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*""" Jkri&fntt Donnerstag, 23. August 192«.
Die Nacht vor der Enthauptung War Böttcher Mörder oder Totschläger?
DieAerztliche Sachverständigen-Zeitung' bringt einen nicht nur für medizinisch« Gutachter, sondern auch für das große Publi- tum sehr beachtlichen Aufsatz, in dem sich der Strafanstalts-Medizi- nalrat der Strafanstalt Plötzensee, Dr. Heinrich Bernhardt, mit der Person und den Untaten des im Januar dieses Jahres hin- gerichteten Doppelmörders Böttcher beschäftigt. Die Ausführungen Dr. Bernhardts beanspruchen aus zwei Gründen besondere Aus- inerksomkeit. Einmal deshalb, weil ein« Reihe interessanter Be- sonderheiten, die sich aus das Ergehen des Mörders während der lag« vor der Hinrichtung beziehen, mitgeteilt werden. Dann aber auch darum, weil Dr. Bernhardt bei der Würdigung der krank- haften Persönlichkeit Böttchers, insbesondere im Hinblick auf sein« Zurcchnungssähigkeit, recht deutliche kritische Betrachtun- gen anstellt. Dr. Bernhardt war vom Strafsenat des Kammergerichts die Ausgabe erteilt worden, Böttcher in den letzten Tagen, insbesondere während der Nacht vor der Hinrichtung daraufhin zu beobachten und zu untersuchen, ob Zeichen irgendwelcher geistigen Störungen vorhanden seien, wie das die Berteidiger behauptet hatten. Wenn das zutraf,,. j�ann hätte nach§ 485 der Strafprozeßordnung die Todesstrafe nfcht vollstreckt werden dürfen. Böttcher bot in den letzten Tagen vor der Hinrichtung nichts Auffälliges. Er nahm regelmäßig Nahrung zu sich, klebte in der Zell  « sein Pensum Tüten und schlief nacht» ruhig. Bis zum letzten Tage hoffte er auf sein« Begnadigung, Ueber sein Leben und seine Taten sprach er sachlich und, wie Dr. Bernhardt bemerkt, ohne wahrnehmbar« gröbere innere Erregung. Zwar hielt er sich für schulhig, fügte aber diesem Bekenntnis stets die Worte hinzu:Nicht so, wie das Gericht es angenommen hat.' Am 12. Januar wurde dem Mörder mitgeteilt, sein« Hinrichtung würde am Morgen des nächsten Tages erfolgen.Nach der Ber- kündigung war Böttcher zunächst erstarrt und bot die Zeichen«ine» schweren vasomotorisch. neurotischen Schecks', bald jedoch faßte er sich und bestellte sich beim Direktor der Anstalt seine Henkers- mahlzeit, deren Zusammenstellung er selbst angab: ein Beef- steak mit Gurken, Pfeffertuchen und eine halb« Flasche Rotwein. Das Essen ließ er sich gut schmecken. Dann spielte er mit dem wachthabenden Beamten in der Zelle Dome. Kurze Zeit unterhielt er sich mit dem Strafanstaltspfarrer, der ihn besuchte. Dann sprach Böttcher über sein« beiden Verbrechen. Vor der Mordtat an der kleinen Senta E. habe er mit seiner Wirtin wegen der Zahlung der Miete und des Kostgeldes Streit bekommen. Die Wirtin wollte mehrere Vögel, an denen Böttcher, wie er angab, sehr hing, vertausen, um einen Teil der Schuldsumm« sicherzustellen. Darüber will sich Böttcher sehr auf- geregt haben. Nach dem Besuch einer Kneipe und dem Genuß vieler Kognaks fei er mit der Eisenbahn nach Karow   gefahren. Unterwegs fei ihm dann schlecht geworden und er hob« sich in ein Kornfeld gelegt. Als die kleine Senta herbeikam, habe er ihr unter die Röcke gegriffen, und als das Mädchen geschrien habe, ihr die Kehl  « zugedrückt, weil Leute vorbeigekommen wären. Das Kind sei dadurch erstickt. In großer Erregung habe er dann die Leiche mißbraucht. Während der Zeit, zu der Böttcher