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Konflikt in Mitteldeutschland  . Arbeitszeit und Manteltarif angenommen, Löhne abgelehnt. Halle, 24. September.  (Eigenbericht.) Km Sonntag fand in Halle eine von über 300 Delegierte» aller am Tarifvertrag für den Branntohlenbergban b«. teiligten Gewertschaften besucht« Konferenz statt, um Stellung zu nehmen zu dem vom Schlichter gefällten Schiedsspruch. Den Bericht über die Schlichtungsverhnndlimgen erstattete das Lorstandsmitglied des Vergarbeitcroerbcmdes Schmidt- Bochum. Der Referent führte aus, daß es das Bestreben der Gewerkschaften var. das unerträglich« M e h r a rb« i t s a b k o mm e n glichst zu beseitigen. Die Unternehmer haben jedoch den Ve- trebungen der Gewerkschaften den heftigsten Widerstand entgegen- zesetzt und erklärt, daß die Arbeitszeit unter keinen Um- ständen herabgesetzt werden könne. Der Schiedsspruch erfüll« zwar nicht die Wünsche der Gewerkschaften und der Belegschaften, er bringe jedoch«ine wesentliche Verkürzung der Arbeitszeit, was nicht übersehen werden dürfe. Er empfahl, den Arbeit-zeitschiedespruch trog weitergehender Wünsche der Arbeiter im Namen aller Tarif. gawerkschasten zur Annahme. Gleichfalls zur Annahme empfahl er den Schiedsspruch über den Manteltarifv ertrag unter der besonderen Betonung, daß all« Verschlechterungeanträge der Unternehmer abgewehrt und einige Derbesferungsanträge der Arbeiteroertreter zur Annahme gelangt seien. Den Lohn- schiedsspruch riet er abzulehnen, well dieser alle Wünsche der Arbeiter völlig unberücksichtigt gelaflen habe. In der nachfolgenden Aussprache erklärte sich die Mehrzahl der Redner für die Annahme des Arbeitvzeits- und Manteltarifschieds- fpruches und für die Ablehnung des Lohnschiedsspruches. All« Redner wandten sich gegen die geradezu unverständlich« Stellung nähme der Unternehmer, die ohne jede Rücksicht all« berechtigten Forderungen der Arbeiter abgelehnt hat. Nach einer langen und sehr ausgiebigen Ausjprache wurde mit Dierfünftetmehrheit«ine Entschließung angenommmen. die den Vorschlägen des Referenten entspricht. Eine von der kommunistischen   Opposition, die nur aus ein paar Mann bestand, eingebracht« Entschließung verfiel damit der Ablehnung. Die Amtsenihebung des Neglerungsrats. Siinnes, Steiger und Bela Groß. Die Verbindungen des wegen seiner Beziehungen zur Slinne». Affäre vom Dienst enthobenen Begierungsrales Steiger mit Lela Groß haben etwa am 17. Dezember 1376 begonnen. Lela Groß ist über ISmal im ütinlsterlnm für die befehlen. Gebiete gewesen, teilweise in Begleitung de» Amsterdamer ZNaklers van den Slepkamp. der für den holländischen Dantier h o r n bei der Soclelä de» Mine» d'Or in Paris   Z 0 Bl ll (ioncn Mark Kriegsanleihe. Altb es ih angemel del hatte. Bela Groß und Siepkamp boten Steiger unt«r Berufung auf seine besonders engen Beziehungen zum Reichsfinanz» Ministerium, sie in Ariegsanleihe-Aufwertungen zu beraten. Es handelt« sich darum, daß Kriegsanleihs-Altbesitz im Ausland als Altbesitz auch in Deutschland   anerkannt werden würde. Stelger erklärte sich für nicht zuständig und vermies Bela Groß und Siepkamp an den Justitiar des Berliner   Bant- Hauses Bercowitz. Rechtsanwalt Jacob, der sich zur Be- arbeitung der Angelegenheit auch bereit erklärte. Jacob ist dann mehrfach nach Paris   gefahren, teils mit seinen Austraggebern, und hat für feine Benmhungen 60 000 Mark Honorar erhalten. das ihm aber nicht mittelbar, sondern durch Ministerialrat Steiger überwiesen wurde. Ein Auslieferungsgesetz. Die Sicherung de« Asylrechtt in Deutschland  . Dem Reichstag ist soeben vom Relchsjustizministerium der Eni- taurf eines Deutschen Auslieferungsgesetzes