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Der Ortsvorstand
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In Holzminden ( Braunschweig ) war vom Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold der Bau eines Ebert Dentmals ge plant. Die Stadtverordneten von Holzminden suchten den Plan zu erweitern, indem sie den Bau einer Jugendherberge, die als Reichspräsidentenhaus gedacht war, befürworteten. Es sollte aus der Ebert Ehrung eine Ebert Hindenburg Gedenkstätte werden. Infolgedessen beteiligten sich auch unter stillschweigender Duldung der Stahlhelm- Bundesleitung in Magdeburg der Stahl helm und der Jungdeutsche Orden in Holzminden an der Ausarbeitung der Entwürfe. Neben der Jugendherberge sollte der Bau u. a. Wohnungen für Kriegsverlegte enthalten. Die Stahlhelm Bundesleitung hat jetzt, da ihr Bedenken gekommen find, Einspruch erhoben. Der Vorstand der Stahlhelm Ortsgruppe Holzminden wurde abgelegt. Der Stahlhelm schied gleichzeitig aus der Denkmalstommission aus. Als Begründung für dieses Berhalten wird auf die Vorgänge in Breslau verwiesen, mo das Reichsbanner sich geweigert hat, am Empfang des Reichs präsidenten teilzunehmen.
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Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold", das am Sonntag in Holzminden eine Kreistonferenz abhielt und sich mit der Angelegenheit befaßte, hat folgende von dem Landtagsabgeordneten Thiele. mann norgelegte Entschließung angenommen:
,, Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold begrüßt mit aufrichtiger Freude die Flucht des Stahlhelm aus dem Drisausschuß Holzminden zur Errichtung eines Reichspräsidentenhauses. Die gehäffige Kampfesmeise der Stahlhelm- Führung gegen die Republit und gegen die Reichsleitung des Reichsbanners hätten Konflikte für die Zukunft so wie so sehr mahrscheinlich werden lassen. Das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold wird nunmehr den Bau eines Reichspräsidentenhauses mit tatfräftiger Unterstüßung der Behörden und der republikanischen Berbände und Parteien allein meitertreiben und hoffentlich zum guten Ende führen."
Der Stahlhelm, der in feiner letzten Ausgabe erst wieder eine Resolution eines Landesverbandes veröffentlicht, die die Worte enthält: ir haffen diesen Staat", fonnte fich unmöglich mit ganzem Herzen an der Ehrung, die dem Repräsentanten dieses Staates gilt, beteiligen. Die Teilnahme war auch nur erfolgt, um eine Ebert Ehrung unmöglich zu machen. Der Austritt des Stahlhelm und die Entschließung des Reichsbanners schaffen wieder flare Berhältnisse.
Unsere Erzählung,„ Die Befreiung der Hilde Fernleifner", erreicht Ende dieser Woche ihr Ende. Unsere Leser haben mit Spannung das Schicksal des jungen Wiener Mädchens verfolgt. Anfang der fommenden Woche beginnen wir mit der Beröffentlichung einer der bedeutendsten Schöpfungen der neueren Zeit des Rennfahrer- Romans
Giganten der Landstraße."
Von André Reuze,
ins Deutsche übertragen von Fred A. Angermayer. Diefer Roman schildert in glänzender Form das große Rennen Tour de France ", das alljährlich in Frank reich veranstaltet wird und die Teilnehmer durch das ganze Land führt. Es ist nicht das Schicksal eines einzelnen, das wir hier miterleben. Wir bliden viel. mehr hinter die Kulissen der Berufsrennfahrer über. haupt, wir erfahren, wie das fapital es auch hier verfteht, lebendige Menschen seinen Profitintereffen nuh. bar zu machen./ Giganten der Menschheit" ift dem ergänzen äußerst wirkjam den Tegt.
Schiedsspruch für die Geeschiffswerften.
soise
Theater i. d. Königgräger Straße.
Als Mann ohne Tendenz will Hermann Ungar das Trauer:| lings ermordet wird, unterdrückt der rote General die Stimme des spiel der sowjetrussischen Revolution dichten. Er will auch gar nicht zugeben, daß er an Menschen und Zustände des wirklichen Rußlands gedacht hat. Die russische Revolution soll ihm nur als ein Ereignis dienen, das die letzten revolutionären Strömungen unserer Zeit symbolisiert. Und schließlich will er zu feiner Partei schwören, weder zu einer revolutionären noch zu einer reaktionären. Wird er richtig verstanden, dann interessiert ihn nur das Schicksal eines einzigen Menschen innerhalb so schwerer Umstürze und dazu höchstens noch die Menge der übrigen Persönlichkeiten, die entscheidend auf das Leben seines dramatischen Hauptspielers einwirken.
