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Zur Krise der franzöfifchen Fliegerei.

Ein Mißgeschid nach dem anderen.

Das Fliegerped der Franzosen scheint sprichwörtlich werden zu wollen. Nach einer Meldung aus Paris   wollten die beiden franzöfifchen Flieger isolant und Lefevre am Montag zum Transoseanflug nach New Yort starten. Da der Motor fofort nach dem Starf versagte, tamen fie überhaupt nicht vom Boden. Ein Mißgefchid widerfuhr auch den Fliegern Marmier und Favreau, die den Weltrekord im Dauerflug der beiden deutschen Flieger Rifticz und Zimmermann überbieten wollten. Als ihr Apparat auf den Startplatz gefchleppt wurde, platzte am Fahrgestell der linke Reifen.

Die Ursachen des Flugzeugunglücks. Die Ansichten der Sachverständigen über die Ursache des Flug zeugunglüds in Toul   find geteilt. Während von einigen die An ichauung vertreten wird, daß ein Flugzeug durch einfaches Auf­schlagen auf den Boden nicht Feuer fangen fann, und daß am Sonntag das Flugzeug bereits in der Luft infolge zurückschlagender Funken an dem Vergaser zu brennen begonnen hätte, wird von zahl. reichen anderen Fliegern auf Grund von Erfahrungen behauptet, daß es selbst bei abgestellter Gaszuführung nicht unmöglich sei, daß es unter der Einwirtung des heftigen Stoßes im Augenblick der Be­rührung mit dem Boden entweder zu einer Selbstentzündung kommen fann, oder daß der Brennstoff durch die Berührung mit überheiztem Motorteilen ins Brennen gerät. Leider ist es schwierig, aus den Flugzeugresten einen bestimmten Schluß zu ziehen. Schon wieder holt mußten franzöfifche Flugzeugführer, die die gleiche Flugzeug. Type benußen, wie das am Sonntag verunglückte Flup eur, einen in vollem Flug entstandenen Brand löschen. Die Ergebnisse der Untersuchung der amtlichen Sachverständigen sind noch nicht befannt. Auch die Leitung der Flugzeuggesellschaft, der das verbrannte Flug zeug gehörte, war am Montag noch nicht in der Lage, über die Umstände, die zu dem Unglüd führten, Auskunft zu geben. Das Flugzeug habe am Tage vorher von Le Bourget nach Laul einert alänzenden Flug gemacht. Der Flugzeugführer Hanin genügte als erfahrener und umsichtiger Pilot allen Anforderungen, die fein

Beruf an ihn stellte.

Bokanowskis Beisetzung.

Die Beilegung des franzöfifchen Handelsministers Bota. nomfft erfolgt am Mittwoch vormittag. Nach einer offiziellen Feier im Handelsministerium, bei der feine Reden gehalten werden, findet die Ueberführung in die Familiengruft auf dem Montmartre- Friedhof statt.

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Bauen und Wohnen.

Die Zehlendorfer   Gagfah": Siedlung.

Die dielumstrittene Gagfah" Siedlung ist fertig gebaut| Berteuerung. Die Gagfah" vermietet ihre Häuser zu einem weit und wird bis zum 31. Oftober als Ausstellung zu befichtigen höheren Mietpreis als andere Bauherren in Zehlendorf  , die sein. Selten hat ein Bert in der Deffentlichkeit so einmütige Ab- ungünstigere Finanzierungsbedingungen batien. Die Gagfah" ver= lehnung erfahren wie diese Siedlung!