zuge- gangen, dcm der Reichsrat bereits mit d«r für Derfassungsände- rungen erforderlichen Mehrheit zugestimmt hat. Dieses Gesetz, das vom Reichslng« miedeholt verlangt worden ist, bestimmt, daß unter der Dorausietzung der Gegenseitigkeit ausländisch« Staatsangehörige dann ausgeliefert werden tonnen, wenn sie nach deutschem Recht ein Derbrechen oder Vergehen begangen haben. Nicht ausgeliefert wer» den soll, wenn di« Tat nach deutschem Recht nur nach den Militär strafgeseetzs strafbar ist oder nur mit einer Dermögensftraf« ge» ahndet wird, die nicht in«Ine Freiheitsstrafe umgewandelt werden kann. Der Frage der Auslieferung bei politischen Delikten ist der § Z gewidmet. Er bestimmt, daß allgemein bei politischen Vergehen nicht ausgeliefert werden soll, doß aber auch bei politischen Vergehen die Auslieferung zulässig ist,wenn die Tat unter Berücksichtigung aller Umstände besonder» verwerflich er- scheint". In der Begründung der Vorlag« wird gesagt, sie nähere sich mit dieser Stellungnahme Auffosiungen, wie sie im schweizerischen. schwedischen und finnischen Auslieserungsgesetz zutageträten. Bei der Beratung des Gesetzentwurf» im Reichstag   wird dafür gesorgt werden muffen, daß die Fassungbesondere verwerflich" nicht zu einer Kautschukbestimmung wird, die reaktionären Zwecken nutzbar gemacht werden könnt«._ Wenn das früher geschehen wäre! Ein staatsfeindlicher Lehrer aus dem Dienst entlassen. Der Lehrer Bruno Przybillok m Iamm, Kreis Rosen» borg in Oberschlesien  , hatte am Verfassung?tag« 1926 m Rvsenberg in einem Gasthaus« schwarzrotgolden« Fahnen abgeriss«, und ver. nichtet und dabei gerufen:.Fort mit Schwarzrotgold, für mich gilt nur Schwarzweihrot!" Nach einer anderen Bekundung soll er ge- sagt hoben:.Schwarzrotgold ist Sch...* Die Republikanisch» B-schwerdestelle Berlin   verfolgte diese Angelegenheit seit dem 27. September 1926 In der ersten Verhandlung rar dem erweiterten Schösfengerscht ln Kreuzburg   O.-S. wurde der Lehrer fieigesprochen, danach aber von der Großen Strafkammer in Oppeln   an Stelle einer Gefängnis- strafe von drei Tagen zu einer Geldstrafe von dreißig Mark verurteilt. Jetzt ist auch die Entscheidung tn dem D i s z i- plinarverfahrrn ergongen. Es wurde cwf Dienstentlassung unter Zubilligung einer Unterstützung in Höhe ron 75 Proz d-s gesetzlichen Ruhegehalts für die Dauer van fünf Iahren erkannt. Herr Przybillok mag dem Himmel danken, daß er In einer Republik und nicht mehr unter Wilhelm lebt. Wenn ein Lehrer unter der Herrschaft der Monorchie die schwarzn-eißrote Fahne in ähnlicher Weise beschimpft hätte, dann wäre er nicht erst nah zwei Jahren. andern sofort aus dem Staatsdienst geflogen, und man hätte ihm euch«cht nach süuj Jahre lang 75 Proz. de» Ruhegehalts gezahlt. Das Echo aus der Meerestiefe. 90. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte.  klel. 22. September. Von den vielen in den einzelnen Fachgruppen gehaltenen Nor- trägen, die meist streng fochwisjenschaftlichen Eharakter trugen und zum Verstäickmis oft weitgehender Borbildung bedürfen, heben wir des allgemeinen Inlevesses wegen nur wenige hervor. Prof. Bier, Berlin  , sprach überGrundsätzliches zur Heilkunde" und hob schorf hervor, daß die Medizin, wie jede Wissenschaft, ein systematisch geordnetes Wissen sein muß und ihren Zweck, Kranke zu heilen, und Gesunde vor Krankheit zu bewahren, nur erreichen kann, wenn sse sich von tver Einseitigkeit, die in de« zu verschiedenen Zeiten herrschenden Lehrmeinungen vorhanden ist, freihält und an deren Stell« ein harmonisches System aufbaut. Denn di« verschiedenen Lehrmeinungen sind tatsächlich ebensowenig Gegen- säße, wie sie alleingültige