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der Kleinstadt, der mit ihm unterhandelte und Briefe wechselte, ist heute noch von seiner Unschuld überzeugt. Ge­rade dieser Proletarier, der, auf sich selbst gestellt, völlig mehrlos dem Neg von mie jetzt feststeht- Meineiden und fonftigen Beweismaterialien gegenüberstand, gerade dieser Proletarier hat nach seinem gewaltsamen Tode die Deffent­lichkeit aufgerüttelt, weil in seinem Schicksal sich das Schicksal der Vielen und Namenlosen widerspiegelt. Deshalb fann auch die gutgläubigste Erklärung der Kriminalisten aus Berlin   und Mecklenburg   die Forderung nach Wiederauf­nahme des Verfahrens nicht verstummen machen. Denn über dem Schicksal der Einzelnen steht die Frage an die Gesamt­heit: Welches Recht kann die Gesellschaft haben, ein Menschen­leben zu vernichten, wenn auch nur der leiseste Zweifel an der Schuld des Beschuldigten besteht? Und da ein solcher Zweifel immer und in jedem Fall als peinlicher Rest bleiben mird: Welches Recht hat die Gesellschaft überhaupt, die Todes= ftrafe vollstrecken zu lassen?

leber diese peinliche Frage helfen auch die lärmendsten Siegesberichte der Nationalisten nicht hinweg!

Siedlungsarbeit auf dem Lande.

Besichtigung in Masuren   und Schleswig  .

Der Siedlungsausschuß des Reichstags bereiste Ende der vorigen und Anfang der letzten Woche gemeinsam mit Bertretern der Reichs- und Staatsbehörden die Siedlungsgebiete in Ostpreußen   und Schleswig- Holstein  . Die Reise, die vom Reichsarbeitsministerium und vom preußischen Landwirtschafts­minifterium vorbereitet worden war, vermittelte in gutes Bild von dem Umfang und der gegenwärtigen Praxis der Siedlungstätigkeit. Gezeigt wurden fast alle Formen der Besiedlung: Aufteilung Don Großgrundbesis, von großbäuerlichem Besis, Land­verbesserung, Dedlandkultur und Landgewinnung durch Eindeichung an der Küste. Auch ländliche Schulen und Bildungsstätten ver­schiedener Art wurden gezeigt.

Die Reise, die von einem der ärmsten und rückständigsten Teile Deutschlands  , dem südlichsten Ma suren, in den landwirtschaftlich reichsten und mit an der Spike stehenden Deutschland  , ben Sönte Niffenkoog im Kreise Husum  , führte, lieferte den Beweis dafür, daß die Mittel, die der Siedlung zugeführt werden, nicht annähernd aus­reichen, um die Landflucht der Bauernbevölkerung fühlbar aufhalten zu können. Immer noch spielt die Abwanderung der attio= st en proletarischen Schichten vom Lande in die Stadt oder gar nach lleberfee eine perhängnisvolle Rolle.

Wenn die Siedlung natürlich im Rahmen einer Reihe anderer agrarpolitischer Maßnahmen diesem Berhängnis wirt jam entgegentreten soll, so muß sie einmal mit größeren Mitteln ausgestattet werden, und zweitens vielmehr als bisher mit dem Ziel der Schaffung tleiner Bauernstellen arbeiten. In bezug auf die notwendige Größe der Einzelstellen ergab sich eine scharfe Differenz zwischen den Auffassungen der sozialdemokratischen Mitglieder des Siedlungsausschusses und der Mehrheit der anderen Reifeteilnehmer. Die gefeggeberische Arbeit des Winters wird sich in erster Linie diefer Fragen annehmen müssen. Es ist nach unferer 2uffaffung nicht zu verantworten, menn öffentliche Mittel, wie dies nor allem in der Familiensiedlung im nördlichen Schleswig   der Fall ist, nur einem relatin fleinen Kreis nicht notleiden­

der Schichten zugute tommen, anstatt, mie es der Wiffe des Ges fengebers ist, dazu zu dienen, möglichst vielen Aderprofetariern eine bescheidene Existenz zu ermöglichen. Im übrigen ist ein Fortschritt der Befiedlungsmethoden auf allen Gebieten unverkennbar.

Hurra! Hurra! Hurra! Hoch das Militär, hoch die Kavallerie!

Gewerkschaftskongreß in Hamburg  

Severing fündigt den Abbau der Zeno" an.

