Einzelbild herunterladen
 
  

Nr. 475 45. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 7. Oftober 1928

)

t

[

r

t

It

1,

[,

1=

2

1,

le

Um die Zukunft der Luftfahrt.

3farus Sachsenberg und sein Programm.- Privatisierung der Fettangen auf der Luftfahrtsuppe.

Heute ist in Berlin die Internationale Luftfahrtausstellung eröffnet worden, die zum erstenmal seit 19 Jahren wieder in Deutschland stattfindet. Sie findet sicher das lebendige Interesse nicht nur der Fachleute und Interessenten, sondern auch der breitesten Massen des Boltes. Es ist nun das Schidial der Boltsmaffen, gerade beim Luftfahrtwesen, daß es Steuern und Subventionen zahlen darf, im übrigen aber sich nur platonisch über die Luftfahrt freuen und von unten zusehen darf, sogar wenn auf Staatsfosten auf diese Weise Großindustrielle und Groß­finanziers ihre Geschäfte gegen das Bolt schneller und erfolgreicher machen können als sonst. Dennoch werden der Luftfahrt, dem Jahr­tausende alten Traum der Menschheit, auch finanzielle Opfer gern gebracht, denn die gegenwärtige Generation, die die Opfer bringt, lebt in der Hoffnung, daß wir doch einft alle fliegen werden, wes­halb es heute auch etwas tosten darf.

1,

5

It

In der deutschen Luftfahrt war und ist immer manches faul gewesen. Privattapitalistische und politische Sonderinteressenten, die Einfluß in der Luftfahrt hatten, hielten ein lebendiges Mißtrauen gegen die Männer und Instanzen wach, die auch heute die Luftfahrt in Deutschland betreuen. Es wird hart um die Beseitigung der Schäden gekämpft, und der Borwärts" hat in diesem Kampfe bisher oft genug seinen Mann stehen müssen. Aber seit Wochen und Monaten werden von ge­wissen, Kreisen im Parlament und außerhalb unter Ausnutzung aller sich bietenden Gelegenheiten für die zufünftige Gestaltung der Luftfahrt Bläne verfolgt, die eine grundlegende Umwälzung der der Luftfahrt Pläne verfolgt, die eine grundlegende Umwälzung der bisherigen Organisation der Luftfahrt zum Ziele haben und die legtlich darauf hinauslaufen, die jährlichen 50 Millionen Opfer des Boltes zur Pflege der Luftfahrt noch beträchtlich zu vermehren, und alles, was in der Luftfahrt einmal rentabel werden könnte, zum Rugen privatkapitalistischer Sonderinteressen zu privatisieren. Das deutsche Bolt soll um die in der Zukunft möglicherweise einmal winkenden Früchte des Luftfahrtwesens betrogen werden, die auf für das Bolk der heute noch so mageren Suppe des Luftfahrt wesens sich vielleicht einmal findenden Fettaugen sollen, und zwar mit neuen finanziellen Opfern der Steuerzahler privatisiert werden auf alle Zeiten. Der Mann, der im Mittelpunkt dieser Bewegung steht, um den sich die Privatinteressenten gruppieren, der Mann, der hinter den Kulissen der Parlamente und Regierungen seit Wochen schon im stillen gearbeitet hat, um die Durchführung seiner Pläne Dorzirbereiten, ift Herr Sachsenberg .

" 1

Wer ist Herr Sachsenberg? Was will sein Programm?

Herr Sachfenberg ist trop feiner Eigenschaft als Reichstags. mitglied der meitesten Deffentlichkeit bisher unbekannt. Aus dem Reichstage handbuch ergibt sich aber, daß Herr Sachsenberg mit Vornamen Gotthard heißt, Berwaltungskaufmann in Berlin ift( er gehört zum Bureau der Firma der Junkers- Flugzeugwerfe in Deijau), 1914 bis 1919 Seeoffizier war, zulegt Rommandeur des Marinejagdgeschwaders Flandern" und des Stampfgeschwaders Sachsenberg", mit dem Orben Pour le Merite und anderen Orden, in den Jahren 1920 bis 1921 Gründer und Leiter der Ostdeutschen Landwerkstätten G. m. b. S., die ehemaligen Heeres angehörigen im Osten den Uebergang in die bürgerlichen Berufe erleichterte" und seit 1921 Mit arbeiter von Brofeffor Junters bei der Organisation der deutschen und internationalen Luftfahrt ist. Sein Blag als Reichstagsabgeord neter ist bei der Reichspartei des deutschen Mittelstandes( Wirtschafts­partei). Angesichts dieser Daten ist es nicht allzu verwunderlich, baß die Leser des Borwärts" in unserer gestrigen Spätausgabe in dem von uns veröffentlichten Geheimvertrag zwischen Sowjet. rußland. und der Reichswehr unter dem Namen Sigsfeldt Herrn Sachsenberg ebenfalls begegneten.

