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Aus dem Lande des Terrors.

Wie es Sozialisten in Sowjetrußland ergeht. Bon der Auslandsvertretung der russischen   Sozialdemokratie wird uns geschrieben:

Die Amnestie, die die Sowjetregierung aus Anlaß des zehnten Jahrestages der Oktoberrevolution verkündete, hat die sozialistischen   Gefangenen und Verbannten so gut wie gar nicht berührt. Bollständige Begnadigung erfolgte in ganz ver einzelten Fällen. Die meisten befamen eine Strafverminderung um

ein Drittel, aber diese Gnade" wurde ihnen in der Regel erst

mehrere Wochen nach Ablauf ihrer Frist mitgeteilt.

Tord Foleson. b

" Das Banner steht, wenn der Mann auch fällt."

In seiner gebantenreichen Rede am Berfassungstag im Reichs| Sinne ist in dem Driginalgedicht auch nicht vom Freiheits­tag hat Radbruch   am Schluß das Lied vom Tord Folefon" zitiert und es als ein Sinnbild und den Ausdruck der Hingabe des ein­zelnen für die Idee angesprochen.

In der Tat wird Uthmanns Männerchor außerordentlich viel

gesungen und erweckt nicht nur bei den Singenden, sondern auch bei Das Leben in der Verbannung ist nach wie vor unfagbar den Hörern stets große Begeisterung. Vor allem ist es die bee, schwer. Vor allem infolge der absoluten Kulturlosigkeit der Ber- daß das Banner steht, wenn der Mann auch fällt", worin die frei­bannungsorte( man wählt für die Sozialisten mit Vorliebe die allerheitlichen Menschen den Ausdrud ihrer Gesinnung erbliden. Es schlimmsten Verbannungsorte der Zarenzeit), der vollständigen Ab- dürfte von allgemeinem Interesse sein, über diese Dichtung Genaueres geschiedenheit von der Außenwelt und des erzwungenen Müßig zeichnete für eine in furzem erscheinende große Männerchorsammlung zu erfahren. Durch Studien in Norwegen   selbst, die der Unter­ganges. Aber auch die materielle Lage ist unerträglich. Die Regie des Arbeiter- Sängerbundes vorgenommen hat, ist er in der Lage, rungsunterstützung beträgt 6,25 Rubel im Monat, aber auch dieser armselige Betrag wird sehr unregelmäßig und mit mehrmonatiger zum erstenmal Authentisches hierüber veröffentlichen zu können. Der Dichter, Per Silve, ist in Norwegen   sehr bekannt. Er wurde Berspätung ausgezahlt. Die schwierigste Frage ist die der Be­als Sohn eines Bauern im südlichen Norwegen  ( in Boß an der fchaffung von warmen Kleidern und geeigneter Fußbekleidung im Bergensbahn) Ende des vorigen Jahrhunderts geboren, besuchte in Winter. Arbeit oder Anstellung zu bekommen, ist ganz un­der Landeshauptstadt Oslo   die Schule und war, vermutlich infolge möglich. Die Tscheka   erteilt die Arbeitserlaubnis viel lieber einem von Ueberarbeitung, stets leidend und zur Melancholie geneigt. Der Monarchisten oder weißgardistischen Offizier als einem Sozialisten. Neunzehnjährige veröffentlichte seine ersten Gedichte, vor allem aus Und der kommunistische Zentralrat der russischen Gewerkschaften der norwegischen Geschichte, im sogenannten, Landsmaal", der alten hat obendrein verfügt, daß die Verbannten aus den Gewerk norwegischen Sprache. Schon dieses zeigt seine Einstellung, die wie schaften ausgeschlossen werden sollen.( Diese Verfügung bei allen Berfechtern des altertümlichen Landsmaal" darauf hin­ift in dem offiziellen Gewerkschaftsblatt, im Trub  ", pom 16. August geht, die Baterlandsliebe und das Streben nach Unabhängigkeit zu abgedruckt.) Es ist soweit gekommen, daß in manchen Orten die steigern. In jener Zeit bestand zudem noch der Streit zwischen Berbannten Hungerstreits erklären mußten, um sich das Norwegen   und Schweden  , die in einer Union  " verbunden waren, Recht auf Arbeit zu erfämpfen. und es drohte lange Zeit Kriegsgefahr zwischen den beiden Ländern.

