Nr. 461 45. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Bergmann legt ein Geständnis ab!
Für ihn gab es nur Selbstmord, Zuchthaus oder Flucht!
In dem Brozeß gegen Bergmann und Genossen erklärte der Angeflagte Bergmann: Daß doppelte Berpfändungen vorgekommen sind, wußte ich seit dem Borfall mit dem Direktor Rösch von der Reichstreuhandgesellschaft. Das war 1925, aber ich habe meine Augen zugemacht und nichts wissen molen. Ich habe es geduldet, um jeden Eflat zu vermeiden. Amtsgerichtsrat Dr. artenberger:
Sie legen alfo fozusagen ein Geständnis ab? Angell. Bergmann: Ja.( Stürmische Bewegung.) Ich rollte aber nicht, daß jezt schon die Bombe plagt.( Erneute große 3.wegung.) Ich habe gestaunt, war baff, als ich hörte, daß Baren zwischen zehn- und zwölfmal verpfändet worden waren. Als ich dann fpäter den großen Umfang überfah, fagte ich: Jezt machen wir Schluß." Hätten die Geldgeber ihre Zinsen und Provisionen zurück gezahit, fo wären fämtliche Gläubiger befriedigt worden. Der Rechtsanwalt Friz Meyer wäre der erste gewesen, der feine 87 000 m., die er in einem Jahre verdient hatte, hätte zurüd zahlen müssen. Er hat mich erpreßt und hatte allen Grund, allem aus dem Wege zu gehen. Bei den Gläubigern fam auch die Angit vor dem Finanzamt noch in Frage. Nun dachte ich mir, daß die Sanierung ganz gutgehen würde. Jeder hätte sein Geld bekommen. Borj: Weshalb machten Sie das denn nicht gleich, sondern warteten noch ein ganzes Jahr. Sie hätten noch weiter gewartet,
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Kaufmann war, um das deutlich zu verstehen? Angeff.: Ein besserer Kaufmann als ich. Bors: Haben Sie auch Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby gejagt, daß mehrfache Verpfändungen vorgekommen sind? Angefl: Joh habe es ihm auch angedeutet ganz bestimmt( Bewegung.) Als die Hindenburg Ein lagen gemacht wurden, sollte ich an ihn und noch drei weitere Bermittler im ganzen 6 Broz. zahlen, außerdem stellte Hindenburg so große Forderungen, daß ich von den 300 000 m. höchstens 150 000 m. erhalten hätte. Die Hälfte waren Spesen. Ich habe Dr. Jacoby gejagt, nicht mit bestimmten Worten, aber unzwei deutig und flar,
daß die Geschäfte bei derartigen Provisionen nicht reell sein
fönnten.
Ich sagte ihm auch, daß ich nicht zahlen tönnte. Ich hätte den Kopf so voll, wo ich das Geld herbekommen sollte. Borf.: Herr Dr. Jacoby, hat Ihnen Bergmann derartige Andeutungen gemacht? Angefl. Jacoby: Bergmann sagte mir lediglich, daß ich meine Brovisionsansprüche ermäßigen müßte, weil er auch in diefem Falle noch an andere zu zahlen hätte. Ueber Geldmangel hat er nie geklagt Bis zum letzten Augenblic sprach er von der glänzendsten Geschäftslage. Angefl. Bergmann: Dr. Jacoby jah doch, in welcher Verfassung ich ins Hotel Bristol immer fam. Bors.: mußte er daraus Ihre Sorgen ersehen. Angefl: Ja. Dr. Jacoby: Bergmann war erschöpft und sagte, er misse nicht, wo zu. Nie machte er Andeutungen von Finanzforgen. Angefl. Bergmann: Ich habe, soweit ich mich erinnere, Dr. Jacoby auch von dem Vorschlag Jolenbergs über die Attiengesellschaft er zählt. Dr. Jacoby: Das ist ausgeschlossen. Im September hatte ich die legte Unterredung mit Bergmann. Bors.: Bir werden R.- 21. Dr. Jolenberg zu morgen laden lassen, um ihn über diesen Punkt zu vernehmen. Oberstaatsanwalt Binder: Ich hitte, es gleich zu tun. Vorf.: Gut, hoffentlich bekommen mir thn, dann fönnen wir die Frage gleich flären. Dr. Jolenberg murde darauf geladen.
