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Geschwuidigsett in t\nt Gruppe marschierender Sot- d a t e n des Wachtregiments hinein. Don den Soldaten wurden vier schwer und mehrere leicht verletzt. Heinde, ein früherer Bankbeamter, der nach der Inflation abgebaut worden war, besaß schon seit längerer Zeit den Yllhrers-fcili. Er erklärt« unmittelbar nach dem Unglück, daß er seine Schuld zugäbe, daß er aber nicht wüßte, wie alles geschehen wäre Bei dieser Be- hauptung blieb er auch vor dem Schöffengericht. Dort sagte er aus, er habe die marschierende Gnippe gesehen und noch überlegt, wann es Zeit zum ausbiegen sei. Dann habe«r plötzlich «ine st arte Benommenheit verspürt. Ganz mechanisch müßte er das Auto zum Stehen gebracht haben. Tatsächlich litt der Angeklagte in der damaligen Zeit, wie ihm ein Arzt bescheinigt hatte, an einer starken Nikotinvergiftung. Der an Gerichtsstelle anwesende Obermedizinalrat Dr. Bürger wies in seinem Gutachten darauf hin, daß eine derartige Nikotinoergistung plötzliche Ohnmachtsanfäll« hervorrufen könnte. Der Angabe des Angeklagten mußte daher, zumal mehrere Zeugen bekundeten, daß cheinze nach dem Unglück ein eigenartiges Be- nehmen gezeigt hätte, geglaubt werden. Das Schöfsengericht kam unter Zugrundelegung des 8 öl StGB, zu einer Freisprechung.

Kest der Blumen. Was das Publikum zu sagen hat! Die Blumengeschäftsinhaber Verlins feiern ein Fest, ein Irchi- läum. Soll man nun die Leier festlich stimmen und nur davon sprechen, was sie an Schönheit dem Stadtbild geben oder sollte man nicht die Gelegenheit, daß die große Mehrzahl von ihnen cTien Augenblick frei hat von geschäftlichen Dingen, gerade deshalb benutzen, um chnen Publikumsstimmungen vorzutragen, die ihnen zweifellos nicht fremd sind, die ober von chnen mit einem Achsel- zucken abgetan werden: Wir machen die Preise.... Seitdem in fast allen Geschäften mcht nur der feste Preis, sondern vor ollem die deutliche Auszeichnung des Derkaufsgegen- standes mit diesem Preise eingeführt ist, hat das Publikum sich daran. gewöhnt, die Erwägung anzustellen, erscheint der Preis nach seinem Ermesien als ein berechtigter und ist er mit dem verfüg- baren Gelde übereinstimmend. Geschäften, die ihre Waren ohne Preisauszeichnung anbieten, begegnet das Publikum, das nicht über Kapitalisteneinkommen verfügt, sondern vom Arbeitsverdienst leben muh, mit einer gewissen Skepsis. Man bewundert, wenn etwas Schönes ausgestellt ist, per äistance und bleibt dem Ladeneingang fern, denn die Zahl derer, die robust genug sind, den Laden mit einen,Es tut mir leid, aber so viel Geld kann ich dafür nicht au»- geben'" zu verlassen, ist gering die Mehrzahl der Eingetretenen kaust entweder trotz des hohen Preises den gewünschten Gegenstand »der zieht sich durch Aussuchen einer billigeren, aber natürlich nicht die gleiche Freude auslösenden Ware aus der Affäre. Aber, wie gesagt, die Zahl derer, die sich hüten, das Geschäft zu betreten, ist sehr groß. Die Blumengeschäfte, die dem Reichen wie dem Armen die Schmückung der eigenen Person, aber vor allem die des Heinis mit dem köstlichen Geschenk der Natur, der Blume, ermöglichen sollen, sind in erster Linie zu den Geschäften zu rechnen, die keine Preise angeben. Ganz wenige Ausnahmen mögen existieren, aber gewöhnlich werden auch dann nur einzeln« Blumsnarten ausgezeichnet. Nun ist das Publikum durch die Straßen- und Markthändler vielfach Damen mit stark aus- geprägtem Geschäftssinn, die sehr schnell Angebot und Nachfrage in ihre ausgerufenen Preis« einkalkuliert haben einigermaßen über die Mindestverkaufspreise, sowie auch durch leicht anzustellen- den Rückschluß über die Einkaufspreise, also die an die Gärtner tu zahlenden Preise, orientiert, und die Verwunderung über die w den Geschäften geforderten Preise ist beträchtlich. Natürlich erfährt man die oft aber nicht immer zutreffende