Rr. 443 45. Jahrgang
1. Beilage des Borwärts
Mittwoch, 19. Geptember 1928
Glückhafte Fahrt des DL3. 122.
Ein glänzender Erfolg des neuen Zeppelin.
Friedrichshafen 18. September.
In der zweiten Nachmittagsstunde des Dienstag hatte Dr. Edener eine Führerbesprechung angefeht, die den Aufstieg beschloß. Um 3,25 Uhr wurde das Luftschiff aus der Halle gezogen und ffieg um 3,30 Uhr unter brausendem Jubel der Zuschauermaffen glatt auf. Es wandte sich gleich nach Westen und freuzte in langsamer Fahrt über dem Bodensee . Um 6,15 Uhr erschien der„ Graf Zeppelin " wieder über dem Werftgelände; er zeigte die Landungsflagge und landete um 6,48 Uhr glatt.
Friedrichshafen , 18. September. ( Eigenbericht.) Gegen 22 Uhr murde befanntgegeben, daß mit größter Wahrscheinlich feit ein Aufstieg des Luftschiffes etma in der dritten Nachmittagsstunde, eventuell auch noch etwas später zu erwarten sei, da man bis dahin mit einem meiteren Abflauen des aus Osten Nordosten mehenden Bindes rechnet. Diese Nachricht hatte sich in den Mittagstunden mie ein Lauffeuer durch Friedrichshafen perbreitet und unaufhörlich unaufhörlich strömten die strömten die Schau Iuftigen hinaus zum Gelände der Luftschiffwerft, um auf den umgebenden Hügeln sich einen Beobachtungsplatz zu sichern. Gegen 3 Uhr nachmittags, gleichsam, um der harrenden Menge ein Zeichen zu geben, daß es nun endlich so meit sei, öffneten sich die riesigen Hallentore an der Westseite, die bis dahin nur zu einem engen Spalt geöffnet maren. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nach richt, daß das Schiff aus der Halle herausgehe, über alle Bureaus und Betriebe des Werftgeländes.
um ihre Stationen
Der Abflug.
im
und an den Seitenwänden bei windstillem Wetter völlig glatt von
statten ging, lief bereits ein Steuerbordmotor mit halber Kraft. Das Luftschiff trug an den Seiten und am Hed bereits seine neue Zulassungsnummer„ DLZ 127". Als es ganz im Freien war, gewann man einen überwältigenden Eindruck von der Größe dieses neuen Zeppelins, der seinen Borgänger, der vor vier Jahren die Halle durch das gleiche Tor zur Fahrt nach Amerika verließ, um die Hälfte au Größe übertrifft. Um Bunft 3,30 Uhr hob sich der Graf Zeppelin" zunächst fast ohne Motorenfraft in die Höhe, bis etwa 100 Meter über dem Erdboden. Dann hörte man furz hintereinander die Maschinentelegraphen flingeln und fast gleichzeitig sprangen alle 5 Motoren an. Unter den Winken und Hochrufen der Tausenden, die auf dem Felde und auf dem angrenzenden Hügel standen, verließ ,, Graf Zeppelin " seinen Heimat hafen und nahm langsam zunächst Kurs auf Manzell am Bodensee , mobei er die Stadt Friedrichshafen westlich umfuhr. Als es dabei die Stadt Friedrichshafen passierte, wurde ihm von der Bevölkerung, die an die Uferpromenade geeilt war, eine begeisterte Begrüßung zuteil, die Sirenen der Fabriken und der Bodenseedampfer ertönten, Flugboote und Kleinflugzeuge zogen ihre Kreise um den Großen Bruder" und über der Stadt Friedrichshafen .
Fahrt, Heimfehr und Landung.
