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Beginnende Theatersaison. Theaterſaiſon.

Eröffnung des Lustspielhauses. " Trixie" von Hamilton. 1970

Auch unter seinem neuen Herrn Dr. 3idel, der von einem Bierteljahrhundert schon einmal Direktor des Theaters gewesen ist, bleibt das Lustspielhaus der Tradition der letzten Jahre treu, ein Hort angestaubter Bühnenwerte für ein Publikum zu sein, das aus­spannen, sich amüsieren und nicht nachdenken will. Das Eröffnungs­luftspiel Trigie" von Cosmo Hamilton , ganz auf spießigen englischen Geschmack zugeschnitten, unterhält ein bißchen langatmig mit einem Stoff, den die Operettendichter als ausgeleiert schon längst nicht mehr zu variieren wagen. Die schrecklich reiche Beatrix, Trigie genannt, die sich aus purem Uebermut mit einem losen Schürzen. jäger eingelassen hat, weiß sich vor dem drohenden Skandal nicht anders zu retten, als daß sie vorgibt, mit dem ebenfalls schrecklich reichen Franklin heimlich verheiratet zu sein. Beide können sich nicht ausstehen, müssen aber zum großen Bergnügen der Zuschauer Hoch­zeitsnacht Brautbett auf der Bühne und Flitterwochen durch machen. Und wie endet dieses bittere Liebesspiel? Man errät es taum: Nachdem sie sich lange genug, drei Atte dauert's, gegenseitig geärgert haben, entdecken sie ihre Liebe und finten sich( unter feier lichem und endgültigem Niedergehen des Vorhangs) in die Arme. Mn würde sich empfindlicher langweilen, wenn Johannes Rie nunn nicht mit seiner frischen und natürlichen Jungenhaftigkeit der Rolle des Ehemannes wider Willen luftigste Lebendigkeit schenkte. Ernst Degner.

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Schneider Wibbels Auferstehung. ( Thalia Theater.)

Hans Müller- Schlössers Komödie vom Schneider meister Wibbel, der einen andern mit seinen Papieren ins Kaschett", ins Gefängnis schickt, und, da dieser stirbt, als lebender Leichnam zurückbleibt, hat in ihrer heiteren Harmlosigkeit manchem Theater besucher vergnügte Stunden beschert. Der zweite Teil ,,, Schnei der Wibbels Auferstehung", den der Verfasser ihr anhängte, gibt ebenfalls Gelegenheit zu fröhlichem Lachen; aber er ist ein bißchen langatmig geraten. Paul Hendels als Regisseur und Darsteller des Schneiders Wibbel, Thea Grodtczinsky als seine Frau und auch die übrigen Schauspieler verdienten den Dank, den die Zuschauer ihnen in reichem Maße spendeten.

Fräulein Mama. Mama.

Operette im Künstler- Theater.

Tes.

Anstatt des miserablen Operettenblödsinns, wie wir ihn gewöhnt find, ein unterhaltsames Stüd Theater, eine französische Komödie ( von Verneuil): Fräulein Mama." Der nette junge Mann liebt seine um ein Jahr jüngere ,, Mama", er liebt sie, und selbstver­ständlich wird er sie heiraten, sie wird sich von seinem Vater, dem sie nie gehört hat, scheiden lassen. Das füllt, mit allerlei schwanthaftem Drumherum, den Abend. Aber es ist zwischen diesen zwei Menschen cin anmutiges Spiel, das fich durch drei Affe zieht, und es fehlt nicht an pinchologisch reizvollem Detail. Keine hohe Literatur, aber sauberes Handwerk, gekonnte Arbeit. Nur wenig spürt man die ver­gröbernde Hand des Librettisten Richard Reßler. Daß die Operettenmufit, die Hugo Hirsch dazu geliefert hat die Gesangs. terte hat Willy Rollo mit routinierter Berliner Wizigkeit ge­macht, originell sei, läßt sich nicht behaupten, aber sie stört nur stellenweise und wird durch das, was die Weintraub Synco­pators damit anzufangen wissen, weit über ihr Niveau gehoben. Es ist ungewöhnlich, daß die Ausführung der Mufit im Operetten­theater solchen Anspruch auf Aufmerksamkeit erheben darf.