Sonnabend. 29. Geptember 1928
fonnte ich mich hoch nicht über ihn äußern. Borf: Wenn Sie gutes hätten sagen fönnen, mürbe Ihre Sameigepflich doch nicht fo in Frage gekommen sein. Zeuge Dr. Jolenberg: Ja hatte für Bergmann Prozesse geführt und da war manches vorgefommen, was einen gewiffen Berdacht aufton.men ließ. Un möglich fonnte ich sagen: Der Mann ist prima. R.-. Dr. Alsberg: Bezog sich die Frage non Dr. Jacoby überhaupt auf die Solvenz Bergmanns oder auf die allgemeine Persönlichkeit? Zeuge Dr. Jolenberg: Ueber die Solvenz haben wir uns überhaupt nicht unterhalten. Dr. Jacobn wollte von mir eine Auskunft haben, wie ich mich zu der Frage der dringlichen Sicherheit der Darlehensgeber ftelle. Ueber die Persönlichkeit Berg manns haben wir uns bestimmt nicht unterhalten. Staatsanwalts fchaftsrat Dr. Jacoby hatte es nicht nötig, mich barüber zu befragen. R.- 2. Dr. Alsberg: Hat Dr. Jacoby Sie über die Bergmann s befragt? Zeuge Vermögenslage Dr. Jolenberg: Rein, das geht mich auch nichts on. Bort. zu Dr. Jolenberg: Dr. Jacoby fragte doch auch, ob alles in Ordnung gehe. Darin liegt doch ein gewisser Unter= Zeuge Dr. 3olenberg( nach längerem Besinnen achselzuckend): Unterton? Wie foll ich jet noch wiffen, was er in ber einen Minute, die das Gespräch dauerte gemeint hat. R.- 2. Dr. Wisberg: Haben Sie nach der Unterredung die Gmpfindung befommen, daß die Fragen doch einen Unterton gehabt hatten und daß Sie eigentlich verpflichtet seien, ihn zur Borsicht zu mahnen. Dr. Jolenberg: Nein. Montag früh vertagt. R. Dr. Jolenberg wird, wie Die Verhandlung wurde schließlich abgebrochen und auf Amtsgerichtsrat Dr. Wartenberger ihm bei seiner Entlassung mitteilte, noch mehrfach als Zeuge vernommen werden.
ton.
wenn die Geschichte zum Klappen gekommen wäre. Angefl Berg ihm ber Kopf stehe, aber das schiebe ich seiner Arbeitsüberlastung Graf Zeppelin" flog nicht nach Wien !
mann: Nein, nein, ich hatte schon mit Landauer alle Bedingungen für die Gläubiger festgelegt. Die fleinen Leute bis zu 3000 m. follten ganz ausgezahlt werden. Für das vorhandene Bargeld, etwa 200 000 m., sollten Waren gefauft werden. Es lag da auch ein Plan von Kommerzienrat Kaufmann aus Dresden vor, der für eine Million Warenkredit beschaffen wollte. Borf: Aus den 2fften geht aber hervor, daß Kaufmann nur von 50 000 m. barem Gelbe gesagt worden ist. Es sollen auch nur ganz unverbindliche Worbesprechungen gewesen fein. Bergmann: Lezteres stimmt. Die 50 000 m. wollte Kaufmann hineingeben. Da hatte aber auch 2. Dr. Jolenberg noch einen anderen Plan. Borf: Bußte Dr. Jolenberg von den Doppelverpfändungen? Angell. Bergmann: Das muß er wohl, er fam immer, und wollte Beid haben. Ich sagte ihm stets:" Das geht nicht so weiter, ich tann doch das Geld von den Gläubigern nicht angreifen." Da fagte er bei dieser Gelegenheit, er habe draußen gesehen, daß wieder 1000 M. eingezahlt worden seien. Nun zahle mur", fetzte er hinzu. Ich erwiderte:„ Das ist doch nicht mein Geld, auf diese Weise treibft du uns ja
dem Abgrund zu."
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Jolenberg sagte barauf:„ Wenn du Schwierigkeiten hast, dann habe ich einen anderen Plan." Er entwidelte mir nun diesen. Das Lagerhaus sollte in eine Attiengesellschaft umgewandelt werden. Mit dem vorhandenen Gelde sollte ich die Aktien einer Speditionsgesellschaft erwerben, diese mit dem Lombardhaus verschmelzen und dann die Aktienmehrheit des Lombardhauses wiedererwerben. Die Gläubiger sollten dann die Aktien statt der Lagerscheine bekommen. Borf.: Wie haben Sie sich das Aussehen der ersten Bilanz vorgestellt? Jeder Kaufmann hätte Ihnen gesagt, daß das vollkommener Unsinn ist. Angefl. Berg Landauer machte mich darauf aufmerksam, daß eine Aktiengesellschaft scharf kontrolliert wird, und er sagte: olen berg ist verrüdt." Bors: Wann haben Sie Dr. Jolen berg etwas von den mehrfachen Verpfändungen gejagt? Bergmann: Das genaue Datum fann ich nicht angeben. Im September 1927 hatte er es bestimmt gewußt. Er verlangte da wieder Geld und da sagte ich ihm, daß nichts da sei, und daß ich das Gläubigerkapital nicht angreifen tönnte. Borf.: Haben Sie ihm da auch gefagt, daß schon mehrfache Verpfändungen vorDirett nicht, aber gekommen find? Angefl: gebeutet. Bors: Und Sie meinen, daß er ein so gescheiter
mann:
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Einige Zeit war ich etwas zerstreut, weil ich die närrische Idee hatte, daß Larcier sich in dieses Wäldchen geflüchtet hatte und wir ihn plöglich hinter einem Gebüsch elend und abgemagert würden auftauchen sehen. Aber das war nur ein lächerlicher Einfall.
