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zum Gelächter für die Tribünen gründlich ab.

dem Wunsche der Kartellparteien entspreche.

vergewaltigt und entrechtet.

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direkten Staatssteuern aufgebaut wird unter aus. halb die plögliche Einsicht bei den Antisemiten, daß die Re- Izu verwechseln, die seinerzeit Briefe sogar Briefe drücklicher Wahrung des Grundsatzes, daß eine Entziehung des aktion sich breit macht. preußischer Prinzen in unanständigster Weise in ihren Wahlrechts derjenigen, die dasselbe jetzt besitzen, nicht eintritt, Nach der antisemitischen Jeremiade fam ein volfs Besitz gebracht und veröffentlicht hat. Er schloß: Was wolle die Kammer beschließen: über den Antrag Fräßdorf parteilicher Frontangriff. Der Württemberger Haußmann die Hammerstein- Briefe betrifft, so werden sie veröffentlicht zur Tagesordnung überzugehen. Genosse Goldstein erwiderte diesem Emporkömmling in rückte im zweiten Theile seiner Rede dem Septemberkurs werden, wie und wann es uns beliebt." trefflicher Weise. Wie die bekannte Zukunftsstaats- Debatte im nebst Zubehör, als da find Tendenzprozesse, Kolonial- An Bebel's Etatsrede hat die Freisinnige Zeitung" Reichstag, so verlief auch die Wahlrechts- Debatte im Landtag. skandale, Stöcker- und Hammerstein- Affären so energisch allerhand auszusetzen. Bebel habe zu leidenschaftlich ge­Die Macht der Stimmenmehrheit steht freilich auf der Seite der auf den Leib, daß den Herren am Bundesrathstische er- sprochen und die Rede sei insofern falsch angelegt gewesen, Gegner, deren lächerliche und schamlose Ausführungen von sichtlich unheimlich zu Muthe wurde. Besonders der Herr als die allgemeinen großen Gesichtspunkte" vor den Einzel­unseren Rednern arg gegeißelt wurden. Auch Stolle ergriff Kriegsminister, von dem der Redner meinte, daß er die heiten des Etats behandelt worden seien. Letzteres ist noch einmal das Wort und führte die Gegner, besonders Mehnert, Umgangssprache der Militärkasinos und Kasernenhöfe in richtig, erklärt sich aber sehr natürlich daraus, daß Bebel, Der nationalliberale Abg. Schi II, der Freund Ludwig das Parlament einzuführen sich bemühe, sah gar grimmig der fich mit Liebknecht in das umfangreiche Material Der nationalliberale Abg. Schill, der Freund Ludwig drein, als diese Kritik nicht blos auf der äußersten Linken getheilt hatte, infolge der Dispositionen des Senioren­Wolf's, gab den Segen der Nationalliberalen zu dem schönen Plane, das Dreitlassenwahlsystem einzuführen, und der lebhafte Bustimmung fand. alte Streit, ein ehemaliger 48 er, war ganz begeistert für die Haußmann hatte von Tendenzprozessen gesprochen und konvents, die unserer Fraktion feinen zweiten Etats- Redner gestatteten, das ganze Material zu behandeln hatte. indirekte Klaffenwahl. Kurz, die Reaktion umfaßte alles, was davon, daß die Göttin Justizia die Binde verloren habe. Und da er an Heiserkeit leidet und befürchten mußte, zu den bürgerlichen Parteien zählt. Den Jubel dieser voltsfeind Bebel schlug später in denselben Kerben, indem er unter Be- mit seiner schwierigen Aufgabe nicht zu Ende zu kommen, lichen Gesellschaft erregte es, als der Minister des Innern die zugnahme auf den Herrn Hammerstein und dessen Flucht so stellte er das für uns wichtigste: die General Erklärung abgab, daß die Einstimmigkeit der Kartellparteien bei auf die Thatsache verwies, daß man Sozialdemokraten wegen abrechnung mit den Feinden, naturgemäß voran. der