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der Arbeiterschaft im Rundfunt gegeben. Auch in ihnen wird die Arbeiterschaft zur Mitarbeit am Rundfunk verpflichtet und der Arbeiter Radio Bund als die für die Arbeiterschaft in Betracht kommende Radioorganisation anerkannt.

Die unter der Leitung des Staatssekretärs des ersten Reichs­präsidenten, Genossen Baate, sbehenden Organisation hat an Aus­behnung und Bedeutung sehr erhebliche Fortschritte gemacht. Neben der Erfüllung fulturpolitischer Aufgaben werden von ihr zur Be­mugung für die Arbeiterorganisation Großlautsprecher- Anlagen ge­baut, die besonders im Wahlkampf Verwendung fanden. Hervorge hoben muß auch die Blindenhilfe werden, die allein in diesem Jahre bisher über tausend Blinden unentgeltlich Apparate zur Verfügung stellen fonnte. Die weitere Entwid lungsmöglichkeit ist von der Einstellung der neuzuwählen­den Bundesleitung abhängig. An einem ausgedehnten Ar­beitsfeld wird es ihr, solange der Rundfunk seine Kulturmission nicht erfüllt hat, faum fehlen.

Mehr als hundert Einbrüche.

Ein ganz schwerer Junge gefaßt.

3affel, 7. September. Der von der Kasseler Kriminal­ polizei festgenommene Steinfeger Franz Lieh aus Stendal hat eingeffanden, mit verschiedenen Helfershelfern feit Februar dieses Jahres allein in Kassel 45 schwere Einbrüche, 28 Laubeneinbrühe und 18 Jahr­raddiebstähle begangen zu haben.

Liez hat weiter eingestanden, einen Einbruch mit versuchtem Raub auf dem Bahnhof 3ierenberg und weitere Einbrüche in Homberg und Eschwege , einen Straßenraub bei Iarger mande und weitere 20 Einbrüche in Göttingen . Nordhausen , Berlin , Königsmusterhausen, Krimmitschau. Leipzig , Stendal , Weißenfee und Bad Pyrmont begangen zu haben. Im ganzen sind von der von Lich geführten Einbrecherbande seit Anfang dieses Jahres mehr als hundert Einbrüche und Diebstähle ausgeführt

morden.

Durch das Geständnis des Lieh, der im Jahre 1927 wegen eines in Stendal begangenen Raubes zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt und dann aus dem Zuchthaus Brandenburg entwich en war, fonnten elf Personen als Mittäter oder Hehler feft­genommen werden.

Der Roman einer Gastwirtstochter. Ein Kindesmordprozeß.

Eine 33jährige Gastwirtstochter hatte sich vor dem Schwurgericht am Landgericht II wegen Rindesmords zu verantworten. Die An getlagte, die bereits die Mutter eines dreizehnjährigen Knaben iſt, ermartete von einem ihr unbekannten Manne, mit dem fie sich im Garten der elterlichen Gastwirtschaft eingelassen hatte, im April Dieses Jahres ein Kind. Sie sollte es aber nach dem Wunsch der Eltern feinesfalls zu Hause zur Welt bringen. Im Februar stürzte die Angeklagte unglücklich auf der Straße und gebai in der folgenden Nacht das Kind ohne jede Hilfe. Anstatt um Beistand zu rufen, blieb sie in ihrer fenster und lichtlosen Rammer die ganze Nacht bis zum späten Nachmittag im Bett liegen und behielt das Kind bei sich unter der Decke. Erst als sie es dann vor Schmerzen nicht mehr aushalten fonnte, rief sie ihre Mutter zu Hilfe Diese fam, und das Kind warjeht bereits tot. Der hinzu­gerufene Arzt stellte fest, daß es ein lebensfähiges Kind gewesen war, das unzweifelhaft bei der Geburt gelebt hatte und erstidt mar. Die Staatsanwaltschaft folgerte die Absicht der Angeklagten, das Kind zu töten, insbesondere daraus, daß fie in Erwartung des Kindes feinerlei Säuglingswäsche angefertigt hatte. Das Schwur. gericht berücksichtigte, daß die Angeflagte nach der Geburt des Rindes vor Schwäche völlig benommen und vor Schmerzen fast besinnungslos gewesen war Es erkannte daher auf eine Gefängnisstrafe von nur drei Monaten.

ano Zwei Briefschreiber.

