1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 295.
Die Dentschrift wird danach durch Kenntnißnahme für erTedigt erklärt. Die Uebersicht der Reichsausgaben und Einnahmen für 1894/95 wird zur Kenntniß genommen; die in demselben zu fammengestellten und motivirten Etatsüberschreitungen und außer etatsmäßigen Ausgaben werden genehmigt.
Mittwoch, den 18. Dezember 1895.
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12. Jahrg.
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Präsident v. Buol: Im übrigen aber wünsche ich Ihnen allen gute Reise und vergnügte Feiertage und hoffe, daß sie im neuen Jahre gesund und neu gestärkt zur Arbeit zurückkehren
Handwerks sind nur die Juden schuld mit ihren Ramschbazaren| Antrag, die Vorlage an eine Kommission zu verweisen. Die und ihren großen Waarenhäusern. Und Herr Jakobstötter sagt, 3wangsinnungen will die große Mehrheit des Hauses. der Vorwärts", der die großen Bazare empfehle, sei schuld. Abg. Metzner( 3.) wendet sich der Ferienstimmung wegen 10. Sigung vom 17. Dezember 1895, 1 Uhr. Sehen Sie sich doch mal die Deutsche Tageszeitung" an, da mit furzen Worten gegen den Abg. Bock; man solle wenigstens finden Sie in jeder Nummer die ganze Hinterseite voll von den die Ueberzeugung der Gegner achten und sie nicht als Gaukler Am Bundesrathstische: v. Bötticher, Graf Posa großen Inseraten von Rudolph Herzog und anderen Großindustriellen. bezeichnen, welche die Handwerker durch falsche Vorspiegelungen bowsty. Wenn das auf der rechten Seite geschieht, von den warmen Freunden täuschen. Die Handwerker haben allerdings bisher wenig Auf der Tagesordnung steht zunächst die einmalige Be- des Handwerks, dann brauchen Sie sich doch darüber bei uns erreicht. Wenn nur ein Zehntel der Handwerker sich in den rathung der Denkschrift über die Ausführung der seit nicht wundern, die wir doch, nach Ihrer Ansicht, das Unglück des Hand. Innungen befindet, so ist daraus noch nicht zu schließen, dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegefehe. werks wollen! Herr Jakobstötter tam gestern offen mit der Sprache daß die neun Zehntel Gegner der Innungen find. Im Gegen Abg. Graf Kanik( dt.): Nehme ich als Bollausfall durch heraus, er sagte, die Bestimmungen in Desterreich genügen noch nicht, theil, die Handwerker stehen alle auf dem Boden, daß die schnittlich 1 M. pro Doppelzentner an, so haben sich infolge der es bedürfe noch anderer. Was anderes soll denn noch dem Hand- Innungen erst ordentlich eingerichtet werden, ehe sie eintreten Handelsverträge unsere Einnahmen um 43 Millionen Mark ver- werk helfen können. In zünstlerischen Organen tauchen schüchtern wollen. anindert.( Hört, hört! rechts.) Mit dieser Einnahme hätten wir Pläne auf Besteuerung der Maschinen u. dergl. auf. Wer mit Staatssekretär Dr. v. Bötticher: Man hat Zweifel in nicht zu einer Vermehrung der Reichsschulden greifen brauchen. unseren wirthschaftlichen Verhältnissen nur einigermaßen vertraut meine Worte gesetzt und gemeint, ob nicht doch irgendwo der ( Zustimmung rechts.) Abg. Barth hat in meiner Abwesenheit ist, fann an eine Besteuerung der Maschinen nicht entfernt Gedanke bestehe, die Organisation zu verschleppen. behauptet: Graf Raniz hat in einer Wahlversammlung denken. Wir leben in Deutschland doch nicht ein Gegentheil wird durch nichts besser bewiesen, gefagt, daß fämmtliche Handelskammerberichte sich ungünstig geschlossen in eine chinesische Mauer und dürfen unsere dadurch, daß daß die zuständige Instanz, das preußische über die Wirkung der Handelsverträge ausgesprochen haben. Waarenproduktion nicht durch Besteuerung erschweren, um Handelsministerium, eifrig am