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jche Grundstid mit großem Garten und zwei Morgen, die Hütten­müllersche Besitzung mit etwa 24 Morgen, vor einigen Wochen fünf Morgen Land vom Rummlerschen Grundstüd, dessen Inhaber durch die indiretten Maßnahmen der gräflichen Berwaltung ge­zwungen sein wird, auch die Gebäude der Verwaltung zu verkaufen. In der Gemeinde Lipschau erwarb die Herrschaft die Robelt. sche Befizung mit 26 Morgen, das Ackerland wurde aufgeforstet, eine Resistelle mit 14 Morgen als Siedlung" durch die Landbank meiterverkauft.

Im benachbarten Orte 3eifau erwarb die Herrschaft die Häuslerftelle eines Besizers Sigismund mit 40 Morgen Land, das Band behielt der Latifundienbesiger, es wurde zuni großen Teil aufgeforftet, tas Saus ohne Land" wurte weiterverkauft.

Im Orte Schöndorf   erwarb der grüffide Grosgrund­befizer und Großindustrielle das Grundstüd des Echornsteinfeger­meisters Hoffmann mit zwei Morgen Land, ein halber Morgen wurde für 50 Pf. pro Quadratmeter als Baustelle weiterverfauft. In der Kolonie Hafenau, 70 Einwohner, Isi einer Reihe von Kleinpächtern das Bachtland zum 1. Oftober 1928 gefündigt worden, es soll aufgeforstet werden.

Der Wildschaden ist bei dem hohen Bestande von Nieder- und Hochwild für die fleinen Besitzer und Böchter ein außerordentlich hoher, fie getrauen sich aber wie die Bewohner aller von der Grund­herrschaft umflammerten Dörfer nicht, irgendetwas gegen folche standalösen Zustände zu sagen oder zu unternehmen da sie wirt­schaftlich ruiniert werden, wenn sie nur aufmuden.

Mit welchen Methoden macht die rücksichtslos vorgehende gräfliche Berwaltung Grundstüde an sie vertaufsreif? Ein Beispiel: An das Besigtum einer Frau Fiebig in Prinzdorf wird durch Aufforstung früher landwirtschaftlich genutzter Flächen der Wald soweit herangeführt, daß es von Jahr zu Jahr durch die wachsenden Schonungen   mehr eingefesselt wird und an Ertragswert verliert.

Allgemein werden die Landarbeiter, Forstarbeiter, Landwirte und besonders die ärmeren nicht von der Verwaltung beschäftigten Beute der Queistaldörfer im Baum gehalten durch Zubilligung oder Richtgewährung von Waldstreu, Feuerholz, Pilz   oder Beerenfarten. Doch das wichtigste: Die gräfliche Verwaltung hatte es jeinerzeit verstanden, die Lieferung von elektrischem Strom durch die Broving an die Orte zu hintertreiben.( Viele von der Grundherrschaft ab. hängige Gemeindevertreter entschieden sich nach den Wünschen der Berwaltung.)

Faft alle Orte sind bei der Belieferung mit Strom von der Herrschaft jetzt abhängig, durch die hohen Strompreise hat die Berrocaltung nun auch die Gewerbetreibenden und fielnen Jn­

dustriellen der Ortschaften völlig in der Hand. Jader Industrielle, der in den Queistaldörfern Strom von den fürstlichen Berken haben will, muß unterschreiben, daß er feine Arbeiter einstellt, die aus den Herrschafts­betrieben weggehen wollen, und feine höheren Löhne zahlt, als wie sie in der Berwaltung der Grindherrschaft Solms­Baruth an Arbeiter gezahlt werden. Eine Bestimmung. die gegen die guten Sitten verstößt! Gine Weberei und ein Sägewert. find bankrott geworden, die erstere, meil sie feine Arbeiter belam, ob gleich sie höhere Lohnsäge zahlen wollte, das leßtere, weil der Pätter ber Berwaltung nicht mehr angenehm war. Die Arbeiter haben nach Abzug des Betrages für die Bertwohnung höchstens durchschnittlich 20 M. Lohn, die Wohnungen selbst entsprechen zumeist den An fprüchen nicht, die man an eine anftändige Bertwohnung ftellen muß. Ich besuchte mit Landtagsabgeordneten Eberle eine mir als schlecht gefchilderte Notwohnung für eine fechstöpfige Arbeiter. familie: 3wel winzige, in den Dielen vom Ehwamm durchfeste Räume, die von drei Bettstellen fast völlig ausgefüllt wurden.

