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Ablehnung des Werftfchiedsspruchs.

In Hamburg  , Bremen   und Kiel  .

Hamburg  , 21. September.

Die Werftarbeiter haben in der Urabstimmung mit großer Mehrheit beschlossen, den Schiedsspruch abzulehnen.

Bremen  , 21. September.

Die Werftarbeiter haben den Schiedsspruch abgelehnt.

Kiel  , 21. September.

In einer am Donnerstag unter der Kieler   Werftarbeiterschaft vorgenommenen Urabstimmung wurde der Schiedsspruch des Ham­burger Schlichters für die Werftindustrie mit überwältigender Mehr­heit abgelehnt. Für den Schiedsspruch stimmten 419, gegen ihn 8428 Arbeiter.

Lohnbewegung in der Schwereisenindustrie.

Die Kündigung des Tarifes beschloffen.

Die Kündigung des Cohntarifs für die nord­westliche Gruppe, die die Betriebe von Hamm bis Düssel­ dorf   umfaßt, ist von den Metallarbeiterverbänden prinzipiell be­fchloffen. Wie verlautet, werden die Gewerkschaften voraussichtlich eine Stundenlohnerhöhung von 7 bis 10 Pf. für die verschiedenen Arbeitergruppen fordern. Ueber die endgültige For­mulierung der Lohnforderungen wird in einer am Montag statt­findenden gemeinsamen Konferenz der an dem Tarifvertrag für die Metallindustrie beteiligten Gewerkschaften Beschluß gefaßt werden. Zurzeit steht noch nicht fest, ob eine allgemeine prozentuale Cohn­erhöhung oder ob festgelegte Säße gefordert werden.

Konflift in Duisburg  .

Der Handelsminiffer muß eingreifen.

Die Duisburg   Ruhrorter   Hafen Attiengesell schaft will Entlassungen vornehmen und die Bezüge fürzen. Inhaber der Duisburger Hafen- 2.- G., die am 29. Sep­tember 1926 errichtet worden ist, sind der preußische Staat und die Stadt Duisburg  . Der preußische Staat hat etwa 70 Broz. der Aftien und Duisburg   rund 30 Proz. Im Aufsichtsrat fizzen die preußische Regierung, Mitglieder des Landtages und Vertreter der Stadt Duisburg  . Bei der Schaffung der Hafen- A.- G. haben die Aktionäre in einem Protokoll die Erklärung abgegeben, daß aus Anlaß der mit der Gründung verbundenen Umstellungen Ent laffungen nicht in Aussicht genommen seien, und daß Arbeitern, die 10 Jahre im Betrieb seien, nur bei ganz wichtigen Gründen ge­fündigt werden könne. In den Tarifverträgen wurde verein= bart, daß sich die Löhne nach den Säßen der Arbeiter und An­gestellten des preußischen Staates richten. Für die Kipper war im Interesse einer glatten Abwicklung der Arbeit, vor allem bei Arbeitsandrang, ein Prämiensystem festgelegt morden, das für die Abfertigung einer bestimmten Anzahl Waggons Zuschläge vorjah. Diese Zusagen und Versprechungen sollen jetzt nicht mehr ein gehalten werden. Man will die Prämien um 50 Pro3. türzen. Man will 165 Arbeiter und 20 Angestellte entlassen. Warum? Nach den Andeutungen der Hafen-.- G. deshalb, weil die schlechte Berkehrslage einen neuen Ausgleich zwischen Einnahmen und Ausgaben notwendig macht. Ist die Geschäftslage der Hafen A.-G. wirklich so schlecht, wie sie hingestellt wird?

Gewiß hat die Rheinaussperrung der Hafen- A.- G. Schaden ( etwa 700 000 bis 800 000 mt. Verluste) zugefügt. Heute ist jedoch in den Duisburg- Ruhrorter Häfen mindestens wieder die Um­schlagshöhe erreicht, wie sie vor dem Rheinkonflikt bestand. Also troftlos liegen die Dinge keineswegs. Jedenfalls liegen sie nicht so, daß die Bilanzierung auf Kosten der Arbeiter und An­gestellten herbeigeführt werden muß. Warum sollen ausge= rechnet die Arbeiter eine Euppe auslöffeln, die sie nicht eingebrodt haben?