Ein tapferer Junge, eingebildeter" Chef und die deutsche Sprache.

Genosse Dr. Siegfried Rawerau, ber Direttor des Köllnischen Gymnasiums und der mit ihm verbundenen Kaempf­Realschule, teilt uns folgenden sehr interessanten Schriftwechsel mit, dem wir im Vorwärts" gern Raum geben:

zu

Eine Firma schreibt eine Lehrstelle für ihr Exportgeschäft aus, daraufhin meldet sich ein junger Mann, der die Kaempf- Schule mit der Reise für Obersekunda verlassen hat, mit folgendem Lebenslauf: Als Sohn des Vorarbeiters... bin ich am Lichtenberg geboren. Vom 6. Lebensjahre an besuchte ich die 228. Gemeindeschule zu Berlin . Bom 13. Lebensjahre bekam ich auf Grund meiner guten Leistungen in dieser Schule von der Stadt Berlin eine Freistelle in der Kaempf- Realschule. Ich war dort in die Untertertia, Obertertia und Untersetunda, um mein Ziel zu erlangen. Oftern 1928 verließ ich dann mit der Ober­sekundareife diese Schule. Mein sehnlichster Wunsch ist es, Kauf­mann zu lernen. Da ich bisher noch keine Anstellung als tauf­männischer Lehrling gefunden habe, nahm ich die Stelle als Haus­diener in einer Damenkonfektion an, um nicht in der Zwischenzeit zu verbummeln. Da ich doch späterhin einmal gedente, die Stüze meiner Eltern zu sein, möchte ich doch höflichst um Berücksich= tigung dieser Lehrstelle bitten. Hochachtungsvoll

Ich zeichne

.

Gewiß ist dieser Brief tein stilistisches Meisterwert. Der grammatische Fehler( ich war in die...) erklärt sich psychologisch; ihm schwebte vor: ich ging in die; zugleich ist er auch im Berliner Dialett begründet. Im letten Sas hat er das Wörtchen bei" ver geffen. Dafür gibt der Brief Beugnis von einem tapferen Jungen, der sich vor feiner Arbeit scheut und sich mit eljernem Willen durch­gekämpft hat und weiterfommen wird.

Man sollte denten, eine Firma niüßte fich freuen, solche Cha­rattere zu befommen; die Formfehler werden sich bei gutem Borbild schon abschleifen.

Darauf schreibt die Firma folgenden Brief an die frühere Schule: Auf eine Annonce wegen eines Lehrlings für unser Exportgeschäft meldete sich ein Herr unter Borlegung eines Schlußprüfungszeugnisses vom 20. 3. 28. Gleichzeitig über reichte uns derfelbe einen Lebenslauf, von welchem wir einliegend Abschrift beifügen. Uns ist unverständlich. wie bei der artigen Leistungen das Reifezeugnis für Obersekunda erteilt werden konnte, zumal dieses Zeugnis von 15 maßgebenden Herren unterschrieben ist.

den Wohnungen entsprechend erhöht bzw. fönnen die Mieten nody herabgesetzt werden.

Der Magistrat ersucht die Stadtverordnetenber annluna, sich mit der Bereitstellung der 15 000 000 m. aus laufenden Mitteln zum Bau von Wohnungen einverstanden zu er

flären.

