Bei der Schlägerei wurden auch drei Schüsse abgegeben, die glück- licherweis« niemanden trafen. Der Schütze tonnte von der Pollzel bisher nicht ermittelt werden. Von den Reichsbannerleuten wird angenommen, daß der Stahlhelmführer Tierarzt Hesse selbst ge- schössen hat. Erklärung des �eichSbanner-Gauvorstandes. Der Gauvorstand des Reichsbanners teilt uns zu dem Ueberfall von Stahlhslmleuten noch folgendes mit: Nach den bisherigen Feststellungen ereignete sich der Zusammen. stoß wie folgt: Der Festrodner des Abends verließ um'/il Uhr nachts mit seiner Frau und Tochter das Festlokal des Reichsbanners, um sich zum Bahnhof zu begeben. Er bemerkt« vor den: Lorgarten des Lokals und an dem Bahnübergang einzelne Leute, die offen- sichtlich nicht zum Reichsbanner geHärten und die sich untereinander durch Zuruf« verständigten. Dem Referenten folgten auf seinem Wege zum Bahnhof noch weitere fünf Reichsbannerkameraden, die wie er den letzten Zug nach Berlin benutzen wollten. Als diese Reichsbannerkameraden die Bahnhofsschranke passierten, fielen aus dem Dunkel eine Anzahl Schüsse. Während die Kameraden sich um den Verwundeten be- mühten, lies einer ins Festlokal zurück, um dort von dem Vorfall Mitteilung zu machen. Di« Stahlhelm««— ungefähr 10 Mann— waren in der Zwischenzeit in da» Bahnhofslokal gelaufen und hatten sich dort verbarrikadiert. Der Stahlhelmführer Dr. Hesse, den unser« Kameraden für den Schützen hiellen, wurde vor dem Bahnhof gestellt. Die Reichsbannerkameraden oersuchten, ihn festzuhalten, er wehrte sich, so daß mit Gewalt gegen ihn vorgegangen werden muhte. Der ganze Vorgang dauerte nur wenige Minuten. Au« dieser sach- lichen Darstellung ergibt sich, daß der ganze Angriff vom Stahlhelm vorbereitet war. Dieser hatte Posten ausgestellt, um einzelne nach Hause gehende Reichsbannertameraden zu überfallen und zu vcr- prügeln. Es ergibt sich weiter daraus, daß nicht vom Reichsbanner ge- schassen worden ist, wie die Hugenberg.Presse in ihrem Montags- organ behauptet, sondern daß von einem Stohlhelmer mehrere Schüsse abgegeben worden sind, durch die ein Reiche lxmnerinann schwer und zwei leicht verletzt wurden. Wenn die Rechtspresse weiter schreibt, daß mehr als hundert Reichsbanner- leut« sich auf zehn wehrlose Stahlhelmer gestürzt hätten, so ist das eine vollkommen« Verdrehung der Tatsache. An dem ganzen Zusammenstoß waren vom Reichsbaner außer den auf dem Wege zum Bahnhof Überfallenen Kameraden nur noch 4 di» S Kameraden beteiligt. Die in der Presse zuerst veröffentlichte Zahl von etwa 30 Verwundeten entspricht nicht den Tatsachen. Vom Reichsbanner wurden sechs Mann verletzt.