Wahrheiten sind, sie sind vielmehr Teil- Wahrheiten, die miteinander verschmolzen werden müssen. Von besonderem Interesse waren di« Verhandlungen über die Ernährung im Krankenhaus". Prof. v. S o o s, Buda- Prof. JUbrechi J'enck der große Geograph, wird morgen 70 Jahre alt pest, teilte mit, daß in der dortigen UniversitätsklinS seit einem Lohr  die Ernährung von der Berwaltung losgelöst und als selbständiger Betrieb unter der Leitung«ine» Arztes steht. Dadurch ist«in« weit- gehend« Individualisierung in der Ernährung der Kranken erreicht worden. Die festen Menüformen sind völlig abgeschafft. Trotzdem sind die wirtschaftlichen Ergebnisse in d«r Weise gewahrt, daß für jede Speiseportion ein« Indexzahl festgesetzt wurde und die Bekösti- gung der Kranken pro Tag und Kopf auf 200 Indexe gestellt ist. Innerhalb dieser Wcrtgrenzen können beliebige Speisen in beliebiger Form verabreicht werden, was von den Kranken dankbar«mpfun- den wird. Im Zusammeichang hiermit sei noch erwähnt, daß auf den mit der Naturforscherversammlung verbundenen Ausstellungen Entwürfe und Modelle einer- Reihe projektierter Kranken h ausbauten ausfielen, so der Neubau eines Säuglingheime» nach den Ideen von Prof. Brauer und der Neubau eines Jnfettionspovillons nach den Ideen der Hamburger Gesundheitsbehörde, bei denen an die Stelle starrer Pavillons ein einziger mit beweglicher Ausnutzung treten joll. Es entwickelt sich hier ein neuer Krankenhaustyp, der im Bau und Betrieb wirtschaftlicher und trotzdem hygienischer ist als der Doririegsbau. Don den in Kiel   gehaltenen Dorträgen erregt« besonderes Interesse der des Physikers Alexander Behm  . Kiel  , des Erfinders des Echolots, über dieEntstehung des Echolots" Es ist ja bekannt, daß das Echolot   daraus beruht, daß ein Schall, in di« Weereetiese entsandt, am Meeresboden zurückgeworfen wird und daß au» der Zeit, welche von der Absendung bis zur Wiederkehr des Schalles des Echos vergeht, di« Tiefe des Meeres leicht, schnell und sicher berechnet werden kann. Aus dies« Weise werden Lotungen, selbst Tiefseelotungen. Heu« viel schneller und daher viel zahlreicher vorgenommen, als das früher möglich war. Dos deutsche Forschung»- schiff.Meteor" hat aus seiner großen Reise im Atlantischen   Ozeon etwa gegen 7000 Lotungen vorgenommen, so daß die Tiefe des Meeres Heu  « systematisch gemessen werden kann, während früher nur Stichproben gewonnen wurden. Nun ist es mteressant, daß dem Erfinder Behm, als er zuerst mit der Idee« seiner Erfindung hervor- trat, aus Wissens chaftlichen Kreisen dasselbeUranöglich" entgegen» scholl, wie so oft bei neuen wissenschaftlichen Entdeckungen. Ich er- innere nur an die ersten Eisenbahnen, an die Kabeltelegraphie, an Nansens Plan einer Durchquerung Grönlands   auf Schneeschuhen und seinen späteren Plan eines Treibens mit einem gegen Eis« Pressungen besonders gebauten Schiff durch das Polarmeer. Auch Bshm wandte mon aus wissenschaftlichen Kreisen ein. daß am Meeresboden wegen seiner Durchtränkung mit Wasser eine ein Echo veranlassende Zurückwerfung gar nicht stattfinden könnt«. Behm ließ sich aber nicht beirren, sein« anfangs mit großen Schwierig­keilen verknüpften Versuche auszuführen, und hatte Erfolg damit. Die erste Anregung zu seinen Tersuchen gab ihm das bekannte Un- glück derTitanic  ", die durch Zusammenstoß mit einem Eisberg unterging. Damals tauchte in der öffentlichen Erörterungen der Gedanke auf, im Nebel von Schiffen aus durch Schnllstgnal«, die von Eisbergen zurückgeworfen werden würden, die Lage der Eis- berge zu erkennen und ihnen auf diese Weise die Möglichkeit zu geben, der Gefahr auszuweichen. Durch dies« Erörterungen kam Behm aus den