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durchführen: nur das Reich kann die Kirchturmsgesichts Sunkts überwinden, von denen die Parlamente und die ustizverwaltungen der Länder bei der Gestaltung ihres Iuftizwescns bestimmt werden. So hat man zum Beispiel in Baden mit Rücksicht au die Stimmung der Wähler trotz des Vorhandenseins einer erheblichen Anzahl abbaureifer Amtsgerichte nur einziges auf- zuHeben gewagt. Rur so ist es verständlich, daß zwei Städte� wie Mannheim und Ludwigshafen , deren wirtschaftliche Ver­hältnisse auf das Engste miteinander verknüpft sind, zu zwei Oberlandesgerichten gehären, deren Domizile mehr als llX) Kilometer voneinander getrennt liegen. Eine Reichs- justizverwaltung, der die Organisation des Justizwesens bis hinunter zum letzten deutschen Amtsgericht unterstände, würde, wie die Erfahrung in anderen Zweigen der Staats- nerwaltung, die auf das Reich übertragen wurden, gelehrt hat, der Schwierigkeiten, die sich einer sachgemäßen Rege- lung entgegensetzen, mit geringerer Mühe Herr werden. Wenn aber die Verreichung Voraussetzung einer guten, zweck- mäßig organisierten und arbeitenden Justiz ist, dann müssen dahinter im Interesse des Volksganzen alle anderen Gesichts- punkte zurücktreten. Nach den Stimmen, die man aus den Kreisen der Juristen, insbesondere auch der Justizbeamten aus den Ländern hört, darf auch mit größter Wahrschein- lichkeit erwartet werden, daß der Salzburger Iuristentag die ihm vorgelegte Frage bejahend beantworten wird. Damit wird als Folge sachlicher, justizpolitischer Erwä- gungen auch der Gedanke des deutschen Einheitsstaates ge- fördert werden. Er ist, gleichviel in welcher Gestalt, für das Schicksal des Deutschen Reiches unausweichlich. Es ist aber wohl auch deutscher Art entsprechend, daß ihn nicht eine machtvolle Bewegung mit einem Schlag in die Wirklichkeit setzt, sondern daß er sozusagen institutionell, indem man das Reich Schritt für Schritt zum Träger der wichtigsten Ver- waltungszweige macht, mühsam errungen wird. Er wird dann vielleicht nicht in Idealgestall in die Erscheinunä treten. Das Wesentliche bei aller Staatsgestaltung aber ist schließlich, daß sie für ein Volt und seine Aufgaben die passende Lebens- form schafft. Dieser Gesichtspunkt erfordert jedenfalls für das deutsche Volk die Verreichung der Justiz.

