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Charlie Chap Die deutsche lleberseHung von Charlie Chaplins Europa - Reisetagebuch, besorgt von Charlotte und Heinz Pol , erscheint in diesen Tagen unter dem Titel»Hallo Suropal' im Paul List Verlag , Leipzig , Wir sind in der Lage, mit Erlaubnis des Verlags ein stück aus dem Buch veröffentlichen zu können. Man merkt wenig vom Filmschaulpieler Charlie, der es so meister» lich versteht, uns im Augenblick lachen und weinen zu machen; man erkennt auch nur selten den ernsten und liefen Menschen in Chaplin. Vielleicht daium macht diese Reisebeschreibung be« ionderS deutlich, datz Charlie, als er damals nach Europa fuhr, vor sich selbst davongelaujeu ist, dag die Reise ein Faulenzer-Trip war. Ich möchte gern einen Gang durch die Berliner Slams* machen. Mit einem deutschen Zeitungsmann spreche ich darüber. Er antwortet mir, daß ich ebenso sei, wie alle Londoner oder New-Uorker, die zum erstenmal nach Berlin kommen: auch ich sucht« Whitechapel oder Botuery von Berlin , ober ein« solche Gegend gäbe es hier gar nicht. Früher vielleicht, ober sie sei leit langem von der Bildflöche verschwunden. Dos scheint mir doch ein bedeutender Fortschritt der Zivilisation. Mein Zeitungsfreund oerspricht mir schließlich, mich in Gegenden zu führen, die noch so ähnlich seien. Wir gehen nach dem Krögel. Was könnte man hier für Filme drehen! Ich bin ganz bezaubert, als wir durch Häuserreihen gehen, die auf wotfligen Pfählen erbaut sind, und alte, aber sauber« Höfe überqueren. Dann zur Ackerstraße,«in Blick in die Höf« und Keller. In einer Kneipe unterhalten wir uns mit Männern und Frauen und trinken Bier. Wie gern bin ich mit diesem armen, elenden Volk zusammen. Wir gehen zu den Laubenkolonien im Norden der Stadt. Hier und da machen wir halt, um mit den Leuten zu sprechen. Gern würde ich hier unter diesen Menschen essen, aber ich habe nicht den Mut, meinen Freund dazu zu überreden, dem dieser Gedanke gar nicht kommt. Im Norden von Berlin finde ich viele schön« Dinge, die aber, wie mein Freund mir erzählt, durchaus nicht allgemein für schön gehalten werden. Als er mir vorschlägt, mir nun etwas zu zeigen, was im Kontrast zu alledem stehe, sage ich nein, lim mir den Eindruck nicht zu zerstören. Eine richtig« Erholung, durch die ganze Stadt inkognito bummeln uz können. Aber gerade als ich das erfreut seststell«. gehen eine elegant« Dame und ihre junge Tochter an uns vorbei, und ihr Lächeln zeigt mir, daß ich erkannt bin. Dann sprechen wir Fritz Kreisler und seine Frau, die im Be- griff sind, nach München zu reisen. Wir haben eine lebhaste Unter- Haltung und treffen schon Verabredungen für Los Angeles bei ihrem nächsten Dortsein. Ich stell« fest, daß die Deutschen außerordentlich ehrlich sind, oder vielleicht scheint es mir nur so durch das vertrauensvolle Benehmen eines Taxichauffeurs. Wir stiegen oft aus und blieben manchmal