Handelt es sich aber überhaupt wirklich nur um Sanierung der infolge des Rheinlandkonflikts entstandenen Verluste? Hinter dem Vorstoß der Hafen- A.- G. stecken noch andere Dinge. Es ist fein Geheimnis, daß im Kohlenumschlag zwischen Duis­ burg   und Mülheim   eine scharfe Konturrenz besteht. Der Bergbau bevorzugt Mülheim   und erklärt, die Einrichtungen und Ver­hältnisse in Duisburg   genügten nicht. Die Stadt Duisburg   versichert, sie sei bereit, alles zu tun, um den Kohlenumschlagwünschen entgegen­zukommen. Was bedeutet das alles? Es bedeutet, daß die Kohlen­umschlagipesen gedrückt werden sollen. Mülheim   und Duisburg  werden deshalb gegeneinander ausgespielt, und die Duisburg  - Ruhrorter   Hafen- A.- G. glaubt nur mit Hilfe von Ent= lassungen und mit Kürzung der Prämien Konzeffionen im Kohlenumschlag machen zu können.

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Die Hafen- A.- B. spielt mit dem Feuer. Die Arbeiter werden eine Kürzung ihres Wocheneintommens um 10 Mart darauf laufen die Manöver hinaus nicht ruhig hinnehmen. Bleibt die Hafen-.- G. bei ihrem Borhaben, dann ist ein scharfer Ronflitt unvermeidlich. Will das Preußische Handels. ministerium es zu einem Zusammenstoß zwischen Hafen- A.- G. und den Arbeitern fommen lassen? Am Montag, dem 24. Sep­tember, findet die erste Aussprache zwischen der Hafen- A.- G. und den Arbeitnehmern statt. Das Preußische Handelsminifterium täte gut baran, rechtzeitig etwas zur Klärung und Reinigung der Atmo­sphäre beizutragen, d. h. bei der Hafen- A.- G. der Bernunft zu ihrem Recht zu verhelfen.

Reichsfongreß deutscher Lokomotivführer.

In der Aussprache des ersten Verhandlungstages wurde dem Borstand für seine Tätigkeit gedantt, aber vor allem auch die Un= zufriedenheit mit den Erfolgen der gewerkschaftlichen Arbeit der letzten Jahre zum Ausdrud gebracht. Hinsichtlich der Dienst­dauervorschriften, die im Mittelpunkt der Berhandlungen standen und von deren Gestaltung ja auch in erster Linie die Be­triebssicherheit abhängig ist, wurde darauf hingewiesen, daß die für den Lokomotivdienst festgelegte Arbeitszeit von 48 Stunden pro Woche durch die Ausführungsvorschriften zum§ 9 bis zu 54 und 57 Stunden ausgedehnt werden kann.

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Der zweite Berhandlungstag wurde durch eine Begrüßungs­ansprache von Durbach Frankreich eingeleitet, der darauf hin­mies, daß eine internationale 3usammenarbeit notwendig sei und nur durch diese eine Aenderung der Dienstbauervorschriften erreicht werden tönne.

Die zur Tagesordnung eingereichten 700 Anträge maren bereits an den vorausgegangenen Tagen in 10 Fachkommissionen beraten worden. Unter der Fülle der angenommenen Anträge und Ent­Schließungen find von besonderer Bedeutung die Anträge, die für die Lokomotivführerschaft die für die übrigen Beamten bestehende freie Arztwahl, eine Neuordnung des Wohnungsgeldzuschusses und eine Berbesserung der Aufwandsentschädigungen und deren An­rechnung auf die Pension verlangen.

Mit besonderem Nachdruck aber wandte fich die Generalversamm­hung gegen bas non der Reichsbahn eingeführte

JUGENDWEIHEN  

der Groß- Berliner Arbeiterschaft morgen, Sonntag, den 23. September Berlin  : Großes Schauspielhaus, Karlstr., 11 Uhr Köpenick  : Aula der Körner- Schule, Lindenstr., 10 Uhr Pankow  : Aula des Lyzeums, Görschstr. 42, 11 Uhr Mitwirkende: Der Junge Chor"( Leitung Heinz Tießen  ), Frauenchor ,, Neues Werden" Adlershof  , Männerchor Zukunft" Bezirk Pankow   Orgelspiel, Musik, Sprechchor Weihe redner: Erich Ollenhauer  , Sekretär der SJI./ Otto Meier  , M. d. L. Studienrat Rachow Für die Weihe im Großen Schauspielhaus sind die Gastkarten ausverkauft!

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Prämiensystem und die Leistungszulagen.

baltsiumme, werden von der Berwaltung für besondere

23 Millionen, d. h. 5 Proz. der gesamten 2ohn- und Ge=

Brämien verausgabt. Durch diese Prämien, die für Mehrleistungen der Lokomotiven und für Kohlenersparnis gewährt werden, wird die Die Betriebssicherheit auf das äußerste gefährdet. Lokomotivführerschaft verlangt deren Beseitigung und dafür eine pensionsfähige Zulage für die Reservelotomotivführer und Heizer. Mit vollem Recht aber lenkt die Generalversammlung noch einmal die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf die Einführung des Einmannsystems durch die Reichsbahnverwaltung. Die Er­höhung der Fahrgeschwindigkeit, die dichtere Zugfolge, die schwächere Belegung der Streckensicherung erfordern unbedingt eine zweifache Belegung der Maschinen.

