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Friede in der Herrenkonfektion.

Der Erfolg des Bekleidungsarbeiter Verbandes.

Der Schiedsspruch für die Herrentonfet- 1 Anerkennung der Arbeiterbelegierten, Regulierung der Löhne laut tion ist am Freitag von beiden Parteien ange. Tarif. nommen worden. Die Arbeitsaufnahme faun aus technischen Gründen erst am Dienstag erfolgen.

Die Unternehmer der Herrenkonfektion haben sich also mit Hän­gen und Bürgen dazu entschlossen, das Kriegsbeil zu begraben. Großen Ruhm haben sie mit ihrer Aussperrung nicht geerntet. Der Rampf brachte den Arbeitern einen Erfolg. Ein Vergleich des neuen Schiedsspruchs mit den bisherigen Lohnverhältnissen und mit Dem alten Spruch zeigt das flar und deutlich. Noch bei den Berhand­lungen über die Frage der Berbindlichkeitserklärung des alien Schiedsspruches wollten die Unternehmer nur bis 811 6 Broz. Lohnerhöhung geben. Im neuen Schiedsspruch ist eine Lohnerhöhung von 11 bis 17 Bro3. festgelegt wor den. Für die Teilafforde und ebenso für die Stücklohnarbeiter wur­den beachtenswerte Berbesserungen geschaffen, nämlich Sicherung der gleichen prozentualen Zuschläge für die Teilakkorde und Entlohnung nach der gleichen Serie für die Stüdlohnarbeiter. Wohl hat das neue Abkommen eine längere Laufdauer( eine Gaison mehr) bis zum 30. September 1929; aber eine fürzere Lauf­Bei der Verwirt lichung des Erfolges der Schneider darf auch nicht außer acht gelaffen merben, daß die Unternehmer infolge der Geschäftslage einen günsti­geren Kampfboden hatten als die Arbeiter. Um so höher ist der vom Deutschen   Bekleidungsarbeiterverband durch seine gegen die Aus sperrung mit Elan geführte Abwehrbewegung herausgeholte Erfolg zu bewerten.

dauer war nach Lage der Dinge taum möglich, eußer acht

Textilarbeiterstreif in ganz Polen  .

Die Regierung greift ein.

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Der Tegfilarbeiterftreik in Lodz   hat am heutigen Tage auf Beschluß der Gewerkschaften eine Aus­dehnung auf ganz Polen   erfahren. In Lodz  allein ftreifen heute 90 000 Arbeiter.

Die Kommunisten versuchen unter Anführung ihrer Sejm  Abgeordneten, die Streitführung an sich zu reißen, was jedoch an der entschiedenen Haltung der Arbeiterschaft scheitert, die den gegen wärtigen Streif nicht als politische Aktion führt, sondern für diese eine Maßnahme ist zur Wahrung ihrer Würde, die durch die er­niedrigenden Straftabellen verletzt worden ist, sowie zur Durch drückung wirtschaftlicher Postulate..

Der Streif erfolgreich beendet.

Warschau  , 21. September.  ( Eigenbericht.)

Der Streit in der Lodjer Tertilinduftrie, der größere Ausmaße anzunehmen drohte, ist am Freitag nachmittag beendet worden, nachdem die Industriellen auf Anweisung der Regierung ihre Straftabellen zurüdgezogen hatten, deren Fassung den bestehenden Vorschriften und besonders dem Defret des Staatspräfi­denten, auf das die Industriellen fich beriefen, nicht entsprechen foll. Inwiefern die nach Ausbruch des Streits von den Arbeiten auf­gestellten wirtschaftlichen und sozialen Forderungen durch die erfolgte Beilegung betroffen werden, ist noch nicht voraus­zusehen.

Reichsfonferenz der Bergarbeiter.

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Köln  , 21. September.  ( Eigenbericht.)

Die Reichstonferenz des Bergarbeiter Ber bandes, die zurzeit in Köln   tagt, wurde von dem Vorsitzenden des Verbandes, Husemann, mit einem großangelegten Referat über Wirtschaft stonjunttur und Verbandsarbeit" eröffnet. Bon besonderem Intereſſe find die Ausführungen Huse­manns zu dem aktuellen Problem des Steinkohlenberg baues. Wir haben uns, erklärte Hasemann, unter allen Ulm  fränden gegen den Kampfabsatz ausgesprochen, während der christ­liche Gewerkverein eine andere Anschauung vertreten hat und noch pertritt. Uns tommt es vor allen Dingen darauf an, durch Wegfall der Berluste in den beftrittenen Gebieten zu erreichen, daß der heimische Bergbau finanziell gefundet, damit die Voraussetzungen für weitere Lohnerhöhungen geschaffen werden. Lohnerhöhungen, steigende Kauftraft der Arbeiterschaft dienen zur Belebung der ganzen Industrie und bringen damit automatisch eine Steigerung des Kohlenabsages in Inland. Bei den Debatten um Aufrechterhaltung des Kampfabjages ist auch die Frage der Kohlenzölle und des Kohleneinfuhrverbots aufgetaucht. Beide Male waren es die Ver­treter der chriftlichen Gewerkschaften, die diese Forderungen erhoben haben. Wir haben uns dem nicht anschließen fönnen. Würde der In den Arbeiterkreisen besteht die Tendenz, die gegenwärtige stattgeben und die Einfuhr englischer Kohlensendungen nicht mehr Reichstohlenfommissar dem Antrage des christlichen Gewerfvereins Streifattion auch auf das wirtschaftliche Gebiet auszudehnen und genehmigen, so würde England mit Gegenmaßnahmen antworten. eine 20 prozentige Lohnerhöhung zu fordern, zumal Das gleiche würde bei Einführung eines Kohlenzolls eintreten. der bestehende Lohnvertrag am 1. Oftober bereits abläuft. Auch Unsere Fertigwarenausfuhr nach England, die im letzten Monat eine Reihe sozialer Forderungen haben die Arbeiter aufgestellt, wie rund ½ Million Reichsmart betrug, würde dies zu spüren bekommen

