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Günstige Entwicklung der Reichsbahn.

Vor der Tarifentscheidung des Reichsbahngerichts.

Die Entscheidung, die das Reichsbahngericht in der strittigen Frage der Tariferhöhung zu fällen hat, ist noch nicht ge­fallen; ob sein Spruch dahin lauten wird, daß die Reichsbahntarife erhöht werden müssen, oder ob es zu dem Ergebnis tommi, daß bei sparsamer Wirtschaft auch die jetzigen Reichsbahntarise der Reichs bahnverwaltung ein Auskommen ermöglichen, läßt sich noch nicht

völlig übersehen.

Nachdem die Reichsbahn munmehr auch über die Ergebnisse des Monats Juni berichtet hat, lohnt es sich, einmal einen Blick auf die Ergebnisse des ersten Halbjahr 1928 zu werfen und sich an Hand der für dieses Halbjahr vorliegenden Zahlen ein Urteil über die

angebliche Notwendigkeit der Tariferhöhung

zu bilden. Die Einnahmen der Reichsbahn betrugen im ersten Halb­jahr:

aus dem

Bersonenverkehr

1928

1927

678,9 Mill, M. 632,8 mill. M. 1572,6 1537,7 Sonstige Einnahmen. 198,8 178

"

"

"

PP

"

"

"

Güterverfehr

zusammen 2450,3 mil. M. 2348,5 mill. M. Während die Reichsbahn also für das ganze Jahr 1928 nur mit einer Mehreinnahme von 20 Millionen Reichsmart rechnen zu dürfen glaubte, hat ihr das erste Halbjahr allein eine mehr

einnahme von über 100 Millionen Reichsmart gebracht.

Hinsichtlich der Einnahmeschäzungen hat also bisher nicht die Reichsbahn Recht behalten, sondern ihre Strititer. Das günstige Ergebnis ist in erster Linie den steigenden Einnahmen aus dem Bersonenverkehr zu danken. Wie wird sich die weitere Entwicklung gestalten? Was den Personenverkehr betrifft, so war er in den Reisemonaten Juli und August anscheinend tärfer als in anderen Jahren. Hinsichtlich des Güterverkehrs liegen bisher nur die Zahlen der Wagenstellung vor. Diese Zahlen lassen für Juli erkennen, daß sich der Güterverkehr im ganzen auf der Höhe des Vorjahres hielt. Bei einem Vergleich seiner Ergebnisse im ersten Halbjahr mit denen der entsprechenden Zeit des Vorjahres ist zu beachten, daß in diesem Jahre niedrigere Gütertarife infolge der Gütertarifreform des legten Jahres galten als damals. Bei gleicher Verkehrsstärfe wäre um deswillen monatlich ein Einnahmeausfall gegenüber dem Vorjahre von rund 6 Millionen Reichsmart zu erwarten gewesen. Statt deffen konnte eine Mehreinnahme von durchschnittlich monat lich etwa 6 Millioner Reichsmart erzielt werden. Im ganzen sind also die Einnahmen der Reichsbahn beträchtlich höher gewesen, als man hätte erwarten dürfen. Bisher liegt auch faum ein Grund vor, einen Einnahmerüdgang für die Zukunft anzunehmen. Nach den Erfahrungen früherer Jahre darf man vielmehr annehmen, daß die

Einnahmen im zweiten Halbjahr höher

sein werden als in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. Bon der Einnahmeentwidlung her liegt also tein Grund für eine Tariferhöhung vor. Den Einnahmen standen die folgenden Ausgaben für den Betrieb, die Unterhaltung und Erneuerung der Reichsbahnanlagen im ersten Halbjahr gegenüber:

1928

1927

1177,5 mill. D. 994,3 mil. M. 596 578,9

Bersönliche Ausgaben

Sächliche Ausgaben.

Ausgaben f. b. Erneuerung

der Reichsbahnanlagen

300,3

286,9

"

15

der Anhäufung von Reserven

gefeßlich vorgeschriebenen Reservefonds verschmolzen, so brauchten überhaupt keine Zuweisungen an ihn mehr zu erfolgen. Das Defia zit, das im ersten Halbjahr 1928 in Höhe von 40 Millionen Reichsa mart entstanden ist, würde sich bei vernünftigen Bilanzierungs­methoden in einen fleinen Ueberschuß von 9 Millionen Reichsmart verwandeln.

