Äntechaltung unö ZVissen
ItoNen war uns immer nur als leuchtendes, früchteschwangeres Land begegnet Nun aber waren wir, mein Freund und ich, seit dem frühen Morgen durch eine trostlos-karstige Berglandschaft ge- wandert, die uns ein vollkommen anderes Gesicht des Landes zeigte, und die uns seit Stunden weder einen Schluck Wasser, eine Frucht oder irgendeine andere Stärkung gestattet hatte. Weit, flankiert von flimmernden, steinhart ausgetrockneten Wassergräben, rollte sich die Straße vor uns auf. Selten nur bot «ine Gruppe magerer Pinien dem Auge flüchtigen Aufenthalt. Der ganze Talboden war mit niederen grauen Disteln besetzt, in deren Armut Hunderte von blau- und rotgeslllgelten Heuschrecken hausten. Das Schwirren und Schnarren ihrer Flügel war der einzige Laut, den diese Oede erzeugte. Die Sonne brannte sinnlos. Das Gehirn drückte wie Blei unter dem Hute, wortlos, mit gesenkten Häuptern, stolperten wir dösend durch den Staub... Als der Abend nahte, winkte immer noch kein Obdach oder Brot verheißendes Licht. Vielleicht waren wir fehlgegangen? Immerhin— dos Tal hatte sich doch verengt, und bestimmte. An- zeichen wiesen darauf hin, daß der Boden vor nicht gar zu langer Zeit hier bebaut gewesen sein mußte. Die Berge standen gelb und blendend gegen einen giftgrünen Himmel, warfen unerbittlich die Glut des Tages zurück. Es war schon dunkel, als wir an eine alte, verwitterte Stein- brücke kamen. Das leere Bachbett unter ihr war hart, zersprungen und rissig wie em Tonsladen. Wir beschlossen, obwohl unsere Mägen jetzt ganz gewaltig rumorten, unter ihrem Bogen zu über- nachten. Es schien uns besser, gleich zu schlafen, um anderntags in aller Frühe, die Kühle nützend, der Oede entrinnen zu können. Während mein Freund, gleich nachdem wir den Boden aus Skorpione untersucht hatten, wie ein Sack umschlug und schlief, sah ich noch«ine Weile, den Kopf auf die Ellbogen gestützt, in das offene Tal hinaus. Da draußen träumten endlose Distelfelder. Am nahen Bach- raitd schreckte, wie eine weiß« Koralle, ein verdorrter Busch in die Höhe. Alles schien tot und vertrocknet bis auf einen großen, ledernen Feigenkaktus, der wohl unter dem Brückenbogen, wo er wurzelt«. noch kärgliche Nahrung finden mochte. Hinter dieser Trostlosigkeit hemmten die nackten Berge den Blick und führten ihn zur Höhe, über der zahllose wunderbare Stern« brannten. Der Millionen- meerestiefe Himmelsraum kreiste, und mancher Stern schien der Erde greifbar nohegerückt. Unter solchem schönen Schauen wurde ich immer müder, bis ich endlich, fast ohne es zu merken, einge- schlafen war. Ein seltsames Summen, einem Schwärm hochzeitender Bienen nicht unähnlich, stieg aus der Nacht. Es schwoll stärker an, ver» ebbte wieder und verrann dann— als wir beide vollends er- wachten— wie ein fernes, windgetragenes Brausen tn den Lüften. Wir fuhren überrascht auf und eilten ins Frese. Unmöglich könnte ich beschreiben, was uns beim Anblick der folgenden Erscheinung bewegte: Ueber einem Hügel, dem in einiger Entfernung die Landschaft zustrebte, stand ein« überlebensgroße, leuchtende Gestalt. Ein« Aura goldenen Lichtes umfloß das leichtgeneigte Haupt. Ihr Leib war mit weißen, wallenden Gewändern bekleidet. Die Linke des— wie soll ich die Erscheinung nun benennen?—, die Linke des Heiligen hielt einen kostbaren Krummstab von sich, indes die Rechte wie segnend gegen uns, gegen das dürre Land gereckt war. Eine ganze Weile verblieb die Erscheinung in dieser Stellung, dann wandte sie sich zur Seite und schwebte langsam, voll erhabener Gelassenheit, am Rand des Berges nieder. Fast gleichzeitig hatte ein schönes zartes Singen begonnen, dessen reine Tonquellen uns das Herz mit bangen, überirdisch schönen Gefühlen erfüllten.