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Bon Friedrichshafen aus fonnte man die Fahrt des Graf Beppelin über den Bodensee deutlich verfolgen. Kurz nach 4 Uhr erreichte das Luftschiff Lindau , schmenkte dann nach Bregenz am österreichischen Ufer herum und fehrte, am Schweizer Ufer entlang, fahrend, wieder zurüd. An Rorschach und Romannshorn vorbei nahm der„ Graf Zeppelin Kurs auf Konstanz , wo er gegen 4,45 Uhr eintraf. Bon hier aus trat auch die FT.- Station des Schiffes zum und meldete sein Eintreffen über Konstanz . Ueberraschend kurze Beit Danach hörte man in Friedrichshafen schon wieder das Dröhnen der fünf Maybach- Motoren, und vom Besten her kam das Luft fchiff in voller Fahrt heran, überkreuzte das Werftgelände und die Stadt Friedrichshafen und nahm erneut Kurs am Bodenseeufer entlang nach Lindau , überall an den fleinen Ulferstädten jubelnd begrüßt.
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Fortwährend mußte Dr. Eckener die ihm von allen Seiten sich entgegenstreckenden Hände schüttein.
Das Ergebnis der Fahrt.
Ueber den Verlauf der Werkstättenfahrt erklärte er sich äußerst befriedigt.„ Wir haben," so teilte er mit, zunächst unsere üblichen Geschwindigkeitsmessungen und Drehtreisbestimmungen vor genommen, und zwar hatten wir die Geschwindigkeit auf unserer alten Strecke Friedrichshafen - Kehlen an der Bahnlinie nach Ravens burg vorgenommen. Die Geschwindigkeit des Graf Zeppelin " übersteigt doch unsere Erwartung. Mit Leichtigkeit haben wir eine Marschgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern erreicht. Höhenund Seitensteuer haben ausgezeichnet funktioniert. Die höchste Höhe, die wir erreichten, war 1400 meter, wobei wir durch Luftschichten mit fortwährend wechselnder Temperatur gehen mußten. Borzüglich mar auch, vor allem bei der Landung, das Umsteuern der Motoren vom Borwärts- auf den Rückwärtsgang. Eine Vibration der Motoren war im Schiff mährend der Fahrt taum zu verspüren." Scherzend erklärte Dr. Edener zum Schluß: Und eine Bentilation haben mir im Schiff, die ist so gut, daß ich beschlossen habe, das Schiff zu einem Luftkurort zu machen." Die nächste Fahrt, so meinte Dr. Eckener meiter, merde wahrscheinlich bereits am Dienstag stattfinden, und zwar hoffe man in Friedrichshafen Westmind zu haben, aus welchem Grunde auch das Schiff wieder in der alten Lage, mit der Spizze nach Westen, in die Halle gebracht wurde.
Es war schon fast völlig dunkel, als der Riefenleib des Luftschiffes, von der Haltemannschaft sicher am Boden gehalten, unter dem nicht endenwollenden Jubel der Massen auf dem Feld herum dimenfie und dann zwischen die Schienenstränge gebracht murde, wo der Schiffsförper an den Lauflagen befestigt murde. Um 7,10 1hr glitt der Graf Zeppelin" so ruhig und sicher in die jetzt hell erleuchtete
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Die Tragödie im plenterwald.
Einstellung des Verfahrens wegen Mordes. Die Liebestragödie, die sich vor einiger Zeit im Plenterwald abgespielt hat und zunächst als Mord behandelt wurde, hat jetzt ihren gerichtlichen Abschluß gefunden. Unter dem Berdacht, seine Braut Räthe D. ermor det zu haben, mar der vierzigjährige Kaufmann Walter F., der durch seine blutbefleckten Kleider auffiel, auf der Straße von