Dieser Herr Sachsenberg, dessen Bureau am Bariser Platz als Filiale der Wirtschaftspartei anzusprechen ist, will jeht seine Luftfahrtpläne zur öffentlichen Diskussion stellen, und wir find in der Lage, die Diskussion über die Sachsenbergschen Pläne zu In einem sehr umfangreichen Artikel, der demnächst wohl in Massen in Deutschland verbreitet werden wird, beginnt Herr Sachsen­ berg mit einem Luftfahrtwunsch für den Gesetzgeber und mit einer scharfen Kritit des bisherigen Luftfahrtwesens in Deutschland .

eröffnen.

Nach diesem Bräludium stellt Herr Sachsenberg fest, daß ein, die Durchsetzung seiner Pläne eine breite Basis braucht, müßte eine neues Programm für die ganze Luftfahrt notwendig sei. Die weitergehende Offenherzigkeit den Plänen gefährlich werden. Boraussetzungen diefes neuen Programms werden von Herrn Sachsenberg zwar sehr dürftig entwickelt, aber mas ent­widelt wird, enthüllt mit prachtvoller Klarheit die Ziele des Herrn Sachsenberg.

Pazififtischer Biedermann- Gegen Lufthansa. Der Gesetzgeber, das heißt Stadt und Bolt in Deutschland , tönnte viel mehr als heute für die Luftfahrt tun, weil angesichts der für die Luftfahrt lächerlich gewordenen. Entfernungen zwischen den Völkern vernünftigerweise die Zivilfliegerei nicht mehr mili­taristischen und triegerischen Zwecken zu dienen brauchte. So beginnt Der Kampfflieger a. D., Herr Sachsenberg, seine Diskussion als Pazifistischer Biedermann und man horcht auf. Zwischen dem Bolt bzw. den Parlamenten und den mit der Luftfahrt in Deutschland betrauten Stellen, auf deren Urteil der Gesetzgeber an­cewiesen sei, bestehe eine Vertrauenstrise, und diese Ber­trauenstrife habe leglich in den Berhältnissen bei der Deutschen Lufthansa A.-G. ihre Ursache. Die erwartete höhere Wirtschaft lichkeit der Berkehrsfliegerei sei bei der Lufthansa A.-G. aus­geblieben. Das gelte auch für die Auslandsbestätigung der Luft­banja, während sich bei der erhalten gebliebenen. Berbindung von Forschung und Fabritation mit dem praktischen Verkehr( d. h. bei der Deutschen Lufthansa 2.-G. sei eine Dauereinrichtung, dem die Birtschaftlichkeit auf Jahre hinaus verjagt sei. Aus diesem Monopol ergebe sich aber ein unberechtigter Vorsprung der öffentlichen Hand vor jeder Konturrenz. Man hordt wieder auf und hört die leisen Schritte privatfapitalistischer

Intereffen. Die gebundene Wirtschaft der Lufthansa von 1926 habe den Flugtonnentilometer um 200 Bros. höber fubventionieren müffen,

als

es die freie Luftfahrt noch 1925 vermochte Man ist ver muntert, und man erinnert sich, daß die beute in der Deutschen Lufthania 2.-G. vereinigten beiden Gesellschaften 1925 nach Staois hiffe riefen, meil sie entweder schon banterott waren oder unmittel­bar vor dem Bonteratt stonden.

Domänen des Privatfapitals.