Der Bau von Wohnungen durch die jetzt land- und geldarmen Gemeinden wird von der Herrschaft Solms- Baruth indirekt ver. hindert, indem die Herrschaft für Kleinwohnungsbau oder für Umbauten geeignete Grundstücke anfauft und für Bauland selbst den für dieje mäßige Bodenflaffe ungeheuren Preis von 1200 2. pro Morgen fordert

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Ctn wahrer Hohn ist es auf alle Siedlungsgesetze der Republik  : die Berwaltung eines Groß- und Latifundienbefizers von über 100 000 Morgen vernichtet überdies im Einklang mit dem Gesetz- Rieineristenzen, forstet landwirtschaftlich genutztes Land auf, ent 051fert mie in früheren Jahrzehnten und Jahr­hunderten ehemals blühende Dörfer! Interessant ist es, daß auch bei der Zuteilung der Gutsbezirke zu politischen Ge­meinden die Verwaltung den Riesenbesitz nur zwei Gemeinden dem Herrschaftsbesih Wehrau- Klitschdorf anzugliedern wünschte. All die von mir obengenannten Gemeinden, bie an eigenem Land heute nicht mehr als eine Jagdenklave, d. h. in der Dorfflur teine 300 Morgen haben, sollten leer ausgehen.

Das Ganze: Ein typischer Fall für modernes Raubrittertum! Doch, Wähler, es naht der 2. Dezember! Mag Simon, M. d. C.

Brifetts follen teurer werden. Reichswirtschaftsminister gegen Gynditate.

Der Reichstohlenrat befaßte fich in seiner gestrigen Sitzung mit ben vorliegenden Anträgen der verschiedenen Braun tohlensynditate auf Erhöhung der Breife. Das Mitteldeutsche Syndikat beantragte eine Erhöhung der Hausbrandbrikettpreise um 1 Mart je Tonne. Diese Erhöhung bedeutet im Durchschnitt für die Briketterzeugung des Mitteldeutschen Braunkohlensynditats eine Steigerung der Erlöse um etwa 50 f. Der Antrag wurde von beiden Instanzen angenommen. Das Ost­elbische Brauntohleniŋnditat beantragte eine Erhöhung der Braunkohlenbrifettpreise um durchschnittlich 60 Pf. je Tonne. Der Antrag wurde von den Organen der Kohlenwirtschaft ebenfalls angenommen.

Bon den Bertretern des Reichswirtschaftsministeriums wurde dieser Beschluß infomeit beanstandet, als die Preise über die des Vorjahres gehen, mit der Begründung, daß die durch die neue Breiserhöhung eingetretene Belastung der Verbraucher im Interesse des öffentlichen Wohles bei der durchschnittlichen Selbst. Toftenlage des Pftelbischen Kohlenbergbaues nicht vertreten werden fann. Außerdem wurde ein Antrag bes Synditats für das rechtsrheinische Bayern   auf Erhöhung der Breise für bayerische Preßfohle um 1 Mart je Tonne von den Deganen der Rohlenwirtschaft einstimmig angenommen.

Die Unternehmer begründen die Preiserhöhung in erster Linie mit den gestiegenen Löhnen. Diese Begründung ist nicht stichhaltig. Die Dinge werden in dieser Hinsicht am besten und am treffendsten durch das Beto des Reichswirtschaftsministers gekennzeichnet. Bir hoffen, daß der Reichswirtschaftsminister im Interesse der Allgemein mirtschaft feinen Einspruch aufrecht erhält. Die Organe der Schlenwirtschaft felbft waren über die Not menbigfeit einer Preiserhöhung in beiden Syndikaten geteilter Meinung. Die Preiserhöhungsanträge sind auch nur mit ge ringer Majorität angenommen worden. Gegen die Anträge stimmte die Gruppe der Arbeitnehmer.

Hilfe für Oberschlesien  .

Severing fündigt ein neues Notprogramm an.

Anläßlich des Besudes des Reichs innenministers Severing fand am Donnerstag nachmittag im Haus Oberschlesien   in Gleiwitz  ein Empfang ftatt. bei bem nach Ansprachen des Oberpräsidenten Dr. Broste, des Oberbürgermeisters Dr. Geisler- Gleimik und des Landtagsabgeordneten Nowaf Gleiwig, die die Wünsche Oberschlesiens   übermittelten, auch der Reichsinnenminister das Wort ergriff.

