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Bier und Sprit.

Konzerne im Braugewerbe.

rung der Gewinnquote zugunsten von Schultheiß zum Aus drud kam, war jedoch nicht von langer Dauer.

Trotz der übermäßigen Erhöhung der Bierpreise hat sich das| wande. Die Erstarfung der Biergruppe, wie sie in der Verände deutsche Volt auch weiterhin seine bierehrliche Seele" bewahrt. Der Bierausstoß ist von 48,3 Millionen Hektoliter im Jahre 1926/27 auf 51,6 Millionen im folgenden Jahre gestiegen. In den Monaten April- Juni des neuen Rechnungsjahres 1928/29 mur­den nicht weniger als 14,6 Millionen Hektoliter versteuert, also mehr als 8 Proz. als in der gleichen Zeit des Vorjahres.

Für die großen Bierkonzerne, die den überwiegenden Teil des Bierbedarfs decken, war diese günstige Konjunktur ein beson­derer Anreiz, ihren Ausstoß zu vergrößern und ihren Machtbereich weiter auszudehnen. Die Zusammenschlüsse sind, von außen ge­sehen, oft rein finanzieller Art, in Wirklichkeit aber wirten sich die Verschachtelungen und Verflechtungen, die zu einer Ver­änderung der Machtverhältnisse führen, auch betriebswirt­fchaftlich aus. Die

Stillegungen der Betriebe,

die oft das Ergebnis einer völligen Verschmelzung sind, stellen für den Arbeiter nur die ihn am schwersten treffende Rückwirkung der artiger Transaktionen dar. Aber auch Veränderungen in der Ver­waltung, Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, rigorosere Personalpolitik find häufig das Ergebnis des Ein­dingens einer neuen Herrschaftsgruppe.

Die Bierstadt München , in der etwa ein Siebentel des gesamten in Deutschland hergestellten Bieres erzeugt wird, und Berlin , das sich mit einer Jahresproduktion von 5,2 Millionen Hektoliter zum zweitgrößten Bierproduzenten entwickelt hat, stellen die Hochburgen der großen Bierkonzerne dar. In Berlin hat sich der größte vertikale Bier- Sprit- Konzern der Welt, die Interessen­gemeinschaft

Ostwerke Schultheiß- Pakenhofer,

zu einem Riefenunternehmen ausgewachsen. Mit einem Attien Papital von 51 Millionen Mark und einem Bierausstoß, ber 1926/27 2.8 Millionen Hektoliter erreichte, hat die Biergruppe des Konzerns, Schultheiß- Bazenhofer, die Konkurrenz Engelhardt, Ber­liner Kindl und Löwen- Böhmisch weit überflügelt. Bei einer jähr­lichen Leistungsfähigkeit von 4,5 Millionen Hetoliter Bier wäre der Konzern allein in der Lage, den gesamten Bierbedarf Berlins zu decken. Die Entwicklung dieses Riesen ist auch für die breite Deffent­lichkeit von großem Interesse.

Ursprünglich befaßte sich der eine Partner des Konzerns, die Ostwerte A.-G., nur mit der Spriterzeugung. Nach dem lleber gang der Spritraffinerien der Gesellschaft, infolge des Reichs monopolgefeßes von 1918, auf das Reich hatte das Unter­nehmen beträchtliche Entschädigungen vom Staate erhalten. Man erwarb daher in bunter Reihenfolge die verschiedenartigsten Unter­nehmungen, Mühlen, Zementfabriken, Hefefabriken u. a. Profit jägerei und Zusammenraffen von Sachwerten waren die Trieb­feder der Ausdehnung. Um die wirtschaftliche Zweckmäßigkeit der Zusammenballungen machte sich Herr Razenellenbogen in der In flation wenig Kopfschmerzen. Da das Likörgeschäft in den ersten Nachkriegsjahren fräftig blühte, ging auch Kahlbaum in dem großen Schmelztiegel unter, und da andererseits die Bierkonjunktur damals schlecht war, erwartete Schultheiß von dem in der Inflationszeit erfolgten Zusammenschluß weitgehende Vorteile. Die Lage änderte sich jedoch grundlegend seit der Stabilisierung. Die große Masse der Bacchusjünger fehrte zu ihrem Becher Bier zurück und ließ den Likör stehen. Kahlbaum verschwand daher 1926 und erschien als eine von Schultheiß beherrschte Tochtergesellschaft in neuem Ge­

Die Arbeiterbank wächst.

100 Millionen Einlagen überschritten.

Das Vorstandsmitglied der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G. Berlin , Direktor Ba ch em, gibt anläßlich des Ge­werkschaftsfongresses in Hamburg in der Gewerkschaftszeitschrift eine bemerkenswerte Darstellung der Entwicklung und des Arbeits­bereiches der Arbeiterbant.