In den Gefängnissen gestaltet sich die Lage der Sozialisten noch tragischer. Sie sind vollkommen der Willkür der Behörden aus geliefert, aber auch die Zentralinstanzen sorgen dafür, daß das Ge­fängnisregime immer strenger wird. Es ist z. B. jetzt verboten worden, Briefe an Personen zu schreiben, die nicht zu den aller nächsten Berwandten gehören( Eltern, Kinder, Geschwister). Eben­sowenig darf man von solchen Personen Bücher und Liebesgaben empfangen. In den Liebesgabenpaketen darf man teine Süßig feiten, feine Schokolade, fein gedörrtes Obst oder Gemüse schicken. Der Aufenthalt auf dem Gefängnishof ist auf ein Mindestmaß be

schränkt.

Besonders schlecht ist das Regime in dem Politischen Isolator" von Werchne Uralst. In diesem großen Gefängnis, in dem manchmal zweihundert bis dreihundert politische Gefangene unter gebracht sind, nehmen die Schikanen gegen die wehrlofen Gefangenen die widerlichsten und boshaftesten Formen an. So ist z. B. der Ge­brauch der Toilette zu einer Kampffrage ersten Ranges gemacht wor den. Man darf in diesem Gefängnis die Aborträume nur zweimal täg­lich benützen, und dies ausschließlich in Begleitung und bei ununter­brochener Anwesenheit der Wächter. Diese Anordnung bezieht sich auch auf die Frauen. Alle Proteste, Beschwerden und sogar viel. tägige Hungerstreits haben bisher nichts genügt.

Selbstmorde der Gefangenen sind unter diesen Bedingungen zu einer alltäglichen Erscheinung geworden. Bei einem fünfund zmanzigtägigen Hungerstreit in Werchne- Uralsk hat vor einigen Monaten Strufow, ein alter sozialdemokratischer Arbeiter, Selbst­mord begangen. Er hat sich im Treppenhaus des Gefängnisses topf­über hinuntergestürzt und so den Tod gefunden.

Die Abrüstungssabotage. Leon Blum   tadelt öffentlich Paul Boncour  .

Paris  , 27. September.  ( Eigenbericht.)

"

Der Führer der französischen   sozialistischen   Partei, Leon Blum  , veröffentlicht im Populaire" eine scharfe Kritit an der Genfer   Rede Paul Boncours. Diese Kritik erhält besondere Be deutung, da Paul Boncour   von seiner Partei die Ausübung seines Bölterbundsmandates mur unter dem Vorbehalt erhaubt wurde, daß er fich niht in Widerspruch mit den Parteiprinzipien setze.

Leon Blum   tritifiert zunächst die allzu wörtliche Auffassung" berjenigen Versailler Bestimmung durch Paul Boncour  , die die Ent­waffnung Deutschlands   als Vorbedingung der allgemeinen Abrüstung fordert. Das sei nicht eine moralische, sondern eine wirt­lich zwingende juristische Verpflichtung für alle Unterzeichner des Bersailler Vertrages. Die sozialistische Partei hat jedenfalls diese Bestimmung immer so aufgefaßt und will und wird dabei bleiben." Weiter rügt Leon Blum  , daß

Paul Boncour   die französische   Heeresreform als Abrüstung hinstellt,

und behauptet, daß Frankreich   seine Rüstungsausgaben be fchränkt habe. Die Heeresreform sei vielmehr durch die Er­fahrungen des Welftrieges notwendig gewesen, das wisse Paul Bon cour besser als jeder andere, sie entspringe aber nicht irgendeinem Wunsche nach Abrüstung. Außerdem sei es folsh, zu behaupten, daß Frankreichs   Rüftungsausgaben gesunken wären. Im Gegen­teil Im Berhältnis zu den zivilen und produktiven Ausgaben des Budgets seien fie ganz ungeheuerlich gestiegen. Paul Boncour  habe hier also die Torheit begangen, sich der schlechten Argu­mente der französischen   Regierung zu bedienen, die die Sozia Listen nie annehmen könnten, ebenso wie sie es nie zulassen würden, daß der augenblickliche Stand der Abrüstung wirklich als das Höchst­maß erffen angesehen werde, was sich angesichts der jetzt erreichten Sicherheit durchführen laffe. Beiter sei es