Feierlich, mit klar bewußter Führung schwang da eine Alt- stimme auf, durchsang das Thema wie auf dunklen Schwingen und gab es dann einem frohlockenden Sopran weiter. Die beiden herrlichen Tongebilde umrankten sich liebend, vergingen als Ein- heit, indessen neue Tongarben, dunkle Bässe und starke Baritone mit ihnen um die Führung rangen. Silberhelle Kinderstimmen um- flogen wie tönend« Bögel den schönen Traum. Endlich aber, im Finale, jubelnd, jauchzend und in verzücktem Berhalten tremolierend, bot sich die ganze Entrückung wie«ine Stimme dem Gerste Gottes dar. Nachdem das schöne Singen wie ein Hauch in den Lüften ver- klungen und mein ganzes Herz vor Ergriffenheit glühte, glitt der 5)eilige, immer mit denselben eigenartig starren, toten Bewegungen segnend, der Taltiefe entgegen. Ich wußte nun nicht mehr, was ich von dem Ganzen halten sollte. An Geister glaubte ich nicht. Eine Halluzination war dies gleichfalls nicht. Eine derart phantastische Wirklichkeit zu ersinnen, schien mir anderseits nicht menschenmöglich. Ich gestehe, ich war sehr oerwirrt, verwirrter als mein älterer Freund, der erstaunt, aber mit leicht skeptischem Lächeln neben mir stand. Wir fanden indessen keine Zeit, das Geschaute zu besprechen. Zwischen den Büschen des Hügels balgten sich teuflisch zappelnde Gestalten. Gestalten erschienen, zuckten in roter Lohe und versanken wieder. Flammen sprangen durchs Gefelse. Brummend, raunend, murmelnd wälzte sich der Aufzug ins Tal. Ueber allem aber wan- belle trostreich und unbeirrt der Heilige, �pstbare Steine blitzten auf seinem Gewand. Auf der breiten männlichen Brust, von Linnen leicht bedeckt, glühte wie eine verborgene Ampel sein liebebrenncu- des rubinenes Herz. Inmitten oller Tollheit verhielt er allein sich ruhig, wandelle, segnete— strahlte. Eine Zeitlang verschwand alles noch einmal hinter einer mäßigen Erhebung, die vor der Brücke lag. Endlich schlugen Menschen- stimmen an unser Ohr, Lichter trafen den steinernen Bogen, und be- freit und erleichtert erkannten wir das Ganze als— Prozession. "Lichtertragende Männer schritten über die Brück«. Ein weihgeklei- detes Kind, schön wie ein Iesusknabe, zog ernst und feierlich, in den erhobenen Armen ein seidenes Banner schwingend, über den Steg. Jetzt verhiell es, sang mtt rührend klarer Stimme einen kleinen Bitt- gesang, floht«: Oes pro nobis. Und Ora pro nobis wiederholte der ganze männliche Chorus. Während die herrliche Prozession dem dürren Tal entgegen- wallte, ward uns immer froher zu Mute. Bon zwölf Männern ge- tragen schwebte auch min die„Erscheinung" vorbei. Eine rissen- hoste Statue, deren Füße auf breitem, vergoldetem Sockel ruhten. Priester im Ornat, Wechkesselschwenkende Ministrantenknaben be- gleiteten das grandiose Bildnis. Dem Zug« der Männer folgten Frauen. In reicher Tracht, mit bunten Miedern, grellem Kopfputz und mit schwergoldenen Ohr- gehängen: mtt flackernden Kerzen, vor die sie schützend die bronzenen, blutdurchschimmerten Hänide hielten, so wandelten sie stolz daher. Wir sprangen nun schnell auf die Straße hinauf und erkundig- ten uns bei einer Gruppe Frauen, woher sie kämen. Wir erfuhren. daß hier«ine Btttprozession um Regen gegangen würde, und voller Freude hörten wir, daß auf dem Hügel, von welchem sie eben zu Tal gezogen seien,«ine große Ortschaft läge, die gewissermaßen den Schlüssel zu einer wieder schönen und fruchtbaren Gegend bilde. Die Frcmen waren freundlich und milde gestimmt. Sie schenkten uns Früchte, und ein junges Mädchen, das sicher zu den Aermsten ge- hörte, bot uns mit wahrhast königlicher Geste ihre Zehrung, einen frischgebackenen Maiskuchen, an. Wir dankten gern: wünschten den guten Leuten Erfolg und stiegen dann langsam der hohen, versteck- ten Ortschaft entgegen. Zu unseren Füßen begann bald darauf ein neues, schönes Singen.. i
