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Nr. 475 45. Jahrgang

4. Beilage des Vorwärts

Gewerkschaffen auf dem Vormarsch

Die Erfolge im Bezirk Berlin- Brandenburg- Grenzmart.

Im Saal des Reichswirtschaftsrats wurde Sonnabend die start besuchte auf zwei Tage anberaumte Konferenz der Gemert­fdaftsfunktionäre für Berlin Brandenburg Grenzmark eröffnet.

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Der Bezirkssekretär, Genoffe Bollmerhaus, begann seine Beg. ugungstece mit einem udid auf die Entwicklung der Gewerts fdjaft bewegung. Er begrüßte besonders die Bertreter der Be hörden, deren Anwesenheit den Beweis bringt, daß die Ge werkschaften im Staatsleben eine Großmacht geworden find. An a.: Wertteler ier Doerpräsidenten von Branien­burg und der Grenzmart, der Regierungspräfbenten von Frank furt( Oder) und Potsdam ; das Landesarbeitsamt Brandenburg durch den Präsidenten Brühl , die preußischen Landgemeinden durch den Generalsekretär Staubte, die Reichszentrale für Heimatdienst, die Arbeiterbanf und nicht zuletzt die zahlreichen be freundeten Berbände und Organisationen sowie die wirtschaftlichen Betriebe der Arbeiterbewegung.

Oberregierungsrat Gaede begrüßte im Namen des Oberpräsi benten von Brandenburg - Berlin und im Austrage der übrigen Be­hörden den Kongreß. Im Namen des Bundesporbandes des ADGB überbrachte Ernst Schulze die besten Wünsche. Bon dem Bezirks Dorstand des AfA- Bundes nahm Flatan das Bort. Von der Ar­beiterbank und den übrigen Wirtschaftsunternehmungen der Arbeiter­bemegung sprach der Genosse Bach e m.

Den Geschäftsbericht gab der Birsfefretär Genoffe Bollmerhaus. Ausgehend von der wirtschaftlichen Entwicklung und den Auswirkungen cer Rationalisierung stellte Redner den Wieder aufbau der gewerkschaftlichen Bewegung im Bezirk Berlin- Brandenburg- Grenzmart fest. Waren 1925 insgrfamt 96 Orts ausschüsse vorhanden, so sind es jetzt deren 126. Dunh die Grenz­mait find 14 Ortsausschüsse zu dem Bezirk gestoßen. Am 1. Df­tober 1925 hatten die Ortsausschüsse der Broving 130 000 Mitglieder und Berlin rund 294 000. Ende 1927 waren in der Provinz 155 000 und in Berlin 336 000 Mitglieder vorhanden. Nicht einbegriffen in diesen Ziffern sind die Mitglieder in fleinen Orten und in der Band­wirtschaft. Jezt können

im Gesamtbezirt rund 600 000 Mitglieder gezählt werden. Demgegenüber fallen die anderen Gemertschafts­richtungen faum ins Gewicht. Die Gemertschaften der christlichen und Hirsch- Dunderschen Richtung dürften rund 20 000 Matglieder zählen. Vom Bundesvorstand ist die Anstellung von Rechts: chuzie fretären in den Bezirken in Aussicht genommen. Für den hiesigen Bezirk wurde beantragt, zunächst in Schneidemühl für die Grenzmark einen Sefretär zu wählen.

Der Bezirkssekretär berichtete sodann über die organisa. torische Beranterung der fozialpolitischen Ge­jeze. Nach dem Intrafttreten des Arbeitsgerichtsgeleges war es notwendig, einen Einteilungsplan festzulegen. Vor allem galt es, das Arbeitsgericht Berlin über den Bereich der Landgerichte I , II und III auszubehnen. Troy hartnädigem Widerstreben der Unter­nehmer ist dies gelungen. Des ferneren wurden zwei Landes. arbeitsgerichte mit dem Size in Berlin und Frankfurt ( Oder) errichtet. Für die Grenzmark ist das Landesarbeitsgericht in Schneidemühl errichtet worden. Insgesamt sind 26 Ar­beitsgerichte im Bezirk vorhanden. Bon 861 Arbeitnehmer­beiflgern erhielt der ADGB . 536 und der AfA- Burd 106 Beifizer. insgesamt 642. Bon den drei Landesarbeitsgerichten mit 88 Ar­beitnehmerbeisitzern erhielten die freigewerffchaftlichen Epigenorganisationen zusammen 65.