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Selbstverständlich spielt die Sache bei feinen Leuten, alles in Frad und großer Toilette, der Bühnensett fließt in Strömen, man bewegt sich in herrschaftlichen, von Benno v. Arent mit seinem Ge­schmad ausgestatteten Räumen. Es ist die Atmosphäre, in der die Besucher des Künstler- Theaters sich am sichersten wohlfühlen, und fie

Theater, Lichtspiele usw.

Montag, d. 3. 9.

Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 19 1942 Uhr

Montag, d. 3. 9. Städtische Oper

Bismarckstr. Turnus I 19 Uhr

Othello Turandot

Staats- Oper Am Pl.d. Republ.

R.-S. 134

19 Uhr

Don Giovanni

Staatl. Schauspielh.

Am Gendarmenmarkt

R.-S. 52 20 Uhr

Gespenster

Staatl. Schiller- Theater, Charltbg.

20-22 Uhr Die Weber

Volksbühne Theater am Bülowplatz

8 Uhr:

Was ihr wollt

Lustspiel von Shakespeare .

Saltenburg- Bühnen

Ots. Künstler- Th

8 Uhr:

HALLER- REVUE Jeutsches Theater

., Schön und schick"

Th. im Admiralspalast Täglich 814 Uhr.

Z°

entral­Theater

Norden 12 310

U. Ende nach 101/2 Zum 87. Male:

Artisten Regie Max Reinhardt

begrüßen ihre erfolgverwöhnten Lieblinge: an der Spize der char. mante Mar Hansen, der immer liebenswürdige, immer dezente Berlegenheitskomiter; Trube Hefterberg, prüben von Talent, Temperament und Laune, wenn auch nicht immer wählerisch in den Mitteln; Willi Schaeffers , der angenehme Revue plauderer, ebenso angenehm hier als Schauspieler. Die mädchenhafte " Mama" ist Carola Toelle , bildhübsch aussehend, die ihren bis zur Echtheit nachempfundenen Dorsch- Tönen wirkungsvoll einen Schuß Berliner Lofalfarbe beimischt. Klaus Pringsheim .

Das modernisierte Schiller Theater. Umbau von Beleuchtungsanlage und Zuschauerraum.

Die nüchten- unruhigen Jugendstilinnenräume des Staatlichen Schiller- Theaters sind in den Theaterferien etwas modernisiert worden. Der Zuschauerraum mindestens hat dadurch einen behag­lichen Anstrich bekommen. Die Ausstattung ist festlich in Rot und Gold gehalten, die unbequemen Holzklappsize haben rotgepolsterten Giggelegenheiten Platz machen müssen. Die Wandelgänge freilich sehen so aus, als seien sie nicht recht fertig geworden. Die Wände in der oberen Höhe und die Decken sind weiß übertüncht, die unteren Teile der Wände haben die alten grauen Delfarbenanstriche be­halten. Der warme rote Teppichbelag des Fußbodens paßt schlecht zu dieser unfreundlichen Farblosigkeit. Von Grund auf ist dagegen die Beleuchtungsanlage der Bühne geändert worden, die, wie alle Besucher des Schiller- Theaters aus Erfahrung wiffen, für die heutigen bühnentechnischen Anforderungen völlig unzureichend war und nur sehr primitive Beleuchtungseffekte ermöglichte. Mit Jeßners Inszenierung von Hauptmanns Webern" und den von Erich Engel einstudierten Gespenstern" von Ibsen öffnet das Theater der neuen Spielzeit seine Pforten.

