Jugendliche haben keinen Zutritt! Parkett auch Sonnt statt 4.- Mk.

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THEATER IM ADMIRALSPALAST

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Täglich 8 Uhr

Lahnstr. 74/751 nur 1.- Mk. Vorverkaufununterbrochen

Zahlung von anderthalb Monatsgehältern. Wohin gegen fie feine eingereichte Gegenflage auf Ersatz der er schlagenen" Eier abwiesen.

Liebe im Junggesellenheim.

Der Brief unterm Kopftiffen.

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In einer etwas besseren Herberge für wandernde Arbeiter, die sich Junggefellenheim" nennt, war Fräulein A. als Hausmädchen eingetreten. Die Heimwirtin hatte ihr zur Pflicht gemacht, teine Beziehungen zu Gästen des Heims anzufnüpfen und auch feine Annäherung von den Gästen zu dulden. In dieser Hinsicht könne man ganz beruhigt sein versicherte Fräulein A. denn sie habe einen Bräutigam, einen Schiffsheizer. Im Vertrauen auf diese Versicherung wurde dem Mädchen die tägliche Reinigung der Schlaf­räume von 45 jungen Männern übertragen. Aber die Tatsache, daß sie einen Bräutigam hatte, der ja weit draußen auf hoher See schwamm, scheint doch kein hinreichender Schutz gegen Tändeleien mit anderen Männern gewesen zu sein. Schon nach furzer Zeit glaubte die Wirtin bemerkt zu haben, daß zwischen einem Gast und Fräulein 2. ,, etwas vorgehe". Das Mädchen wurde deshalb fristlos ent lassen und klagte beim Arbeitsgericht.

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Die Wirtin sagte aus, nachdem sie bemerkt hatte, daß etwas Dorgehe", habe sie ihren Mann darauf aufmerksam gemacht und durch die gemeinsamen Beobachtungen habe man festgestellt, daß ein Herr B. ,, immer hinter dem Mädchen hergewesen" sei. Ja," sagte die Klägerin ,, ich fann doch nicht dafür, wenn jemand hinter mir her ist. Zusammengekommen sind wir nicht." Herr B. wurde als Zeuge gehört. Er versicherte, daß er die Klägerin zwar im Heim kennengelernt, freundschaftliche Beziehungen mit ihr aber erst angeknüpft habe, nachdem beide das Heim verlassen hatten.

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Noch ein zweiter Fall wurde gegen die Klägerin angeführt. Sie hat ein Briefchen mit der Einladung zu einem Stelldichein zu 9 Uhr abends auf dem Helmholzplatz unter das Kopfkissen eines Herrn 3. gelegt, und dieser hat der freundlichen Einladung Folge geleistet.- 3. fonnte nicht als Zeuge geladen werden, denn er befindet sich zurzeit ,, ein Sträußchen am Hute, den Stab in der Hand" auf Wanderschaft. Aber Fräulein A. gab die Tatsache zu mit dem Bemerken: Was ich nach Schluß der Arbeitszeit außerhalb der Arbeitsstätte mache, das geht niemanden etwas an."

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Das Gericht wies die Klage ab mit der Begründung, das Verhältnis der Klägerin mit dem Zeugen B. sei doch auf Grund der Bekanntschaft im Junggesellenheim zustande ge­kommen und der Brief unter dem Kopfkissen sei doch ein so be­denklicher Vorgang, daß die Beklagte, wenn sie derartiges dulde, fich der Gefahr einer Strafverfolgung ausfeßen würde. Die fristlose Entlassung sei deshalb berechtigt gewesen.

Die Kreditschwindler im Verhör.

Bernehmungen Milanis und Marchesinis.

Die eingehenden Bernehmungen der beiden in Berlin und Frankfurt a. m. verhafteten Kreditbrieffälscher Milani und marchesini wurden gestern den ganzen Tag über fortgesetzt.

Sie bestreiten nach wie vor, in Holland gewesen zu fein, geben aber zu, den in Marseille festgenommenen Alfredo Bal­meri zu fennen. Dieser Mann soll in der dortigen Lebewest eine Rolle spielen. Durch ungewöhnliche Ausgaben, wie die An­schaffung eines Lugusautos usw., hat er sich in der legten Zeit schon verdächtig gemacht. Milani und Marchesini dagegen be­haupten, daß sie Balmeri stets nur als vermögenden Mann gefannt hätten und daß die Anschaffungen nichts Besonderes zu bedeuten hätten. Auch daß er auf ihrenhilferuf", den in Wirklichkeit die Kriminalpolizei abfandte. aus Marseille prompt 3000 Franfen an sie überwies, mollen fie als harmlos dar stellen.

Aus dem Vorleben des Marchesini ist inzwischen noch be. fannt geworden, daß er im Jahre 1921 in Wien wegen eines großen Raubüberfalles auf einen Bantbeamten feſtge­nommen wurde. Zwei Jahre später besta hl er in der Filiale der Bank von Frankreich in Marseille einen Kunden um 210 000 Franken. Marseille scheint, soweit es sich bisher überblicken läßt, das Nest gewesen zu sein, von dem aus die Bande ihre Operationen einleiteten.

Ueber die Person des mit Palmeri zusammen festgenommenen Helfershelfers ist hier noch nichts Näheres bekannt. Die Untersuchungen werden noch fortgesetzt.

Das Nehrungsmuseum in Ridden. Seit mehreren Jahren er strebt der Trachtenverein in Nidden ( Memelgebiet ) die Schaffung eines Nehrungsmuseums in dem Ostseebade Nidden . Nachdem Versuche, im Schulhause Räume zu gewinnen, ebenso fehlgeschlagen waren wie der Plan, ein Fischer­haus für diesen Zweck zu kaufen, sind jetzt genügend Mittel vor­handen, um einen eigenen Bau zu errichten.

Berantwortlich für die Redaktion: Engen Brager, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag 6. m. 6. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druckerei und Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.

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