Oos Oeuifchtanölied in Karienform. Dichtung und Gefchäfi bei den Völkischen . Die Völkischen machen es dem Glossenschreiber verteufelt schwer. Immer, wenn er sich endgültig vorgenommen hat, nun aber nie wieder über ihre schon reichlich ausgeschlachteten Narr- Helten zu schreiben, damit er nicht in den Gebrauch der Einseitig- feit komme, kommen sie mit einer neuen Attraktion heraus, die einem, ob man nun will oder nicht, die Schreibmaschine unter die Finger zwingt. Also: Im„Deutschen Tageblatt" veröffentlicht ein I. Thilo das„Neue Deutschlandlied". Ha, das hat uns schon lange gefehlt, darauf haben wir gewartet, das füllt die Lücke aus, die wir zeit- lebens schmerzlich empfanden.„Alles, alles über Deutschland ", glaubt I. Thilo bemerken zu müssen,„Feinde ringsum auf der Welt, weil es nicht zu Schutz und Trutze brüderlich zusammen-
Glück und Ende einer Lebedame.
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3)a* Poliselkrankenhaus, das frühere Garnisonlazarett in der Schamhorststraße blickt in diesen Tagen auf sein 75 jähriges Bestehen zurück.
halt..." Des weiteren ereifert er sich darüber, daß der deutsche Sang von einst dem Schandcouplet und dem Jazz gewichen ist (wobei er feste weg„deutscher Sang" auf„todeskrank" reimt) und daß überhaupt nichts weniger als alles in dieser Republik im argen liegt. An alledem ist noch nichts Besonderes und was kann man von einem völkischen Gclegenheitsdichter schon verlangen! Aber nun besindet sich unter dem Poem ein kleiner Nachsatz, der da lautet:„Zu beziehen vom Verfasser, siehe heutige Anzeige." Man blättert um und da findet man es auch schmi, das angekün- digte Inserat: Johannes Th'lo, Bad Freirnwalde, versendet sein Neues Deutschlandlied in Kartenfvrm. l» Expl. 1 M., 25 Expl. 2 M. Sehr hübsch, sehr nett! Das ist doch mal eine publizistisch« Neuerung! Der' deutsche Dichter sendrt seinem Blatt sein literarisches Erzeugnis gleichzeitig mit einem Jnseratenaustrag ein und er weist im Textteil auf das Inserat und im Inserat auf den Texttril hin und er würde das Inserat nicht aufgegeben haben, wenn die Zeitung das Gedicht nicht im Texttcil placiert haben würde und die Zeitung würde das Gedicht nicht im Textteil placiert haben, wenn der Dichter nicht einen Inseratenauftrag gegeben haben würde! Johannes Thilo oder Hoffmann von Fallerslebens: das ist nun die Frage. Für Fallersleben spricht sein Dichtertum. wiederum hat der Thilo die Zkartenform für sich und den Preisnachlaß ab 25 Stück. Hans Rauer. Oer„friedliche(Stahlhelm". Am 5. August, einem Sonntag, machte der„Stahlhelm" in Görlitz einen Umzug, bei dem das Publikum zusah, darunter ein 51 Jahre alter Herr neben einem jüngeren. Der erstere ohne jedes Abzeichen, der jüngere mit dem Abzeichen des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold. Als die Stahlhelm-Gruppc an den beiden vor- überzog, musterte einer der Stahlhclmer den Reichsbannermann von oben bis unten mit einem höchst verächtlichen Gesichtsausdruck. Das veranlagte den altem Herrn zu der harmlosen Bemerkung: „Das paßt Ihnen moUf nicht." Darauf sprang der Swhlhelmcr aus der Reihe, nachden, er schon einige Schritt weiter inarfchiert war. und schlug dem alten Herrn mit geballter Faust ins Gesicht mit den Worten:„Was paßt mir nicht?" Der Schlag war so heftig, daß der Hut und das Pfeifchen des so jäh U«berfallenen in hohem Bogen auf die Straße flogen, während der Stahlhelmer wieder in seiner Gruppe unterzutauchen versuchte. Die herbeigerufene Polizei lehnte eine Namensfeststellung de» betreffenden Stahlhelmmitgliedes zunächst ab, und erst«in dritter Beamter hat nach einigem Widerstreben festgestellt, daß es sich um einen Oberpostsekretär Glatten handelt. Die Repu- blikanische Beschwerdestelle wandte sich deshalb an den Regierungs- Präsidenten Dr. Poeschel in Liegnitz , der unter dem 1. September amtlich mitgeteilt hat. daß„die fragliche Angelegenheit untersucht und wegen des nicht einwandfreien Perhaltens der Beamten dos Erforderliche veranlaßt worden ist".