langt jährlich pro Quadratmeter Wohnraum 19,20 art. Dieser Sah ist um 4, in einigen Fällen sogar um 5 Mark höher als bef anderen Bauvorhaben. Troßdem die Gagfah" bie Grundstüde weit stärker ausiußt und außer verhältnismäßig billigen Anleiheit auch noch einen nicht zurückzahlbaren zu schuß von der Reichs

ließ, das Gelände neben der Gehag" Siedlung für die Er­Die Gagfah" war schlecht beraten, als sie sich verleiten richtung ihrer Ausstellung zu erwerben. Sie hat dem Drängen einiger Zehlendorfer   Kommunalpolttifer nachgegeben, die mit dem Bau dieser Siedlung versuchen wollten, den Schand- forschungsstelle für wirtschaftliches Bauen erhalten hat. Das fei ausdrüdlich festgestellt: Die Gagfah"-Siedlung bringt dem fled der ,, Behag" bauten hinter diefer großartigen" Siedlung zu Wohnungsbau teinen Fortschritt, zeigt feinen Weg für Ber­persteden. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist nieder billigung der Bautoften! Der Zuschuß, den die Reichsforschungsstelle metternd. Es ist nur erreicht, daß jetzt das ftadibaulich- ein- gegeben hat, ist umsonst vertan. Diese Zuschüsse werden ge= heifliche Bild um den Fischtalgrund völlig zerschlagen ist. Nicht geben, um Bersuche zur Berbilligung zu fördern. Die Gagjah" erreicht ist aber der eigentliche Zweck der Ausstellung, zu beweisen, hat aber fast gar feine Versuche hierzu unternommen, das Resultat daß Bruno Taut   unrecht hat. Neben den Bauten Bruno Tauts  ist tläglich. Troy Zuschuß teurere Mieten als Bauten ohne tann sich die neue Siedlung nicht behaupten. Seine Einzelbauten Zuschuß! haben jetzt, wo Bergl:' che gezogen werden fönnen, jogar noch ge= wonnen. Sieht man doch bei ihm den einheitlichen Gub was ebenso wertvoll der Häuser, die architettonisch schöne und ift- prattische Form der Häufer und seine zielflaren Grund­rigtofungen. Alle Berufsfachmänner haben festgestellt, daß eine Bautostenverbilligung nur im Großbetrieb, also in Großbaustellen, zu erreichen ist.

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Norming und Typung, die Einschaltung von Maschinen in den Arbeitsprozeß, find nur bei Großbaustellen möglich und fostenverbilligend. Darum hat sich die Gehag" auch nie mit Ber­fuchen abgegeben, sondern in furzer Frist zwei Großfied­fungen hingestellt und mit diesen Bauten bewiesen, daß die Mieten durch derartige Bauvorhaben recht billig gestaltet werden tönnen. Die Gagfah" ist den verkehrten Weg gegangen. Sie will mit einer Verfuchsiedlung ihre Beistungsfähigkeit beweisen. Sie hat 18 Architekten zusammen arbeiten lassen, die nach alten überlieferten Methoden ihre Häuschen gebaut haben, sich aber wenig um die Auf gaben einer modernen Gestaltung und Ausnutung der Wohnbauten gefümmert haben. Die Siedlung zeigt nichts Neues, und es ist nicht recht einzusehen, warum diefe Siedlung überhauptgebaut worden ist. Ledialich um Räume für eine Ausstellung des Deutsch nationalen Handlungs gehilfenverbandes zu haben, braucht man doch nicht 29 Häuser zu bauen, die recht teuer vermietet werden. Die Berbindung von Wohnungsbau und Ausstellung des Deutschnatio­nalen Handlungsgehilfenverbandes wird ohnehin zur Folge haben, daß ein großer Teil der Bevölkerung von dieser Veranstaltung Die ,, Gagfah" hat sich ein Heft der Baume It" für ihre Sied lung widmen lassen. Minister haben die Siedlung beglückwünscht, boch auch das wird nicht darüber hinwegtäuschen, daß der Zwed der Ausstellung nicht erreicht worden ist. Eine Bautoften­verbilligung ist bei dieser Siedlung nicht erreicht, dafür aber eine

Das Abenteuer der Fünfzehnjährigen. its miffen will.

Ein Arzt auf der Anklagebant.