In der Werfthalle selbst stand feit 2 1hr nachmittags alles auf erstenmal mit der Landstation auf der Zeppelin- Werft in Berbindung Halle zurüd, mie er fie 3 Stunden zuvor verlassen hatte. dem Boften. Die Besagung und die Mitglieder der Werftleitung, die an der Wertstättenfahrt teilnehmen, hatten ihre Sachen an Bord gebracht. Die Maschinisten hatten die Motorengondeln bestiegen und unterzogen die Motore einer letzten kurzen Caufprobe, die Halte feile maren an den Lauffägen befestigt und die kurzen Handtaue an der Führergondel und am hed maren ausgelegt. Ueberall stand bie Haltemannschaft in Gruppen bereit, um auf das gegebene Zeichen auf die Bläge zu treten, ebenso die Bejagung, Schiffsinnern einzunehmen. Born an der Führergondel waren die Meßinstrumente für die Fefiftellung der Geschwindigkeit eingebaut, im Innern der Gondel und des Körpers die sonstigen Beobachtungsapparate zur Feststellung der Eigenschaften des Schiffes. Dr. Edener mit seinem engeren Stabe meilte unausgesetzt draußen auf dem Gelände, um noch einmal die Windverhältnisse zu prüfen, mährend sich vor der Halle zahlreiche geladene Gäfte, Pressevertreter, Filmphotographen asm. anfammelten. Als die Tore an der Westseite fich weit öffneten, brach die auf den umgebenden Hügeln in der Nähe immer dichter fich ansammeinde Menge in laute Hochrufe aus. Kurz nach 3 Uhr gab Dr. Edener der Mannschaft und der Werftleitung unter Führung des Direktors Dr. Dürr Anweisung zum Aufstieg des Schiffes. Der Führerkabine entstieg schon auf dem Felde unmittelbar Um 3,20 Uhr verließ Graf Zeppelin seine Halle. Langsam schob| nach der Landung Dr. Edener selbst, der unter dem Jubel der fich der filberfarbene Riefenleib, von Hunderten von Fäusten ge- Menschenmenge von seiner Gattin herzlichst begrüßt wurde. Dann halten, aus dem Westtor der Halle heraus, von der draußen harren- trat die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräfin Brandenstein- Zeppelin, laffung.s. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar damals Widerspruch hen Menge mit stürmischen Hurrarufen empfangen. Während des auf ihn zu, um ihn, Tränen der Freude in den Augen, mit den Herausziehens, das froß des ganz geringen Spielraumes am Dach Worten zu beglüdmünschen:„ Gott sei Dant, nun sind wir so weit."
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Die Nacht nach dem Verrat.
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( Aus dem Englischen überseht von R. Haufer.) ( Schluß.)
Sie fielen auf den nächsten Treppenabjazz. Bnpo und Mulholland lagen oben. Mulhollands rechtes Knie war auf Curleys Rüden. Er war fühl, mitten im Bahnsinn der Todesangst. Er fletschte die Zähne und hob die Bistole, um in Gypos offenen Mund zu schießen. Aber Gypo rammte ihn mit seinem riesigen Kopf.
Mulholland wurde wie ein Afrobat nach rüdmärts geschleudert: Füße über Kopf und Kopf über Füße. Er landete in der entfernten Ede auf einem schwarzen Schaffellteppich vor der Tür zu einer anderen Wohnung. Die Knie ans Kinn gezogen, lag er still. Der Schuß fuhr durch das weißgestrichene Gebält der Decke. Die Pistole raffelte zu Boden.
Gypo scharrte auf Händen und Knien in der Dunkelheit umher. Er tastete nach den beiden Männern, die unter ihm lagen. Mit einer weit ausholenden Bewegung seiner Hände fühlte er ihre Rümpfe, ihre Rüden, ihre Schentel. Ihre Körper waren schlapp und weich wie die Leichen von Tieren. Einer von ihnen feufzte und wälzte sich herum. Gypo richtete sich auf. Ohne irgendwohin zu sehen, stürzte er zur Treppe und sprang in großen Sägen hinunter.
Auf halber Höhe im untersten Stoffwert hielt er an und versuchte zu denken. Dann fuhr er sich mit der Hand über die Augen und schüttelte den Kopf.
Er jagte laut:„ Es hat feinen 3med. Es hat teinen 3wed." Im Haus über ihm war ein großer Lärm von aufgestörten Leuten. Er erreichte den Hausflur. Durch die offene Tür fonnte er die Straße draußen fehen. Die Dämmerung mar da. Die Luft mar grau. talt, leer und still. Er ging geradeswegs auf die Tür zu. Sein Leib war ganz talt. Kalt und tot. Tot und falt.
Ein Strom von rgtem Blut tropfte von der Wunde im Schenkel über seinen rechten Stiefel. Ein weiter Blutstrom tropfte an seinen rechten Rippen entlang. Er wußte es nicht. Er war falt und tot. Tot und ganz falt.
