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Berfließende Sammlung.
Der Stahlhelm bläff und alle flüchten.
Der Sammelruf des von Hugenberg inspirierten Stahlhelms für die große Rechte gegen die Republit ist faum erhoben worden und schon fließen die einzelnen Bestandteile der erträumten großen Rechten" gründlich auseinander.
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Der Jung deutsche Orden", der in heftiger Fehde mit Hugenberg lebt, erteilt den Hugenberg- Plänen mit dem Stahlheimvoltsbegehren eine scharfe 2lbsage. Er stellt für - jeden Kampf um die Neugestaltung des Staates im Sinne ndes Bolksstaates" die folgenden Grundforderungen auf:
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1. Die politische Gleichheit aller Staatsbürger S= und die gerechte Behandlung aller in tultureller und c. wirtschaftlicher Hinsicht muß gewährleistet sein.
2. Jedes Spiel mit der Wiederherstellung der Dynaestien auf dem Boden des Legitimismus muß unmöglich gemacht werden.
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3. Plutotratische Einflüsse auf die Bolksvertretung,
T die Beherrschung der Parteien durf Truste und Konzerne 11 muz ohne Ansehen der Partei beseitigt werden.
4. Aufsichtsratsmitglieder privater Erwerbsgesell
schaften dürfen nicht Boltsvertreter sein.
& Das Koalitionsrecht aller Stände und Berufe muß für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer in Arbeitgeberverbänden, Innungen und Gewerkschaften gewährleistet sein."
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Das ist in der Sache- Puntt für Punkt die schärfste Kriegserklärung gegen das Wesentliche an den Plänen gegen Diftatur, Monarchismus und Trustherrschaft! Hier ist die Sammlung vorbeigelungen.
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Aber die Deutschnationalen! Die Drohung des Blattes her christlichen Gewerkschaften: fein Plaz mehr für christliche Gewerkschaften in der deutschnationalen Partei! hat heftiges Erschreden bei ihnen hervorgerufen. Eine Erklärung der deutschnationalen Pressestelle rüdt ab vom Bekenntnis des Stahlhelms zu den Gelben:
Moabits neues Gesicht.
KRIMINAL GERICHT
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Bergmann- Prozeß, Kriegsanleihe- Schieber... Beeßte Ede, ohne eijnes Auto wirfte hier nächstens jarnich vorgelaffen!"
Die Reichsbannertagung.
" Was die Deutschnationale Bolkspartei betrifft, so ist der Standpunkt vollkommener Neutralität gegenüber den Arbeiterorganisationen ein längst bestehender und allgemein euch von den Gewerkschaftsvertretern in der Partei anerkannter Grundsay. Graf Bestarp hat darüber fürzlich noch folgende Ausführungen gemacht: Das Ringen um das Verhältnis der Partei zu den Gewerkschaften und um die Stellung der Ge= wertschaftsvertreter in der Partei ist ein Teilausschnitt der Aufgaben, die sich aus dem Berhältnis zwischen Partei und Berufsvertretung überhaupt ergeben. Was die Gewerkschaften betrifft ,, jo Die Bundes Generalversammlung des Reichs bin ich der Meinung, daß die Partei als solche nicht darüber zu banners wurde am Montag vormittag um 9 Uhr im Boltshelm entscheiden hat, in welcher Form die Berufsstände, also auch die eröffnet. Als Vorsitzende mit gleichen Rechten fungieren: Hörfing, Arbeiter, sich organisieren sollen. Der Arbeiter und der Ber Reichstagsabgeordneter Scheffel, Reichstagsabgeordneter Lemmer treter einer Gewertschaftsorganisation, ebenso wie und Reichstagsabgeordneter Krone. Bor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort: Hau der in anderer Form oder gar nicht organisierte Arbeiter oder Anbach Hamburg, her unter lebhafter Bewegung den hinterhältigen gestellte, die sich an das nationale Programm der Partei halten, Ueberfall der Kommunisten in Geefthast schilderte haben selbstverständlich in unserer Boltspartei Heimatrecht" Haubach schloß mit der Feststellung,
Was mird nach dieser Erklärung aus den Blänen Hugen bergs gegen Lambach, aus dem Kampf gegen die Gewerk ichaftsführer in der DNBR., der ein Hauptbestandteil der Hugenbergschen Aftion ist? Die Stellung der Deutschnatio nalen zur neuesten Hugenberg- Stahlhelmaktion wird immer fazeniämmerlicher.