Das eigentliche Gebiet des Flugzeuges, wo es als Berkehrs: mittel jedem anderen Berkehrsmittel überlegen sei, liege in unent­widelten Gebieten, liege da, wo Karamanentransporte und Trägertransporte überflüssig gemacht werden fönnten und mo Eisenbahnen entweder überhaupt nicht gebaut mer. den oder erst im Ausbau begriffen sind. Dort sei das Flugzeug das beste und billigste Verkehrsmittel, auch wo auf großen Streden der 3eitgeminn für die Beteiligten einen großen Geldaufwand recht fertige. Im transoze anischen und transtontinen talen Berfehr lägen die Berhältnisse ähnlich. Für jede zu­fünftige Luftfahrt müsse auf die unendlichen hier liegenden Möglich. teiten, die zugleich für den Luftverkehr eine rentable Einnahme quelle erster Ordnung eröffnen, das Hauptgewicht gelegt werden.

In der Eröffnung dieser großen und jungfräulichen Möglich Handelsbilanz. Um viele Millionen lasse sich die deutsche teiten liege auch eine sehr große Hoffnung für die deutsche Handelsbilanz durch den Export von deutschem Luftfahrtgerät ver­bessern, wenn auf diesem Wege bewußt der Export gefördert würde, Handelsbilanz durch den Export von deutschem Luftfahrtgerät ver­statt der Pflege eines unnatürlichen und ungefunden Inlandsmarktes wie bisher. Bo deutsche Flugzeuge fliegen, fei außerdem eine nach weisbare Steigerung des übrigen Exportes deutscher Waren zu

bemerken.

Dann aber entwickelt Herr Sachsenberg das große Mittel und die einfach großen Brinzipien, auf denen das Luftprogramm der Zukunft nach seiner Meinung aufzubauen wäre. Dieses große Mittel ist ein Mittel der Wirtschafts- und Handelspolitit.

Auf zehn Jahre hinaus soll der Staat zur Abfahfteigerung der deutschen Flugzeugindustrie im Ausland Export­prämien gewähren.

Statt ber bisherigen Auftragsverteilung durch behördliche Stellen an die deutsche Flugzeugindustrie nach Maßgabe des in­ländischen Bedarfs, für die der Staat zur Entwicklung der Industrie und des Flugzeugmefens jährlich große Summen zur Berfügung stellt, soll die deutsche Flugzeugindustrie mit der Aufschließung neuer Auslandsmärkte durch ein ftagtliches Exportprämieninstem entmidelt werden. Es sollen für sämtliche deutschen Flugzeugwerte nach der vorhandenen Leistungsfähigkeit, dem gegenwärtigen Produktions stand und einem fünfjährigen Durchschnitt der durchgeführten Er. porte unter Berücksichtigung der Selbstkosten und der ausländischen Tätigkeit die Gesamtsumme der erforderlichen Staatsprämien fest. gestellt und verteilt werden. Wenn die jährlich zur Verfügung stehenden Mittel nicht verbraucht werden, so soll der Ueberschuß den staatlichen Exportprämienfonds des nächsten Jahres entsprechend vergrößern. Reine der beteiligten Firmen foll aber pro Jahr mehr als ein Sechstel der gesamten vorgesehenen Summe erhalten. Das Prinzip, auf dem die nach diesem Exportprämiensystem zur Ent. midlung der Luftfahrt der Zukunft aufgebaut werden soll, ist das Prinzip der

freien Initiative und des freien Wettbewerbs der Privat­wirtschaft.

Die Gefahren des Programms.

Wir halten es heute nur für notwendig, die Deffentlichkeit über diese Pläne zur zufünftigen Gestaltung in der Luftfahrt in Kennt­nis zu feßen. Wir halten es nicht für nötig, die Pläne heute zu Ende zu diskutieren. Aber auf einige wesentliche Folgen dieser Bläne wollen wir schon heute hinweisen.

barmachung von Steuergeldern, ausschließlich Das Programm Sachsenbergs ist ein Programm zur Nut­im Dienste des Privatfapitals, insbesondere der deut­ schen Flugzeugindustrie und der Großreedereien. Was den Kern des Programms anbelangt, die Einführung des Exportprämien­ſyſtems, so handelt es sich dabei ausschließlich um ein Programm für die Flugzeug, und Motorenindustrie, insbesondere um ein Ent­midlungsprogramm für Junkers, dessen Verdienste und Leistungs­fähigkeit mir nicht bestreiten. Es ist das Wesen des vorgeschlagenen Exportprämiensystems, daß es im Laufe der nächsten Jahre den Juntersmerten allein Nugen bringen fann. Nur die Junkerswerte haben heute einen nennenswerten Export ins Ausland. Die übrigen Werke würden bei der Gewährung der Er­erportieren. Im zweiten Jahre des langfristigen Exportprämien portprämien zum größten Teile ausfallen, weil sie wenig oder nicht foftems müßte sich der Anteil der Junkerswerke, da die nichtver­teilten Summen übertragen werden, notwendig erhöhen, und in der Folge müßte das ganze System, da mit den Prämien die Kon­furrenzfähigkeit wächst, zu einer weitgehenden Monopolisierung des Exports zugunsten derjenigen Firma führen, die zuerst und am stärksten im Geschäft ist.

