Verbandstag der Tabafarbeiter. Berbandstag der Buchbinder.
Bon der Arbeitslosen: bis zur Invalidenunterstützung.
Im Festsaal des Münchener Gewerkschaftshauses wurde am Montag früh der 20. Verbandstag des Deutschen Tabalarbeiterverbandes vom Borsitzenden Deichmann eröffnet. Seine Begrüßungsworte galten besonders auch den ausländischen Gästen: dem Genossen Eichelsheim, dem internationalen Sekretär in Amsterdam , ferner dem Genossen v. d. Verhouen, dem Vorsitzenden der holländischen Labafarbeiter, den Genossen Jensen, Vilumsen und Nielsen aus Kopenhagen ( Oslo , Norwegen ), Eliasson( Stockholm , Schweden ), Nowat( Prag , Tschechoslowakei ), Fischer und Desch bach( Schweiz ) sowie Romp 3a( Danzig ). Die französischen, englischen, österreichischen und polnischen Labatarbeitergewerkschaften waren am Erscheinen durch eigene Verbandsarbeit gehindert.
Heute vor 25 Jahren, so erinnerte Deichmann, ist der große Streit um die Einführung der Arbeitslosenunterstüßung im Deutschen Tabatarbeiterverband entschieden worden. Die Pragis hat denen unrecht gegeben, die dabei eine wesentliche Schwächung der Organisationskraft befürchtet haben Jekt muß unser Bestreben sein, eine umfassende Organisation aller Tabafarbeiter und-arbeiterinnen zu schaffen.
Den allgemeinen Bericht über die Tätigkeit des Verbandes für die Zeit vom 1. Januar 1925 bis zum 31. Dezember 1927 gab Ferdinand Husung( Bremen ). Der Verbandstag erhob sich zu Ehren der 800 Mitglieder, die in der Berichtszeit aus dem Leben scheden.
Die Tabatbesteuerung
hat Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit gebracht. Obwohl eine Erhöhung der im Dawes- Plan verpfändeten Einnahmen aus den Zöllen und den Abgaben auf Branntwein, Bier, Tabat und Zucker nicht erforderlich war, wurden Tabafzoll und vor allem die Steuer auf die billige Zigarette fo start herausgesetzt, daß die Zigarettenfabriken nicht mehr arbeiten fonnten. Im Jahre 1926 wurden z. B. an Tabatsteuern und Zöllen im Deutschen Reich 775 Mil Tionen aufgebracht, obwohl zu Reparationszweden über 100 Mil lionen weniger, nämlich 657 Millionen ausgereicht hätten.
Die Arbeitslosigkeit war am furchtbarsten Ende März 1926, wo auf 100 Verbandsmitglieder in der Zigarrenbranche die Bahl der arbeitslosen Mitglieder 39,14 und der verkürzt arbeitenden Mitglieder 43,58, die Zahl der Vollbeschäftigten aber nur 17,28 Proz. ausmachte.
Der Rechtsschutz durch den Verband war im Jahre 1927 sehr umfangreich. Bon 266 Rechtsschutzfällen wurden durch Vergleich 37 Fälle, durch sofortiges Anerkenntnis oder durch Urteilsspruch 207 erledigt. In 18 Fällen blieb der Erfolg versagt. Häufig dachten viele Zigarrenfabritanten gar nicht daran, den Arbeitern die Lohnerhöhung vom 1. April 1927 an zu zahlen, die auf Grund der verbindlich erklärten Schiedsspruchs vom 12. April eintreten mußte. In 104 Fällen fonnte für 3083 Mitglieder die Nach zahlung des Tariflohnes und die Ferien entschädi gung von insgesamt 48 900 mart erreicht werden. Klagen auf Zahlung des rückständigen Lohnes find in jenen Bezirken recht häufig, in denen die wöchentliche Abrechnung und Lohnzahlung nech nicht durchgeführt ist. Erfolgreich arbeitete der Verband auch gegen ungefeßliche Stillegung von Betrieben, für viele Lohnansprüche, besonders wegen fündigungsloser Entlassung.
Der Streif in der Herrenkonfektion.
leber den Streif, der noch nicht in vollem Umfange eingesetzt werden soll und der am gestrigen Tage erst in Form von Teilstreifs aufgenommen wurde, liegt bis zur Stunde noch feine Uebersicht vor. In Berlin werden zunächst 12 Betriebe bestreift, worunter einige große Firmen. Die Zahl der Streifenden beträgt ungefähr 1200, doch ist wahrscheinlich, daß sie sich heute noch erhöht.
