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fest fich aus 65 leichten Felbartillerieregimentern, 15 reitenden Artillerieabteilungen, 20 schwere Feldartillerieregimenter, 10 schwere Artillerieabteilungen und vier Fliegerabwehrregimentern zusammen. Dazu fommn viele hundert Tanks und Flugzeuge.

Ein neuer Sparkassenstandal.

Unregelmäßigkeiten in Dahme .

Bei der Stadtspartasse von Dahme in der Mart ist| leihebesitz der Sparkasse um Neubesitz und nicht um Altbests handelt, man 21 nregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen, die da- der für die höhere Aufwertung in Frage kommt. geführt haben, daß gegen mehrere Beamte der Stadtsparkasse ein Disziplinatverfahren eingeleitet und außerdem ein­gehende Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft schweben.

Die Kommunistische Partei Deutschlands als eine Seftion der 3. Internationale will die Vorfämpferin der Weltrevolution sein. Biele irregeführte, ehrliche tommunistische Arbeiter haben seit dem Märzputsch von 1921 wiederholt erfahren müssen, daß sie von der Beltrevolutionspartei eland im Stiche gelassen worden sind. Das Schicksal dieser Arbeiter teilt neuerdings auch Marzu Hölz, mit dem die kommunistische Parteileitung nach feiner Ent­laffung aus dem Buchthause eine Parteireflame im übelsten Stile inszenierte. Für Hölz und andere politische Gefangene wurde schon vor Jahren ein Fonds gebildet, um aus diefem die Aktionen zu finanzieren, die man angeblich für die politischen Gefangenen ein­leiten wollte. Vor einigen Jahren ging eine Mitteilung durch die Preffe, daß die Frau des Mat Hölz fich in großer Notlage befindet. Nachdem das Theater, das die, fommunistische Sentral­Jeitung mit dem entlassenen Mag Hölz inszenierte, vorbei ist und der Mohr feine Schuldigkeit getan hat, wird er ebenso, wie viele einfache Arbeiter seinem Schidjal preisgegeben.

Bor einigen Wochen mußte der von den kommunisten so ge­felerte Revolutionär von einem Berliner Wohlfahrtsamt eine Unterstützung erbitten, die ihm zunächst in Höhe von 100 m. ohne weiteres gegeben wurde.

So belohnt die Kommunistische Partei ein von ihr als revolu­tionären Rämpfer verherrlichtes Mitglied. Die Kommunistische Partel ist sich nur treu geblieben in ihrer Unehrlichfeit. Bar es doch der Borsigende der Kommunistischer Partei, Herr Brandler, der zu seiner eigenen Berteidigung vor dem Gericht sich rühmte, ein Buch gegen Hölz herausgegeben zu haben. Auf dem 3. Kongreß der Kommunistischen Internationale wurde Mag Hölz fallen gelassen. Die fommunistische Abgeordnete Klara 3 ettin erflärte im Reichstag über Hölz:

Bir Kommunisten sind weit davon entfernt, die Auffaffung des Mar Hölz von den Methoden und Mitteln seines Kampfes zu teilen und zu rechtfertigen."

Es gibt kaum eine Partei in Deutschland , die je einen solchen 3idzadfurs gesteuert hat wie die fommunistische. Die Kom munisten sollten einmal ihre eigene Geschichte studieren und sie werden finden, daß in der Frage des Parlamentarismus, der Gewerkschaftsfrage bis zu dem Schicksal der politischen Gefangenent ein wüftes Durcheinander zu finden ist. Für diese Partei, poti. tisch unehrlich und moralisch verlumpt, wird der Traum, einmal die Mehrheit der deutschen Arbeiter zu gewinnen, viemals Wirtlichkeit werden. Bielleicht nimmt sich die tom­munistische Parteileitung einmal die Zeit, die Kassenverhält. nisse ihrer Hamburger Parteiorganisation zu revi dieren. Kommunisten, die mit dem Thälmann - Kurs nicht einver­standen sind, haben über die Kassenführung der Hamburger Kommunisten nicht gerade anerkennende Worte gefunden.

Der Hoffnung, daß die Berliner Prawda" auf Grund dieser Tatsachenangaben der Wahrheit einmal die Ehre geben würde, gebe ich mich allerdings nicht hin. Die Arbeiterschaft Berlins aber wird der Sozialdemokratischen Partei die Treue halten. Davoit wird sie das lauteste Gerede der Kommunisten nicht abbringen!

Franz Künstler.

Bolksentscheid ist aussichtslos!

Wozu macht man ihn?