Die Katastrophe in Madrid . (Fortsetzung von der t Seite.} teils erstickt, teils verbrannt sind. Man nimmt an, daß 3 0 0 P« r> sonen, wenn nicht noch mehr, hilflos umgekommen sind. Alle in der Nachbarschaft befindlichen Autos wurden sofort zur Fortschaffung der Verletzten nach dem Hospital requiriert. D i e gesamte Polizei und ein in der Nähe untergebrachtes 3 n» fanterie-Regiment wurden zu Rettungsarbeiten ausgerufen. Der Ministerpräsident Prima de Rivera, die Behördenvertreter und Minister haben sich an die Unglücksstelle begeben. Sämtliche sani- tären Hilfsstellen von Madrid sind mit Verletzten überfüllt. Das Theater Novedades war das größte Madrids . Es war ein sechsstöckiger Bau, in dem sich zur Zelt der Katastrophe 3000 Personen befanden. Das Theater ist �von den Flammen vollständig zerstört worden. Die Stätte des Grauens. Bladrid, 24. September. Der Brand im Theater Novedades und dem angrenzenden Häuserblock ist vollständig gelöscht. Das Gebäude, in dem da« Theater untergebracht war, sowie die Dächer der angrenzenden Gebäude sind zerstört. Es sind Pioniere herangezogen worden, die große elektrische Scheinwerfer am Schauplatz der Katastrophe ausstellen, da die Gas- und die elektrisch« Beleuchtung infolge des Brandes abgeschnitten sind. Die Untersuchungsbehör- den haben bereits ihre Arbeiten aufgenommen. Sie konnten bis zu der Treppe vordringen, die nach dem ersten Rang hinaufführt. Auf einem der Treppenabsätze fand der Untersuchungsrichter etwa 25 Leichen, die hoch aufeinander ge- »ünnk waren. Augenzeugen berichten, daß, als der Thcatcrfaal bereits ein einziger riesiger Brandherd war, noch etwa 30 Per- fönen, in Flammen gehüllt, sich zwischen den Sitzreihen den Weg zum Ausgang zu erkämpfen suchen. Da in dem größten Teil der Theaterräumlichkeiten keiner- itei Beleuchtungsmöglichkeit mehr vorhanden ist, mußten die Untersuchungsbehörden bei Fackellicht arbeiten. Es ist deshalb auch noch nicht möglich, bestimmte Angaben über dl« Zahl der Toten zu machen, die sich unter Umstanden noch auf den zu den Rängen hinaufführenden Treppen und In den Foyers befinden können._ Kommunistische Niederlage. Nel den Nahrungsmittel' und Settänkearbeltern. ! Gestern fand in Berlin die Wahl der Ortooerwaltung der Jüngsten Großorganisation statt, des Verbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter. Di« Wahl wurde mittels Urabstimmung vorgenommen in der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr nach- mittag». Die Funktionäre der vier Sektionen des neuen Verbandes hatten ein« Einheitsliste vorgeschlagen, aus der sowohl Sozialdcmo- traten wie auch Kommunisten standen, jedoch die Sozialdemokraten die entschieden« Mehrheit hatten. Nur bei den F l« i- schein war die vorgeschlagen« Sektionslettung bzw. die Mitglieder der Ortsverwallung in der Mehrheit Kommunisten. Diese wollten aber alle» haben und gaben die Parole heraus, die Sozialdemo. kraten überall zu streichen und an deren Stelle Kommunisten zu wählen. Darauf beschlossen unsere Genossen bei den Fleischern, es ebenso zu machen und die K o m m u n i st e n zu streichen. Das vorläufige Refullat— die Auszählung bei den Fleischern ist noch nicht beendet— lautet: Abgegeben« Stimmen 5465 oder 34 Proz. der Stimmberechtigten. E« wurden abgegeben in Set« tion l(Brauer und Mühlenarbeiter) unveränderte Stimm- Zettel lS53. veränderte, also kommunistische, 876. ungültige 113. In Sektion II(Bäcker usw.) 1037 bzw..464 und 33. 3n Sektion III(Fleischer) 314 bzw. 611 und 42. 3n Sektion IV (Böltcherj 216 bzw. 109 und 12.,
Der Gelbstmord Dr. Brückners.
Die Leiche gesunden.
