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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Ur. 292.

Das Verbrechen

des weißen Raben.

Sonnabend, den 14. Dezember 1895. of

12. Jahrg.

Persius, den Gerichtsbeschluß, welcher dahin lautete, daß die Klage ftritten wurde, daß die Firma nur bei zehnstündiger Arbeits. auf Aufhebung der Verfügungen des Regierungspräsidenten und zeit onturriren fönne. Das Geschäft florire dort ganz gut, Oberpräsidenten zurückzuweisen, die Ordnungsstrafe in der Höhe wenn nur Ordnung herrschen würde. Die neue Arbeitsordnung von 90 M. aufrecht zu erhalten und die Kosten des sei vom Personal nicht unterschrieben worden, nachdem sie ihm Die bekannte Strandschloß- Angelegenheit zu Verfahrens dem Kläger aufzuerlegen feien. Aus der zur Unterschrift vorgelegt worden war; dadurch hätte dieses gegen die Kolberg   beschäftigte am Freitag das Ober- Verwaltungsgericht. Begründung des Urtheils ist hervorzuheben, daß eine Partei, Arbeitsordnung protestirt. Gänzlich fern hätte dem Personal gelegen, Der Bürgermeister Kummert in Kolberg   hatte, wie noch deren Zwecke und Bestrebungen gegen die Grundlagen die Firma schädigen zu wollen. Es hätte vielmehr alle Uebelstände lebhaft erinnerlich sein wird, dem Maurer Bierlich daselbst des Staates gerichtet seien, unter teinen ruhig ertragen und alle Rücksichten walten laffen, bis es eben erlaubt, zum 12. Juni d. J. eine sozialdemokratische Umständen eine Begünstigung durch irgend nicht mehr ging. Die Debatte dehnte sich außerordentlich hinaus; Volksversammlung nach dem Saale des städtischen einen Beamten erfahren dürfe. Dies sei aber durch den bei Schluß der Rednerliste waren noch 18 Redner eingezeichnet. Strandschlosses einzuberufen. Hieraus hat der Regierungs- Kläger geschehen, denn die Ueberlassung des Saales fei geeignet Der Standpunkt, den Philipp Schmitt eingenommen hatte, präsident v. d. Red Veranlassung genommen, den Bürger- gewesen, eine zahlreiche Versammlung gelegentlich der An- wurde vielerfeits verurtheilt, ebenso die Thatsache, daß Vereins­meister, der den Grundsatz Gleiches Recht für alle" wesenheit des Abgeordneten Bebel zu ermöglichen. Mit dem mitglieder an stelle der Ausständigen in Arbeit getreten find. vertreten hatte, disziplinarisch zu bestrafen. In Grundsay Gleiches Recht für alle" habe das Verhalten Mehrere Redner rügten auch, daß Vereinsarbeiten in Druckereien der Antwort, die der Bürgermeister von Kolberg   auf die des Klägers nichts zu thun!!! hergestellt wurden, wo der Neunstundentag noch nicht eingeführt Aufforderung des Regierungspräsidenten, sich zu rechtfertigen, Wir werden nicht verfehlen, dieses Urtheil pflichtgemäß ist. Die allgemeine Ansicht ging dahin, ein großer Theil der gab, heißt es u. a.: als unschäzbaren Agitationsstoff in bürgerlichen wie proletarischen Schuld an den bei Maurer u. Dimmick herrschenden Mißständen Kreisen zu benutzen. treffe das bisherige Personal selbst. Die gründliche Aussprache endete mit dem aus formellen Gründen gefaßten Beschlusse, die Angelegenheit dem Vorstande zur sofortigen Regelung zu über­weisen.

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Versammlungen.