Erklärung, daß die Blumen im Laden eine ganz andere, viel bessere Ware als die des Stroßenhandels fei und ebenso selbstverständlich ist die vom Publikum aus Eigenem angestellte Erwägung, daß Blumen nicht bastbarc Ware sind und deshalb mancher Verlast durch Wegwerfen sich höheren Preise ausgleichen muß. Aber sollte hier nicht der Liest m Pfeffer liegen? Großer Umsatz kleiner Nutzen sollte diese Devise nicht zweckmäßiger sein als das Gegenstück: kleiner Umsatz großer Nutzen? Im Publikum ist der Glaube verbreitet, daß das Blumengeschäft mit 200 bis 300 Prozent Ausschlag or- beitet, daßman" das Mehrfache des Geldes anlegen muß, das dem eigentlichen Urheber des Schönen, dem Gärtner, gezahlt wird. Und sollte nicht der Blumenhandel den Ehrgeiz besitzen, für die Kinder Floras die weitesten Kreise zu erobern. Ein großer Teil der Bevölkerung selbst einer Großstadt ist Selbstversorger ge- worden durch Schaffung eines eigenen Heims mit Garten oder als Laubenkolonist, aber noch immer gibt es viele Hunderttaufende von blumenhungrigen Menschen, denen der Kauf einer billigen Blum« nicht möglich ist: im Laden zu teuer(vielleicht würde auch der Wunsch, eine Blume zu erstehen, nicht gerade auf Berständnis stoßen) und den Blumenhändlern der Straße nicht erreichbar. Warum lassen die Geschäfte es geschehen, daß Damen in vornehmen Tolletten einen unmöglichen übergroßen Tnss künstlicher Blumen anstecken, was grotesk wirkt, während«ine einzig« Naturblum« jede Fgur und jedes Gesicht hebt. Also heißt es, ein neues Arbeils- gebiet schaffen, dem Spaziergänger zeigen, wie billig Blumen sein können, wenn der Absatz da ist.... Mögen diele Zeilen den jubilierenden Ladeninhabern de.« Beweis liefern, daß der es am besten mit ihnen meint, der ihrer Arbeit die größte Verbreitung schosim möchte. In der Masse des Aoltes sollte die Liebe zur Blume verankert sein. Und di« Preis- Politik sollte dieser Sehnsucht Rechnung tragen....

Auch ein Lubiläumsgeschenk! DieGagfah" erhöht ihre Mieten. DieGagfah"(Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Angestellten- Heimstätten) in Berlin feiert in diesen Togen da» Jubiläum chres zehnjährigen Bestehens. Wie uns mttgeteill wird. Hai sie vor kurzem, wohl aus diesem Anlaß, die Mietverträge sämtllcher Bewohner des von ihr erbauten und bewirtschafteten Wohnhaus- blocks Margareten- Da hlemer Straße und Unter den Eichen in Verlin- Lichterfelde-West gekündigt. In dem Kündigung?- schreiben heißt es wörtlich: .Wir kündigen das Mietoerhältnis, da wir mit den bis- herigen Mieten unsere Unkosten nicht decken können." Beim Abschluß des Mietvertrages war den Mietern gesagt worden, die Miete sei so hoch kalkuliert, daß keine Erhöhung, eher eine Ermäßigung in Aussicht siehe. Um so erstaunter sind jetzt die Mieter, deren wirtschaftliche Leistungsfähigkeit schon durch die heutigen Mieten ungebührlich in Anspruch genommen wird, über die Begründung der beabsichtigten Mieterhöhung. Was sagt die R e i ch» v e r s i ch e r u n g s a n st a l t für Angestellte da- zu, die Hauptgetdqsberin zu dieser Schröpfung ihrer Beamten und Angestellten, die zum großen Teil diesen Wohnhausblock bewohnen? Will der Deutschnationale Handlungsgehilfen. oerband es ruhig mit ansehen, daß seine, dies« Häuser be- .wohnenden Mitglieder noch notdürftiger leben müssen, weil es dieser.gemeinnützig«»" Aktiengesellschaft so paßt, deren Haupt- altionär er ist? Die Mieten in diesen Wohnhäusern sind nicht etwa billig. Für eine Wohnung von 100 Ouadratmeter Wohnraum wird schon letzt «ine sährliche Miete von 17,40 IN. pro Ouadratmeter verlangt. Die übrigen gemeinnützigen Baugesellschosten vermieten ohne an eine Erhöhung zu denken einen Quadratmeter zu 14,80 M. Wieviel dieGagsah" ihren Mietern ausbrummen will, hat sie noch nicht verraten. Darüber muß sie sich klar sein: Je mehr

Die Ernte im Kleingarten. Zu diesem Zahr recht bescheiden!