eine würdelose Spiegelfechterei,

erklärt Blum, die Abrüstungsbemühungen zu vertagen, weil man fit, über die Seeabrüstung nicht einigen fonnte. Deshalb hätte man doh die Land abrüstung weitertreiben können. Der ganze Konflikt in der Abrüstungsfommission, meint Blum, sei nur ein Streit mit Worten gewefen. Gerade dieser Wortstreit aber habe ein Mißtrauen geschaffen, das die sofortige Beantwortung der Frage verlangt: Sind die Regierungen wirklich noch von dem ehrlichen und entschlossenen Willen beseelt, die Abrüstung zum Ziel zu bringen?"

Die Kosten der Luftrüftung.

Paris  , 27. September. Wie zu der Einigung über die Machtbefugnisse des Luftfahrt minifteriums verlautet, werden dem Luftfahrthaushalt vorerst 1300 Millionen Franken überschrieben werden, Offiziersgehälter und Mannschaftslöhnungen einbegriffen.

Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. Achtung! Der Be­megungschor fällt heute aus. Nächste Uebungsstunde Donnerstag, Den 4 Ottober, 20 Uhr, im Buttempler- Logenhaus, Linienftr. 121, am Oranienburger Tor.

Seine Berufstätigkeit übte Silve als Redakteur in einem links gerichteten Blatt in Oslo   aus und veröffentlichte noch vieles, u. a. einen sozialen Roman mit dem Titel Streit". In den besten Mannesjahren, als ihm die Entziehung seiner Dichterpension durch den Staat drohte, suchte und fand er den Freitod.

Die in seinem Gedicht beschriebene Sage behandelt einen tat fächlichen Vorgang, nämlich die Schlacht bei Stiflestad im nördlichen Norwegen  , dem sogenannten Nordland. In dieser Schlacht wurde ein hundertjähriger Kampf zur Entscheidung gebracht, der zwischen den freien Heiden und dem christlichen Königtum geführt worden war. Am 29. Juli 1030( man weiß den Tag so genau, weil eine Sonnenfinsternis stattfand) wurden die Nordländer unter ihrem Häuptling Tore Hund durch König Olaf befregt. Der König selbst genannt der Heilige", fiel in dieser Schlacht; aber Christentum und Königtum wurden nun in Nordland eingeführt. In diesem

Rasputins Liebesabenteuer.

Zauenhien- Palast.

Der erste Falm in einer Reihe, die Rasputin   in irgendeine Be ziehung zur Handlung bringt. Der Titel sagt zu wenig, denn das Manuskript Dosio Kofflers spannt den Rahmen viel weiter. Es gibt einen Aufriß von diesem merkwürdigen Leben die Liebes­abenteuer bedeuten darin nur Episoden- und damit verknüpft eine Schilderung des Zarenhofes.

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Wie erscheint nun dieser sonderbare Heilige, dieser Bauer, Bifionär und Abenteurer? Nicolai Malitoff spielt ihn als lebensfrohes, triebhaftes Geschöpf, das Frauen und Alkohol liebt,

Prof. Dr. Max Levy- Dorn

A

leitender Arzt im Röntgen Laboratorium des Berliner   Virchow­

Krankenhauses, tritt am 1. Oktober in Ruhestand. Seit 1896 befaßte er sich mit der ärztlichen Verwertung der Röntgen- Strahlen und hat sich durch Laboratoriumsversuche so schwere Schädigungen zugezogen, daß seine Hände kaum mehr als Stümpfe sind.

fraftstrogend und unbeugbar, aber ohne bewußte Brutalität, Reine Spur von Intrigantentum, das immer intellektuelle Fähigkeiten vor­aussetzt, alles ist bei Rasputin   im Triebhaften verwurzelt. Er ist einer jener russischen Bauern, die Bauern bleiben, auch wenn sie vom Geist besessen sind. Will er Einfluß auf Rußland   gewinnen? Raum. Er gewinnt ihn durch die Kümmerlichkeit und den Schwach finn der Zarenfamilie. Vor seinem Auftreten spielt im Balast ein Idiot dieselbe Rolle, die er später übernimmt. Der Adel gebraucht Rasputin   als Trumpf, ohne daß er die Gefährlichkeit dieses Wert. zeuges fennt. Rasputin   besetzt dann Aemter, weil der Zar es von ihm verlangt. Er vergibt die Stellen an seine alten Freunde, da er sie liebt und da er auch die Reichweite seiner Maßnahmen nicht erkennen tann. Er bleibt im Grunde das große Kind, das mit allem spielt und meistens nicht weiß, was es hit, und das auch über die eigene hypnotische Kraft nicht nachdenkt. So interpretiert Malitoff diesen Charakter und hat dabei Szenen von ftärtstem schauspielerischen Ausdrud.