Das ist absolut unrichtig. Herr Barth hat ferner am letzten unsere Industrie nach dem Ausland leistungsfähig zu erhalten. etwas heraustommt, das kann ich nicht sagen. Ich Mittwoch gesagt, es wäre bedauerlich, daß ernste Männer mit Wer den Handwerfern weiß macht, daß ihnen der Befähigungs- bitte überhaupt, die Vorlage nicht als diejenige eines Ministers einer solchen bodenlofen Unkenntniß an die Deffentlichkeit treten. nachweis helfen fann, täuscht sie, ohne sie zufrieden zu stellen, anzusehen. Sie werden vom Bundesrath gemacht; dabei kann Das ist eine Ausdrucksweise, deren ich mich in diesem Hause denn die Handwerker find rabiat. Ich begreife die Sorge der man ja doch von der Autorschaft und dem Verdienst oder nicht zu bedienen pflege. Regierung, den Handwerkern etwas bieten zu wollen. Herr mangelnden Verdienst eines Ministers sprechen. Ich hoffe, daß Abg. Rickert( frj. Vg.): Wenn mein Freund Barth hier Mehner fagt ja, es sei die höchste Zeit, und Herr Size meint, die Handwerker sich unschwer für eine Organisation des Handwäre, würde er sicherlich erklären, daß er, wenn er gewußt hätte, es sei teine Zeit zu verlieren. Die Handwerfer werden rabiat, werts aussprechen werden. daß Graf Kanit diese allerdings unerhörte Behauptung nicht fie drohen mit dem Umschwung nach sozialdemokratischer Abg. v. Heyl( natl.): Ich bin für die Verweisung der Vorgethan hat, teinen Gebrauch davon gemacht haben würde. Graf Seite. Der Obermeister Schuhmann aus Berlin , der früher lage in die Kommission eingetreten, habe aber zu den Vorschlägen Kanit hat aber übertrieben, indem er sagte, daß ein großer Theil selbst Sozialdemokrat war, hat auf dem Handwerkertag in Köln des Herrn v. Berlepsch keine bestimmte Stellung genommen, weil der Handelskammer- Berichte dahin lauten. Wenn Graf Kanig gesagt: Wir können unsere Hände in Unschuld waschen, und die Vorlage noch nicht definitiv ist. Wenn Herr Pachnicke mir diese Gelegenheit wieder benutzt hat, um auf die bekannten wenn die Sintfluth tommt, haben wir protokollirt, daß wir für gegenüber auf die National- Beitung" bezug genommen hat, so 43 Millionen hinzuweisen, die wir jetzt hätten, wenn die Dinge Thron und Altar eintreten.( Heiterkeit.) Eins erreichen Sie mit möchte ich bemerken, daß ich und einige meiner nicht so gekommen wären, so wäre er zunächst verpflichtet, die Ihren Versprechungen: Sie erwecken Hoffnungen in den Hand- Freunde die National Beitung" niemals als 48 Millionen zu detailliren. Dazu wird er nicht im stande sein, werfern, die Sie nicht erfüllen können, und dann sind wir die ein offizielles Parteiorgan angesehen haben. ich bestreite das auf das positiveſte. lachenden Erben. Wir wollen das Handwerk nicht vernichten Abg. Förster Neustettin( deutsch - soz. Reformp.): Ich will Abg. Graf Kanik: Herr Rickert scheint vorauszusetzen, daß, um zu unserem Ziele zu gelangen, sondern, weil wir wissen, daß nicht Bwangsinnungen und nicht den Befähigungsnachweis haben, wenn wir die Handelsverträge nicht geschlossen hätten, vermuth- dem Handwerk weder durch Gesez noch sonstwie zu helfen ist, sondern nur, daß die Innungsmeister höhere Rechte haben sollen lich nicht 43 Millionen Doppelzentner eingeführt worden wären; lassen wir den Dingen ruhig ihren Lauf. Wir sagen nur den als die anderen. damit widerspricht er den früheren Behauptungen seiner Partei, Handwerkern die Wahrheit, anstatt ihnen leere Hoffnungen auf Abg. Liebermann v. Sonnenberg vertheidigt seinen Barteidaß die Handelsverträge die Einfuhr nach Deutschland nicht die Zukunft zu machen. Die Regierung hat in den genossen, Obermeister Schumann, der allerdings vor 25 Jahren steigern würden. Ich