Was bleibt zulest? Man erfährt es aus einem Auffas, Bar dem Berliner Tageblatt" pon besonderer Seite zuges gangen ist eine Deutsche Rafferpartei Die tönnte Hugenberg zur Rot noch zufammenbringen. Die Raifer partei hätte er bann, aber den Raiser? Das Berliner Tage blatt" erzählt fehr hübsch:
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Und so ganz einfach mar es auch jetzt noch nicht, eine erhebliche Anzahl von Monarchistengruppen von der Aussichtslosigkeit und damit geradezu Schädlichkeit ihres fpeziellen Thron anwärters zu überzeugen. Vor allem in nächster Nähe und felbst unmittelbar bei den hohen und höchsten Herrschaften" war da manche Schwierigteit zu überwinden. So waren Prinzen mütter durchaus nicht ohne weiteres zu überzeugen, daß nur ihr ältester Sohn, nicht aber ihr Gemahl als Thron anwärter in Frage fäme, ihnen felbft alfo mur allenfalls die Rolle der Raiserinmutter, nicht aber die erfehnte einer regie renden Raiserin in Aussicht geftellt werden konnte. Aber schließlich haben doch die Revolte Lambachs und manch anderer Borgang der letzten Jahre die meisten Monarchisten überzeugt, daß die Bersplitterung in der Personenfrage auf feinen Fall fortdauern darf. Ein endgültiger offizieller Zusammenschluß zu einer nach einheitlichen Richtlinien arbeitenden monarchistischen Bariei ist allerdings noch nicht zustande gekommen. Wohl aber ist erreicht, daß alle Gruppen, die bisher mit zäher Hartnädig feit den ehemaligen Kronprinzen oben gar den Kaiser felbft oder auch einen der anderen Raiserföhne als geeignetsten und würdigsten Thronanwärter auf den Schild erheben wollten, sich nun mehr zu der schon seit Jahren von den Aldeutschen propagierten allein- legitim- monarchischen Auffassung" befehrt haben, daß nur der älteste Kronprinzensohn als Kronprätendent in Frage fame."
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Brinz Wilhelm, den Harry Domela bekanntgemacht hat, als Brätendent Hugenbergs das soll der einzig positive Erfolg der großen Attion werden. Immerhin wäre das noch neu: ein legitimistischer Kaiser, dessen Vater noch am Leben ist so etwas hat Seltenheitswert. Man muß schon auf so etwas hat Seltenheitswert. Man muß schon auf Karl V. zurückgehen, um einen Vorgänger zu finden. Er dankte zugunsten seines Sohnes ab. Prinz Wilhelm als legitimistischer. Prätendent würde nicht nur einen noch lebenden Bater, sondern sogar einen noch lebenden Großvater haben! Rarl V. ging nach der Abdantung ins Kloster mill Friedrich Wilhelm, der Ertronprinz, nach dem Verzicht zugunften feines Sohnes auch ins Kloster gehen?
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Ministerpräsident Poincaré hat am Sonntag in einer Denkmals rede die ernste Bereitschaft seiner Regierung zu Beratungen über eine Endregelung der deutschen Reparationsschuld betont Ein Hauptantrieb zu dieser Bereitwilligkeit liegt in folgender Tatsache: Frankreich schuldet den Vereinigten Staaten u. a. 406 Millionen Dollar als Kaufpreis für die von den amerikanischen Truppen in Frankreich zurückgelassenen Militäreffetten, von denen man übrigens behauptet, daß Frankreich sie ungeheuer überzahlen müsse. Da Frant reich das Mellon- Berenger- Abkommen nicht ratifiziert, wird diese amerikanische Forderung am 1. August 1929 fällig und Frankreich wird gezwungen sein, diese Summe in der einen oder anderen Form Bu begleichen.
daß die Geduld der Hamburger Kameraben, die fich fcit Monaten die größte zurüdhaltung gegenüber den Provokationen der Sommuniften auferlegt hätten, jetzt zu Ende fei.
des Reichsbanners anrufen. Bei einer fleinen Hannoverschen Regierung gehe es mon Mund zu Mund der Beamten: Tretet dem Stahlhelm bei und nicht dem Reichsbanner, wenn euch eure Beförde rung lieb iſt.
Stord- Darmstadt : Das Reichsbanner ist nicht nur eine Abwehrorganisation, sondern hat positiv im Sinne der Republit zu wirken. Redner wendet sich energisch dagegen, daß General v. Schön a ich überall als Reichsbannerführer auftritt.
präsidenten der Republif nicht tragbar fet, Chrenpräsident des Buttamer Berlin ist der Meinung, daß es für den Reichs= Stahlhelm zu sein.