Wir hoffen, daß das Reichsbahngericht dieses Zahlenmaterial Schlußfolgerung auf die Notwendigkeit einer Tariferhöhung. Die recht gründlich prüft, che es seine Entscheidung fällt. Es iſt Reichsbahn hat in den Jahren 1925 bis 1927 eine Politik taum daran zu zweifeln, daß bei objektiver Prüfung und bei beson­derer Berücksichtigung der Interessen der deutschen Volkswirtschaft bas Reichsbahngericht seine Entscheidung gegen die Wünsche der Deutschen Reichsbahn fällen wird. Höher als die Interessen einzelner Wirtschaftszweige, die, wie etwa die Schwerindustrie, an großen Eisenbahnbestellungen besonders interessiert sind, muß die gesamt wirtschaftliche Lage bewertet werden.

in großem Ausmaß getrieben. Statt aber die zurückgestellten Mittel großem dem gesetzlichen Reservefonds zuzuführen, hat sie überflüssigerweise Sonderreserven in erheblicher Höhe gebildet. Würden diese Sonderreserven, wie es bilanzrechtlich durchaus zulässig ist, mit dem

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Wachsender deutscher Außenhandel

Trotz gestiegener Ausfuhr 268 Millionen Mark Einfuhrüberschuß.

Die jetzt veröffentlichten Außenhandelsziffern vom Monat Juli zeigen, daß der in den Frühjahrsmonaten ziemlich star? zujam mengeschrumpfte deutsche Außenhandel seinen Umfang be. deutend erweitert hat. Mit rund 2,1 Milliarden Mark im reinen Warenverkehr der Ein- und Ausfuhr nähert sich der Juli bereits den Rekordziffern des Monats März, ber mit 2,25 Milliarden Mark den bisher größten Umfang des deutschen Außenhandels seit der Stabilisierung aufwies.

Die Juli- Bilanz des deutschen Außenhandels zeigt im reinen Warenverkehr einen

Einfuhrüberschuß von 268 gegen 215 Millionen Mart

im Vermonat. Die Einfuhr, die vom Januar bis zum Mai b. 3. ständig gesunken war und im Juni die erste Zunahme auf wies, hat sich auch im Monat Juli weiter erhöht. Die Zu nahme in Höhe von 74,3 Millionen Mark erklärt sich jedoch über­wiegend burch Terminabrechnungen im Niederlageverfehr. Von den jenigen Waren, bei denen eine halb bzw. vierteljährliche Abrech. nung hauptsächlich vorkommt, haben Kaffee, Tee, Katao und Mine, ralöle allein eine Erhöhung der Einfuhr um 70,5 Millionen Mart, also um fast 100 Prozent der Gesamtzunahme auf­zuweisen.

Auf der anderen Seite hat sich auch die deutsche Ausfuhr, die seit den Rekordziffern von 1,02 Milliarden Mart in den fole genden 3 Monaten bis auf 893 Millionen Mart gefunten tar, wieder auf 914 Millionen Marf erhöht. Die Entwicklung des deutschen Außenhandels gestaltete sich im reinen Warenverkehr der Aus- und Einfuhr in den ersten 7 Monaten des laufenden Jahres wie folgt: Einfuhr

März April

Mai

Juni

Ausfuhr

in Millionen Mar! 1370,0 862,1 942.1 1021,6+

Januar 1928 Februar

0

1247,0

1229,4

H

1174,7

20

www

923,7 1085,7 895,3 1108,4+ 893,0 1182,6- 914.2

1274,6.

846.6

927,6

820.4

1185,7

852,0

833,5

815,3

Jult

Juli 1927 Juli 1926

Monatsdurchschnitt 1927 Monatsburchschnitt 1926

Im Vergleich mit dem Monatsdurchschnitt des Hochkonjunkture jahres 1927 hat sich der deutsche Außenhandel im laufenden Jahre erfreulich meiter entwickelt. Der Monatsdurchschnitt der Einfuhr in den ersten 7 Monaten 1928 ist gegen 1927 von 1,185 auf 1,199 Milliarden und der monatliche Durchschnitt der Ausfuhr von 852 auf 921 Millionen Mart gestiegen.