Zur Besichtigung des umgebauten Theaters war die Presse durch Karten aufgefordert worden, die als Unterschrift den Namenszug des Generalintendanten der Staatstheater trugen, obgleich man zu Jeßners Ehre annehmen möchte, daß er den Tert des Schreibens nie gelesen hat. Denn mit dem sehr zeitbewußten Kunstwillen Jeßners ist dieser Text nicht vereinbar. Die Generalintendanz be ehrt sich Euer Hochwohlgeboren. ergebensf einzuladen" heißt es da. Das Theater ist... einer baulichen Veränderung unterzogen worden, und zwar erhielten insonderheit..." Das Wort Theater technif" wird in etwas eigenwilliger Orthographie mit d am Ende geschrieben, und schließlich freut man sich, wenn Euer Hochwohl­geboren an der Besichtigung teilnehmen wollten". Sicher ist Jeßner an Stil, Orthographie und Interpunktion dieses Briefes völlig unschuldig. Schön macht sich's aber auf keinen Fall, wenn eine Stätte der. Sprachpflege ein sprachlich so ungepflegtes Schreiben versendet. 5-8

Biel Lärm um nichts.

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Karl Kraus , Herausgeber der Wiener Monatsschrift Die Fadel", und Alfred Kerr sind nun, sagen wif: nicht gerade Freunde. Was durchaus ihre Privatangelegenheit ist. Kraus hat gelegentlich versu ht, die Deffentlichkeit dafür zu interessieren, aber die ließ sich entschuldigen. Es gab immerhin noch einigen anderen Ratsch und Tratsch, der ihr wichtiger war. Kerrs Freunden aus dem Romanischen Café aber ließ die Angelegenheit ebensowenig Ruhe wie den Kraus- Anhängern aus derselben Landschaft; und so fam es am Sonntagvormittag im Neuen Theater am 300" zu einer etwas lebhaften Auseinandersetzung zwischen beiten. Die Lärmtechnik der Kraufianer wurde von einer glänzenden Regie ge­leitet; Gad Shelasos Vorlesung aus Kerrs Werken fiel ihr ebenso zum Opfer wie ein Vortrag von Bardach über die Affäre Kerr- Kraus. Um das erste war es schade, um das zweite weniger.

Kammerspiele 8

Norden 12310 314U. Ende nach 10.

lz.

Platzkonzert im Preußenpart. Sonntag... September, veranstaltet das Volksbildungsamt Wilmersdorf im Preußenbart von 12-13 Uhr ein Blag fonzert des Männergesangvereins Halensee und Grunewald unter Leitung des Chormeisters Gerhard Wildbredt.

Lustspielhaus

Heute 8, Uhr

"

Trixie"

Johannes Riemann , Renate Müller, André Mat.oni, Harry Hardt

Theater am

Nollendorfplatz

Die

Alt- Jakobstr. Ecke Oranienstr. Oktobertag ungeküßte Eva

Täglich 8, Uhr

Schauspiel von

Skandal Georg Kaiser

im Bett!

Sitten schwank Die Komödie

in 3 Akten.

In der Hauptrolle

Kleines Theater

Täglich 814 Uhr:

Max Adalbert

in

Müllers

Hermine Sterler Landa, Sikla

Operette in 3 Akten. Theater des Westens Musik von M. Knopt

Preise:

1, 2, 3, 4. Mk. usw.

Täglich 8 Uhr

Das

Bismarck 2414/7516 Thalia- Theater süße Geheimnis

Anneliese Wortz a. G. U. Ende 10%, U Dresdener Str. 72-73

Jugendliche haben Zum 113. Male:

keinen Zutritt! Parkett auch Sonnt

statt 4.- Mk.

nur 1.-Mk.

darnowsky- Bühnen

Th. Königgrätz. St.

8 Uhr:

Leinen aus Irland

ose- Theater Schlesinger Effen­

Gr.Frankfurter St.132 di: Curt Bois . 8,15 Uhr:

Jugendfreunde Komödienhaus

Gartenbühne: 53 U.

