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Der Gieg Venizelos.

Die Auswirkung der griechischen Wahlen.

Die griechische   Regierung veröffentlicht das amtliche Ergebnis der Wahlen am 19. Auguft. Danach haben von 1 153 000 Wählern 686 000 republikanisch und 359 000 mon­archistisch gestimmt.

Man schreibt uns: Die Rüdfehr Venizelos' nach Griechenland  und in die aftive Politif hat den erschlafften republikanischen Ge. danken neu belebt. Benizelos und die Republikaner   haben einen überwältigenden Wahlsieg erfochten, die Royalisten eine vernich tende Niederlage erlitten. Damit ist die Frage der Staatsform zu gunsten der Republik   entschieden und endlich eine starte Regierungs mehrheit gegeben, die eine zielbewußte Innen- und Außenpolitik auf lange Sicht zu führen ermöglicht.

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Von Bühne und Leinwand.

Tolstoi   Jubiläum.

Der lebende Leichnam" im Berliner   Theater. Annonciert wurde zum 100. Geburtstage des Gespenstes von Jasnaja Poljana   eine Jubiläumsvorstellung, die eine Probe aufs Erempel der Unsterblichkeit Tolstois sein sollte. Und in diesem Stück, in dieser Moral, in dieser Leidenschaft, in dieser auch vom Regisseur Mag Reinhardt und dem Schauspieler Alexander Moissi  aufgeputzten Neuaufführung war das Genie untergegangen.

Liegt das nun am Genie des Dichters oder an den Jubiläums­trabanten, die das ewige Unerschütternde nicht aus dem Theaterstück herausziehen konnten? Oder liegt es nur an den Schaubudenherren, die den Lebenden Leichnam" präsentierten, indem sie ihn mit allzu billigen Spezereien falbten?/

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Abend mit Artiften. Gehaltsaufbefferung

Damit find die wichtigsten Voraussetzungen für die Liquidie rung aller noch aus dem Krieg und aus dem Bevölkerungsaustausch mit der Türkei   verbliebenen Streitfragen und für den Ausbau der Bolkswirtschaft gegeben. Wenn auch anzunehmen ist, daß die de. magogische Wahlbeeinflussung- Gehaltsaufbefferung der Offiziere und Beamten, Auszahlung der Flüchtlingsentschädi gungen viel zum Stimmengewinn Venizelos  ' und der Republi­faner beigetragen hat, so ist es doch ohne Frage die tiefere Ursache das persönliche Ansehen Venizelos  ' und das Vertrauen in sein ftaatsmännisches Geschick, sicherlich auch die Erinnerung daran, daß unter seiner Regierung Griechenland   durch den Krieg die größte Ausdehnung erreicht hat. Das griechische Bolt war mübe der Unruhe und Unfruchtbarkeit der früheren Regierungen. Daß

Es war ein pietätloses Tolstoi- Jubiläum. Es war ein Tolstoi. Abend mit Artisten. Die Zigeunerfänger, die Märchenbässe, die nafalen Sopranistinnen, die alle zusammen das russische Bolkslieb. hervorzauberten, diese herzzerreißend füßen, wehmütigen, die Tränenbrüfen lösenden Weichtiere, geboren aus der Besoffenheit, sie gaben der Aufführung die volkstümliche Atmosphäre. Sie sollten dem Stücke das zigeunerische Leitmotiv liefern, so daß die öde Sonderlingsgefchichte vom lebendigen Leichnam Fedja in affoholische Mystit hineingetaucht wurde, Man lockte also zunächst die Tingel

tangelwirkung aus dem Stüde  ,

zu diesem Wahlfieg die Arbeiterftimmen erheblich beigetragen haben, steht außer Frage. Und so erhofft man, ebenso wie auf außenpolitischem Gebiet, vor allem in der Frage einer Annäherung an Jugoslawien   und die Türkei  , auch auf inner- und sozialstoffe forgenlos zernagt. Bergessen wir nicht: Tolstoi   war niemals politischem Gebiet erfolgreiche Arbeit.