Gleiwik, 27. September. vor allem Wohnungsbau, Boltshygiene und Beffed rung des Boltsbildungswesens zum Ziel segen würde. Er fei gewissermaßen, wie er meiter ausführte, der Reichsgesund­heitsminister, der nicht zusehen tönne, wie die Bevölkerung hygie nisch und fitilich zugrunde gehe; als Reichstultusminister mit be schränkter Haftung müsse er aber auch bei den fulturellen Berhält niffen nach dem Rechten schen, insbesondere in den Grenzbezirken. Es sei sein Bestreben, nicht nur die Berfassung nach ihrem Buch ftaben, sondern vor allem nach ihrem Geist und Sinn zur Geltung zu bringen, das heißt vor allem ein menschenwürdiges Dasein zu schaffen.

Der Minister nerfiserte, daß er tros der Refforifämpfe und der Auswüchse des Resfortpartitularismus dafür Sorge tragen mürde, daß Oberschlesiens   Wünsche an den zuständigen Stellen eingehend geprüft werden. Was die oberschlesischen Wünsche, die ihn selbst als Reffortminister beträfen, anginge, fo betonte er, daß er nach den Eindrücken, die er auf der Besichtigungsfahrt empfangen habe, eigent lich manchmal zweifeln möchte, ob mir Deutsche   das Recht hätten, uns eine Kulturnation zu nennen: an manchen Orten fehlten heute noch Wasserleitung und Kanalisation.

Der Innenminister fündigte dann unter lebhaftem Beifall ein neues Rotprogramm für Oberschlesien   an, das sich

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Thälmanns Ende.

Borige Woche noch die große Kanone..."

Ernst Thälmann  , von seinen Freunden Teddy genannt, hat sich lange gehalten, nachdem er nach dem Sturz der Ruth Fischer  - Zentrale auf Mostaus Befehl zum Partei häuptling erhoben wurde. Borige Woche war ich in Mos­tau noch die große Kanone, der deutsche Arbeiter führer und nun foll ich erledigt werden" so minselte er, als er feine Hehlerschaft im Hamburger Korruptions standal   der Zentrale eingestand. Der deutsche Arbeiter führer daß Gott erbarm! Aber Teddy Thälmann hat fich so gefühlt- bet aller Beschränktheit gehörte er zu den ganz wenigen, die den Moskauer   Zauber, den die KPD  . Funktionäre aufführen, ehrlich glaubten. Gerade ihn brauchte man darum als den Mann aus der Masse", als den ,, einfachen Arbeiter". Seine Unbeschwertheit von Fähig feiten war seine Empfehlung für Moskau  . Teddy Thälmann als der deutsche Arbeiterführer auf Befehl Mostaus das zeigt, welche Borstellungen man sich in Moskau   von deutschen  Arbeitern macht.

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Bei der Grenzficherung gelte es vor allen Dingen, die lebendigen Baffen, die Menschen, zu sichern. Zum Schluß wies der Minister darauf hin, daß er nicht persönlich, sondern im Intereffe der Stabi­lisierung der Regierungsverhältnisse die Sehnsucht hätte, sein Amt länger zu führen, damit er, wenn er nach drei bis vier Jahren wieder nach Oberschlesien   lomme, sich von der oberschlesischen Bevölkerung bezeugen lassen tönnie, daß er heute nicht nur Worte gesagt, sondern auch den Borten habe Taten folgen lassen.

schaftliche und auch andere Kreise an die Regierung herangetretem mit der Bitte, Maßnahmen zur Berhütung weiterer Schäden zu treffen. Es sind noch große Mengen dieser Gerste unterwegs, so daß fich die Notwendigkeit ergab, sofort zu handeln. Deshalb soll durch die Verordnung die Reichsregierung ermächtigt werden, zu be stimmen, daß Gerste aus den Bereinigten Staaten von Nordamerifa nur dann eingeführt werden darf, wenn sich bei einer auf Kosten des Einführers vergenommenen Untersuchung die Unschädlichkeit er geben hat. Ausgenommen sind nur die vier Staaten Tegas, Kansas  , Oflahoma und Ontario  , weil sich die unschädlichkeit der aus diesen. Staaten eingeführten Gerste ergeben hat. Es handelt sich um fein Bezbet, sondern nur um eine Einfuhrbeschräntung, und der Reichs­regierung wird freie hand gelaffen. Die Verordnung soll gelten bis zum 15. November d. 3. Die Reichsregierung tann den Termin darüber hinaus verlängern und die Einfuhrbeschräntung eventuell auch schon vorher außer Kraft jeten, wenn sich feine weiteren Be= anstandungen ergeben. Die Mehrheit der Reichsretsausschüsse hat die Berordnung gebilligt und noch Stettin   als Untersuchungshafen hinzugefügt. Die Vollversammlung entschied in demselben Sinne.