In'edenspaki im Prafidenifchastskampf. Blättermeldungen aus Washington zufolge hat Kellogg den ungewöhnlichen Schritt unternommen, vom Dampfer„Leviathan", mit dem er nach New Bork jährt, einen drahtlosen Protest gegen die Verwendimg des Aniikriegspaktes als Part ei frage in der Präsidentschajtswahl zu übermitteln. Er betonte, daß der Vertrag, der von allen politischen Parteien in den Dereinigten Staaten unterstützt worden sei, nicht als Werk der Republikaner allein in Anspruch genommen werden dürfe. »elloggs Protest ist anscheinend eine Antwort auf die Absicht Hoovers. diese„republikanische Friedensbemühung" in feinem Feld- zuge für die Präsidentschaft zu benutzen; Kellogg befürchtet, daß der Senat die Ratifikation des Paktes verweigert, wenn er eine wad.---------------
Zur Ermordung von puffi Lthl.
Verurteilt, entmündigt, grausig erschossen— das ist das Ende der Frau, zu deren Füßen vor zwei Jahrzehnten die ganze Berliner Lebewelt lag. Schon einmal vor sechs Wochen wunde der Name der einst viel gefeierten Kokotte wieder laut, als auf sie und einen Motroseu ein Revolverattentat oerübt wurde. Damals wanderte Pusfy Uhl ins Kronkenhaus und der Täter, der ehemalige Flieger- offizier Edgar Bcefe, wurde zeitweilig von der Polizei in Haft genommen. Seit einigen Tagen sind sie beide wieder aus ihrer Zwangsverbannung zurück; eines Abends kommt der Flieger wieder zu ihr in die Wohnung am Bayerischen Platz. Cham ;>agner, eine letzte durchzechtc Nacht, am Morgen ein erneuter Versuch, mit dem Leben und seinen Sorgen fertig zu werden. Dann gibt der ehemalige Flieger zwei Schüsse ab, beide tödlich. Noch als Leiche hält Pussy Uhl den Bleistift in der Hand, mit dem sie gemeinsam die letzten Berechnungen angestellt haben. Das ist das End« jener Frau, die von Affäre zu Affäre sich die Herzen„hochgestellter" Persönlichkeiten eroberte. In Offenbach am Main ist sie geboren. Schneiderstochtor. Um die Jahrhundert- wende kommt sie nach Frankfurt , erobert dort die Männerwelt, geht nach Baden-Baden , damals das Zentrum des internationalen Gesell- schaftslebens. Auch hier wird sie allgemein gefeiert: bei einer Kon- kurrenz soll ihr für einen Dierer.zug der erste Preis zuerkannt werden, da erinnert sich einer der Schiedsrichter, daß er diese Frau in ganz anderer Umgebung kennengelernt hat. In Monte Carlo verkehrt sie mit Großfürsten, Hochadel und Hochfinanz. Es wird ihr zu langweilig. Anfang des Jahrhunderts siedelt sie nach Berlin über. Durch ein« Namensehe führt sie nun den Titel einer„Gräfin Fifchler von Treuburg", und dieser Name, zusammen mit Schönheit und außerordentlicher Eleganz, verschafft ihr Zutritt bis zu den höchsten Kreisen. Da wird in Eharlottenburg ein Salon ausgehoben, und Pussy llhls Töchterchen war auch- dabei. Von der Anklage der Kuppelei wird sie zwar freigesprochen, aber dennoch beginnt mit diesem Schlag Schritt für Schritt der Abstieg. Ihre Tochter erzieht sie zum Lock-