den Mord an der Gräfin L. beging, habe er aus Geldmangel hungern müssen. Er sei auf Raub ausgegangen. Beim Ringen fei der Revolver losgegangen. Darauf habe er in großer Aufregung auch nach dieser Tat eine Leichenschändung begangen. Dann erzählte der Mörder dem Strafanstaltsarzt von seiner Mutter, die häufiger umgefallen sei und dannSpucke vor dem Mund' gehabt hätte. Eine Cousine sei in einer Irrenanstalt ge- starben. Als Kind sei er, der Mörder, aus einem fahrenden Eisen- bahnzug gesprungen und habe damals ein« Kopf, und Ohrverletzung davongetragen. Ein anderes Mal sei er von einer Schaukel ge- fallen und Hab« sich ein Loch in die linke Stirnseite geschlagen, dessen Narbe er dem Arzt zeigte. Mit 14 Jahren will er Sodomie getrieben hoben. Nach Mitternacht begann Böttcher von seinen Reisen und Wanderschaften zu sprechen. Er lächelte im Andenken an das Hamburger   Dergnügungsviertel St. Pauli.  Oester habe er sich auch an das Bühnenhaus an der Oper Unter den Linden gestellt und von außen der Musik gelauscht.' Tiere habe er stets gern gehabt. In Karlshorst   habe er einmal einen Igel gesunden, den er mit nach Hause genommen hätte. Der Igel habe 8 Junge de- kommen, die ihm viel Spaß gemacht hätten... Auch am Morgen der Hinrichtung war Böttcher bei Bewußtsein. Sein Gedankenablauf und seine Bewegungen waren jedoch deutlich gehemmt. Ein« Geistesstörung   bestand nicht; Bött- cher zeigt« weder eine geistige Verwirrtheit noch einen Zustand von Bewußtlosigkeit. Auch unmittelbar vor der Hinrichtung waren keine Zeichen einer Geisteskrankheit im Sinne des Gesetzes wahr- nehmbar. Um 8 Uhr morgens erfolgt« die Hinrichtung durch Hand- beil. Die Persönlichkeit Böttchers setzte sich, wie Dr. Bernhardt be- tont, erbbiologisch aus einer Reihe von minderwertigen Bausteinen zusammen. Böttcher litt an angeborener Syphilis und an epilep- toider Belastung mit abnorm starkem, ungehemmtem Trieblcben sowie sexuellen Perversionen.Umwelteinflüsse wie Hunger, Alka- hol haben bei diesem Menschen auf wohloorbereitetem kranken seelischen Boden die entsetzlichen Taten auslösen können.' Medizinalrat Bernhardt nimmt den Fall Böttcher zum Anlaß, in derAerztlichen Sachoerständiqen-Zeitung' aus den Begriff der Geistesschwäche und Geisteskrankheit näher ein- zugehen. Ein Geistesschwacher kann durch besondere Umstände, Um- welteinflüsie, vorübergehend in Geisteskrankheit verfallen, in der er dann strafbare Handlungen begeht, für die er nicht verantwort- lich gemacht werden kann, wenn er nachweisbar zur Zeit der Be- gehung der Tat sich in einem Zustand von Bewußtlosigkeit oder krankhafter Störung der Geistestätigkeit befunden hat. durch die sein« freie Willensbestimmung ausgeschlcssen war(§ 51 des Straf­gesetzbuches). Ein Zustand von Bewußtlosigkeit oder krankhafter Störung der Geistestätigkeit hat bei Böttcher nicht vorgelegen. Es erhebt sich nun nach der Ansicht Dr. Bernhardts die Frage, ob nicht Böttcher derartig minderwertig gewesen sei. daß er bei der Ausführung der Mordtaten ohne Ueberlegung gehandelt habe. Werde das bejaht, so hätte Totschlag vorgelegen; die Schuldfrage Zuschlag P ober Merkest vom Gericht nicht erörtert worden,