Das Jahr 1928 steht unter dem Einfluß der sozialen ahlen. Bezüglich der Gewerbeaufsicht ist die er Teichlichung in Aussicht genommen. Es ist ein unhaltbarer Zustand, doß von den 30 im Bezirk befindlichen Gewerbeaufsichts­imtern bisher nur 9 aus der Arbeiterschaft hervorgegangene Ge­werbetontrolleure angestellt wurden. Wie start die

3erfplitterung in der Sozialversicherung

ift, mag daraus hervorgehen, daß im Bezirt 610 Kranten tassen vorhanden sind. Davon sind 143 Ortstrantentafsen, 43 Lanetranienfassen, 318 Betriebstranfenfaffen und 106 Snnungs frankenkassen. Bon den zu wählenden Ausschußmitgliedern ber Krankenkassen erhielten wir die weitaus größte Mehrheit. Bei den hieraus sich ergebenden Vorstandswahlen erhielten wir 998 Size und die Gegner 188. Die Wahlen zu den Landesversiche rungsanstalten ergaben für uns in Berlin 10 Vertreter und 18 Stellvertreter, bei der Laniesversicherungsanstalt Brandenburg 9 Vertreter und 19 Stellvertreter und in der Grenzmart 5 Vertreter und 6 Stellvertreter. Bei allen drei Anstalten mußten sich bie Christen und Hirsch- Dunterschen mit zwei Vertretern und 6 Stell bertretern begnügen. Gegen die Wahl der Landbundarbeitnehmer wurde Protest erhoben. Bon den 336 Beifißern zu den in der Brovinz bestehenden 53 Versicherungsämtern erhielten wir 310 und hie anderen Gewerkschaftsrichtungen 26. Die Wahlen zu den vier borhandenen Oberversicherungsämtern sind in Berlin und Botsdam vollzogen. In Potsdam haben wir sämtliche 20 Ber­treter erhalten und in Berlin 97 von 105. Auch die Wahlen zu den Berufsgenossenschaften sind für die freien Gewerkschaften

gut ausgelaufen.

Das Gejez über die Arbeitsvermittlung und Aufbau des Landesarbeitsamts notwendig. Hier traten scharfe Begenfäße zwischen den Arbeitgeberverbänden und den Gewert: chaften zutage. Die Abgrenzung der Arbeitsämter be reitete ebenfalls große Schwierigkeiten. Es war nicht leicht, hier eine günstige Lösung zu finden. Neben dem Landesarbeitsamt murten 33 Arbeitsämter und eine Zweigstelle für die Grenz mart errichtet. Von den insgesamt zu den Verwaltungsausschüssen der Arbeitsämter zu stellenden 354 Personen erhielten die gegne tiften Gewerkschaften 53. Bir tonnten von den 33 Arbeitsämtern 19 mit den ersten Borsigenden und 16 mit den zweiten Borsitzenden bejegen Außerdem sino 5 Vorsitzende und 5 Stellvertreter uns nahestehende Bersonen; 4 Borsigende und 5 Stellvertreter sind Be amte und 4 Borfizende und 7 Stellvertreter gelten als Unternehmer. Dertreter. Das ist ein sehr gutes Resultat. Bollmerhaus machte dann sehr interessante Ausführungen wirtschaftlichen Unternehmungen

über die

Eine

Der Arbeiterbewegung. Die Konferenz Ende des vorigen Jahres uno das daraus entstandene Buch haben groke Beachtung gefunden. Auf bem Gebiete der Wohnungswirtschaft wurde erffedlides geleistet. Die Leistungen der Gehag" stehen einzig da fehr gute Entwicklung hat der Martische Wohnungsbau G. m. b. H. genommen. Diese Organisation, bie mit ben fchwierigen Berhältnissen in der Brovinz rechnen mußte, wird zum Jahresschluß 1878 Wohnungen mit einem Bauwert von 16 Millionen Mart fertig. gestellt haben. Das sind Erfolge die auch der fühnste Optimist nicht Bu ahnen vermochte. Der Bezirkssekretär ging dann auf die Bau. hüttenorganisation ein und betonte namentlich die fehr gute Entwicklung der Konsumvereine. Die Arbeiterbant, das Rindcar- Fahrradwert, die Berlagsgesellschaft des ADGB . wurden ebenfalls lebend erwähnt.