erkläre hiermit ausdrücklich, daß ich nicht legten Jahren gewiß gethan, was sie konnte, fie Sozialdemokrat gewesen sei, sich aber als flarer Kopf der gesagt habe, daß die meisten Handelstammerberichte sich über die hat den Innungen besondere Gewerbe- Schiedsgerichte und bei nationalen Politit angeschlossen habe und seit zwei Jahrzehnten Handelsverträge ungünstig ausgesprochen haben, dazu kenne ich der Gewerbe- Ordnung in den§§ 100 e, f 2c. verschiedene andere in erster Reite stehe. Es kann doch bei den Sozialdemokraten die Handelskammerberichte viel zu genau, sondern ich habe ge- Privilegien gewährt, und jetzt räumt sie ihnen die Handwerker- wirklich nicht als Vorwurf gelten, Sozialdemokrat gewesen zu fagt, daß nach fast sämmtlichen Handelskammerberichten bie fammern ein, damit sie zufrieden sind. Und wenn an die Stelle sein.( Heiterkeit.) allgemeine Geschäftslage ungünstig erscheint; und daraus der Herren v. Bötticher und v. Berlepsch ich mache keinen Abg. Jacobsfötter( t.) vertheidigt sich gegen die Vorwürfe habe ich für mich den Schluß gezogen, daß die erhofften Gegensatz zwischen ihnen, sie ziehen beide denselben Strang des Abg. Bock und bedauert, daß in den Handwerkerkreisen, Segnungen der Handelsverträge und der große fommerzielle Auf- die Herren Mehner und Jakobstötter träten, so tönnten diese so neulich auch in Mecklenburg vielfach auf den Sonntagsschwung nicht eingetreten sei. Ich bitte Herrn Rickert, seinem auch nicht weiter gehen, als die Regierung jetzt geht. Fortbildungs. Unterricht Gewicht gelegt werde. Fraktionsgenossen davon Mittheilung zu machen. Daß dem Handwerk gegenwärtig nicht geholfen werden kann, In Erfurt bestehe ein gutes Fortbildungswesen ohne Sonntags Abg. Rickert: Weil die meisten Handelskammer- Berichte die haben verschiedene Schriftsteller anerkannt; ich nenne nur Prof. unterricht; er stehe auf dem Standpunkte: an Gottes Segen ist Geschäftslage ungünstig darstellen, meint Graf Kanik, können die Bücher in Leipzig . Die" Desterreichischen Gewerbeblätter" geben alles gelegen( Beifall rechts), und verlange vollständige Handelsverträge keinen günstigen Erfolg gehabt haben.( Abg. Graf zu, daß das Kleingewerbe in Desterreich dem Untergange ent Sonntagsruhe. Der Fortbildungsunterricht, die GenossenRanih: Sehr richtig!) Wer eine solche Logit hat, mit dem gegengeht und aus der Enquete des Vereins für Sozialpolitik schaften u. f. w. werden doch nicht gestört, sondern befördert tönnen wir eine wirthschaftspolitische Diskussion mit irgend über die Lage des Handwerks geht tlar hervor, daß das Hand- werden durch kräftige Innungen. Handwerk und Landwirthschaft welchem Erfolge nicht führen. werk vollständig im Verfall begriffen ist. Der Vorstand der feien auf einander angewiesen( Zustimmung rechts); ihre Inter 3wangsinnungen der Schuhmacher hat in einem Zirkular erklärt, effen widerstreiten sich nicht. Landwirthschaft und Handwerk das handwerksmäßige Schuhmachergewerbe gehe immer weiter sind die Kraft des deutschen Volkes, und deshalb treten wir für zurück, weil es die Konkurrenz mit Der billiger beide ein. arbeitenden Großindustrie nicht bestehen kann und die Damit schließt die Diskussion. Gegen die Stimmen der meisten in den großen Niederlagen kaufen. Das Ge- Konservativen wird die Vorlage einer Kommission von 21 Mitwerbe tönne taum noch Gesellen und Lehrlinge beschäf- gliedern überwiesen. Die endgiltige Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der tigen. Die Jnnungen sind die schlimmsten Gegner jedes selbstSchutzgebiete von Kamerun und Togo , sowie des südwestafrifa- ständig denkenden Handwerkers. Es giebt sehr wenige zünftnischen Schutzgebietes für 1892/93 und für 1893/94, die vorläufige lerische Organe, während die von Sachverständigen geschriebenen lebersicht für 1893/94, die vorläufige Uebersicht der Einnahmen gewerblichen Blätter von der großen Mehrheit des Handwerker- werden.