Ein unbekannter Brief Wilhelms II. Oer Kaiser als Zuchthausdirektor.— Düffel für den Reichstagspräsidenten. Es sind zwar schon drei Jahrzehnte vergangen, seit das von Wilhelm II. höchstselbst propagierte Zuchthaus - gesetz gegen streifende Arbeiter dem Reichstag vorgelegt und im Lande mit erbettelten Geldern der Schorf- macher dem Volke nahezubringen oersucht wurde. Aber die besondere Anteilnahme des gekrönten A l l e r w e l t s- menschen an der NiederknüppelungderArbei- terbewegung hat heute noch nichts an ihrer Bedeutung verloren. Als auf Wilhelms ausdrückliches Drängen das Zuchthausgesetz dem Reichstag vorgelegt wurde, rief es selbst- verständlich sofort eine allgemeine Abwehrbewegung der Ar- beiter hervor; mochten sie sonst„christlich", demokratisch oder sozialistisch gesinnt sein, in der Ablehnung der wilhelminischen Zuchthausdrohung waren sie einig. Die Wirkung auf den Reichstag blieb nicht aus. Die Regierung, mit dem damaligen Reichskanzler F ü r st e n Hohenlohe an der Spitze, gab sich zwar alle Mühe, die Vorlage zur Annahme zu bringen, ja Wilhelm II. erklärte sich sogar bereit, auf die den Konservativen in tiefster Seele verHatzte Kanalvorlage zu verzichten, da er ihre Stimmen zur Durchdringung der Zuchthausvorlage brauchte. Aber alle Liebesmühe war umsonst. So gefügig auch der Reichstag sonst zu sein pflegte,— dieses„Schandgesetz" erschien ihm doch zu„happig", und so wurde die Zuchthausvorlage trotz aller kaiserlichen Bemühungen, einfach ohne Kommissions» beratung verscharrt! Darüber geriet Wilhelm einfach aus dem Häuschen. In einem Schreiben an den Reichskanzler Hohen- lohe, das aus dessen htnterlassenen Papieren" h i e r zum Male abgedruckt wird, entlud Wilhelm seinen
Ein Fernseher für alle. Die Sensationen der Kunkausstettung.
lohe. ersten
S>oMor und Womlker Qroch der weltbekannte Grotesk Komiker, hat seine vor /7 Jahren unterbrochenen wissenscha fi liehen Studien wieder aufgenommen und in der Ferienzeit der Variete-Theater den Doktor gemacht. Der Irischgebackene Doktor der Philosophie war vor Beginn seiner Artistenlaufbahn Hauslehrer bei der Familie des ungarischen Ministerpräsidenten Grat Beihlen.
Groll gegen das„vor der Sozialdemokratie kapitulierende Bürgertum". Der Brief Wilhelms II. trägt das Datum vom 26. Juni I8K9 und lautet wörtlich: „Nachdem der Reichstag sich jetzt vertagt hat, drängt es mich. Dir meine wärmst« Anerkennung für die energisch« und sachgemäße Weise auszusprechen, womit Du die Zuchthausvorlage ver> treten hast. Aufgeschoben ist aber nicht ausgehoben. Das Bürgertum hat anscheinend für den Augenblick gegen besseres Wissen«n rase campagne(auf der ganzen Linie) vor dem Tozialis- mus. der es attaquir,. capitulirt. Um so schärfer nmß die Regierung jetzt tämpsen, daher muh die Vorlage im kommenden herbst wieder vorgelegt werden und das haue sie annehmen oder verschwinden. Betreffs des Vorfalles Brefeld-Ballestrcm ist der letztere völlig im Unrecht. Es m u ß an der mit aller Schärfe seitens Bismarcks ein für allemal festgesetzten Gepflogenheit festgehalten werden, daß die Kompetenz des Reichstagspräsidenten an den Schranken des Bundesratstisches aufhört; das Recht, einen Rleiner Riinisler zur Ordnung zu rufen oder zu rektifizieren, besitzt er nicht und will ich Mir das ein für allemal verbeten haben. Es ist ihm dieses zu er- öffnen. Brefeld ist wegen seiner guten Vertretung der Vorlage zu belobigen."