heutigen Berathung- als ob nicht alles abgefartet wäre! bei der Regierung die Absicht erzeugt habe, appalien in Untersuchungshaft stecke. Der Justizminister und diese Generalabrechnung fonnte, in anbetracht der Art noch diesem Landtage einen Gefehentwurf vorzulegen, der bestritt, daß Tendenzprozesse inszenirt werden; Bebel er der Angriffe, nicht zu leidenschaftlich sein. Daß unser Ge­widerte darauf: Was die Spaßen von den Dächern noffe, trotz törperlicher Indisposition seine ganze Auf­Das jezige Zensus- Wahlsystem, das noch hunderttausende pfeifen, kann auch vom Bundesrathslisch aus nicht ge- gabe erledigen konnte, und trefflich erledigt hat, zengt von von Reichstags- Wählern von der Landtagswahl ausschließt, soll leugnet werden. außerordentlicher Willenskraft. Welch' schlechter Geschmack vernichtet und das reaktionärste, was nur jemals ersonnen ist, Die Versicherung des Leiters der preußischen Justiz, ist es aber, daß die Freifinnige Zeitung" eine solche Be an feine Stelle gesetzt werden. Das fächsische Bolt wird also daß an dem verspäteten Vorgehen gegen Hammerstein den merkung macht und den ihr nahestehenden Abgeordneten Staatsanwalt nicht die leiseste Schuld treffe, und daß sich nicht er, dessen Verdienste als Etats- Redner wir allezeit Die Antisemiten Schubert und Theuerkorn stimmten dies aus den Akten ergebe", erregte( allgemeine Heiterkeit. rückhaltlos anerkannt haben, in den Verdacht kleinlicher für den Kartellantrag auf Uebergang zur Tagesordnung. In der Sysiphusarbeit, nachzuweisen daß es bei uns Eifersüchtelei bringt! Dem fonfervativen Abg. Opiß, der seine Zukunftstaats­Rede zum so und so vielten Male in verschlechterter Weise hielt, keine Tendenzprozesse gäbe als wenn nicht jeder polis Der verantwortliche Redakteur des ,, Vorwärts sowie dem Minister und all' den Kartellrednern diente Gold. tische Prozeß seiner Natur nach ein Tendenzprozeß stein in einer vortrefflichen Schlußrede, die die ökonomische wäre!-suchten die Herren Ennéccerus und Stumm den wurde gestern polizeilich zu seiner Vernehmung wegen Unkenntniß, die politische Vergewaltigungssucht, die Furcht Minister zu unterstützen. Ein Bemühen, das unser Genosse der Lokalnotiz Der Gerichtsassessor sucht ein Zimmer" in und die Feigheit der Gegner weidlich geißelte und die geistige Bebel freilich zu schanden machte. Nr. 267 des Vorwärts" vorgeladen. Genosse Kunert ver Ueberlegenheit der Sozialdemokratie über die verknöcherte, So brachte der heutige Tag eine äußerst animirte weigerte zur Sache die Auskunft, wie bei drei früheren geistlose Reaktion dokumentirte! Schämen hätten sich die Gegner Debatte, welche die ganze Sitzung ausfüllte und bei der, polizeilichen Vernehmungen aus den Monaten September, müssen, wenn sie noch Scham befäßen, wie ihre Unwissenheit, wie immer, wenn es interessant sein soll, die Sozialdemokratie Oktober und November. Gegen unsern Kollegen sind zur Zeit wegen sogenannter Preßvergehen bereits anhängig Goldstein vor Augen gehalten wurde. Sogar die verlogenen den Mittelpunkt bildete.