Das wichtigste Merkmal der günstigen Entwicklung der Arbeiter­bank sind die wachsenden Einlagebstände. Allein im letzten Jahr stiegen die Einlagen bei einem Jahresreingewinn von fast einer Million auf rund 79 Millionen Mart. Im Laufe dieses Jahres fonnten die Einlagen erstmalig die 100- Millionen- Grenze überschreiten. Aus den bisherigen Ergebnissen des laufenden Geschäftsjahres kann allgemein eine erfreuliche Forrentwicklung des gewerkschaftlichen Bantinstituts festgestellt werden. Noch vor Jahresende wird eine neue Zweigniederlassung in Bochum er öffnet.

Die Stellung der Bank zu den verschiedenen gewerkschaftlichen Organisationen war besonders im Baufa ch nicht immer leicht. Obwohl die Bant gerade auf diesem Gebiete zur Hilfeleistung berufen . erscheint, mußte sie doch im Interesse der anvertrauten Gelder mit

besonderer Vorsicht vorgehen. Kredite konnten daher nur an ge festigte und gesunde Unternehmungen gewährt werden. Besondere Bedeutung hat bei diesen Geschäften der sogenannte Bau­zwischentredit erlangt. Gein Umfang läßt sich schon daraus ertennen, daß bis 1927 bereits 4000 Wohnungen mit Unterſtügung der Arbeiterbank neu errichtet wurden, und im laufenden Jahre fonnte die Zahl der Neubauwohnungen noch bedeutend erhöht werden. Die Inanspruchnahme der Zwischentredite seht voraus, daß Mie endgültigen hypothetarischen Beleihungen von anderen Stellen fest zugesagt sind. Eine starte Verbindung zur Hypothekenbankfeite mußte sich aus der entsprechenden Tätigkeit

der Arbeiterbank ergeben.

Hier bot sich im Frühjahr 1928 eine Gelegenheit, zu günstigen Bedingungen maßgeblichen Einfluß auf ein gutfundiertes und vor­

fichtig geleitetes Inſtitut, die Hannoversche Bodenkredit­bank in Hildesheim zu gewinnen. Gemeinsam mit dem bisherigen Brivatbankenmehrheitskonsortium übernahm die Arbeiterbank die Führung dieses Unternehmens. Seine Nußbarmachung für die gemertschaftlichen Interessen unter selbstverständlicher Wahrung vor. fichtigster Geschäftsführung ist die Aufgabe der nächsten Zeit.

Kali Refordabfaß.

3m laufenden Jahr über 10 Millionen Doppelzentner. Bie das Deutsche Kalisyndikat mitteilt, betrug der Absatz an Reintali im August 1,08 mill. Doppelzeniner gegen 0,84 mill. Doppelzentner im August 1927. Der Absatz in den ersten vier Monaten( Mai bis August) des laufenden Düngejahres beträgt 3,75 gegen 2,99 Mill Doppelzentner Reintali in der ent­

Die Dstwerte faßten zunächst ihre verschiedenen Unternehmungen in besonderen Tochtergesellschaften zusammen und übertrugen ihre oberschlesischen Brauereien, wie die jüngste Entwicklung des Konzerns zeigt, auf Schultheiß. Die Ostwerte haben damit den Uebergang zu einer reinen Holdinggesellschaft vollzogen, d. h. sie produzieren nicht mehr selbst, sondern treten als Machthaber auf Grund ihres Aktienbesizes auf. Die Verschuldung der Schultheiß an die Ostwerte hat die Machtverhältnisse wiederum zugunsten der Ost­werte verschoben, bei denen der Generaldirektor 2. Razenellenbogen sämtliche Fäden in der Hand hält. Aber weder der Schultheiß noch der Ostwerke- Konzern haben ein Interesse daran, die Selbständig. feit einer der beiden Gruppen aufzuheben, denn die Doppelrolle, die beide Konzerne als Machthaber im Bier- und Spritgewerbe und deren Nebenindustrien spielen, macht sich sehr gut bzahlt.