Dieses Borkommnis gibt uns Anlaß, um Auskunft zu bitten, von welchen Gesichtspunkten aus neuerdings die Leistungen der abgehenden Schüler beurteilt werden, damit wir gegebenenfalls in Zukunft darauf Rücksicht nehmen können. Nach unserem Dafür­halten ist die Aushändigung des Schlußprüfungszeugnisses an einen Schüler mit Leistungen im Deutschen , wie der Lebenslauf darlegt, völlig ungerechtfertigt. Hochachtungsvoll

Auch dieser Brief ist kein stilistisches Meisterwerf.( Auf eine Annonce wegen eines Lehrlings für unser Exportgeschäft"; ,, der­felbe"," Lebenslauf, von weld, em".) Er findet aber keinerlei Recht­fertigung aus der Not oder dem Eifer um eine gute Sache. Der Verfasser des Briefes der Firma hat vermutlich das Reifezeugnis einer höheren Lehranstalt aus der guten alten Zeit und ist dem stilistischen Schlendrian taufmännischer Korrespondenz verfallen. Es ist tein tapferer Mensch, der diesen Brief chrieb( wenigstens soweit dieser Brief erkennen läßt), aber ein Mann, der aus einer Sphäre tapitalistischen Hochmuts heraus spricht und kein Berständnis für soziale Fragen hat, sonst fönnte er nicht so oberflächlich urteilen. Der junge Mann hätte nur einen der üblichen Briefsteller" zu benutzen brauchen, um jeden Anstoß bei dem flugen Chef zu vermeiden.

Auch der Versuch, bei einem telephonischen Gespräch zu era fahren, welche tieferen Motive die Firma bestimmt haben könnten, scheiterte an der unveränderlichen Arroganz dieser Selbstgerechtigkeit. Auf fachliche ruhige Fragen erfolgten Antworten, die nur mit un­parlamentarischen Ausdrücken gewürdigt werden fönnen. Nach Abbruch des Gespräches ging ein weiteres Schreiben gleichen Tones und gleich schlechten Stiles( ,, und würden wir uns") ein:

Wir beziehen uns auf die gestrige telefonische Unterredung und bitten Sie wiederholt um eine schriftliche Rücäußerung zu unferein Brief vom 30. v. Mts. Uns liegt außerordentlich daran, die Angelegenheit geflärt zu sehen, und würden wir uns deshalb, falls uns Ihre Rücäußerung innerhalb 8 Tagen nicht vorliegen sollte, an Ihre vorgefekte Behörde wenden. Hochachtungsvol

Andere Firmen bitten immer wieder um Lehrlinge aus der Raempf- Schule, vertürzen ihnen die Lehrjahre, da fie bereits auf der Schule Handelstunde und Buchführung getrieben haben, und machen die besten Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit dieser jungen Leute... Es bleibt diefer Firma vorbehalten, ihren schlechten Geschmack und ihre unjoziale Gesinnung so eindeutig und herausfordernd zu be tonen, daß die Deffentlichkeit verpflichtet ist, von diesem Verhalten Kenntnis zu nehmen.

aufgefunden wurde, fonnte gleichfalls noch nicht geflärt mere ben. Bei der gerichtsärztlichen Besichtigung der Leiche fonnten teine äußeren Berlegungen festgestellt werden.

Inzwischen ist auch der Freund des Technikers R. ermittelt worden. Er gibt an, daß er mit R. zusammen nach Hause zurüd­gefehrt sei. Ihre Aussagen gehen in manchen Punt ten auseinander. Merkwürdig ist der Umstand, daß einige Blumenbrett hafteten, beim Einstieg der Freunde nicht be schädigt sind. Die beiden Männer wurden bis zur pölligen Klärung aller Einzelheiten vorläufig festgenommen

Die Mordalarme der letzten Zage... Spinngewebe, die außen an dem am Fenster angebrachten

Die Ergebnisse der Obduktionen.