Wie damals im August. Do« Leonid vobronrawow. (Aus dem Russischen übertragen von Hans Ruoff. j (Schluß.) „Meine Ner— Nerven," sagte sie mit bebender Stimme. „Meine Nerven sind ganz, ganz aus dem Leim... Ich müßte ein« Kur gebrauchen." „Ja." „Was: ja?" fragte sie, sich das Gesicht schnell pudernd. „Eine Ltur gebrauchen." Sie verzog ärgerlich das Gesicht, steckte die Puderdose weg und antwortete nicht. Sie dachte wahrscheinlich, daß ich nichts erriet. ?lch, wenn sie gewußt hätte, wie sehr mein Herz schmerzte! Sie betrachtete lange durch die offene Balkontür hindurch den tiefblauen Himmel. Dann wandte sie mir das leicht gepuderte Gesicht zu und sah mich aufmerksam und lange an. „Und dir... tut es dir niemals... leid?" fragte sie leise, sehr leise. „Ein Jahr ist vorüber," antwortete ich nach einigem Zaudern. „Und... alle?... ist vorüber?" „Das habe ich nicht gesagt, ich wollte nur sogen, daß ein Jahr dreihundertsünfurrdsechzig Tage hat, und daß einige Tage—«- waren ihrer viele— sich sehr langsam und drückend hinzogen." Sie zog die Brauen zusammen, als bemühte sie sich, den Sinn meiner Wort« besser zu verstehen. „Mir fällt das Leben so schwer," sagt« sie seufzend,„mir fällt das Leben so sehr schwer. Ich weiß nicht, was ich anfangen soll. Was auch immer ich in Angriff nehmen mag— es ist immer wieder nicht das Richtige... Ich habe keine einzige ruhige Minute." „Was beunruhigt dich denn?" fragte ich. Sie warf einen schiiellen Blick aus mich. „Du verstehst das nicht?" „Nein." „Und errätst es auch nicht?" Ich schwieg: ach. wie vieles hätte Ich sagen wollen! Aber ich wählte nur die notwendigsten Worte aus: „Ich darf weder oerstehen noch erraten." „Ich oerstehe nicht, warum denn?" fragte sie schnell und lebhast. „Weil du vor einem Jahr sagtest, ich sei an ollem schuld, ich sei...• „Jetzt sage ich da« nicht mehr." „Das ist neu. Warum denn?" „Du... du bist nicht schuld." „Wer denn?" „Wir... wir... ich... wir beide. Wa» memst du wohl, warum ich heute hierher gekommen bin?" „Die Menschen haben das Bedürfnis, auf den Friedhof zu gehen, wo..." Sie verschloß mir den Mund mtt ihrer kleinen, warmen, duf- tenüen Handfläche. „Nicht doch! Kein Friedhof doch! Wa» hast du nur!" Kurz darauf öffnete sie die rechte obere Schreibtischschublade mtt» nahm«in« flach« Schatulle heraus. „Unversehrt?" Ich nickt« schwelgend. In der Schatulle lagen chre Briefe an mich. Dreiundsiebzig Brief«. Sie schrieb si«, at» sie noch Braut war. „Ich sagte im vergangenen Jahr zu dir, daß ich dein« Briefe verbrannt hätte. Sie sind ebenfalls unversehrt. Ich wollte dich nur necken, wollt« wissen, was du darauf sagen würdest." „Ich sagte nichts darauf." „Gerade das brachte mich in Raser«. Du kannst dir nicht vor- stellen, wie sehr mich dein Schweigen empörte! Besser wäre es noch gewesen, du hättest mich angeschrien, hättest mit der Faust auf den Tisch geschlagen»der wer weiß was getan, nur nicht dieses olympische Schweigenl Es war mir manchmal, als verachtetest du mich." „Ich habe dich niemals verachtet." Si« lächelte mtt traueverfüllter Zärtlichkeit. „Ich glaube es dir. Lieber... Wer hat dir die Blumen ge- schickt?" fragte si« dann unerwartet. „Eine Dekannte."' i i „Wer ist es?"' � „Ist das denn nicht einerlei? Du sagtest doch, daß..." „Jetzt nicht mehr. Was ist sie?" „Schauspielerin." „Welcher Art?"