Doch selbst ein Dichter, der einen so brenzlichen Stoff wie eine Revolution anfaßt, ist nicht aus Afbest. Herr Ungar tommt in Hige, indem er seinen roten General heldenhaft aufsteigen und tragisch untergehen läßt. Der rote General ist Bodfamjenfti, ein Jude, ein fluger Kopf, ein Generalstabsgehirn, ein Akademiker, der zum
Von links nach rechts: Direktor Barnowsky, Fritz Kortner , Hermann Ungar und Regisseur Engel bei einer Regiebesprechung. obersten Chef der roten Armee ausgeloft wirb, nachdem der zaristische Krieg mit all seinen politischen und dynastischen Folgen verloren war. Der Dramatiker macht diese ganz genauen Zeitangaben, so daß man auf das Borbild Trogti gestoßen wird. Der Kommentar, den Ungar zu feiner Tragödie fiefert, paßt nach alledem nicht genau zu dem, was fich aus dem Drama und seinen realistischen Begebenheiten entnehmen läßt.
Bluts. Nur den Befehl seines Amtes will er hören. Gehorchen will er allein dem revolutionären Schwur, der ihm gebietet, die Feinde der roten Sache auszurotten. Und es wird die durchaus verständliche Tragit des roten Generals, daß er die Trennung zwischen seinem Amt und seinem Herzen nicht absolut und messerscharf vollziehen fann. Ihm wurde ein unschuldiger Vater gemordet, und der Mörder ist sein stärkster politischer Konkurrent, Bonklin, der rote Divisionär, der Bauernführer, der instinktmäßig das Generalstabsgehirn Bodłamjenstis haßt; Bongtin ist der Athlet des Volkes, der Phrasendrescher, der von leinem Blutvergießen zurüdichredende Drauf gänger. Gewalt gegen Gehirn, das ist der Kampf. Ungar müßte ein ganz fehlerloser Psycholog und mächtiger Gestalter sein, um dies Problem dramatisch zu lösen. Es gelingt ihm aber nicht, in die dunkelsten Geheimnisse der Menschennatur hinunterzugreifen. Er ersetzt die seherische Ahnungskraft durch eine lobenswerte juristische Objektivität. Licht und Schatten fallen gleichmäßig auf den jüdischen General und den christlichen Divisionär. Die Folge dieser so rechtsphilosophisch ausgewogenen Tendenzlosigkeit ist merkwürdig. Man verwünscht den allgerechten Dramatiker. Man findet, daß er nicht Fleisch und Fisch ist. Er läßt es zu, daß der des Mordes überführte Bonglin Sieger bleibt. Das Komitee der Boltsbeauftragten hält den viehischen Kerl, damit die sowjetistische Einigkeit nach außenhin nicht tompromittiert wird. Der edle Bodfamjenski wird schließlich noch durch einen ehemaligen Leutnant des 3aren niedergefnallt. Mehr noch, dieser Fememörder hat früher die Geliebte des roten Generals, ein wanfelmutiges schwachsinniges Persönchen, als erster beseffen. Berfolgt von ihrem ehemaligen Liebhaber, wird dieses naive Fräulein Serafima die unschuldige Ursache für den Tod des roten Generals.