sils mir aus dem Bäldchen heraus waren, fam die
Dr. Jolenberg erflärte im Laufe feiner Bernehmung auf die Frage, ob ihm befannt gewesen fei, daß in dem Betriebe Bagerscheine und Ware mehrfach verpfändet wurden, glattweg mit nein. Ob er fich jedoch darüber Gebanten gemacht habe, das fei eine andere Frage., Interessant war auch die Aeußerung, die nach dem Zeugnis des Rechtsanwalts Dr. Jolenberg der Er Sachverständige Brandt über Bergmann gemacht hatte. hatte erklärt, daß es für ihn
nur Selbstmord, Zuchthaus oder Flucht
gäbe. Bei der weiteren Vernehmung fragte der Borsitzende den Beugen Dr Jalenberg: Haben Sie von ihrer Ansicht, daß Sie bem unternehmen nicht trauen, Staatsanwaltschaftsraf Dr. Jacoby Andeutungen gemacht? Zeuge Dr. Jolenberg: Ganz aus geschlossen. Borf: Herr Rechtsanwalt Dr. Jolenberg, feien Sie recht vorsichtig in Ihren Aussagen hierüber. Ich werde Ihnen hierüber noch Borhaltungen machen, menn Ihnen die Zeugen gegen. über gestellt werden. Zeuge Dr. Jolenberg: Ich bin mit Bergmann und Jacoby in einem Café zufammengetroffen weil wir uns über die Angriffe gegen Bergmann anläßlich der Affäre Rösch besprechen wollten. Als ich das Werbeschreiben mit der Mindest ficherheit zu Gesicht befam, und mir gesagt wurde, daß ein Ber fahren wegen unlauteren Wettbewerbes eingeleitet jet, sprach ich mit Dr. Jacoby darüber Wir fuhren in einem Auto zusammen. Dr. Jacoby fragte mich, ob ich etwas lebles über Bergmann müßte. Vors: Was bann?
Kommen Sie nur mit der Sprache heraus. Beuge Dr. Jolenberg: An diesem Tage hörte ich zu meinem Erstaunen zum ersten Male, daß Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby für Bergmann Ausfünfte erteilte. Er fragte much, ob ich über Bergmann irgendetwas sagen könnte. Als Anwalt Bergmanns
darauf schüttelte er den Kopf und erwiderte: Nein, nein." Dann standen wir noch einige Augenblicke, ohne etwas zu Jagen, nebeneinander, und nachdem ich ihn gegrüßt hatte, entfernte ich mich. Ich sah, wie er zu seiner Feldarbeit zurüd tehrte.
Derselbe Mißerfolg erwartete uns auf dem nächsten Bahnhof, wo eine alte Frau die Freundlichkeit soweit trieb, die einzige Banknote, die sie in ihrer Kaffe hatte, zu holen; der Schein war ganz neu, ohne einen Fled.
Die nächste Station mar fiebenundzwanzig Kilometer von Toul entfernt und zehn Kilometer von dem Bahnhof, auf dem wir uns augenblicklich befanden. Es schien uns zweifelhaft, daß Larcier fo weit gegangen fein follte, ehe er den Zug bestieg. Go beschloffen wir denn, nach Toul Sonne wieder hervor und wärmte uns. Zuerst verharrten wir in derselben Stellung, und erst nach einem Beilchen zurückzukehren, und wir baten den Kutscher, einen anderen jagte Blanche, daß die Temperatur meine schützende Geste eg einzuschlagen. Innerlich hoffte ich, daß wir wieder nicht mehr berechtigte. Ganz fanft machte sie fich los und durch einen Wald fahren würden, damit ich den Arm um rüfte ein wenig von mir fort. Ich wagte nicht, sie zurück- legenheit mehr; der Kutscher fuhr auf der Chauffee zurüd. meine Gefährtin legen tönnte. Aber es bot fich feine Gemeine Gefährtin legen tönnte. Aber es bot sich feine GeAuf der ersten Station führten unsere Nachforschungen zu feinem Ergebnis: nicht nur, daß die Schalterbeamtin feit einigen Tagen feine mit Blut beschmierte Banknote erhalten hatte, sie hatte überhaupt keinen Geldichein bekommen, so daß iede weitere Frage sich dadurch erübrigte.
zuhalten.