- Dresdener Nachrichten" schreiben, daß Goldstein die gegnerischen Tie Kampfweise unserer Gegrer hat in der gemacht: eine Privatflage, zwei Auflagen wegen zwei­heutigen Sigung des Reichstags eine klassische Illustration und dreifachen groben Unfugs", sowie endlich eine vollständig. In letterer erfahren. Kein anderer als der Herr Reichskanzler selbst Anklage wegen Majestätsbeleidigung. Nun, wir werden dafür sorgen, daß im Lande bekannt schwang die Zitaten- Keule, um uns zu zerschmettern. In Straffache ist zwar die Eröffnung des Hauptverfahrens von dem Landgericht I( Straffammer III) abgelehnt und die Wie unliebſam den Gegnern die Anwesenheit der Sozial- feiner vorgestrigen Auslaffung batte er gesagt, wir Sozial- dem Landgericht I( Straffammer III) abgelehnt und die demokraten im Landtage ist, daß zeigte die der Wahlrecht demokraten hätten das Vaterland für einen reaktionären Beschlagnahme der Nr. 260 des Vorwärts" aufgehoben Debatte vorhergehende Berathung über den Ankauf der Eisen- Begriff erklärt. Darauf erwiderte Bebel der Wahrheit worden; allein es kann nicht einen Moment zweifelhaft bahnen Zittau Nitrisch und Altenburg - Beiß. Be- gemäß, daß der fragliche Ausspruch bei Ba kunin, dem sein, daß die Staatsanwaltschaft bei dem Kammergericht züglich der ersten Bahn erklärte Stolle Gesau, wieso es zu Anarchisten zu finden sei. Heute nun erhob sich gegen diesen Beschluß Widerspruch erhoben haben wird. dem Aukauf gekommen sei. der Herr Reichskanzler, zieh Bebel feierlich des Irrthums, Was das unter dem Septemberkurs zu bedeuten hat, ist Natürlich waren die Stolle'schen Ausführungen der Regierung bezeichnete Liebknecht als den Urheber des fürchter unschwer zu errathen.- höchst unangenehm, da die von ihm erzählten Thatsachen lichen Wortes und begann unter lautlosem Schweigen Gute Rathschläge giebt in der Kreuz- Zeitung " ein Sachsen als eine unter Preußens Fuchtel stehende preußische Provinz erscheinen laffen. Um das corpus delicti, das sich in Schutz und Truz" findet, leitartikeluder v. D. W." den nothleidenden" Landwirthen. Er schreibt: diesen Eindruck zu verstärken, kann freilich nichts besseres ge- zu verlesen: macht werden, als die Einführung des elendesten aller Wahl­An dieser Stelle habe ich es wiederholt beklagt, systeme", wie es für das preußische Abgeordnetenhaus besteht. wie grundverkehrt es ist, den Behörden gerade Armes sächsisches Volk, wie wirst Du mißachtet und geqält! durch die Steuererklärung einen falschen Begriff über die Rentabilität der Land= ist uns ein reaktionärer kulturfeindlicher Begriff." wirthschaft zu geben durch die Nonchalance, Liebknecht brauchte in kurzer persönlicher Bemerkung mit der die Einschäßung gehandhabt wird." nur festzustellen, daß das in Eurem Sinn" sich auf die v. D. W." offenbar zu den" Edelsten" gehörig- Hammersteine, König Strmm, furz die ganze Sippe der wirft hier den Herren Landwirthen vor, daß sie sich mit Aus dem Reichstage. Man soll nicht prophezeien. Reaktionäre beziehe, von denen der bürgerlich Nonchalance" zu hoch einschäzen, also, sei es aus Die Wahrheit dieses Wortes haben wir am eigenen Leibe liberale französische Schriftsteller Paul Louis Courier Renommiſterei oder um über ihre finanzielle Lage zu erfahren. Gestern schrieben wir im Leitartikel:" Die schon vor 75 Jahren gesagt: Die Worte Vaterland und täuschen andere Beweggründe können wir uns nicht Budgetdebatte sei zu Ende, die paar Redner, die noch Baterlandsliebe werden von ihnen nur gebraucht zur Bedenkenden Einschätzungs- Behörden falsche Angaben sprechen, werden nur Monologe halten." Wir müssen geschönigung von Attentaten auf die Frei machen. Sehr schmeichelhaft ist das nicht und spricht auch stehen, daß wir mit dieser unserer Weissagung ganz gründ- heit und die Interessen des Volts." lich daneben gehauen haben. Der heutige vierte Tag der Im Zusammenhang lautet die zitirte Stelle aus Schuh Etatsdebatte war weitaus der lebendigste.