Zum Schluß ging Bollmerhaus auf die geleistete Bildungs.

arbeit im Bezirk ein. In der Berliner Gewerkschafts: fchule und den vom Bezirkssefretariat veranstalteten Kursen find Tausende von Funktionären herangebildet worden. Daneben liefen zahlreiche Bestrebungen, die in der Massenschulung ihren Ausdrud fanden. Die Bildungsarbeit foll in der nächsten Zeit in verstärktem Maße fortgelegt werden. Sehr gute Fortschritte sind auch in der Jugendbewegung zu verzeichnen. Die Anstellung des Ge­noffen Wöllner hat sich gerade auf diesem Gebiete gut aus gewirft.

Aus dem Kassenbericht, der von Vollmerhaus gegeben wurde, ging hervor, daß die Geldmittel von den Riesenaufgaben des Bezirkssetretariats restlos verschlungen wurden. Aus diesem Grunde hat der Bezirksausschuß den Antrag auf Beitragserhöhung gestellt. Dieser Antrag ist zurückgestellt.

In der Aussprache bringt Wolter Nowames Beschwerden über die mangelnde und einseitige Tätigkeit der Gewerbeaufsicht Bots dams vor. Daraufhin wurde die Konferenz auf Sonntag vertagi.

Berlin im Licht.

Die Angefteliten im Dunkel.

Sonntag, 7. Oftober 1928

15 000 erhöht. Nicht eingerechnet ist dabei die start ausgebaute Lehrlingsabteiluma.

Auf Grund eines Beschlusses des Internationalen Gewertschafts bundes wird jetzt eine Arbeitszeitstatisti? durchgeführt. Seit der Einführung der Lehrlingsordnung hat sich das Arbeits­gebiet burch Beteiligung an den Fachausschüssen wesentlich erweitert. In der Frage des Lohn und Manteltarifs foll zu ge gebener Zeit durch die Verbandsinstanzen eine, befriedigende Lösung herbeizuführen versucht werden.

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Braun führte dann aus, daß der Hamburger Gewert schaftstongreß einen Berlauf genommen habe, auf den die Arbeiterschaft stolz sein könne. Der Kongres habe nicht nur Arbeit für die Gegenwart geleistet, sondern auch Wege für die Zukunft gezeigt. Die Hoffnung auf weitere Stärtung der freien Gemertschaften, die jetzt bereits wieder etwa 4 600 000 Mit­glieder in Deutschland zählen, jei daher gerechtfertigt. Ganz ento fchieden wandte sich der Redner gegen das terroristische Borgehen der Kommunisten bei den gewerkschaftlichen Veranstaltungen der letzten Zeit und gegen die lugenhafte Be­richterstattung der fommunistischen Breise.

An die Berichte schloß sich eine rege Aussprache. Während von den Rednern der Amsterdamer Gemertschaftsrichtung die Aus führungen Brauns unterstrichen wurden, suchten die Kommu­nisten ihre Handlungen in ein einigermaßen günstiges Liht zu rüden. Sie fanden damit den stärksten Widerspruch fast der ganzen Versammlung. Eine Entschließung, die die Beschlüsse des Kongreffes billigt und die Ausschreitungen der Kommunisten aufs schärffte.ver­urteilt, wurde gegen einige Stimmen angenommen.

Man follte erwarten, daß, wenn eine Beranstaltung unter der Schwerindustrielle als Preis" fechter.

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Devise Berlin im Licht" vor sich geht, auch diejenigen nicht vergeffen werden, die durch hergabe ihrer Arbeitstraft den Unternehmern erst die Möglichkeit geben, ihr Unternehmen in einer bestechenden Lichtfülle zu zeigen. Jedoch weit gefehlt. Noch immer haben die Einzelhandelsangestellten die denkbar schlechtesten Arbeitsbedingungen. Noch immer bleiben die Gehälter der Ange­stellten weit hinter denjenigen anderer Gruppen zurüd. Noch immer wird im Einzelhandel die meibliche Arbeitstraft bei gleicher Arbeits. leistung um 17 Broz. niedriger bewertet.