Am Nachmittage des Tages etwa 4 Uhr kam der Herr Landrath von Puttkamer zu mir. Er theilte mir mit, daß er vom Herrn Oberst Hihigrath komme. Seine Aeußerungen waren, soweit sie mir noch erinnerlich, etwa folgende: Wenn die sozial­demokratische Versammlung im Strandschloß stattfinde, tönne Genosse Bebel ersucht uns mitzutheilen, daß es unrichtig Vom Vorstand des Vereins der Berliner   Buchdrucker und die Stadt davon Schaden haben. Die Regimentsmusik sei, wenn in dem Bericht über die am Dienstag Abend in der Schriftgießer wird uns mitgetheilt, daß die Differenzen durch werde dann vor dem Strandschlosse nicht mehr Brauerei Friedrichshain abgehaltenen Versammlung bemerkt Gingreifen der betreffenden Organisationen ihre Erledigung spielen können und anständige Herren könnten wurde: er sei als Referent der Versammlung deshalb fern ge­nicht mehr dahin gehen. Der Herr Oberst habe ihm, blieben, weil er wegen Vorbereitung zu einer längeren Reichs- gefunden haben. Das ausständige Personal der Maurer u. als er zu demselben die letztere Meinung geäußert, erwidert: tagsrede zum nächsten Tage an diesem Abend nicht sprechen Dimmick'schen Buchdruckerei kehrte gestern Mittag an seine Plätze Für dies Jahr habe er, der Oberst, den Vertrag zwischen dem fonnte. Der alleinige Grund seines Fernbleibens sei vielmehr zurück. Kapellmeister des Regiments und der Badedirektion genehmigt gewesen, daß er nicht wagen durfte, am Mittwoch und mit vollzogen. Dabei werde es bleiben müssen. Im übrigen wolle er, der Oberst, sich die Sache überlegen. Der Herr Landrath versuchte mich zu veranlassen, die ertheilte Erlaubniß zur Benutzung des Saales noch zu widerrufen. Ich habe ihm mitgetheilt, was oben deswegen vorgetragen ist, und erklärt: Es bleibe bei der ertheilten Erlaubniß zur Benuzung des Saales. Die Folgen müßten wir abwarten."

Die Versammlung verlief in bester Ordnung. Es war mir bekannt, daß die Sozialdemokraten hier in ihren Ver­fammlungen allgemein eine musterhafte 3ucht und Ordnung beobachten. Ich selbst bin in der fraglichen Versammlung gegenwärtig gewesen nnd nahm mit in dieselbe den Herrn Geh. Baurath a. D. Benoit."