Oer Kall Zakubowski. Srgebnis kriminalistischer Untersuchung.- Iakubowski war der Mörder!' e u st r e ll h. 5. September. Nachdem die neu eingeleitete Voruntersuchung gegen August Nogens und Genossen(gaU Zakubowskl) zu einem gewisseu Abschluß gekommen ist, fand, wie die �Laodeszeitung für beide Mecklenburg " meldet, am Mittwoch in Veustrelih bei Staalsmiuister Freiherr vonRelbniß eine Besprechung statt, au der Polizeipräsident Dr. Weiß- verlla, Srimiualrat G e n n a l- Berlin und der Jten- itresiher Anlersuchungsrichler. Landgerichtsral Hundt, teilnahmen. Als Ergebnis der Besprechung kann solgeades mitgeteilt werden: Die gemeinschaftlich von Sriitünalrat Genna», dem Leiter der Berliner Mordinspektio«, mit seinen Berliner Beamten einerseits. andererseits von dem Neustreliher Untersuchungsrichter. Landgerichts­rat Hundt, angestellte« umfassenden Ermittlungen lassen keinen Zweifel daran, daß Ewald Vogen» von dem später deshalb hingerlchleten Zaknbowfkl ermordet worden ist, und »war unter Mitwirkung de» damals lSfährlgen Friß Vogens. Fritz Vogens ist inzwischen verhostet worden. * Es handelt sich nicht uni eine gerichtliche Fest- ftellung, sondern um das Ergebnis einer kriminalifti- ichen Untersuchung. Ein neuer Mordprozeß gegen Fritz Rogens wird nachfolgen, in dem der Fall Jakubowsfki noch einmal vor Gericht aufgerollt werden wird. Oemokraten und Panzerkreuzer. Erklärungen des Ministers Koch. Der Vorstand der Demotratischen Partei für Bert in besoßte sich gestern im Beisein des Reichsjustizministexs Koch-Weser mit den politischen Vorgängen der letzten Zeit. Ein Antrag, der Vorstand möge sein Bedauern darüber aus- sprechen, daß auch die demokratischen Minister für den Panzer- treuzerbau gestimmt haben, wurde mit übergroßer Mehrheit ob- gelehnt. Ebenso ein Antrag gegen später« weiter« Bewilligungen iür den Schifssban. Einstimmig angenommen wurde eine Ent- ichließung, in der es heißt: Der Vorstand erwartet von der Fraktion im Reichstag und Landtag, daß energisch an die Durchführung der Versprechungen gegangen wird, die der Wählerschaft auf den staatsrechtt'iche», tut- turellen und wirtschaftlichen Gebieten gemacht worden sind." Der Vorstand schloß sich den Darlegungen des Ministers Koch an, daß die Demotraten im Kabinett nicht gegen den Panzer- kreuzer stimmten konntet', nachdem die Sozialdemokraten sich dafür erklärt hatten. Bei aller Abneigung gejstn militärische Rüstungen hätte ein« Ablehnung der Demokraten zu einer Krisis führen müssen, die die Gefahr einer erneuten ausschlaggebenden Einfluß- nähme der Rechtsparteien auf die Reglerungsgeschäfte mit sich ge- bracht hätte. Dann ober wäre der Kreuzer doch gebaut worden. Aus diesem Gnind« sei es auch nötig, freie Hand' für die Boll- endimg des Panzerkreuzerbaues zu behalten. Em Beschluß, die bewilligten sieben Mllionen zu verbauen und auf die Vollendung des Schiffsbau«, zu verzichten, würde in der ganzen Welt als ein Zchildbürgerftückchen betrachtet werden.

Regelung der Gtandesherrenfrage. Vorbereitung eines neuen Gesetzentwurfs. 2luj Gnrni) einer Fühlungnahme zwischen dem Reichsjustiz- minister Koch. Weser und dem preußischen Fmanzmimster Dr. höp- ker-Aschoff ist ein Gesetzentwurs in Borbereitung, der endlich eine Regelung der Standesherrenfrage bringen soll. Wie derDemo- trattsche Zeitung« dienst" mitteilt, kann angenommen werden, daß dieser Gesetzentwurf den preußischen Staatsnotwendig. leiten gerecht wird. Er geht demgsniäß auch über die Bor - schlage hinaus, die der frühere deutschnationale Reichsjustizmimster hergt gemacht hat. Der Gesetzentwurf wird voraussichtlich bei Beginn der Herbsttagungen den gesetzgebenden Körperschaften vor- gelegt werden. Oer dritte kranke Außenminister. Räch Stresemann und Ehamberlain hat nun auch Tschitscherin «ch langer« Zeit sein Amt oerlassen. Er istmit einem dreimonatigen strlaich zur Kur in, Ausland gereist".

Für internationale Verständigung. Ansprache des Reichsministers Severins auf dem Buchdruckerkongreß in Köln .

Köln . 5. September. Der Zweite International« Buchdruckerkongreß, der auf Ein- ladung des Deutschen Buchdruckervereins in der Zeit vom S. bis 9. September im Rahmen der Internationalen Presseausstellung hier stattfindet, wurde heute vormittag in der Festhall« der Messe mit einer Eröffnungsfeier eingeleitet. Ueber 20 Buchdruckerorgam- sationen aus aller Well, u. a. aus England, den Vereinigten Staaten , Belgien , Dänemark , Italien , Jugoslawien , Norwegen , Oesterreich, Polen , Schweden , der Tschechoslowakei , der Schweiz und aus Ungarn sind vertreten. Nach einer Begrüßungsansprache des Vorsitzenden des Deut- schen Buchdruckervereins, Rudolf Zickfeld, nahm Reichsmivister des Innern Severins das Wort: er führte u. a. aus, die Reichsregierung habe an den Verhandlungen des Kongresses großes Interesse, es gelt« zunächst der technischen und beruslichen Entwicklung des Buchdruckerstandes, und die Reichsregierung hoffe, daß die ausländischen Gäste auch von der Internationalen Presseausstellung Anregungen mit nach Hause Nehmen werden. Gelte es aber lediglich dieses Interesse zu betun- den, so fuhr der Minister fort, dann stände nicht ich hier, sondern mein Kollege vom Reichswirtschoftsministerium. Ich habe als Ver- treter eines politischen Ressorts besonderes Interesse an den Zielen der Bereinigung, die sich auf die Zusammenarbeit der Bölter be- ziehen. Da muß ich sagen, daß die Reichsregierung es außer- ordentlich begrüßt, wenn möglichst oft und zahlreich Männer zu-