In der Tür stand er still. Seine Augen meiteten sich. Ein lekter, leidenschaftlicher Ausbruch straffte feinen Körper. Er brüllte. An dem Gitter der Kirche jenseits der Straße
Um 5,20 Uhr erschien das Luftschiff wieder über Friedrichshafen , überflog den Landeplag, mo mit großen Zahlentafeln die Wind starke am Boden angezeigt wurde, und verschwand dann wieder in Richtung Meersburg . Gegen 6 Uhr tehrte der„ Graf Zeppelin".in größerer Höhe von etwa 600 bis 700 Metern wieder in die Nähe des Plazes zurüd, um dann erneut über dem westlichen Teil des Bodensees zu freuzen. Deutlich fonnte man beobachten, wie das Schiff allerlei Versuche vornahm, mie es zum Beispiel durch Abstellen der Motoren plötzlich in der Luft stillstand und nur mit eigenem Auftrieb in die Höhe ging. Dann wurde die Fahrt wieder aufgenommen. Um 6,15 Uhr, als schon die Dämmerung einfeßte, fehrte das Schiff auf den Platz zurüd. Es wurde jedoch 6,45 Uhr, ehe das Schiff die Landung vornehmen konnte, die dann aber glatt
Don statten ging.
hatte er Gallagher gesehen. Anmaßend lächelnd, die Hände in den Taschen eines Regenmantels.
Gypo sprang die fünf Stufen zur Straße in einem Saz herunter. Da, als sein rechter Fuß das Pflaster berührte, tamen rasch hintereinander Schüsse. Sie famen von allen Seiten. Drei von ihnen drangen in seinen Körper. Ohne den linken Fuß auf das Pflaster zu segen, sprang er wieder in die Luft mit ausgestreckten Händen und aufwärts gewandtem Geficht mit der ernsten Gebärde eines symbolischen Tänzers.
Er taumelte vormärts auf die Straße, auf schwankenden Füßen hüpfend, sich frümmend und windend. Dann fiel er auf die Knie. Er stöhnte und schlug hin.
Er arbeitete sich wieder empor und blickte, mit den Händen seinen Bauch haltend, mild um sich. Da por ihm mar Gallagher, der jegt verträumt lächelte mit fernen, melancholischen Augen. Gallagher schüttelte sich und wandte sich scharf ab nach
rechts.
Gypo wollte ihm nach. Aber er mußte nicht mehr. warum er ihm nachgehen wollte. Seine Augen wurden trübe. Sein Körper war talt. Kalt und tot.
Zähnefnirschend fam er auf die Füße. Er drüdte die Brust heraus, zuckte mit den Schultern und ging vormärts wie ein Betrunkener. Er ging langsam geradeaus, hoch auf gerichtet, steif, langsam seine schlaffen Hände schlenkernd.
Er ging durch das eiserne Gittertor der Kirche den 3ementmeg bis zur Kirchentür entlang. Die Stufen mußte er auf den Knien hinaufkriechen. Blut stieg ihm im Hals herauf.
Ehrfürchtig tauchte er die Hand in das Beden mit geweihtem Waffer. Er benegte die Hand bis zum Gelent. Er versuchte den Hut abzunehmen. um sich zu befreuzigen. Seine Hände tappten auf seinem Schädel umher, aber seine Finger maren schon tot. Sie fonnten den zerfetzten Hut nicht greifen. Er versuchte sich zu befreuzigen. Unmöglich. Seine Hand fonnte die Stirn nicht erreichen. Sie hob sich bis zur Hälfte und fiel dann leblos herab. Sie war zentnerschwer. Er ning nach links. Er taumelte durch eine schmale romanische Tür. Er mar in der Kirche.
Es war ein weiter, hoher Raum, verhangen mit Stille. Meit hinten im von Lampen erhellten trüben Dämmerlicht las ein Priester am Altar die Messe. Der fummende Rlang der Borte hallte friedlich durch die stille Kirche, be laben mit einem feltfam geheimnisvollen Duft, mit der ges heimnisvollen Ruhe von Seelen. Die nach der linenhlichfeit fuchen. Rings in der Kirche nieten Leute mit gebeugten Köpfen und verhüllten Gesichtern betend für ewige Dinge.