Herr Sachsenberg schätzt die für jedes Flugzeuggerät zu ge­währende Exportprämie auf 30-35 Proz. des Ver­aufspreises. Das sind sicher etwa 50 Broz. der Selbstkosten. Da dieje 30 bzw. 50 Proz. von den deutschen Steuerzahlern auf gebracht werden müssen, ergäbe sich die Folge, daß

der deutsche Steuerzahler dem laufenden Ausland bzw. den privaten Verkehrsunfernehmungen im Ausland die Fluggeräte zum größten Teil schenken müßte.

Benn Privatunternehmungen den transtontinentalen und den transozeanischen Berkehr organisieren, so fann das mur durch Ver­träge mit Interessenten( Post) und durch Verträge mit den betref fenden Staaten geschehen. Nicht die mindeste Garantie besteht da für, daß dieje Berträge wirtschaftlich abgeschloffen werden, und aus außenpolitischen Gründen fann jeden Tag dem Deutschen Reich und damit dem Steuerzahler begreiflich gemacht werden, daß fie für Berluftverträge im Interesse des deutschen Ansehens im Auslande haften müssen. Gerade die bisherige Auslandstätigkeit privater deutscher Unternehmungen, abgesehen von denen der Deutschen Lufthansa, läßt das erwarten.

Die deutsche Flugzeugindustrie selbst wird durch das System Sachsenbergs noch unvergleichlich viel mehr als bisher dazu ver­führt, fich übermäßig auszubehnen und die Voraus fegungen, die heute zur Subvention führen, noch zu verschärfen.

Wir wollen die Frage heute nicht entscheiden, wie der trans­ozeanische und transtontinentale Verkehr zu organisieren ist. Wo aber ist die Legitimation, mit der die Privatwirtschaft die Beherr schung dieses Verkehrs verlangt, wenn der Staat, wie es bisher geschehen ist, allein die Mittel dazu hergegeben hat, um die ersten Ansätze dieses Berkehrs zu entwickeln und menn vom Staat in der transozeanischen und dem transfontinentalen Berkehr zur Ver­fügung stellen soll.

Herr Sachsenberg ist nicht der Meinung, daß es sich bei diesem Zukunft verlangt wird, daß er noch größere Mittel als bisher dem Exportprämiensystem, das ein reines Subventionssystem darstellt, um eine Durchbrechung des Prinzips der freien Wirtschaft handle. Die Luftfahrt, besonders die transtontinentale und transozeanische, zug auf die Taschen des Volkes für privatkapitalistische Sonder Der Plan Sachsenbergs ist in allen seinen Teilen ein Raub­gehört nach Sachfenbergs Meinung der privaten Initiative und der Brivatwirtschaft, denn die Zwangsfürsorge und Gubvention des interessen. Volkswirtschaftlich ist der Plan unvernünftig und abzu­Staates, Staatsfontrolle und Staatsgängelung zerstörten affe lehnen. Der Bürde des Staates und des Volkes wird etwas zu­Das heutige günstigen Bedingungen, die in der Luftfahrt der Zukunft liegen. System der deutschen Luftfahrt ist gewiß weit davon entfernt, ideal gemutet, was die schärffte Bekämpfung verdient. Daß es sich bei dem Prämiensystem um reine Subventionen handelt, ficht Herr Sachsenberg nicht an. Gelbft überzeugte Anhänger berou fein. Aber die von den Steuerzahlern bisher gebrachten und in freien Wirtschaft glauben, so sagt er ,,, daß in diesem Falle die rechtigten Hoffnungen sind ein zu fostbares Gut, als daß sie nur der Zukunft zu bringenden Opfer, die vom Volt verknüpften be­Bereitstellung von Geldern zur Anfurbelung eines wichtigen In­duftriezweiges durchaus nicht gegen den Sinn der freien bie Unterlage fein dürften für Brofitspekulationen, die die deutsche Wirtschaft verstößt, weil hier nur Werte lombardiert" Flugzeuginduftrie zu einem Lombardhaus macht, von dem die werben, die nach der Ueberzeugung der Gesetzgeber die Luftfahrt. deutschen Steuerzahler annehmen sollen, daß sie ihre Einlagen hoch industrie in hohem Maße zu erbringen verspricht".... Der Ein- verzinslich einmal wiedererhalten werden. mand, daß durch die Hergabe von Mittein für solche 3wede ein Bräzedenzfall(!!) im Sinne der Durchlöcherung der freien Birt schaft(!!) geschaffen würde, fällt also fort." Es ist fläglich, zu welch armseligen Mitteln Herr Sachfenberg hier greifen muß, um für feinen eindeutig flaren Wunsch, der Privatwirtschaft auf Kosten des Staates und des Boltes mit seinem Brämiensystem einen flingenden Dienst zu leisten, die erforderliche Theorie zu schaffen.