sNmrnenkommen, um vom Frieden zu sprechen, von dem man nie genug sprechen kann. Wenn in den letzten Tage» in Paris die hervorragendsten Staatsmänner aller Rationen zusammengekommen sind, um ihre Unterschrist unter einen Kricgsächtungspakt zu setzen, so darf ich auch heute wieder betonen, daß das«n Akt von allergrößter polstischer und kultureller Bedeutung war. Aber ein Werk der Staatsmänner ist Stückwerk, wenn es nicht getragen wird von den Völkern selbst, und deshalb begrüße ich es. daß berufliche Vereinigungen auf nationalem Boden zusammenkommmen. um sich international zu verständigen. Welcher Stand wäre in dieser Hinsicht in seiner Bedeutung für die Bölterverbrüderung. wohl berufener als das Buch- und Zeitungsdruckgewerbe. Die Jünger der schwarzen Kunst sind, wenn sie willen? sind, imstande. Wegbereiter einer helleren, einer llchteren Zukunft zu sein. Da» möge da» Er- gebnis Ihrer Beratungen sein, und in diesem Sinne begrüße ich Si« herzlichst im Nomen der Reichsregierung und wünsche Ihrer Tagung den besten Erfolg. Danach begrüßte Bürgermeister Dr. Matzerath die Gäste in Ber- tretung des beurlaubten Oberbürgermeisters Dr. Adenauer. Der zur- zeit amtierende Vorsitzende des Vereins Deutscher Zeitungsoerleger, Kormnerzienrat Neoen-Dmnont. überbracht« die Grüße und Glück- wünsche dieser Organisation und betonte das völkerverbindende Ziel der Pressa, dos heute schon ln so hohem Maß« erreicht sei. Er sprach die Hoffnung aus, daß der hier ausgestreute Samen aus- gehen und reiche Frücht « tragen möge. Die Grüße und Glück- wünsche der ausländischen Gäste entbot Maxwell-Edinburg.

Eröffnung des Katholikentages. Große katholische Aktion. Der Magdeburger Katholikentag wurde am Mittwoch durch eine Rede des Nunttus P a c e l l i über die.Katholische Aktion" eröffnet. Er sührte u. a. aus: lAt Katholssche Aktion will die apostolisch« Tätigkeit der Laien jener der Priester angliedern und ihre g«schtossenen Reihen zu einer machtvollen Phalanx in der Hand der Bischöfe und des Stellvertreters Christi auf Erden machen. So ruft der Heilige Bater zur Katholischen Aktion auf. Die Katho- lisch« Aktion kennt kein« allgemeingültige äußere Form. Die Orga- nisatton ist das Aeuhere. Was die Katholische Aktion vor allem anderen dem ganzen Zellenbau des katholischen Lebens geben will. das ist die Seele: katholisches Selbstbewußtsein, katholische Grund- satztreue, einheitliches katholisches Denlen, Wollen und Wirten. Di« Katholische Aktton will auch nicht die relative Eigengesetzlichkeit der Kutturgebie.te leugnen. Sie beläßt daher den Organisation«» der Katholiken mit rem kulturellem Ziel ihre Selbständigkeit, es ihnen anheimstellend, mit ihr in Arbeitsgerneinschost zu treten. Sie ist ebensowenig Politik. Si« wird also den Katholiken nicht in rein polittschen und rein wirtschaftlichen Fragen ein« bestimmte Anschauung aufzwingen. Aber eines will sie erreichen und muß sie erreichen: dem katholischen Volk« Führer zu geben, di« überoll da. wo Aultü.r. Wirtschaft und Pnll-tik da« Ge- biet des Religiösen und' Sittlichen berühren, klär uni sicher aus dem Boden der katholischen Weltanschauung stehen. Eng« Verbindung der Priester und Laien aus dem Gedanken des gemein- amen Apostolats für Christus, einheitliche Arbeit der kathdlsschen Organisattonen aus der Kraft einigender, selbstloser christlicher Liebe. einheitliche Führung der Katholiken in allen Fragen des religiösen und sittlichen Lebens nach den Grundsätzen unseres Glaubens und den Weisungen der von Christus bestellten Lehrer und Hirten, dos ist die unmittelbave Aufgabe, in deren Dienst di« .Katholisch« Aktton tritt. Ausbreitung de» Reiches Christi, An­erkennung und steigendes Sichauswirken der Gottesovimung auf allen Lebensgebieten, im ganzen Bereiche der Rattir und Uedernotur. dos ist das letzt« hohe Ziel, dem si« zustrebt"