Die Regierung hat sich in einer außerordentlichen Sigung unter dem Vorfiz des Ministerpräsidenten Bartel mit der Streit. lage befaßt und eine besondere Delegation nach Lodz  entsandt, um die Arbeiter zur Abbrechung des Streifs zu be= megen. Die Gewerkschaften haben sich hierzu aud) bereit erflärt, unter der Bedingung der sofortigen 3urüdziehung der Straftabellen. Die Industriellen berufen sich aber bei diesen Tabellen auf ein Defret des Staatspräsidenten und wollen Don einem Rachgeben nichts hören.

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und den Kohlenverbrauch einschränken. Wir brauchen ein direttes Kontrollrecht der Arbeiter durch Erweiterung des Arbeiterrechts in den Kohlenwirtschaftskörpern. Die Versuche der Unternehmer, Lohna erhöhungen mit Abmachungen in Verbindung zu bringen, die auf eine ausgleichende Kohlenpreiserhöhung hinauslaufen sollen, lehnen wir ab.

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Das Schmalenbach Gutachten über den Braunkohlen­und Steinkohlenbergbau unterzog Dr. Berger Bochum einer ein­gehenden fritischen Betrachtung. Wenn man weiß führte Berger aus daß die von der Schmalenbach- Kommission für die Brauns fohle in Mitteldeutschland   festgestellten Unwirtschaftlichkeiten sich auf Betriebe belaufen, die in der Größenordnung von 50 bis 100 mil lionen Mart liegen, so ist es Pflicht der Arbeitervertreter im Kohlenwirtschaftsförper, die festgestellten Ersparnisse auch wirklich in Erscheinung treten zu lassen. Die Interessenschachtelung zwischen Handel und Erzeugung in den beiden mitteldeutschen Syndi laten verfälscht das Rentabilitätsbild dieses wichtigen Industrie­treises. Auch das Reichswirtschaftsministerium sollte sich mehr um die Schlußfolgerungen aus dem mitteldeutschen Schmalenbach- Gut­achten bemühen.

Achtung, Nahrungsmittelarbeiter.

Geht am Sonntag zur Delegiertenwahl. Morgen, Sonntag, finden von 9 bis 15 Uhr für sämtliche Sektionen der Berliner   Berwaltungsstelle des Nahrungsmittel- und Getränkearbeiterverbandes die Wahlen der Delegierten zur örtlichen Generalversammlung statt. Es werden für jede Sektion besondere, farbige Stimmzettel ausgegeben, auf denen die Namen der Kandi­baten stehen, die von den Funktionären der einzelnen Sektionen und nicht, wie die Rote Fahne" bewußt lügt, von der Bureau­tratie" des Verbandes aufgestellt worden sind. Die sich schamhaft ,, Opposition" nennenden Kommunisten versuchen auch bei dieser Wahl wieder, im trüben zu fischen. Sie fordern die Verbandsmitglieder auf, die vorgedruckten Namen zu streichen und dafür die Namen Don Oppositionellen" zu setzen, die dann in der Generalversamm­lung für die Durchführung der Beschlüsse der KPD. jorgen sollen.

Die Berbandsmitglieder wiffen aus eigener Erfahrung noch zu gut, wohin sie von fommunistischen Funktionären geführt worden find. Es gibt Beispiele genug, die bewiesen haben, daß den Unter­nehmern feine besseren Handlangerdienste erwiesen werden tonnten, als es kommunistische Funktionäre getan haben. Wer also mill, daß in der Generalversammlung wirklich praktische Ge­wertschaftsarbeit geleistet und nicht nach den Weisungen der KBD.  - Gewerkschaftszentrale gehandelt wird, wählt die auf dem offiziellen Stimmzettel vorgeschlagenen Kandidaten.

Konflift im Oftrauer Bergbau.

Prag  , 21. September.  ( Eigenbericht.) Die Verhandlungen des Ministeriums für öffentliche Arbeiten zur Beilegung des Lohnfonflifts im Ostrauer Bergbaurevier sind am Freitag an der Hartnäckigkeit des Unternehmerstandpunktes ge= scheiteri. Nach der ganzen Sachlage dürfte es zur Kündigung des Lohnvertrages in Ostrau   und im Oktober zur Arbeitseinstellung kommen.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer  ; Wirtschaft: G. Klingelhöfer;

Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Ekkorn; Feuilleton: Dr. John Schikowski: Lotales and Sonstiges: Fri Karstädt  : Anzeigen: Tb. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderel und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co.. Berlin   SW 68. Lindenstraße 3. Hierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Bissen.

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