Benn also schon der Berliner Einzelhandel im Licht gezeigt mer­den soll, so muß dafür Sorge getragen werden, daß auch Licht auf pie Arbeitsverhältnisse der Zehntausende von Einzel­handelsangestellten fällt. Es muß der Deffentlichkeit gezeigt werden, unter wie ungünstigen Bedingungen die Einzelhandelsangestellten heute ihren Lebensunterhalt erwerben müssen. Erst vor turzer Beit hat man den halben freien Nachmittag beseitigt. noch immer gehen die Bestrebungen der Unternehmer dahin, einen erheblichen Teil der Arbeitszeit der Einzelhandelsangestellten zur Arbeitsbereitschaft zu stempeln, um damit die an sich schon lange Arbeitszeit zu verlängern.

Die Einzelhandelsangestellten werden durch den 3entral. verband der Angestellten in einer öffentlichen Rundgebung am Dienstag ihre Forderungen zum Lichtfest der Deffentlichkeit und dem Käuferpublifum unterbreiten.

Unstimmigkeiten bei den Arbeitsämtern. Bureaukratische Uebergriffe.

Die Arbeiter sollen sich bescheiden.

In einer Erwiderung der nordwestlichen Schwerindustriellen auf die in unserer gestrigen Abendausgabe veröffentlichten Zu­schrift aus Bochum heißt es zum Schluß:

,, Die Arbeitgeberschaft hat an einer angemessenen Entlohnung und austömmlichen Lebenshaltung der Arbeiter das gleiche Inter effe wie die Arbeiterschaft selbst. Sie ist aber der Auffassung, daß die seit Jahren andauernden ständigen Nominallahnerhöhungen zu einer Ueberspannung des deutsden Breisniveaus und zu einer dauernden Schädigung der gesamten Bolkswirtschaft führen müssen. Da die heutigen Berdienste der Arbeiterschaft nach objektiver Ab­wägung aller Umstände als ausreichend bezeichnet werden müssen und das oberste Ziel der deutschen Wirtschaftspolitit die Aufrecht erhaltung des heutigen Preisniveaus sein muß, sind die Arbeit geber nicht in der Lage, einer neuen Lohnerhöhung ihre Zustim mung zu geben."

Es ist immerhin erfreulich, auch einmal die Schwer­

industriellen als Berfechter der Niedrighaltung der Breise zu hören. Ihre Bragis stimmt allerdings mit ihrer Theorie nicht überein. Daß sie in diesem Jahre bereits zweimal die Breise erhöht haben, ohne daß die Löhne erhöht wurden, davon reden die Schwerindustriellen nicht. Mit der Feststellung dieser Tatsache ergibt sich, was von dem Unternehmergerede zu halten ist.

Verschärfung im Kladnoer Bergarbeiterstreif.

Berliner Gewerkschaftsschule.

Im Streitgebiet der Reviere von Kladno und Schlan ist mit einer Berschärfung der Lage zu rechnen. Die Stimmung der Arbeiterschaft ist durch die Zusammenziehung von Gendarmerie Die Organisation der Reichsanftatt für Arbeitsvermittlung und und Polizei sehr erregt. Es besteht die Gefahr ernster Zusammen­Arbeitslosenversicherung ist noch nicht reftios durchgeführt. Die Borstöße. Bon einer Wiederaufnahme der Arbeit fann nach der fitenden der neuen Arbeitsämter traten ihren Dienst in der Mehr- gegenwärtigen Lage vorläufig feine Rede fein. zahl am 1. Oftober an, in einigen Landesarbeitsbezirken werden sie ihn voraussichtlich erst am 1. November antreten. Die Berwaltungs ausschüsse haben noch feine Gelegenheit gehabt, an die Erledigung ihrer Aufgaben heranzugehen, und schon scheinen Kräfte am Werfe zu fein, die vom grünen Tisch her in die Braris einer systematisch durchgeführten Arbeitsmarktpolitit eingreifen wollen. Es sind uns Erlasse von Landesarbeitsämtern befannt, die die Angestellten, die am 1. Oftober aus dem Gemeindedienst zu ihnen übertraten, sofort mit einer Abbaudrohung begrüßen. Das Landesarbeitsamt Hessen schrieb:

,, Insbesondere wird auch mit einer wesentlichen Herabsehung des Peronals auf Grund der Neuorganiation der Arbeitsämter gerechnet. Demzufolge find für den Rest des Haushaltsjahres ( bis zum 31. März 1929) von dem Vorstand der Reichsanstalt etwa nur vier Fünftel der bisherigen Kosten für persönliche Aus­gaben zur Verfügung gestellt worden."