Oer Naiionalismus der Schulbücher. Eine Gegenaktion der Kirchen. Prag . 5. September. Der Internationale Rat der Kirchen beschäftigt« sich auf setner heutigen Plenarsitzung mit der Frage der Schulbücher. Der Rat der Kirchen erörtert diese Frag« fest vielen Jahren als eines der wich- tigsten Problem« der Völker untereinander. Das Ziel seiner Be- strebungen ist. daß alle Geschichtsbücher, die falsche geschichtlich« Angaben und insbesondere gehässige Bemerkungen gegen Nachbar- Völker enthalten, ausgemerzt werden. Der Schwede Paul Sande- green-Stockholm legte eine umfassende Denkschrift überNationalis- nms in Geschichtsbüchern" vor. in der über di« gegenwärtige Lage in siebzehn verschiedenen Ländern von Fachleuten berichtet wird. Zum erstenmal kam vor dein Internationalen Rat der Kirchen auch die Jugend selbst zu Wort. Vertreter der christlichen Jugend aus Japan , Holland , Dänemark und Deutschland bekannten sich zu den in Angriff genommenen sozial-ethischen Aufgaben der Kirchen und forderten ein« stärkere Berücksichtigung der Jugendproblem«. Kür den Minister ein Staatsbegräbnis. Aür die Frau des Monteurs ein Diensttelegramm. pari», 5. September. (Eigenbericht.) Der. Skandal um di« französisch« Fliegerei wächst von Tag zu Tag und kommt in den schärfst« Angrissen aus die Regierung zur Entladung. Bezeichnend ist. was am Mittwoch der Paris Midi" zu der Leichenfeier für Botanywski chveibt: hinter dem Sorg zogen in hinger Reih« di« Berant- wortlichen einher. Zunächst diejewgen, di« dos Unglück gewußt haben,«s aber nicht abwenden konnten oder wollten, dann die S t« l l« n j S g e r. die sich schon jetzt um die Nachsolgeschast de, Toten reißen, die unerschütterlichen Vertreter der souverän«» Bureau kratie. di« Geschäftemacher und Profithoscher, die politischen Intriganten. Kurz, ein trauriger, symbolischer Zug: nationale» Begräbni»." Ander« Blätter wiederum regen sich darüber auf, daß von den uns Todesopfern der Fwgzeugkatastroph« nur dem Minister ein nationales Begräbnis zuteil wurde. Besonders charak- teristlsch für die Nichtachtung gegenüber den anderen Toten sei. daß die Witwe des Radiotelegrophiften lediglich durch ei» kurzes herzloses Telegramm von dem Tode ihres Mannes benachrichtigt wurde, daß sie aus dem Teppich vpr der Wohnung». tür vorfand.