Die Große Straftammer des Landgerichts I   beschäftigte jich geffern noch einmal mit dem Fall des praktischen Arztes Dr. E. aus Berlin  , der wegen Entführung und Berführung einer Minderjährigen angeklagt und vom Schöffengericht freigesprochen worden war.

Dr. E. hatte auf einem Autoausflug die 15jährigen Zwillings­schwestern M., die Töchter eines Architekten, fennengelernt. Er fam mit der einen Schwester Herta M. in der Folgezeit häufig zu­ſammen und das Mädchen nahm auh an einem Hausball teil, den Der Arzt in seiner Wohnung veranstaltete. Herta M.'s Mutter batte hierzu die Erlaubnis gegeben, unter der Bedingung, daß ihre Tochter bis spätestens 11 1hr abends nach Hause zurückkehrte. Nach Dr. Es Behauptung soll das Mädchen ihm erflärt baben, daß s 17% Jahre alt wäre, und es soll weiter den Vorschlag gemacht haben, in der Wohnung des Arztes zu übernachten, da die Eltern sich in einem Wochenendhaus an der Havel   aufhielten. Am nächsten Morgen jedoch mußte sich die von den Eltern benach­richtigte Kriminalpolizei   gewaltsam Eingang in die Arztwohnung beschaffen. Herta M. gab an, daß Dr. C. fie, nachdem die anderen Gäfte fortgegangen waren, zum Bleiben überredet hätte. Er hätte fie dann trog ihres Eingeständnisses, daß sie erst 15 Jahre alt märe, verführt. Das Schöffengericht hatte seinerzeit der Befune bung der Zeugin M. über diesen legten Punkt, das Eingeständnis bes tatsächlichen Alters, feinen Glauben geschenkt und war aus diefem Grunde zu einer Freisprechung des angeklagten Arztes gelangt. Die Straflammer, unter Borsiz von Landgerichtsdirettor Tolt, fchloß fich gestern in vollem Umfange den Ausführungen des freisprechenden Urteils erster Instanz an. Aus rechtlichen Gründen fönnte eine Bestrafung des Arztes niht erfolgen. Eine Entführung der minderjährigen Herta M. fäge nicht vor, da die Mutter aus­brüdlich die Genehmigung zum Besuche des Hausballes gegeben hätte. Im übrigen wäre das Berhalten des Mädchens bei den Dorherigen Zusammenfünften mit dem Arzt nicht so gewesen, daß Dieser auf eine völlige Unbescholtenheit hätte fajließen müssen.

Ein Schüler bedroht seine Lehrer. Aufregender Borfall in einer Oberrealschule. In der Königstädtischen Oberrealschule in der Pasteur. straße spielte sich gestern ein überaus aufregender Borfall ab. Während des Unterrichtes erlitt der 17jährige Brimaner Sch. einen Nerven anfall und zog plöglich eine Armee pisto le hervor. Damit bedrohte er den Ordinarius und feine Klassen­Pameraden. Bergebens versuchte der Lehrer, auf den jungen Men­schen einzuwirten und ihn zur Herausgabe der 23affe zu bewegen. Sch. lief vielmehr aus dem Klassenzimmer auf den Flur hinaus und eilte in die auf dem Hof gelegene Bedürfnisanstalt, wo er sich in einem Toilettenabteil ein­

riegelte.

Inzwischen war die ganze Schule in hellste Aufregung geraten. Der Direttor tam auf die Schreckensbotschaft sofort hinzu, um vermittelnd einzugreifen und ein Unglück zu verhindern. Alle Bemühungen, dem jungen Mann die Waffe durch List zu entloden, cheiterten, und so war man schließlich gezwungen, bas nächste Bolizeirevier um Hilfe zu ersuchen, das auch fofort mehrere Beamte entsandte. Nach einiger Zeit gelang es, den Schüler, der immer wieder gedroht hatte, andere und sich zu erschießen, zu überrumpeln, ohne daß auch nur bas mindeste Unheil angerichtet wurde.

