Nr. 421 45. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts Die Hölle von 3lin.
Das System Bata und die Arbeiterschaft.
Die organisierte Arbeiterschaft Deutschlands , insbesondere die| Devisen an den Fabrifwänden in 3lin. Die 3ftner Brobuftions. Suharbeiter, fimb im letzten Jahre vor eine sehr ernste organisation muchs aus den Erfahrungen mit den Berkaufsstellen Frage gestellt worden. In dem fleinen Orte 3lin, einem der hervor; fie beruht auf der Umwandlung des proleta. rüdständigsten Winkel der Tschechoslowakei , steht die größte Schuh- risch lohnmäßigen Dentens in unternehmerides fabrik der Welt: Hier produziert der Konzern von Thomas Bata Denten", das find die eigenen Borte von Thomas Bata . Mög. mit 12 000 Arbeitern und Angestellten täglich 75 000, bald mohl lichst viel und möglichst billig zu produzieren, immer rascher und fchon 100 000 Paar Schuhe von guter Qualität, und was das zu immer niedrigeren Kosten, das gesamte Produktions- und AbBemerkenswerte ist, verfauft sie zu außerordentlich bil fagrifito den Angestellten sowie Arbeitern aufladen, das ist der ligen Preisen in die ganze Welt. Es ist feine Uebertreibung, leitende Betriebsgedanke in Zlin. menn man sagt, daß die andauernd sehr große Arbeitslosig= Leit der deutschen Schuharbeiter, die dauernde, selbst von der letzten Hochtonjunktur faum gemilderte
Krise der deutschen Schuhindustrie,
in entscheidender Weise durch die außerordentlichen Leistungen und Importe des Bata- Konzerns mitverursacht sind. In vier Jahren hat sich durch Bata der tschechische Schuherport verzehn fact. Die tschechischen Schuhimporte nach Deutschland sind 1927 auf faft 2 Millionen Paar gestiegen. Die Ausdehnungsmöglich. feiten Batas scheinen unbegrenzt. Für die Produktion und Abjag krise der deutschen Schuhindustrie, für die Arbeitslosigkeit der deutschen Schuharbeiter ist unter diesen Umständen kein Ende abzusehen.
AFFOR
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Wirtschaftspolitisch gesehen ist diese Lage schon ernst genug. Die laufenden deutsch - tschechischen Handelsvertragsverhandlungen find bedroht, weil die deutschen Schuh industriellen gegen die tschechische Schuheinfuhr eine höhere Boll mauer perlangen. Lägen normale Berhältnisse vor, fo tönnte über die Stellung der organisierten Schuharbeiter zu den Zollforderungen der Industriellen fein Zweifel fein. Schuhzollerhöhungen gegen eine leistungsfähigere Auslandsfonkurrenz sind grundsäß lich abzulehnen. Darüber wäre auch bei ben deutschen Schuh arbeitern, trotz der schweren Arbeitslosigkeitsopfer, fein Streit. Bon den deutschen Schuhindustriellen wäre im gesamtwirtschaftlichen Intereffe zu fordern gerade weil der tschechische Import gut und billig ist, daß fie ihre Leistungen entsprechend zu steigern, oder für ihre Unfähigkeit die Folgen zu tragen haben. Sinn und 3wed jeber Probuftion ist bei gleicher Qualität die wohlfeilste Bersorgung der Berbraucher diesem obersten Gefeh, das teine Landesgrenzen fennen darf, müßten die deutschen Schuhindustriellen ebenso unterworfen fein, wie es die organisierte deutsche Arbeiterschaft oft trot schwerster Opfer von sich aus freiwillig getan hat und tut. hier aber beginni leiber erst das Bata- Broblem. Es iſt nämlich zweifelhaft, ob es durch technische und faufmännische Rationalisierung der deutschen Schuhindustrie jemals gelingen würbe, Bata die Spitze zu bieten, ohne daß gleichzeitig die Arbeiter. und Angestelltenlöhne in der Schuherzeugung und im Schuhhandel auf das Niveau folonialer Ausbeutung herabgebrüdt, ohne daß alle Tarifbedingungen geschlagen und ein für die deutschen Berhältnisse unbekanntes Drud- und Schwigsystem eingeführt würde. Es ist kaum mehr ein Zweifel daran möglich, daß die hohe Leistungsfähigkeit des tschechischen Bata- Konzerns nicht mit normalen, in Europa oder in Amerika bekannten Methoden erzielt wird, son dern in der ganzen Welt ein einzig dastehender Fall ist, womit aller modernsten mechanischen Erzeugungsmethoden die
furchtbarste Arbeitssklaverei
verbunden ist, und wo ein fapitalistischer Unternehmer nur deshalb unangefochten zu niegeahnten Erfolgen gekommen ist, weil er unter Duldung der Staatsgewalt aus den frühfapitalistischen Verhältnissen des Erzeugungsgebiets, aus allen Schwächen der kapitalistischen Wirtschaft und allen Tücken der Gesetze sowie unter systematischer Täuschung der öffentlichen Meinung ein System errichtet hat, das selbst jeder anständige Rapitalist verabscheuen müßte, fobald er durch den Firnis des Bataschen Geschäftserfolgs und die öffentliche Mache der Bataschen Reflametrommel hindurchsieht.
