Nr. 46745. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärts,
Verbandstag der Maler.
Stuttgart , 2. Oftober.( Eigenbericht.)
Die 21. Generalversammlung des Berbandes der Maler wurde am Montag in Gegenwart von 84 Delegierten eröffnet. Der Borsigende Streine hob in seiner Begrüßungsansprache das Anwachsen des Einflusses der Gewerkschaftsbewegung hervor. Die Gewertschaften seien stolz darauf, an der Schaffung des neuen Staates mitgewirkt zu haben; sie wollten ihn auch mit allen Kräften verteidigen.
Die eigentlichen Beratungen begannen mit einer Ergänzung bes gedruckt vorliegenden Geschäftsberichts durch den Vorsitzenden Streine. Die Entwicklung des Verbandes ist außerordentlich günstig, obwohl die Wirtschaftstonjunttur seit einigen Jahren Diel zu wünschen übrig läßt. Ein großer Krebsschaden im Gewerbe ist die viel zu große und immer noch ansteigende Zahl der Kleinmeister, die sich in der Lehrlingszüchterei und in der ungünstigen Wirtschaftslage auf dem Arbeitsmartt auswirft. Seit Jahren ist der Verband bemüht, auf die Regelung der Lehr lingsverhältnisse Einfluß zu gewinnen. Die Tätigkeit des Bar ftandes im Reichsausschuß für Sachwerterhaltung durch Anstrich" richtet sich u. a. auch darauf, erhöhte Arbeitsgelegenheit zu schaffen.
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Ein ausführliches Bild gab der Berichterstatter von der in diesem Durch Frühjahr durchgeführten Erneuerung des Reichstarifs. Echiedsspruch wurden die Löhne um 6, 7 bis 8 Pfennig erhöht. Das Lohnabkommen gilt ein Jahr. Wenn es dem Verband also auch diesmal wieder gelang, ohne größere Kämpfe die Lohn- und Arbeitsverhältnisse tariflich festzulegen, so ist das nicht zulegt auf den Stand und den Einfluß der Organisation zurückzuführen. Auch die Inter nationale der Maler hat eine neue Stärtung erfahren. Es find heute 13 Länder dem Internationalen Sekretariat angeschlossen. Der Bildungsarbeit des Verbandes wurde in viel feitiger Beise Rechnung getragen. Unfer technisches Fachblatt der Maler" genießt jezt einen anerkannt guten Ruf. Der Haupttassierer Heinrich erstattete den Kassenbericht. Der Durchschnittsbeitrag betrug im Jahre 1927 pro Woche 88,5 f. in der ersten Hälfte des Jahres 91 Pf., davon 68,6 Pf. für die Hauptfaffe, für den Filialbeitrag 22,4 Pf. Das Verbandsvermögen be trägt 2 Millionen Mart. Um allen fünftigen Anforderungen an den Verband gerecht werden zu können, ist die Stärkung der Ber bandstraft durch) Gewinnung neuer Mitglieder nötig.
Im Verlauf seines Berichts über den Maler" stellt Mart fest, daß die Sozialdemokratische Partei die einzige Partei war, die ftets mit allen Kräften die gewertschaftlichen Forderungen vertreten habe. Die Gemertschaftspreise habe daher nur ihre Pflicht getan, wenn sie bei den Wahlen eine flare Stellung eingenommen habe.