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Abend in einer großen Volksversammlung und am nächsten, Deutscher Holzarbeiter- Verband. In einer Versammlung Nachmittag schon wieder längere Zeit im Reichstag zu sprechen, des Bezirks Often der Zahlstelle Berlin   hielt am 8. Dezentber nachdem ihm der Arzt, nach seiner Rückkehr von der Agitation Herr Joh. Rein einen Vortrag über die englische Arbeiter­aus Schlesien   Mitte Oktober, dringend anempfohlen hatte, sich bewegung. In der Diskussion äußerte sich Siebert im Sinne auf längere Zeit des öffentlichen Sprechens zu enthalten. des Referenten. Müller brachte zur Sprache, daß ein Bürsten­macher, der vom Meister entlassen wurde, weil er sich einen In einer Vereinsversammlung der Stuckateure, Lohnabzug nicht gefallen ließ, mit seinem Gesuch um Unter­worüber in der Sonntagnummer des Vorwärts" berichtet wurde, stügung von der Ortsverwaltung zurückgewiesen worden ist, da hat der Stuckateur Daste mitgetheilt, daß die Kollegen Robert er noch nicht voll berechtigtes Mitglied und mit Beiträgen im Lorenz und Wilhelm Krause   auf dem Bau Lankwigstraße bei Rückstande war. Der Beisitzer in der Ortsverwaltung soll für Koatsförben arbeiteten und es doch Sache der Polizei sei, das Regelung dieser Sache sorgen. Aus den weiteren Verhandlungen gegen einzuschreiten." Dazu schreibt uns der Stuckateur Robert fei noch erwähnt, daß eine Ueberstunden- Angelegenheit, die zwei Lorenz, daß diese Angabe, soweit sie gegen ihn gerichtet ist, Werkstätten betraf, der Kontrollkommission überwiesen wurde, durchaus unwahr sei, und daß erwartet wird, Daske werde und daß man zu zahlreicher Betheiligung an der am 5. Januar " Das Wort wurde auch Herrn Geh. Baurath Benoit ge- seine falsche Mittheilung widerrufen. Unter Beziehung auf diesen bei Fiebig, Große Frankfurterstraße, stattfindenden Versammlung staltiet. Jeder der drei Redner sprach sehr ruhig. Einen Vorfall machen wir die Vereinsvorstände darauf aufmerksam, aufforderte, wo die Kandidaten zur Delegirtenwahl der Tischler­unangemessenen, schimpfenden Ausdrud er daß sie, bevor sie uns Versammlungsberichte zur Veröffentlichung Orts- Krantentasse aufgestellt werden sollen. Iaubte sich in der Versammlung nur ein zusenden, sich erst zu vergewissern haben, ob die darin mit- In der im Bezirk Moabit   abgehaltenen Versammlung, alls Konservativer auftretender Schuhmacher getheilten Beschuldigungen, die von Versammlungsrednern gegen die sehr gut besucht war, wurden Horter, Rosenhain, meister. Zwei Reisende suchten durch laute Zwischen- bestimmte Personen 2c. erhoben wurden, auch zutreffen. van der Haidt, Krüger, Baumann, Pressel, bemerkungen zu stören. Ein in der Nähe stehender, mir als ordentlicher Mann bekannter Maurer und Hausbesizer am 9. d. M. Herr Jahn einen beifällig aufgenommenen worin er die traurige Lage des Arbeiters in der heutigen Ge­Im Verein Deutscher Schuhmacher( Filiale 1) hielt amb a ch imd Neumann zu Mitgliedern der Kontroll- Kom­mission gewählt. Dann hielt Schöpflin einen Vortrag, verwies ihnen solches und bedrohte sie mit Entfernung, worauf Vortrag. Die Fabrikfasfirer wurden aufgefordert, bis Neu­fie fich ferner ruhig verhielten. Es iſt in teiner anderen jahr über alles abzurechnen. Weiter theilte man mit, daß am sellschaft schilderte. Zu der nächsten Bezirksversammlung wird politischen Versammlung hier so ordentlich und ruhig 15. und 25. Dezember Voltsvorstellungen im Nationaltheater Baumann diesen Vortrag fortsetzen. zugegangen, wie in der von Sozialdemokraten be gegeben werden und daß am 5. Januar ein Besuch der Urania Im Verein deutscher Schuhmacher, Filiale Berlin III, rufenen" Was nun die hiesigen Sozialdemokraten anlangt, so sind es stattfindet. Billets zu allen drei Vorstellungen sind bei Spruhl, wurde am 9. Dezember eine Broschüre verlesen und diskutirt Langestraße 95, zu haben. und dann bekannt gegeben, daß bei Schulz. Zimmerstr. 95/96, meist ordentliche, fleißige, sparsame Arbeiter und Handwerker, besonders Bauhandwerker, die, soweit sie Kinder haben, bemüht Der Verband aller in der Metallindustrie beschäftigten noch Billets zu haben sind zu den Vorstellungen des Stüdes Der G'wissenswurm", die am 15. und 25. Dezember von Türk find, solche ordentlich zu erziehen." Arbeiter Berlins   und Umgegend hielt im Saale der Kronen-" Unordentliche faule Arbeiter, Trinker, brauerei eine Bezirksversammlung für Moabit   und Charlotten veranstaltet werden. Am 3. Weihnachts- Feiertag wird bei Zubeil, Lindenstr. 106, eine Versammlung der Filiale III abgehalten, an Männer, die Achtung nicht verdienen, häll burg ab, wo Kollege it fin unter Beifall über Florian Geyer   die sich ein gemüthliches Beisammensein nebst Tanz anschließt. sich der sozialdemokratische Verein hier am sprach. Der Vorsitzende empfahl dann die fleißige Benutzung Näheres wird im Inseratentheil der Weihnachts- Nummer des liebsten fern." der Vereinsbibliothek, die sich für Moabit   und Charlottenburg  im Restaurant Hermerschmid, Perlebergerstr. 28, befindet; Vorwärts" bekannt gegeben, worauf die übrigen Filialen hier­die Ausgabe der Bücher erfolgt dort jeden Montag und durch aufmerksam gemacht werden. Donnerstag abends von 8-9/ 2 Ühr Kollege Stehr forderte noch alle in Moabit   und Charlottenburg   wohnenden Kollegen auf, eine demnächst stattfindende öffentliche Versammlung auch ihrerseits zahlreich zu besuchen.