Im einzelnen ist noch zu bemerken, daß die Einfuhr von pile und Baumwolle um 34,0 Millionen Mark ge= unten ist, was auf Konjunktureinflüsse zurückzuführen ist. In der Einfuhr von Fertigwaren, die um 2,9 auf 185,9 Millionen Mart gesunten ist und damit ihre

seit Januar fallende Tendenz beibehalten hat, hat nur die Einfuhr von Kraftfahrzeugen eine Zunahme um 4,1 Millionen Mark erfahren.

Bei ber Ausfuhr von Fertigwaren ist die Zunahme. ber Septilfabrikate um 16,8 Millionen Mark nach einer Seutung im Bormonat um 10,6 Millionen Mart besonders auf­fallend. Neben Saisonerscheinungen scheint sich hier die Stockung auf dem inländischen Abfaßmarkt auszuwirken, die zu einer for­cierten Ausfuhr deutscher Textilfabrikate beigetragen hat. Abge­sehen von der einmaligen starken Steigerung der deutschen Fertig­wärenausfuhr. des wichtigsten deutschen Exportpostens, im März auf 760 millionen Mart, hat sich dieser Boften in den letzten 4 Monaten mit einem

Monatsdurchschnitt von 685 Millionen Mark auf ziemlich stabiler Basis gehalten. Gegenüber dem Monatsdurch­schnitt von 1927 mit 629 Millionen Mark ist in der Fertigwaren­ausfuhr eine unverkennbare Besserung eingetreten.

Die Steigerung der Rohstoffausfuhr um 18,9 millionen Mart wird, abgesehen von einer um 4,5 Millionen Mark ver­stärkten& ohlen und Rotsausjuhr überwiegend von Dünge= mitteln und Kalifalzen bestritten, trägt also rein saisonmäßiges Gepräge. Eine bedeutende Zunahme hat im letzten Monat noch bie Golbein fuhr erfahren, die von 484 auf 119,1 Millionen Mart stieg. Rund 75 Brozent des eingeführten Goldes stammt aus Sowjet- Rußland.

Als Gesamtbild zeigt die Außenhandelsbilanz vom Juli teine mesentlichen Züge, die auf eine größere Veränderung der Kon­junttur schließen ließen.

zusammen. 2073,8 mil.. 1860,1. M.

Während also im Vorjahr der Betriebsüberschus 488,4 Millionen Reichsmart betrug, belief er sich in diesem Jahre nur auf 376,5 Millionen Reichsmart. Er zeigt also einen ziemlich erheblichen Rückgang. Für die folgenden Monate wird aber voraussichtlich die Steigerung der Ausgaben gegenüber dem Vorjahre nicht un­erheblich geringer sein, als im ersten Halbjahr.

Bekanntlich hat die Reichsbahn beschlossen, ihre Ausgaben, so­meit als möglich, einzuschränken. Eingeschränkt werden fönnen in größerem Umfange jedoch nur die Ausgaben für die Er: neuerung der Reichsbahnanlagen. Da die Aufträge, die die Reichs. bahn an die Lieferindustrien erteilt hat, zunächst natürlich weiter liefen, war eine Einschränkung hier in den ersten Monaten dieses Jahres taum möglich, zumal die Reichsbahn bei der Haltung des Reichsverkehrsministeriums, das einer Tariferhöhung im ganzen ziemlich freundlich gegenübersteht, offenbar ursprünglich damit ge­

rechnet hat, daß ihr die beantragte Tariferhöhung ohne weitere Schwierigkeiten bewilligt werden würde. Die Ausgaben für die Erneuerung der Reichsbahnanlagen zeigen Monat für Monat im Bergleich mit dem Vorjahr die folgende Entwicklung:

Januar Februar

9

März

April

Mai Juni.

0

.

1928

1927

37,6 mill. M. 22,1 Mill. M.

33,9

"

44,6

"

"

25,7 31,6

"

19

"

B 49,9

"

PF

45,9

" P

PP

82,8 51,5

P

PR

87,4

PP

JP

11

74,2

""

Sie blieben also erstmalig im Mai um ein Geringes hinter denen des Vorjahres zurüd und unterschritten fie im Juni erheblich. Insgesamt waren fie

trotz des Einschränkungsprogramms

im ersten Halbjahr 1927 geringer als in der gleichen Zeit dieses Jahres. Es ist anzunehmen, daß sich das Einschränkungsprogramm in den nächsten Monaten erst voll auswirken wird und daß demnach die Ausgabenentwicklung sich in absteigender Linie voll­ziehen wird. Da die Erneuerungsausgaben über ein Siebentel ber Gesamtausgaben ausmachen, fann ihre Einschränkung die Bilanz der Reichsbahn erheblich perbessern.