lin in Berlin . eine halbe Stunde außer Sicht: stets wartete er, ohne Bezahlung im voraus zu verlangen. In der Geschäftsgegend sieht man viele Krüppel mit verbitterten. vergrämten Gesichtern. Sie sehen aus, als ob sie für etwas bezahlen mußten, was sie nie bekommen haben. Abends besuche ich denBerliner Klub*. Tanz und Pfropfen- knallen begrüßen mich. Zwei Mädchen legen Beschlag auf uns und bestellen Getränke. Die Mädchen sind sehr nervös. Tatsächlich scheint das ganz« Nachtleben'dieser Sladt ebenso zu sein: nervös, erregt, übersteigert. Ich sitze etwas mürrisch und still da, obgleich das ein« Mädchen sich die größte Mühe gibt, mich aufzuheitern. Ich höre wie sie Carl Robinson fragt, was denn mit mir los sei. Ich lächle und werde höflich. Aber nachdem sie ihr« Pflicht getan hol, wendet sie sich wieder Robinson zu. Ich bin pikiert. Wo ist denn nun meine Persönlichkeit? Wie oft hat man mir nachgerühmt, datz ich eine wäre. Aber meine Freunde behandeln mich mit so viel Zuvorkommen- heit, daß es einem der Mädchen schließlich auffällt. Sie fühlt wohl, daß ich irgend etwas Besonderes fein muß. Aber sie kann es nicht herauskriegen. Was ist denn der gute Mann? Ein englischer Diplomat vielleicht? flüstert sie Robinson fragend zu. Er flüstert zurück, daß ich ein Mann von großem Einfluß in der Diplomatie sei. Ich lächle herablassend, sie wird interessierter. Ich behandle sie sehr väterlich und fühle mich als Philosoph. Ich befrage sie über ihr Leben, was sie den ganzen Tag tue. was für Ziele sie habe. Sie sei«in« große Leserotte, erzählt sie mir, und liebe Schopenhauer und Nietzsche . Aber sie zuckt gleichzeitig und traurig mit den Achseln, als sie sagt:Was lohnt denn das ganze Leben überhaupt?* Wir machen es zu dem, was es ist," sagte sie weiter,es lebt nur in unseren Gehirnen: Anstrengungen sollte man nur machen um äußerlicher Bequemlichkeiten willen." Nach diesem Bekenntnis werden wir gute Freunde. Aber sie muß doch auch Pläne haben, auch in ihr müsien doch Träume von der Zukunft lebendig sein. Ich möchte sehr gern wisien, was sie wirklich denkt. Ich spreche mit ihr über Deutschlands Niederlag«. Auf einmal wird sie schweigsam. Schiebt die Schuld auf den Kaiser Sie haßt Kriege und den Militarismus. Das ist alles, was ich aus ihr heraus» kriegen kann. Es ist spät geworden, wir müssen aufbrechen. Ich Hab« Angst um ihre Zukunft, aber das scheint sie nicht sehr zu bekümmern. Auf dem Helmweg« machen wir noch bei Al Kaufmann hott und plaudern über Filme und andere Ding« drüben in Los Angeles . Los Angeles scheint mir in weite Fern« gerückt.

ilm Oesterreichs Zukunft. Worüber Geipel sich unterhalten hat. Parts. 5. September. Zu den Besprechungen des Bundeskanzlers Dr. Seipel mit Außenminister Briand und dem italienischen Vertreter Scialoja er- klärt dosEcho de Poris* in einem Genfer Bericht. Dr. Seipel habe sich in diesen Unterholtungen bemüht, den Eindruck zu verwischen, den seine letzten Reden über die Lebensunfähigkeit Oester- reichs und die Ablehnung jeden Donaubundcs, aus dem Deutschland ausgeschaltet sei, hinterlasien hätten. Der Bundeskanzler habe die loyale Beachtung der Friedensverträge oersichert, die den Anschluß untersagten. Hierbei seien ihm die kräftigen Wort« mit- geteilt worden, die Poincare am 27. August über die Anschlußfrag« an Stresemcmn gerichtet habe. Das Blatt gibt der Hoffnung Aus- druck, daß Briand und Scialoja ebenso kategorisch gewesen wären wie Poincarä. Die Zweideutigkeit würde so lang« bestehen, bis Seipel gesagt habe, daß Oesterreich bereit sei, sich an die anderen kleinen Donaustaoten durch wirtschaftliche Sonderab- kommen zu binden, an denen Deutschland nicht beteiligt sei. Ueber die Besprechung zwischen Seipel und Scialoja will dos Blatt wissen, Seipel habe die Frage auf die kürzlich« österreichisch - italienische Polemik gebracht und erklärt, er wolle sich nicht in die innere Verwaltung Tirols einmischen. Er hoffe nur, daß die beiden Nachbarstaaten die Hoheitsrechte gegenseitig beachten und auf Zwangsmaßnahmen verzichtet werden, wie sie die Verhas- tung österreichischer Touristen im Grenzgebiet darstellten.