Gestern haben wir hier gesagt, daß der kommunistische Boltsent scheid in der Panzerschiff- Angelegenheit zu teinem Erfolg führen könne. Das gibt die Rote Fahne" heute am Ende einer tilometerlangen Schimpferei zu. indem sie erklärt:

Der Boltsentscheid ist nicht das Mittel der Beseitigung der Krigsrüstungen der deutschn Bourgeoisie, er ist nur die Methode der Aufrüttelung, Aufklärung und der Massenmobilisation aller merttätigen Schichten zum Kampf mit den Klassenmitteln, die allein dem Imperialismus das Genid brechen tönnen. Nicht der Bolfsentscheld wird der imperialistischen Kriegsrüftung der deutschen Bourgeoisie ein Ende fetzen, erft die Aktion der Maffen, die gerade durch die Auffiärung aus dem Anlaß des Bolfsentscheids zum Kampf gegen die Bourgeoisie gewonnen werden sollen, wird das Wert vollbringen.

Die Fahne" bestätigt damit, daß den Kommunisten das ganze Banzerschiff Hetuba ist. Sie bestätigt, daß der Boltsentscheid teinen fachlichen Erfolg haben kann, sondern daß er nichts als eine rein fommunistische Propagandaangelegen heit ist. Wer unter diesen Umständen, ohne ein fommunistisches Mitgliedsbuch in der Tasche zu haben, diesen Voltsentscheidrummel mitmacht, muß schon ein vollständiger Idiot ſein.

Stresemanns Bericht.

Besprechung mit dem Kanzler.

Der Reichsaußenminister ist zum Kurgebrauch in Baden- Baden eingetroffen. Dort wird ihm zunächst Staatssekretär v. Schubert, der später von Paris abgereift ist, über die weiteren Gespräche mit französischen und anderen Staatsmänern berichten. Am 4. Sep­tember fommt Reichstanzler Hermann Müller auf der Reise zur Genfer Bölferbundversammlung durch Baden- Baden und wirb mit Stresemann eine Unterredung haben.

Der Berliner Berichterstatter des Petit Parifien" weiß heute seinem Blatt zu melden, Reichsaußenminister Stresemann habe mit­geteilt, daß in feiner Unterredung mit Poincaré beide tontrete Borschläge und Gegenvorschläge ausgetauscht hätten. Diese Vorschläge berührten nicht nur das Rheinlandproblem und die Reparationsfrage, sondern auch den ganzen damit aufammen­hängenden Kompler der vom Krieg hinterlassenen Probleme. Er habe bestimmt den Eindruck, foll Stresemann erklärt haben, daß man nun auch mit Poincaré zu fruchtbringendent Berhandlungen tommen tönnte.

Kellogg nimmt den Patt mit.

Das Driginal des Kellogg Pattes nimmt Staatsfefretär Steungg nedy Bathington mit. Es soll im Weißen Haus ,, dem Gig bes Bräfibenten der Bereinigten Staaten, aufbewahrt werden. In Washington find auch die Ratifitationsurfunden auszutauschen. Der Bertrag tritt erft in Gültigteit, wenn fämtliche Signatarmächte thn tatijiziert haben.

Drittes Typhusopfer in Potsdam .

In der Nacht zum Mittwoch ffarb in Potsdam eine Frau an Senyum. Det Stand der Krankheitsfälle hat sich nicht verändert.

Neben diesen Verfehlungen werden aber auch Vorwürfe gegen den Bürgermeister von Dahme , Wendtland, laut, der beschul­digt wird, in den Kriegsanleihebetrug verwidelt zu sein, indem er für etwa 100 000 m. Kriegsanleiheneubefis als Altbesig an­gemeldet habe und so das Reich um diesen Betrag schädigen wollte. Während es sich bei den Verfehlungen der Spartaisen­beamten, die durh Beamte der Girozentzole und einen Revisor er setzt wurden, nur um eine verhältnismäßig fleine Summe handelt, und die Angelegenheit bis in das Jahr 1924/25 zurüd­reicht damals spekulierten die Beamten mit dem Sparkassengeld ungünstig, wodurch ein 3ins Derlust entstand scheinen die Versuche, das Reih durch die fälschliche Anmeldung von Kriegs­anleihebesig zu schädigen, weitere Kreise zu ziehen.

Die Dinge scheinen reihlich verworren zu sein, denn, wie wir erfahren, mar ein Beamter der Reichsschulden. verwaltung zur Nachprüfung in Dahme , der die Anmeldung des angeblichen Altbefizes als zu Recht bestehend anerkannte. Erst als man in de: Zentrale der Reichsschuldenverwaltung in Berlin die Anmeldungen einer genauen Nachprüfung unterzog, stellte man fest, daß es sich um Neubesih handelt, und lehnte den Auf­wertungsantrag ab, so daß das Reich an und für sich nicht ge­fchädigt wurde.

