Der Mißbrauch des Postmonopols
Die Reichspost im Fett- Nach einer leichtfertigen Tariferhöhung.
Die Deutsche Reichspoft haż jest ihren Jahresbericht für das
Geschäftsjahr 1927/28 norgelegt. Er zeigt, daß die Post Gewinne erzielt hat, die meit über das hinausgehen, was man nach den Angaben, die die Bost seinerzeit bei der Begründung ihrer Gebührenerhöhung machte, annehmen fonnte. Es ist der Post nicht nur ge lungen, alle ihre laufenden Ausgaben zu decken, sondern sie war in der Lage, auch ihre Kapitalaufwendungen aus laufenden Mitteln zu bestreiten.
Mährend sie seinerzeit behauptete, auch nach der Gebühren. erhöhung blieben laufende Ausgaben in Höhe von 163 Mill. Mart ungedeckt, und außerdem werde sie zur Deckung ihres Kapitalbedarfs eine Anleihe von 150 Mill. Mark aufnehmen müssen, hat sie tat fächlich
weder einer Anleihe bedurft noch war von dem angefündigten Defizit irgend etwas zu merken.
Such aus bem Bürftigen Sahlermaterial, bas in her bisherigen Sammlung vorliegt, ersieht man in den Grundlinien den starten Wiederanstieg der deutschen Wirtschaft. Um diese Wirtschaftsleistung zu fundieren, weiter zu steigern und zu vertiefen, brauchen mir eine zahlenmäßige Durchleuchtung des Wirtschaftstörpers, dessen Grundlage eine eratte fyftematische Produktionsstatistik bildet.
3m übrigen find 44 Prozent des Rapitals verdient.
Der fhmedische 3ündbolatrust bat jezt an den holländischen Börsen eine neue Rate feiner gewinnberechtigten Schuldverschreibungen( Aftienerjag) zur Zeichnung aufgelegt. Der bei dieser Gelegenheit veröffentlichte Börsenprospekt des Konzerns enthält bemerkenswerte Einzelheiten über die internationale Bedeutung des schwedischen Zündholztrusts.
größeren Teil ihrer Anlageausgaben zu finanzieren. Tatsächlich ist Machtausdehnung des Schwedentrufts es ihr auf diese Weise gelungen, fast 600 Mill. Mart Neuinvestitionen über Abschreibungen zu verbuchen. Wenn auch grundsätzlich anzuerfennen ist, daß die Bost ausreichende Abschreibungen vornehmen muß, fo berührt es doch sonderbar, wenn man feststellen muß, daß sie in vier Jahren fast 40 Proz. ihres ursprünglichen Eigenvermögens ( 1574,4 Mill, Mark) abgeschrieben hat, und dieser Brozentsaz erfährt bedenft, daß der abschreibungsnoch eine Erhöhung, menn bedürftige Teil des in dieses Unternehmen eingebrachten Reichss vermögens fich auf rund 1,35 milliarden belief. die wirtſchaftliche Wenn der Refchsiparfommiffar jetzt die wirtschaftliche Bon den jezt ausgegebenen 65 Millionen. Kronen SchuldnerLage der Reichspoft prüft, wird er den angewandten Abschreibungsschreibungen werden rund 18 Millionen zum Umtausch von Vorsätzen seine besondere Aufmerksamkeit zu schenken haben. Dabei zugsanteilen bei der schwedisch - amerikanischen Investierungs- Gesellwird man besonders beachten müffen, ob die technischen Einrichtungen schaft verwandt. Da sich die gesamten Stammattien dieser Firma der Reichspoft auf dem Telegraphen, Telephon- und Funkgebiet bereits im Besiße des Zündholztrustes befinden, so wird diese Firma wirklich in der Höhe abzuschreiben sind, in der die Post ste heute voraussichtlich eingehen. Der Ertrag der anderen Anleihebeträge aus ihren Bilanzen tilgt. Das ist für den Außenstehenden schwer zu wird für die Uebernahme der ungarischen Snpothefen- ban! Obligationen verausgabt, die der Schwebentrust nach seinem betannten 3ündholzmonopol Bertrage mit der ungarischen des ungarischen Zündholzmonopols ein Bombengeschäft gemacht hat, geht daraus hervor, baß allein die Zwischengewinne an 3insen jährlich rund 20 Millionen Mark betragen. Welche enormen Rapitalien dieser Trust im Laufe der lezten Jahre angehäuft hat, zeigt sich darin, daß nach der Uebernahme des Wertpapierbefiges der schwedisch - amerikanischen Investierungsgesellschaft der Wertpapierbestand des Kreuger Trusts fich auf rund 500 Millionen Mart ftellen wird.