Herrschsucht, Verlogenheit und Charakterlosigkeit ihnen von

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Ausführungen zerpflückt habe, verschweigen aber die Rede

wird, was sich die Gegner leisteten.

Politische Weberlicht.

Berlin , 12. Dezember.

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Eine Nachlese war's freilich nur, aber sie brachte reich­licheren Ertrag als die Ernte selbst.

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Baterland in Eurem Sinn- Als der Herr Reichskanzler an die drei letzten Worte tam, stockte er sichtlich und die Sozialdemokraten fingen an zu lachen. Doch er war tapfer und las weiter:

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und Trug":

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nicht für besondere Sittlichkeit auf dem Lande".

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Die Herren Landwirthe, welche die guten Rathschläge des v. D. W." verstehen, werden sich nun mit Tas Wort Vaterland", das Ihr im Munde führt, Nonchalance" niedriger einschäßen und schäßen sie hat keinen Zauber für uns; Vaterland in Eurem Sinne ist sich zu niedrig ein, so haben sie wenigstens die Genug Den Anfang machte der Führer der Antisemiten, uns ein überwundener Standpunkt, die Menschheit läßt sich nicht ihuung, den Tadel des v. D. W." vermieden zu haben.- Bimmermann. Die Maienzeit ist für diese Partei ja vor in nationale Grenzen einsperren; unsere Heimath ist die Welt: Zweierlei Recht. Im Reichstag wird von den bei; abgesehen davon, daß die Durchschnittsbildung des ubi bene ibi patria wo es uns wohl geht, b. h. wo wir Nationalliberalen mit dem Pathos sittlicher Entrüstung Menschen sein können, da ist unser Vaterland; Guer deutschen Wählers doch eine zu hohe ist, als daß die Baterland ist für uns nur eine Stätte des Glend3, ein bestritten, daß die Feinde der Sozialdemokratie ein anderes blöde Raffenhazz ein dauerhaftes Anziehungsmittel für Gefängniß, ein Jagdgrund, auf dem wir das Recht für uns und ein anderes für die kapitaliſtiſchen einen größeren Kreis bilden könnte, so sind die Ahlwardt, gehegte wild sind und mancher von uns nicht einmal Parteien fordern. Nun schreibt heute Abend die Kreuz­Böckel, Liebermann von Sonnenberg und Zimmermann einen Ort hat, wo er sein Haupt hinlegen kann. Ihr nennt Beitung" mit dürren Worten: Die Partei der Revolution doch auch so undelikate Gestalten, daß mit ihnen an der uns scheltend vaterlandslos" und Ihr selbst soll heißen die Sozialdemokratie hat teinen Spize auch eine bessere Sache als der Antisemitismus eine ha bt uns vaterlandslos gemacht!" Anspruch darauf, ebenso behandelt zu ift, in kürzester Zeit hätte Fiasto machen müssen. Sozitirt" der deutsche Reichskanzler. Und da wundert werden, wie diejenigen, auf welche der König Stumm sich, daß wir um seine Bitate" uns nicht staat sich stübt." Und die Kreuz- Beitung" fügt fümmern. hinzu, daß sie das schon oft gesagt habe.

Im übrigen darf es wohl als ein Zeichen der Zeit bezeichnet werden, daß sogar Zimmermann sich über die Ber­gewaltigung des Volkes" durch die Reaktion beschwert, und daß er die Maßnahmen gegen die Sozialdemokratie als morsche Bretter bezeichnete, die in Trümmer gehen werden, wenn man auf sie treten will. Die geplante Wahlreform in Sachsen hängt den Antisemiten den Brottorb hoch, des

Literarisches.

Der Prozeß Liebknecht , Verhandlung wegen Majeftäts­beleidigung vor dem Landgerichte zu Breslau am Donnerstag, den 14. November 1895. Mit einem Vor- und Nachworte von W. Liebknecht. Preis 10 Pf. Berlin 1895. Berlag der Expedition des Vorwärts". 31 S. gr. 80.