Wir fuhren also weiter, und der Wagen rollte eine gute Beile dahin. Hier und da warfen wir einen zerstreuten Bild auf die Landschaft. Bir sprachen von allen möglichen Dingen, von einer Reise, die Frau Cheron nach Deutschland Die gemacht hatte, von meinem Leben im Regiment.. Reit verging fehr schnell. Als wir auf der betreffenden Station angelangt waren, plauderten wir noch weiter im Bagen, als er schon einige Augenblicke angehalten hatte. Dann sprang ich heraus, um weitere Nachforschungen anzustellen.
Auf dem völlig vereinsamten Bahnhof traf ich niemand. Als ich den Bahnfteig entlang ging. um den Stationsvor fteher zu fuchen, bemerkte ich plößlich ganz weit entfernt einen Bauern, der auf dem Felde arbeitete. Er blieb stehen, um nach mir herüberzubliden. Einige Minuten beobachtete ich ihn, wie er langfam auf mich zutam. Endlich war er auf dem Bahnhof. öffnete einen fleinen Berschlag, nahm eine Müze heraus, und mit biefem offiziellen Abzeichen versehen, fragte er mich, was ich münichte.
Während der Heimfahrt plauderten wir lebhaft und ununterbrochen. Die zwanzig Jahre unseres Lebens, die mir verbracht hatten, ehe wir uns fannten, mußten eingeholt werben. Um ein Uhr nachmittags hielten wir in einem fleinen Dorf, mo es ziemlich schwierig war, etwas Mittag zu bekommen, eine Omelette mit Sped und etwas Schinken, as war alles. Am Drte wurde ein Bier gebraut, bas ziem lich start alkoholhaltig war und meine junge Begleiterin in Stimmung brachte. Als wir gegen vier Uhr nachmittags nach Toul zurüdfehrten, war sie nach der Spazierfahrt fo müde, daß sie sich in ihr Zimmer begab und sich hinlegte. Unterbeffen ging ich wieder nach Bonnels Haus, aber mehr von Langeweile als von der Hoffnung getrieben, eine neue Spur zu entdecken.
Ich fand dort den städtischen Wächter immer in derfelben Haltung vor der Gittertür. Ich magte ihn taum zu fragen, ob fich etwas Neues ereignet hatte, so sehr mertte ich ihm die Gleichgültigkeit an für alle jene Ereigniffe, die ihn feit zmei Tagen feinem gewohnten Leben entrissen hatten. Da ich nicht mußte, was ich anfangen follte, ging ich weiter die Landstraße entlang und ließ Toul hinter mir. Nach fünfzehnhundert Metern fam ich in ein fleines Café, das einem Bahnhof gegenüberlag.
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Es war der erste Bahnhof der auf der Strafe nach Gs war ein etma fünfundvierzigiähriger Mann. Bie die Stacheln eines Igels standen borftige, weißgelbe Haare Paris lag. Ich hatte nicht daran gedacht, meine Forschun auf jeinem Kopf und den Wangen über über den Augen.gen nach diefer Richtung hin auszubehnen, denn ich glaubte Er überlegte lange, nachdem er meine Frage gehört hatte; bestimmt, daß der Mörder sich nach Belgien gewandt hatte.
Das Zeppelin- Luftschiff mußte seine Reise, die es bis Wien führen jote, infolge Unwetters abbrechen, und nach Friedrichsbafen zurücklehren. Die Umkehr des Luftschiffes hat in Wien sehr enttäuscht. Es waren bereits alle Borbereitungen für einen festlichen Empfang getroffen. Der Ravag war bereits der Wortlaut eines Grußes der Bundesregierung an bas Luftschiff übermittelt worden, der vom Wiener Großfender ausgegeben werden sollte. Für den Austausch von Funffprüchen mit dem Luftschiff hatte die Ravag" auf dem Stephansturm eine Empfangsanlage errichtet. Auch im Bublitum herrschte lebhaftes Interesse. Man fah große Menschenansammlungen auf den öffentlichen Blägen. Erst nach 12 1hr wurde die Absage allgemein befanni.