Zunächst können bei auftretendem Geldbedarf, der bei einem Riefenkonzern in die Millionen geht, beide Gesellschaften selb. ständig auftreten und das eine Mal auf Grund des fiktiven Ber­mögens, der Effekten und Beteiligungen, gleichzeitig aber auch auf Grund von wirklichem Vermögen der Maschinen, Borräte und der­gleichen sich Kredit beschaffen. Sodann ist es für die Bierkönige von ausschlaggebender Bedeutung, daß sie mit einem verhältnis mäßig fleinen Kapital die Herrschaft über große fapital träftige Unternehmungen erlangen. Die Ostwerke befizen über ein Biertel des Aktienkapitals von rund 15 Millionen der Vereinigten Portland 3ement= und Raltwerte Schimischow, Silesia und Frauendorf A.-G. und haben daher in diesem Unter­nehmen ein entscheidendes Wort mitzureden. Diese Gesellschaft hat wiederum etwa die Hälfte des Aktienkapitals der Schlesi chen Portland 3ement Industrie A.-G., Oppeln , so daß der Ostwerke- Konzern indirekt auch auf das stärkste südostdeutsche 3ementunternehmen einen Einfluß ausübt, obwohl er in diesem Industriezweig mit nur vier Millionen beteiligt ist. Eine andere Entwicklung machen die vier

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mächtigen Münchener Bierkonzerne

durch, die Aktienbrauerei zum Löwenbräu, die Paulaner- Salvator­Thomasbräu, die Pschorrbräu und die Hackerbräu, die ihre Herr schaft auf horizontaler Basis ausdehnen. Durch die jüngst vollzogene Fusion des Paulaner- Salvatorbräu mit der Thomas­bräu Aktiengesellschaft hat dieser Konzern, der das bekannte Salvatorbier herstellt, versucht, den Vorsprung des zweitgrößten Bierkonzerns Deutschlands , der Löwenbräu, München , einzuholen. Aber auch letterer hat durch die vor einiger Zeit erfolgten Verbin bungen mit Schultheiß- Bazenhofer eine beträchtliche Stärkung er­fahren.

Objektive" Agrarwissenschaft.

Die getarnte Unternehmerpropaganda.

Der Deutsche Landarbeiterverband schreibt uns: Wir gehören 31 denjenigen, die mancher wissenschaftlichen Arbeit über Fragen der Agrarpolitik mit größter Stepsis gegenüber­stehen. Maßgebend sind die Erfahrungen, die wir mit den Arbeiten gemacht haben. Schon sehr oft haben wir feststellen können, daß der Deffentlichkeit eine Bublitation als streng wissenschaftliche Untersuchung präsentiert wurde, die sich bei näherem Hinsehen als eine ganz einfeitige, oberflächliche und tendenziöse Ar­beit herausstellte, die nur den Interessen landwirtschaftlicher Unter­nehmer dienen sollte. Besonders sind es einige Arbeiten über die Buchführungsergebnisse und über die Frage der Rentabilität der Landwirtschaft, auf welche unsere Feststellungen zutreffen. Die in Frage kommenden Wissenschaftler und besonders die landwirtschaftlichen Unternehmer find über unsere Einstellung natür. lich erbost und sprechen von einem systematischen Versuch, um pein­liche Feststellungen herumzukommen und das Ansehen der Agrar­wissenschaftler herabzusetzen.

In diesen Tagen ist der bekannte Agrarwissenschaftler Geheimrat Aereboe mit einem neuen bedeutenden Lehrbuch an die Deffent­lichkeit getreten. Es betitelt sich: ,, Agrarpolitik". Auf Seite 515 dieses Werkes schildert Geheimrat Aereboe ein Erlebnis mit einem Doktor der Staatswissenschaft, das in stärkstem Maße unseren Stand­punkt bestätigt. Aereboe schreibt:

,, Als ich noch Leiter der Wirtschaftsberatungsstelle bei der Doktor der Staatswissenschaften zu mir und erklärte mir folgendes: Hauptritterschaftsdirektion in Berlin war, tam eines Tages ein Ich habe den Auftrag, eine Propagandaschrift für die Fideikommisse in Form einer wissenschaftlichen Untersuchung zu schreiben. Diefelbe foll in vornehmster Auf­machung weitverbreitet und auch an die höchsten Stellen verschickt werden. Ich darf zwar nicht sagen, wer meine Auftraggeber find, ich kann nur betonen, daß es sehr zahlungsfähige Interessenten sind. Da Sie nun eine Reihe von Fideikommissen in Oberleitung bzw. in Wirtschaftsberatung haben, so können Sie mir natürlich bei meiner Arbeit ausgiebig helfen und ich bitte Sie darum. Als ich dem Herrn darauf erwiderte, daß ich ihm viel Material liefern fönne, das aber restlos gegen die Inſtitution der Fidei­fommiffe spräche, und ich ihm dieses teilweise zur Verfügung stellen würde, wenn er als Doktor der Staatswissenschaften eine objet. tive wissenschaftliche Untersuchung über die Fideikommiffe anstellen wollte, verabschiedete er sich mit dem Bedauern, daß er an eine falsche Adresse geraten sei. Das Buch von ihm ist aber ge= schrieben, gedruckt und verschickt, wie es in seinem Programm stand." Die Agrarwissenschaftler, gegen die sich unsere berechtigte Kritik richtet, sollten nicht den Beleidigten spielen, sondern angesichts der Erfahrungen Geheimrat Aereboes dazu beitragen, der Kritik durch eine wirklich objektive Forschungsarbeit den Boden zu entziehen.