Auch an den übrigen großen Konfettionsplätzen haben die Teil streits ihren Anfang genommen. Da die Heimarbeiter erst noch fer.ige und halbfertige Waren abliefern müssen. tritt der Streit nach außen hin nicht so rasch in die Erscheinung. Doch wird heute an den Hauptplägen der Herrenkonfettion der Streit in den namhaftesten Betrieben durchgeführt.
Der Arbeitgeberverband hat verlauten lassen, daß er zu heute seinen Ausschuß zusammenberuft, um über Abwehrmaßnahmen zu beraten. Der Arbeitgeberverband fann feinem Ausschuß jedes Kopf zerbrechen über Abwehrmaßnahmen ersparen, wenn er durch die nötigen Zugeständnisse dafür sorgt, daß die Streitbewegung gegenstandslos wird.
Wegen des Lohnkonflikts in der Herrenkonfektion haben die Arbeiter zweier hiesiger Großbetriebe heute früh die Arbeit niedergelegt. Insgesamt streiten 750 Mann. Eine Ausdehnung auf weitere Betriebe ist vorläufig nicht in Aussicht genommen.
Mainz , 22. Auguft. Die Konfektionsschneider haben beschlossen, am Donnerstag in drei hiesigen Betrieben die Arbeit niederzulegen.
Noch in aller Erinnerung ist die Generalaussperrung Don 90 000 Arbeitern und Arbeiterinnen der Zigarren= industrie auf Befehl des Reichsverbandes Deutscher Zigarrenhersteller, der von vornherein einen entscheidenden Schlag gegen die Gewerkschaften führen wollte. Sie endete mit einem moralischen und wirtschaftlichen Erfolg der Tabatarbeiter. Der Deutsche Tabalarbeiterverband ging nicht zerschlagen, sondern dank auch der Hilfe des ADGB . und der internationalen Tabatarbeiterbewegung innerlich gestärkt aus dem Kampf hervor. Er setzte u. a. eine allgemeine Lohnerhöhung von 12 Broz., für die Bezirke Hamburg und Bremen um 10 Proz. durch. Die Arbeitskämpfe gingen vor allem um die Löhne. Sogar die tariflichen Lohnerhöhungen, die von den Unternehmern bei wachsenden Lebenshaltungskosten abgetrotzt werden mußten, fuchten die Unternehmer dadurch wett zu machen, daß sie die einzelnen Sorten in niedrigere Fassonklassen feßten, um so nicht nur die Lohnerhöhung illusorisch zu machen, sondern dabei für sich noch einen besonderen Vorteil herauszuholen. Die Arbeiterschaft hat sich demgegenüber meist mit Erfolg zur Wehr gesetzt. Die Mitgliederbewegung war zurückgegangen, stieg jedoch im Laufe des Jahres 1926 wieder an bis auf 58 958, und brachte 1927 eine weitere Zunahme von 12 421 Mitgliedern. Der Berband zählt
jeht 71 379 Mitglieder, wovon 54 767 weibliche. Ueber die Kaffenverhältnisse des Verbandes berichtete Johannes Krohn - Bremen . Die Summe der Einnahmen beträgt 2 687 597 m. im Jahre 1927; davon tamen u. a. an Verbandsbeiträgen 1200 541 Mart auf, der Kassenbestand am 1. Januar 1927 betrug 1 100 925 Mart. Die Ausgaben bei Streits und Aussperrun= gen betrugen 1 188 876 mart. Für Arbeitslosenunterftüßung wurde ausgegeben rund 40 000 m., für Krankenunterstützung 73 800 M. Die Gesamtausgaben erreichten 1 943 506 m. Der größte Teil der Beiträge wird immer noch in den niederen Beitragsklassen geleistet. Der Verband ist wieder Millionär und steht zu weiteren Rämpfen gerüstet da. Ludwig Schöne- Hamburg bestätigte im Namen des Ausschusses, daß die Geschäftsführung des Verbandes in Ordnung ist. Die durchaus fachliche Diskussion verlief bis auf den übrigens sehr zahmen kommunistischen Redner in bester Harmonie und ließ allem Elend zum Trotz den frohen, vorwärtsstürmenden Kampfgeist erkennen, der die freigewerkschaftliche Tabatarbeiterorganisation von altersher beseelte.