Das„ System Bata" der Mitwelt in ebenso leidenschaftlicher als unangreifbar beweisträftiger Weise enthüllt zu haben, ist das Berdienst von Rudolph Philipp, der auf 465 Seiten feines erschütternden Buches
„ Der unbekannte Diktator Thomas Bata " zahlloje Beweisstüde dokumentarisch vereinigt und tritisch verarbeitet hat. Borin besteht danach das System Bata? Bata will so viel Schuhe als möglich verlaufen und da. bei jo wenig kosten und Abfaßtrifen als möglich tragen. Das ist sein leitender Gedanke für sein Verkaufssystem. Zu diesem Zwed gibt er den Leitern seiner zahllosen Filialen die Doppelfunktion des auf Umfaßprovision gestellten abhängigen Angestellten und zugleich des innerhalb des Konzerns verantwort lichen selbständigen Kaufmanns, der das volle Unter Unternehmerrisiko auf seine Rappe nimmt. Fest steht die Umjab provision, fest stehen aber auch die Verkaufspreise und das Berkaufspensum, die einseitig und willkürlich von der Zliner Zentrale bestimmt werden. Aus den 9 Pro 3. Umfagprovision hat der Filialleiter zu bestreiten: den 2ohn des Bersonals, Heizung, Beleuchtung, Miete, Telephonrechnung, Steuern, die von der Zliner Zentrale festgelegte lokale Reklame, 3injen vom Warenlager, Sinsen für Baren unterwegs, Berzinsung und Abschreibung der Einrichtung ½ pro Mille der Bruttopreise für Berpadung, 2 pro Mille des Umfages für Reklame, 3insen für lagernde Waren in 31in und Strafzinfen aus der Differenz des angeordneten, nicht erfüllten Ber. taufspenjums! 25 Broz. des Lagerwerts müffen in Zlin als Raution sofort hinterlegt werden. In der Zentrale angeordnete Preissenfungen gehen zu Basten der Filiale. Die Berlufte aus Breissenkungen, die Einbußen aus angeordneten Strafen find fo außerordentlich, die Provision" demgegenüber so nicbrig, daß die Filialleiter ihren
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Angestellten eine foziale Hölle bereiten müssen. In den Brager Bertaufsstellen wird von Philipp ein durchschnittliches Bodeneintommen der Ber. täuferinnen von 50 Ilchechentronen oder 6,25 m. festgestellt. Die möchentliche Inventur mird nach Ladenschluß gemacht. Inventurfehler tosten 50 Stronen Strafe. Ueberstunden werden nicht bezahlt.
Die in den Filialen gesammelten Erfahrungen hat Bata auf die Schuhproduttion in 3lin übertragen. Jd fenne teine Ausgebeuteten- ich tenne nur Mitarbeiter, hr braucht nur eine Organisation und das ist mein Betrieb", fo lauten die Bataschen
Die 250 Fabrit- und Werkstattbetriebe in Zlin sind innerhalb des Konzerns selbständige Wirtschaftskörper, die wieder von angestellten Meistern in der Doppelfunktion des für den Enzelbetrieb verantwortlichen Unternehmers geleitet werden. Ein Prozentsatz vom Verkaufspreis wird den Betriebsleitern gutgeschrieben, dafür tragen sie, wie in den Verkaufsvertrieben, die gesamten Regiekosten und das Risiko. Wöchentlich treten die Betriebsleiter innerhalb des Gesamtbetriebs zu einer regelrechten Börse zusammen, um von anderen Werkstätten die Borprodukte in regelrechtem Feilschen zu kaufen und die eigenen Produkte an die nachfolgenden Produktionsstufen zu verkaufen. Der erzielte Nettogewinn wird dem Betriebsleiter gutgeschrieben. Da aber das Brobuftionspenfum laufend von der Zentrale vorgeschrieben wird, muß das Absazrisito der Zentrale auf die Werkstätten abgewälzt werden. In Zeiten der Absaßstockung verwandeln die die Ware abnehmenden Konzernkontrolleure große Teile der Broduktion in Partie-, d. h. minderwertige Ware",
so daß der Gewinnanteil ganzer Werkstätten sich in wenigen Tagen in nichts auflöst. So gelingt die größte, durch deinerlei Risito belastete Massenproduktion.