Bei dieser Gelegenheit wandte Liebknecht sich noch gegen eine Aeußerung des Herrn von Manteuffel, der etwas von unanständigem Erwerb" der Hammerstein- Papiere ge­munkelt hatte; Vorwärts" mit der Redaktion der Kreuz- Zeitung "

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Nun, deutlicher fann man nicht sein.

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weitere Fortschritte. Die Kreuz- Beitung" theilt mit: Der Die Scheidung im konservativen Lager macht Abg. Hüpeden ist aus der konservativen Reichstags fraktion ausgetreten. Er neigt zur Richtung Naumann." Professor Hüpeden ist Abgeordneter für Kaffel und hat den üblichen phrasenreichen Speech, der Meister aber wirft das Diplom, das für ihn in seiner Roth völlig bedeutungslos ist, sich gegen die Parteiächtung der sozialistischen Pfarrer ere dem Schwäter vor die Füße und erklärt, daß er eingesehen, wie tlärt. Gleichzeitig tommt aus Frankfurt die Nachricht, daß fein gauges Handwerkerleben nichts als bittere Täuschung ge- dort eine Versammlung der jüngeren Chriftlich- Sozialen be wesen sei. Der Kontrast zwischen ihm, dem trotz 50jähriger uner- schlossen hat, selbständig vorzugehen. Es wurde ein Aus­Grunds müdlicher Thätigkeit fammt seinem Weibe nun im Alter nur schuß von sieben Mitgliedern gewählt, der die noch das Armenhaus oder der Strick" bleibt, und den reichen züge" für dieses selbständige Vorgehen feststellen soll. Das Leuten, die troß ihres Nichtsthuns im Genuß aller möglichen fäme also auf eine Programmfestseßung hinaus und damit Am meisten Aussehen unter den Prozessen in der Annehmlichkeitenschwelgen fönnen dieser Kontrast hat dem Meister wären die Anfänge zu einer eigenen Barteibildung ge Periode des Septemberfurses erregte der Prozeß Liebknecht . Die Widersinnigkeit der jetzigen Gesellschaftsordnung klar gemacht. Er ist auch von historischer Bedeutung für die Geschichte Er weiß nun, daß sie untergehen und der Ordnung wird macht. Wie wird sich denn nun aber Professor Wagner deutschen Juftiz, noch in spätester Zeit wird man weichen müssen, wonach die sozialistische jüngere Generation, stellen? Wird er zu den Alten oder den Jungen gehen? sich an ihn erinnern, wenn man die Zustände Deutsch - darunter sein Neffe, mit ganzer Seele strebt. Das sagt dem Die Mollusken- Partei und der Antrag Ranit. lands am Ausgange des 19. Jahrhunderts schildern wird. Des- Meister sein Verstand; mit seinen Empfindungen aber wurzelt halb ist es sehr verdienstlich gewesen, in Broschürenform die er in der alten Epoche, wo das Handwerk noch golbuen Boden zu den Unterzeichnern des Antrags Ranig gehören auch Verhandlungen des Prozesses herauszugeben. Der Werth der hatte. Deshalb und weil er sich in dem langjährigen freudlosen vier Nationalliberale. Das ging selbst der National- 3tg. Schrift wird durch das Vor- und Nachwort Liebknecht' s in hohem Kampfe um die Erhaltung seiner Illusion von der Meister: wider den Strich. Das Blatt meinte, ein Nationalliberaler Maße gesteigert. Wir sind sicher, daß teiner unserer Leser die herrlichkeit geistig und förperlich aufgerieben, hat er weder dürfe doch nicht einen solchen Antrag unterschreiben. Jezt Broschüre ohne Nugen lesen wird. Neigung noch Kraft, mit den sozialistischen Jüngeren für die liest man in der Nationalliberalen Korrespondenz": Verwirklichung ihres Jdeals thätig zu sein. Er fühlt sich Die Thatsache, daß einige Mitglieder der nationalliberalen zu