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" Gerade weil die Sozialdemokratie hier in großer Anzahl ordentliche tüchtige Männer und Bürger sind, wäre es unrecht und unverzeihlich gewesen, ihnen die Benutzung des städtischen Saales zu versagen, dessen Benußung anderen ohne weiteres gestattet worden ist. Dies ist auch die Meinung des Magiftrats und der Badedirektion."

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Der Verein der Zimmerer Berlins   und Umgegend hielt am Sonntag eine Bezirksversammlung für Südost in Nagel's   Salon ab, die sich mit der Frage beschäftigte: Welche Vortheile bietet uns die Verkürzung der Arbeitszeit? Der Referent Obst legte klar, daß die immermehr um sich greifende Maschinentechnik speziell im Bimmerergewerbe unzählige Arbeits­fräfte überflüssig mache und daß die noch beschäftigten Zimmerer durch die kapitalistische Produktionsweise mehr und mehr zu willenlosen Werkzeugen degradirt würden, weshalb es schon aus diesen Gründen nothwendig wäre, eine Verkürzung der Arbeits­

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Leider ist schon versucht, das Bad infolge des fraglichen Der Verein der Berliner   Buchdrucker und Schrift Ereignisses zu schädigen. Im Magiftrate herrscht die Meinung, gießer beschäftigte sich in seiner außerordentlichen Versammlung daß dies geschieht, um event. sagen zu fönnen: Seht wie schlecht am 12. Dezember mit der Firma Maurer u. Dimmick. der Bürgermeister das Interesse der Stadt gewahrt hat. Hoffent Blumenthal verlas zunächst das Protokoll der Sigung, die lich erfahren die gedachten verwerflichen Bemühungen einen Miß der Vereinsvorstand mit dem Personal von Maurer u. Dimmick erfo'g. Insofern ist freilich schon ein Erfolg erzielt, als und den Firmeninhabern abgehalten hat; in dem Protokoll find Euer Hochwohlgeboren selbst sich veranlaßt gefühlt haben, die die bereits bekannten Mißstände jenes Geschäfts ein zeit herbeizuführen, um die Lage der Zimmerer wieder zu heben. Versammlung und das Mittagessen des pommierschen Fischerei gehend dargestellt. Wie Massini sodann berichtete, hat Dazu fei aber erforderlich, daß der noch vorhandene Egoismus vereins, welche im Strandschlofse stattfinden sollten, dort er mit dem Personal und den Firmeninhabern nochmals der Zimmerer falle, denn dieser sei stets der Hemmschuh der Be­atzubestellen und in das Neue Gesellschaftshaus zu eine Konferenz abgehalten, Der Redner empfahl, erst für Verkürzung folgende Propofitionen wegung gewesen. es dann leicht wäre, verlegen. Der Magistrat hier bedauert das sehr; es scheint gemacht wurden: entweder neunstündige Arbeitszeit und Be- der Arbeitszeit einzutreten, ihm das int einer die Lohnforderung nach nicht gerechtfertigt. Wer nicht sitzen will, zahlung nach dem alten Zarif oder 91/2 stündige Arbeitszeit günstigen Periode der Diskussion In schilderte Graman11 wo Cozialdemokraten gesessen haben, oder nicht weilen will, wo und Bezahlung nach dem Tarif von 1891/92. Das Personal zuholen. die übeln Zustände, sich für die solche geweilt haben, der geräth in Deutschland   in erklärte fich für die letztere Proposition, behielt sich aber die die deutschen  Verlegenheit, noch irgend wo Play zu finden. endgiltige Entscheidung vor, bis die außerordentliche Vereins- Arbeiter durch die hier übliche überlange Arbeitszeit ergeben, Jedenfalls darf er auf teiner Eisenbahn mehr fahren. Das versammlung ihr Urtheil abgegeben haben würde. Namens des führte an, daß in einer Anzahl auswärtiger Staaten längst eine hieste