Die schöne und praktische Einrichtung der Berliner Laubenkolonien besitzt auch verdrießliche Sellen, die der glücklicher Betrachter von außen selten sieht. Die oerhättnismäßig hohen Ausgaben für Pacht, Instand- Haltung der Zäune und Lauben, für Saat, Düna und Neuanpslan- zungen haben nicht allzuoft in diesem Jahre die Ernte gelohnt. Während das F r u h g e m ü s e. besonders Spinat, durch ein reichlich nasses Frühjahr gut gedieh, gaben dagegen die anderen Wurzel- gemüse, Mohrrüben, Rüben u. a., sowie die verschiedenen Kohlarten, einen recht bescheidenen Ertrag. Bohnen litten in ihrer Entwicklung durch kalte Nächte, und zudem haben Trockenheit und Hitze Im Juli, während der Blüte, die Pflanzen nicht zur Entsallung gebracht. Gurten gingen aus den meisten Beeten während des Fruchtansatzes ein, besonders, wenn die Beete Früh- sahrsdüngung erhielten. Ebenfalls wollen sich Kürbisse nicht recht entwickeln. Di« Beerenob st ernte war zum Teil sehr reich, an anderen Stellen jedoch, wo späte Nachtsröste darüberstrichen, haben die Klein- gärtner schweren Kummer gehabt. Sehr eigentümlich ist«s, daß

der Frost oft so seinen Zug nahm, daß Gartenteil«. wie mit dem Lineal gezogen, von ihm getroffen wurden, während andere Teile verschont blieben. Dementsprechend fiel die K l r s ch e n- ernte au». Am besten schnitten dabei niedere Bäume oder durch Hecken geschützte Gärten ab. Aepsel, Pflaumen und Vir- neu zeigen nur geringen Behang: die wenigen Früchte leiden außerdem durch Schädlingsbefall, der auch durch Bespritzen In diesem Jahr nicht aufgehalten werden konnte. Der durch- lässige Sandboden unserer Gärten macht bei starker Hitze soft jedes Gießen zwecklos. Die Blumen sind in den Gärten durch die starke Hitze- entwicklung frühzeitig in Flor gekommen, leider machen schon jetzt die Gärten den Eindruck tiessten Herbstes. Alle späten Herbst- blüher stehen in voller Blüte: Astern, Goldball und Goldrauthe, Dahlien und Georginen tragen eine Ueberjülle von Blumen. So sieht der Laubengärtnermll einem nassen, einem hettern Aug'", auf sein kleines Eiland. Es wird ihn jedoch nicht abhalten. weiter um den Bestand seines Gartens zu kämpfen: er betrachtet sich noch lange nicht als Soldat aus verlorenem Posten.