Da die Arbeiter gegenüber den Meistern, wie die Meister gegen über der Zentrale als Unternehmer"( mit festgelegtem, einseitig veränderlichem Arbeitspensum!) auf Gewinnbeteiligung arbeiten und für jeden einseitig festgestellten Produktionsfehler hohe Strafen gezahlt merben müffen, gibt es weder einen feststehenden oder berechenbaren Lohn, noch einen irgendwie zu berechnenden Gewinn. anteil.
Seine Gewerkschaft wird in 3lin geduldet.
Donnerstag, 6. September 1928
Der Arbeitsmartt Anfang September.
Die Konjunktur zeigt sich widerstandsfähig.
Nach den Berihten der einzelnen Landesarbeitsämter ist die Arbeitslosigkeit in der letzten Woche in geringem Umfange gestiegen. 3mar setzte sich in Brandenburg und in der Nordmark noch eine gewiffe Entlastung durch, doch ist die allgemeine Lage schwankend und uneiheitlich. In einigen Bezirken waren es ländliche und in anderen wiederum gerade großstädtische Ar= beitsämter, bei denen sich der Beshäftigungsgrad behaupten fonnte. Im allgemeinen zeigt sich aber als gemeinsames dieser Bewegungen, daß die Wirtschaft noch über widerstandsfähige Kräfte verfügt, die das Abgleiten des Beschäftigungsgrades teilweise aufbalten, teilweise wenigstens abschwächen.
Für den Ruhrbergbau wird ein weiteres Sinken der Be schäftigung durch die jetzt erfolgte Tariferhöhung der Reichsbahn befürchtet. Während in anderen Bergbaubezirken die Absatzverhält der Ruhr weiter zu. In der Metallwirtschaft war die Bage niffe offensichtlich viel günstiger liegen, nehmen die Feierschichten an für Spezialgruppen noch gut. So hatten die Werkzeugmaschinenbetriebe und der Tertilmaschinenbau in Sachsen lebhafteren Bedarf. uneinheitlich ist die Lage in der Automobil- und Fahrradindustrie geblieben. Neue Aufträge für den Schiffbau haben bei einzelnen geblieben. Neue Aufträge für den Schiffbau haben bei einzelnen Nordseewersten noch zu Belegschaftsvergrößerungen geführt. für Bestfalen und auch für die Nordmart, noch gute Beschäftigung. Der Baumarkt verzeichnet für Westdeutschland, besonders Insgesamt aber ist die Arbeitslosigkeit der Bauarbei ter größer als im Vorjahr, selbst in Westfalen sogar fast um das Bierfache höher. Der Bedarf der Landwirtschaft an Arbeitskräften ist zurzeit auch rückläufig, da die Getreideernte größtenteils hereingebracht ist und die neuen Anforderungen für die Rüben- und Kartoffelernte erft langsam einsetzen. Wie in den letzten Monaten find die chemische und die elektrotechnische Industrie auch zurzeit noch im ganzen gut mit Aufträgen versehen. Im ganzen unbefriedigend ist noch die Lage in der Textilindustrie, froßdem sich vereinzelt bei Spinnereien und Webereien eine gewisse Belebung zeigt. Unerfreuliches vom Wohnungsbau.
Schlechte Ergebnisse im ersten Halbjahr 1928. Die bisher vom Statistischen Reichsamt vorgelegten Ergebnisse der Bautätigkeit im ersten Halbjahr 1928 sind im höchsten Maße unerfreulich. Es hat nach den bisherigen Feststellungen sogar den Anschein, als ob die Berringerung der Wohnungsbauten in diesem Jahre die angenommenen 10 Prozent bei weitem über= fchreitet. Go wurden in den berichtenden Groß- und MittelWer entlassen wird, erhält teine Arbeitslosenunterstügung, weil nach städten in den ersten sechs Monaten etwa 16 Prozent dem in der Tschechoslowakei bestehenden Genter System die Staats Wohnungsbauten weniger als im Vorjahre zum Bau geunterſtügung an die Mitgliedschaft in der Gewerkschaft genehmigt. bunden ist. Da die Beteiligungsgewinne" gutgeschrieben und erst ein Jahr nach der Entlassung ausgezahlt werden, sind die Arbeiter an den Betrieb gebunden. Ueberstunden sind nicht vorgeschrieben, aber fie müssen zur Erledigung des einseitig vorgeschriebenen BenJums bis zum Zusammenbrechen ohne Bezahlung geleistet hindern den Abbruch der Arbeit so sehr oft mit Gewalt, weil sie werden. Die Meister schließen bie Betriebstüren, verihrerseits mit dem Betriebspensum fertig werden müssen. Arbeiter
werden
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auf den Treppen schlafend gefunden, weil sie nicht mehr nach Hause fonnten oder weil die Nachtruhe zu Hause nicht mehr lohnte.