Kapitalerhöhung bei Rheinmetall. Flüffige Mittel find tnapp, aber Dividende muß gezahlt werden.

Die Rheinmetall 2.- 8. in Düsseldorf ( Rheinische Metall­waren und Maschinenfabrik) hat, wie die Verwaltung mitteilt, das So soll nach fünf dividendenlosen Jahren wieder ein Gewinn von am 30. Juni beendete Geschäftsjahr 1927/28 günstig abgeschlossen.

6 Proz. an die Aftionäre ausgeschüttet werden.

Dagegen wäre an sich gar nichts zu sagen, wenn nicht die Ber­maltung mit der Begründung, ihre gespannte Finanzlage zu verbessern, jetzt eine Erhöhung des 12 Millionen Mart betragene den Aktienkapitals um 6 bis 8 Millionen Mart beabsichtigt. Nach

Lage weiter verschlechtert, und zwar in Westfalen noch stärker als im Rheinland . Berschiedene Bezirke haben ausgesprochen schwan­tende Bewegung, jo Brandenburg und die Nordmart. Da aber in den anderen Gebieten noch ein Rückgang eingetreten ist, dürfte im ganzen eine geringe Entlastung eingetreten sein. Be­fonders brücken fermart sie unverhältnismäßig bohen leidungsgewerbe, auch in der Metallwirtschaft wächst die

Unsicherheit.

Die Lage im Ruhrbergbau ist weiter verschlechtert, die Feierschichten steigen, neue Kündigungen sind zum Monatsenbe ausgesprochen. In der Metallwirtschaft mehren sich die Beichen der Verschlechterung. Die Entlaffungen. besonders aus der Auto und Fahrradindustrie, aber auch aus der Maschinenindustrie, nahmen 11. Ein befferer Geschäftsgang herrscht teilweise bei den industrie, ben Glühlampenfabriken, teilweise auch bei den Blech­maren und Flugzeugfabriken.

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den eigenen Worten der Direktion ist die Auszahlung einer Divis landwirtschaftlichen Maschinenfabriken, ferner bei der Elektro­bende taum mit faufmännischen Grundsägen zu ver­einbaren, soweit nicht durch Hereinnahme neuer Mittel die schwe benden Schulden gesenkt würden.

Anstatt also nach den Krisenjahren und der erst 1926 burch geführten Sanierung den Jahresertrag der Glanztonjunktur 1927/28 zur Abzahlung von Schulben und zur Bildung notwendiger Betriebs. reserven zu verwenden, werden mit der sechsprozentigen Dividende 720 000 Mart verschwendet. Mit der Erhöhung des Rapitals machsen zwangsläufig die Laften, das herausgesetzte Kapital auch zu

berzinjen. Da das neue Kapital nicht einmal zur Finanzierung dirett zur Befriedigung der Dividendenansprüche von Betriebsausbauten, sondern nur zur Schuldentilgung und in­der Aktionäre verwandt wird, haben also die Betriebe bei gleich bleibender Leistungsfähigkeit die Rente für ein Rapi­fchaften. Bei den nicht sehr günstigen Konjuntturaussichten wird tal von 18 bis 20 statt bisher 12 Millionen Mart herauszumirt auch der größte Optimist in der Berwaltung taum an ein rentables Arbeiten unter dieser Rapitalslast glauben.

Für die Belegschaft ist diese leichtfertige Dividendenpolitit der Rheinmetall- Berwaltung natürlich von größter Bedeutung. Sit es dem Unternehmen nämlich nicht möglich, fein Ropital in den nächsten Jahren zu verzinsen, so werben 2rbeiter und n

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Aus dem Betriebsüberschuß sind die Stapitallasten der Reichs gestellte die ersten sein, an denen sich die Geschäftsleitung für bahn zu decken. Sie betrugen im ersten Halbjahr: schlechte Jahresabschlüsse schablos halten wird. Wir tennen die Melodie von den untragbaren Löhnen und den erdrückenden öffentlichen Lasten, und wir fennen auch die Folgerungen, welche die Unternehmer aus selbstverschuldeter Unwirtschaftlichkeit zu ziehen pflegen.us felbſtver

Reparationen.

Gefeßliche Reserve

Borzugsaktiendividende

1928

1927

329,6 mil. M. 270,7 Mill. M.