Nachdem das Luftschiff furz nach 15 Uhr 30 angefündigt hatte, daß es gegen 16 Uhr zu landen beabsichtige, erschien es um 15 Uhr 50 über dem Bodenfee und über der Stadt. Es wurde erst aus sehr naher Entfernung sichtbar, meil seine Farbe voltommen ben niedrig hängenden Wolfen glich. Bunft 16 Uhr 20 jetzte es in langsamer Fahrt von Norden über den Landeplay fliegend zur Landung an. Quer vor der Südseite der Werft liegend, stand es einige Minuten unbemeglich. 3mei Minuten später fielen die Haltetaue, nachdem das Schiff rasch gesunken war. Um 16 Uhr 25 war die Landung glatt vollzogen.
Ueber die Fahrt äußerten sich sämtliche Fahrgäste überaus befriedigend Auch die beiden englischen Luftschifffachverständigen sprachen ihre Befriedigung über die Leistungen des Schiffes aus. Wie nicht anders zu erwarten war, haben auch die Versuche mit Blaugas verwendung zu einem vollen Erfolg geführt. Der letzte Teil der Fahrt von Augsburg nach Friedrichshafen ver zögerte fich länger, als man in Friedrichshafen erwartet hatte, weil auf dieser Strede ziemlich starte Gegenminde herrschten. Die Gesamtbauer der Fahrt und auch die Fahrtstrecke dürften ziemlich den Leistungen der Südwestdeutschlandfahrt entsprechen. nächste Fahrt wird am Dienstag stattfinden und voraussichtlich nach Norddeutschland und den angrenzenden Ländern führen, wobei sehr wahrscheinlich Berlin und Königsberg ein Besuch abgestattet wird. Nach einer weiteren Fahrt in der nächsten Woche dürfte die Amerikafahrt, wie bereits angefündigt, in der übernächsten Woche vonstatten gehen.
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Ich hatte mich an einen Tisch vor dem Gasthaus gesetzt, tranf ruhig mein Glas Limonade und überlegte mir, daß es doch überflüssig sei, auf diesem Bahnhof Erfundigungen einzuziehen. Denn es war mir schon über, immer diefelbe verneinende Antwort zu erhalten. Wenn es auch nicht diefelbe Berson war, an die ich mich richtete, so hatte ich doch die Empfindung, weil ich immer dasselbe fragte, ich müßte den Leuten mit meiner Beharrlichkeit lästig fallen.
Un dem Nebentisch faß der Wirt und trant ein Glas Bier mit einem Pferdehändler aus der Umgegend, dessen Wagen vor der Tür stand. Ich war auch durch die lange Wagenfahrt etwas ermüdet, träumte vor mich hin, und von Beit zu Zeit tauchte vor meinem geistigen Auge das Gesicht Bort aus meinen Träumen, und ich sah neben mir den Be
amten der kleinen Station, der mit dem Wirt sprach. In befleckten Hundert- Franken- Schein entgegen und bat ihn, meiner Berstreutheit hatte ich ihn nicht aus dem Bahnhof Er hielt dem Wirt einen mit Blut diesen zu wechseln. Ich hatte fleines Gelb bei mir, das ich mir eingeſtedt hatte, um herausgeben zu tönnen, falls ich fände. einen diefer berühmten Scheine auf irgendeiner Station
Da der Wirt in seinen Taschen umhersuchte und das veran, ihm den Hundert- Franten- Schein zu wechseln. Ich nahm die blutige Banknote in die Hand und fragte ihn, wann er sie erhalten habe.
langte Gelb nicht zu finden schien. fo bot ich dem Beamten
,, Meine Frau hat sie vor zwei Tagen von einem Herrn bekommen," faqte er, der hier in den Zug stieg. Sie hat dem Mann fast das ganze Kleingeld, das wir überhaupt hatten, gegeben, und jetzt fehlt es uns.
Sorgfältig steckte ich den Schein in die Tasche, und da ich nicht alle Leute über meine Nachforschungen unterrichten wollte, beschränkte ich mich darauf, den Bramten zu fragen, ob der Zug nach Toul bald tommen würde. Er ermiderie, daß ich noch eine halbe Stunde warten müsse. Denn der ge meldete Schnellzug hielte auf dieser Station nicht. Ich wartete, bis der Beamte wieder auf den Bahnhof zurüdgegangen war, und einige Minuten darauf ging ich ihm nach und traf ihn auf dem Bahnsteig.
Ich fragte ihn. oh seine Frau mir nicht eine Beschrei bung des mysteriösen Reifenden, der diejen Schein gewechselt hatte, geben tönnte. ( Fortjegung folgt.)