Es iſt abfolut unmöglich, auf engem Raum die charakteristischen Mertmale des Bliner Produktionssystems auch mur einigermaßen zu erschöpfen. Aber das Wenige, das hier auf Grund des von Philipp in seinem Buche veröffentlichten Materials berichtet ist, enthüllt eine soziale Sölle, wie man sie für europäische Berhält. niffe zu erdichten fast unfähig wäre. Es ist flar, mit einem solchen Abfaz- und Produktionssystem tam fein europäischer Unternehmer fonfurrieren, der gewerkschaftlich organisierten Arbeitern gegenübersteht, der die Geseze achtet und sich als einigermaßen anständiger Unternehmer benimmt. Wie diese Zustände in der Tschechoflowakei möglich wurden, dafür nur der Hinweis, daß das Sliner Gebiet geradezu folonialrückständig ist, daß Thomas Bata die Orts und Bezirksbehörden von 3lin fast ausschließlich mit ihm sicheren Leuten besetzt hat, daß
er selbst Bürgermeister in 3lin
ist, daß seine Bressestelle systematisch Deffentlichkeit und Staat in der Tschechoslowatci und auch in Deutschland über die wahren Berhältnisse irregeführt hat und daß nicht zuletzt auch in Deutschland die größten Schuhfirmen massenhaft Bata- Schuhe vertaufen, ohne sie
als Bata- Ware erfennbar zu machen.
Es ist ein Irrtum, aus der Zahl der vollendeten Bauten einen geringeren Rüdgang zu errechnen, da der Hauptanteil der aus dem alten Jahr herübergenommenen unfertigen Bauten noch auf die Rechnung von 1927 geht. Stellt man z. B. nach den Meldungen aus 92 Städten den Reinzugang an Wohnungen fest, so ergibt sich zweiten Bierteljahr ein Zugang von 25 479. Da die entsprechenden im ersten Bierteljahr 1928 ein Reinzugang von 27 898 und im Bahlen des Vorjahres nur 20 594 bzw. 21 375 lauten, so ergibt fich hieraus eine scheinbare Vermehrung, die aber in Wirklichkeit nicht besteht. Die wahre Lage der Wohnungsneubauten ergibt sich erft aus einem Bergleich der erteilten Baugenehmigungen, die im zweiten Halbjahr 1928 in 90 Städten nur 27 125 gegenüber 33 378 Baugenehmigungen in nur 85 Städten im zweiten Bierteljahr des vorigen Jahres betrugen.
vollendungen schon im Juni ziemlich groß waren, daß also an allen Die Einzelergebnisse qus dem Reich zeigen, daß die BauOrten ein beträchtlicher Teil frühbegonnener bzw. noch herüberge nommener Bauten vorhanden war. So wurden allein in Berlin im Jurni 2198 neuvollendete Wohnungen gezählt. Demgegenüber wurden neubegonnen nur 1469, während für 1634 weitere Wohnungen Baugenehmigungen vorlagen. Die regste Tätigkeit und Köln . unter den Städten im Reich entfalteten Dresden , Frankfurt a. M.
Rücktritt des ruffifchen Staatsbankpräsidenten. Wie wir hören, ist der Präsident der Russischen Staatsbant Scheinmann zurüdgetreten. Jedoch liegt zurzeit noch führten, vor. teine amtliche Bestätigung über die Gründe, die zu dem Rücktritt
Präsident Scheinmann ist in Westeuropa nicht unbekannt. Seit Anfang 1924 Leiter der Russischen Staatsbant, bestand sein größtes Berdienst in der Schaffung der TschermoneyWährung. Auch bei den deutsch - russischen Kreditverhandlungen und den russisch- französischen Verhandlungen über die französischen Vortriegsanleihen spielte er eine führende Rolle. Ob der über. raschende Rücktritt Scheinmanns auf die allgemeine Spezialistenhege, die seit dem Donez - Prozeß in Rußland eingeriffen ist, zurückzuführen ist, muß zurzeit noch dahingestellt bleiben.