Panzerkreuzer mii Tanzvergnügen. Einige Arbeiter, die kürzlich die schön gelegene Bergstadt Obernkirchen in Schomnburg-Lippe besuchten, hatten folgendes Erlebnis: Zwei Kommunisten gingen mit einem Lautsprecher durch den Ort und taten folgendes kund und zu wissen: .Leute abend große Protestversammlung gegen die sozia- listtsche Reichsregierung Hermann Müller Severing. Im An- fchluß daran Tanz." Es hat also den Anschein, als ob derrote Rummel", dieRote Revue* und ähnlich« Ding« nicht mehr recht ziehen. Nun wird statt dessen das Tanzvergnügen veranstaltet. Die Panzerkreuzergeschicht« der nur in der kommunistischen Phantasie lebendensozialistischen Reichsregierung* hat also wenigstens das«ine Gute zur Folg«, daß in Obernkirchen und vielleicht noch anderswo im Zeichen des Sowjet- sterns ordentlich das Tanzbein geschwungen werden kann. Oer zweieinhalbjährige Schlichter. Am Montag berichteten wir von einem Ueberfall, den in Lichten- herg Rot-Front-Leute auf Reichsbannerkameraden unternommen hotten. DieRote Fahne* behauptet wie üblich, daß das Reichs- bann« der angreifende Teil gewesen sei, die Kommunisten hätten sich nur in der Abwehr befunden. Es lohnt nicht, auf diese verlogen« Perdrehung der Tatsachen einzugehen. Nur ein Satz aus derlRoten Fahne* sei hier wiedergegeben:Ein(kommunsstischer) Sportgenosse hatte seinen 2l4j öhrigen Jungen auf dem Arm und versuchte, die Sache noch zu schlichten.* Der Borsall hat sich in der Nacht zwischen 11 und 12 Uhr abge- spielt. Zu dieser Zeit scheint also die kommunistische Kindererziehung

Siruno ICitle der bekannte Dichterund Freidenker, der am Dienstag gestorben ist

noch in vollem Gange zu sein. Offenbar hat der.�Sportgenosse* angenommen, daß sein 2�jähriger Junge seine Fähigkeiten als Schlichter am besten zu mitternächtlich« Stunde beweisen könne.

Ein ckbsoluiistischer Reformator. Beseitigung der feudalen Ordnung in Afghanistan . Sabul, 4. September. Die vom König allsährlich einberufeneGroße Versammlung* (Loe Jirga) hat beschlossen, sich in ein ständiges Organ von IN Abgeordneten mit dreijähriger Mandatsdauer un�ugejtalten, Titel, Rangordnung und Orden a b z u j ch a j f e n und ein« drei- jährige Militärdienst Pflicht einzuführen� Die Versammlung billigte den Bau dreier Eisenbahnlinien und zweier Funkstationen und die Einführung einer schwarzrotgrünen Flagge als Landesflogge. Der Antrag des Königs, die Bewaffnung der Armee zu verstärken, wurde gutgeheißen, dagegen der Antrag der Regierung auf Festsetzung des M i n d c st o l t e r s zur Schließung ein« Che für Frauen auf 18 Jahre und für Männer auf 20 Jahre abgelehnt. Zum Thronfolger wurde der älteste Sohn des Königs proklamiert. Die Gleichberechtigung der Frau. Kabul . 5. September, Auf ein« Frauenversammlung, die von der Königin Turaja geleitet wurde, ist beschlossen worden, asghanjsche Mädchen zur besseren Ausbildung ins Ausland zu schicken. Die erste Abteilung von Mädchen begibt sich bereits Ansang September in die Türkei , um dort als Aerzttnnen, Chemikerinnen usw. ausgebildet zu«erden. D« König hat erklärt, daß den afghanischen Mädchen »on jetzt an sämtlich« Regierungsposten offenstehen sollen.