Gedanken, auch die Tiefe des Meeresbodens durch ein Echo zu ergründen. Seine Aersuch« hatten, wie wir heute wissen, vollen Erfolg. Aber keineswegs bildet das Echolot   in seiner heutigen Form bereits etwas Abgeschlossenes, die Entwicklung dieser Erfindung ist vielmehr in vollem Muß. Sie ist auch im Begrisf, ein neues Anwendungsgebiet zu erobern, namentlich die Anwen- dung in Luftschiffen und Flugzeugen. Echolotungen in der Luft sind zum erstenmal von Behm aus den Probeslügen des B. Z. III. ausgeführt worden. Der weitere Ausbau der Erfindung kann dem Flieger noch eine bessere Aufklärung über di« Beschaffenheit des Erdbodens geben als dem Seemann  . Der Flieger kann aus der Lotung erkennen, ob sich das Mugzeug über ebenem Boden oder über einer Ortschaft befindet, da außer dcm Bodenecho noch di« Echos der einzelnen Häuserdächer erkennbar und meßbar sind. Die Anwendungsmöglichkeiten dieser wichtigen Erfindung können heute noch gar nicht übersehen werden. Vorher sprach Dr. Kieferle über denIodgehalt de r Milch", der nicht nach Milligramm, sondern nach wenigen Tausendsteln eines Milligramms im Liter zähst und sich trotz dieser geringen Meng« doch als notwendig für den Lebenevorgang erweist. Es ist erst in allerjüngfter Zest bekannt geworden, daß auch Jod zu den wichtigen Bioelementen gehört, deren Vorhandensein in kaum merkbaren Spuren den Leben so organg fördert und deren Fehlen schwere Störungen verursacht. Im Agrikullurchemifchen Institut Weihenstephan in Bayern  , ebenso wie im preußischen Milchfor- schungsinstitut in Kiel  , das nach den Dorträgen besichtigt wurde, wer­den diese Untersuchungen auf das Sorgsamste ausgeführt. Der Jod- gehalt der Milch erweist sich weitgehend abhängig von dem Jod- geholt der Futterpflanzen, der seinerseits wieder von dem des Bodens und der Luft beeinflußt wird. Die Seeluft ist stärker jodhallig als Landluft, und von Seewosser überschwemmte Weiden geben eine besonders jodhaltige und jodreich« Milch. Die Erforschung der Wir- kung auf den menschlichen Organismus befindet sich noch im vollen Fluß. » Wirft man einen Blick auf die Tagung als Ganzes, so war sie «in Zeichen für das ernste Arbeiten, das in der deutschen   Wissen- schast stattfindet, und noch etwas anderes war erfteulich. Es ist sa bekamst, daß die deutschen   Hochschullehrer in ihrer überwiegenden Mehrheit polstisch reaktionär eingestellt sind; als die Naturforscher und Aerzte nach dem Kriege sich zum ersten Male wieder versam- melten, im Jahre 1920 in Bad Nauheim  , hielten sse es für selbst» verständlich, in den offiziellen Ansprachen dankbar des ehemaligen Kaisers und der früheren Fürsten zu gedenken. Diesmal war von solcher Sehnsucht nach dem verflossenen Alten nichts zu spüren; so- weit Politisches überhaupt gestreift wurde, kam die Sehnsucht nach einem«inigen Reich zum Ausdruck, nach endlicher lleberwindung der armseligen Kleinstaaterei, di« uns wirtschaftlich und damit auch kulturell und wissenschaftlich hinter die anderen Völler zurückbringen muß. Di« deutschen   Hochschullehrer scheinen allmählich begriffen zu haben, daß es gilt, nicht rückwärts, sondern vorwärts zu schauen. Lt. Lazz auf vier Flügeln. Musilvarietä in der Philharmonie. DasErste Klavierquortett" Anschrift: E r k k a hat die Attraktion seiner Darbietungen wohl ein wenig überschätzt, der große Saal ist halbleer; immerhin halbvoll. Vier Flügel aus dem Podium, das Aufsehen ist nicht gewaltig. Die Weintraub» Syncopatores hatten sieben auf die Bühne(de» Künstlertheaters) gebracht, für»Ine Nummer. Aber klavierjazz den ganzen Abend? Man hat nach der ersten Plöce heraus, daß ein charakterlstisches Ele- ment der Jazzmusik sehst und nicht