nichts mehr nüße und um seinem gleichfalls armen Fraktion des Reichstages den Antrag Ranih unterschrieben Neffen, der ihm ein Unterkommen angeboten hat, nicht haben, ist in verschiedenen Blättern, welche als Ver­zur Laft zu fallen, geht der alte Meister gemeinsam treter der Anschauungen und Interessen der nationals Ein ehrsamer Schuhmachermeister feiert das Jubiläum seiner mit seinem treuen Weibe freiwillig den Weg, von wannen man liberalen Partei bewährt sind, Gegenstand einer sehr abs 50 jährigen Berufsthätigkeit unter den allertrübften Verhältnissen. nicht wiederkehrt. fälligen Kritik gewesen. Es ist infolge dessen zu einer Aus. Ein Stück Hausrath nach dem andern hat ins Pfandhaus wandern Wie nun der dem Arbeiterstande angehörende Berfaffer diefe sprache in der Fraktion gefommen, in welcher man einstimmig müssen, des Meisters Weib ist infolge von Arbeit, Sorge und Tragödie aus dem Handwerkerleben uns vorzuführen weiß, das anerkannt hat, daß in dieser Thatsache ein Grund zum Austritt Entbehrungen frank geworden, der Meister selbst hat alle Hoffnung ist höchst lobenswerth. Nirgends findet sich eine Ueber der betreffenden Mitglieder aus der Fraktion nicht zu erblicken außer der auf Gott verloren, an den er noch glaubt. Da entdeckt er, treibung, und die Personen, die in dem Stück auf- fei. Nach der Meinung der nationalliberalen Unter daß seine Frau ihr legtes Schmuckstück, die Ohrringe, die sie als treten, find teine phrafenschwaßenden Theater Figuren, zeichner des Antrages enthalten die vorgenommenen Aenderungen Brautgeschent empfing, versetzt hat, um ihm an seinem sondern Menschen, wie sie täglich im Leben vorkommen, eine wesentliche Modifitation desselben; die große Mehrheit der Jubiläumstage eine Kleinigkeit faufen zu können. Er ruft in aber doch verklärt vom Hauch der Poefte. Kurz, es ist Fraktion aber vermag fich davon nicht zu überzeugen, und feiner Verzweiflung Gott um Hilfe in seinen finanziellen Nöthen eine treffliche Dichtung, die hier der Arbeiterwelt befcheert wurde. man wird die Hoffnung nicht aufzugeben brauchen, daß auch Da kommt der Gerichtsvollzieher und pfändet dem Meister Wie das Stück den Leser gefangen nimmt, so wird es, gut ge die von ihr abweichenden Mitglieder, sowie diejenigen unserer ein Stück Möbel, weil er dem Lederhändler die Lappalie von spielt, wohl auch von den Brettern herab wirken, die die Welt Parteigenossen im Lande, welche bislang noch von dem Antrag 12 M. nicht bezahlen kann. Am selben Tage stellt sich eine bedeuten. Da an szenischem Apparat weiter nichts nöthig ist, Ranib eine Hilfe für die Landwirthschaft erhofft haben, sich im Deputation ein, die dem Meister das Diplom bringt, worin als die Einrichtung einer Schuhmacherwertstatt, und da zur weiteren Verlauf immer mehr von der Undurchführbarkeit des er zum Ehrenmitglied der Innung ernannt ist. Der Ober- Darstellung nur 7 Personen erforderlich sind, so wird das selben in seiner alten wie in seiner neuen Fassung überzeugen meister der Junung hält als Sprecher der Deputation Stück auf jeder Arbeiterbühne aufgeführt werden können- werden. Auf alle Fälle aber wird der agitatorisch demagogischen

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Sein Jubiläumt. Ein Bild aus dem Handwerkerleben, in einem Aufzuge, von Ernst Preczang . Berlin 1896. Verlag der Expedition des Vorwärts". Preis 40 Pf.

an.

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