( Zustimmung.) und Ausgaben der sämmtlichen afrikanischen Schutzgebiete für standes gelesen werden. Ich wünschte nichts fehnlicher, als daß Schluß 4 Uhr. 1894/95 und die allgemeinen Rechnungen über den Reichs- der Befähigungsnachweis eingeführt würde, dann würden 9. Januar 1896, 1 Uhr.( Börsengesetz.) Haushalt für 1884/ 85-1891/ 92 werden der Rechnungskommission die Herren bald sehen, daß es damit nichts ist. Daß zur Prüfung überwiesen. die Arbeiter großentheils von den Jnnungen nichts Hierauf wird die gestern abgebrochene erste Berathung des wissen wollen, können Sie ihnen nicht verdenken, sie verdienen Gesezentwurfs, betreffend die Errichtung von Hand- in den Fabriken bei 10-12stündiger Arbeit 15-20 Mart pro Aus der am Dienstag fortgesetzten Verhandlung heben wir werterkammern, fortgesetzt. Woche, bei den Meistern bei 14-15stündiger Arbeit nur 8 bis namentlich die Aussage des Kaufmanns May Steinthal, Abg. Pachnicke( frs. Vg.): Der Entwurf ist todt nach der 10 Mark. Herr Jakobstötter meinte, wir Sozialdemokraten seien eines Bruders des Getödteten, hervor. Nach seiner Darstellung gestrigen Debatte. Dem jezigen Entwurf steht der Umstand ent- die schlimmsten Feinde der Handwerker. Das ist nicht richtig. ist sein Bruder als Etudent auskömmlich gestellt gewesen. gegen, daß der andere Entwurf des Herrn v. Berlepsch ver- Umgekehrt sind die Innungen die schlimmsten Feinde des Seine Praxis war eine gute, trotzdem hat er fein Vermögen öffentlicht worden ist. Arbeiterstandes. Der deutsche Handwerkertag hat auf das hinterlassen, vielmehr ist das Gegentheil der Fall. Der Zeuge Geben Sie uns zunächst den unverkürzten Sonntagsunter- Iebbaft este gegen die Einführung des zwölf hat den Bruder vor Jahren einmal mit der Sanke gesehen, richt in unsern Fachschulen wieder zurück. Sie wollen eine stündigen Arbeitstages protestirt, weil die Fest. die damals den Eindruck eines bescheidenen Mädchens Bunftstube, die obligatorischen Innungen, wir wollen, daß das stellung eines Maximal Arbeitstages dem machte, von der man feineswegs vorausseßen tonnte, daß sie ganze Handwerk sich betheiligt. Wir wollen eine Probe machen Handwerk einen unerträglichen 3wang auf von der Polizei kontrollirt wurde. Von dem dauernden intimen und hoffen, daß sie zu Ihren Ungunsten ausfallen wird. Ich be- erlegen würde. Seien Sie doch aufrichtig: Die Verhältniß zwischen dem Bruder und der Sanke hat der Zeuge dauere, daß die amtlichen Ermittelungen über die Wirkungen des Inn ungs Meister wollen gar nicht alle erst etwas erfahren, als Dr. St. nach dem mehrfach erwähnten Befähigungsnachweises uns noch nicht übermittelt sind. Meister in ihre Innung aufnehmen. Bor furchtbaren Auftritt die erhaltenen Verlegungen auf einer an Was wir sonst darüber gehört haben, bildet eine einzige Anklage einigen Jahren sollten hier in Berlin die Innungsbeiträge er feine Familie gerichteten Postkarte mit dem Vorgeben bemäntelu gegen ihn. Mit feiner Einführung wird Chikanen und Denun- niedrigt werden, um mehr Mitglieder heranzuziehen. In einer wollte, daß er von der Pferdebahn gefallen sei. Erst da hat ziationen Thür und Thor geöffnet. Seinen eigentlichen Schaden Versammlung sind hervorragende Innungsmeister mit Energie der Zeuge in einer Unterredung mit dem Bruder von dem Ver aber erblicken wir darin, daß in dem schweren dagegen aufgetreten, sie fürchteten eben, daß dann ein großer hältniß des letteren erfahren