Dr. v. Frantenberg- Braunschweig nimmt scharf Stellung gegen bie Beschlüsse der Ortsgruppe Holzminden : Wir fönnen in feinem Foll mit den Gegnern zusammengehen. fordert energifche Demokratisierung. Schüßinger Berlin spricht zur Personal- und Behrpolitik und In der Nachmittagssigung spricht zunächst Rehle- Bre Er stimmt Hörfing in bezug auf die Kritit an den Bazi. set. Die Bremer hätten eine Schönatch- Versammlung der Bazififten in Bremen geschützt und mußten fich dafür beschimpfen laffen. Das machen unfere Rameraden nicht mehr mit.
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hätten mir schon beim Gemertschaftstongres uns aus der Ruhe bringen laffen, dann wäre bie Jugendfundgebung nicht gesprengt morden. Aber jetzt haben unsere Rameraben teine Luft mehr, sich niederftechen unb niederfnüppeln zu laffen. Sie haben fidh in Geeft- fiften hadt gegenüber hem gemeinen Ueberfall nur zur Behr gelegt." Hörfing:
Benedey- Konstanz spricht für den Gettsstaat und men. fordert eine energifche Demokratisierung, befonders der Justiz. bet fich gegen die poftische Berriffenhed Deutschland . Auch er Franke Dresden : Auch wir in Eachjen find unbedingte Anhänger des Einheitsstaates. In eindringlichen Worten schildert Redbie großen Schwierigkeiten, die der Reichsbannerarbeit in Sachsen besonders durch die politischen Parteien entstehen.
burger Stameraden für ihre Langmut und ihre Gebulb, aber auch für Bir find emport über diefe Borgänge und banten den Ham ihre Lat, endlich Ordnung zu schaffen."( Lebhafter Beifall.) Hörsing erstattet dann den Rechenfchaftsbericht des Bundes poritanbes: Unsere Rameraben haben überall Großes und Borner bildliches geleistet. Glänzend hat sich auch die Organisation des Reichsbanners im Auslande angelassen. Es gibt fast fein Land, wo nicht Ortsgruppen bestehen. In manchen fremden Ländern sind die Verfassungsfeiern beffer und würdiger verlaufen als in manchen deutschen Schulen.
Um nicht Gefahr zu laufen, auf die Straße gefeht zu werden, mußten mir uns ein eigenes Bundeshaus taufen. Unsere Preise hat sich glänzend entwidelt. Bon einem großen Aufzug anläßlich unseres fünfjährigen Bestehens fönnen wir absehen, weil wir für die nächstjährige Berfaffungsfeier große Bläne haben. Wir find gern einer Einladung nach Wien zum Schutzbund gefolgt und des. wegen non republikanischer Seite angegriffen worden. Es scheint mir, daß wir einen Teil ber Führer der republitanischen Parteien erst noch zu Republikanern erziehen müffen.( Sehr richtig!) Wir sehen jetzt mit Schreden zu unseren Brüdern nach Defferreich. Was sich dort jetzt abspielt, ist ein Beweis ber Unfähigkeit der jezigen Regierung, das sind Borbereitungen zum Bürgerkrieg. Möge es unseren Kameraden gelingen, Desterreich vor dem Faschismus zu bewahren. Dem Kleintaliber Schußwesen haben wir durch die Gründung der republikanischen Kleintaliber- Schugpereine ein Ende gemacht, obwohl wir deswegen von den Pazifiſten aufs schwerste bekämpft wurden. Ich meine, es ist immer besser, sich mit einem Kleinkalibergewehr zur Behr zu sehen, wenn man überfallen wird, als mit der Menschheit oder dem anderen Deutsch. land" in der Hand. Das ,, andere Deutschland " ist einer der größten Schädlinge in der republikanischen Front. Solche Art von Pazifis mus, wie sie im anderen Deutschland ständig betrieben wird, lehne ich persönlich mit aller Schärfe ab. Mit den Vorständen der repu blitanischen Parteien haben wir sehr gut zusammengearbeitet. Man Marg hat seinerzeit, als das Kabinett Marg tam, von uns gefordert, arr rauszuschmeißen. Hunderte von Briefen habe ich bekommen, besonders auch pon Zentrumsleuten. Eine solche politische Dummheit haben wir aber nicht gemacht. Der schriftliche Austritt von Marg erreichte uns erst nier Tage später, nachdem es schon in in der Presse gestanden hatte.
Die Frage des Reichsehrenmols
ist immer noch nicht gelöst. Ich glaube, daß Severing fie demnächst einer Lösung entgegenführen wird. Wir haben es nicht ver. standen, daß die Amnestie in dem Maße und Umfange durchgeführt murde, wie das der Fall war oder ist. Ich habe großes Berständnis für die schwierige Lage der Regierungsparteien, aber unsere Kameraden verstanden es nicht, daß Mörder begnadigt wurden. Es ist unserer Kameraden unmürdig, wenn sie sich an dem tommu= nistischen Boltsentscheib beteiligen. In Zukunft darf es auch nicht mehr möglich sein, daß unsere Kameraden folche Aufrufe, wie in Holzminden , mitunterzeichnen. Hörsing schließt mit der Aufforderung, die republikanische Front zu schließen.( Lebh. Beifall.) Die Aussprache.