sie die Neineren Angestellten derart behandelt, um so schneller bis- kreditiert sie sich n' selber sondern vor allem den Deutsch - nationalen Handlungsgehllfenoerband. Und da- bei wollen wir sie nicht stören. * Zu unserem AufsatzBauen und Wohnen" in der Ausgabe vom 4. v. M.. Nr. 417, schreibt uns dieGagfah":Die Zehlen- dorfer Kommunalpolitiker sind mit der Entwurfsgestaltung nicht befaßt worden, haben auch keinen Einfluß in irgendeiner Form ge- habt oder auszuüben oersucht. Der Zweck der Siedlung ist nicht die Massenherstellung eines bestimmten Typs, sondern die Auffindung eines solchen Typs zur Massenherstellung. Irgendwelche Mittel der Reichssorschungsgesellschaft sind der Gagfah weder für das Zehlendorfer noch für irgendein anderes Bauvorhaben zugeflossen. Di« Mieten sind, obwohl keine Zusatzhypoiheken der Wohmmos- fürsorgegefellschaft gewährt werden, nicht höher al, die Mieten für heute unter den gleichen Verhältnissen erbaute Wohnungen." Soweit da» Schreiben derGagfah"! Auch in diesem Schreiben werden immer noch keine Mietpreise genannt, sondern man glaubte mit allgemeinen Redewendungen all« Vorwürfe abzubiegen! Gefängnis für einen postdefraudantsn. (Sr hatte leichtes Spiel. In geradezu leichtfertiger Weis« ist man im Sommer d. I. bei der Verpflichtung eines Posthelfer« aus dem Postamt Wannsee zu Werk« gegangen. Eines Tages meldete sich dort«in 23iZhriHer junger Mann namens Josef B r a n d e r, zeigt« ein« Invaliden- karte vor und wurde al» Posthelser sofort verpflichtet. Besondere Verhandlungen über die Verpflichtung wurden nicht geführt. Josef Brander hatte nur«inen Schein zu unterschreiben. Bald wurden ihm Brief«, Zustellungen und Geldanweisungen übergeben. Hunderte und Tausende von Mark gingen durch sein« Finger. Brander fälschte einfach die Quittungen, unterschlug Beträge von 300. 800 Mark und als er eines Tages e'rne Postanweisung über 6100 Mark erhielt, verschwand er nach Baden-Baden . Dort wohnt« er in erstklassigen Hotels, machte Bekanntschaften mit sungen Damen und lebte in Saus und Draus. Bei seiner Festnahme fand man von den 6100 Mark nur noch etwa 1000 Mark vor. Bei der Festnahme stellte sich ferner heraus, daß Brander gar nicht seinen richtigen Namen hatte, denn er hieß Balzer, war wegen Diebstahl» schon mit Gefängnis bestrast und die Invalidenkarte hatte er sich in Berlin in einem Cafe gekauft. Wegen AmtsuMerschlagung und schwerer Urkundensälschuna vor dem Potsdamer SchSffengericht angeklagt, lautet« das Urteil auf«in Jahr vier Monat« Gefängnis, di« Strafaussetzung wurde abgelehnt und der Angeklagt« in Hast behalten._ Ein Unhold verhaftet! Gestern wurde wegen wiederholter Vergehen an kleinen Mädchen von 8 bis 10 Iahren ein 26 Jahre alter Maler Hermann L. aus der Barnimstroße festgenommen. L. hatte die Kinder in fein« Wohnung gelockt, angeblich, um dort Ball mit ihnen zu fvielen, und sich dann an ihnen vergan'qen. Eltern, die von seinem Treiben erfuhren, erstatteten Anzeige. L. gibt sein« Ver- gehen zu und wurde dem Untersuchungsrichter vorgefühn. Deutsche Ehrung einer französischen Schwester. Der deutsche Botschafter In Paris , von H o e s ch, überreichte im Botschaftsgebäude der Krankenschwester Suzanne S i m m o n« t das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, das ihr verliehen worden Ist, weil sie einem deutschen Kranken freiwillig zweimal ihr BlutzuTranssusionszweckenzur Verfügung gestellt hat._ Durch Starkstrom getötet. In den Fabrikattonsräumen der Firma Osram in der Wickingen st raße ereigete sich gestern ein folgenschwerer Un- fall. Der 39jährize Monteur Max Klein aus der Berlichingen- ftraße 