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wolle, erwidert, sie wolle sich in einer anderen Stadtgegend eine hier aber um eine Dirne, die an sich nicht beanspruchen Die Berolina, die ihren Standplah bekanntlich im Angesicht Wohnung miethen, sich durch Schneidern ernähren und kann, daß sie von vornherein die Sympathien der Geschworenen des Polizeipräsidiums hat, ist am Dienstag Vormittag in Gegen. schon durchkommen. Sein Bruder habe aber wiederholt erwerben kann. Wenn hier die Geschworenen zur Freisprechung wart des Polizeipräsidenten und einiger Magistratsmitglieder geäußert, daß die Sante sich noch keineswegs dabei be- fommen sollten, so wird jedermann wissen, daß dieser Spruch aus enthüllt worden. Sinngemäß hat der Schöpfer des Bildes, Prof. ruhigen würde. Der Vertheidiger fragt den 3eugen, warum er innerster Ueberzeugung hervorgegangen ist. Der Vertheidiger Hundrieser, den Körper der Dame mit einem eng anliegenden der Angeklagten nicht sofort eine größere Summe etwa von entwickelt sodann des breiteren, daß von einem Morde gar Panzer umschlossen; der größeren Sicherheit wegen trägt fie, 2000 M.- als Abfindung ein für allemal geboten habe, wie feine Rede sein könne, da die Angeklagte unter keinen Umständen gleich dem Oberbürgermeister, noch eine goldene Kette um den es unter den vorliegenden Verhältnissen doch wohl angebracht mit Ueberlegung gehandelt habe. Die Pistole fei überhaupt Hals. Ein folennes Frühstück im Prälaten half Herrn Zelle gewesen wäre. Der Zeuge erwidert, daß ihm dieser Gedante das ungeeignetste Mittel, um eine Tödtung mit Ueberlegung aus- und den Seinen die frostige Gegenwart vergessen. gar nicht gekommen sei, da das ganze Verhalten der zuführen. Nun frage es sich, ob ein Vorsatz vorliege? Das sei Ueber eine faum glaubliche Portion Schuhmanns. Sanfe gegen die Annahme gesprochen habe, daß sie auf ein die schwerste Frage, die die Geschworenen zu entscheiden haben. Natonal Zeitung" höflichkeit weiß die zu berichten. derartiges Anerbieten eingehen würde. Auf die Frage des Für den Vorfah sollen die verschiedenen Drohungen sprechen. Kürzlich erst erregte die Mittheilung über den Polizei Bertheidigers, ob ber Beuge nicht 2000 m. geboten haben Die meisten dieser Drohungen stammen aber doch nur aus den beamten, der als Belohnung für einen Att der Höflichkeit Angeklagte Erzählungen des Dr. Steinthal und selbst unter Beobachtung 20 m. allgemeines Staunen. Und nunmehr infolge des Verkehrs mit seinem Bruder wiederum ihrer Ent des Grunbessages de mortuis nil nisi bene" wird dieſem un met enhalten hate, Blatt, Daß ein Schußmann in der bindung entgegensehe, erklärt der Zeuge, daß er hierauf nicht möglich eine besondere Glaubwürdigkeit beigemessen werden Nacht vom 3. zum 4. Dezember vor dem Café National dem antworten könne und wolle, während der Präsident und der können, denn er behaupte, daß Dr. St. infolge seiner Rutscher einer Tarameter- Droschte aus eigener Tasche den Fahr Staatsanwalt ihre Verwunderung darüber ausdrücken, daß diese sexuellen Ausschweifungen geistig nicht mehr ganz intakt Behauptung des Vertheidigers jest zum ersten Male zur Sprache war. Er habe allerdings von den angeblichen Drohungen preis von einer Mark ausgezahlt hat, als der Roffelenker mit tommt. Auf Befragen erklärt die Angeklagte, daß die Angabe viel erzählt, namentlich den jungen Damen, die für solche einem Fremden diesertwegen in Differenzen gerathen war. Erstattung des Fahrpreises aus der Schuhmannsbörse, und Dinge sehr empfänglich seien. Gerade der Umstand, daß diese

wenn er

des Vertheidigers der Wahrheit entspricht.