... Der preußische Handelsminister Brefeld hatte in semem Eifer, dem„kaiserlichen Herrn" zu gefallen, den Reichstag in grober Weife angeflegelt, so datz der Präsident Graf Balle- strem ihn zart an die Sitten des Hauses erinnerte. Deshalb der Zorn des Allgewaltigen. Der Empfänger des Briefes, der damals fast 81jährige Fürst Hohenlohe schickte nach Hof- gebrauch den Brief nicht etwa an den Absender zurück, sondern versprach dem Zornwütigen, datz alle seine Befehl« ausgeführt werden würden: „Die bewußte Vorlage wird im Herbst wieder zur Be- r a t u n g kommen, und ich werde mein Möglichstes tun, um sie zur Annahme zu bringen. Betreff» de» Vorfalles Brefeld- Bollestrem werde ich die allerhöchsten Befehle ausführen und un- entwegt an dem vom Fürsten Bismarck aufgestellten Grundsatz fest- halten, daß die Kompetenz des Reichstagspräsidenten an der Schranke des Bundesrats aufhört." Die Zuchthausvorlage ist n i ch t wieder vorgelegt worden, und die Weltgeschichte hat bekanntlich nicht vor d«r Schranke des Bundesrats halt gemacht, sondern sogar den Brief- und Marginalienschreiber höchstselbst in seine Schranken zurück- gewiesen. Aber für diejenigen, die trotz aller Erfahrungen immer noch auf die Wiederkehr Wilhelms hoffen, wird der hier veröffentlichte Briefwechsel sicher sehr willkommen sein. Zeigt er doch, wi«„energisch" so ein unkontrollierbarer Despot sich blamieren kann, ohne rechtzeitig weggejagt zu Werden....----
Die große Funkausstellung, di« am 31. August dieses Jahres eröffnet wird, bringt zum ersten Male in Deüischland die Demon- stration brauchbarer Fernsehgeräte. Was vor kurzer Zeit noch als der Traum einer fernen Zukunft erschien, Ist heute schon in seinen Grundzügen vollendet. Der Besucher wird Gelegenheit hoben, gleich zwei Fernsehgeräte zu bewundern, das von Tele - junken und das des bekannten ungarischen Forschers Denes von M i h a l y. Dos Gerät, das Telefunken zeigt wurde von dem Leipziger Forscher K a r o l u s entwickelt, der auch am Ausbau der Bildtelegraphie hervorragenden Anteil hat. In verhälmismähig kurzer Zeit war es gelungen, die Bildtelegraphie aus dem Zustand« der laborärnriumsmäßigen Versuche in die Praxis zu überführen. Auch di« Fernsehgeräte, die d!« Sensationen der diesjährigen Funk- ousstellung sein werden, sind zunächst nur gelungen« Laboratoriums- arbeiten, die erst noch für den praktischen Betrieb durchgebildet werden müssen. Sie haben ober bereits«Inen so hohen Grad tech- nischer Dollendung erreicht, daß die Durchbildung für den allge- meinen Gebrauch nicht mehr allzulange auf sich warten lassen dürft«. Man kann damit rechnen, daß schon in der nächsten Zeit Gerät« ent- stehen, die für den Großbetrieb geeignet sind, und ander«, die sich auch der Funkfreund beschaffen kann. Die Grundgedanken des Fernsehens sind schon sehr früh erkannt .worden. Man wußte eigentlich schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, daß es darauf ankam, das zu übermittelnde Bild In elektrische Stromstöße zu verwairdeln, diese Stromstöße einem Emp- fänger zuzuführen und dort wieder die Slromimpuls« zu Licht wer- den zu lassen. Dies« Grundidee war bei der Vildüberlragung bereits gelöst. Bei ollen Systemen wird eine geeignet« Photographie auf eine Walze gelegt, die sich dreht und gleichzeitig seitlich verschiebt. Dabei wird das Bild Punkr für Punkt von einer starken Lichtquelle abgetastet. Die hierbei gefundenen Helligkeitewerte werden von einer lichtempfindlichen Photozelle in Stromstöße umgewandelt und nun über Draht oder drahtlos mit Hilfe ungedämpster Träger- wellen dem Empfänger übermittelt. Hier ist eine Walze vorge- sehen, die durch geeignete Mittel, wie Synchronmolorän, Tonräder