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Bassanten festgehalten worden. Er hatte dann auch angegeben, daß feine Braut im Plenterwald tot liege und daß er Hilfe holen wolle. Bei der Bernehmung machte er zunächst sehr wicersprechende An gaben. Er behauptete, daß sie beide gemeinsam aus dem Leben fcheiden wollten, daß das Mädchen sich geweigert habe, dann aber plöglich bei den Auseinanderlegungen ihm den Revolver aus der Tasche gezogen und sich, ehe er es verhindern fonnte, mehrere Schülfe beigebracht habe. Er sei schnell mengelaufen, um Hilfe zur holen. Da Käthe D. allgemein als ein lebenslustiges Mädchen und er wurde wegen Mordverdachts in Haft behalten. Mit Rücksicht auf das Gutachten des Schießiachverständigen, daß sich nicht feststellen lasse, ob die Schüsse von fremder Hand oder selbst beigebracht seien, erfolgte zunächst die Freierhoben, sah fich jetzt aber genötigt, nachdem Medizinalrat Dr. Störmer zu den gleichen Schlüffen gefommen war, das Ber= fahren einzustellen und F. außer Verfolgung zu sehen.
geschildert wurde, sticken die Angaben des Angeklagten auf zweifel,
Traurige, hagere, hungrige Gesichter, in die Betrachtung der Unendlichkeit vertieft, herausgehoben aus dem Schmug ihres Lebens durch die Versenkung ins Ewige.
Frieden, Stille und der seltsame Duft von Geheimnis und den emigen Dingen.
Tiefe, lange, sanfte Morte ohne Ende an einem stillen Ort gemurmelt. Geheimnis und das Gespenst des Todes hauchten schwache Atemzüge.
Gnade und Mitleid. Mitleid und Friede. Mitleid, Gnade und Friede, drei ewige Jumelen im Tabernakel des Lebens, die unaufhörlich mit menschlichem Staub blant gerieben werden.
Gypos Augen schweiften in der Kirche mher. Seine Augen waren sehr trübe. Es lag ein Schleier vor ihnen. Er gaubte jemand zu sehen, den er kannte. Er war nicht ficher. Ja. Sie sahen ihn an. Da, lines, auf der anderen Seite des Kirchenschiffs. Es war nicht weit fort. Wer? Francis McPhillips Mutter!
Mit einem tiefen Seufzer machte er sich auf den Weg zu ihr. Vor ihrem Siz fiel er in einem Haufen zusammen. Er hob den Kopf zu ihrem Gesicht. Gr. fah ihr Gesicht, ein großes, meißes, trauriges Geficht, über deffen fette Backen Tränen liefen. Vor ihr in dem Kirchenschiff rang er sich empor auf die Knie. Leute stürzten forechend auf ihn zu. Er mintte mit der Hand. um fie fernzuhalten. Es war jehr dunkel. Er schluckte das Blut in feinem Mund und sprach in einem dicken Flüftern: Frau McPhillip, ich habe Ihren Sohn Francis verraten. Vergeben Sie mir. Ich sterbe." Seufzend flüsterte sie traurig und leise:„ Ich verzeihe dir, du mußtest nicht. was du tatest."
Er zitterte vom Kopf bis zu den Füßen und beugte den Kopf. Er fühlte, wie ein großer Blutstrom wild in feinen Kopf stürzte. Eine große Freude erfüllte ihn. Er wurde sich unendlicher Dinge bemußt.
Mitleid und Gnade und Friede und das Gespenst des Todes hauchten schwache Atemzüge. Gnade und Mitleid und Friede.
,, Lakt mich los!" schrie er und arbeitete fich auf die Füße. Er stand aufgerichtet in der vollen Maieftät feiner Riefengestalt, alle überragend, aufrecht und majestätisch, die Glieder wie Säulen, und blickte zum Altar.
Er rief mit lauter Stimme: Francis, deine Mutter hat mir vergeben!"
Dann fiel er mit einem qurgelnden Laut vornüber auf fein Gesicht. Der Hut rollte herob. Blut stürzte aus seinem Mund. Er ftredte seine Glieder in der Gestalt eines Kreuzes. Er schauderte und lag still.