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Nach diesen, die Moralanschauungen eines Theils der Drohungen auf Jahre zurückdatiren, deuten darauf hin, daß eine das bei 1200 m. jährlichem Gehalt das grenzt ja aug Herrschenden Klassen kostbar illustrirenden Aussagen folgen ernste Absicht zu einer Tödtung gar nicht vorlag, denn nach Uebermenschliche! Wo hat ein anderes Bolt auf der Welt des Bekundungen über die Skandalszene, die sich zwischen einem alten Sprichwort beißen die Hunde nicht, die so viel bellen. gleichen? dem Dr. Steinthal und der Angeklagten abgespielt haben. Durch Die Angeklagte sei auch gar nicht so unglaublich eifersüchtig, Die Oberbaumbrücke ist am Dienstag dem öffentlichen Ver Befragung des Polizeilieutenants Schent wird festgestellt, daß denn sie habe ja nicht einmal gemerkt, daß Dr. St. 5 Monate tehr übergeben worden. die Angeklagte von einem Kriminalschußmann gelang zu einem andern Mädchen gehalten. Nur wenn sie von der Die Feier der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches" warnt worden, noch weiter Auftritte gegen Untreue ihres Geliebten erfahren, sei sie zornig geworden. Die Dr. Steinthal zu inszeniren. Sie glaubte, daß es sich vielen Zwiftigkeiten wollen auch gar nichts besagen, denn Pack scheint in echt preußischer Weise vor sich gehen zu sollen. Am um eine gegen sie gerichtete Anzeige von Steinthal'scher Seite schlägt sich, Pack verträgt sich". Das Beweismaterial fei nicht 18. Januar wird, wie die Deutsche Tagesztg." vernimmt, eine handelte und antwortete:" Was? Ich kann gegen den Dr. Stein- ausreichend, um die Geschworenen zu der Ueberzeugung zu bringen, Parade über das Gardekorps abgehalten werden. Bis zu thal ganz etwas anderes anzeigen! Der hat sich einer ver- daß hier eine vorsätzliche Tödtung vorliege, im Gegentheil stimme, diesem Tage soll die ganze Garde gleichmäßig mit grauen Manteln eingekleidet sein. brecherischen Thätigkeit schuldig gemacht!" Die Folge wie der Vertheidiger eingehend darlegt, die Darstellung, welche war, daß die Sanke eine Vorladung auf die Polizei die Angeklagte von den Vorgängen in dem Damast'schen Zimmer Wegen des Weihnachtsverkehrs werden am Sonntag, erhielt und dort 81 Protokoll vernommen wurde. gegeben, mit den durch die Beweisaufnahme vorgebrachten den 22. Dezember, bei allen Postanstalten im Bezirke der Ober­Ein Zeuge Kaufmann Haase, ein Bekannter des Dr. Steinthal, Umständen zusammen. Der einzige Zeuge dieser Vorgänge Postdirektion Berlin die Packet Annahme und die Packet- A: 3. schildert an mehreren Beispielen die Heftigkeit der Sanke, ein ruhe in der Gruft und deshalb sei es für den Dritten schwer zu gabestellen, sowie an den beiden Weihnachtsfeiertagen sämmtliche Kaufmann Ullmann bekundet, Dr. Steinthal habe ihm ge- entscheiden. Er glaube fest daran, daß die Angeklagte in der Packet- Ausgabestellen zu denselben Zeiten wie an den Wochentage: 1 standen, eine verbrecherische Handlung begangen zu That die Absicht gehabt habe, sich zu erschießen. Es sei gar nicht für den Verkehr mit dem Publikum geöffnet sein. haben. Dem Direktor Maurice vom Belle- Alliance- Theater hat auffallend, daß der Nevolver nicht funktionirte, wenn sie ihn Dr. Steinthal von Die Berliner Packetfahrt- Gesellschaft theilt uns mit, daß der gegen ihn erstatteten Anzeige Mit- gegen sich selbst richtete, man brauche blos daran denken, daß sie theilung gemacht. Er habe Furcht vor einer Verhaftung gehabt dabei die Hand wenden mußte und sicher vor Aufregung zitterte. fie 45 000 m. an ihre Beamten als Weihnachts- Gratifikation vers und ausgesprochen, daß er am liebsten übers Wasser gehen würde. Er behaupte, daß hier nichts weiter