12 war dort mit Arbeiten an einem Kondensator be- schäfttgt. Hierbei kam er mik der Starkstromleitung in Be­rührung»> wurde schwer verletzt. Der Verunglückt«, der Verbrennungen am ganzen Körper erlitten hatte, wurde nach der Klinik in der Ziegelstraß« gebracht, wo er einige Stunden nach seiner Einlieferung gestorben ist. » Bei Abbrucharbelten auf dem Grundstück Hauptstraße 1 zu Lichtenberg stürzte plötzlich eine M a ü e r«in. Der Sljährize Arbeiter Hermann G u r t i g aus der Türrschm'chtstraße 23 wurde unter den Steintrümmern begraben und erheblich ver- letzt. Di« Feuerwehr brachte den Verunglückten nach dem Auguste- Biktoria-Lrankenhau». Jubelfeier der städtischen Blindenanstalt. Die Blindenanstalt der Stadt Berlin besteht setzt fünfzig Jahre. Die Vollendung ihres ersten Halbjahrhunderts wird gefeiert am 8. September durch eine Festsitzung und in den darauffolgenden Tagen durch«in« Reihe Veranstaltungen, bei denen namhafte blinde Künstler mitwirken. Ausstellungen Der Bünde und feine Weil" in den Räumen der Warenhausfirma Tietz in der Leipziger Straße und am Alexonderplatz werden Aus- bildung und Beschäftigung der Blinden zeigen und auch über Hygiene und Schutz des Auges belehren. Diese Ausstellungen bieten� täglich 10 12 Uhr und 15 17 Uhr Vorführungen im Lesen und Schreiben, im Maschinenschreiben und in Bürstenarbeiten Blinder, täglich 17 18 Uhr musikalische Vortroge von blinden KünsUern und von Chorvereinigungen. Außerdem werden Konzerte veran- staltet: g. September. 20 Uhr, Kirchenkonzert, St. Simeanklrche, Wassertorstr. 21-. Mttwirkende: Violinvirtuose Günsburp. Konzert- sängcr Josefiak. Kirchenchor von St. Simeon und Organist Tiebach. Karten zu 2 und 1 M. in der Küsterei der Kirch« und an der Abend»

kass«. IL September, 20 Uhr, Schwechtensaal. Lützowstr. 76. Solistenkonzert. Mitwirkende: Walter Bauer, Edmund Josefiak, am Flügel Karl Otto. 15. September. 20 Uhr, Singakademie, Chor- kcmzert. Mitwirkende: Organist Albrecht Lüer und Pianist Emil Oppermann. Lorten für die beiden letzten Konzerte zu 3. 2 und 1 M. bei Bote u. Bock und an der Abendkasse.

Oer Einbrecherbankier. Gerichtsverhandlung unter polizeischuh. Seit Jahren gab sich die Berliner Srlminalpollzei alle Mühe, den Händler Richard Zimmermann au» Grünau hinler Schloß und Riegel zu bringen. Z. war lnnerhald unlerrichleler kreise als.Bankier" de» gewerbsmäßigen Der- brecheclums bekannt. Er gab Einbrecher- und Betrüqerkokonnen nicht nurBor- schüsse" aus die Geschäftsspesen und für di« Beschaffung der er- forderlichen Werkzeuge, sondern sorgte auch für Abnehmer der Beute oder übernahm diese zum Berka»f auf eigene Rechnung. Nachdem er in den letzten Iahren infolge seiner Vorsichtiglelt, die er bei der Abwicklung seiner dunklen Geschäfte zeigt«, mehrmals mangele ausreichender Beweise freigesprochen worden war, gelang es jetzt endlich, den Hehler zu überführen. Im verflossenen Winter trieb eine Einbrecherbande in Verlin ihr Un­wesen. di« sich in der Hauptsache mtt dem Ausräumen von Pelzwarengeschöften befaßte. Sie stand unter Führung des erst 21jährigen Schlossers Erich Dumte, der trotz seiner Jugend schon mit Zuchthauestrafen auswarten kann. D. war im Frühjahr vergangenen Jahres aus einein auswärtigen Gefängnis geflohen und hatte hier bei der Frau eines seiner Abnehmer Unterschlupf ge- sunden. Als di« Beamten ihn in der Wohnung festnehmen wollt:». stürzte er sich mtt einem gewaltigen Hechtsprung z u»» Fenster hinaus, ohne dabei Schaden zu nehmen, und entlom. Dann erfuhr die Kriminalpolizei seinen neuen Aus«ntl>alt, besetzte während seiner Abwesenheit das Haus, konnte aber