Sie ist vielmehr sogar in der Lage gewesen, die im Zusammen hang mit der Gesetzgebung des Reiches entstandene Aufwertungsbeurtellen. Derpflichtung der Post in Höhe von 13,3 mil. Mart nominell( mit
sinem Gegenwartsmert von weniger als 7 Mill. Mart) in voller Senfung der Boffgebühren!
Höhe nom Geminn dieses Jahres abzusetzen. Trägt man dem Rech nung, so ist es ihr gelungen, einen Roh gewinn von 444,8 mill. Marf zu erzielen gegen 297,4 Mill. Mart im Jahre 1926, 332,4 mill. Mart im Jahre 1925 und 535,2 mill. Marf im Jahre 1924. Der Rohgewinn der Reichspost lag also 1927 nur um ein Sechstel unter dem des Refordjahres 1924. Dieier Robgewinn verteilte sich in den einzelnen Jahren, wie folgt, in Millionen Mark: 1924 1925 1926 1927 70 70 108,2 147 161,2 178,3 13,3
llebermeifuncen an das Reich
2bfchreibungen.
Schuldenabschreibung
Gesezliche Rüdlage¹)
Betriebsmittelfonds
Länderentschädigung
Vermögenszugang)
Berminderung übertragener Mittel
82,7 29,4
40
5
50
254,3 151
55,8 183,2 10,4
535 2 332,4 297,4 444,8
1) Bon der gefehlichen Rüdlage wurden später 12,1 Mill. Mart an das Reich abgeführt. ) Für 1924 einfließlich, für 1925 ausschließlich des von 1924 auf 1925 übertragenen Reingewinns.
Diese Aufstellung zeigt sehr anschaulich die Entwicklungss tendenzen bei der Reichspost. Nachdem das Jahr 1924 übermäßig hohe Geminne gebrecht hatte, gingen diese Gewinne bis zum Jahre 1926 ftetig zurüd. In diesem Jahre mußte fogar eine Anleihe von 150 Mill. Mart aufgenommen werden, die zur Zeit der Auflegung freilich nicht mit inneren Rotwendigkeiten, sondern als ein Teil des Arheitsbeschaffungsprogramms begründet wurde. Dadurch geriet die Reichspost in ein Tempo der Investitionen hinein, das sich aus ihren bisherigen Einnahmen nicht mehr bestreiten ließ. Ebenjo menig mie die Reichsbahn hielt es die Reichspoft für richtig. bias Investitionsprogramm einzuschränken, sie griff nielmehr zur Gebührenerhebung als dem einfachsten Mittel Diese Gebührenerhöhung hat es ihr ermöglicht, 1927 ungefähr ebenso große Sachaufträge zu vergeben wie im Borjahr, obmohl auch ihre Iaufenden Ausgaben eine namhafte Erhöhung erfahren haben. Um die Gebührenerhöhung durchzusehen, hat die Poff feinerzeit ihre wirkliche wirtschaftliche Lage falsch dargestellt.
Wel
Ob dies absichtlich oder unabsichtlich geschah, wird sich schwerlich je ermittein laffen. Sicher ist, daß auch ohne Gebührenerhöhung die Boft ihre laufenden Ausgaben hätte deden und mit einer Anleihe non etma 150 mill. Mart auskommen fönnen. Nicht wenige der vorgenommenen Investitionen erscheinen wenig dringlich und hätten einen Aufschub neriragen fönnen. Aber die großen Unternehmungen des Reiches halten es anscheinend für richtig, hinsichtlich der Selbstfinanzierung durch Monopolausnuzung und Preisüber spannung der Privatwirtschaft mit schlechtem Beispiel voranzugehen. Dementsprechend zeigt sich auch bei der Post die Tendenz, durch reichlich hoch bemessene 2bschreibungen einen immer
Vollständige Produktionsstatistik. Der Staat muß die publizität in der Volkswirtschaft fördern Es wird heute allgemein anerkannt, daß für eine zielbemußte Leitung der Wirtschaftspolitit, insbesondere auch für eine oftine Konjunkturpolitit, eine umfassende Produktionsstatistik unerläßlich ist. Wir haben wiederholt auf die Unzulänglichkeit der bisherigen deutschen Produktionsstatistik hingewiesen und einen Ausbau der Produktionserhebungen sowie eine fortlaufende Konjunkturstatistik gefordert, wie sie in vorbildlicher Weise in dem zweijährigen ameri kanischen Produktionszenfus und in den laufenden Monatsberichten über die Geschäftslage durchgeführt sind. Der Volfspirtschaftliche Ausschuß des Reichstags batte auch im Vorjahr auf Anregung der fozialdemokratischen Fraktion die Erweiterung und Berbesserung der deutschen Produktionsstatistik gefordert.