vogel, und sie selbst begeht mit Hochstaplern einen der größten Schwindel aller Zeiten. Sie fälscht das Testament über die Erbschaft des Erzherzogs Eugen, und ein Charlottenburger Notar bezeugt gut- gläubigerweisc die Echtheit dieses Dokuments. Doch die Presse kommt hinter die Sache, und Pussy Uhl muß sich ein neues Gewerbe suchen. Diesmal find es Geldgeschäfte. Aber sie ist vorsichtig, nur Männer aus der„besten Gesellschaft", die mehr Geld brauchen, als sie zur Verfügung haben, zählt sie zu ihren Kunden. Große Kapitalien schießt sie zu Wucherzinsen vor. So ging es jahrelang, bis fie im Sommer 1915 wieder vor Gericht steht. Ein junger Offizier, der in ihre Wucherhände gefallen war, hatte sich das Leben genommen, und diese aufsehenerregende Affäre führte zur Aufdeckung der ganzen Wucherbande, an deren Spitze ein gewisser Heinrich Pariser stand. Die Verhandlung wird zum größten Gescllschaftsskandal. Don Mi- guel von Braganza und der Prinzessin Luise von Coburg hatte sie Geld geliehen, dem Burggrafen zu Dohna ein Darlehen gewährt, Graf Günther v. Königsmarck wiederum hatte von ihr Geld erpreßt; kaum einer der ersten Namen der damaligen Berliner Gesellschaft hatte nicht irgendwie mit ihr in Beziehung gestanden. Dreieinhalb Jahre sitzt sie für all das hinter Schloß und Riegel. Dann betreibt sie ein Gewerbe, in dem sie sich auch früher schon versucht hatte: Heiratsoermittlung. Vor ihrer Verhaftung hatte sie mit der Prinzessin Alexandra zu Bsenburg. Büdingen zusammen- gearbeitet, und in Berliner Lebekreisen sprach man von ihrer Woh» nung nur als vom„Stall Trcuberg". In der Inflation macht sie riesige Betrügereien bei Spielbanken, und als sie sich dafür verant- warten soll, läßt sie sich für geistig minderwertig erklären. Eni- mündigt. in aller Welt Munde, die Schönheit zerstört durch Aus» schweisungen und Gefängnis, bringt sie sich mühselig mit Massage und„individuellem Sprachunterricht" durch. Bon Zeit zu Zeit hat sie neue Liebhaber, wie jetzt den jungen Matrosen und den Flieger Beese, die ihr zum Verhängnis werden sollten. Liebe und Geld- geschäfte— ihr Lebensinhalt durch viele Jahre— haben Pussy Uhl auch in den Tod getrieben. Und noch ihr Ende war genau so auf» sehenerregcnd wie ihr skandalreiches Leben.
Tee mii Aeiherwellen. Professor Nartenot im Hotel Bristol. Im Rahmen eines P r e s s« t« e s präsentiert sich der Fran- zose Maurice Martenot als Virtuose des von ihm kon- stiuireten— Aethcrwellenmusikinstruwents. Es wird nun Zeit, einen paffenden Namen dafür zu finden; denn die Sache, an der Forscher und Techniker seit Iahren arbeiten(und freilich noch Arbeil auf Jahre haben), rückt nun, unaufhaltsam, in das Stadium ihrer praktischen Auswertung: aus den Bezirken dds Erfinders, des Phy- sikers, der Wissenschaft in den Bereich der Musik, des Künstlers. Nicht nur weist Martenots Apparat gegenüber den bisher bekannt gewordenen Systemen wesentliche Verbesserungen auf; vor allem steht heute zum erstenmal ein ausübender Musiker als Meister seines Instruments vor uns. Und es ist nicht so, daß er uns dieses Instru- ment nur„vorfiihrt", sondern er bedient sich seiner, spielt darauf, musiziert, er hat, wie der Geiger oder Pianist, seine ausgebildete Spieltechnik, die er mit Ueberlegenheit beherrscht. Rasche Passagen, Triller, Staccati, alles, was bei