nicht verhindern» daß D. abermals entschlüpft«, denn als sich di« Beamlen auf ch« warfen, stürzte er wieder in dem Hechtsprung die Trepp « herunter, wobei er das Geländer abriß. Nochgesandte Schüü« verpufften wirkungslos. Andere prominente Mitglieder der Bande sind der Stellmachrr Fritz Helle, der von seinen letzten 13 Lebensjahren nur 11 Jahr« im Zuchthaus oerbracht«, und ein Schlosser Oskar Schäser, der mehrmals aus Strafanstalten ausgebrochen ist, aber krankheitshalber nicht abgeurteilt werden kann. Dieses Kleeblatt hatte sich jetzt wegen dreier Einbrüche vor dem Schösse»- gericht Mftte zu verantworten. Die Verbrecher hatten u. a. in einer Nacht in Neukölln ein Seidengeschäft ausgeraubt, und weil dies so schnell und leicht gegangen war, den Rest der Nacht benutzt, um durch die Wand in den Nebenladen einzudringen und die Pelzhano- lung restlos auszuräubern Der Schaden betrug an 7 0 000 Mark und war In einem Fall« nicht durch Versicherung gedeckt, so daß der Geschäftsmann an den Bettelstab gebracht wurde. Andererseits waren die Verdienst« der Hehler sehr groß. Für einen Posten Seid«, der einen regulären Wert von 20 ÄO M. hatte, sollte Zimmermann 1300 M. zahlen, zahlte aber nur 300 M. und betrog scine.Funden" obendrein noch um den Rest. Sonst wurden den Dieben 5 Proz. des regulären Preises In die Hände gedrückt. Als es dem Kriminalkommissar Braschwitz gelungen war. die Bande zu sprengen, versuchte Z. di« noch aus freiem Fuß befind- lichen Mitwisser zu falschen Aussagen zu verleiten, hatte aber damit Pech, da die Polizei von seinen Plänen bereit» informiert war. Das Gericht verurteilt« die angeklagten Diebe zu j« drei Jahren Zuchthaus, den Hehler Zimmermann zu zwei Jahren Gefängnis. Helke und Zimmermann, die noch auf freiem Fuße waren, wurden nach der Urteilsverkündung in Haft genommen Um Tumultszenen zu oerhindern, die sich in letzter Zeit mehrmals abgespielt hatten, war der Saal durch Polizeibeantte stark gesichert worden._ Die Friseure im Zoo. Den Austakt der diessöhrigen Ballsaison bildet« die Jubiläums- veranstaltting der T h e a t e r. und F i l m f r I s e u r«. die an­läßlich des zehnjährigen Bestehens ihres Verbandes Freund« und Gäste nach dem Zoo geladen hatten. Eine Revue lebender Bilder zeigte Spitzenleistungen auf dem Gebiete der Maskenkunft und Pe- rückenmacherei. Abwechslungsreich« Bilder führten von der guten alten Zeit In dieModerne". Alfred Broun sprach dazu einen Prolog. Leo Schützendorf. Mafalda S a l o o t i n i, Bera Schwarz und Cornelius Bronsgeest besorgten, mit Beifall überschüttet, den gesanglichen Teil. In den Pausen vertellten Mädy Christians und Harry L i e d t k e Autogramme, und ein mttter- nächtliches Kabarett mtt Clalre W a l d o s s, Willy Rosen und Hermann Böttcher sorgte für EtimmungshSchstfrequenz ver Gemischte Chor Groß-BerNn. Mitglied de« DASB., der von Hermann S ch e r ch« n 1920 gegründet und bis 1927 von Iascha Hören st ein geleitet wurde, beabsichtigt am Freitag, dem 7. September 1928, abends 8 Uhr, in der Aula des Gymnasium» zum Grauen Kloster. Klosterstroß« 74/75. ein Werbekonzert zur Gewinnung neuer Mitglieder unter der Leitung seine» DIn- genten G. O. Schumann zu veranstalten. Der Eintritt ist srei! Der Chor will im Frühjahr 1929 ein Konzert von Arbeiter- kampsliedcrn geben, außerdem ist«ine Aufführung der 9 S i n f o. nie von Beethoven für die Berliner Arbesterschaft geplant. Uebungeftunden fmden ,eden Freitag von 8 bis 10 Uhr abends in der Aula des Grauen Klosters statt.

Den reizvoll schimmern­den Glanz des Haares erhält man durch

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