Die weitere Untersuchung muß ergeben, inmiemeit eine Schuld des Bürgermeisters und de: übrigen städtischen Beamten nachweisbar ist.

Die ersten Opfer: Arbeiter.

Der Standal von St. Ingbert .

Der Zusammenbruch der Spartasse in St. Ingbert hat in der saarländischen Industrie das erste Opfer gefordert. Die faarländische Maschinenfabrit Rohrbach bei St. Ingbert hat am heutigen Dienstag den Betrieb fchließen müssen, nachdem ihre von der Spartaffe gizierten Wechsel nicht eingelöst werden Lonnten. Betroffen werden 200 Arbeiter. Die Ber pflichtungen betragen 288 000 m.

Innerhalb der städtischen Körperschaften hat die Aufdeckung dieses Versuches große Erregung hervorgerufen, und ein Stadtverordnetenbeschluß fordert die Einleitung eines Disziplinar verfahrens und die fofortige Amtsenthebung des Bürgermeisters, der sich gegenwärtig in Kissingen in seinem Urlaub befindet. In den Kriegsanleiheffandal der Stadtspartasse sind aber nicht nur der Bürgermeister selbst, sondern auch noch wette reise der städtischen Verwaltung verwidelt, und eigenartige: weise handelt es sich bei der Anmeldung des Anleihebesitzes zur Aufmer. tung um einen Beschluß des gesamten Stadtsparkassen vorstandes. Die Untersuchung erstreckt sich nun vor allen Dingen auf die Feststellung, ob sämtliche Mitglieder de: Spartaffe und der Bürgermeister gewußt haben, daß es sich bei dem Anfung mit seinem ganzen Vermögen.

Auf einer Bersammlung der Demokratischen Partei in St. Ingbert machte das Spartassenausschußmitglied Stadtrat Key­Jer Ausführungen über die Vorgänge bei der Spartaffe. Er teilte mit, daß der Ausschuß von einer mit der Vorbereitung der Sanie­rung beauftragten Treuhandgesellschaft hinters Lihi geführt morden jei. Stadtrat Senfer verlangte die Heranziehung des Bür­germeisters von St. Ingbert zur Verantwortung und zur Haf­

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Protest der Kraftdroschfenbesitzer.

Gegen die Verschleppungspolitik des Magistrats.

Heute vormittag veranstaltete die Arbeitsgemeinschaft Berliner Kraftdroschtenverbände eine protestveriamm­lung gegen die Stellungnahme des Berliner Magistrats, der dem neuen Berliner Einheitstarif nicht zugestimmt hat.

untosten für eine Kraftdroschte sind bedeutend teurer als die eines Privatwagens.

Die Droschtenbesiger gestanden, daß die heutigen Zustände im Berliner Droschtengewerbe nicht zuleßt auf ihr eigenes Bet= halten zurückzuführen sind. Das Unterbieten der Preise murde auf Kosten des Wagenmaterials und der

Die Kraftdroschtenbesitzer famen mit ihren Wagen, die mit Pla- Fahrerqualität und vor allem der Sicherheit des taten geschmückt waren, zur Versammlung. Der große Saal der Meuen Welt war gut besucht. Der Protest richtete sich, wie schon erwähnt, gegen den Berliner Magistrat, der dem Vorschlag für einen Einheitstarif nicht zugestimmt hat. Dieser Tarifvorschlag, der die Beseitigung des Kleintarifs und des Großtarifs vorjah, brachte also für die Großbroschten eine Verbilligung und für die Kleindroschken eine geringe Berteuerung. Die Kraftdroschtenbefizer stellten sich auf den Standpunkt, daß der Kleintarif damals nur für die Motortaren vorgesehen war und feineswegs für Autodroschken.

fahrenden Publikums vorgenommen. Die Bertreter führten aus, daß in einer großen Anzahl von Städten der Einheits­tarif längst in Kraft getreten ist. Heute fahren eine große Anzahl Kraftdroschten, die nicht einmal haftpflichtversichert sind und deren Wagen nicht mehr betriebssicher sind, weil die Gelder zur leberholung fehlen. Einmütig forderten die Kraftdroschten­befizer in einer Resolution, daß der Berliner Magistrat seinen Standpunkt ändern solle und so schnell wie möglich dem Ein­

heitstarif zustimme. Der Vertreter der Demokratischen Partei, Stadtverordneter Merten, und der sozialdemokratische Stadtver ordnete Küster versprachen, dafür zu sorgen, daß, sobald die Stadtverordnetenversammlung wieder zusammentritt, der Berliner Magiftrat gezwungen werden solle, seine ablehnende hal­

Leider haben sich die Kraftdroschtenbesizer verleiten laffen, ihre fachlich begründete Kritit an der Stellungnahme des Berliner Ma­gistrats mit persönlichen gebäffigen Anwürfen gegen einzelne Ma­giftratsmitglieder zu verbinden. Der Wert der Kundgebung hat dadurch bedauerlicherweise erheblich gelitten.