Im Anschluß an unsere beiden vom Düsseldorfer Verbandstag gebrachten Berichte fönnen wir noch mitteilen, daß an das Referat über Bildungswesen und Jugendbewegung sich noch eine längere Diskussion anschloß, in der vom Vorstand größeres Entgegenkommen gegenüber der Jugendbewegung gefordert wurde. Auch wurde gewünscht, daß man Radio und Kino noch immer weiter in den Dienst der Arbeiterbewegung stelle. Eine Beschlußfassung er= folgte nicht, vielmehr wurden alle diesbezüglichen Anträge dem Berbandsvorstand überwiesen.
Eine ziemlich lebhafte Debatte entspann sich über den Bericht der materiellen Kommission, welcher bei der Aufnahme ihrer Beratungen eine bestimmte Richtschnur insofern gegeben war, daß im Prinzip entsprechend dem Antrag des Verbandsvorstandes jede Beitragserhöhung abgelehnt morden war. Der Borstand hatte trotzdem eine zum Leil weitgehende Erweiterung der einzelnen Unterstüßungszweige vorgeschlagen, die sich die Kommission im wesentlichen zu eigen machte. Im Plenum jedoch wurden weitere Erhöhungen angenommen, welche die Kaffe bei der jebigen Beitragsleistung unmöglich hätte durchführen fönnen. Auf energischem Einspruch des Vorsitzenden Haueisen revidierte man diese Beschlüsse und zog sich wieder aut die Vorschläge der Kommission zurück. Danach erfahren alle Unterstügungszweige die vom Vorstand vorgeschlagene Erweiterung, welche vom 1. Ottober ab in Kraft tritt.
Bemerkenswert ist, daß diesmal der Invalidenunterstügung ein auffallend startes Interesse entgegengebracht wurde und nicht weniger als 27 Abänderungsanträge für diesen Unterstügungszweig vorlagen. Es wurden verschiedene Erleichte rungen geschaffen sowohl für die älteren Berufsange= hörigen, für die durch den Kriegsdienst ausgeschiedenen, wie auch für die weiblichen Mitglieder. So wurde u. a. für die letzteren bestimmt, daß weibliche Mitglieder, die vor dem 1. Juli 1922 dem Verbande beigetreten find, aber bereits vor dem 1. Juli 1928 Invalide waren, die Beiträge weiterzahlen fönnen, wenn sie die zum Bezug der Invalidenunterstützung vorgesehene Karenz noch nicht erreicht haben. Vorbedingung ist aber, daß bei Eintritt der Invalidität mindestens 80 Proz. der als Karenz in Frage tommenden Beiträge geleistet sind. Männliche Mitglieder, die infolge der Militärdienstzeit an der Beitrags leistung verhindert gewesen sind, können die Invalidenquote des Verbandsbeitrages zum Zwecke der Sicherung bzw. Erhöhung der Invalidenunterstützung bis zum 30. Juni 1929 in der heutigen Höhe nachzahlen.
Da der Verbandstag in der Generaldebatte im Prinzip die Beibehaltung des Verbandsbeirates und er
Der vom Vorstande vorgelegte Entwurf zur Einführung der bandsausschusses beschlossen hatte, blieb der Ausschuß in Invaliden- und Altersunterstützung
des Verbandes wurde fast einstimmig gebilligt. Die Einzelheiten wird die Statutenberatungskommission ausarbeiten.
Beschlossen wurde ferner die Herausgabe eines Handbuches für weibliche Betriebsräte, das den arbeitsrechtlichen Stoff in praktisch brauchbarer Form enthalten soll. Für die weiblichen Mitglieder werden Ausbildungsmöglichkeiten auf einer Verbandsschule beschaffen. Mit diesem Beschluß wurde der zahlenmäßigen Bedeutung der Frauen in den Verband ( 80 Proz. der Gesamtmitgliedschaft) Rechnung getragen.