früheren Versuchen unerreichbar schien, gelingt ihm mühelos und unfehlbar; dazu der Reichtum an Klangfarben und die Leichtigkeit, mit der er sie in raschem Wechsel hervorbringt, dazu die Weite der dynamischen Möglichkeiten und ein Umfang, wie ihn außer Orgel, Harfe, Klavier kein» unserer Instru- mente besitzt—; kein Zweifel, daß sich hier ein Stück Musikzukunft unabsehbar auftut. Der schaffende und der nachschaffende Musiker wird die„Aethcrwellen", sie werden den Konzertsaal erobern. Klaus Pringsheirn. Ein falscher Lackie Eoogan. Matinee im Atrium. Das Podium betrist«in kleiner Junge, durchaus als Gentleman gekleidet. Cr winkt einen livrierten Boy heran, überreicht ihm den steifen Hui, da» Stöckchen, die Handschuhe, die Zigarette. All« seine Bewegungen haben ein« kdmische Grandezza, die man schon einmal irgendwo sah, und die einem anscheinend grundlos ein bißchen traurig stimmt. Aber plötzlich weiß man, worum man traurig wird und woran das alles erinnert: an dressierte Affen und Hunde auf der Varietebühne. Diesmal ist es jedoch ein richtiger kleiner Junge, der eine ganze Matinee im Atrium allein geben soll: Mara Spiegel. Ehrgeizige Angehörige haben ihn zum zukünftigen Film- und Bühnenstar proklamiert. Das Anrecht auf diesen Titel soll der Kleine da oben nun beweisen. Doch das einzige, was der Zuschauer erkennt, ist die Torheit und Verstäntmislosigkeit Er- wachs euer. Einen, natürlichen Jungen, der mit kindlicher Begabung kleine Kindergedichte sprechen kann, hat man altkluge Gesten an- erzogen, sentimental«, unechte Töne beigebracht. Ein kleiner Film, der zwischen den Bühnendarbietungen läuft und Mara Spiegel in einer Art Jackie-Coogon-Rolle zeigt, befestigt diesen Eindruck. S—z. Aui-Aui. Aut-Aut ist die ingeniös« Erfindung eines Literaten. In Paris gab es vor dem Kriege in zweien der bekanntesten Bohemiencases die ebenso praktische wie diskret» Einrichtung eines„Freitisches" für bedürftige Mifftter, de? Wirt und die Kellner sorgten dafür, daß durchreisend« Fremde und zahlungsfähige Gäste den, Tisch opferten. Aehnliches will man im„Romanffchen" einrichten, nur in mehr deliziöser Form, nicht ohne Gegenleistung des Beschenkten. Ihm dient der Autographen-Automat, gekürzt: Aut-Aut. Der Automat zeigt hinter einer Glasscheibe die Autogramme von Künstlern und berühmten Besuchern des Romanffchen Cafes, von den Säften gratis für den guten Zweck gestiftet. Der Autogrammsammler kann das zu wählende Autogramm auf einer Walz« bis zu einem vorgezeichneten Viereck drehen, worauf das Autogramm nach Einwurf eines Geld- betrags wie eine Schokoladentafel herausfällt. Wie die Erfinder versichern(es find inehrere an der Idee beteiligt), soll es am Auto- graphenmaterial nicht fehlen, da Tinte und Papier kostenlos vom Lokal geliefert wird. Es fehlt vorerst nur der Automat. Die Idee bliebe vorläufig erst ein„A»t"—, wenn sich der generöse Stifter eine» Airtomaten nicht finden würde. Also, wer stiftet den anderen ,.— Aut"? Friedrich Nattercth. Sie Awrecht SSrer SebSchwis-Avsstellnog im«ermanilchen National. «mjami zu Nürnberg wird am 16. September d. I.» abends 6 Uhr, gejchiosjen.