�Ltnter der Laierne." (T.tania«Palast) Der Film könnte auch heißenO weiche nie vom Pfad d« Pflicht!* oder so ähnlich schön moralisch. Er bringt das Thema von Schuld und Sühne einer verlorenen Tochter im Stil vorgestriger Groschenhestroman«. Der strenge, allzustrenge Bater versp«rt seiner noch unmündigen Tochter die Tür, als sie nachts heimkommt. Dabei war sie doch nur mit ihrem hochanständigen, wenn auch nur heimlich Verlobten zum Tanz. Die erste Nacht aus der Straße man ahnt, was folgt. Di« Tochter flüchtet zu ihrem Verlobten, der sie ober wogen ihrer Unmündigkeit nicht ohne Einwilligung des Vaters heiraten kann: flüchtet vor der Polizei, die sie zu ihrem Dater zurück- bringen will, in jeden Arm, der sich ihr gerade entgegenstreckt. Als elegantes Lokottchen beginnt die verloren« Tochter, als armseliges Dirnchen stirbt sie. Daß Gerhard Lomprechts Regie dieses Kitsch-Manujtripi von L. Heilborn-Körbitz gerettet habe, kann man nicht sagen: geniehbar gemacht hat sie» aber. In zahllosen Einzelszenen kann sich menschlich echte Handlung in sein komponiertem Milieu entfalten. Manchmal freilich ist das Detail zu breit ausgesponnen. Mit Texten ist d« Film glücklicherweise nicht sehr beschwert: unter denen, die geboten werden, ist aber noch ein großer Teil üb«flüssig. Wae der Zuschauer am Bild miterleben soll, darf ihm nicht durch einen plump- naiven Satz zerstört werden. Lissi Arna als verlorene Tochter kann gelegentlich mit dem Manuskript sogar versöhnen. Wenn nicht all« Anzeichen täuschen, entwickelt sich hier eine Menschendarstellerin von Rang, und es wird nur darauf ankommen, ob«ine straffe Regie sie zu schulen und richtig zu verwenden versteht. In ihrer Sterbeszene ist sie zu sehr die zarte Mimi der Poheine. zu wenig das Dirnchen aus der Ack«r- strah«. Aber sonst findet sie mit erstaunlicher Sich«heit den Weg von kitschig« Dutzend-Sentimentalität fort zu klar«, persönlicher Gestaltung. Paul Heide mann gibt in tapsig«, rührender Menschlichkeit einen Freund. Mathias Wiemann spielt den Verlobten, der die Gefallene verläßt, in glaubhafter, verschlossener D«träumtheit._ Sz.

Gesundheiisschadliche Hosenträger. Entwicklungsstörungen bei Zugendlichen. Dem Amtlichen Preußischen Pressedienst wird aus dem Landes. ausschuß für hygienische Voltsbelehrung geschrieben: Es gibt ein« Anzahl unzweckmäßiger Bekleidungsstücke, durch deren Tragen der Entstehung von Krantheitszuständen Vorschub ge- leistet wird. Hierher gehören zum Beispiel die rund um das Bein herumlaufenden S t r u m p s b ä n d e r mit der durch sie bedingten Blutabsperrung und Begünstigung der Krampfaderbildung. Zu Lasten des Korsetts, das heutzutage ja glücklicherweise bereite in die Rumpelkammer gewandert ist, fielen Störungen und Erkrankungen der Leb« und der Kallenwege. Wenig bekannt sind die schädlichen Einwirkungen unzweckmäßiger oder schlecht sitzender Hosen- t r ö g e r. Sie spielen für die Entstehung von Krankheitszuständen, insbesondere bei jugendlichen wachsenden Knaben, eine nicht un- wesentliche Rolle. Wer kennt nicht den kleinen Gernegroß, der stolz zum ersten Mole Hosen mit Hosenträgern trägt! Mitunter werden für diesen Zweck die Hosen des älteren Bruders oerwandt, die ge- wohnlich zu lang und zu weit find Um dies auszugleichen, werden die Hosenttäg« dann so kurz wie möglich geschnallt. Entbehren ober die Hosenträger infolge längeren Gebrauchs der Elastizität, so wird ein starker Zug auf die Schultern ausgeübt, und die Knaben holten sich krumm. Damit ist die Gefahr einer mangelliaften Entwicklung der jugend- lichev Bnistorgane, der Wirbelsäulenverkrümmung usw. herauf- beschworen. Wenn dann noch, wie es häufig d« Fall ist, d« eine oder der andere Hojenknopf fehlt, an dem d« Hosenträger an»