Das Statistische Reichsamt legt nun in einer Veröffentlichung, Industrielle Produktionsstatistik"( Sonderheft 4 zu ,, Wirtschaft und Statistit") eine Sammlung der produktionsstatistischen Nachkriegszahlen bis zum Jahre 1927 vor. Diese Uebersicht enthält alle bisherigen Erhebungen, die durch ein paar Verbands statistiken ergänzt sind. Die Sammlung zeigt von neuem die Systemlojigfeit und Südenhaftigkeit der bisherigen deutschen Produktionsstatistik. Die Erhebungen umfassen bisher nur einen Ausschnitt der deutschen Wirtschaft. Sie sind, abgesehen van der laufend geführten Statistit des Bergbaus und der Hüttenindustrie, nur noch für einige Industriezweige, in erster Linie unter dem Gesichtspunkt der Beschaffung von Unterlagen für die Handelspolitik, so für die Baumwoll, Woll- und Baftjaferspinnereien, für die Seiden- und Lederindustrie, ferner noch für die Kraftfahrzeugund Reifenindustrie, durchgeführt worden.
Der eigentliche 3 med einer Produktionsstatistit. ein Ge famtbild des Industrieaufbaues zu geben, die Berflechtung der ein zelnen Produktionszweige zu zeigen und den Berlauf des gefel schaftlichen Reproduktionsprozesses auch ziffernmäßig zu beleuchten, fann burch derartig bruchstüchafte Aufnahmen nicht erfüllt werden. Es tommi hinzu, daß in den wenigen vorhandenen industriellen Statistiken zwar eine Fülle technischer Einzelheiten über Rohstoffe, Hilfsstoffe und Fabritate gegeben werden, die bestimmt für den Einzelunternehmer der Branche von Interesse sind, dagegen die die Gesamtheit intereffierenden Daten, so zum Beispief Angaben über die Gliederung der Arbeiter und Angestelltenschaft, gefanderte Aus. meifung von Böhnen und Gehältern, Steuern, Mieten, sowie der in der Produktion geschaffene Neumert zumeist überhaupt nich ner. Affentlicht werden. Die Erhebungen in der Textilindustrie zum Bei
Um einzelnen Sung der Bolig oppsten Boitgebühren, bas Regierung übernommen hat. Daß Herr Kreuger mit dem Erwerb
Im einzelnen haben vor allem die erhöhten
Telephon und das Funkwesen wesentliche Einnahmefteigerungen gebracht. Aus dem Funkwesen zieht die Poſt jezt eine höhere Einnahme als aus dem Bostscheckverkehr. Ob nicht auch hier eine Gebührensentung möglich wäre, sollte endlich Gegenstand ernsthafter Erwägungen sein.
Hinsichtlich des Telephons hat sich ja die Bost jetzt zu einer fleinen Gebührenfenfung entschloffen, die den wenigfprecher entiaftet und damit einer weiteren Ausdehnung des Telephons die Bege ebnen tann. Deutschland steht hinsichtlich der Dichte feines Telephonnezes noch immer weit hinter anderen Ländern zurück. Während bei uns meniger als fünf Telephonanschlüsse auf 100 Einwohner entfallen, find es in den Bereinigten Staaten fast sechzehn und selbst in der Schmeig über fünf.
Aber auch soweit andere Gebühren in Frage fommen, follte Die Boft jetzt endlich Ermäßigungen erwägen. Statt einen Drud fachenfrieg gegen Defterreich anzuftrengen, wie es anscheinend die Absicht der Reichspoft ist, die deutschen Interessenten verbieten mill, ihre Drucksachen mit 1,8 Pt. Porto aus Desterreich statt mit 5 Pf. Borto innerhalb Deutschlands zu versenden, sollte man lieber das Drucksachenporto soweit fenten, daß der besondere Anreiz zur Abwanderung des Druckfachenverfehrs über die Grenze fortfäfft
Auch die tästige 8.Pfennig Bortoflaffe follte man durch die Rückkehr zum 5- Pfennig- Tarif beseitigen. Daß solche Gebührenfenfungen tragbar sind, fann ernsthaft nicht bestritten werden. Es ist wahrscheinlich, baß fie vorgenommen werden. Denn vor täufig verteidigt die Boft die angebliche und durch die Tatsachen miderlegte Notwendigkeit der Gebührenerhöhung vom vorigen Jahre noch hartnädig. Hilfe für die Reichsfinanzen.