Ausweis des Reparationsagenten.

Erhöhter Bartransfer im Auguft.

Nach Einzelnachweisung des Reparationsagenten über die Auguft In den verschiedenartigsten Formen vollziehen fich die Berzahlungen find im Auguft 245,9 Mill. geleistet worden. Davon schachtelungen und Verknüpfungen der Unternehmungen. Effekten wurden transferiert in bar 85,6( im ganzen 4 Dames- Jahre tapitalistische Beteiligungen, Interesser gemeinschaften, bei denen die 460,4) Mill. im Wege der Exportabgabe gemäß Reparation reco Gewinne in der Regel nach einem bestimmten Schlüssel verteilt very act 31,6( 350,9) Mill., im Wege der Sachlieferungen 81,3( 724,5) werden, personelle Verknüpfungen in den Aufsichtsräten und Ver­Mill. Der Dienst der Dames- Anleihe erforderte 9,2( 90,4) Mill. maltungen alle Formen werden angewandt, um die Herrschaft Von den gesamten im vierten Dawes- Jahr vorgenommenen zu erzwingen. Entscheidend ist dabei nicht der betriebswirt Transfers erhielt Frankreich 862,4 mill., davon 301,1 verschiedene schaftliche Erfolg, sondern die finanzielle Macht. Aber Sachlieferungen, 176,6 Brennstofflieferungen, 279,9 Barüberweisun auch die Herrschaft ist nicht Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zum gen, 53,4 Exportabgabe, der Rest entfällt auf Besagungstruppen, 3wed, um die großen Profite, die aus den Brauereien fließen, in Englend erhielt 367 Mill., davon 297,4 im Wege der Exportabgabe wenigen Händen zusammenfließen zu lassen. und 49,1 in bar, jedo h feinerlei Sachlieferungen.

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sprechenden Zeit des letzten Düngejahres. Einschließlich der Auguſt­ergebnisse hat der Kaliabsatz in den ersten acht Monaten von 1928 bereits 10,14 Mill. Doppelzentner Reintali erreicht.

Mit diesem Ergebnis wird der sehr gute Absatz des Vorjahres, der in dem gleichen Zeitraum 8,8 Mill. Doppelzentner betrug, um reichlich 13 Broz. übertroffen. Gegenüber 1926 beträgt die Steigerung sogar rund 22 Broz.

Starfe Anspannung der Reichsbant.

Erntefinanzierung und Geldbedarf.

Die überraschende Bersteifung des Geldmarktes in den legten Augusttagen hat starte Rüdgriffe auf die Reichsbant zur Folge ge­habt. Der Ultimoausweis der Reichsbant vom 31. Auguft zeigt daher eine recht erhebliche Anspannung.

Schecks, Lombards und Effetten ist um 737,8 auf 2831,1 millionen Die gesamte Rapitalanlage der Bant in Wechseln, August wurde im laufenden Jahr nur einmal, nämlich zum Quartals­Mart gestiegen. Diese Zunahme der Kapitalanlagen zum Ende ausweis Ende März, mit 777,8 Millionen Mark übertroffen.

Im einzelnen stieg der Bestand an Wechseln und Scheds um 631,6 auf 2603,9 Millionen Mark, der Lombardbestand um 101,7 auf 128,8 Millionen Mark. Außerdem stieg der Bestand an Reichs­schatzwechseln auf 4,5 Millionen Mark.

755,2 Millionen Mart neu in den Verkehr abgeflossen, davon An Reichsbanknoten und Reichsbankscheinen zusammen find 703,4 millionen Reichsbanknoten. Damit het fich der Umlauf an Reichsbanknoten auf 4673 Millionen Mark erhöht. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen zusammen find mit 2443 Millionen Mart, im einzelnen die Goldbestände mit 2248,1 Millionen Mart, die Bestände an deckungsfähigen Devisen mit 194,9 Millionen Mart ausgewiesen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 48,1 Proz. gegen 56,5 Proz. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfähige Devisen 52,3 gegen 61,8 Proz. in der Borwoche. Die große Ausdehnung des Notemumlaufs ist auch nur von dem Ultimoausweis im März bisher übertroffen worden. Der hohe Bedarf an baren Zahlungsmitteln weist darauf hin, daß der Finan zierungsbedarf der Ernte zu der Anspannung der Reichsbank in er heblichem Maße beigetragen hat.