und dergleichen sich mit der gleichen Geschwindigkeit dreht wie die Walze der Senderseite. Ein Lichtrelais(Karolus-Zelle bei Tele. funken, Saitengalvanometer bei Professor Korn) verwandelt die Stromstöße wieder in entsprechende Lichtschwantungen, die meist photographiept werden. Dje Entwicklung und das Fixieren des so aufgenommenen Bildes vollendet die Uebertragung. Bei dem System des Prosesiors Dieckmann, das ja auch für den Rund- funk Bedeutung erlangt hat, kommt, wie da? schon bei den ersten Bildtelezraphen der Fall war, elektrolytisch vorbereitetes Papier zur Anwendung. Der große Unterschied, der zwischen der einfachen Uebertragung eines leblosen Bildes und der Uebermittlung eines
bewegten Bildes besteht, liegt in der Schnelligkeit der lieber- tragung. Die einzelnen Stromstöße müssen so rasch aufeinander folgen, wie etwa die einzelnen Bilder, die Im Kino Bewegung und Leben vortäuschen. Man hat jetzt aus der Sendeseite eine Photo- zelle eingebaut, die praktisch trägheitslos ist. Sie kann ollen Licht- jchwankungen sofort folgen, so daß di« llebertrogungsschnelligkeit theoretisch uneirdlich sein könnte. In der Praxis genügt es, wenn in einer Zehntelsekund« die Uebertragung eines Bildpunktes vollen- det ist. Dann entstehen für den Zuschauer bereits lebend« Bilder und das Problem des Fernsehens ist gelöst. Der Erfinder Denes von Mlhaly gab vor kurzem der Berliner Presse Gelegenheit, das von ihm gebaute neue Fernseh- gerät zu besichtigen. Es wurde nur ein kleine», ober sehr einfaches und absolut sicher arbeitendes Gerät gezeigt. Man sah im Emp- fänger, wie eine Scher« sich bewegt«, wie Buchstaben und Bilder auf den Kopf gestellt und bewegt wurden, und immer war das im Sender vorhandene Bild im Augenblick wahrzunehmen. So einfach diese Bildchen auch waren, so verblüffend war dennoch die Präzi- ston, mit der die Uebertragung erfolgt«. Man war Zeuge eines lang« erwarteten technischen Wunders geworden. Die Apparatur ist verhältnismäßig klein und einfach. Sie unterscheidet sich sehr von den Geräten, die früher Mihalys Namen in der Welt bekannt gemacht hatten. Die Bildchen wurden bei dem kleinen Demonstrationsgerät auf«in« Mattscheibe gelegt, die von einer starker Lichtquell« getrosten wird. Durch eine rotierend« gelochte Scheibe wird der Gegenstand in Bildpunkte von etwa �/« bis 4 Millimeter zerlegt. Eine Photozelle verwandelt die Lichtunter- schiede des Bildes in Stromschwankungen. Dann erfolgt die lieber- tragung der verstärkten Stromstöße auf den Empfänger. Hier wer- den die Stromstöße wieder zu Lichtschwankungen, nachdem sie das Lichtrelais pafsterten, und dann werden sie von einem Bildsiimmler, der genau so wie der Bildzerleger gebaut Ist, wieder zusammen- gefügt, so daß sie aus einer Mattscheibe als ganze» Bild erscheinen. Vildzerlcger und Sammler sind gleich gebaut und werden durch eine Synchronvorrichtung zum Gleichlauf veranlaßt. Da die lieber- tragung in einer Zehntelsekunde rollendet ist und sich in diesem Zeitabschnitt forilausend wiederholt, so entsteht der Eindruck eines lebendigen Bildes, der Eindruck des Fernsehens. Die weitere» Arbeiten werden sich nun darauf erstrecken müssen, di« feinsten Tönungen der Bilder zu übertragen, vielleicht auch Forben, kurz,«ine Entwicklung zu fördern, die wir auch beim Film erlebt haben. Wenn das gelingt, werden wir den rundgefuntten Film erleben, da» sichtbar gefunkte Theaterstück. Dann ist die Zeit da, wo Schauspieler vor leerem Hause spielen und trotzdem die ganze Welt als Zuschauer und Zuhörer hoben können. Will? Möbu».