Damit ermächst dem Reich die Aufgabe, die Bostmittel in anderer Weise zur Entlastung der Wirtschaft zu verwenden. Denn niemand hat ein berechtigtes Interesse an dem forcierten Bautempo und den überhehen Sachausgaben, die die Boft danf ihrer günstigen Finanglage heute auf sich nimmt. Angesichts der Rotlage der Reichsfinanzen wird es nüßlich und wünschens mert sein, auch die Post in erhöhtem Umfange zur Finanzierung der Reichskasse heranzuziehen. Schon im letzten Etat wurde die Ablieferung der Boft von bisher 70 Millionen Mark auf 100 Millionen Mart heraufgesetzt. Auch diese erhöhte Ablieferung könnte noch eine Berdoppelung ohne Gefährdung der Post finanzen ertragen und würde immerhin für das Reich eine wesent fiche Entlastung bedeuten. Gesteht die Bost nicht durch Gebühren fenfung ihr im Borjahr an der deutschen Wirtschaft begangenes Unrecht offen ein, so scheint hier ein geeigneter Weg zu liegen, um die übermäßige Ausgabefreudigkeit unserer Bostverwaltung etwas einzubämmen und aus der unwillkommenen Toriferhöhung des Borjabrs das Beste zu machen.
Der Gesamtgewinn des Schmebentrusts und feiner Intergesellschaften betrug im vergangenen Jahre mehr als 60 Mill. Mart. Dieser Gewinn entspricht fast 44 Proz. des Nennwertes des 130- mill.Stronen- Rapitals. Die Dividende für das laufende Jahr wird, wie die im Borjahr gezahlte, wieder 25 Broz. betragen.
Bemerkenswert ist, daß der schwedische Zündholztruft. ber durch feinen Befiz an Grängesbergaftien schon sehr starken Einfluß im schmedischen Eisenerzbergbau befigt, fürzlich ein Abtommen getroffen hat, das ihm Einfluß auf die umfangreichen Eisenerzfelder in Chile fichert.
Amtliches über Konsumvereine.
Im Jahresberichte der sächsischen Gewerbeaufsichts. beamten für 1927 heißt es im Abschnitt über wirtschaftliche und fittliche Zustände:
Auch im Berichtsjahr entwickelte sich das Genossenschaftsmesen immer mehr. Die Steigerung der Leistungen der tonfumgenoffen schaftlichen Warenversorgung zeigte sich stets in her gegenüber pripatwirtschaftlichen Betrieben günftigeren Breisbildung und trug damit zu der so notwendigen hebung der Rauftraft und Besserung der Bebenshaltung der Berbraucher bei. Gin recht tennzeichnendes Beispiel über die Entmidlung ber Genossenschaften geben die Infezbeträge des Konjumpereins Bormärts" in Dresdent. Dann folgen Beispiele als Beweis.
Das internationale Weinamt. Nicht zum Beinen, sondern für den Weinbau.
Gin internationales Beinamt, dem fast sämtliche großen Beinländer beigetreten sind, hat in Paris feit dem 1. Januar 1828 seine Tätigkeit aufgenommen. Die Aufgaben dieses Amtes bestehen darin, offizielle Statistißen über Produktion, Handel und Breise des Weines in den verschiedenen Bändern aufzustellen, sich mit der internationalen Gefeßgebung, die sich auf den Weinbau bezieht, zu befaffen und insbesondere für den Shutz der Ursprungsbezeichnung einzutreten.
lim gegen die piesen Fälschungen von Weinmarken vorzugehen, mill das internationale Beinant mit den einzelnen Regierungen perhandeln; der Stampf gegen die Berfälschung von Ursprungs bezeichnungen foll durch gesetzgeberische Maßnahmen unterstüt merden.
Die Bautätigkeit im Juli 1928. Nach den Ermittelungen von Wirtschaft und Statistik murden in 88 deutschen Groß- und Mittel2588 Häufer mit 8690 Wohnungen. In 95 Groß- und Mittelstädten Wohnungen, im Juni 3192 Häufer mit 9844 Wohnungen, im Mai betrugen die Baupollendungen: im Juli 2635 Neubauten mit 9448 Wohnungen, im Juni 2951 Neubauten mit 9903 Wohnungen, im Mai 2550 Neubauten mit 8404 Wohnungen.