und sofort dahin gewirkt, daß die Rampf ben der fleine Betrieb mit dem großen Theil sozialdemokratischer Handwerker in die Innungen Beziehungen unter allen Umständen aufhören müssen! zu führen hat, der kleine noch mehr gefesselt wird. täme und das Heft in die Hände bekäme. Mit Er hat den Bruder eindringlichst gefragt, ob er sich denn etwa Noch 5 Jahre, wenn er eingeführt ist, und die ganze Hand- recht will die Regierung auch die übrigen neun zehntel friminell vergangen habe und unter diesem Zwange von der merfelbewegung ist zu Ende; die Nation aber ist es, an deren hören, die Innungen fürchten aber mit recht, daß, wenn Angeklagten nicht loskommen fönne, Dr. St. hat dies aber entKörper Sie das Experiment machen, und diese muß die Kurkosten auch diese gehört würden, es dann nichts sein würde mit Be- schieden bestritten. Bei den Gesprächen, die der Zeuge mit der bezahlen. Nicht das ganze Handwerk ist den großen Betrieben fähigungsnachweis und Zwangsinnungen. Angeklagten über die Lösung des Verhältnisses geführt, hat er die verfallen, sondern nur einzelne Zweige; das ist verschieden nach Helfen fann man dem Kleinen Handwerker durch Beseitigung Ueberzeugung gewonnen, daß alle Bemühungen vergeblich seien: der Lage und Größe der Orte. Es ist nicht wahr, daß die Noth der Kornzölle, der indirekten Steuern, der Militärlasten. Die fie erklärte, von Dr. St. nicht zu lassen und stieß allerlei des Handwerks eine allgemeine ist und es ist nicht wahr, daß es Handwerker sind leider thöricht genug, den Agrariern die Drohungen aus. Dr. St. hatte noch einige Bücher bei ihr, in früheren Zeiten ohne Noth war. Eines schickt sich aber doch liebesgaben zuzuschanzen. Die Fachvereine haben doch für ihre er gern heraus haben wollte; sie erklärte aber dem Zeugen auf das für alle Zweige des Handwerks; nur dann wird für das Hand Fachgenossen manches gute geleistet, sie haben nicht, wie Herr bestimmteste, daß sie die Bücher nicht dem Zeugen geben, auch wert eine Hilfe möglich sein, wenn man die Ausbildung Jakobskötter behauptet, blos Streits inszenirt. Redner ver- nicht in die Wohnung des Dr. St. bringen werde, sondern verzu einer erhöhten Leistungsfähigkeit möglichst fördert, und weist auf die Leistungen des Buchdrucker- und Handschuhmacher - lange, daß Dr. St. allein und ohne Begleitung in ihre Wohnung dahin glauben wir besonders streben zu müssen. Der Fachvereins. Jedenfalls leisten die Fachvereine mehr als die tomme. Nach der Behauptung des Zeugen ist bei den späteren Bund der Landwirthe, der jeht das ganze Handwerk Innungen, welche für Innungszwecke fehr wenig, um materiellen Verhandlungen, in die er auf grund einer Postkarte an seinen Busen und an seine Fahne drückt, eine Einrichtung somehr aber für Feierlichkeiten und Schmausereien ausgeben. der Angeklagten mit dieser eintrat, die Summe von 200 m. nicht des Großgrundbesizes, braucht, da er selbst nur 25 000 Berufs- Auf dem von Ihnen( rechts) vorgeschlagenen Wege wird das von ihm geboten, sondern von ihr gefordert worden. Gr genossen im Deutschen Reich hat, Stimmen, und deshalb nimmt Handwerk nichts erreichen, nur Hoffnungen werden dadurch er- habe ausdrücklich gesagt, daß diese Summe nur vorläufig geer fich, natürlich nicht nur aus diesem Grunde allein, einer be- weckt, die nicht erfüllt werden können und die Ihnen später sehr geben, im übrigen aber materiell für sie gesorgt werden folle. stimmten Richtung des Handwerks an. Zuletzt wird jeder be- unangenehm werden können. Wir stimmen für die Vorlage, weil Bei einer späteren Unterredung hat die Angeklagte dem Zeugen fonnene Handwerker sich doch davon überzeugen, daß er vom wir den Handwerkern