Raum in einem anderen Lande ist das Unternehmertum so un­beschränkt und brutal in der Ausbeutung der Arbeiterschaft, die Ar. beiterschaft so rechtlos, so jeder sozialen Fürsorge bar wie in Griechenland  ! Daraus ziehen die Extreme links und rechts Nutzen auf Kosten der Arbeiter, die materiell von rechts durch die Unter­nehmer, politisch von links durch die Kommunisten ausgebeutet und mißbraucht werden, während die Sozialdemokratie von beiden Seiten her in ihrer Entfaltung beeinträchtigt wird.

Hemmungsloser Machtgebrauch der Unternehmer wie die wirt­fchaftliche Schwäche der Arbeiterschaft

haben vielfach deren politische Bergewaltigung zur Folge, während piele den kommunistischen   Lodungen erliegen. Nur eine groß­zügige Sozialpolitif, welche nicht nur die materielle Lage der Ar­beiterschaft beffert, sondern auch ihre politische Freiheit stärkt, fann Griechenland   in feinem fieberhaften Tempo der Indu strialisierung vor schweren jozialen Rämpfen und Erschütte­rungen bewahren. Venizelos   muß an die Lösung dieses Problems schreiten.

Paris   verhandlungsfreundlich. Urteil über Müller.- Keine Sicherheitsforderungen mehr Paris  , 7. September.  ( Eigenbericht.)

Wenn auch die Barijer Bresse eine starke Stepfis hinsichtlich der Möglichkeit einer Einigung in den Räumungsver handlungen an den Tag legt, jo hat fich ihre Tonart in den letzten Tagen doch sehr erfreulich geändert. Vor allem trifft man nirgends mehr die alten Einwände, daß Deutschland   überhaupt kein Recht habe, die Räumung zu verlangen, es seine Verpflichtungen nicht erfülle oder die schwärzesten Pläne gegen Frankreich   und Bolen im Schilde führe. Die Stimmung in Paris   ist neuer­dings unbedingt entgegentommend und sogar verhandlungs­freundlich. Diese günstige Atmosphäre, die durch die unentwegte Dur hhaltung der Locarno  - Politik geschaffen wurde, ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, daß die Persönlichkeit des fozial: demokratischen Reichstanzlers Müller in Genf  einen ausgezeichneten Einbrud gemacht hat. Bariser Breffe fann sich nicht genug tun, fein 2erhandlungs. gefchid, feinen Freimut und feine Offenheit zu rühmen. Allerdings hält man in Paris   daran feft, Gegenleistungen zu fordern, und man glaubt, befürchten zu müssen, daß hier die Eini. gung nicht leicht sein werde.

Panzerfreuzer Aurora.

Die

Es ist nicht so leicht, Kommunist zu sein. 91

Die Kommunisten führen jetzt, um der Sozialdemokratie Wähler abzujagen, einen großen Feldzug gegen den Bau des deutschen  Banzerfreuzers A. Sie haben ein Boltsbegehren gegen den Bau von Panzerfreuzern eingebracht. Die ganze tommunistische Breffe wird in den Dienst der Propaganda dafür gestellt. Dabei passieren der KPD.   manchmal auch unangenehme Schniker.

In der kommunistischen   Arbeiter Illustrier. ten" Nr. 35 3. B. steht eine dice Ueberschrift:" Für das Bolts. begehren gegen den Panzerfreuzerbau." Auf Seite 8 ist ein deutsches Panzerschiff abgebildet, und darunter steht zu lesen: Schwimmender Sarg nach Ansicht der SPD  - Minister besser cls verlängerte Krisenfürsorge." Wenn man weiter blättert, dann ift auf Seite 16 noch ein Panzerfreuzer abgebildet. Aber dieser Panzerkreuzer ist tein schwimmender Sarg", sondern ein Schiff, von dem zu lesen steht, daß es von der werftätigen Be­nölferung begeistert empfangen" worden ist. Diefer Panzer näm lich ist kein deutsches Schiff, fondern der sowjetrussische Panzertreuzer Aurora".