Am Mittwoch nachmittag begaben sich die Kongreßteilnehmer nach Kochel zur gemeinsamen Besichtigung des Walchensee - Kraft
wertes.
seiner bisherigen Form bestehen, doch wurde die Zusammenlegung des Beirates insofern geändert, daß nicht mehr wie bisher der gesamte Verbandsvorstand ihm angehört, sondern nur der 1. und 2. Borsigende und der Kassierer des Verbandes, sowie der Redakteur der Verbandszeitung und der Borsigende des Verbandsausschusses. Bezüglich der übrigen zu wählenden Beiratsmitglieder wurde ferner als Novum beschlossen, daß dieselben beruflich tätig sein" müffen.
Die Verbandstage werden in Zukunft eine erhebliche Erweiterung erfahren, indem die 12 Gauleiter des Verbandes und die ersten Bevollmächtigten der 3ahlstellen über 5000 Mitgliedern stimmberechtigt am Verbandstag teilnehmen
sollen.
bis zum 30. September 1929 verlängert und ist erst- Regelung erfahre; insbesondere in dem Sinne, daß jugendliche malig am 15. August 1929 mit sechswöchiger Frist fündbar.
2. Der Schlichter allein gegen die Stimmen der Unternehmer und Arbeiter: Der Spihenlohn der gelernten Handwerker, der bisher 0,89 M. betrug, wird auf 0,97 2. erhöht. Der Lohn der Ungelernten, der bisher 0,74 m. betrug, wird auf 0,84 m. erhöht. Die übrigen Lohnfähe fortie die Löhne für jugendliche und weibliche Arbeiter werden entsprechend erhöht.( 3m Durchschnitt be. deutet das eine Erhöhung der Löhne um 12 Pro3.) Laufzeit und Kündigung sind die gleichen wie bei dem ersten Schiedsspruch.
Im Februar bot man den rheinischen Braunkohlenarbeitern 5 Proz. Lohnerhöhung an unter der Bedingung, daß die neun undeinhalbstündige Schichtzeit bis Ende März 1929 beibehalten werden soll. Jetzt soll die neunstündige Schichtzeit bzw. die 8% stündige Arbeitszeit bis Ende September nächsten Jahres verlängert werden.
standen, doch wollen sie über die Lohnzulage von 5 Proz. offenDie Herren Unternehmer sind damit durchaus einver. standen, doch wollen sie über die Lohnzulage von 5 Proz. offenbar auch jetzt noch nicht hinausgehen.
Die Bergarbeiter im rheinischen Braunkohlenrevier werden es jedenfalls ablehnen, ihre neuneinhalbstündige Stundenschicht verewigen zu lassen.
Ein Ausweg, der feiner ist. Wie in England der Arbeitslosigkeit begegnet werden soll. Premierminister Baldwin hat einen außergewöhnlichen Schritt unternommen, um der Arbeitslosigkei: in den englischen Bergmertsdist: iften zu steuern. Die Arbeitsbörsen versenden an 150 000 Arbeitgeber einen Appell des PreDie Betriebsverfammlungen der Bekleidungsarbeiter des Stet mierministers, in welchem dieser die Arbeitgeber aufforde: t, bei der tiner Herrenkonfettionsgewerbes haben beschlossen, wegen des Lohn- Lösung des Arbeitslosenroblems mitzuwirken, indem sie bei Anfonflitts am Donnerstag früh in den Streit zu treten. Es werden werbung von neuen Arbei: skräften den Männern und jungen Leuten etwa 1200 bis 1500 Arbeiter, Arbeiterinnen und Hilfspersonal von aus den notleidenden Kohlen: evieren den Vorzug dem Streit betroffen. geben.
Steffin, 22. August.