Herr Sachsenberg faßt aber dann sein Programm zusammen: Der mittel- und westeuropäische Linienverkehr solle auch in der Zu tunst mehr oder weniger staatliches Interessengebiet bleiben, und die Begründung fügt er auch sofort hinzu: Hier handelt es sich auf lange Zeit um uhrentable Unternehmungen. Wir begreifen diese Art von Bescheidenheit. Darüber hinaus aber soll die ganze Welt luftfahrt dem freien Spiel privatwirtschaftlicher Kräfte über lassen werden, und der Staat hat hier durch seine politischen Mittel dem freien Spiel der Privatwirtschaft nur die erforderliche freie Bahn zu verschaffen. Der ganze transtontinentale Ber­tehr auf großen Streden im gesamten Ausland über Mitteleuropa hinaus foll privatisiert werden und privat bleiben. Dasselbe Großreedereien auf alleinige Beherrschung gegenüber einer Beteili­gung des Staates nach Sachsenberg nur zu berechtigt ist.

gilt für den Transogeanverfehr, bei dem der Anspruch ber

Die neuen Städteanleihen. Die fommunale Verfchuldung im zweiten Bierteljahr 1928.

Der Deutsche Städtetag neröffentlicht soeben die Ergeb nisse der Erhebung über die städtischen Schulden in deutschen Kom munen über 25 000 Einwohner im zweiten Vierteljahr 1928. Am neuen Anleihetrediten wurden in diesem Bierteljahr ins­gesamt 460,5 mill. Mark aufgenommen, bavon 318,1 Mill. In­landsanleihen und 142,4 mill. Auslandsanleihen.

Bon dem inländischen Neuzugang entfällt der stärkste Anteil, nämlich 27,5 Broz. auf den Wohnungsbau. Auch der Anteil für Straßenbauten mit 12,4 Broz. und für Grunderwerb mit rund 11 Bro3. war ziemlich erheblich. Der Rest wurde für Schulbauten, Krankenhäuser und Wohlfahrtsanstalten aufgebraucht.

Eine sehr bedauerliche Feststellung ist, daß bei den Auslands­

anleihen der Wohnungsbau immer noch fast völlig teer ausgeht und nur zu 0,1 Proz. an den Anleiheerlösen be­teiligt ist. In erster Linie ist bei den Auslandsanleihen, wie dies auch schon früher der Fall mar, die Elettrizitätsverfor. gung mit 58,2 Proz. bedacht worden. Auch die Verkehrs unter­Bielerlei, was Herr Sachsenberg noch verfolgt und was er nehmungen haben mit 24,1 Pro3. einen hohen Anteil. Die kurz anderen Steffen gegenüber enthüllt hat, um ihre Mithilfe zu gefristigen Kredite beliefen fich am 30. Juni auf 698,2 Mill. minnent, wird in dem von ihm veröffentlichten Brogramin vorforg und hielten sich damit auf der gleichen Höhe wie am Ende des ersten licherweise nicht ausgesprochen. Es ist auch nicht zweckmäßig, von Bierteljahres, da die Abgänge durch Tilgung durch fast gleich hohe diefen weiteren Abfichten zu sprechen, denn da er im Parlament für Neuaufnahmen jo gut wie ausgeglichen wurden