Es hat sich an dem Dramatiker Ungar gerächt, daß er sehr wirkliches Revolutionsland zum symbolischen Schauplatz einer auch nur symbolisch erfundenen Intrige machte. Die traurige Brivatgeschichte des roten Generals interessiert deshalb so wenig, weil wir den Dramatifer mit Hilfe der viel großartigeren Weltgeschichte andauernd tontrollieren müſſen,
Erich, Engel inszenierte falt und geschäftsmäßig und darum richtig. Denn der Dramatiker, Ungar legt seinen Dialog und die Ereignisse durchaus nüchtern an. Alle sprechen, furz und ohne Lyrit, fie sprechen leider nur psychologisch unwahrscheinliches. Da der Myftizismus des dramatischen Individuums ganz ausgeschaltet ist, und da außerdem noch der politische Kopf des Dramatikers bei der Einfädelung der politischen Situationen versagt, muß der Regiffeur durch naturalistische Theatermittel nachhelfen. Er rettete dadurch den Effekt mancher Szene, schadete aber dem geistigen Gehalt des Dramas. Frizz Kortner spielt den jüdischen General, Ferdinand Kortner strogt von Intelligenz, er repräsentiert wundervoll die krankhaft reife, pon Gedanken überlastete Jugend. Hart ist prachtvolle Landsknechtgestalt und Banditenkraft. 1 Max Hochdorf .
Der jüdische rote General ist ein sehr tonsequenter Sowjet- art den roten Mörder. Es spielt wirklich Gehirn gegen Muskel. funktionär. Reinen Zoll weit weicht er pon der fofort erfaßten Dogmatit seiner Partei ab. Selbst in dem Augenblid, da sein eigener Bater, das polnische Dorfiüdlein, von den roten Rameraden meuch
Freier Männerchor Berlin.
Gaalbau Friedrichshain.
Der Freie Männerchor Berlin" hat zu seiner Stifpitungsfeier eingeladen, die Berliner Liederfreunde", die ,, Singe Gemeinschaft am Wedding " und der Fried rich- egar Chor" wirften mit. Der Saalbau Friedrichshain ist dicht besetzt, nachmittags um fünf, auch an diesem sommerlich| strahlenden Septemberſonntag. Fragen wir noch nicht, wie oft Lieder in dem Konzertwinter, der vor uns liegt, in den Sälen des Westens eine Hörerschaft zählen werden, so treu und andächtig, wie wir sie versammelt finden, so oft unsere Arbeiterchöre rufen. Der Gebante der proletarischen Chorgemeinschaft, Sänger und Hörer einend, wirbt nicht vergeblich in Berlin , das dürfen wir immer wieder mit Genugtuung feststellen.
Hamburg , 17. September. ( Eigenbericht.) Wie wir erfahren, wurde am Sonnabend in später Abendstunde non dem eingefeßten Sonderschlichter Dr. Stengel mit seiner alleinigen Stimme ein für die Berftarbeiter nach Auffaffung der Arbeitervertreter geradezu urmöglicher Schiedsspruch gefällt. Bon den geladenen Barteien waren erschienen: die norddeutsche Gruppe des Gesamtverbandes Deutscher Industrieller, Abteilung Seeschiffs werften, und die für die Seeschiffswerften zuständigen Arbeitnehmer organisationen, niit Ausnahme des Vertreters des Deutschen Holz arbeiterverbandes. Zu dem gefällten Schiedsspruch haben sich die Parteien in den fommenden Tagen zu äußern. dibin
Looping the Loop.
Jines
Universum, Lehniner Plah.
Zur Eröffnung des zweckmäßigen, so geschmadvollen Hauses am Lehniner Plaz hat man sich einen Zirkusfilm verschrieben, der in seinem Genre ein regelrechter Standal ist. Der Regiffeur Arthur Robinson und Robert Liebmann schrieben das Manuskript. Es muß geradezu traurig stimmen, daß zwet so routinierte Filmmenschen bei ihrem Publikum nicht das allergeringste Nachdenken voraussehen.
Sie fafeln von einem berühmten Clown, der ängstlich seinen Beruf verbirgt, da Frauen Clowns nicht lieben. Diese Tatsache tritt freilich nur in Erscheinung, wenn der Clown eine fleine, gehegte Eristenz ist, aber einem Spaßmacher von Weltruf, der Riesen gagen bezieht, dem steigen allerorts die Weiber nach. Doch hier bettelt er um die Liebe eines fleinen, unbedeutenden Persönchens, das zwischen den Liebhabern hin- und herpendelt. Um die Sache noch etwas gruselig zu machen, ist bewußte Dame( dazu gehören feine artistischen Borkenntnisse, so wird man nämlich durch den Tert belehrt) unter der Zirtustuppel als Fänger tätig. Sie läßt den Todesspringer abstürzen; natürlich tut er sich dabei keinen Schaden. Zum Schluß geruht sie, den Clown zu heiraten.