Es wäre denkbar, wenn auch nicht mit Sicherheit zu beweisen, daß bei der minderwertigen, pervers triebhaften Veranlagung des Böttcher derartige Ausnahmezustände vorübergehen. der Art vorgelegen haben könnten" diese vorsichtige wissen­schaftlich gutachtliche Formulierung gibt jedenfalls zum Nachdenken und zur kritischen Beleuchtung reichlich Anlaß. Di« Mordtaten, die Böttcher begangen hat, gehören zu den gräßlich st en Kapitaloerbrechen. Es fällt sehr schwer, für Böttcher auch nur eine Spur persönlichen Mitleids aufzubringen. Besonders der Erbbiologe und der Kriminalist werden die Schilde- rungen Dr. Bernhardts, die der Analyse der Persönlichkeit Böttchers dienen, mit Interesse veriiehnien. Worin liegt aber der allgemein« Wert dieser Mitteilungen und Betrachtungen? Bei den Erörterun- gen zur Frage der Abschaffung der Todesstrafe ist von zahlreichen Seiten immer wieder auf Böttcher hingewiesen worden, desien Mord- taten als Sühne die Enthauptung erheischten. Hat aber Böttcher, wie Medizinalrat Bernhardt dies nicht für ausgeschlossen hält, bei den Ausführungen der Mordtaten ohne Ueberlegung gehandelt, dann wäre im Falle Böttcher nach Z 212 des Strafgesetzbuches auf Totschlag zu erkennen gewesen, und als Sühne für seine Greuel- taten eine nicht unter 5 Jahre liegende Zuchthausstrafe in Betracht gekommen. Diejenigen Zeitgenossen, die immer noch nicht von der Todesstrafe lassen wollen, werden also jedenfalls gut tun, sich nicht auf den Fall Böttcher zu bezichen. Beseitigung der Todes st rafe und Schaffung eines Reichsbewahrungsgesetzes das sind die Forderungen, die auch der Fall Böttcher dringlichst zu erheben lehrt. Stadtarzt Dr. Alfred Korach.
Eine Schule für Papageien. Mr. King in Brownsville   in Texas   hat«ine nicht all- täglich« Schule eingerichtet, deren Pensionäre sämtlich Papageien sind. Die Papageien sind nämlich in Amerika   wieder in Mode ge- kommen, vor allem sprechende Papageien werden gut bezahlt. Um sich die Arbeit der Sprachdressur zu erleichtern, vereinigt Mr. King seine Papageien zu Klassen, denen er durch Grammophon« unermüd- lich die zu lernenden Worte vorsagen läßt, nicht einmal, nicht zehn- mal, sondern mehrer« hundertmal, so daß sie schließlich der dümmste Papagei begreifen muß. Bevor die Zöglinge diese Sonderschule des Mr. King oerlassen, werden sie noch einer Abschlußprüfung unter- worfen, die ziemlich hohe Anforderungen stellt. Mr. King garantiert, daß seine Papageien durchaus anständig erzogen sind und ihren Be- sitzer nicht dadurch unangenehmen und sehr peinlichen Ueber- raschungen aussetzen, daß sie sich einer Sprache bedienen, die nicht gerade in derfeinen" Gesellschaft, sondern meist unter altgedienten Seeleute» gebräuchlich isb
Der Teufel und der Pope. Ein weißrussisches Volksmärchen. Ein Hirt weidete die Schaf« und blies dabei auf seiner Schalmei «in Lied. Das hörte der Teufel, der zufällig vorüberkam. Er trat zu dem Hirten heran und sprach zu ihm: Möchtest du nicht lieber Pope  (Pfarrer) sein?' Wie soll ich Pop« sein, ich kann ja nicht lesen und schreiben!" Ich will es dir lehren!" sprach der Teufel.Bringe du mir zuvor das Flötespielen bei!" Der Hirt war es zufrieden. Er lehrte den Teufel auf der Flöte spielen. Anfangs begriff es der Teufel schwer und der Hirt prügelte ihn weidlich. Endlich aber blies er sehr gut. Daraus be- gann der Teufel den Hirten zu lehren. Doch der Hirt erlernte an einem Tage Lesen und Schreiben, der Teufel brauchte ihn nicht ein einziges Mal zu prügeln. ' Als nun der Winter herankam, fuhr der Pope im Dorf zum Gutsherrn, um Knechte für das nächste Jahr zu dingen. Da gesellte sich der