In der folgenden Debatte spricht zunächst Ramerad Dr. ElsnerHamburg, der die Mitglieder ber De motratifchen Bartei auffordert, mehr als bisher fich aftiv im Reichsbanner zu betätigen. Senatspräsident Großmann- Berlin stellt feft, daß noch lange nicht genug für die Republikanisierung getan werde. Der Redner führt aus seiner Erfahrung eine ganze Anzahl von Beispielen an, die berechtigtes Aufsehen erregen. Wenn es nicht anders werde, dann würde der republikanische Richterbund die Hilfe
Göpfert- Koffel spricht dafür, daß die Bundesverfassungsfeler bes Reichsbanners in Berlin nicht am 11., sondern am 4. oder 18. August stattfindet, damit dann in den anderen Orten auch eine würdige Feier veranstaltet werden fönne.
Frey- Breslau : Wir ehren Hindenburg als Menschen. Mir haben uns aber an feinem Empfang in Breslau nicht befeiligt, weil wir wissen, daß der ganze Klüngel, der hinter ihm steht, realtio= när und republikfeindlich ist.
Edholdt Lübeck spricht ebenfalls in warmen Worten für die Demokratisierung der Verwaltung und schildert die großen Schwierigfeiten, bie republikanischen leitenden Beamten entstehen.
Eberbach - Saargebiet überbringt die Grüße der Republikaner im Saargebiet. Borsigender Lemmer bringt den Kameraden des Saargebiets als Dolmetsch der Bersammlung unter lebhaftem Beifall die Sympathien zum Ausdrud.
Es entspinnt sich dann eine längere Debatte über die Frage, ob das Reichsbanner fich an Empfängen für den Reichspräsidenten Hindenburg beteiligen foll.
Bufioll- Hindenburg bringt dabei zum Ausbrud, daß das Reichsbanner in Oberschlesien sich fürzlich am Empfang des Reichspräji. denten beteiligt habe, um das Oberhaupt der deutschen Republit zu ehren: Wir haben dadurch erreicht, daß die schwarzweißroten Gegner zurüdgedrängt wurden und der Empfang ein schwarzrotgoldener war. Wir haben gefiegt, denn wir waren ftärker.
Ladebed Bielefeld begründet einen Antrag, fich so lange nicht an Hindenburg - Empfängen zu beteiligen, so lange Hindenburg Ehrenmitglied des Stahlhelms sei.
Thrum Görlig wendet sich gegen den Antrag und schildert den großen Erfolg des Reichsbanners beim Hindenburg - Empfang in Görlig, wo ebenfalls der Stahlhelm völlig an die Wand gequetscht und hinterher noch ausgelacht wurde.
Hansen- Kiel bestätigt dasselbe von Kiel und meint: ,, Wir fönnen dem Reichspräsidenten gar nicht oft genug zeigen, daß mir da sind." Stelling- Berlin warnt ebenfalls vor Annahme des Antrags Badebed: Wir dürfen uns nicht durch solche Anträge binden. Das wäre eine it a atspolitische Dummheit."
In seinem Schlußwort befaßt sich hörfing in einigen Sätzen mit General v. Schönaidh, der durch seine gegenwärtige Arbeit der Republit nicht gut diene, sondern sich in Gegensatz zur republikanischen Front bringe. Hörfing wendet sich ebenfalls gegen den Bielefelder Antrag wegen der Hindenburg - Empfänge und bittet. ihn zurückzuziehen.
Die Zurückziehung erfolgt.
Höltermann- Magdeburg gibt den Bericht der Mandetsprüfungstommission. Es sind anwesend 240 Teilnehmer, danon 14 Mitglieder des Bundesvorstandes, 29 Gauvorfigende, 11 Mitglieder des Reichsausschusses und 186 Delegierte. Höltermann gibt dem Wunsch der Mandatsprüfunastommiffion Ausdrud, daß in Zukunft die Defenterten auch ihre Bugehörigkeit zu einer polisichen Partei und einer Gemertfchaft nachzumeisen haben, Der Bericht der Mandatevrüfungsfommission wird darauf einstimmig genehmigt. Dem Antrag her Revisoren, dem Kassierer Entlastung zu erteilen, wird ebenfalls einstimmig zugestimmt
Um 7 Uhr verlagt sich die Generalversammlung auf Dienstag.