Schwerin , 24. September. Wie bon amtlicher Seite gemeldet wird, wurde die Leiche deS fett Dienstag, de« 18. September. abends 0 Uhr verschwundenen frühere» mecklen- burgischen Justizministers, Ministerialdirektors Dr. B r ück n e r. von Passanten in dem zum Schweriner Schloßgarten gehörenden Faulen See aufgefunden. Die gerichtliche Untersuchung der Leiche hat ergebe», daß Dr. Brückner Selbstmord verübt hat. Brückner ist wahrscheinlich schon am Dienstag abend, gleich nach der Bernehmung durch den Oberstaatsanwalt, ins Wasser gegangen und hat sich in einiger Entfernung vom Ufer einen tödlichen Schuß in die recht« Schlafe beigebracht. Die Leiche ist zur Beerdigung freigegeben. Ein hoher Iustizbeamter macht mit seiner 23jährigen Nichte, die er auf Ihr dringendes Bitten hin mitgenommen hat, eine Reif« in die Schweiz . Sie verehrt ihren Onkel sehr, und unterwegs kommt es zwischen den beiden zu einem intimen Verkehr. Nach der Rückkehr schreibt sie dem Ministerialdirektor glühende Liebesbriefe: als sie aber merkt, daß eine Ehe unmöglich Ist — Dr. Brückner war glücklich verheiratet und wollte van einer Scheidung nichts wissen— nimmt das jung« Mädchen Gift und stirbt unter furchtboren Qualen. 3hr Bruder studiert in Rostock und ist Mitglied einer radikal-völkischen Vereinigung. Er hat den Onkel nie ausstehen können, schon weil er dieser oerhoß- ten Republik dient und es in ihr sogar einmal bis zum Mnilter gebracht hat. Er wendet sich an �feinen Gesimmngsfreund, den Rechtsanwalt Dr. Uhlhorn, ein�n früheren aktiven Offizier, und beide fahren nach Schwerin . Der Student schlägt dem Ministerial- direktor auf der Straße mit einer Hundepettsche ins Gesicht, noch am selben Abend verläßt der Ministerialdirektor sein Heim, um nicht wiederzukehren und sich eine Ku gel in den Kopf ju jagen. Gewiß ist es an sich ein schöner Zug, auf die Wahrung der Familienehre bedacht zu sein. Wenn aber diese Wahrung
mtt Parteipolitik auf» ollerengst« verquickt ist. riecht die Sache äußerst übel. Wäre der Ministerialdirektor, der politisch der Deutschen Volkspartei nahestand, ein Rehtsradikaler ge» wesen, vielleicht hätte der junge Student nicht mit solchem Eifer auf die Wahrung der Famlltenehre gesehen. Ganz bestimmt aber hätte er nicht, wie e» geschah, den Schmutz Im eigenen Hause vor der weitesten Oessenllichkeit in der oaaostävdigsteu weise auege- breitet. Sein völkischer Rechtsbelftand übergab gleich nach dem Schlag mit der Hundepeitsche die intimsten Einzelheiten der Presse, Einzelheiten, die jeder Mensch, der auf saubere Hände sieht, mtt dem Beleidiger unter vier Augen ausgemacht hätte. Es ist völ- tische Kampfmethode, Familientragödien zu politischer Hetze auszunutzen. Unwillkürlich denkt man in diesem Fall an ein« andere völkische Heldentat, die freilich keinen tragischen Ausgang nahm. 3n einem großen Kölner Lokal, dessen Inhaber Juden sind, gab ein junger völkischer Bursche an. in der Mahlzeit eine Maus gefunden zu haben. Dielleicht hatte er sie selber hineingeworfen. Mit dem wert» vollen Stück ging er zur Geschästslettunz und ließ sich 100 M geben. Am nächsten Tage kam er wieder und erhöht« seine Forde- rung auf 1000 M. Darauf wurde er an die Luft gesetzt. Sosort b«. mächtigten sich die Völkischen der Angelegenheit und stellten sich vor den gemeinen Erpresser. Völkische Gesinnung bleibt sich eben immer gleich, ob es sich mm um eine Familientragödi« oder um eine tote Maus im Essen handelt. « Ministerialdirektor Brückner war von 1904 bis 1906 Senats» fekretär in Lübeck und später Amtsrichter. Dann wurde er Bürgermeister in S ch l e s w i g. 3n diesem Posten oerbrachte er mehrere Jahre und trat erst dann in den Dienst de» Freistaates Mecklenburg-Schwerin ein. Eine Zettlang war er Justiz» m i n i st e r in einem Beamtentabinctt. Er stand am Aus» gang der fünfziger Jahr«.
Fememordprozeß Legner. Auf dem patrouittengang„umgelegi".