Teufel zu ihm, brach einen Streit vom Zaun und brachte es dahin, daß sich de« Pope mit dem Teufel prügelre. Der Gutsherr war entrüstet über das Benehmen des Popen und beschwert« sich beim Konsistorium über ihn; gleichzeitig verlangte er daß sein Hirt, der lesen und schreiben konnte, Pope werden sollte Es geschah nach seinem Wunsche und der Hirt wurde Pope, wie ihm der Teufel vorausgesagt hotte. Bis Ostern war der neue Pop« in seinem Amt, es war bis dahin alles gut gegangen. Aber als er am Ostermorgen die Messe beginnen wollte, war plötzlich der Teufel wieder da, der ihm befahl: Richte mir die Flöte! Ich muß zu einer Hochzeit aufspielen!" Der Pope richtete ihm schnell die Flöte. Nun spiel auf!" rief der Teufel. Der Pope weigerte sich, jetzt während der Heiligen Messe die Flöte zu blasen. Doch der Teufel drohte: Spiel auf. sonst bist du am längsten Pope gewesen!" So spielte denn der Pope, wie es der Teufel verlangte, um nicht sein schönes Amt zu verlieren. Aber die Leute in der Kirch« wunderten sich sehr über das Gebaren ihres Popen. Sie waren so entrüstet über ihn, daß sie sofort«ine Beschwerde an das Kon- sistorium richteten, der Pop« habe während der Messe Flöte geblasen. Er mußte sich nun auch wie sein Vorgänger vor dem Bischof ver- antworten. Wenn du so gut spielst, so spiel uns auch eins auf!' sagt« der Bischof. Da reichte der Teufel seinem Freunde die J.öte. Der Pope  begann zu blasen, der Teufel ober kroch dem Bischof unter die Röcke, so daß dieser zu hopsen ansing. Je lustiger der frühere Hirt blies, um so toller mußte der Bischof tanzen. Zuletzt rief er ganz erschöpft: ,�?ör auf, hör auf! Es waren Esel, die sich über deine Flöte beklagt haben. Du spielst ganz famos. Du sollst auch die srei- gewordene Propststelle bekommen.' So machte der Teufel aus einem Hirten«inen Propst und das ist er bis heutigen Tags auch geblieben.
Flughafen an der Wesermündung.
Brütende Hitze in dem sonst naßkalten, regnerischen Bremer  - Häven. Schweißtriefend, schleichend fanden wir uns am Geeste  - anleger ein. wollten wir doch heute dem neuen Sseflughafen an der Wessrmündung einen Besuch abstatten. Ein Polizeiboot nahm uns zur Ueberfahrt nach Blexen auf, eine willkommene Wasserfahrt
ver Zdivlmmponton für FlnggSste. in dem flotten Motorboot. Kaum aus dem kleinen Geestehafen her- aus, wehte uns eine frische Brise entgegen. Vorbei an dem von Badelustigen wimmelnden Strand ging es quer über die hier sehr breite Weser zum gegenüberliegenden Ufer. Gleich hinter Bahnhof Blexen grüßten Flaggen, ein Zeichen, daß wir am Ziele waren. Seit Gründung der Gesellschaft im Herbst vorigen Jahres ist manches geleistet worden, wenn es sich auch um aus das Notwendigste be- schränkte Anlagen bescheidenen Umfangs handelt. Die vor zwei Iahren erfolgten Versuche der Lufthansa, mit Hochseeflugzeugen nach Helgoland zu fliegen, erwiesen die flugtechnische Eignung der Unter. weser. Neben der Elbe ist die Weser   Ein- und Ausgongshasen für den überseeischen Berkehr gewesen, und ein hochwertiger inter  - nationaler Passagier-, Post- und Warenverkehr hat sich entwickelt, an Sicherheit und Schnelligkeit vorbildlich. Aus diesem, für das Unter- wesergebiet lebenswichtigen überseeischen Interessenbereich ergibt sich die Notwendigkeit, rechtzeitig an die Eingliederung des jüngsten Ver- kehrsmittels, des Flugzeuges, zu denken. Es handelt sich zunächst nur um