Der Kampf im Braunkohlenbergbau. weiteres und ſtellen einstweilen nur arbeitslose Bergarbeiter ein,
Angenommen, die Unternehmer folgten diesem Appell ohne anstatt Arbeitsloser aus anderen Industriezweigen. Dabei fann vollständig abgesehen werden von den Shwierigkeiten, die sich aus no: wendiger vorheriger Anleitung der Bergarbeiter und aus de In Mitteldeutschland ist das Mehrerbeitsabkommen gekündigt Wohnungsfrage ergeben. Werden 100 000 arbeitslose und im linksrheinischen Braunkohlenrevier das Arbeitszeit- und Bergrbeiter in Arbeit genommen, dann bleiben dafür Lohnabkommen zum 31. Auguft. Das Mehrarbeitsabkommen im ebenso viele andere Arbeiter arbeitslos. Die einmitteldeutschen Braunkohlenbergbau zwingt die Arbeiter zu zige Wirkung würde die sein, daß die arbeitlosen Bergarbeiter aus 10% und 11stündiger Arbeitszeit und das Unternehmertum ist nicht ihren Bezirken herauskämen und mehr auf das Land verteilt würgewillt, davon abzugehen. In der Arbeitszeitfrage beißen die Arden, Das Elend wäre dann nicht mehr in einzelnen Distrik.en zubeiter auf Granit", verkündete der Generaldirektor Piatsche bei fammengeballt und die Bergarbeitergemeinden würden etwas entden vorjährigen Verhandlungen. Trotzdem wurde im Vorjahre die lastet. An der Arbeitslosigkeit selber wäre damit nichts geänder. Arbeitszeit etwas verfürzt und fein Mann ist deswegen mehr eingestellt worden,
Im rheinischen Braunkohlenrevier ist der Durchschnitts lohn im ersten Bierteljahr 1928 um 45 Pf. je Schicht gesunken. Da bei hat diese Industrie glänzende Geschäftsergebnisse aufzuweisen.
3n der Gesamtftreitigkeit zwischen dem Arbeitgeberverband im rheinischen Braunkohlenrevier und dem Bergarbeiterverband wurde Dienstagabend nach ergebnislofen Berhandlungen zwischen den Parteien eine Spruchtammer unter dem Vorsitz des Schlichters Dr. Jöffen gebildet. Die Spruchtammer fällte folgende zwei
Schiedssprüche:
1. Mit den Stimmen der Unternehmer gegen die Stimmen der Arbeiter: Die bisherige Arbeitszeitregelung wird
Der Appell des Ministerpräsidenten ist eine gutgemeinte Beste, die wahrscheinlich noch geringeren praktischen Erfolg hat als de: Plan, einen Teil der stillgelegen Bergarbeiter nach Kanada zu verpflanzen. Ohne Schaffung zufäglicher Arbeitsgelegenheit, die sich schließlich auch in Großbritanien noch bis zu einem gewissen Grade ermöglichen läßt, ist dem Arbeitslosenproblem nicht beizukommen. Der bequemere Appell will ein Loch mit einem anderen zudecken; das ist vergebliche Mühe.
Jm Tariffirelt der Textilindustrie, Bezirt Hannover- Nord, wurde nach zweitägigen Berhandlungen vom Schlichter ein Spruch gefällt. Er bringt im Arbeitszeitabkommen die Festlegung der täglichen Arbeitszeit, ferner Erhöhung des Spigenlohnes um 9 Prozent, Herabiehung der Altersgrenze von 23 auf 21 Jahre, somie sonstige Verbesserurgen. Erklärungsfrist eine Woche.
Der Verbandsvorstand wurde beauftragt, bei dem Sozialpoliti schen Ausschuß des Reichstages seinen Einfluß geltend zu machen, damit in der Gesetzgebung in bestimmter Form der Schuz für Jugendliche und weibliche Arbeitnehmer eine bessere Arbeitnehmer unter 16 Jahren nicht an Maschinen und in Attordarbeit beschäftigt werden. Die Wahl des Verbandsvorstandes ergab die Biebermahl des bisherigen Borstandes und des Redakteurs. Nur für den durch Bensionierung ausscheidenden zweiten Vorsitzenden Harder wurde als Erfaz der bisherige Bevollmächtigte für Stutt gart Drehwald mit 50 Stimmen gewählt.
Mit einem Hoch auf den Deutschen Buchbinderverband murde dann in der Nachtfizung am Freitag der Berbandstag geschlossen und gemäß einem Beschluß des Verbandstages die gemeinsame Befichtigung der Pressa" in Köln angetreten.
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Die Beamtenrätewahlen bei der Reichsbahn find im Benehmen mit den zuständigen Organisationen auf Sonnabend, den 20. und Sonntag, den 21. Oftober festgelegt worden. Die jezigen Beamtenräte wurden 1926 gewählt. Die Wahlzeit beträgt zwei Jahre.