Der Siebzehnjährige ist ein leicht reizbarer junger ann, der in legter Zeit einen besonders nervösen Eindruc machte. Man glaubt, daß es sich bei dent geftrigen Anfall um eine Art Berfolgungsmahn handelt.

Der umgefippte Kohlenwagen.

Ein eigenartiger Unfall, der leicht böse Folgen hätte nach sich ziehen tönnen, ereignete fich heute vormittag in Friedenau  . Dort mollte ein sollbefeßter Sohlenwagen, der durch einen Motor­magen gelentt warb, von der Eschen in die Wilhelmstraße einbiegen. Der Führer hatte wohl die Entfernung zu gering ein­geschäßt: Beim Umwe: iben fam der Motorwagen in die richtige Fahrtrichtung, aber der mit Kohlen und Holz vol bepackie An­hänger tippte zum Schreden der mitfahrenden. Kohlenmänner um, so daß die ganze Ladung auf den Straßendamt m geschleudert wurde. Glücklicherweise wurde niemand ver legt, da die Männer fich durch Abspringen in Sicherheit brachten.

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Krankes Vieh wird verkauft.

Ein verantwortungsloser Zierarzt.

In dem Grenzstädtchen Schlawa   in Schlesien  herrscht lebhafte Aufregung über einen Standal, der be­fannt zu werden. perdient.

Die Moltereiber Schlauer landwirtschaftlichen Genoffenfchaft bat. reben ihrem Hauptbetrieb eine Schweinemaftanstalt eingerichtet, in der vor zwei Mona­ten der gesamte Schweinebestand von zirka 600 Stüd ertrantte. Massenweise verendeten die Tiere. Der Tierarzt indessen, der augleich übrigens Führer des Stahlhelms ist, gab an, die Krankheit nicht erkennen zu können. Die Molkerei versu hte nun mit Erfolg, den ganzen Bestand nach außerhalb abzu­schieben. Ein geringer Teil der Tiere ging auch in bereits er­franktem Zustande an die Fleischer in Schla wa ab. Ein Teil der Schweine war bereits im Stalle abgestorben.

Bei dem légten Transport, der nach Berlin   ging und ohne jede tierärztliche Untersu hung, veranstaltet wurde, find zahlreiche Tiere schon auf dem Wege von der Molkerei nach dem Bahnhof verredt. Gleichwohl ist der Transport unbehelligt von Schlawa   ab­gegangen. Der unglaubliche Leichtsinn, mit dem vor­gegangen wurde, zeitigt jezt darin neue Folgen, daß die Seuche meiter verschleppt ist und nun Massenabs hlachtungen von Schweinen stattfinden müssen, durch die besonders fleinere Befizer schwer geschädigt werden. Die Bevölkerung meidet jent in Schlawa   den Einkauf von Schweinefleisch überhaupt und deckt ihren Bedarf auswärts.

Nach Ansicht der Bevölkerung ist der Tierarzt für den alle gesundheitlichen Regeln widersprechenden Zustand verantwort lich zu machen. Wenn er die Krankheit nicht erkannte, so hatte er die Berpflichtung, einen anderen Tierarzt, hinzuzuziehen und vor allem dafür Sorge zu tragen, daß frankes Bieb nicht zum 3wede menschli her Ernährung verwandt wurde. Die Schweine sollen zum Teil zu Schleuderpreisen weggegangen fein.

Es ist zu erwarten, daß die zuständigen Aufsichts behörden sich mit der Angelegenheit gründlich befaffen und auch dem Tierarzt energisch auf die Finger Klopfen.

Der entsprungene Stier.