Die Rechte der Angestellten. Bei der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung. In einer vom Zentralverband der Angestellten einberufenen Funktionärversammlung der Angestellten der Berliner Arbeitsämter wurden die anlaßlich der bevorstehenden Eingliederung entstandenen Streitfragen über die Rechte des Personals ausführlich
behandelt:
Mittwoch, 3. Oftober 1928
Die Fabritschlote rauchen nicht mehr, teine Sirene ruft zur Arbeit. Eine feiertägliche Ruhe liegt über dem ganzen Bezirk. Der Fremde, der die sonst so ruhigen Fabrikstädte besucht, fragt verwundert nach der Ursache der Veränderung. Staunend erfährt
er:
„ Der Machtwille zweier Scharfmacher hat ben gewaltigen Wirtschaftstrieg diftiert." Die bescheidenen Forderungen der schlecht entlohnten Textilarbeiter bescheidenen Forderungen der schlecht entlohnten Textilarbeiter wurden abgelehnt. Der Arbeitgeberverband hatte seine Mitglieder schon vor Wochen unter Strafandrohung gezwungen, die Afford stücklöhne bis zu 25 Broz zu fürzen. Wie Hohn mutet es an, daß die Unternehmer von den Gewerkschaften verlangten: Entweder eine Reduzierung aller Tariflöhne um 12 Prozent oder Berlängerung der jetzigen Löhne bis Ende 1929."
ganisation an die Reichsanstalt zweds Ergänzung des Tarifver| trages gerichtet hat. Gemäß§ 228 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung tritt die Reichsanstalt in die Rechte und Pflichten des bisherigen Arbeitgebers ein, so daß alle Bestimmungen, die auf Grund des Tarifvertrages für die Angeftellten der Stadtgemeinde Berlin galten, auch für die übernommenen Berliner Angestellten meiter gelten, Die einseitig erlassenen Ausführungsbestimmungen zum Tarifvertrag für die Angestellten der Reichsanstalt, burch die den Angestellten die erworbenen Rechte genommen werden sollen, haben teinerlei rechtliche Bindung für die Angestellten. Die Angestellten waren bei der Stadtgemeinde Berlin ruhe= gehaltsberechtigt. Beiträge für diese Ruhestandsverfor. gang find von den Angestellten nicht geleistet worden. Die Angestellten der ehemaligen Berliner Arbeitsämter fordern daher mit Recht, daß eine gleiche Rube ftands versorgung auch für die Angestellten der Reichsanstalt festgelegt wird. Eine Forderung, die auf Grund des§ 39 des Gesetzes vollauf berechtigt ist. Die Angestellten der Berliner Arbeitsämter haben in den schwierigsten Beiten bewiesen, daß sie ihren dienstlichen Aufgaben gewachsen find. Sie müssen daher auch erwarten, daß die Forderungen des Der Konflikt bei der Gasbetriebsgesellschaft. Sentralverbandes der Angestellten von der Reichsanstalt erfüllt werden.
Arbeiter im Kampf.
27000 Bergarbeiter stehen wie ein Mann.
Waldenburg, 2. Oftober.( Eigenbericht.) Am Dienstag morgen legten die Belegschaften im niederschlesischen Kohlenrevier( Waldenburg und Neurode) geschlossen die Arbeit nieder. Bis Dienstag abend standen 27 000 Bergarbeiter im Streit.
Einmütigkeit gefolgt. Es gibt überhaupt teinen Streit Dem Ruf der Gewerkschaften ist also das Revier mit seltener brecher. Das spricht Bände und beweist, daß die Arbeiter fchaft zum Streit als zu dem legten Mittel griff. Die Löhne find hier seit Jahren unerhört niedrig; ihre Kauftraft schmolz in den legten Monaten unter dem Einfluß der Teuerung geradezu dahin. Daß es mit diesen Bergarbeiterlöhnen nicht mehr so weitergeht- ist das allgemeine Urteil.
Die Streifenden bewahren mustergültige Ruhe. Sie folgen durchaus der Parole der Gewerkschaften. Das bestätigten vor allem die Schußpolizei und die Landjägerei. Die Notftandsarbeiten werden von der organisierten Arbeiterschaft verrichtet. Nach Anweisungen der Zentral- Streifleitung bestimmen die örtlichen Streifleitungen in Gemeinschaft mit den Grubenver waltungen, welche Arbeiten als Rotstandsarbeiten zu gelten haben. Gefchloffene Front der M.- Gladbacher Textilarbeiter
München- Gladbach, 2. Oftober.( Eigenbericht.)