von dem Schwurgericht de« Lungert cht« HI unter vor- fitz von Landgerichlsdireklor Dr. Friedmann begann heute der Femewordprozeß gegen den früheren Oberleutnant Nicolai Reim wegen Ermordung des Feldwebels Legner In Döberih. der dem dortigen Arbeitskommando angehörte. Die Anklage wird von Slaalsanwaltschaftsrat Dr. Leiser ver- treten, die Rechtsanwälte Dr. Sack und Prof. Dr. Grimm au» Essen fungieren ol» Verleidiger. Nach der Vereidigung der Geschworenen, unter denen sich auch eine Frau befindet, erfolgte der Ausruf der Zeugen, zumeist«he- maligc Mitglieder des Arbeltskommandos Döberitz. Von der Verteidigung waren außerdem noch Oberstleutnant v. Hammerstoin vom Wehrkreiskommando III , Generalmajor a. D G u d o o i u e und Generalmajor a. D. Tesch- n e r, die früheren Kommandanten von Küstrin , als Sachverständige und Zeugen geladen. Der Vorsitzende wies darauf hin, daß es sich um einen politischen Prozeß handle. Das Verfahren gegen den Mitangeklagten Anftister zu der Tat, Hauptmann a. D. Gul- knecht, der sich in Südwestafrika als Farmer aufhält und bisher nicht ausgeliefert wurde, ist abgetrennt worden. Vor Eintritt in die eigentliche Verhandlung stellte Dr. Sack den Antrag, daß sich das Gericht für unzuständig erklären und das Verfahren als unzulässig eingestellt werde. Er behauptete, daß die Auslieferung des Ange- Nagten Reim aus Italien unter falschen rechtlichen Voraussetzungen erfolgt sei. Di« Auslieferung sei unter der Loraussetzuirg erfolgt, daß«s sich um kein politisches Verbrechen handele Staatsanwalt.- sc�oftsrot Dr. L e s s e r betont« demgegenüber, daß das Ausliefe- rungsvecht die Staaten untereinander betreffe. Der Vorsitzend« ver- kündete nach kurzer Beratung des Gerichts, daß der Antrag der Ver- teidigung abgelehnt sei und daß sich das Schwurgericht für zuständig erkläre. Es sei nicht Aufgab« des Schwurgerichts, nachzuprüfen, ob die Voraussetzungen des Auslieferungsrechts vorhanden seien oder nicht. Der Angeklagte Reim schilderte nun sein Vorleben und die Umstände der ihm zur Last gelegten Tat. Auf Vesragen des Vor- sitzenden, was ihn überhaupt veranlaßt habe, in die Schwarze Reichswehr einzutreten, meinte Reim, daß er dem Vaterland« dienen wollte. En sei von einem Oberschlesier aus die Schwarze Reichswehr hingewiesen worden. Vors.: Wurden Ihnen Mitteilungen über den eigentlichen Zweck der Schwarzen Reichswehr gemacht, und welche?— Ange kl.: Nur, daß sie zum Schutze der polnischen Grenze existiere.— Vors.: Wer führte Ihnen denn bei der Schwarzen Reichswehr die neuen Mannschaften zu, etwa Leutnant Venn? Ange kl.: Das kamt fein.— Vors.: Und Legner? Kannten Sie ihn' schon vorher?— A n g et l.: Nein, ich bin überhaupt nicht viel mtt ihm zusammengekommen Vors.: Am Sannabend, dem 30. April, haben Sie und Legner die Patrouille zusammen gemacht. Ist es richtig, daß eigentlich ein anderer ausersehe» war. die Poirouill« mit Ihnen zu gehen, und daß Legner erst nachträglich eingeschoben wurde?— Angekl.: Ja, Genaues ist mir nicht mehr bekannt. Kurz bevor wir gingen, hieß rs, Büsching würbe noch zu uns stoßen.— Vors.: Was war Ihnen von Legner bokamtt?— Angekl.: Mir war bekannt, daß Legner als Spitzel der Enteitte bezeichnet wurde und «r„umgelegl" werden müsse. Vor f.; Ihnen ist dann noch gesagt worden, Sie hätten sich um nicht» zu kümmern, wo» auch geschehen möge?— Angekl.: Jawohl.— Vors.: Wullen Sie uns nun nicht den Vetressenden nennen'— Angekl.: Ich möchte nicht mehr Kameraden hinein- ziehen, als nötig ist.— Vors.: Wie war Ihre Aussassung über die Patrouille mtt Legner?— Angekl.: Das Gefühl läßt sich gar nicht beschreiben. Ich begriff zwar, daß er ein Spitzel war, aber ich habe immer noch nachgedacht, wo» man anderes mit ihm machen könne. Auf weiteres Befragen des Vorsitzenden bestätigte der Ange- klagte dann, daß ihm der Gedanke von der bevorstehenden Beieiti- gung Legner» furchtbar gewesen Irl, daß er aber den dienst» lichen Befehl, die Patrouille zu gehen, habe ausführen müssen.