In Madrid   entfam auf dem Güterbahnhof der Südeifen bahn ein für einen Stiertampf in der Stadt Puerto Santa Maria   bestimmter Stier aus seinem Käfig. Er ftürmte quer über die Rampe, wo sogleich eine allgemeine Flucht unter den Angestellten und dem Bahnhofspublitum einsetzte. Schreckend verbreitend, raste der Stier in die Borstadt, wo er einem vor einen Karren gespannten Maultier durch Stöße mit den Hörnern den Leib aufriß, während der Kutscher sich durch einen Sprung auf den Wagen retten fonnte. Der Stier drang dann in eine Fabrit en, wo er mehreren Arbeitern Stöße verfekte. Schließlich aber gelang es, ihn auf einen 5 of zu jagen, wo er durch Gewehrschüsse getötet wurde. Es ist faft als ein Wunder anzusehen, daß. tein Menschenleben zu beflag en ist, denn der Stier durchstürmte sehr belebte Stadt

Berbilligung der Baukosten ist dafür durch Einschaltung von Maschinen in den Arbeitsprozeß, durch Verzicht auf Fassaden­schmud und steiles Da dh zu erreichen. Die Architekten der ,, Gagfah"-Siedlung erklären durch ihren Architekten Mebes   in der Bauwelt", daß sie schlichte Fassaden mit ruhigen Dächern" gebaut haben( warum steile Dächer ruhig sind, weiß er sicher selber nicht) und daß sie jedes Experimentieren neuer Bau­weisen ausdrücklich vermieden. Sie haben, so heißt es, bezüg lich der Bedachung aus technischen und wirtschaftlichen Gründen das übliche Satteldach beibehalten". Weil es üblich ist, wird wie zu Großvaters Zeiten gebaut. Die Behauptung, das Steildach wäre wirtschaftlicher, fann nur ein Architekt erheben, der noch nie die Ausnutbarfeit bei Steil- oder Flachdach verglichen entstehen auch im Dachgeschoß fubische Räume ohne schräge Bände, hat. Im Bau sind beide fast gleich im Breis. Bei dem Flachdach die als richtige Wohnräume ausnußbar sind, bei dem üblichen" Satteldach ist aber nur ein Teil der Dachgeschosse als Wohnraum ausnutzbar. Der Architekt Kauffmann hat in der ,, Baitwelt" einmal ausgerechnet, daß der Quadratmeter Nutzfläche Im Dachgeschoß bei den Flachdach 69 Mart und beim Sattel­bach 94 Mart foftet. In der gleichen Nummer der Bauwelt", in dem die Bagfah"-Siedlung verherrlicht wird, schreiben die Leiter deutschnationaler Verbände über die Einkommen der Angestellten und darüber, welche Miete sie zahlen können. Nur Angestellte, die mehr als 400 Mart Einkommen haben, werden sich eine Wohnung bei der Gagfah" mieten fönnen. Der geringfte Teil der Angestellten hat aber ein derartiges Einkommen.

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Die ,, Bagfah" ist eine Organisation, die sich der Wohnungsnot" der höheren Angestellten annimmt. Sie wird mit ihren teuren Wohnungen und ihrer ausgesprochen deutschnationalen Einstellung teine große Liebe bei der wirflich wohnungsbedürftigen Be­pölferung finden.

gegenden. Ueberall entstand große Panit, die Baffanten flüchteten in die Hausflure, und die Kaufleute schloffen eiligst ihre Ladentüren, obwohl viele gar nicht wußten, um was es fich handelte.

Der Fall des Rechtsanwalts Meyer II. Auch eine arme Hausangestellte geschädigt.

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Wir berichteten vor einigen Tagen über die Flucht des Rechts anwalts Julius Meyer II aus der Lindenstraße, der nach Ver­untreuung von anvertrauten Prozeßgeldern Berlin   per laffen hat.

Jezt erfahren wir, daß auch eine arme elternlose Saus angestellte zu den Geschädigten gehört. Es handelt sich in diesem Falle um die besonders hohe Summe von 5000 m., einen Betrag, den das Mädchen, ein Fräulein Adelheid H., aus einem Auf­wertungsstreit gerichtlich zugesprochen erhalten hatte. Rechts­anwalt Meyer hat dieses Geld durch geschichte Bortäuschungen an sich geriffen und unterschlagen. Das befrogene junge Mädchen, das demnächst heiraten wollte, hatte die Summe für ihre Aus­steuer bestimmt.

