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Klärung in Amsterdam .

Die Reorganisationsfrage des JGB.

Der allgemeine Ausschuß des JGB. tritt am 25. und 26. Sep­tember in Amsterdam zu einer Sizung zusammen, die in der viel diskutierten Reorganisationsfrage endlich flare Verhält­nisse schaffen wird. Es handelt sich dabei in erster Linie um die Gigverlegung, um die Person des fünftigen General fekretärs und um die Wahl eines Vorsitzenden des JGB. Der Sitz des JGB. soll nach einem Antrag des Vorstandes in Amsterdam bleiben. Der Vorstand verkennt nicht, daß auf dem Bariser Kongreß mancher beachtliche Grund für die Berlegung Des Sizes angeführt worden ist. Gleichwohl ist er für ein Berbleiben des Sizes in Amsterdam ; denn der Name Amsterdam ist all­mählich zu einem Symbol gegenüber Moskau geworden, und eine allgemeine Einigung in der Frage der Verlegung des Sizes ist gegenwärtig ummöglich. Wie die Dinge im Augenblick liegen, wären Berbitterungen und Verstimmungen bei einer Sigverlegung unvermeidlich gewesen. Dazu durfte es aber in einer Zeit, in der alles auf die Geschlossenheit des internationalen Proletariats an­tommt, nicht fommen.

Als Generalsekretär ist vom Vorstand Sassenbach in Bor­schlag gebracht worden. Sassenbach ist bereits seit einer Reihe von Jahren Sekretär des JGB. Nach dem Pariser Kongreß hat, er interimistisch die Gesamtleitung der Geschäfte übernommen. Trotz seinen 61 Jahren ist Sassenbach, der bereits seit Jahrzehnten mitten im Gewerkschaftsleben steht, noch rüftig und frisch. Er ist mit dem komplizierten Apparat des JGB. durch langjährige Praris aufs beste vertraut. Auch in den Ländern nichtdeutscher Zunge hat Sassenbach

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sich viele Sympathien zu erwerben gewußt. Somit kann der Vor­schlag des Vorsitzenden als eine in jeder Beziehung glückliche Lösung bezeichnet werden.

Zum Vorsitzenden des JGB. hat der orstand dem All­gemeinen Ausschuß den Generalsekretär des britischen Gewerkschafts­bundes, Citrine, vorgeschlagen. Es besteht kein Zweifel, daß der Allgemeine Ausschuß diesem Vorschlag zustimmen wird, so daß damit auch diese Streitfrage nach den vielen Debatten des letzten Jahres abgeschlossen sein dürfte.

Die große Amsterdamer Ausschußsihung ndet eine weit günstigere Situation vor als der Pariser Kongreß. Paris stand noch bis zu einem gewissen Grade unter den Nachwirkungen des großen britischen Generalstreifs und unter den Folgen der Massenarbeitslosigkeit in verschiedenen europäischen Ländern, vor allen Dingen in Deutschland. , Heute befindet sich die internationale Gewerkschaftsbewegung wieder im Aufstieg Nicht nur aus Deutschland , auch aus den anderen dem IGB. geschlossenen Län­dern werden namhafte Mitgliederzunahan en gemeldet, fo nicht zuletzt aus Desterreich und den Niederlande Nur Belgien und Spanien weisen einen Rückgang auf. In Belgien ist der Rückgang jedoch nur unbedeutend und lediglich eine Folge der Wirtschaftskrise. Im allgemeinen steht die belgische Gewertschaftsbewegung nach wie vor gefestigt da. Ueberall verstärkt sich der Eindruck, daß der Tief­punft überwunden ist. Der JGB. st heute mit seinen 13 Millionen Mitgliedern wieder mehr denn jedinen internationalen Machtfaktor dar.

Die Verhandlungen im Braunkohlenbergbau. die Unternehmer also einen Abbau des Gogiallohnes. Sie

Die Unternehmer wollen abbauen.

Die Parteiverhandlungen zur Neuregelung der Löhne, der Arbeitszeit und des Manteltarifs des mitteldeut. schen Braunfohlenbergbaues, die am Montag in Berlin begannen, find am Dienstag im Reichsarbeitsministerium zu Ende

geführt worden. Eine Einigung fonnte nicht erzielt werden.