Ueber den Patrouillengang gab er dann folgende Darstellung: I» Lauf der Patrouille stieß Feldwebel Büsching zu uns. Ich ging zwei Schritte vor oder zur Seite, und Legner und Büsching unter» hiellen sich. In der Nähe des am Vormittag ausgeworfenen Schützengrabens ging ich«in paar Schritte vor, da Hörle ich einen Schuß fallen. Ich drehte mich um uird sah beide am Boden liegen. Ich kann nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, ob ich mitangefaßt habe oder nicht, die Leiche Legners in den Schützengraben zu legen, Büsching hatte zwei Spaten, und wir schütteten den Schützengraben z».— Vors.: Sie hoben doch vor den: Untersuchungsrichter gesagt, «inen hestigen Wortstrett zwischen Büsching und Legner gehört und ein Handgemenge gesehen haben.— Angekl.: Wenn ich das gesagt habe, wird es wohl stimmen, ich war aber, als die Tot geschehen war, furchtbar aufgeregt, so daß ich mich nttl)t mehr an alle Einzelhetten entsinnen kann.
Eine Mutier erschießt ihren Sohn. Eine Tragödie besonderer Art hat sich heute morgen in Karlshorst abgespielt. Der Besitzer Melchior des Hauses Prmz-Eitel-Fricdrich-Straße S. dos von zwei Familien bewohnt wird, ist geistig nicht ganz auf der Höhe. Der 25 Lohre alle Sohn Gustav Melchler ist schon fett längerer Zell ausgesprochen geisteskrank. Die 48 Jahre olle Frau Minna, geb. Krukenberg, und die einzige Toch. ter find gesund. Der Sohn ist beretts in einer Anstalt ge. wesen. In der letzten Zeit bekam er wiederholt T o b s u ch t s- anfalle und zerstörte dann Geschirr. Bellzeng und Kleidung?» stücke. Er sollt« wieder in ein« Anstalt gebracht werden. Sein Boter scheint ihm von dieser Absicht etwa» gesagt zu hoben und die Folg« war, daß die Anfälle sich nun noch öfter einstellten und heftiger wurden. Heute morgen, kurz nach 7 Uhr, erschien Frau Melchler auf dem 29. Revier in Karlshorst und gab an, daß sie ihren Sohn erschossen habe. Man nahm sie in Gewahrsam, und mehrere Beamte begaben sich nach dem Hause, um die Anzeige nachzuprüfen. Auf Klopsen und Klingeln wurde ihnen zunächst nicht geöffnet. Dann erschien die Tochter, die in dem abgelegenen Zimmer den Schuß nicht ge- hört hatte und noch gor nicht wußte, was vorgefallen war. Auch der Vater hott« nicht» gehört. DI« Beamten fanden die Anzeige der Frau bestätigt. Gustav Melchler lag tot In seinem Bette» dos neben dem der Mutter stand. Ein Schädelfchuß hatte Ihn g«. tätet. Nachdem der tödlich« Schuß gefallen war, warf Frau Melchler die Pistole weg, kleidete sich an und ging zur Polizei.
Tragödie im Koiel. In einem Hotel ln der Brücke» st rnße war ln der ver. gangcnen Nacht ein jüngeres paar abzestiegen, das im Laufe des heutigen vormittags nichts von sich hören ließ. Die Tür zu dem Zimmer war von innen verschlossen, plan benachrichtigte die Polizei, dle sich gewaltsam Einlaß verschaffte. Die Beamten savden da» paar, den ISjährlgen Kraftfahrer Kur« Schulz au« der Forster Straße und die 24jährige Irmgard Hinz, erschossen auf. Nach dem Befund hat Schul, da« Mädchen im Schlaf getötet und dann die Masj: sich selbst getichte'
7. Kreis. Eharlollenburg. Heute, Montag, abends 7% Uhr. Franktionssitzunz mtt Burgerdeputierten im Rathaus, Zimmer 1. 95. Abteil'mg. Die Bezirtsführer laden ein zvr Beerdigung des Genossen Paul Bttow,«teiwretzstr. 22, die cm Dienstag/ t-en 25. September, nachmittags 21, Uhr, auf dem Städtischen Friedhof Mariendorfer Weg stattfindet.