8.15 Uhr:

8 Uhr:

Konzert u. Banter Tell Mein Vater hat recht gehabt

Die Schöne

vom Strande

Trianon- Th.

Berliner Prater Täglich 1/4 Uhr

Fräulein Mama Kastanienallee 7/9. Stürmische

Operette von Hugo Hirsch

Lessing- Theater

Täglich 8 Uhr:

Brautnacht

mit Sybil Smolowa

Es liegt in

8 Uhr: Schneider Wibbels Auferstehung

der Luft

Revue von Schiffer.

Operette. Heidemann, Berna, Nitter

Musik v. Spoliansky 8/ Uhr CASINO- THEATER 81, Uhr

Lothringer Straße 37.

Berliner Theater Der neue Eröffnungs- Schlager

Direkt Heinz Herald

Charlottenstraße 90

Dönhoff 170

Wegen Vorbereitungen zur

Eröffnungsvorstellung

Rundfunkfieber

Reichshallen Theater Abends 8 U. Sonnt. nachm. 3 U.

Selbstmordverfuch oder Unglücksfall?

Eine Zwölfjährige durch Gas vergiftet aufgefunden.

In der Wohnung ihrer Eltern in der Dahlmannstraße zu Charlottenburg wurde die 12jährige Ilsemarie R. von der heimkehrenden Mutter am Boden liegend durch Gas ver­giftet bewußtlos aufgefunden. Der Gashahn war ganz ge­öffnet. Den Samaritern der alarmierten Feuerwehr gelang es, das Mädchen nach langwierigen Bemühungen wieder ins Leben 8urückzurufen. Auf Anordnung des Arztes mußte das Kind in das Westend Krankenhaus überführt werden.

Nach dem Befund ist es wahrscheinlich, daß Ilsemarie R. aus noch unbekannten Gründen freiwillig in den Tod gehen wollte. Immerhin ist auch ein Unglücksfall nicht geschlossen.

ausa

Aus noch unbekannten Gründen nahm die 43jährige Opern

910

Seifenblasen"

Von den Vorführungen im Wintergarten, der jetzt nach völligem Umbau wieder eröffnet wurde, zeigt unser Blid eine ,, Seifenblasen" genannte Programmnummer, die vorher in Paris aufgeführt wurde

und dort Aufsehen erregte.

sängerin Gertrud G. aus der Rheinstraße in Friedenau gestern abend gegen 21 Uhr auf dem Friedrich- Wilhelm- Plazz in Friedenau Gift zu sich. Man brachte die Lebensmüde nach der Rettungsstelle 43, von wo sie nach dem Auguste- Bittoria­Krantenhaus übergeführt wurde. Die Art des Giftes konnte noch nicht festgestellt werden.

Der Major als Scheckschwindler.

In Bad Arendsee wurde ein aus Düsseldorf stammender Major a. D. von Müller festgenommen, der von der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft bereits seit längerer Zeit wegen verschiedener Betrügereien gesucht wird. Berantwortlich für die Redaktion: Eugen Brager, Berlin : Anzeigen: Th. Glode. Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch . bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Hierzu 1 Beilage.

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Nachmittags halbe Preise Volles Programm

Donhoff Brett'l: Crockers dressiert. Bären!

Komische

81%, Uhr Oper 81%, Uhr

JAMES KLEIN'S gewaltiges neues Revue- Stück

Zieh' dich aus!

200 Mitwirkende Vorverk. ab 10 Uhr geöffn.

vom 1. bis 5. Septr. Dazu ein erstklassiger bunter Teil. Theater a. Kottbusser Tor

geschlossen. Donnerstg., 6. Septr.: Wiedereröffnung 7%, Uhr

Zum 1. Male: Der lebende Leichnam Regie: Max Reinhardt

Planetarium am Zoo Verläng. Joachimsthaler Straß Noll. 1578

16 Uhr: Der Sternhimmel

im Herbst 18 Uhr:

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