Hamburg  , 6. September.  ( Eigenbericht.) Bei den heutigen Verhandlungen auf dem Gewerkschafts­fongreß war

die Rede Geverings

unbestritten das größte Ereignis des Tages. Sie war ein Fan farenstoß voller Kraft und Zuversicht und nicht nur an die Hamburger Delegierten gerichtet, sondern an alle republi­fanischen Bolksgenossen. Die Rede des Reichsministers mar aber auch eine Kampfansage an die, die der deutschen Republik nicht wohlgesinnt sind, obgleich fie in ihrem Dienst stehen. Die Aus­führungen, die Severing über seine Stellung zu den Gewerkschaften und seine Arbeit für die Organisationen der Ar­beiterschaft machte und die der Kongreß mit oft minuten langem Beifall unterstrich, haben wir schon im Abend" wieder gegeben. Der Minister fuhr dann fort:

In der Sozialpolitik steht das Zentrum auf unserer Seite, weil die christlichen Arbeiter für das Zentrum eine Art Motor darstellen. In der Kulturpolitit steht das Zentrum nicht auf unserer Seite. Ich möchte daher ver Illusionen warnen. Db das Reichsschulgesetz eingebracht wird, das ist zunächst eine tattische Frage.

Ueber faffische Fragen spricht man aber nicht in der

Deffentlichkeit.

Ich betrachte es als meine Hauptaufgabe, zunächst einmal den Bau der Republik   nach dieser Seite hin zu festigen und zu sichern. Man hat gesagt, die Republik   ist bereits gesichert. Die Republit als solche gewiß, aber nicht ihre Berwaltung. 3hr Ber waltungsapparat ist noch sehr labil( Starter Beifall.) Wenn wir die Republik   sichern wollen, dann genügt es nicht, daß die sozialistischen   Minister in der Reichsregierung mur eine Gastrolle von etwa pier Wochen geben, sondern wir müssen dann schon eine ganze Legislaturperiode in der Regierung bleiben.( Starter Beifall.) Damit ist nicht gesagt, daß wir unter allen Umständen in der Regierung bleiben wollen. Wir bleiben nicht in der Regierung um den Preis eines Berrats der Grundsäge,

Grundsätze verrate ich nicht. Lieber würde ich die Arbeiterschaft zur scharfen Oppofition gegen die bestehenden Gewalten führen. Von grundfäßlichem Berrat fann teine Rede sein, auch nicht in der Panzertreuzerfrage

Benn ich nun auf dem Gebiete Gefeßgebung auch nicht pofitive Dinge in Aussicht stellen tann, so tomme ich doch nicht mit leeren Händen vor den Kongreß. Ein Minister ist zwar nicht das Mädchen aus der Fremde, das für jeden eine schöne Gabe mitbringt; immerhin habe ich für den Kongres doch etwas mit gebracht. Es ist auf der Tagung miederholt von einer Durch brechung des Bildungsmonopols gesprochen worden. Im Etat des Reichsinnenministeriums ist eine Bermehrung der Mittel zur Unter­ftigung minderbemittelter intelleftueller Kinder vorgesehen worden. Weber 1% Millionen sind für solche 3mede mehr als früher bereit gestellt worden.( Starter Beifall.) Der Finanzminister bremst beim Geldausgeben. Das fann ich ihm nicht verdenden angesichts der allgemeinen Finanzlage des Reiches. Auch ich bin für das Sparen, aber für das Sparen am richtigen Drt.

3ch beabsichtige deshalb den Abbau der Technischen Nothilfe; mif dem auf diese Weise eingesparten Geld läßt fich immerhin zur Durchbrechung des Bildungsmonopols etwas fun.( Stürmischer Beifall.)

Wir werden zunächst 5% Millionen und später 2 Millionen einsparen. Ich fann an den Abbau der Technischen Nothilfe um so Aus der Roten Fahne" von Donnerstag morgen: ruhiger herangehen, als ich mein Vertrauen zu den Ge­Der Kommunistische Jugendverband Berlinertschaften habe. Ich weiß, daß die Gewerkschaften in Brandenburg   hat als Chef des fowjetrussischen Kavallerieregiments Maitomiti anläßlich Des 14. Internationalen Jugendtages am 2 September in Berlin  nachstehendes Telegramm an das Regiment in Tambom USSR. gefandt:

..Kavallerieregiment Maitowffi!

Tambow  , USSR.

fritischen Situationen auch zu mir Bertrauen haben werden, und des. wegen bedeutet für mich der Abbau ber Technischen Nothilfe tein besonderes Rifita. Gefpart fann aber werben, wenn wir endlich zu einem wirklichen Deutschen   Reich tommen und dem Partitularismus und der Bielstaaterei zu Leibe gehen. Wenn wir erst aus dem Stadium der Breffeerörterungen und der Bänderkonferenzen herauskommen, und menn erft einmal einige der Meinen Länder verschwunden sind, dann ist der erste Reichs. fulturpolitit und zu einem Reichstulturministerium bringen muß.