Was sollen nun die Arbeiter denken, die sich die Arbeiter­Illustrierte" taufen? Auf Seite 8 ist ein Banzerfreuzer ein schwimmender Sarg, auf Seite 16 ist er von der werftätigen Be­Dölferung begeistert zu empfangen. Es scheint eben zmei ver. schiedene Arten von Panzerfreuzern zu geben, obwohl sie ganz gleich aussehen. So geht es der KPD. in diesem Falle ebenso dumm mie den französischen   Kommunisten, die in den Bariser Borstädten eifrig gegen den Kellogg- Batt demonstrierten, als im Außenmini fterium bereits die Nachricht eingelaufen war, Sowjetrußland fchließe fich dem Pafte an. Ja, es ist schwer, Kommunist zu fein. Man weiß eben nie, was Mostau gerade will.

Der preußische Innenminister Grzefinski ist in Begleitung des Bolizeiobersten Seiffert im Flugzeug in London   angekommen. Smed der Reise ist das Studium der Londoner   verfehrspolizeilichen Einrichtungen. Der Besuch wird sich auf mehrere Tage ausdehnen und nur privater Natur sein.

Doch es verdient auch mehr, auch heute noch, da Fedja, der lebende Leichnam, niemanden mehr als ein tragischer Mann vor. tommt, fondern nur noch als ein verluderter Kerl, der seine Ehe so unlogisch umschmeißt wie ein junger Hund, der die schönsten Seiden­gut, er war stets ein Rechthaber und Streithahn, ein moralisierender Wüstling, ein wüster Moralist, ein sozialer Spaßvogel und Ein­spänner. Darum protegierte er stets in feinen Dichtungen die über­triebenen, die allzu nüchternen oder allzu besoffenen Narren, die alle Brüder feines meriwürdigen Geistes find. Nur das feige Pad um Nitolaus II. und die Jesuitische Kamarilla um den zaristischen Pfaffengeneral Pobjedonoszew ließen Leo Tolstoi   den Tollhäusler und unheilbaren Menschenschinder, frei herumlaufen, damit fie fid) vor einer schwächlichen Ideologenwelt den Anschein der Toleranz geben konnten.

May Reinhardt, der Gastregisseur aus New York   und Salzburg  , und Alexander Moissi  , der für kurze Zeit aus der Birtuosenwelt nach Berlin   zurückkehrende Menschendorsteller, drücken aus dem Tolstoi  Jubiläum mehr Erfolgsrofinen als geistige Werte. Nach dem Artisten kunststück mit den russischen Quetschsopranen und Orgelbässen folgt die Abrechnungsszene mit dem russischen Untersuchungsrichter. Sie wird zum satirischen Kabinettsstüd. Moiffi holt dafür naive Laute aus dem Register der volkstümlichen Volksrednerei, den Unterton und Oberton. Aber das hörte man auch schon bei schwächeren Ro­mödianten viel zu oft. Es zieht heute nicht mehr.

Unter allen Komödianten ragt eine Frau hervor: Helene Thimig  . Sie ist herrlich und schlicht, sie ist nicht mehr so zimper lich und zirpend wie einstmals, sie ist heute volltönend und ohne Mäßchen, sie ist ganz Natur, gleichmäßig reif zum Leiden und zur Freude. Sie ist nicht übermäßig häßlich und nicht stizziert hübsch. Sie ist teine förperliche Kuriosität vom Schlage der Bergner oder Durieur, sondern nichts als Beib, Liebesfähigkeit, Schmerzensfähig. feit, furz, die künstlerische Einfalt und Selbstverständlichkeit. Sie ist noch gar nicht Birtuofin, sondern offenbar noch tief in der Andacht.

Kameraden. Zauenhien- Palast.

Max Hochdorf  .

Dieser Film ist ein Flieger- und Kriegsfilm zugleich, aber trotzdem wir uns dieses Genre fehr übergesehen haben, wird er für uns zum tiefften Erlebnis. Er spielt in Frankreich   im Jahre 1917, boch flingt auch nicht einen Augenblid eine nationale Tendenz auf. Der Film ist weder militaristisch noch pazififtisch aufgezogen, er ift

Entwurf für das projektierte Max Reinhardt  - Theater in New York  , von dem bekannten New Yorker Architekten Joseph Urban  . Die Fassade des Theaters soll aus schwarzem Glas sein, das als Untergrund für einen riesenhafien Lichtreklame- Rahmen und für die Metall­Feuerleitern dienen wird.