Selten hat die Berliner& riminalpolizei und die Mordkommission soviel Arbeit" bekommen wie gerade in den letzten drei Tagen. Die Ereignisse überftürzten fich förmlich, und daher ist es auch erklärlich, daß die Ermittlungen bei der großen Anzahl und der kompliziertheit der felifamen Todesfälle nicht so rajch vonstatten gingen. Gestern sind nun im Laufe des Tages im Schauhause zwei Sektionen vorgenommen worden. In den frühen Nach­mittagsstunden wurde die Leiche der Hausverwalterin Marie Bal­bach aus der Wallstraße 38, obduziert. Die Aerzte, die die

Sport.

Rennen zu Ruhleben am Freitag, dem 7. September. 1. Sennen. 1. Banco Duffy( Sauß fr.), 2. Alma Mater( Ch. Mills), Ferner 3. Elvira( Gumbrecht). Toto: 109: 10. Blas: 44, 14, 562: 10. Itefent Oblate, D'Bedelia, Faltenstein, Bra utmädels Tochter, Heliotrop, Sorrent , Copland, Norde t, Siegmund, Bibbold, Range, Nerv, Querida. 2. Rennen. 1. Eitelfried( Lautenberger), 2. Schüler Teddy( Heckert). Toto: 76: 10. Plaz: 25, 44, 68: 10. Ferner liefen: Gilly Dillon, Rebofeiin, Louisette, Heliogabal , Anfer I, Propeller, Rushaga Boy, Luchs, Leuchttäfer, Haga Burton, Drientale, Antimon, Beate, Lessing.

Der neue Wohnungsbauplan der Stadt Obbution vornahmen, haben sich ein ausführliches Gut 3. Morhbhäe( 2emzer),

15 Millionen Marf hauptsächlich für Kleinwohnungen.

Der Magistrat betreibt die Ausführung seines von uns bereits furz gemeldeten neuen Wohnungsbauplanes mit dankenswerter Be­schleunigung. Seine Vorlage geht ohne Verzug den Stadtverord­neten zu, und man darf bei diesen auf baldigite Entscheidung rech nen. Zur Begründung führt die Vorlage folgendes aus:

Da auch in diesem Jahre von der in Berlin aufgebrachten Hauszinssteuer für 3wede des Wohnungsbaues rund 50 Millionen Mart an den staatlichen Ausgleih. fonds abgeführt werden müssen, frehen nur rund 120 Millionen Mark für den Wohnungsbau zur Verfügung, mit denen rund 24 000 Wohnungen, 5. h. 2000 Wohnungen weniger als im Vorjahr, finanziert werden können. Bur Deckung dieses Fehlbetrages muß baher eine anderweitige Finanzierung insoweit gefunden werden, als die Stadt an Stelle der fehlenden Hauszinssteuer­hypothefen andere hypothefen zu den gleichen Bedingungen hergibt. Im Anleihewege die hierfür erforderlichen Mittel in Höhe von rund 15 Millionen Mark zu beschaffen, ist nicht möglich, da die Aufnahme einer weiteren Auslandsanleihe wegen der Stontingentierung nicht in Frage kommt und die Lage auf dem hiesigen Anleihemarkt so ist, daß über den städtischen Körper schaften bereits bewilligten, aber noch nicht aufgenommenen Anleihen hinaus weitere Anleihen im laufenden Jahre nicht untergebracht werden können. Es bleibt somit nur die Möglichkeit, die Mittel aus dem ordentlichen Haushalt au ent.

nehmen.