Der Kriegsanleihe- Skandal.

Wie hoch ist der Schaden des Reiches?

Bor vier Wochen mar der Kriegsanleihebetrug noch ein alt Stinnes". Dies ist er heute längst nicht mehr. Vielmehr hat fich diese Betrugsaffäre durch die erwiesene Teilnahme tapital. fräftiger Gruppen in Wien  , Paris  , Brüffel und Amsterdam   zu einem Typ tionalen Finansskandale einzig besteht Je mehr sich Standal ausgewadfen, ber in der Geschichte der interne bie Baben bei ber intensiv betriebenen Untersuchung entwirren, um so beutlicher wirb, mit welchem Zielbemustfein und welcher Ge. riffenheit sich hier deutsche und ausländische Kapitaliſten zur Es ist verständlich, daß sich bei dem Umfang dieser Betrügereien Schädigung des Reiches in die Hände spielten. der deutschen   Leffentlichkeit und besonders der breiten Schichten der Inflationsgeschädigten eine tiefgehende Erregung be mächtigt hat. Diese Erregung wird noch durch übertriebene Gerüchte über die Verluste des Reiches vertieft, die von einigen Stellen mit über 500 Millionen Mark angegeben werden.

Er märe heute noch ,, die große Kanone", wenn nicht die linkstommunistische Opposition die Dede von dem Hambur ger Standal gezogen hätte. Es ist ein stinkender Gumpf, der sich da offenbart. Hamburg   gilt als der ,, revolutionäre Borort" der KPD.  , als die Keimzelle der Revolution, wo die Proleten bereit sind, mit dem Gewehr in der Hand auf den Barrikaden ihr Leben für die deutsche Sowjetrepublit in die Schanze zu schlagen, Teddy Thälmann als ber Enp der revolutionären Hamburger Broleten. Das ist die Legende. Die Wirklichkeit glänzt nicht im Lichte kommunistischer Die Wirklichkeit heißt Heldenromantit, fie ftinft ittorf, der politische Leiter des Bezirks Wasserfante, Borsigender der KPD  - Fraktion der Hamburger Bürgerschaft, Mitglied des Zentralfomitees der KPD  . Sie heißt Unter fchlagung, Saufgelage, Beiber, Rennwetten, Spielflubs- wobei Thälmann   mittat. Das Gegenstück zu diesen Erbärm lichkeiten war die besondere Nuance der Hamburger fommun­nistischen Politik. Bundert man sich noch, daß Hamburger Rotfrontkämpfer mit Messern und Schlagringen über die Ge­merkschaftsjugend herfielen? Bo die Führung der Moral des Gesindels huldigt, müssen auch die Geführten in die Methoden des Gesindels verfallen.

Das sind nun die Führer von Mostaus Gnaden! Die Berleugnung der eigenen Gesinnung in Verbindung mit der Psychologie der Berufsrevolutionäre ohne Revolution, die Mar Hölz in schönster Naivität enthüllt hat, muß zur Ber­lumpung führen. Sie nehmen alle ein verdientes politisches Ende Teddy Thälmann   aber versinkt im Sumpf. Man wird ihn nicht wiedersehen. Vielleicht wird er als Nach folger Brandlers, den man als seinen Nachfolger nennt, Baßtontrolleur bei den russischen Staatsbahnen, vielleicht auch Aufseher im Transportgewerbe in Moskau  . wenn ihn sein Freund Stalin   nicht noch höher avancieren läßt.

Hierzu ist zu sagen, daß die Berluste, die das Reich bei einem Gelingen der Betrügereien erlitten hätte, mit etwa 300 Millionen zu beziffern find. Noch aber hat das Reich diese Ber­lufte glücklicherweise nicht erlitten, da die falsch angemeldeten Aufwertungsbeträge der Kriegsanleihe noch nicht ausgezahlt

wurden.