Jungfommuniffen Berlins   grüßen Chefregiment mit don. Schritt vorwärts getan, ber uns schließlich zu einer Reid

nerndem Heil Mostau!"

Hoch die Kavallerie, nieder mit dem Militarismus!

" Bestie" und Schweinshufen". Imperialismus und Sozialdemokratie im Mostauer Licht.

Das große Manifest an alle Arbeiter, Bauern, Soldaten, Matrosen und die unterdrüdten Bölkerschaften in den Kolonien, mit deffen Veröffentlichung der 6. Kongreß der Kommunistischen Inter  nationale in Moskau   nach wochenlangen Beratungen seinen Abschluß gefunden hat, ist in feiner ganzen Tonart noch schärfer gehalten als seine Vorläufer. Wie in allen ihren Veröffentlichungen, so hoit die Komintern auch in diesem Manifest sehr weit aus und gibt zunächst einen lieberblick über die politische Lage in allen Erd­teilen, der natürlich alle wesentlichen Vorgänge der letzten Jahre vom fommunistischen Standpunkt aus beleuchtet. Mit besonderem Nachdruck wird in diesem neuesten Manifest an die Kolonialvöller appelliert, auf deren Erwachen" die Kommunistische Internationale  große Hoffnungen fetzt. Ueber den jetzt in Genf   zusammengetretenen Bölterbund heißt es im Manifest: Der Bölkerbund, dieses Kind von Versailles  , d. h. des schlimmsten Raubvertrages der legten Jahrzehnte, markiert die tatsächliche Kriegsrüstungsarbeit seiner Mitglieder mit der Aufstellung von Abrüstungsprojekten. Die Sowjetunion   enthüllt dieses Spiel: Die diplomatische Komödie ver­mandelt sich in eine widerwärtige Boffe. Die Friedensmasten fallen, 1b ber imperialistische Rachen wird sichtbar."

Gegen die Sozialdemokratie zieht das fommunistische Wanifest in den schärfsten Ausdrücken zu Felde. Es heißt u. a., daß die Sozialdemokraten ,, alle Traditionen des Klaffenkampfes ver­raten und den elementaren Stolz bes Proletariers mit Schweins­hufen niedertrampeln".

mannes in jedem Falle gezahlt werden und nicht erst dann, menn Die Witwe 66% Proz. arbeitsunfähig ist.

Die tommunistische Opposition hatte im Laufe des Vormittags eine Entschließung zur Panzerfreuzerfrage ein­gereicht. Der Rongreß versagte dieser Entschließung feboch die der Opposition. Unterſtügung. Für die Entschließung stimmten nur die drei Männer

Das Wort zum 4. Punkt der Tagesordnung

Die Bildungsfragen der Gewerkschaften erhält darauf Otto Heßler  , Sefretär des ADGB  .

Die gemertschaftliche Bildungsarbeit ist zweckbestimmt. Ihr fällt aber nicht nur die Schulung der Verftandeskräfte zu. Sie muß viel­mehr gleichzeitig zum Gemeinsinn, zu wahrhaft fozialistischer Gesinnung erziehen. Die Arbeiterbildung muß deshalb die Bildungsaufgaben in allen Lebensstadien umfassen.

Die großen Sozialinstitute sind Bolts und Berufs­schule Für die innere Gestaltung dieser Schularten müssen die Gemertschaften sich mit allen Kräften einsehen.

Im Reichsschulgeset muß die Weltlichkeit des gesamten Schul­wesens der leitende Gedanke sein. Die Schule ist die Vorbereitung der Kinder auf das Wirtschaftsleben, fie muß deshalb den Wert­unterricht( Arbeitsunterricht) pflegen. Dieser vergrößerte Lehrstoff

erheischt die

Berlängerung der Schulzeit,

die bereits aus Gründen der Arbeitsmarktpolitif lebhaft erörtert murde. Durch besondere Beihilfen müssen Staat und Kommune den fruchtbare Wirkung der Schule hängt von der Ausbildung der Eltern die entstehenden wirtschaftlichen Lasten tragen helfen. Die ehrer ab. Diese sollen auch die Verhältnisse kennen, aus denen bas Rind tommnt. Bei der Lehrerbildung, die reichsgefeßlich ge­regelt werden muß, darf daher die Pflege der Sozial­missenschaften nicht vergessen werden. Der Zugang zum Lehrerberuf muß auch solchen Berfonen beiderlei Geschlechts offenstehen, die nicht nur in Hochschulen und pädagogischen In­ſtituten, sondern auch in gleichwertigen beruflichen Bildungs­instituten ihre Schulung erhalten haben.