Werner Krauß spielt den Clown. Um für diesen großen Darsteller eine Rolle zu haben, braucht man sich doch nicht aus gerechnet am Zirkusmilieu zu verfündigen, das so vell Leben und unausschöpflicher Reize steckt. Zudem muß der arme Werner Strauß feine Rolle als Liebhaber ernst nehmen, obwohl doch dieser Clown ein Pathologe ist, der als franter Mensch gezeichnet werden müßte. Marmid Barb, der ewig liebelnde Artist, muß laut Regie befehl farblos bleiben. Das ist eigentlich eine Beleidigung für Werner Krauß , denn der fann Gegenspieler vertragen. Jenny Jugo , die weibliche Hauptdarstellerin, spielt überhaupt nicht, fie trägt schöne Kleider und zwei ziemlich prall fizende Trifots. Hundertfaches Lob aber verdient der Photograph Carl Hoffmann . Seine Reise nach London ist eine Spigenleistung, man fönnte sie getrost aus dem Film schneiden und fie allein zeigen, sie würde e. b. überall Begeisterung meden,
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( Neues Theater am 300.)
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Welchen fünstlerischen Gestaden das Neue Theater am 300 zufteuert, das weiß nur der Direttor Gorter, der auf naturalisti. sche Schauspiele leichtfüßige Operetten und jezt Was ihr wollt" folgen läßt. Das auf fröhlichen lebermut und auf Bortwizelei gestimmte Luftspiel Shakespeares ist den Berlinern aus zahlreichen Inszenierungen in guter Erinnerung; unvergeßlich bleibt die Biola der Elisabeth Bergner . Ihre hingebende Bartheit und rührende Zerbrechlichkeit deckte alles Primitive, Derbe und Unwahrscheinliche des Lustspiels zu. Fehlt eine solche Darstellerin, so muß die Kunst der Regie den Abstand zwischen findlichem Fastnachtsult und heutigem Beitgeschmad überbrücken.
Herr Gorter bringt eine sorgsam vorbereitete Aufführung heraus. Das ist zu wenig. Die Luftigkeit der Rüpelszenen muß ins Parkett überspringen. Bei Gorter ist es so, daß sich die Darsteller halbtot lachen und die Mehrzahl der Zuschauerschaft dem getrampften lleberschwang der Bühne faffungslos gegenüberfigt. Bir brauchen mehr als Kasperletheater und Hansmurftiaden. Sicher strömt in Erifa Dernburg Theaterblut. In einigen Bildern verfprüht ihre Biola die jugendhafte Frische, die man von der Pagenrolle erwartet. Sie fpielt routiniert und frei. Von der Figur muß aber mehr hin. reißender Charme ausgehen, wenn sie gutmachen will, mas der hölzerne Narr des Richard Gorter und der intrigantenhafte Malvoli des schwerblütigen Paul Günther fündigen. Es ist eine Shakespeare- Vorstellung, deren Eristenzberechtigung auch nicht die übermütigen Capriolen der Curt v. Bolomity, Karl Izer und Hertha Ruß erweisen. Dgr.
Beinahe ein Lustspiel.