Es ist im Gegenteil zu hoffen, daß im meileren Berlauf der Untersuchung so weit Licht in diese buntle Angelegenheit gebracht Untersuchung fo weit Licht in diese bunkle Angelegenheit gebracht wird, daß den Hauptschuldigen ihre Betrügereien nachgewiesen und wird, daß den Hauptschuldigen ihre Betrügereien nachgewiesen und somit der fünftige Schaden des Reiches ouf ein denkbar ge ringes beschränkt wird. Noch sind wir allerdings nicht so weit, denn einige der am stärksten beteiligten ausländischen Betrugszentralen find für die deutschen   Untersuchungsbehörden nicht greifbar. Immerhin haben die bisherigen Untersuchungsergebnisse fchon 70 Millionen bei Hugo Stinnes  , 44 millionen bei Belgien   und 16 Millionen an Falschmeldungen in Holland  gefördert.

Bela Groß, 25 Millionen in Paris  , 45 Millionen in

Aber nicht die Zentrale der RPD., sondern die Ere­futive in Mostau wird ihn erledigen. So sehr sind die 10 genannten fommunistischen Führer in Deutschland   willen. lose Knechte, daß sie nicht einmal auf eigene Berantzutage mortung für Sauberkeit in der eigenen Partei forgen und einen stinkenden Saustall" ausmisten fönnen. Moskau   hat stinkenden ,, Saustall" sie gemacht, Moskau   erledigt sie, Moskau   ernennt den nächsten.

Den Nächsten! Wie wird er heißen, wie wird er enden?

Thüringer   Dauerfrise. Bedenfzeit für den nächsten Mann.

Weimar  , 27. September.  ( Eigenbericht.) Der nom Präsidenten des Thüringischen Landtags mit der Regierungsbildung beauftragte Boltsparteiler Bauer will vor der Annahme diefer Funktion zunächst mit seinen Freunden und den Parteien der früheren Regierung Rücksprache nehmen. Er hat sich deshalb bis zum 1. Ottober Bedenfzeit ausgebeten. Der Präsident des Landtags hat dem entsprochen.

Aus dem Reichsrat. Einfuhrbeschränfung für amerifonische Futtergerfte.

Der Reichsrat hat gestern mit Mehrheit eine Berordnung be für amerikanische treffs Einfuhrbeschränkung Gerste angenommen Im Laufe des September ist von Amerita über Bremen   und andere Häfen Futtergerste eingeführt worden, bie bei der Verfütterung an Sweine gesundheit liche Schäden herbeigeführt hat. Die Berbrauchertreife haben sich mit den Importeuren in Berbindung gefeßt die ihrerseits mit den amerikanischen   Lieferanten Fühlung genommen haben in der Absicht, daß weitere Verschiffungen vorläufig eingestellt werben follten. Da dies zu feinem Ergebnis geführt hat, find landmirt.

Proteff gegen das Hamburger Urteil. Gegen den Freispruch völlischer Zoifchläger. Hamburg  , 27. September( Eigenbericht). Am Donnerstag wurde von dem Hamburger Schwurgericht der bes Mordes an dem Reichsbannermann Heldorn angeflagte 29jährige Nationalsozialist Gerhold freigesprochen. Der Angeflagte murde lediglich wegen unerlaubten Waffentragens zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Der Bauvorstand des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold Ham burg, Bremen  , Nord- Hannover erläßt zu diesem Urteil folgende undgebung: Der Vorstand hat mit Empörung von dem Urteil eines Hamburger Gerichtes Renntnis genommen, das einen voi. fischen Totschläger in Schutz nimmt und ein schmählich beendetes, blühendes Menschenleben ungefühnt läßt. Mit ernstester Gorge für das Zusammenleben des deutschen   Boltes muß eine Rechtspredjung betrachtet werden, die die Ausflüchte von Raufbolden und Schieß­helben akzeptiert und die Rämpfer für Berfassung und Recht schutzlos ben Ausschreibungen moralisch und politisch verwilderter Elemente preisgibt."

Der Hauptausschuß des Preußischen Landtags   hielt am Donners tag feine erste Sigung nach den Sommerferien ab. Zunächst wurde der Geschäftsbericht der preußischen Elektrizitätsaktiengesellschaft für 1927 ohne Aussprache durch Kenntnisnahme erledigt. Sodann per­handelte man über eine Vorlage über die Bereitstelling weiterer Staatsmittel zur Wiederinstandsetzung und Berbesserung staatlicher Hafenanlagen. Die Vorlage wurde angenommen. Das Plenum wird sie in seiner ersten Sigung am 2. Oktober beschäftigen.

Die deutsche Delegation mit Staatssekretär Dr. von Schubert an Der Spiße ist von Genf   nach Berlin   zurüdgefahren, e