Aus dem Landesarbeitsamt Niedersachsen wird uns be fannt, daß eine gleiche Abbaudrohung bis zu einem Drittel des beschäftigten Berjonals ausgesprochen ist. Niemand wird sich dagegen mehren, daß die auch von Arbeitnehmern auf­gebrachten Beiträge von der Reichsanstalt in sparsamster Beise ver wendet werden. Jeder Kenner der Arbeitsvermittlung weiß aber, daß es auf diese Weise nicht geht. Die Braris hat erwiesen, daß gut ausgebaute Arbeitsämter einen Höchst stand von Bermittlungen aufweisen, folche mit geringerem Bersonal einen Höchststand Don Unterstügungsempfängern. Schematisch die Mittel zu kürzen, ohne daß die neuernannten Bor­fizenden zunächst einen Ueberblid über die Organisation ihrer Aemter| gewinnen fönnen, ohne daß die Verwaltungsausschüffe ihre gesetz­bureaukratische Methoden der Verwaltungsbehörden und läßt den Schluß zu, daß hier die Bureaukratie versucht, die Macht, die ihr zum Teil durch die Einseging von Selbstverwaltungstörperschaften genommen worden ist, wieder zu erringen.

In gleicher Linie liegen übrigens auch uns bekanntgemordene Bersuche, den mit den Angestelltenverbänden abgeschloffenen Tarif. vertrag nicht zu erfüllen und den Angestellten ihre er worbenen Rechte vorzuenthalten

Bie wir hierzu vom 3entralverband der Angestell

ten erfahren, hat biefer bereits dafür gesorgt, daß dem bei Arbeits­ämtern beschäftigten Personal zunächst die Möglichkeit der örtlichen Interessenvertretung fofort geschaffen wird, dadurch, daß die neuen Borsigenden zur Bestellung von Wahlvorständen zur Errichtung von Betriebsräten angewiesen sind. Darüber hinaus teilt uns der Zen tralverband der Angestellten mit, daß auch über Fragen der Ein­gruppierung, der Errichtung einer Schiedsstelle sowie über die Alters. und Hinterbliebenenversorgung der Angestellten der Arbeitsämter in der ersten Oftoberhälfte verhandelt wird.

Die Buchdrucker zum Gewerkschaftstongreß. Entsch edene Stellungnahme gegen die Rommuniffen.

In der start besuchten Generalversammlung der Berliner Buchdruder am Donnerstag im Gewerkschaftshaus berichtete der Gauvorsitzende Braun über das legte Quartal und über den Gewertschaftsfongreß in Hamburg . In diesem Bierteljahr waren wenig Konflitte zu verzeichnen. Die 3ahl ber Arbeits. losen ist etwas gestiegen; sie betrug am 1. Oftober insgesamt 890. Zum gleichen Zeitpunkt hatte der Gau Berlin einen Bestand von 14951 Mitgliedern aufzuweisen, eine Zahl die sich durch Hinzufommen von Neuausgelernten erfreulicherweise auf weit über

In den Tagen vom 15. bis 18. Oftober beginnen die Lehr­gänge der Gewerkschaftsschule. Wir weisen nochmals ausdrücklich auf diesen Termin hin und veröffentlichen nachstehend einige mich­tige Lehrgänge, deren Besuch für alle Gewerkschaftsmitglieder und funktionäre notwendig ist:

C 2. Mensch unb Macht, ein Rurfus zur Ausdruds. und Nebeschulung. Lehrer: Dr. Theodor Tichauer. Beginn: Donnerstag, 18. Oftober 1928, 19 Uhr. C. 4. Die proletarische Frau in ber Familie, im Betriebe und in der Bolitif. Lehrerin: Frau Balln 8epler. Beginn: Montag, 15. Oktober 1928, 19% Uhr. C. 10. Arbeitsrechtliche Gruppe für Fortgeschrittene. Lehrer: Dr. Conrad Stehr. Beginn: Dienstag, 16. Dtober 1928, 19 Uhr.