Freie Gewerkschafts- Jugend Groß: Berlin
Heute, Donnerstag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Bichtenberg: Jugendheim, Dossestr. 22. Lustiger Abend. Frankfurter Allee : Gruppenheim, Städt. Jugendheim, Litauer Str. 18, 8immer 3. Gingt ein Lied Klingt die Fiedel. Copenid: Gruppenheim, Jugendheim, Grünauer Str. 5. Einführungsabend. Schönewe' de: Gruppenheim, Jugendheim, Niederschöne weide , Berliner Str. 31. Vortrag: Die Frau in der Gewerkschaft." Südosten: Gruppenheim, Jugendheim, Reichenberger Str. 66( Feuerwehrhaus). Vortrag: Die Ausstellung, Die Ernährung und was lernen wir aus ihr?" Tempelhof : Gruppenheim, Jugendheim, Lyzeum, Germaniastr. 4-6,
Aus
Moabit:
spracheabend. Eine Betriebsversammlung. Charlottenburg : Gruppenheim, Sugendheim, Spreeftr. 30. Lichtbildervortrag: Hamburg . Gruppenheim, Städt. Jugendheim, Lehrter Str. 18-19. Vortrag: Die Boltsbühne ihre Aufgaben und Ziele." Wedding : Gruppenheim, Jugendheim, Orthstr. 10. Leseabend: Jack London . Gesundbrunnen : Gruppenheim, Jugendheim, Fote Schule, Gotenburger Str. Wir Jungens beherrschen den Abend. Weißensee: Probe der Jugend- Singschar im Lnzeum, Parkstr. Außenspielabende ab 18 Uhr: Humboldt: Spiel und Tanz auf dem Sportplatz im Humboldthain Sermannplag und Neukölln: Spiel und Tanz auf der tieinen Wiese im Boltspark Hasenheide. Treptow : Spielen auf der Wiese Nr. 8 im Treptower Part.
Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Donnerstag, finden folgende Beranstaltungen statt: Schöne berg : Jugendheim Hauptstr. 15( Thüringenzimmer). Genosse Rachow peranstaltet einen bunten Abend. Der Jugendbezirk Südost- Treptow spielt auf der Wiese 7 im Treptower Part. Der Jugendbezirk Bedding- Gelbbrunnen spielt auf dem Sportplag im Humboldthain. Der Jugendbezirk Often spielt auf der Wiese 3 Im Friedrichshain . Der Jugendbezirk Charlottenburg fpielt auf dem Sportplag Olbersstr. Atung! Jugendfunktionäre. Seute, pünktlich 19 Uhr, Jugendfunktionärverfammlung im Sugendheim des Ortsbureaus. Die Wichtigkeit der Tagesordnung macht das Erscheinen jedes Jugendfunktionärs zur Pflicht!
Zentralverband der Angestellten.
Seute abend, 19,30 Uhr( 7,30). in ben Sophiensälen, Sophienftr. 17-18, Großer Caal, Versammlung aller Angestellten der Berliner Arbeitsämter( cinschließlich Arbeitslosenversicherung und Berufsberatung). Die Rechte ber Angestellten bei der Reichsanstalt", Referent Rollege Beig, Aussprache.
Achtung, Stider Berfins! Auf Beschluß der Branchenverfammlung vom 31. Juli 1928 werden von jest ab die regelmäßigen Obleutefizungen der Branche jcben Ichten Dienstag im Monat, 18% Uhr, im Sigungsfaal der Orts. verwaltung im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24, Aufg. B, III Trp., abgeha tin. Es ist Pflicht der Kollegenschaft, dafür Forge zu tragen, daß in diesen Gigungen jeber Betrieb vertreten ist. Außerdem ist es jetzt an der Reit, mit den Betriebsversammlungen zu beginnen. Die notwendigen Unterstüßungen hierzu werden jederzeit von der Ortsverwaltung und der Branchenleitung zuDie Branchenleitung.
gefagt.
Sonntag, 26. Anauft, ab 15 Uhr, veranstaltet von den Berliner Drisaus. füffen des DGB., des AfA- Bundes und des ADB, in allen größeren Garten Lotalen Treptows. Konzert, Gesang, artistische Darbietungen, Tombola und Riefenfeuerwert. Cintritt 50 Bf., Jugendliche und Kinder 25 f.( iebes Rinb erhält eine Fadel). Erwerbslose frei. Borverlauf bei allen Verbänden.
Berantwortlich für Politik: Bietor Schiff: Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eztorn; Feuilleton: R.$. Döscher; Lokales and Gonftiges: Fris Raritäbt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G m. b. S., Berlin Druck: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co. Berlin SB 68. Lindenstraße 3 Sierzu 1 Beilage unb Unterhaltung und Wiffen".