Der Sturm" iit nach Kurfürstendamm 58 verlegt. Die erfte Ausstellung in den neuen Räumen zeigt neue Gemälde von Hugo Scheiber  , neue Merzzeichnungen von Kurt Schwitters  . Boltsfunst und Stunitgewerbe aus der Sowjetunion  . Die Ausstellung ist täglich von 10-6. Sonntags von 11-2 Uhr geöffnet.

völlig neutral, aber wahr. Er schildert den Krieg in seiner ganzen Brutalität, und er erzählt von den Menschen, wie sie ohne Nach­denken, wie sie ohne zu fragen, wie sie in Selbstbetäubung ihre Pflicht tun und morden und zu sterben wissen. Dazwischen spielt eine Liebesgeschichte, aber sie ist nur eine Konzession ans Publikum, sehr nebensächlich behandelt; sie wirkt nicht sonderlich aufregend.

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Aber die Schicksale der Fliegerstaffel erlebt der Zuschauer; die hat der Regisseur Maurice Tourneur   so lebendig ge= schildert, daß sie jeden Menschen packen müssen. Maurice Tourneur  wurde bei uns durch den recht beifällig aufgenommenen Film ,, Die Insel der verlorenen Schiffe" bekannt; sein neues Wert aber hat Weltgeltung.

Wie menschlich nahe steht einem jeder Flieger der Staffel 43. Da ist der Hauptmann Thélis( Pierre de Guingand  ), her= vorragender Könner in feinem Fach, umfichtiger Borgefeßter und treuer Kamerad. Man fühlt mit Berthier( Camille Bert  ), mie er sich nach seinem Töchterchen sehnt und sein Tod ergreift uns, weil gerade Berthier, der Alte, zum Schuge eines jungen Kameraden mit aufgeftiegen war. Tragisch ist der Tod Herbillons( Georges Charli a), dieses jungen Menschen. Sympathisch ist uns der Hauptmann Manry( Jean Dax  ), der gut von Charakter, doch ein einsamer Mensch ist. Der Photograph hat eine ganz hervor ragende Arbeit geleistet, bedauerlicherweise verschweigt das Pro gramm feinen Namen.

Prinzessin Olala.

Ufa Theater Kurfürstendamm.

e. b.

Der Film fönnte viel luftiger gemorden sein. Die heiteren Situationen, die sich in ihm bieten, sind nur wenig ausgenutzt. Bie vergnüglich hätte z. B. die Verwechslungsszene zwischen dem falschen und dem echten( echten Operetten-) Brinzen werden können! Der echte Prinz muß für den falschen drei Tage ins Rittchen; im Hotelschlafzimmer( mit fomfortablem Doppelbett) bleibt die Prin­zeffin Xenia zurück, die man natürlich für eine waschechte Rofotte hält was wäre das in einem amerikanischen   Film für eine amüsante Bilderfolge geworden. Der Regisseur Robert Land  weiß hier außer der üblichen Durchschnittsschablone nichts zu bieten.

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Sehr bedauerlich ist für den Film die darstellerische Unfähigkeit Marlene Dietrichs als Rototte Olala, die ihre Rolle mit der Prinzessin Xenia tauscht. Wäre sie für diese, die begabte Car. men Boni, eine würdige Gegenspielerin, paßte sie überhaupt in den Kreis der sonst so ausgezeichnet ausgewählten Darsteller hinein, fo müßte man den Film immerhin noch einen Treffer in der schlecht beschickten Lotterie der deutschen   Lustspielfilme nennen. So bleibt das beste, was man über ihn sagen tann: eine saubere Arbeit, Ies. die furz genug ist, um nicht zu langweilen.

Abwege. Marmor- Haus.