Um Rasputin   entsteht unter Martin Bergers Regie der Barenhof, der Hochadel, überhaupt das ganze Milieu, aus dem das Birken Rasputins   erst erklärt werden tamm. Breit angelegt, mit sehr viel Liebe zum Detail, konzentriert der Film doch alles Interesse auf den Titelhelden, bringt jede Szene in Rontatt mit ihm. Berger schafft einen glänzenden dekorativen Rahmen, der aber niemals

banner" die Rede, sondern vom 3utunftsbanner", das der lichte König Olaf in die Dunkelheit des Heidentums trägt. Somit ist die Umwandlung, die erst den Sinn des Kampfes um die Freiheit in das völlig anders gemeinte Gedicht trägt, Zusatz des( mir

leider unbekannt gebliebenen) Uebersetzers  , der den König auch zum fühnen, jungen Olaf" umgestaltet hat. Tatsächlich war das Volk vor dieser Zeit viel eher als frei zu bezeichnen, a's nach der Schlacht von Stiklestad, in der Tord Foleson, einer der Basallen des Königs Diaf, schwer verwundet das Banner in die Erde gerammt haben foll, ehe er zusammenbrach.

Es ist voltspsychologisch sehr interessant, daß wir in Deutsch­ land   die eigentliche Handlung, die auf roher, förperlicher Gewalt und Krieg beruht, noch dazu mit der Tendenz eines Sieges von Monarchie und Kirche, vollkommen übersehen und nur das Sym­bolische berücksichtigen. Das eine Wort Freiheitsbanner" statt 3utunftsbanner" hebt das Gedicht in eine andere

Sphäre.

Mit der Komposition dieses Liedes hat Uthmann den Höhepunkt feiner Leistungen erreicht. In der Tat muß man bei allen Bedenken fünstlerischer Art zugeben, daß ihm hier ein Wurf gelungen ist. Es ist ein großer Schwung und etwas, was die Massen immer wieder hinreißt, in dieser Musit. Wie stets in Uthmanns Kompofitionen finden sich außerordentlich triviale Stellen und ärmliche Flickarbeit darin. Man muß sich erinnern, daß der Komponist kein Berufs­musiker war, sondern, aus den Kreisen der Arbeiterbewegung her­vorgegangen, aus Idealismus Tendenzchöre schrieb. Das Rüstzeug des Fachmusikers fehlte ihm völlig. Und damals gab es noch keine Fachleute, die ihm vor der Veröffentlichung seiner Chöre mit Rat und Tat hätten zur Seite stehen können, wie es heute seit langer Seit im Kulturtreise des Arbeiter- Sängerbundes geschieht. Schon in der im Arbeiter- Sängerbund- Berlag herausgegebenen, vom Unter­zeichneten verfaßten Sammlung gemischter Chöre find Uthmannsche Chöre mit notwendigen Retuschen veröffentlicht worden. Auch der Tord Foleson erscheint demnächst in unserer großen neuen Männer­chorsammlung in einem neuen Gewande, das, ohne die Melodie irgendwie anzutaften, versucht, unter Benutzung der eigenen Har­monit Uthmanns und der Sprache der Männerchortompofitionen auch die fachmusikalischen Gesichtspunkte zur Geltung zu bringen und die in der Originalkomposition liegenden künstlerischen Absichten in weit höherem Maße zu Klang zu bringen, als es Uthmann selbst vermocht hat.

Dr. Alfred Guttmann.

zum Selbstzmed wird. Vor allem legt der Regisseur den Hauptakzent auf die Ausdeutung und Entfaltung der schauspielerischen Leistung. Gute Darsteller wie Abel, Ralfer, Diane Karenne  , Uli Tridenstaja stehen ihm zur Verfügung. Dieser erste Rasputinfilm bemüht sich, objektiv Geschichte zu geben, ohne antlägerisches Pathos und ohne Licht und Schatten willkürlich zu verteilen.