Skandal im Bett. Kulturgeschichte in Oramentiteln. Die Titel unserer Theaterstück« sind ein Musterbuch des Zeit- geschmacks geworden, an ihnen ollein ist ein Stückchen Kultur» geschichte zu studieren. Kino und Theater wetteifern miteinander, die zugkräftigeren Titel zu erfinden. Ostmals borgt man sich die Titel gegenseitig aus, obwohl das Konkurrenzgründe verbieten, man ändert dann nur eine Silbe oder ein Wort. Nicht mehr wie in früheren Zeiten soll ein Wort oder die Klang- sarb« eines Wortes die Tendenz des Stückes auszeichnen, wie etwa „Die Räuber",„Egmont",„Die Gespenster",„Fräulein Julie" u. a. Titel es verraten. Heut« muß der Titel eines Stückes, einer Ope- rette oder Revue schon den ganzen Inhalt erzählen oder das, was vielleicht gar nicht im Stück darin steht.„Zieh dich aus!", der Titel der jüngsten Revue, ist eine Ausforderung, die der Leser dahin ver- steht, daß er nicht etwa selbst in Hemdärmeln die Sache ansehen soll. Aber man weiß gleich, in diesem Stück wird sicher viel an- und ausgezogen, wobei man sich vom Ausziehen das Anziehendste verspricht. Nicht vom Standpunkt der Moral soll dies« kritische Sonde an- gelegt werden, denn nichts ist irrtümlicher als ein Morolstandpunkt. Aus der Ferne gesehen entpuppen sich unsere Moralitäten doch nur als armselige lleberwllrfe auf unseren Schönheitsfehlern. So sind denn auch die Titel„Emst und Scherz In der Erotik"—„Schön und Schick"—„Die ungeküßte Eva" und„Das Sprungbrett der Liebe" nur die Firmenschilder für den Zustand unserer deutschen Theater, die„das süße Geheimnis" ihres Zerfalles dadurch aufzuhalten glauben, daß sie—- um mit den Titeln Ihrer Stücke zu sprechen— aus ihren Instituten ein„Absteigequartier" machen. Gegenüber dem. was wir als Verfallserscheinung ansprechen, steht das Empor- blühen der Volksbühne und der Volksbühnenbewegung, wo Tau- send« von Arbeitern eine wirklich vorurteilslos« freie Kunst sehen, ohne befürchten zu müssen, daß ein Theaterbesuch als„Skandal im Bett" endet. Lriedried Natteroth. „Robert und Beriram." Primuspalast. Da» unsterblich« Paar ist wieder einmal aufgefrischt worden, diesmal Im Film. Ein paar lustige Künstlergesellen aus München gehen— einer Wette zuliebe— als Handwerksdurschen verkleidet auf die Walze. Was sie für Abenteuer unterwegs und in einem kleinen Schwarzwaldnest erleben, wie sie di« Eingeborenen foppen, von wirklichen Strolchen b«stöhlen werden, ins Kittchen kommen Und wieder heraus, das Ist mit gemütlicher Behäbigkeit verbildsicht. Ais Preis wird Bertrom die reiche Amertkanerin. die ihm folgt und ihn besreit, und Robert ein Zirkusmädchen zuteil. Eine Welt, wie wir sie aus den„Fliegenden Blättern " kennen, wird hier von dem Regisseur WaUher-Fein aufgetan. Bier- und Atelierspoße von anno dunnemol» werden aufgewärmt und die Idyll« eines ganz verschlafenen deutschen Epießbürgernestes beschworen. Ulkige und verschrobene Figuren sind reichlich susgeboten. Der Aufmarsch und Auszug der Jeuerwehr Ist ein Prachtstück humdriger Gestaltung, und auch das Ortsgelängnis und seine Befehlshaber sind MufeuMS- reif. Dazwischen wird die Poesie des deutschen Waldes und die Romantik eines Wanderzirkus ausgespielt. Die Darstellung ist recht Munter. Robert und Bertram sind Harry Liedtte und Fritz Sampere: Kamper» derber und ur- wüchsiger, ein gutmütiger Bursche Harry Liedtte jeder Zoll ein Liedtte. unnachahmlich in seinem holdseligen Lächeln, ein Dandy auch als Handwerksburschs. Immer lustig und ewig lächelnd wie «ine Dollorf«-, schreitet die hübsche Dolly Grey durch dies« „uonlwrvoll«" deutsche Urväterzeit. Ein Mädchen aus der Fremde, johujag«»«in« gepreßte Blum« aus der deutsche» Romantik, ist di«
pechschwarze Elizzo la Porto, eine reine Märchenzigeur.erln. Ader vergessen wir darüber nicht Hermann Picha , der ein«n Amtsvorsteher Knurrhahn auf die Beine stellt, daß wir au» dem Lachen nicht herauskommen: so ein aufgeplusterter Bureaukrat, so ein verfressener Nassauer, so ein Urvieh ist er. r.