Strandschloß ist erheblich ausgebessert und das Neue ausständigen Druckpersonals legte nun Peter 3   nach Selarstellung gesetzlich bestimmte Arbeitszeit besteht, die Ausländer somit einen Gesellschaftshaus ist vor ein paar Jahren beträchtlich erweitert. Der Angelegenheit der Versammlung die Frage vor, ob sie den bedeutenden Schritt weiter sind als das Volk der Denker". Er Da die Bauhandwerker und sonstigen Handwerker hier zahl- Ausstand gutheiße und im Falle der Bejahung die nothwendigen trat dann für die Durchführung der neunstündigen Arbeitszeit reich Sozialdemokraten find, so ist selbstverständlich, Konsequenzen zu ziehen gewillt fei. Für die Buchbinder erklärte ein und legte sehr viel Gewicht auf die Theilnahme der Arbeiter daß die Bauten und Besserungen sowohl an der einen wie an Lindemann, daß diese noch die Entlassung des jetzigen an der gewerkschaftlichen Organisation, denn durch diese sei eine der anderen Stelle mindestens theilweise von Sozial- Personals und die Einstellung des ausständigen Personals fordern. Besserstellung der Arbeiterklasse schneller zu erreichen als das Dummer fritisirte demokraten ausgeführt sind. Was wir essen und Sollten jetzt nicht alle eingestellt werden können, so sollte die Ge- sonst. Verhalten der Arbeitsstellen und hielt es für trinten, ist, wenn die Sachen in Fabriken, Brauereien u. f. w. Schäftsleitung die übrigen später berücksichtigen. Neueinstellungen Bimmerer auf Arbeiten erfordert haben, der Regel nach von Sozial- follten nur durch die Arbeitsnachweise der betreffenden Organi  - nöthig, daß stets und ständig, wo es auch sein mag, für die demokraten hergestellt. Unsere Kleidung und deren fationen erfolgen und Entlassungen wegen der Arbeitseinstellung gewerkschaftlichen Interessen agitirt wird. Ein Vorschlag Hoff's. Etoffe find jedenfalls theilweise Ergebnisse der Thätigkeit nicht vorgenommen werden dürfen. Die Sache des Geschäfts Diskutirabende einzurichten, fand keine Unterstützung, da eine sozialdemokratischer Arbeiter. Man fann in feinem vertrat Dimmick, der darauf fußte, daß gegen die Arbeits- reichhaltige Vereinsbibliothek zur Verfügung stehe, die den Mit­neuen Hause mehr wohnen, an welchem nicht Sozial ordnung vom Personal seinerzeit teine Ausstellungen gemacht gliedern genügende Aufklärung verfchaffe. Fischer machte demokraten mitgebaut hatten. Kurz, Sozialdemo- worden wären, wie sich dies nach den jetzigen Beschwerden doch noch auf die am 15. d. M. stattfindende öffentliche Versammlung traten fann niemand in Deutschland   mehr ganz ver gehört hätte. Der Vereinsvorstand hätte weniger die Absicht aufmerksam, wo gleichfalls das Thema Verkürzung der Arbeits­foll und erfuchte um rege gehabt, die 9stündige Arbeitszeit wieder einzuführen, sondern zeit" verhandelt werden und Betheiligung an dieser Versammlung. Der Regierungspräsident antwortete auf diesen mehr, die Firma so viel wie möglich zu schädigen. Die Quer- Agitation Bericht u. a.: treibereien würden nicht eher aufhören, bis ganz andere Maß- Lehmann berichtete über Mißstände bei den Ausstellungs Ein Beamter, welcher die Zwecke der sozialdemokratischen regeln ergriffen werden würden. Er laffe nunmehr jede arbeiten, führte über mangelhafte Beachtung der Unfallverhütungs­Partei, sei es direkt oder indirekt, bewußt unterstüßt und zu ihrer Rücksicht hinsichtlich derjenigen fallen, die im Dunkeln Vorschriften Klage und schloß mit dem Wunsche, jeder dort Weiterverbreitung beiträgt, handelt pflicht widrig. Wenn fischen wollten, und