Die Mieben für die zu errichtenden Wohnungen sollen möglichst niedrig gehalten werden. Da weitere ftädtische Zusatzhypotheken nicht zur Verfügung stehen, sollen im Durchschnitt für die Baukosten 6000. und für den Grund und Boden einschließlich Aufschließungs­foften 1200 M. als städtische hypothet für je eine Wohnung zu denselben Bedingungen wie die Hauszinssteuerhypotheken, d. h. zu 1 Proz. 3infen und 1 Broz Tilaung, hergegeben werden. Es ließen sich demnach bei 15 Millionen Mark etwa 2080 Wohnungen errichten. Die Wohnungen sollen von einer oder mehreren noch zu bestimmenden städtischen Baugesellschaften auf städtischem Gelände errichtet werden. In Aussicht genommen ist städtisches Gelände in Siemensstadt und Reinidendorf. Das Gelände müßte der oder den Gesellschaften übereignet werden, um I. Hypothefen von Banten aufnehmen zu tönnen. Um die Mieten möglichst niedrig zu halten, darf der Grundstückspreis 1200 M. einfhließlich noch notwendiger Straßentosten für eine Wohnung nicht überschreiten. Die Kleinwohnungen sollen nach den Richtlinien und technischen Bedingungen der Wohnungsfürsorge­gefellschaft Berlin m. b. 5. errichtet werden. An Wohnungen follen gebaut werden: 30 Proz. 624 Wohnungen von 1 Zimmer, Rammer, Rüche, Bab mit etwa 48 Quadratmetern Wohnfläche, 50 Broz. 1040 Wohnungen von 2 Rimmern, Küche. Bad mit etwa 54 Quadratmetern Wohnfläche, 10 Broz. 208 Wohnungen von 2 3immern, 1 Rammer, Rüche, Bad mit etwa 62 Quadratmetern Wohnfläche, 10 Broz. 208 Wohnungen von 3.3immern. Küche, Bad mit etwa 72 Quadratmetern Wohnfläche, zusammen 2080 230b nungen. Die Mieten würden sich nach überschlagli her Berech nung fo ftellen, daß sie für die oben angeführten Wohnungen 50 m., 60 M., 70 M. und 86 M. monatlich betragen. Sollten sich die bei Aus kchreibung der Bauarbeiten die Herstellungstoften gegenüber dieser Aufstellung wesentlich verbilligen oder ein niedrigerer Zinsfuß für die I. Hypothef erreichen lassen, so fann die Zahl der zu errichten

achten vorbehalten. Nach den vorläufigen Feststellungen ist der Tod durch Erwürgen eingetreten. Die weiteren Untersuchungen der Mordkommission haben bisher noch teine Spur des Täters erbracht. Inzwischen ist aber festgestellt worden, daß Frau Balbach ihre Ersparnisse in Höhe von 1500 Mart in Wert papieren angelegt hat.

8. Rennent. 1. Abendstern( Sauß fr.), 2. Beftalin( Besitzer), 3. Saladu I( S. Mills). Toto: 42:10. Blag: 24, 19, 25:10. Ferner liefen: Galeere, Herenmeister, Hut ab, Jatir.

4. Rennen. 1. Quitte B( Schmidt), 2. Mentor I ( Großmann), Toto: 306: 10. Blaz: 54, 46, 33: 10. & Annie Boudster( Ch Mills). Ferner liejen: Jda Balos, Divisionär, Jiegrim, Möglich, Goudster it., Edelsteins Sohn, Dolerit, Barmaid, Königsadler, Caro- Bube, Good Boy. 5. ennen. 1. Friedrichsdor( Kaupper jr.), 2. Einsicht( Bafizzer), 3. Hauptmann( Besizer). Toto: 87: 10. Platz: 40, 26, 22: 10. Ferner liefen: Lu, Petronella A, Sterrigan jr., Frant, Beitgeist, Botsdam, D'Captain Leerberg, Erbpring jr., Freibeuter, Prinzessin Etawah, Wildlaze, Arnfried, Abdullah Silver, Denkmünze, Wainsca, Satan, Weinbrand.