Die künstlerischen Darbietungen der Feier hielten sich nicht durchweg auf gleicher, doch auf durchaus achtbarer Höhe. Der Freie Männerchor selbst er hatte nur zwei Nummern des Bro. gramms für fich in Anspruch genommen, je zwei waren jedem der Gaffchöre eingeräumt, und als letzte gab es ein Maffensingen: Uthmanns Empor zum Licht!" dieser Männerchor also, nicht start an Mitgliederzahl, wie es scheint, tut einstweilen wohl recht gut daran, sich nicht an allzu anspruchsvolle Aufgaben zu wagen; aber er gibt gute, reinliche, gewissenhafte Arbeit, und ein polfs liebartiges Stüd, der Schweinauer Tanz", von Moldenhauer, brachte ihm viel herzlichen Beifall, ihm und seinem Chormeister Hans Greiber, der auch vertretungsweise, an Stelle des ertrantten Chormeisters Alfred Göpel, die Leitung der Berliner Liederfreunde übernommen hatte. Diese boten Proben ihrer bemerkenswerten Chorkultur, gepflegtes Piano und weichen, vollen Klang der liegenden Akkorde, vor allem in Mathieu Neumanns, des jüngst verstorbenen, Nachtstück ,, hagen ", einer etwas umfänglichen Chorballade, in der manche Stimmung mit Glück und zweifellofer Begabung getroffen, in der aber die Gefährlichkeit der Gattung zu spüren ist. Es tomponiert sich bequem an solchem Text entlang, aber das Ganze verfällt in Einzelheiten. Der Friedrich Hegar - Chor unter seinem Dirigenten Hans Rohrbach hatte aus feinem Repertoire Uthmanns Sturm" ins Programm aufgenomTrianon Theater. 3u findlich die Berwicklungen, überhaupt men, fand aber vor allem in Stücken wie Flemmings flangvoll gefeßtem Freundschaft und Liebe" Gelegenheit, seine oft gewür. digten Vorzüge zu bewähren. Eine Freude aber war es, den gemischten Chor der Singe- Gemeinschaft am Wedding ( Dirigent Dscar Rachow) mit frischen Stimmen und reinem Ton Philipp Nicolais Bächterruf", von Bach bearbeitet, fingen zu hören. Zwischendurch, als lleberraschung vor der Bause, vom ganzen Haus lebhaft begrüßt, erschien das Ebert.manz- Quartett auf dem Podium, das oft und gern gehörte. Eine andere Welt plöglich, 13. und 16. Jahrhundert, Komm. o tomm" von Adam de la Hale und Landsknechtsständchen" von Orlandi di Lasso, an mutige, funstvolle kleine Sachen, mit Geschmack und Musikalität vorgetragen, und mit gutem Zusammenflang der sicher aufeinander eingestellten und eingesungenen vier Stimmen. Doch nach der Pause, als immerhin noch die Hälfte des Programms zu bewäl tigen war, ging es in die achte Stunde, und nach dem Singen follte noch Ball sein. Man hatte allerdings verspätet, erst halb sechs, begonnen, und das mag gewiß sehr triftige Gründe gehabt haben; aber auch an einem freien Sonntagnachmittag wüßten wir aufrichtig gesprochen, die halben Stunden besser zu vermenden als zum Warten.
Die Jaffrumentensammlung der staatlichen akademischen Hochschule für Mufit, Charlottenburg , Fasanenstraße 1, bleibt wegen Bauarbeiten bis Ende des Monats geschlossen.
Sybille?.. Ausgeschlossen" im Trianon Theater. Man staunt. Dieses Stück des Herrn Gyula Somogyi erlebt eine lange Reihe von Aufführungen. Dadurch ist es allerdings nicht besser geworden, auch nicht durch die lebersiedlung ins die ganze Handlung. Uebrigens ist der Gedanke, den der Ehemann aufgreift, die Treue seiner Frau durch einen Freund prüfen zu laffen, durchaus nicht von originellem Reiz und noch weniger der Schluß: die Frau betrügt wirklich ihren Mann. Das hat man schon gefehen in Filmfomödien, in Baudevilles oder in Magazinnovellen gelesen. Nein ,, Sybille? Ausgeschlossen" ist nicht von Einfällen gesegnet, ein Beinaheluftspiel von alt erprobter Technit und mit einem Dialog, der so gern geistreich sein möchte.
Das Trianon- Theater übernahm die Dekorationen aus der Tribüne und besezte die Rollen mit anderen Darstellern. Es wird nun brav und tüchtig gespielt. Aber Flofina von Blaten, Hans Edmund und Mag Schmad, die Bertreter des Ehedreieds, vergröbern die Wirkungen und spielen noch handfester Theater als die Schauspieler in der Tribüne".
Fünfundzwanzig Jahre Deutscher Bühnen- klub. In diesem Herbst begeht der Deutsche Bühnen- Klub die Feier feines 25jährigen Bestehens. Anläßlich dieses Jubiläums find mehrere große Veranstaltungen vorgesehen. Die erste findet am 22. September im Kaiserfaal des 300 als Empfangs- und Gesellschaftsabend statt. Prominente Künstler haben ihre Mitwirkung zugesagt, so u. a. von den Berliner Staatstheatern Elisabeth Grube , Frieda Leider und Frierdich Schotr; von den Reinhardt- Bühnen wird Moissi seine Kunst in den Dienst des Klubs stellen. Die Kartenausgabe in Setretariat des Deutschen Bühnen- Rubs hat begonnen,