Infolgedessen trat sofort die Schlichterfammer unter dem Borsiz des Ministerialrats Hauschild vom sächsischen Arbeits­ministerium zusammen. Die Schlichterkammer ist diesmal auf­fallend start. Sie umfaßt 14 Beisitzer. Der Streitstoff ist außer= ordentlich umfangreich. Es ist daher mit einem Abschluß der Schlichtungsverhandlungen vor Mittwoch abend nicht zu rechnen. Besprochen wurden am Dienstag bei den Schlichtungsverhandlungen die Arbeitszeitfrage und ein Teil der Lohnfrage.

Die Unternehmer haben weder für die Arbeitszeit noch für den Lohn irgendwelche Vorschläge gemacht ein Zeichen, daß sie über­ein Zeichen, daß sie über­haupt nicht entgegenkommen wollen. Da, wo sie etwas vorgeschlagen haben, wollen sie die Arbeitsverhältnisse noch verschlechtern. So möchten sie die Gruppe der Jugendlichen mit drei Ferientagen von 17 bis zu 21 Jahren erweitern, d. h. einem Teil der Jugend­lichen den Urlaub fürzen. Weiter fordern sie, daß die Be­triebe künftig fein Frauen- und Kindergeld mehr zu zahlen brauchen, wenn der Bergmann mehr als zehn Tage frank ist. Hier erstreben

begründen ihre Forderung mit einem Hinweis auf das Knapp schaftsgeld, das nach ihrer Auffassung bereits als Hilfe genügt.

Daß ein Abbau des Soziallohnes und eine Verschlechterung des Urlaubs der Jugendlichen für die Bergarbeiterorganisationen völlig undiskutabel ist, braucht nicht erst besonders betont zu werden. Die Arbeitsbedingungen für Jugendliche im Bergbau sind im Vergleich zu anderen Berufen ohnehin sehr wenig erfreulich. Wollen die Braunkohlenunternehmer die jugendlichen Arbeitskräfte systematisch aus dem Bergbau vertreiben?

Die Nöte der Zwischenmeister. In der Damen -, Kinder- und Wäschekonfektion.

Ein erschütterndes Bild kaum glaublicher Pohnbrüderei entrollte der Vorsitzende des Zentralverbandes der Lohngwerbe treibenden der Bekleidungsindustrie( zwischenmeister) och fchild in einer öffentlichen Versammlung, die der Verband zum Montagabend für seine Mitglieder aus der Blusen- und Kleider­fonfektion einberufen hatte. Obwohl der Zentralverband mit dem Fabrikantenverband

Willkürlich fezen fie die Breffe feft. Der Redner führte einige Falle an, wo für Kleider den Zwischenmeistern Löhne von 57 und 58 Pf. pro Stunde bezahlt wurden, während sie selber laut Tarifvertrag ihren Näherinnen pro Stunde 60 Pf. Lohn zahlen müssen. Diese miserable Bezahlung zwingt die Zwischenmeister samt ihren Familien­angehörigen dazu, vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein zu schuften, um nur das Notwendigste zum Lebensunterhalt erwerben zu fönnen.

Die Zwischenmeister, so betonte der Referent mit Recht, haben es selbst in der Hand, diesen Zuständen ein Ende zu bereiten, indem sie den Unternehmern mehr Rückgrat zeigen. und nicht jede Arbeit um jeden Breis annehmen. Vor allem müßten sie sich erst einmal zu der Erkenntnis durchringen, daß sie keine Unter­nehmer besonderer Art, sondern auch nichts weiter als Arbeiter sind. Nur durch den vollständigen organisatorischen Zusammenschluß wer­den sie eine Verbesserung ihrer Lebenslage durchsetzen können.

Der Redner trat noch entschieden für die Befreiung von der Umsah- und Gewerbesteuer ein und forderte die Ver­sammelten auf, aus den Zwangsinnungen auszu treten, wozu nur ein Antrag notwendig ist, den die Organisation an die zuständigen Stellen weiterleitet.