49

"

27

48,1

"

"

37,9

36,5

"

"

zufammen. 416,5 mill. n. 355,3 Mill. M.

Während sie also im Vorjahre um über 100 Millionen Reichs­mart den Betriebsüberschuß unterschritten, über stiegen sie ihn in diesem Jahre um rund 40 Millionen Reichsmart.

Dies ist an sich als völlig normal anzusehen. Denn da die Reichsbahneinnahmen in der zweiten Jahreshälfte regelmäßig erheblich höher zu sein pflegen, als in der ersten, so kann damit ge­rechnet werden, daß das Defizit des ersten Halbjahres durch einen leberschuß des zweiten wieder aus geglichen wird. Aber selbst abgesehen davon, rechtfertigt das scheinbar ungünstige Ergebnis teine

Arbeitsmarkt verschlechtert sich.

Aufnahmefähigkeit der Außenberufe finft.

Die Aufnahmefähigkeit der Außenberufe ließ in der dritten Augustwoche nach den einzelnen Berichten der Landes­arbeitsämter weiter nach. Der Abruf der Landwirtschaft und gänge an Arbeitslosen aus anderen Berufen auszugleichen, felbft des Baumarktes war nicht mehr starf genug, um die Zu nicht in den vorwiegend landwirtschaftlichen Bezirken wie Dit preußen, Schlesien . In Rheinland und Westfalen ist die

Der Baumartt ist örtlich sehr ungleich. In Brandenburg und Bestfalen, wo die Saisonbelebung später eintrat, ist noch eine erhebliche 2ufmärise nimidiung 311 spüren, anderswo traten Abschmächungen ein, so in Niedersachsen und Helfen. Die Sandwirtschaft hat nicht mehr so starten Kräftebedarf, allerdings legen die Anforderungen für die Kartoffel- und Hopfenerite gebietsweise schon ein.

ganz nereinzelt hat sich der Geschäftsgang belebt. Die Belleiungs­

Sm Spinnstoffgewerbe ist die Rage erneut verschlechtert, nur industrie tlagt int allgemeinen immer noch wiewohl örtliche Ronfeftion und auch in Stettin . Besserungserscheinungen festzustellen find, so z. B. in der Berliner Die Lage in der Schuh­induftrie bleibt schlecht, in der Hutindustrie ist sie gebeffert, in her Wäscheindustrie ausgesprochen uneinheitlich. Im Holzgewerbe bleibt die Situation ungünstig, das gleiche gilt auch von der Leder­ist nur teilweise Nachfrage nach Bau- und Möbeltischlern, sonst industrie.

Güterwagenftellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom 5. Auguft bis 11. fuauit( 6 Arbeitstage) find bei ber Deutscher Reichsbahngesellschaft( Angaben in 1000 Gtüd) 894 Güterwagen gestellt worden gegen 896 in der entsprechenden Woche 1927( sechs Arbeitstage) unb 4. August 6 2rbeitstage). Für den Arbeitstag im Durchschnitt 902,7 in der Borwoche 1928( 29. Juli bis berechnet, lauten bie entsprechenden Siffern 149, 149,3, 150,4.

Seine Rettung für die Bulkanwerff Steffin. In einer Presse­besprechuna wurden von der Stettiner Stadtverwaltung Angaben über die Versuche zur Aufrechterhaltung der Bulfan­merit gemacht. Danach war zunächst versucht worden, den Loko­motivbau burch Heranziehung vermehrter Aufträge aufrecht zu er­halten. Hierzu wäre ein Jahresauftrag von 20 Lokomotiven nötig gewesen. Die Reidsbahnverwaltung habe aber nur drei bis fünf Lokomotiven in Auftrag geben wollen. Die Aufrechterhaltung des Gießereibetriebes sei daran gescheitert, daß die Stettiner Industrie lediglich Aufträge in Höhe von 2900 Tonnen jährlich zusagen könnte. Auswärtige Aufträge fonnten nicht bereingebracht werden. Der Gießereibetrieb müsse aber Aufträge von mindestens 5700 verwaltung merde sich nach Scheitern aller dieser Versuche nunmehr Tonnen jährlich haben, um rentabel arbeiten zu können. Die Stadt­bemühen, den Oberhof der Bulkanwerft in ihren Besitz zu bringen, um gegebenenfalls später einen neuen Betrieb zit errichten,