Die Betrogene hat bereits vor acht Wochen Strafantrag gegen Meyer gestellt und oft ihr Erstaunen darüber geäußert, daß die Behörden den ungetreuen Sachwalter ihres für fie als un­begütertes Mädchen doppelt fostbaren Gutes wochenlang frei herumlaufen ließen

Die Flucht des Rechtsanwalts hat der Bedauernswerten leider in ihren schlimmsten Befürchtungen recht gegeben.

Für die Herbffjugendweihen im Großen Schauspielhaus sind die Eintrittstarten im Laufe der nächsten Woche in den zuständigen Anmeldestellen erhältlich.

Typographia! a5 Die Vormittagsübungsstunden finden diefen Donnerstag, 6. September, wieder regelmäßig vormittags 9% bis 11% Uhr auf" Tivoli" statt. Regste Teilnahme wegen des zu erledigenden Programms dringend erforderlich.

Vortrag der Pilzberatungsstelle Lichtenberg  . Am Mittwoch, dem 5. September 1928, um 20 Uhr, findet in der Aula des Real­gymnafiums an der Bartaue ein öffentlicher Lichtbildervortrag über Biologie und Nährwert der Pilze" statt. Referent ist Studien­rat Dr. Nägler, Dozent an der Bolkshochschule. Der Eintritt ist frei.

Neuenhagen   bei Berlin  ." Wie die Reichsbahn mitteilt, hat die Bahnstation Neuenhagen   an der Berlin  - Strausberger Borort­strecke den Namen Neuenhagen bei Berlin  " erhalten.

Neue Gardinen bei Israel  . Bei der Ausschmüdung unseres Heims spielen Licht und Luft heute wohl die Hauptrolle; denn vom hygienischen wie vom ästhetischen Standpunkt aus sollen Wohn­äume Luft und Sonne breitesten Einlaß gewähren. Die Firma Israel  , Königstraße, zeigt in ihrer Gardinenausstellung eine Fülle neuartiger, sehr geschmackvoller Fensterverkleidungen. Man wählt heute fast ausschließlich helle, lichtdurchlässige, farbechte Stoffe aus Bollvoile und Kunstseide, einfarbig oder tombinierten Farbtönen. An Stelle der Querbehänge find Granfenteile getreten, die genau der Garbine angepaßt, eingefärbt sind und so einen hübschen Ab schluß nach oben bilden. Auch die schweren Messing- oder Nickel stangen sind verschwunden. An ihre Stelle trafen farbige Holz­leisten, die benfalls wieder mit den Farbtönen der Behänge übers rahmen. Bei Wohn- und Herrenzimmern fommt Noppenripps, Kunstfelbe und als legte Neuheit das Indiagewebe in schwerer Qualität und dunkleren Farbtönen zur Verwendung. Stores und Scheibengarbinen zeigen ebenfalls bie neue Linie. Tüllfaltenstores, Spigen und Stidereiftoffe, Filet und Florentinertüll wechseln in bunter Reihenfolge. Der Gardinenausstellung ist auch eine Wäsche. ausstellung angegliedert, die den wirtschaftlichen Verhältnissen bes

Allgem. Funktionär- Versammlung! einstimmen. Gür elegante Räume wählt man komplette Profil

Am Freitag, dem 7. September, 19%, Uhr, in den Germania  - Sälen, Chausseestraße 110. Chefredakteur Gen. Stampfer

spricht über:

Die Aufgaben des..Vorwärts"

Freie Aussprache. Zutritt nur mit Mitgliedsbuch und Funk­tionärausweis für 1928, Der Bezirksvorstand.

einzelnen angepaẞt ist.

Laxin

führt ab, es wirkt sehr milde, versuch es, und Du bist im Bilde