„Ein besserer Herr." Titania-palast . Nur streckenweise wird einem lächerlich zumute bei diesem Film- lustspicl. Thildc Förster schrieb kein gut ausgebaute» Film- Manuskript und der Regisseur Gustav Ilcicky ging mit gar zu vielen Belastungen und Hemmungen an sein Wert. Er wollte dem Bühnenlustspicl von Walter Hasenclever gerecht werden und er wollte zugleich echt siliuisch wirken, er wollte den Herrn Generaldirektor, den großen Rasser, verhöhnen, ober er wollte dieser Figur nicht wehe tun, denn schließlich ist ja der industrielle Glücksritter ein Heiliger des Bürgertums. So entstehen ein paar lose aneinandergereiht« Szenen, in denen die Geschichie eines Heiratsschwindlers erzählt wird, der schließlich eine gute Partie macht. Alles ist ohne die geringste seelische Entwicklung. Mitunter leuchtet wahrer Humor aus, aber er wird nicht zum General-Herau?- reißer. Bon schauspielerischen Leistungen kann kaum die Rede sein, selbst Fritz Kamperg genügt dem Regisseur in Berkleidungen. Eine Charakteristerungskunst verlangt er nicht. Leo Peutert spielt den Industriellen vornehm und ziemlich zurückhaltend. Elisabeth P i n a j e f f ist kein Gewinn für den Film, der Regisseur legt auch gar keinen Wert auf ihr schauspielerische» Können, er läßt sie nur Kleider tragen. Rita Roberte macht stete den unfreien Ein- druck der Anfängerin, als Tochter des reichen Mannes muß sie kesser und selbstbewußter sein.-~g. Zuggeschwindlgkeiten. Moderne Transportmittel wie Flugzeug und Automobil machen der Eisenbahn eine gewisse Konkurrenz, weil sie höhere Geschwindigkeiten als die Schnellzüge zulasien. Aster obgleich man mit dem Auto 38S Kilometerstunden, mit dem Flug- zeua bis zu 360 Kilometerstunden erreichen kann, sind das keine oerkehrsmötzig ausnützbaren Geschwindigkeiten. Ueberhaupt kann man auf diese Weise nur geringe Mengen transportieren, während der gewöhnlich« europäische Güterzug ISOO— 2000 Tonnen, der amerikanische sogar 12 000 Tonnen sortschasst. Indessen sticht man die Grundaeschwindigkeit der Eisenbahnzllge zu erhöhen, aber von einer gewissen Grenz« an werde» die Schwierigkeiten dabei beträcht- lich. Wenn man sich an di« tikeoretisch nach der Formel errechnete Ueberhöh-iing der äußeren Schienen in den Kurven hält, dann er- reicht diele bei einem Kurvenradius von 600 Meter und einer Gc- fchwindigkeit von 170 Kilometerstunden einen solchen Wert, daß beim Halten des Zuges in einer solchen Kurv« das gesamt« Wagen- gewicht bereits aus der inneren Schiene ruht, ein Umstand, der be- triebsunmöglich ist. Man sieht daher, daß det Annahm« eines Mndestradius auf freier Strecke von 600 Meter die Geschwindigkeit keinessalls 160 Kilometerstunden wird übersteigen dürfen. Genfer Sommerschulen. Am 23. August teilten wir mit. daß di« Deutsch « Liga für Menschenrechte unen'geltlich Insor- mationsmaterial abgibt. Dos ist nicht richtig, sondern die Deutsche Liga für Bö l ter d u nd, Potsdamer Str. 108», ist di« Stell«, an die man sich wegen dieses Materiol« zu wenden hat. vi« Tribfin«. Dt« Wivterspielztlt wird am 7. September mit«inem kur,«n»astspiel d«Z Többtre flu Grand Önigaol au» Part««röffnet. Vr Wilhelm Zilchner, der berühmte deutscht Tibelsarscher. d«r vor kurzem von seiner qesahrvollen 2>/,j.,brigen Expedition«urückgekthrt ist. hält am 18. September im Bach.Säat einen Uichtbitdcr-Bortrag mit d«m Thema „Meine Tibet -Cxptdition 1S2ö-tV28". Mae««» Salz««, der ein« schwere Erlraudmg glücklich überwunden hat, beendete soeben eine ÄortragZrtlst durch deutsch » Sädtr und Kurort« und beginnt seine SSmter-Tdurn«« am 1. Oktober.