Streit in der belgischen Metailindustrie.

In Gent haben am Montag 10 000 Metallarbeiter die Arbeit niedergelegt. Nach Gerüchten soll die Ausrufung des Generalstreits der Metallarbeiter bevorstehen.(?)

SPD - Fraktion der Arbeiter, Angestellten und Beamten be'm Bezirksamt Lichtenberg . Heute, Mittwoch, 19% Uhr, Mitgliederversamm­lung im Lofal Wegener, Frankfurter Allee 236. 1. Bortrag über Die politsche Lage". Referent: Genosse Mag Sendemann . 2. Verschiedenes. Alle Fraktionsmitglieder müssen erscheinen. Der Fraktionsvorstand. Achtung, Epinnstoffabrik und Armit Zehlendorf ! Am Donnerstag, dem 20. Gepetriber, 15% Uhr, im Restaurant Waldschlößchen" Seehof, wichtige Fraktionsversammlung aller SPD. - Genossen. Niemand darf fehlen. Der Fraktionsvorstand.

Zentralverband der Hausangestellten.

Morgen, Donnerstag, 20 Uhr, in den Johann- Georg- Sälen, Salenfee, Johann- Georg- Straße 19. Versammlung aller in der Hauswirtschaft tätigen Angestellten. Die neue Vorlage eines Gesches für Hausgehilfinnen". Refe. rentin: Reichstagsabgeordnete Frau Johanna Reige.

Freie Gewerkschafts: Jugend Groß: Berlin

Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Baumschulen weg: Gruppenheim, Jugendheim, Ernststr. 16. Ausspracheabend: Bolts Plaudereien".

Städt. Jugendheim , Vorallt. 11, Fabrikgebäude. Bortrag: Die engliſche Ge werkschaftsbewegung". Reukölln: Gruppenheim, Jugendheim, Bergstr. 29 ( Sof). Vortrag: Einführende Bemerkungen und erste Anleitungen über Cama. ritertätigkeit". Weißensee: Gruppenheim, Weißensee, Partstr. 36. Die Mädels gestalten den Abend aus.- Zentrum: Gruppenheim, Jugendheim, Zehdenicker Ctr. 24-25. Wir lesen aus Lachendes Bolt".

Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten

Heute, Mittwoch, finden folgende Beranstaltungen statt: Diten: Jugend heim der Schule Litauer Str . 18. Bortrag: Betrachtungen über Er scheinungen der Mode". Referent: Weigelt.- Stralan: Jugendheim in der Schule Goßlerstr. 61. Vortrag: Unser Werben". Referent: Heinz Mann. Webbing- Cesundbrunnen: Jugendheim Schönstedtstr. 1( Ledigenheim 5 Trp.). Unser Jugendkollege Friedl Kolm erzählt von seiner Heimatstadt Wien . Menten: Jugendheim Böhmische Str. 1-4. Vortrag: Das Mittelalter". Refe rent: Dr. Mag Schütte. Nordwest: Realgymnasium Schleswiger Ufer 14. Bortrag: Tannerhütte"( nach dem gleichnamigen Soman). Referent: Göring . Spandau : Jugendheim Lindenufer 1. Ernste Rezitationen. Südost Treptow: Jugendheim Wrangelstraße 128. Berichterstattung vom 1. Schulungs­

kursus der Jugendfunktionäre im Spreewald. im Tarifverhältnis steht,

nehmen es die Unternehmer mit der Vertragstreue nicht sehr genau. Sie haben wohl Geld genug zur Bezahlung von Konventionalstrafen, zur Anschaffung von Privatautos, Unterhaltung von 12. bis 15­Bimmerwohnungen und für mehrwöchige Erholungsreisen ins Aus­land, aber nicht zur tarifmäßigen Bezahlung ihrer Zwischenmeister.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Gener; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn: Feuilleton: Dr. John Schitowski: Lotales and Sonstiges: Friz Karstädt: Anzeigen: Tb. Glode, sämtlich in Berlin . Verlag: Vorwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckeret und Berlagsanstalt Vaul Ginger u Co.. Berlin EW 68 Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".

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