Klabund kehri heim. Schon ist ein Monat seit dem Tod« Klabunds vergangen und noch immer können wir es nicht fassen, daß dieser Dichter für immer ausgelitten hat. Und doch, es muß so sein, denn warum brächte uns sonst die Eisenbahn in die Mark, nahe der schlesischen Grenze, noch Krassen hin. Ja, wir müssen von Klabund Abschied nehmen. Auf dem füllen Waldfriedhof der Stadt, oberhalb der Oder, hat ihm die Stadt ein Ehrengrob bereitet. Und es soll ihr nicht vergessen werden, daß sie sich ihres dichtenden Sohnes annahm und sich zu ihm bekannte. Die Swdt Kroffen läßt es sich auch nicht nehmen. durch den Mund des Bürgermeisters Klabund den letzten Gruß zu» zurufen. Es war fast rührend, wie die fo ganz einfach«, ungekünstelte Rede in dem Gedicht Klabunds„Ode an Kroffen" ausklang. Und dann trat Gottfried Benn an den Sarg, um für das deuffchs Schrifttmn und für sich als ältesten Freund Klabunds zu sprechen. In klugen, feinempfundenen Worten, die ganz unkonventionell waren, schildert« er den Typ des Dichters, der keine Realitäten kennt und nur dem Phantom der Kunst nachsagt. Solch' ein unirdischer Mensch war Klabund ; als er berühmt war, wurde er nicht anders als vorher, wo er Not litt. Darm traten die Vertreter zahlreicher Organisattonen und Redaktionen ans Grab, um Kränze niederzulegen. Noch wenige Minuten standen wir stumm am Grab, fern noch dem Lärm und dem Hasten der Großstadt, und wir fühlten, daß wir einen unserer Kameraden verloren hatten. Leb wohl, Klabund!
Eine«-Deutsche Mufikakademie für Ausländer." Auf Anregung ongssehener Musiker und Musikfreunde des In« und Auslandes wird im nächsten Frühjahr in Berlin eine „Deutsche Musikakademie für Ausländer" eröffnet werden. Der preußische Minister fiit Wissenschaft, Kunst und Volks» bildung hat für diesen Zweck ganz hervorragend geeignete Räum« im Schloß Charlottenburg zur Borfügung gestellt. Das neue In- ftitut soll dazu beitragen, das einzigartige Ansehen, dos Deutschland früher in der Welt als Musikland genoß, wieder herzustellen. Die Leitung steht mit einer Anzahl Künstler von Weltnif, die für den ersten Zyklus von Unterrichtskursen im Sommer 1929 gewonnen werden sollen, in aussichtsreichen Unterhandlungen. Die Mittel zur Errichtung der Deutschen Musikakademi« sind im wesentlichen von privater Seite zur Verfügung gestellt worden.
Die Volksbühne veranstaltet im ko'mnienden Winter 19 Sonn» tag-Mittagskonzerte im Theater am Bülowplag. Im 1. Konzert, Sonntag, den 39. September, mittags X12 Uhr, wird das Leipziger Sinfonieorchester ohne Dirigenten zum ersteninal in Berlin konzertieren. Solist' Prof. Haoemann. Es gelangen Werke von Beethoven , unter anderem die Sinfonie Eroica , zur Aufführung. Ferner haben ihre Mitwirkung zugesagt: Artur Schnabel , Hein- rich S ch l u s n u s, dos Havemann-Ouartett, der Sprech- und Beweguugechor der Volksbühne, die Volks- und Iugendmusikfchul«, der Singkreis, Sven S ch o» lander, der Madrigalchor, Edwin Fischer mit Kammer- orchester. Am Silvester wird wie im Borjahre die Aufführung der IX. Sinfonie stattfinden. Die Veranstaltungen sind auch NichtMitgliedern zugänglich. Berichtigung. Auf dem Wege vom Telephon zur Schreib- Maschine und von der Schreibmaschine zur Setzmaschine wurde der Text meiner Kritik aus dem Tolstoi -Jubiläum des Berliner Theaters arg verstümmelt. Aufmerksame Leser werden schon gemerkt hoben, daß ich nicht das„ewige Unerschütternde" Tolstois, sondern dos Ewige und Erschütternde seines Genies meinte. In dem gedruckten Text wurde Tolstoi ein„wüster Moralist" genannt, ich nannte ihn einen„o« r w ü st e n d e n M o r a l i st e n". So wurde durch das Fortlassen von 7 Buchstaben eine würdige Wendung in eine entwürdigende verwandelt. Ich hatte über Frau Helene Thimig g«jagt:„Sie ist nicht übermäßig häßlich undnicht g«- z i e r t h ü b s ch". Dadurch, daß statt geziert skizziert gedruckt wurde, wurde ein schlichter Sinn in einen geschraubten Unsinn verwandelt. Ich hatte schließlich geschrieben:„Moisfi holt für naive Leute aus de in Register der Volksredner d«n Unterton und Oderton." Indem statt Leute Laute gedruckt und einige Kommata falsch gesetzt wurden, entstand ein neuer UujilUl. Max Hochdorf .