- „Opernsängerin." „Wie ist ihr Name?" Ich nannte ihn. „Ich kenn« si«. Eine Heuchlerin und dann... und dann hat sie kein« Stimme." „Warum denn eine Heuchlerin?" „Ich sag« dir. si« ist eine Heuchlerin! Dos ist alles, was ich zu sagen habe! Warum hat sie dir beim die Blumen geschickt? Aus welchem Anlaß?" „Sie hat einfach die Laune g«habt, sie mir zu schicken." „Kommt sie zuweilen hierher?" „Ja." „Mit welchem Recht?" „Mit dem gleichen, mit dem mich auch ander« Bekannt« be- suchen." „Das ist wieder etwas anderes." Ich zuckte mit den Achseln. Si« merkte es und errötete. Wie sehr sie das doch immer verschönert! „Verzeih, daß ich frage. Mir ist es selbstverständlich ganz einerlei, glaub« bitte nicht, ich wollte... ich habe jetzt... jetzt habe ich in diesem Hause ja nichts mehr zu sagen. Ziehe also bitte bieraus keine Schlüsse." Si« erhob sich und ging erregt im Zimmer auf und ab. Ihre hohen Absätze trippelten laut über das Parkett. „Glaub« also bitt« nicht, ich wollte mich in dein Leben einmischen oder... Warum fchweigst du denn?" Was könnt« ich ihr darauf sagen? Ich durchschaute sie voll- ständig, ich las in ihren Gedanken. Ich hätt« zu ihr hingehen, sie umarmen, ihr duftiges Haar, ihr« roten Lippen küssen und zu ihr sagen müssen:„Schon gut, genug.. aber es war ein Jahr ver- gangen, ein Jahr aber hat dreihundertfllnfundsechzig Tage, und manche Tage hatten sich sehr drückend hingezogen, und es ist schm«r, bas alles fo viel« Male vom Anfang bis zum Ende und dann wieder von vorn« beginnend zu durchleben. Si« stampft« mit ihren Abfätzche» auf.
„Kurz gesagt, ich wünsche«s nicht, daß sie dich besucht. Hörst du?" Sie ging aus d«m Zimmer, um die Wohnung zu besichtigen. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, als hätten wir uns auch nicht einen einzigen Tag getrennt. Sie lobte das neu« T«eservic«, warf sogar einen Blick in di« Küche. Da klingelte das Telephon. Ei« lief schnell hin, nahm den Hörer ab: „Hallo! Wer spricht? Wi«?... Ja. Nicht zu Hause... Wie? Es ist unbestimmt, wann er zurück sein wird. Auf Wieder- sehen." Ich mußt« unwillkürlich lachen. „Wer war«s?" Sie nannte den Namen mtt» fügte hinzu: „Ich konnte ihn nicht ausstehen! Du bist mir doch nicht böse? Nein? Es macht nichts, er wird noch einmal anrufen." Sie blieb am Tisch stehen und wurde plötzlich nachdenNich. Wie bekannt waren mir doch dies« raschen Uebergäng«! „Was hast du heute vor?" Ich sagte, daß ich mich verabredet hätte, nnch Pawlowsk zu fahren. Sie s«ufzl«: „So... na, es ist für mich Zeit zu g«hen.... Wenn aber ... wenn ich dich bitten würde, nicht zu fahren? Heut« ist doch der Jahrestag unserer Hochzeit. Könntest du nicht... diesen Tag mit mir verbringen?" .„Gut," sagte ich. Ich hinterließ beim Portier einen Zettel für einen meiner Freunde, der mich abholen sollte— und wir verließ«» das Haus. Sie zwitschert« vergnügt, vertrauensvoll und zärtlich irgend etwas vor sich hin, ich aber dacht« daran, daß ein Jahr dreihundert- fünfundfechzig Tag« hat, und daß manche Tag« sich sehr langsam hingezogen hatten. Wir speisten in einem Restaurant, dann gingen wir ins Theater, in.Hoffmanns Erzählungen ". Ich begleitete sie nach Hause. Es war dunkel und die Laternen brannten, wie einstmals vor langer, sehr langer Zeit, vor zwei Jahren. Wir plauderten noch lange am Hauseingang. Sie hielt mit einem Finzerchen einen meiner Mantelknöpfe fest und fragte mich, mir vertrauensvoll in di« Augen blickend: „Wann pflegst du denn zu Haus« zu sein? Ich werde dieser Tage kommen. Bielleicht morgen. Werde ich dich nicht stören? Wirst du dich freuen?"