Der Tarifvorschlag der Arbeitsgemeinschaft war dem Ber liner Polizeipräsidenten sowie den Sachbearbeitern des Bertehrsamtes der Stadt Berlin und dem Magistrat vorgelegt. Der Polizeipräsident hat diesen Einheitstarif prüfen lassen und nach einem Gutachten des Prof. Becker von der Tech- tung zu begründen. nijchen Hochschule diesem Einheitstarif zugestimmt. Auch die Ver­fehrsdeputation hat nach eingehender Prüfung ihre Zustimmung gegeben. Einige Tage nach dieser Zustimmung griff der Berliner Magiftrat ein und lehnte diesen Tarif ab. In der Versammlung sprachen Vertreter der verschiedensten Organisationen. Die Ver­treter der Arbeitsgemeinschaft Berliner Kraftdrojchtenverbände führten aus, daß das Droschtengemerbe bei den jezigen Ta rifen teine Existenzmöglichkeit habe. Nach Abzug der Fahrerlöhne bringt heute ein Rilometer im Durchschnitt eine Bruttoeinnahme von 40 Bf. Eine derartige Einnahme ermöglicht aber den Gewerbetreibenden feine Eristenz. Die Betriebs­

Aus Hugenbergs Küche.

W

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Berliner

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" Dieser Brei bewahrt dich vor dem Elend!" ,, Dante, er riecht mir zu sehr nach Unternehmer."

Die Juterparlamentarische Union. Nachtlänge in den Ausschüssen.

Am Mittwoch, dem letzten Arbeitstage der 25. Konferenz der Interparlamentarischen Union , traten noch verschiedene Kommissionen sowie der Interparlamentarische Rat teils in den Bormittagsstunden, teils am Nachmittag zusammen.

Die Kommiffion für politische und organisatorische Fragen be­schäftigte sich unter Leitung des Vorsitzenden der italienischen Gruppe di Stefano- Napolitani mit den von den Bollsigungen gefaßten Be­schlüssen. Man fam dahin überein, die Frage des parlamen= tarischen Systems, die in den Bollsigungen eingehend erörtert wurde, durch eine Unterfommission weiter bearbeiten zu lassen, bie aus drei Mitgliedern bestehen soll und an der von deutscher Seite Reichstagsabgeordneter Dr. Wirth teilnehmen wird. Die Arbeiten dieser Unterkommission sollen der Nußbarmachung der auf der Kon­ferenz zutage getretenen Anschauungen dienen.

Außerdem wurde eine zweite fünfgliedrige Unterfommission zur Prüfung der Frage gebildet, wie die Beschlüsse der Union in den einzelnen Parlamenten zur Durchführung gebracht werden fönnen. Zu den Mitgliedern dieser Unterfommission zählt Reichs tagsabgeordneter Dr. David. Damit waren die Arbeiten des Aus­schusses beendet.

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Der Ausschuß für soziale und humanitäre Fragen beschäftigte fich mit einem von der Reichstagsabg. Frau Schröder( Soz.) int Auftrage des Ausschusses ausgearbeiteten Entwurf für Richtlinient eines internationalen Schutzes Don Mutter und Kind, die von den einzelnen Ländern bei ihrer Gefeßgebung be achtet werden sollen. Der Ausschuß feßte eine Unterkommission ein, der Frau Schröber Deutschland, Frau Kosmomsta Bolen und je ein Vertreter Frankreichs , Italiens und der Bereinigten Staaten angehören. Dieser Unterausschuß soll den deutschen Entwurf noch einmal überarbeiten. Zur Berichterstatterin wurde Frau Srö der bestimmt. Bon deutscher Seite nahmen an den Verhandlungen des Ausschusses die Reichstagsabg. Frau Leusch( 3tr.) und Frau Schröder( Soz.) teil. Der Mutterschutz soll als erstes der die Union interessierenden jozialen Brobleme behandelt werden. Auch für die übrigen Fragen wurde ein Unterausschuß eingefegt.

In den mazedonischen Bergen haben die Mannen des Häupt­lings Michailoff eine Anzahl Anhänger des legthin in Sofia er­wahrscheinlich mordeten Generals Protogeroff umzingelt und niedergemetelt.