Was ist gegenüber dem Bata- System in Deutschland zu tun? Schu 3011 gegen die tschechische Schuheinfuhr halten wir für fald), weil auch Unschuldige getroffen werden würden und weil Schußzölle kein Mittel gegen die Ausbreitung des Bata- Schuhsystems find. Das Bata- System muß in Europa unmöglich gemacht werden. Die Deffentlichkeit muß über das Bata System aufgeklärt werden. werden. Der Abbau des Systems, die Weiterverpflanzung des Systems muß durch den Widerstand der öffentlichen spät erschienene Geschäftsbericht der Aafa Film A.-G., Ber Wieder 10 Pro3. Dividende der Aafa- Film-.- G. Der reichlich Meinung erzwungen werden. Jeder, der Bata- Schuhe trägt, mußlin, für 1927 zeigt, daß dieses mit verhältnismäßig geringem wissen, daß er Bata- Schuhe trägt und damit ein
Kapital arbeitende Filmunternehmen eine rege Tätigkeit entwickelt hat. Im vergangenen Jahr wurden zehn Filme gedreht und im Laufe dieses Jahres sechs, die aber erst im Winter zur Aufführung gelangen. Wie der Bericht der Verwaltung noch erwähnt, wurde der Berleih der Greenbaum Film G. m. b. 5. zu angemessenen Bedingungen übernommen. Der Auftragsbestand konnte 1927 " drosselnden" Lustbarkeitssteuer reht gut leben kann, zeigt der von erweitert werden. Daß die deutsche Filmindustrie trotz der 1,0 auf 1,31 Mill. Mart erhöhte Bruttogewinn. Nach Abschreibungen auf Negative und Stopien, die mit 1,23 Mill. Mart um mehr als 20 Broz heraufgesetzt werden konnten, kann auf das im Vorjahr erhöhte Attienkapital noch eine 10 prozentige Dividende gezahlt werden.
mörderisches und unanständiges System fördert. Aus der Frage Bata darf keine politische Frage der Tschecho. slowakei gemacht werden, aber der tschechische Staat muß missen, daß die europäische Kulturwelt das System nicht ertragen fann und will. auch eine Kennzeichnung aller Schuhe( Label), die auf der Grundlage tariflich geregelter Arbeitsbedingungen hergestellt werben, ist in Erwägung zu ziehen. Das wäre sogar die zeit gemäßefte, wirtsamste und gerechteste Abwehrmethode. Das Bata System muß beim Berkauf der Bata- Schuhe, beim Konsumen ten, getroffen werden. Bon dieser Seite aus allein ist auch das Batasche Kapital an jenes Risito eines tapitalistischen Unternehmens zu gewöhnen, dem sich das System Bata mit einem bem leichten Rüdgang der Arbeitsloligteit in England, ungeheuren Raffinement zu entziehen verstanden hat.
Wachsender Güterverkehr bei der Reichsbahn. Der schon in der letzten Berichtsmoche gestiegene Güterverkehr bei der Reichsbahn hat sich auch in der Woche vom 19. zum 25. 2uguft nicht unbeträchtlich erhöht. Es wurden( Angaben in 1000 Stud) 918,3 Güterwagen gestellt, gegen 912,0 in der entsprechenden Woche des Borjahres und 895,9 in der Bormoche 1928. Für ben Arbeitstag im Durchschnitt berechnet lauten bie entsprechenben 3iffern 153,0, 152,0, 149,3,
Erneute Zunahme der Arbeitslosigkeit in England. Gegenüber ber in der legten Berichtswoche festgestellt wurde, verzeichnet der gestern erschienene Bericht wieder eine merkliche Zunahme der Arbeitslosigkeit. Insgesamt ist die Zahl der Arbeitslosen auf 1320 000 gestiegen und liegt bamit um 270 000 höher als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Zieht man in Betracht, daß Groß britannien nur etwa 47 Millionen Einwohner hat, so würde die Arbeitslosenzahl auf Deutschland im Verhältnis zu feiner 60- millionenBevölkerung übertragen die für diese Jahreszeit enorme Höhe von 1700 000 2rbeitslofen betragen. Bon geringen Schwankungen abgefehen ist England biefes Gespenst der Arbeitslosigkeit feit sieben Jahren nicht los geworden.