fpiel enthalten feinerlei Angaben über Löhne und Gehälter, Ziffern über die Gliederung der Beschäftigten, über Arbeitszeit: Feststellun gen über die Höhe der Steuern, Soziallasten und Mieten fehlen voll ständig. Das Reichsamt verweist für die Methode seiner Erstädten an Neubauten begonnen: im Juli 2554 Häuser mit 8531 bebung auf Grläuterungen zu einer Veröffentlichung der Bor friegszeit über das damals vorliegende statistische Tatsachenmaterial. Es ist jedoch wohl sicher anzunehmen, daß auch das Reichsamt Er habungsänderungen und verbesserungen norgenommen hat. Aus der Tatsache, daß nicht einmal die Fragebogen für die einzelnen Industriezweige der Deffentlichkeit bekanntgegeben werden, muß man wohl schließen, daß das Reichsami unter dem Druck der Unter nehmerverbände sein Zahlenmaterial mur auszugsweise ver. öffentlicht und wichtige, volkswirtschaftlich besonders interessante Bestandteile feiner Erhebungen der Deffentlichkeit vorent. hält. Es muß auf jeden Fall gefordert werden, daß die menigen nun seit 1925 laufend vorgenommenen Produktionserhebungen voll. ständig gestaltet und auch vollständig veröffentlicht werden. Darüber hinaus sollte jedoch umgehend eine Erweiterung der Erhebungen eingeleitet werden. Es fehlen in der bis herigen Sammlung fo grundlegend wichtige Industrien wie das Baugewerbe, die Maschinen- und Elektroindustrie, die chemische Industrie fomie außer den steuerpflichtigen Nahrungs- und Genußmitteln alle Enberzeugnisse der Konsumgüterindustrien. Das Reichsamt wird bei diesen Erweiterungen weitgehend auf Verbandsstatistiken zurüdgreifen fönnen.
Es ist übrigens erstaunlich, daß auch in der Sammlung des Reichsamts nicht einmal alle in die Deffentlichkeit gelangenben Berbandsstatistiken enthalten sind. Außer den eigenen Erhebungen des Reichsamts werden nur die laufenden Statistiken der Papier und Pappenindustrie sowie die Abjazziffern des Kalisyndikats. Des Gastofssyndikats und der Kaltindustrie aufgeführt. Das Reichsamt hätte wenigstens der Bollständigkeit halber die Produktions- bzw. bfagziffern der Maschinenindustrie, der Elektroindustrie, Stickstofferzeugung, 3ementindustrie, Porzellanindustrie usw. aufführen sollen, die aus Statistiken oder Schäßungen der Verbände befannt find. Die Verbandsstatistiken werden sicher nicht allen Ansprüchen genügen und vom Reichsamt in Zusammenarbeit mit den Berbänden zu er weitern und zu verbeffern sein. Sollte die Materialsammlung auf Grund freiwilliger Zusammenarbeit nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen, la müßte man notwendigerweise im Interesse der Wirtschaft für die produktionsstatistischen Erhebungen einen gesetzlichen Auskunftszwang einführen.
Die Reform und Erweiterung der Produktionsstatistik unter Dollar Publizität muß umgehend durchgeführt werden.
Preiserhöhung des europäischen Schienenfartells. Auf Anregung ber belgischen Gruppe sind die Bertreter des europäischen Schienenfartells jest in Baris zusammengetreten, um neben allgemeinen Beratungen über die Lage tes internationalen Schienenmarftes auch die Preisfrage zu diskutieren. Einstimmig wurde die Erhöhung der Schienenpreise um 2,50 Mart je Tonne beschlossen. Außerdem wurde noch über die Verteilung verschiedener großer Aufträge verhandelt, worüber jedoch der Deffentlichteit teine näheren Mitteilungen zugingen.
Deutschland hat feine Kraftfahrzeuge in sechs Jahren vervierfacht. Die joeben veröffentlichten Bestandsziffern über die in Deutschland insgesamt in Betrieb genommenen Kraftfahrzeuge Lassen fraftwagen ist seit 1923 von 100 340 auf 851 380, die der Baft eine stürmische Entwicklung erfennen. Die Zahl der Personenfraftwagen von 51 736 auf 121 765, die der Motorräder fo gar von 59 389 auf 488 288 geftiegen. Insgesamt ist die Zahl der Kraftfahrzeuge feit 1923 von 211 465 auf 911 433 erhöht, also mehr als perpierfacht. Gegenüber dem 1. Juli 1926, aljo jeit zwei Jahren, ist eine Steigerung der Gesamtzahl pon 559 861 quf 911 433 eingetreten, was für zwei Jahre einer Bermehrung um meit über 60 Broz entspricht.
Das feine Cocos- Speisefett
Nur echt mit dem Namenszug DrSchlineR