Die Berufsschule ist ein organischer Bestandteil der Be­rufsausbildung. Angesichts der Wichtigkeit der Berufsschule ist es daher ein Zeichen erstaunlicher Einsichtslosigkeit, daß bis heute eine reichsgejegliche Regelung fehlt. Gleiche Berwirrung herrscht auf dem Gebiete der Schulaufficht und Schul­verwaltun ng. Es gibt nicht weniger als 15 verschiebene Arten der Schulaufsicht. Bom Standpuntt eines einheitlichen Schulmefens wird man dem Landesministerium alle Schularten unterordnen müffen, das auch die übrigen Schularten( Bolts- und Hochschulen) perwaltet. Mit dem Ausbau des Einheitsstaats muß die kultur­politische Gesetzgebung in vollem Umfange auf das Reich übergehen ( Reich stultusministerium). Schon jetzt find den Mini­fterien, denen die Berufsschulen unterstehen, Beiräte aus irischaftstreifen beigegeben.

Das heutige Berechtigungswesen ist fein einwandfreies Berfahren, weil es die Bragis des Lebens so niedrig bewertet. Es dürfte am ehesten feinen Sinn verlieren, wenn alle Schulen Be rechtigungen erteilen und wenn auf dem Wege über die Berufs­fchule, in Berbindung mit der praktischen Arbeit,

Aufstiegsmöglichkeiten für tüchtige Bolfsschüler

gegeben sind. Der Redner verweist auf das Beispiel des Berufs. Schulaufbaus in Thüringen  . Kleine Gemeinden follen einen ( Berbandsberufs gemeinsamen Schulverband bilden chule).

Den Gemertschaften erwächst die Aufgabe pfleglicher und förder­licher Mitarbeit am Berufsschulwesen durch lebendige Fühlungnahme mit der Lehrerschaft, durch Mitwirkung in Bor­ständen, Schul- und Fachbeiräten usw. Gleichermaßen ist eine engere Zusammenarbeit von Boltsschul- und Berufsschullehrerschaft er. wünscht. Reine Schule fann freilich das praktische Leben ersetzen. Bei vielen Menschen brechen Neigung und Begabung erst spät burch. auch ihnen muß jederzeit der Zugang zu jeder Schulart durch Zu­laffungsprüfung offenstehen.

Hier sehr auch die gewerkschaftliche Bildungsarbeit ein. Bir unterscheiden Maffenschulung und Funktionärbildung. Bildungsmittel für die erstere sind vornehmlich Bresse   und B fammlungsleben, für die der Referent eine Reihe von Borschlägen brachte. Die besondere Schulung der Funktionäre foll fünftig in Behrer tommen sowohl hauptamtliche Kräfte wie Mitglieder der Bor modernen Heimschulen( Bundesschulen) vor sich gehen. Als stände der einzelnen Gewertschaften in Frage. Die Bundesschulen mit ihren turzfristigen Kursen sind zugleich die Stätte der Ausleje für die staatlichen Fachschulen.

Beg. Die Jugend zu gewinnen. Es iſt eine Arbeit an unferer

Eine tiefgehende, lebendige Bildungsarbeit ist zugleich der beste Bufunft, wenn wir der Jugendschulung größte Beachtung schenken. Der Redner erwähnt weiter die Arbeiterfänger, Naturfreunde, Zur Mitarbeit für diese Ziele rufe ich den Gewerkschaftskongres Banderbewegung, Ferienheimgenossenschaften und besonders auf:

Mit dem Berpulvern der Gelber für unnötiges ftaatliches Neben- und Durcheinander muß Schluß gemacht werden. Und was auf diese Weise eingespart wird, das fann der Förde. rung des Aufstiegs son befähigten Kindern der Arbeiterklaffe unendlichen Segen und Rußen stiften. andauernder, stürmischer Beifall.)

Im weiteren Verlauf der

*

Vormittagsfihung

( Lang­

des Gewerkschaftskongresses sprach nach Demmer- Königsberg der fchließung des Bundesvorstandes zur Bereinheitlichung der Sozial­oppofitionelle Delegierte Gabler Hohenstein. Er lehnte die Ent­versicherung ab.