Schiedsspruch im ostoberschlesischen Bergbau.

Kattowih, 21. September. 1

Gestern befaßte sich eine Sonderfommission des Schlichtungs ausschusses mit dem Lohnkonflitt im ostoberschlesischen Bergbau und fällte einen Schiedsspruch, wonach für die Attordarbeiter fol­gende Lohnerhöhungen vorgesehen werden: 4 Proz. für die Tages­arbeiter unter 24 Jahren und 6 Proz. für diejenigen über 24 Jahre. Die Sozialzulage erhöht sich auf 6% Proz. Die Erklärungsfrist läuft drei Tage. Nach ergebnislojem Ablauf werden Vertreter der beiden Parteien zur Berbindlichkeitserklärung nach Warschau   berufen werden.

Der Bezirk Lichterfelde   des Deutschen Baugewerksbundes   veranstaltet am 22. September, 20 Uhr, in den Gesamträumen ber Lichterfelder   Festfäle, Behlendorfer Straße, ein Herbstfest verbunden mit Fahnenweihe. Um 19 Uhe foll file die Gewerkschaften ein Werbeumzug burch folgende Straßenzüge ftatt finden. Treffpunkt Rugeplak, Birkbusch, Ede Schüßenstraße, Hindenburgdamm, Dürerstraße, Drateftraße, Mühlenstraße, Schlendorfer Straße, Feftfcal. Gämt. liche gewerffaaftlich organisierten Kollegen des 12. Berwaltungsbezirkes werden erfucht, hieran teilzunehmen. Die Gewerkschaftsunterkommission des 12. Bec

waltungsbezirkes.

Freie Gewerffchafts- Jugend Groß- Berlin

Seute find folgende Beranstaltungen: Mädchenkursus: Treffen um 18% Uhr am Lehrter Bahnhof  , Snvalidenfiraße, Ede Wilhelmufer. Die Nordwest. Sonntagfahrer fahren um 7,17 Uhr ab Lehrter Bahnhof  . freis: Kreisnachtfahrt nach Dubrow- Berg. Morgen, Sonntag, Nordfreis: Herbstwanderung durch den Krämer. Boranzeige! Busammenkunft aller Gruppenleitungen am Montag, 24. Geptember, 191 Uhr, im Jugendheim bes Tagesordnung: Die Ergebnisse des 13. Kongresses des ADGB  , Referent: Deutschen   Metallarbeiter- Berbandes, Linienstraße 83-85, II. Portal, 2 Trp. Gustav Sabath, Borsigender des Ortsausschusses Berlin   des ADGB  .

Aus der Partei.

Es geht auch ohne Preiserhöhung. Nach der Lohnerhöhung im rheinischen Braunkohlenbergbau Senator Mario Bravo, der Führer der sozialistischen   Partei Als der Schiedsspruch im rheinischen Braunschaftswahlen, der seit dem Brüsseler Kongreß unseren Kontinent Argentiniens  , und ihr Kandidat bei den legten Bräsident­tohlengebiet, der eine Lohnerhöhung von durchschnittlich bereift, um die sozialistische Bewegung Europas   zu studieren, weilt 12 Proz. brachte, gefällt worden war, versuchien die rheinischen gegenwärtig in Berlin  . Er stattete am Donnerstag dem Partei­Braunkohlenindustriellen die Mehrbelastung auf den Brikett vorstand der SPD  . einen Besuch ab und wurde am Freitag vom preis abzuwälzen. Wie wir erfahren, besteht jetzt beim rheinischen Reichstanzler, Genoffen Hermann Müller  , empfangen. tember stattfindenden Sigung des Reichskohlenverbandes einen An­Braunkohlensynbitat nicht mehr die Absicht, in der am 27. Sep­trag auf Preiserhöhung zu stellen. Demnach fann also die Mehr= belastung durch den Schiedsspruch doch noch von der Braun­fohlenindustrie getragen werden.

Wetterbericht der öffentlichen Wefterdienfiffelle Berlin   und Umgegend. ( Nachdrud verboten.) Troden und nachts sehr fübl, nur vorübergehende Bewölkungszunahme. Für Deutschland  : Vorübergehende Bewölkungs­zunahme, überall ziemlich fühl.

Was sagt der Bär?

GRAF ZEPPELIN

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JOSETTI JUNO

Der Siegeszug unserer Luftschiffe trug den Namen Zeppelin in alle Welt! Ein gleicher Erfolg war in deutschen   Gauen der Cigarette beschieden, die jeder Raucher kennt und schätzt:

Josetti Juno

Berlins meistgerauchte 48 Cigarelle