Obst und Gemüse wird billiger.

Die Knappheit und enorme Teuerung auf dem Obst- und Gemüsemartt hat die breite Masse der Käuferschaft mit Recht start beunruhigt. Die große Knappheit, die bis Ende Auguft an­hielt, war in erster Linie auf die verspätete Ernte zurüd zuführen. Seit etwa einer Woche haben sich aber die Obst- und Gemüsezufuhren derart verstärkt, daß im Großhandel schon am 31. Auguft bereits Rückgänge zwischen 10 und 50 Proz. ein­getreten sind. Es ist dringend zu erwarten, daß diese Verbilligung fich auch schnellstens beim Kleinhandel durchsetzt und der großen Masse der Konsumenten zugute tommt.

Handelsvertrag mit Südafrika .

Das Meistbegünstigungsabfommen unterzeichnet. Brätoria ein Handels. Wie jest amtlich mitgeteilt wird, wurde am 1. September int und Schiffahrtsvertrag zwischen Deutschland und der Südafrikanischen Union auf breiter Grundlage abgeschlossen. Der Vertrag, der sich im allgemeinen an die Bestimmungen des deutsch englischen Handelsvertrages hält, sieht für beide Vertragspartnier die meist begünsti gung vor.

Vorläufig find die Vorzugszölle, welche die Südafrikanische Union England und britischen Dominien gewährt, in Kraft geblieben, doch ist ein weiteres Abkommen über gegenseitige 3oll­zugeständnisse in Aussicht genommen. In dem Vertrag sind ferner noch Bestimmungen über die Einreise, Niederlassung und die Rechtsstellung der Staatsangehörigen beider Länder enthalten.

ganifationen des Schrottgroßhandels, der Verband deutscher Großhandel gegen Kleinhandel im Schroffgeschäft. 3wei Dr­Schrottbetriebe und der, Verein zur Wahrung gemeinsamer Interessen des Schrottgroßhandels, haben sich jetzt zusammengeschlos fen. In Zukunft heißen diese beiden Berbände: Verband deutscher Schrottgroßhändler und Schrottbetriebe. Die Spitze der Geschäfts­leitung befindet sich in Düsseldorf . Dieser Zusammenschluß erfolgte lediglich zu dem Zweck, um gegen das Bordringen des Reichsverbandes freier Shroffhändler Deutschlands Stellung zu nehmen und ein Aswandern von Mitgliedern zu dieser Bereinigung letzter Zeit häufig Abmachungen mit den Werkshändlern, den Ber zu verbindern. Aus den Reihen der Schrottgroßhändler find in freie und unabhängige Alteisenhändler seine Interessen in diesen tretern der Schwerindustrie getroffen worden, so daß der sogenannte Verbänden nicht mehr genügend vertreten sah. Der Reichsverband der freien Schrotthändler hat ja bereits vor einigen Wochen die Berhandlungen mit der Schwerindustrie bzw. deren Vertreter, den Werkshandelsorganisationen, abgebrochen und befindet sich in offenem Kampf mit diesen mächtigen Guppen.

Der große Leipziger Hochstimmung bei Polyphon. Schallplattentonzern, die Polyphon A.-G., hat dant der allgemeinen Schallplattenkonjunktur von Jahr zu Jahr ihre Gewinne fprunghaft steigern föhnen. Auch die Annahme, daß die Dividendenzahlung im letzten Jahr, die nach sehr hohen Abschreibun gen und Rückstellungen 14 Broz. betrug, einen gewissen Höhepunk bedeutete, hat sich nicht bewahrheitet. Wie die Berwaltung auf der legten Polyphon- Generalversammlung mitteilte, hat sich das in- und ausländische Schallplattengeschäft meiterhin jo glänzend entwickelt, daß für 1928 mit einer Dividende von 18 bis 20 Proz gerechnet werden kann.

Zum wievielten Male? Wiederaufnahme der deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen. Die Ankunft der deutschen Dele gation zur Wiederaufnahme der so oft abgebrochenen deutsch­polnischen Handelsvertragsverhandlungen wird am 9. Septem­ber in Warschau erwartet. Mit dem Beginn der Berhandlungen fammenhang, auf der die Lage der polnischen Wirtschaft und be­steht die polnische Kabinettssigung am 6. September im Zu­sonders die ungünstige Entwicklung des polnischen Außenhandels zur Sprache kommen foll