das nicht versagen wollen, was wir für Mitteilung von der gegen Dr. St. eingegangenen Anzeige geStaat zwar etwas, aber doch nicht alles erwarten tann, jeden- die Arbeiter wünschen. Die Handwerkerkammern sind eine Analogie macht und dabei geäußert:„ Ich bekomme etwa 1 oder 2 Jahre falls nicht so viel, wie von sich selber; er wird einsehen, daß der Arbeiterkammern. Reaktionäre Allüren helfen dem Hand- Gefängniß, Ihr Bruder aber mehrere Jahre Zuchthaus." Der, sein Vater haben den Dr. St. wiederholt alles nur in seiner eigenen Straft liegt, daß er mit erhöhter werk nichts, helfen kann ihm nur die Ueberführung der Pro- Zeuge und Leistungsfähigkeit in den Kampf ums Dasein eintreten muß. duktionsmittel in den Gemeinbesis. Die genossenschaftliche Arbeit nach dieser Richtung hin ausgeforscht und ihm nahegelegt, Folgen eines etwa begangenen Verbrechens fich Abg. Bock Gotha( Soz.): Ich wünschte, die Handwerker wird auch dem Handwerk seine endgiltige Befreiung bringen. den fönnten sich heute mal die rechte Seite des Hauses hier ansehen, Künstliche Palliativmittel fördern es feinen Schritt weiter.( Leb- durch die Flucht zu entziehen oder in den fauren fie würden ihre Freude haben, wie zahlreich diese Herren hier hafter Beifall bei den Sozialdemokraten.) Apfel zu beißen und die Person" zu heirathen, der Bruder sind. Wenn dem Handwerk mit schönen Worten und warmem Abg. v. Stumm( Rp.): An dem jetzt vorliegenden Gesetz hat aber jede verbrecherische Thätigkeit seinerseits entschieden Herzen geholfen wäre, würde es in der glücklichsten Lage sein. entwurfe haben wir kein Interesse mehr, weil es der Oberbau abgeleugnet. Der Zeuge versichert wiederholt, daß er die Die Konservativen und ein Theil des Zentrums mögen es ja sein soll, dem der Unterbau fehlt. Wenn die Sozialdemokraten 200 m. durchaus nicht als Abfindungssumme ein für allemal recht ehrlich mit den Handwerkern meinen und ihnen helfen so freigebig sind gegenüber den Arbeitslofen, so verfolgen fie da- gegeben und die Angeklagte immer wieder darauf hingewiesen wollen, nur wissen sie nicht wie. Bei den Nationalliberalen mit politische Zwede, aber rein humanitäre Wohlfahrtsideen habe, daß es sich feineswegs darum handle, ihr Stillschweigen bin ich schon etwas zweifelhafter. Der Zwiebeljaft des all unterstüßen sie nicht. Wenn die Fachvereine ihre Mitglieder zu erfaufen, es ihr vielmehr freistehe, anzuzeigen was ihr bes um fie in die sozial- liebe. Die Angeklagte habe bei dieser Gelegenheit noch geäußert: gemeinen Wahlrechts ist es, der ihnen diese Thräne des unterstüßen, so geschieht ca nur, Der Vorredner Ihr Bruder kann sich ja Detektivs annehmen, aber für die GwigBeileids auspreßt.( Heiterfeit.) In der Handwerkerpresse demokratische Organisation hineinzuschieben. heißt es, dem Handwerk zu helfen, ist sehr einfach, die Regierung will die Zwangsinnungen nicht im Interesse der Freiheit feit giebt es feine Detektivs, ich werde ihn doch noch treffen." Nachdem braucht nur zu wollen, aber der Minifter v. Bötticher will nicht, und Selbständigkeit der Handwerker. Keine Partei unterdrückt die Angeklagte die 200. erhalten, habe der Zeuge geglaubt, dieser Staatsmann versteht es, die einfachsten Dinge zu ver- aber die Freiheit und Selbständigkeit mehr, als gerade die daß die Sache erledigt(!) sei, denn die Angeklagte habe auf wirren. Und dießlich heißt es, an dem ganzen Unglück des Sozialdemokraten.( Zustimmung rechts.) Jch unterstüße den seine Frage, was sie mit einer so geringen Summe beginnen
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Nächste Sigung Donnerstag, den
Mordprozek Banke.
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