Bon vornherein war diesem Film eine ganz besondere Aufmerk­famfeit gewiß, denn Brigitte Helm  , die durch die große Me­tropolis Reklame und ihre persönliche Filmeignung schnell befannt wurde, spielt die Hauptrolle und G. W. Pabst, dessen Name Klang hat, führt die Regie.

Aber in diesem Film befindet sich alles auf Abwegen: Erstens die Manuskriptverfaffer, die ein heilloses Zeug zusammenschrieben, und schließlich eine Scheidung mit einem Dauerfuß enden laffen. Zweitens der Regiffeur, der, sobald er eine Stimmung in schönen Bildern eingefangen hat, sie so felbstbewußt und so lange ausspielt, bis sie in Langeweile umschlägt oder im Kitsch verfadt. Drittens Brigitte Helm  , die immer dämonisch sein möchte und schließlich in Rünstelei verfällt. I ad Trevor ist ganz farblos, Herta von Walther überraschend gut; Gustav Dießl   genügt.

Die Kurliste.

-g.

Es läßt sich nicht leugnen, daß das höchfte Glüd gewiffer Erben­finder: der dice, der stolze, der volltönende Titel, erheblich an Al­gemeingeltung eingebüßt hat. Seine Autorität ist erschüttert Es wird ihm längst nicht mehr so viel Beachtung wie früher entgegen. gebracht. Indessen: Autorität und Beachtung müssen sein. Goethe hat da mal so etwas von Persönlichkeit" fallen laffen, auf die alles antomme. Auch nicht schlecht... aber erstens muß man eine sein, was gar nicht so einfach ist, und zweitens läßt sie sich leider, leider nicht dem Namen beifügen. In dieser heiflen Situation ist nun einem Zeitungsblatt, ein rettender Einfall gekommen. Der in St. Morig erscheinende ,, Engadin Expreß", zwar nicht gerade ein Weltblatt, aber ein Publikationsorgan vornehmer Kurlisten, begnügt fich neuerdings nicht mehr mit der Aufführung mehr oder weniger wohlflingender Namen: er fügt diesen Namen hinzu, was nach feiner Meinung allein imftande ist, ihren Trägern Rang und An­fehen zu verleihen: die Marken der von ihnen benutzten Autos. Es steht also etwa darin zu lesen, daß in St. Moriz fich aufhalten: Herr und Frau Müller, Berlin   mit Cadillac; Herr und Frau Meier, Leipzig  , mit Kind und Buick; Herr und Frau Schulze mit Chauffeur und Rolls Royce...

Müller, Meier, Schulze, das sagt menig, und die eventuellen Titulaturen davor sagen auch nicht viel. Aber der Cadillac, der Buid, der Rolls Royce: das gibt den Müllers, Meiers, Schulzes Farbe und Geficht; das hebt sie hervor aus der Alltäglichkeit; das nuanciert fie gegeneinander und wird Charakteristikum ihrer Ber sönlichkeit.

Sage dem ,, Engadin Expreß", welchen Wagen du fährst, und er wird bir sagen, was man in St. Morig von dir hält! Das Prädikat Bon" ist veraltet, in Mode kommt das Prädikat Mit". Ein neuer Adel zieht herauf. Statt Herr von Soundso wird es heißen Herr mit Soundso, statt von und zu Brittwiß": mit und in Chevrolet". Und statt des Gotha  " wird es fünftig einen Heiligen Morig" geben. Der Engadin Expreß" wird ihn verlegen H. B.

Berichtigung: Zu unserem Artikel Sterbende Bergangenheit" im Abend vom 21. August d. J., worin gesagt wird, daß die Zeitschrift Fliegende Blätter  " zum 1. Januar 1929 ihr Erscheinen einstellen werde, teilt uns der Verlag der Meggendorfer Blätter  " mit, daß auf Grund eines zwischen dem Verlag ber Fliegenben Blätter" und dem Berlag der Meggendorfer Blätter  " abgeschlosse nen Bertrages die fliegenden Blätter" vom 1. Januar nächsten Jahres an in den Verlag der Meggendorfer Blätter  " übergehen merden. Die beiden Zeitschriften werden, vereinigt unter dem Haupt­titel Fliegende Blätter  ", weiter erscheinen.