Die Dame mit der Maske." Kammerlichtspiele.

F. S.

sid and

Die Ufa   zeigt ein Inflationsbild, das in seiner Unwahrheit eine schlimme Berhöhnung der ausgestandenen Nöte des deutschen   Volkes ist. Das hat gehungert, hat in seinen Wohnhöhlen gesessen ohne Licht und ohne Feuerung, die Ufa   aber widmet einen ganzen Film voller Bemitleidungen dem Adel. Und dieser Adel, der angeblich alles verloren hat, haust in einer sehr luxuriösen Wohnung, in welcher der freiherrliche Papa am Schreibtisch sitzt und seine Jagd­abenteuer in Afrika   dichtet. Das deutsche   Volk befleckert sich mit Schande, der Freiherr findet feinen Verleger für sein wertvolles Wert. Darum geht die hocheble Tochter zur Revue und spielt dort als ziemlich nacktes Mädchen die Hauptrolle. Papa weiß natürlich von alledem nichts, er meint, seine Tochter( die, um die Armut des Adels zu demonstrieren, die wertvollsten Belzmäntel und die elegan­testen Garderoben trägt) spiele in einer Tanzschule Klavier. Doch einmal schöpft Papa Berdacht, leistet sich eine Loge im Revue­theater( für gewöhnliche Sterbliche reichte es damals nicht mal für eine Straßenbahnfahrt) und sieht, was seine Tochter alles für ihn tut. Das brave Mädchen wird auch belohnt, es bekommt einen adligen russischen Emigranten, der wieder zu Reichtum gekommen ist. Wilhelm Thiele  , der Regisseur, beschäftigte Photographen hoher Kultur, seine eigene Arbeit aber bleibt im Althergebrachten stecken. Heinrich George   spielt, diesmal bartlos, einen bru­talen Kerl. Wladimir Gaidarows Können scheint sich lang= fam in nichts zu verflüchten und Arlette Marchal   ist zu schade dafür, daß die Ufa   die doch wirklich Stars genug hat, die nicht spielen können gerade mit ihr Nacktkultur treibt. e. b.

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Ausstellung von Gebrauchsgraphik. Schülerarbeiten des Kunst- Praktikums.

Das Kunst Braftitum" unterrichtet am Abend Schüler, die tagsüber in den verschiedensten Berufen stehen. Welche erfreu­lichen Erfolge erreicht werden, zeigt eine Ausstellung, die in den Arbeitsräumen am Schiffbauerdamm 31 eröffnet wurde. Kein Schüler ist länger als ein Jahr in der Schule. Es gilt haupt­die Kenntnis des Materials, der verschiedenen Farbarten, des sächlich, praktisch Verwertbares zu erarbeiten. Zuerst natürlich Griffels, der Kreide. Die Schüler wollen zum größten Teil durch den Unterricht eine beffere berufliche Entwicklungsmöglichkeit er­reichen. So wenden sie sich meist der Gebrauchsgraphit und dem Modezeichnen zu.

Besonders auf dem Gebiet der Gebrauchsgraphik sieht man viele gut gelungene und technisch brauchbare Entwürfe. Die Wandbilder, die Walter Trier   für das neue Kabarett der Komifer entwarf, mur­den ebenfalls von Lehrern und Schülern des Kunst- Praktikums aus­geführt. Gerade dadurch bereitet die Ausstellung dem Beschauer sopiel Freude, daß sie deutlich zeigt: im Kunst- Praktikum wird nicht durch Heranzüchtung Mittelmäßiger das Künstlerproletariat ver­gutes Handwerk gelehrt. mehrt, sondern durch praktische Arbeit für das Leben brauchbares,

S- z.

Die Nacht nach dem Berrat", der in unserm Feuilleton veröffentlichte Roman von Liam O'Flaherty  , ist als Buch zum Preise von Mt. 2,85 in Banzleinen erschienen und in der Parteibuchhandlung. J. H. W. Diez, Lindenstraße 2, erhältlich.

Kaplan Fabfel spricht am 1. Dftober, 20 Uhr, in der Philharmonic über Das moderne Sexualproblem."