Wir verabschiedeten uns, und ich hörte ihre statten, hohen Ab- sätzchen die Treppe hinauftrippeln. Nach Hause zurückgekehrt, stand ich lang« am Tisch. In der Lust war noch ihr Duft— der einzig«, unwiederholbar«— zurückgeblieben. Auf dem Tisch lag die Rose, die sie mit einer so ekel- erfüllten Griinass« fortgeschleudert hatte. Eine fremde Rose. Ich dachte an unseren heutigen Tag. Ich verstand alles, aber ich wußte jetzt, daß es Blumen gibt, getötet von einer fremden Elektrizität. Sie sind ganz wie lebendig, aber sie haben keinen Duft. Sie haben ihn für immer verloren. Das wußte ich jetzt, und ein« schwere Last senkte sich langsam auf den tiefsten Grund meiner Seele. So muß es wohl fein, wenn versinkende Schisse auf den Grund gehen....
Ozeanüberquerungen von Vögeln. Die Uebcrquerungen des AUantischen Ozeans durch Menschen lenken die Aufmerksamkeit auf ähnliche Leistungen, die von Vögeln vollbracht worden sind. Professor Kassner weiß in der Leipziger.Dllusttirten Zeitung" eine AnzaU von Fällen anzuführen, in denen Vögel sich der neuesten Tot des Menschen ebenbürtig erwiesen haben. Zwei Lachmöwen, di« in Roffitten beringt worden waren, wurden in Mittelainerika gefangen, wo si« überwinterten: die eine auf der Intel Barbados , di« andere bei Veracruz in Mexiko. * Zwei Stummelmöwen flogen von der Nordostküste Englands nach Neufundland , überflogen also fast die 6l«iche Strecke, die unsere Flieger bei dem ersten gelungenen Ueber- »eslug von Europa nach Amerika zurücklegten. Ein« gewöhnliche Seeschwalbe, die an der Nordostküste an den Vereinigten Staaten beringt worden war, überquerte den Atlantischen Ozean und wurde in der Nähe des Aequators in Nigerdelto in M'ttelafrika gefangen. Eine junge Polarfchwolb«, die in Labrador beringt worden war, fand man bei La Rochellc an der Westküste Frankreichs ; sie war völlig erschöpft und hatte den Westosr-lug gerade noch beenden können. Don Störchen wissen w-r. daß sie in nordsüdlicher Richtung von uns aus bis nach Südafrika fliegen. Ebenso Hot man in den Vereinigten Staaten und in Canada beringt« Bögel in den süd- amerikanischen Staaten Chile und Argentinien festgestellt. Bei diesen letzteren Flügen handelt es sich um die Zurücklegung von Strecken, die 9000 Kilometer und mehr betragen: der Weg ist also fast doppelt so lang als der von Europa nach Amerika , ober die Vögel haben hier nur kürzere Wasscrstrecken zu überwinden. Erdöl in der Pfalz . In der Südpfalz hat man Bohrungen an- gestellt und ist in beträchtlicher Tief« auf Erdöl gestoßen. Vorläufig läßt sich aber nicht sagen, ob das Oeloorkommen so groß und ergiebig sew wird» daß man es technisch auswerten kann.