Möglichkeiten, deren Verwirklichung im transatlantischen Ver- kehr noch ungeklärt ist. In welcher Form sich ein solcher entwickeln wird, kann heute moch kein Sachkundiger sagen. Die öffentliche Finanzlage gestattet eine Verwendung öffentlicher Mittel nur insoweit, als es gilt, eine Bereitschaft der Weser zur Auf- nähme eines künftigen Sceflugverkehrs technisch sicherzustellen Die neue Anlage verbürgt dies. Eine Startlänge von 2500 Meter, 1000 Meter mehr als amtlich verlangt wird, ebenso größere Wasser- tiefe ist vorhanden. Dank der natürlichen Verhältnisse ist die Anlage dieser Wasserslughäfen einfacher und billiger als Landslugplätze. Schwierig ist bei Wasserslughäfen die Bermittlung des Verkehrs vom Lande auf das Flugboot und umgekehrt infolge Wasser- und Wind- verhältnisie, wie Ebbe und Flut usw. Unter Berücksichtigung dieser Verhältnisse ist, im Gegensatz zu den bestehenden Wasserslughäfen, erstmalig ein« vom Ufer völlig getrennte, aufdem Wasserfrei schwimmende Anlage geschaffen worden. Diese schwimmende Anlage ist der Kernpunkt des ganzen Flug-.
Hafens. Die Landanlagen dienen nur als Stütze und Ergänzung. Die Flugzeuge legen seitlich an diesem tief im Wasser liegenden eisernen Anlegeponton an und können so Personen und Gepäck über- nehmen. Der Ponton ist so niedrig gehalten, daß die Tragflächen des Flugzeuges darüber hinwcgragen und Zusammenstöße dadurch vermieden werden. Auch ist eine Anlaufbahn zum Heben und Senken von Flugzeugen bis zu 15 000 Kilogramm vorhanden Diese können in beliebiger schräger Richtung auffahren, wie aus fester Anlaufbahn auf dem Lande. Die Laufbahn kann zur Ausbesserung des Flugzeuges gehoben werden. All« für den Flugbetrieb nötigen Räume sind unter dem Deck des Pontons untergebracht, so für Betriebsstoffe, Werkstätten, Räume für Arbeiter, getrennt davon für Fluggäste, Flugleitung, Luftpolizei und Führer, Zoll- und Schiffswachen. Die Länge des Pontons ist 35 Meter, die Breite 13 Meter. Die auf erhöhtem Gelände besind- lichen Landanlagen bestehen aus Betriebsgebäude, Werk- stattschuppen und Vetriebsstofflager. Das Betriebsgebäude macht trotz seiner Einfachheit einen überaus freundlichen Eindruck, sowohl innen wie außen und fügt sich architektonisch gut der Umgebung an. Das Gebäude hat Wartehalle und alle für den Flugdienst not- wendigen Räume. Ein Turmaufbau dient der Flugpolizei zur Er- teilung der Startsignale. Den Verkehr zum Anlegeponton vermittelt ein Motorboot. Die Fluganlage ist eine Neuerung, die die Verkehrs- abwicklung wesentlich günstiger stellen wird als bei anderen Wask> flughäfen. Probeflüge nach Helgoland   sollen das erweisen. Wir ließen es uns trotz der Hitze nicht verdrießen, alles eingehend zu besichtigen, überzeugten uns von der tadellos funktionierenden An- laufbahn. Schweißtriefend krochen wir unter Deck der schwimmenden Anlage, staunend über die Geräumigkeit; sieht das Ding von außen doch ziemlich, unscheinbar aus. Einen besonderen Genuß bot die Rückfahrt weserabwärts, vor- bei an der schönen langen Strandpromenade Bremerhavens  , dem
Da» BcirlebigebSude de« Seeflughafen«. Columbusbahnhof, der neuen Columbusmauer, ein Schmerzenskind Bremens  . Hinter dem Deich ragten die Ramm- und Baggertürme der im Bau besindlichen Nordschleuse empor. Es ist zu hoffen, daß der neu geschaffene Seeflughasen ein weiterer Schritt zur Erreichung des Zieles der regelmäßigen Trans- ozeanfahrt ist.