SO. 1. Theorie unb Bragis bes Gewerkschaftsfunktionärs. Lehrer: Richard Echulze, Beginn: Donnerstag, 18, Oftober 1928, 19 Uhr. C. 12. Die beutiche unb internationale Gewerkschaftsbewegung. Lehrer: Sermann Schlimme. Beginn: Donnerstag, 18. Oftober 1928, 19 Uhr. SO. 13. Sozialpolitische Arbeitsgruppe für Anfänger, Lehrer: Otto Bach. Beginn: Dienstag, 16. Oftober 1928, 19 Uhr

Anmeldungen fönnen bei sämtlichen Ortsverwaltungen und in der Lehrberatungssprechstunde der Schule( Montag und Freitag von 4 bis 7 Uhr abends, Engelufer 24/25, 1 Treppe, Zimmer 6) vorgenommen werden. Es ist auch möglich, sich am ersten Unter­richtsabend im Kurs direkt einzufinden und sich dort beim Ver­trauensmann anzumelden. Der Hörerbeitrag beträgt für je zehn Abende 2 M., Arbeitslose unentgeltlich, Jugendliche 1 M. Die mit C bezeichnete Kurse finden im Sophien Lyzeum.

Weinmeister

ftraße 16/17, die mit SO bezeichneten im Leibniz- Gymnasium, Mariannenplaẞ, statt.

Deffentliche Kundgebung der Angestellten des Berliner Einzelhandels

am Diensteg, bem. Dftober, 19% Uhr, im Großen Saal ber Mufilerfäle, Raiser Wilhelm- Straße 31, über: Berlin im Licht", Lichtfest des Einzelhandels, Befinnungstage ber Angeftellten. Es sprechen: Sans Gatifurt, Frieba Licht, Ruball Bartel. Angestellte bes Einzelhandels erscheint in Maffen, auf bat es Licht werbe im Einzelhandel. Schließt euch zusammen aum geminsamen Kampf. Tretet ein in ben Rentralverband bez Angestellten! Ortsgruppe Groß- Berlin, Berlin B. 61, Belle- Alliance- Straße 7-10,

Baudelegierte, Betriebsräte des Hoch-, Beton- un Tiefbaugewerbes.

Margen, Montag, 17 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Großer Saal, Ban­belegtertenversammlung mit folgenber Tagesordnung: Baubelegierte unb Bau gewerlshunb. Sn Anbetracht ber Bichtigteit ber Tagesordnung werben bie Kollegen Baubelegierten und Betriebsräte ersucht, bestimmt unb pünktlich an erscheinen. Jebe Baustelle muß vertreten fein. Der Bereinsvorstand.

Berbanb bez Gemeinde- und Staatsarbeiter, Filiale Groß- Berlin, 15. Be. airt. Dienstag, 9. Oftober, 18% Uhr, Johannisthal , Sterndamm 4. Zum Ein fiebler. Bezirksmitgliederversammlung. Bericht vom Verbandstag. Berbands. angelegenheiten und Berschiedenes. J. A.: Kühl.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Heute, Conntag, folgende Beranstaltungen: Rorbkreis unb Nordwest­freis: Wochenendkursus im Boltshaus Kaltberge. Ditlreis: Um 18 Uhr im Jugendheim Lichtenberg , Güntherstraße. Eröffnung der Winter­faison. Süpfteis: Um 18 Uhr im Jugendheim des Deutschen Berkehrs­bundes, Engelufer 24-25, ufgang B, pir. Einführung in die Wintersaison. Was wird werden? Atung, Boranzeige! Sonnabend, 13. Dttober, 19 Uhr. Literarischer Abenb" im Bürgerfaal bes Sathaules, Königstraße. Alfred Beierle Tieft: Die Geschichte von den fieben Gehenften" von Leonid Andrejew . Rarten zum Treile von 30 Pf. find in ben Ortsverwaltungen der Berbände, in ben Jugendgruppen und in der Freigewerkschaftlichen Jugendzentrale, Engel­ufer 24-25, Bimmer 7a, 1 Trp., zu haben, Morgen, Montag, folgende Ber anstaltungen: Rorbkreis: Rreismädchenmerbung. Rorbireis: Besichtigung des Gewerkschaftshorses. Treffpunkt 19% Uhr im 2. Sof, Engelufer 24-25. Weißenfee: Vollstanz- Uebungsabend in der Turnhalle Pistoriusstraße( Bump. fiation).