Die Terfilunternehmer München - Gladbachs haben ihre An
drohung wahr gemacht. Gegen 45 000 Tertilarbeiter aus München Gladbach , Rheydt und Biersen find ausgesperrt. In dem AusSperrungsbezirk leben etwa 250 000 Menschen, so daß jeder sechste Einwohner von der Aussperrung be
Der Genosse 3eit berichtete über die legten Berhandlungen mit der Stadtgemeinde Berlin und über die Anträge, die die Ortroffen ist.
Die Rampfesstimmung der Arbeiter ist gut! Ein Teil der Unternehmer hat offen die Mißbilligung über das Borgehen der Verbandsleitung ausgesprochen. Borgehen der Verbandsleitung ausgesprochen.
Wie wir vom Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter erfahren, find die Verhandlungen des Schlichtungsausschusses zur Beilegung des Tariffonflittes bei der Gasbetriebsgesellschaft noch nicht abgeschloffen worden. Sie werden heute, Mittwoch, abend fortgefeht.
Ferner liefen...
Niederlage der„ Opposition" bei den Buchbindern. Bei der Beiratswahl im Buchbinderverband, Ortsverwaltung Berlin , die am Sonnabend vorgenommen wurde, haben die Rom = Amsterdamer Gewerkschaftsrichtung haben durchschnittlich zwei muni ften einen bösen Reinfall erlebt. Die Kandidaten der Drittel der abgegebenen Stimmen erhalten. Es sind somit gewählt die Genoffinnen und Genossen Gustav Brenner und Hedwig Rebel fowie Erich Engelmann und Martha Mocha.
Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin
Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Zentrum: Gruppen. heim, Jugendheim, Behbenider Straße 24-25. Heimbesprechung, Ber banbsbuchtontrolle. Weißenfee: Gruppenheim, Weißensee, Barkftraße 36. Heimbesprechung, Berbandshlicher und Heimausweise nicht ver. Baumschulenweg: Gruppenheim, Jugendheim, Baumschulenweg. geffen. Ernststraße 16. Seimbesprechung, ohne Berbandsbuch und Heimausweis kein Butritt. Reukölln: Gruppenheim, Jugendheim, Bergstraße 29( of). Heim befprechung, Rampflieberabend. Cüben, Südwesten: Gruppenheim, Städt. Jugendheim, Dordstraße 11( fabrikgebäude). Seinbesprechung, Berbandsbuchfontrolle. Rorbwefitreis: Besichtigung des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24-25. Treffpunkt 19% Ubr. 2 Sof.
Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute, Mittwoch, finden folgende Beranstaltungen ftatt: Diten: Jugendheim ber Schule Litauer Straße 18. Gruppenbesprechung. Gesundbrunnen : Jugendheim Schönstedtstraße 1( Ledigenheim 5 Tep.), Heim. Neufälla: Jugendheim Böhmische besprechung, anschließend Brettspielabend. Straße 1, Zieberabend. Spanbau: Jugendheim Lindenufer 1. Bertrag: 3wed des Strafrechts und der Strafe." Referent; Rechtsanwalt Dr. Tichaner.
Stralan: Sugendheim ber Schule Goßlerstraße 61. Gruppenbesprechung
Suboft- Treptow: Jugendheim Brangelstraße 128. Bortrag: Moderne Reklame." Referent: Heinz Mann.
TYP4
Typ 4, die neue 4- Pfennig- Zigarette, nimmt eine Sonderstellung unter den Zigaretten dieser Preislage ein. Ausgesuchte Xanthi - Samsoun- Tabake wurden zu einer ganz hervorragenden Mischung vereint. Die Milde und das Aroma dieser Zigarette überraschen. Bedeutungsvoll ist, daß diese Zigarette auch mit dem neuen, gesetzlich geschützten Edelweiß- Mundstück geliefert wird, das bisher nur den GreilingZigaretten höherer Preislage vorbehalten war. Diese außergewöhnliche Leistung ist nur durch den ständig steigenden Umsatz und durch die Einführung immer besserer Arbeitsmethoden möglich. Keine Zigarettenfabrik in Deutsch land kann diese Zigarette nachahmen.
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GREILING
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