ersetzt ist: du» klanglich«; der KlavteNon, auch der veroielsästlgte, gibt es nicht wieder. Doch das andere, da» rhythmische? Unser lieber, guter, alter Iazzrhythmus. der uns so viele Jahre schon als Rhythmus der Zelt treu gedient hat. gewiß, der ist da, den haben sie, mst allen seinen synkopischen Verrentungen und verschobenen Akzenten, und es ist, sollte man meinen, keineswegs aufregend. Doch die Leute lassen sich mitreißen, immer wieder; dieses unentwegt« Hämmern, diese das Ohr bestür  « mend« Musskmaschinenarbest. von Menschenhänden geistlos ausge- führt, hat es ihnen angetan, es ist ein Stück getarnter Milstarismus, ohne Zweifel, und dafür sind die Menscheicherzen tn aller Welt emp­fänglich. Auch in der Philharmonie; das Publikum tobt, und als letzte Zugabe spielen die vier jungen Leute einen Sttauß-Walzcr: An der schönen blauen Donau  . Und st« spielen ihn mit allen mög- lichen konventionell-sentimentalen Temponuancen, ungefähr wie jede Salonkapelle, nichts Maschinelles nun auf einmal, aber mit ein paar billigen pmnistlschen Verzierungen klingt es etwa wie die Nach- ahmung einer Llavierparophrase 4 la Sauer oder Rosenthal, ohne Charme und mst mittelmäßiger Technik achthändig vergröbert. Es liegt kein zwingender Grund vor, so etwasJazz" zu nennen, aber wie die Sache, beginnt der Name sich zu überleben; wir haben kein Interesse, ihn zu verteidigen. K. P. Einen tzertvarik kvaldcn-Abe' d veranstaltet da» Nktianikamitee znr Körting bt» fiiinftltr» am 25., iS'/, Uör im Theater nm Schilf- bauerdamm. Mitwirkende u. a.: Rudolf von Laban  , Sprechchor der Pailtbühne, Gejangtgememjchalt Rosebery d'Lrguto. Wegbahner im Mm. Die Kamera." In diesem Theater läuft kein schlechter Film, betont stolz- bewußtDie Kamera", und sie fischt unentwegt nach Edelgut. So darf diesmal Richard Oswald  , der Talententdecker, als wahrer Filmskizzenregisseur, zwei unheimliche Geschichten erzählen. Sie entstanden 1919, als wir tief tn unfern wirtschaftlichen Röten steckten und es in unfern Ateliers wirtlich nicht gut aussah. In den beiden Kurzfilmen sührt Richard Oswald   eine klare Regie, eine jede Szene Ist von Spannung getragen. Zudem hat er den festen Willen, schauspielerische Leistungen auszuwerten: er verpflichtete Conrad Aeidt und Relnhrld Schänzel und bot ihnen sehr günstige Gelegenhesten, ihr gutes Können zu zeigen. Ferner wird der 1920 herausgekommene L u p u Pick- Film Scherben" gespielt. Es ist der erst« titellose Film, der in Deutschland   hergestellt wurde. Das war«ine Tat, und sie ist es wert, sich auf sie zu besinnen. Werner K r a u ß spiest den zum Mörder werdenden Bahnwärter so, daß man ihn nie vergessen kann. Natürlich, heute wird besser beleuchtet, besser geschminkt. vollendet photographiert und anders gespielt, ober wer ist denn so absolut filmisch, wie Lupu Pick   es schon vor 8 Jahren war? Man will heut« die Oberflächlichkeit, das angeklebte gute End«. Lupu Pick   aber will den Stoff mst Ernst durcharbeiten, er will Schluß- folgerungen. Und da ergibt sich ganz von selbst die herzlich« Bitte an die Filmbesucher:Stellt höhere Ansprüche an den Film, damit die Könner an die Arbest gerufen werden und ihr besser« FUme bekommt." e. b. Beschädigung des Denkmals für Barrös Das Denkmal für Maurice Barris bei Sion Baudemont, dessen Einweihung am Sonntag stattfand, ist von einem unbekannten Täter beschädigt worden. Verzierungen des Sockels wurden heruntergeschlagen und der Name des Architekten wurde beseitigt. Silber- und Soldoorlommen In Telemarken. In Telemarken sind aus der Kaustaspche reiche«Uber- und Gotdoorkommen entdeckt worden, die etwa 1200 Gramm Silber und 62 Gram» Gold je Tonne enthalten jollen.