geknöpft sein sollte, um gerade zu sitzen, dann wird entweder die ein« oder die andere Schüller stärker belastet und die Haltung nicht nur krumm, sondern auch schief. Deshalb ist es wichtig, daß Estern und Erzieher aus diese Dinge achten, um mancher Krankheitsanlage vorbeugen zu können. Am zweckmäßigsten ist es. Kinder im Wachs- tumsalter jo lange wie möglich statt der Hosenträger ein mit der Hose fest verbundenes Leibchen tragen zu lassen. Werden Hosen- träger gebraucht, so wähl« man solche aus elastischem Gummi und benutze zweckmäßigerwcise für Kinder niemals Bänder aus Stoff oder sonstigem unnachgiebigen Material. Auch die zum Anknöpfen benutzten Teile(Schlaufen. Strippen usw.) wähle man nicht aus Leder, sondern möglichst aus Gummi, da auf diese Weise ein Aus- wechseln möglich ist und durch das ständige Nachgeben eine gleich« mäßige Belastung gewährleistet ist.

Zur Nachahmung empfohlen! Ehrenrettung eines verkannten Dichterhirns. Um seinen Kritikern seine Bedeutung unwiderleglich vor Augen zu führen,. hat«in türkischer Dichter einen neuartigen Weg«in- geschlagen, der vielleicht auch bei uns Nachahmung finden wird. Der türkische Poet Kiazim-Bey aus Koma war höchstlichst entrüstet üb« einig« abfällige Urteile, in denen man seine Dichtungen schlecht ge- macht und sogar an seinem Verstand« gezweifelt hatte. Er ging daher in das Kiontenhoiis von Stainbul und ließ sich hier von seinem Gehirn eine Röntgemmsnahme machen. Die Röntgenologen, die seinen Kops durchleuchteten, gaben ihm eine schriftliche Erklärung, der zufolge sein Gehirn ein ungewöhnliches Gewicht und eine besonders ausgeprägte Entwicklung zeige. Der Dichter hat Ablchriiten dieser Erllärung nebst Röntgenphotographien seines Gehirns on all« fein« Kritik« gesandt, um sie dadurch von seinem Wert zu überzeugen.

Lebensgefährliche Oper. EineCarmen* von einem Stter angegriffen. Eine Freilichtausführung derCarmen* in der berühmten Are»a von Bayonn«, bei der sich im letzten Akt ein wirkliche» Stiergefecht abspielte, hätte um ein Haar einen nur zu lebensechten tragischen Abschluß gefunden. Die Sängerin, die die Titelrolle der Bizetschen Oper ausführte, wurde während des ganzen Berlaufs der Vorstellung von den zehntausend Zuschauern stürmisch gefeiert: ab« der Beifall machte einem drückenden Schweigen Platz, als in der Schlußszene ein Stier auf die Bühne stürzte und mit gesenkten Hörnern wütend auf die Sängerin losstürmt«. Sie wurde zu Boden gerissen, tonnte aber aufspringen ehe sich die Hörner des rasenden Stiere» in ihre Brust senken. Während die in der Borstellung beschäftigten Pico-' dores bemüht waren, die Aufmerksamkeit de» rasenden Tieres von seinem Opfer abzulenken, gelang es der Sängerin, sich hinter die Kulisien zu retten und die Tür zu schließen, gegen die der Stier wütend anrannte: sie kam bei dem Stierkampf mit einer leichten Schulterverrenkung davon.

Dl« veisetzvng des Dichter» Slobvad wirb am Tonntag. de« S. Seff- tember, nachmittags 4 Uhr, in sein« Heimatstadt Krassen a. d. Od« ftattsindcn. Aiir ein proletarische» Zell heater wollen die Sonderabtetlungen der Volksbühne werben. Tonneistaz, t3. Sevtemb«, 19 Vi Uhr, ist in den .Sophieniälen". Sopbienstraste. am Haileschen Markt, die grast« Kundgebung »ssür rin vroletariiche« Krittheatertt Mitwirkende sind der Sprech, und Vewegungschor der VoltSbühne und Kart Bogt. Es iprechen Dr. HanS 28. Fiicher und Ernst Toller . Untostenbcttrag 30 Pj.. Erwerbslose frei! D« Dichter Arno Rodel, der in den letzten Iahren auch als Maler hervorgetreten ist, seieri am 3. Oktober seinen 50. Gcburtsiag. Eine Kollek­tivausstellung ieil!« Silber veranstalten die<S alerten Tdannhaus-r im Oktober in München , während lein letzte« dromalilche» Verl »Dt« Pest' snach Hnsfi) im November im Rationaltheater w Mannhen» zur Urauf. ührunz kommt.