Zu der zweiten Sektion gab der Leichenfund in Zehlen dorf Veranlassung. Infolge der äußerst starten Zersegung der Leiche fonnte die Todesurfache bei dem 53jährigen Schmied Paul Bommering nicht mehr einwandfrei festgestellt werden. Der Tod ist aber aller Wahrscheinlichkeit nach durch Berbluten ein­getreten. Wie wir bereits mitteilten, hatte die Mordkommission am Rock des Toten klebend eine Rasiertlinge gefunden. Beim Absuchen des nahe stehenden Geftrüpps entdeckte man die Papier gerner licjen: Quisi quasi, Erasmus, Johannistäfer, Ed Luno. per padung, in der diese Klingen gewöhnlich verkauft werden. Die Vermutung der Kriminalpolizei geht bislang dahin, daß Dommering im Rausch sich selbst die Berlehung an der rechten Halsfeite beigebracht hat. hilflos ist er bann verblutet. Die Untersuchung wird aber noch fortgefeßt. 3eugen, die die Familienverhältnisse kennen und Personen, die mit dem Schmied bei feinem letzten Besuch im Lokal zusammen waren, werden zurzeit noch vernommen.

Der seltsame Tod der 21jährigen Schneiderin K., die gestern in der Wohnung ihres Geliebten, des 23jährigen Technikers R., im Hause Bergmannstraße 13, unter verdächtigen Umständen

Funkwinkel.

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Dr. Ernst Cohn Wiener ist einer der wenigen Redner, die der Berliner Sender herausstellt. Man kann sich immer freuen, wenn er wieder eine Vortragsreihe beginnt; denn er weiß feine Themen stets zu erfüllen, daß aus trodenen wissenschaftlichen Tat fachen lebendige, allgemeinverständliche Anschauung wird. In dem 3ytlus Das Kunsthandwerk" sprach er über ,, Das Möbel" tunst­wissenschaftlich, tulturhistorisch, fnapp, dabei tlar und inhaltsreich. Dr. Karl Rollmann hielt einen Bortrag über ,, Das Schüler und Jugendrudern in der Entwidlung der legten Jahre und feine Aufgaben". Die Ausführungen waren, wie ihr Titel, ein bißchen zu breit. Die ehrliche und begreifliche Begeisterung, die der Vortragende für das Jugendrudern hat, hätte er getrost sich etwas freier auf often des allzu reichen Tatsachen materials auswirken lassen bürfen. Der 3med feiner Darstellung, dem Wassersport neue Freunde zuzuführen, wäre damit noch besser erreicht worden. Am Nachmittag wurde von der Bölkerbunds­tagung in Genf die große Rede Hermann Müllers übertragen, die so deutlich herübertam, daß man sogar hörte, mie der Bor­tragende zur Bekräftigung seiner Worte auf die Bultplatte schlug. Nach dem lebhaften Beifall der Tagung zu urteilen, fizzen dort nur fanatische Bozifisten, die teinen dringenderen Wunsch haben, als die völlige brüstung der ganzen Welt. Abends gab die Sende­bühne Florian Geyer ", Hauptmanns Tragödie, für den Rund­fung eingerichtet. Mitreißend war die Aufführung faum; wohl literarisch interessant. Tes.

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6. Rennen. 1. Peter Speedway( Großmann), 2. Belwin( Jauß jr.), 3. Alpengeier( Snöpnadel jr.). Zoto: 18: 10. Blat: 12, 14, 17: 10. 7. Rennen. 1. Refome( Przyrembel), 2. Blad Billat( Sauz fr.), 3. Mia Halle( Besizer). Toto: 195: 10. Platz: 34, 27, 20: 10. Ferner liefen: Morgenstunde, Biedermann, Rörgler, Rentner, Prima, Medardus, Constanze, tijer, Dlan, Long Albert, Die Lette, Rebelfappe, Widinger, Notbremse.

8. Rennen. 1. Einsiedler( Knöpnadel jr.), 2. Maximus( Ch. Mius), 3. Effi( Weidner jr.). Foto: 263: 10. Blaz: 31, 14, 31: 10. Kerner liefen: Regenbogen, Primel, Lebemann, Flaggenlied, Cipa, Haifenmädchen. 9. Rennen. 1. Gerhard( Jauß jr.), 2. Copal( Besizer), 3. Wainsca ( Treubers). Toto: 49: 10. Play: 21, 22, 24: 10. Ferner tiefen: Peter A, Rapitain Halle, Corona Mc Kinney, Wing, Theodora, Kohlentönigin, Marne , Interpellant, Stammersänger, Fels.

Borträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin S 14, Sebastianftr, 37/38, Sof 2 Tt. Sonnabend, 8. September. Adlershof ( Sportgruppe). Ab 17% Uhr Training auf dem Sportplaz Birkenallee. Rosenthal. 20 Uhr bei Frisaje, Niederstr. 5. Versammlung. Sonntag, 9. September. Wedding ( Orts Derein), Antreten zur Beteiligung am Sportfest 12,35 Uhr bei Muller, Uferstr. 12, Dortfelbft sind auch Eintrittstarten zum Preis von 30 Pf. erhältlich. Pflicht veranstaltung. Friedrichshain , 13 Uhr sämtliche radfahrenbe Kameraden in Bundeskleidung mit Sädern und Wimpel auf dem Petersburger Plak . Charlottenburg . Sämtliche Kameraden, die nicht aktiv an dem Sportfest beteiligt find, werden als Zuschauer auf dem Sportplaz Einfame Bappel", Cantianftr. erwartet. Sportler und Sadfahrer: Ahmarsch 13% Uhr vom Arns walder Plaz. Behlendorf . 10% Uhr Abfahrt mit Auto von Widley, Potsdamer Rofenthal. Antreten 18 Uhr bei Straße 25 nach Michendorf . Fahrgeld 2 M. frische, Niederstr. 5, aur Fahnenmeihe der SPD . Pflichtveranstaltung. Montag, 10. September. Charlottenburg . Rameradschaft Spree . Bersammlung Steglig bei Etort, Kaiserin- Augufta- Allee 90. Seferent Kamerab Neubauer, ( Sameradschaft). 20 Uhr Bersammlung bei Edula, Birkbusd ftr. 90. Wahl des 1. und 2. Borsitzenden, Treptow ( Ortsverein). Alle Jugend- und Sportleiter Wichtige der Kameradschaften 19% Uhr Jugendhelm, Adlershof Foonftr. Lichtenberg ( Ortsverein). Kameradschaft Friedrichsfelde . Conn Besprechung. abend, 8. Geptember, 10 Uhr, Stiftungsfeft bei Tempel, Prinzenallee. Die Rameraden werden ersucht, sich recht zahlreich zu beteiligen. Conntag, 9. Gep tember( Ortsverein) Antréten mit Tambourkorps und Fahnen 12% Uhr Bahn hof Stralau- ummelsburg, Bahnsteig C. Bilichtveranstaltung in Bildau. Der adtichtenzug fährt gefchloffen dorthin. Namerabschaft Mahlsbori. 12% Uhe an der Straßenbahn. Samerabfaft Gustav Tempel, 6. Rug. Motorbootfahrt nach Grünheide , Abfahrt 8 Uhr von Schonert. Tiergarten. Gonntag, 9. September, Autofahrt nach Schwante, Fahrpreis 1 M. inttufive Blakette. Abfahrt Kleiner Tiergarten pünktlich 8 Uhr. Westen. 71 Uhr von bekannter Stelle. Bilmersdorf. Die Sameraben befucken das Sportfest auf dem Sportplaß Einfame Tappet", Cantianste, am Sonntag, 9. September. Marten zu 30 Bf. bei Kameraden Kalisty.

Freireligiöse Gemeinde. Fonntag, 11 Uhr, Pappelallee 15. Vortrag bes Serrn Dr. A. Folenberg: Felision und Birtidaft im Lichte der protestantischen Entwidlung. Sarmonium: Volkslieder. Gäfte w fommen.

Genoffe Pfarrer Bleier spricht am tommenden Eonntag, 18 Uhr, im Rahmen einer religiösen Feierstunde in der Trinitatiskirche, Charlottenburg , Karl Auguft- Blas über das Thema Der Weg sum Glüd.