erflärte, daß in in seinem Geschäft Beschäftigte möge in dieser Beziehung Material sammeln, das Sie zu Ihrer Rechtfertigung anführen, daß einzelne Mitglieder jest folgende Arbeitsbedingungen herrschen: neunstündige Arbeits- dann durch den Vertrauensmann der Deffentlichkeit bekannt der sozialdemokratischen Partei ein einwandsfreies chriftliches zeit, Anfangslohn 27 M. und fernere Berechnung nach gegeben werden solle. Nachdem vom Vorsitzenden die Anwesen­gewarnt Leten führten, und daß diesen braven Leuten gegenüber die Ver- dem 1890er Tarif mit dem Lokalzuschlag von 331/3 pet. Philipp den vor unüberlegten Aeußerungen weigerung des städtischen Saales ein unverzeihliches Unrecht und Schmitt sprach sich dahin aus, daß Maurer u. Dimmick die worden waren, schloß die wichtige Versammlung mit einem bes ein ungerechtes und unchristliches Werk gewesen wäre, so bisherige Arbeitszeit und die gezahlten Löhne wegen der Kon- geisternden Hoch auf die moderne Arbeiterbewegung. haben mich diese Einwände aufs höchste be- furrenz nicht inne halten können. Wenn die Firma ihren Ver- Im Sozialdemokratischen Verein in Rigdorf sprach am fremdet." pflichtungen nachgefommen sei, wie geschehen, so hätte das Per- 10. Dezember Faber über das Thema: Der Staat und die Der Regierungspräsident setzte dann gegen den Bürger- fonal fein Recht gehabt, die Arbeit einzustellen. Tausende von Arbeiter. In der Diskussion äußerten sich Regerau, Hoppe meister, der in dieser Sache das Ber- Kollegen müßten zu gleichen Bedingungen arbeiten.( Wider- und Ostermann im Sinne des Referenten. Dem Unter­wie spruch.) Im weiteren Verlauf der Verhandlungen tam es zu stüßungsgesuche eines bereits seit einem Jahre an der Proletarier­andere Menschen zu behandeln, als Disziplinarstrafe scharfen Auseinandersetzungen mit Dimmick. Dieser machte dem krankheit leidenden alten Parteigenossen, dessen Frau arbeitslos eine Geldbuße von 90 M. fest, wegen gröblicher Bentralvorstande wie auch dem Berliner   Verein den Vorwurf, ist wie er, wurde durch einstimmige Bewilligung von 20 Mark Pflichtverletzung! Die Beschwerde des Kolberger daß sie ihre Drucksachen in sogenannten 10 Stunden- Druckereien entsprochen. Reter au machte dann darauf aufmerksam, daß Bürgermeisters gegen diese Verfügung wurde vom Ober- Brafi- anfertigen lassen. Ihm Ihm wurde erwidert, daß die Ar- nächsten Sonntag in der Neuen Welt, Hasenbaide, eine Volts­nur bei Vereins- Mitgliedern hergestellt werden. denten der Provinz Pommern zurüdgewiesen; die Klage beiten geçen den abweisenden Bescheid hatte am Freitag das Ober- Unter diesen hätten sich auch Maurer u. Dimmick befunden, Verwaltungsgericht zu erledigen. diese hätten aber Arbeiten geliefert, die nicht zu brauchen ge­In der gestrigen Verhandlung wurde der Kläger durch den wesen wären. Darum seien ihnen die Arbeiten entzogen worden. Stadtrath Proich wit aus Kolberg  , die Regierung durch den Im allgemeinen wurde die Geschäftspraxis von Maurer u. Regierungsrath Dieterici vertreten. Nach längerer Berathung Dimmick einer sehr scharfen Kritik unterzogen. Weiter tadelte verkündete der Vorsitzende, Oberverwaltungsgerichts- Präsident' man die Thätigkeit des dortigen Geschäftsführers Wagner.

meiden."

brechen beging, die nemokrate

versammlung abgehalten wird, für deren zahlreichen Besuch die Parteigenoffen recht thätig fein möchten. Die Unterstützung der Parteifpedition machte man jedem Genossen zur Pflicht. Zum Schluß wurde eine Anfrage betreffs der nächsten Maijeier ents sprechend beantwortet.