Thomas( Dachdecker) begründet einen Antrag feines Ber bandes, der sich scharf gegen die leichtfertige Art wendet, wie heute die Genehmigung zur Errichtung von Innungsfranten­taffen gegeben wird. Er bittet den Reichsinnenminister, feinen Einfluß dafür einzufeßen, daß hier endlich ein anderer Rurs bei den Behörden Blak greife.

Altersgrenze in der Invalidenversicherung und für Erhöhung der Schäfer Leipzig tritt ebenfalls für die Herabsehung der Altersgrenze in der Invalidenversicherung und für Erhöhung der Rente ein. In seinem Schlußmort polemiſiert Hermann Miller gegen Lehmann vom Hauptverband deutscher Kranten­taffen.

In der Abstimmung wird die Entschließung des Bundesvorstandes und Bundesausschuffes zur Bereinheit. lichung und Selbstverwaltung in der Sozialgefeggebung ange nommen, ebenso der Antrag der Dachdecker gegen die Begünsti Sicherung eines einheitlichen Handelns in der Reformarbeit Schweins- gung der Innungstrantentaffen. Der Antrag der Fabritarbeiter zur für die Sozialversicherung durch Besprechungen zwischen Bundesvorstand und Verbände wird dem Vorftand zur besonderen Beachtung empfohlen. Angenommen wird der Antrag der Invalidenversicherung auf 60 Jahre. Die übrigen Anträge, die die Fabritarbeiter auf her absehung der Altersgrenze in der zustimmung der Antragsfommission gefunden haben, merden dem Bundesvorstand als Material überwiesen. So u. a. auch der Antrag auf Ausbau der Witwenrenten, auf Schaffung von Garantien dafür, daß die Bitmenrenten bei dem Lode des Ehe

Zum Schluß des Manifeftes heißt es: Die Bestie Imperialismus, die mit ihren trüben Augen immer nur die geschichtliche Bergangenheit sieht, aber nicht imftande ist, den Schleier der Zukunft zu lüften, tröstet sich mit der Illusion eines verhältnis der Zukunft zu lüften, tröstet sich mit der Illusion eines verhältnis mäßig ruhigen Zuflandes in Europa  , der von Zeit zu Zeit vom transatlantischen amerikanischen   Vampyr durch eine frische, Bortion goldenen Lebenseligiers eine Stärtung erfährt,"

die Bolfsbühnenbewegung.

Mit steigender Größe wachsen den Gewerkschaften immer größere Aufgaben zu. Der leßte Sinn menschlichen Befens ift die Lat  , der legte Sinn gewerkschaftlicher Bildungsarbeit ift: tätige Kräfte, zu fruchtbarem, zielstartem Wirken aufzurufen.

In der Ausfprache, forderte Quasnid( Bandarbeiter­verband) mehr Bildungspflege für das Landvolt. Schmidt vom Fabritarbeiterverband hob die Leistungen des Bundes in der Förde rung des allgemeinen Bildungs- und Berufsschulwesens hervor. Es gibt leider viel mehr Bildungshungrige als Plätze in den Gewertschaftsschulen. Die Arbeiterafademie in Frankfurt   a. M. hat bis jetzt sehr fegensreich gewirkt. Der Fabritarbeiterverband ver dankt ihr die Ausbildung von Männern und Frauen, die heute in

vorderster Reihe der Bewegung stehen.

Dreffel Berlin   vom Lertilarbeiterverband fordert Aus bau des Bildungswesens der Gemertschaften. Wer eine

höhere Schule besuche, müsse auch eine Ahnung haben von der Arbeit Thomas vom Dachdeckerverband wandte sich gegen das unter dem die Ueberbandnehmen des Sportes, Bildungsarbeit leide.

Der Kongreß vettagt sich nach 12 Uhr auf Freitag. Donnerstagnachmittag ist sizungsfrei.

Zamboni- Prozeß in Rom  .

Der

Die Familie des Gelynchten vor Gericht. Rom  , 6. September. Mittwoch vormittag begann vor dem Sondergerichtshof zum Schuge des Staates der Prozeß gegen die Mitglieder der Familie 3ambonis, der am 31. Oftober 1926 in Bologna   das Revolver attentat auf Muffolini verübte, bei dem aber der italienische Ministerpräsident unverlegt blieb, da die Rugel an seinem Drdens band abprallte. Der Attentäter wurde unmittelbar nach der Tat von der Volksmenge ge In n cht. Heute haben sich der Bater, die Mutter und der Bruder, die damals in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert wurden, vor dem Gerichtshof, der unter dem Präsiden ten General Cristini stattfindet, zu verantworten,