Diese Mißstimmung rnird noch erhöht durch gewisse, von in- teressierter Seite ausgestreut« Gerücht«, di« den Unfall nicht auf emen Motorschaden, sondern aus ein s ch u l d h a f t e s Versehen des getöteten Piloten zurückführen wollen, eine Version, die ebenso un- wahr wie unwürdig ist. Immerhin wird deshalb in der gesamten Presie sortgesetzt die Forderung erhoben, daß die Regierung nun so schnell wie möglich di« Nachfolgeschast Bokanowskis regele und trotz aller Cssersüchteleien des Kriegs- und Marineministeriums ein wirk­lich selbständiges, arbeitsfähiges Luftministe- rium schaffe. In Linkstreisen fordert man, daß Pyrncarö die Gelegenheit wahrnehme, um gleich sein ganzes Kabinett im Sinne der neuen Mehrheit in der Kammer umzubilden.. Dazu müsse er die Posten des Handelsminister? und des Lustmrnisters durch zwei Vertreter der Linken besetzen, um so den Einfluß Mgrigs auszuschallen. Spätestens im Januar des nächsten Jahre? werde das Kabinett sonst gestürzt werden. Da? Kabinett selbst ist sich in seiner Mittwochsitzling m längerer Beratung prinzipiell über die Schaffung eines selbst an- d i g« ri L p f t m i n i st« r i u m s einig geworden. Der Inhaber des neuen Ministerrums und der neue' handelsnunsster sollen im nächsten Ministerrat am 14. September bestimmt werden

Oos Ministerium der Arbeiierfchast. Englands Geaosseaschafien sollen Partei und Gewerkschaft angegliedert werden. Swansea. & September(Eigevbericht). Der Generalsekretär der britischen Arbeiterpartei Arthur henderson. begrüßte am Mittwoch den britischen Gewerk­schaftskongreß im Namen der polittsch organisierten Arbeit« Groß­ britanniens . henderson richtet« an den Kongreß«inen Appell zu engster Zusammenarbeit zwischen Partei und Gewerkschaft«» und stellte die Forderung auf, den bereits be­stehenden gemeinsamen Rat der Gewerkschaften und der Arbeiter- partei durch Hinzunahme von Vertretern der Genossenschastsbewegung zu erweitern und zu einemÄabinettsriit" der Arbeiter­bewegung umzubilden. Auf die kommenden Neuwahlen in Groß- britannien anspielend, di« henderson als dasgrößte Ereignis in der Geschichte der politischen Arbeiterbewegung Großbritannien »" be­zeichnete. stellt« er fest, die Arbeiterbewegung stehe, Venn er die Zeiche» der Zeit richtig lese, an ber Schwell» der Ueber- nahmederMacht und der Derantwortung für die Führung der Staatsgeschäft« Großbritanniens . Oer Kall Rofst. Italienische Soldaten auf Schweizer Gebiet. Genf , 5. September. (Eigenbericht.) Di« Untersuchung der schweizerischen Behörden in der Ange- legenheit Roffi hat ergeben, daß in der Nacht der Entführung sechs bewaffnete italienisch« Soldaten in Uniform auf einen, Motorboot durch Schweizer Gewässer nach Camptone geschafft worden sind. Das Motorboot ist von zwei schweizerischen Beamten gesehen worden, ohne daß sie gegen di« Neutralitätsverletzung eingeschritten wären. Gegen sie ist bereits ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Faschistisches Auslieferungsverlangen. Paris , 5. September. (E�enberichi.) Wie derPopulaire" mitteilt, hat die ttalienssch« Behörde dl« Auslieferung des gegenwärtig in Frankreich lebenden früheren Generalsekretärs der sozialistischen Jugend Italiens Morelli ge- fordert. Morelli ist kürzlich im Abwesenheitsverfahren zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe, verurteilt morden. trotzdem er schon fett 1921 in Frontreich lebe und mtt einer Fran- zösin»erheiratet sst._ Oie Standale des Maharadscha. Ans eine Viertelmillion Schadenersatz verklagt. London , 5- September.(Eigenbericht.) Der Maharadscha von Indor«, der vor Jahresfrist infolge der Entführung« ine rindischenTänzerin abdanken mußte und vor kurzem infolge Heirat mit einer Amerikanerin viel von sich reden machte, ist in einen neuen Skandalprozeß verwlckelt. Wie aus Bombay gemeldet wird, hat eine Inderin gegen ihn einen Prozeß wegen Entführung, widerrechtlicher Gesongennahrnc, Grausamkeit und Verführung ihrer Tochter angestrengt und den Maharadscha aus einen Schadenersatz von rund 3(50 0M Mark verklagt. Der Exmaharadscho lebt fest sewer AbdantUch,«ü Karui. 4