vorlag, als ein unglücklicher theilt habe. Das ist ganz schön, noch besser wäre aber, wenn die Der Zeuge hat durch die Unterhaltung mit Dr. St. den Eindruck Bufall. Es sei auch psychologisch ganz unwahrscheinlich, daß wahrlich elend genug bezahlten Unterbeamten der reichen Gesell gewonnen, daß dieser wirklich etwas friminell Strafbares be sie danach gestrebt hätte, das, was ihr Liebstes auf der schaft für ihre mühselige Arbeit eine bessere Entlohnung als Welt war, sich felbst git nehmen! So verworfen bisher erhielten. Es folgen dann eine Reihe Zeugenaussagen von Personen, fie auch sei, fie hatte doch noch, wie so viele ihres gleichen, einen Das ,, Kleine Journal" weiß abermals von einem Unglück die am Thatorte zugegen waren. Niemand hat Blutflecke an der Gegenstand ihrer Liebe und dieser Gegenstaud sei Dr. Stein zu melden, das einen seiner Redakteure betroffen hat. Diesmal Angeklagten bemerkt. thal gewesen, der leider ja so weit moralisch herabgekommen ist es aber nicht der Chef gewesen, sondern der Leiter des Kriminalfommiffarius v. Kracht bekundet: Ihm gegen war. Bei einer solchen Liebe, da sei man im stande, gegen sich Handelstheils, der, um den zart verklärenden Ausdruck des über habe die Angeklagte zuerst angegeben, daß sie mit alles, gegen den Geliebten nichts zu unternehmen. Der Ver- unglückseligen Blättchens selber zu gebrauchen, auf der Börse dem Revolver den Dr. St. habe erschrecken wollen. Der Zeuge theidiger betont wiederholt an der Hand der einzelnen Momente am Montag von einigen passionirten Baissiers angezischt und hält es nicht für wahrscheinlich, daß die Angeklagte bei der der Beweiserhebung, daß alle Behauptungen, die die Angeklagte gezwungen(!) worden ist, die Börse zu verlassen". Wir wollen Katastrophe mit zu Boden gestürzt sei. Von der Abficht eines von den Vorfällen, von ihrer Absicht und von dem hoffen, daß nur die Kleidung des armen Kerls bei diesem Selbstmordes hat sie dem Zeugen kein Wort gesagt, dieser hat Charakter des Dr. Steinthal gegeben, im wesentlichen richtig sei. Reinigungswert dauernden Schaden davongetragen hat. vielmehr gar keinen Zweifel gehabt, daß es sich um einen Mord Meder Mord, noch Todtschlag, noch fahrlässige Tödtung liege handelte. Polizeilieutenant Sch ent: Als ihm die Meldung vor, sondern schlimmsten Falls fönnte Körperverlegung mit tödt­von der Mordthat gebracht wurde, habe er sofort an die Sante gedacht, lichem Erfolge angenommen werden. In diesem Falle seien zahl. da er das Verhältniß des Dr. St. zu dieser kannte. Als sie zu reiche mildernde Umstände vorhanden, prinzipaliter beantrage er ihm gebracht worden, habe er sie gefragt, was sie denn eigentlich aber die Freisprechung. Bezüglich des anderen Verbrechens, gemacht habe und darauf die Antwort erhalten: Er hat mich dessen die Angeklagte beschuldigt werde, könne auf eine große zu sehr getränkt, ich konnte nicht anders! Mein" Julius, mein Bahl mildernder Umstände hingewiesen werden in allererster Julius, lebt er denn noch?" Auf die verneinende Antwort habe Steihe darauf, daß sie doch nur die Gehilfin des Dr. Stein sie heftig geweint. Als sie eine Stunde nach der That proto: thal war. follarisch vernommen wurde, hat sie behauptet, daß der Schuß aus Versehen losgegangen sei.

gangen habe.

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Nach der Mittagspause wird noch einmal in die Beweis­aufnahme eingetreten. Der Sachverständige Sanitätsrath Dr. Mittenzweig wird beauftragt, festzustellen, ob die Angeklagte sich zur Zeit in anderen Umständen befindet und ob es glaublich ist, daß dies auf die Zeit zurückzuführen ist, in der sie noch mit Dr. St. in Verkehr stand. Das Gutachten des Sachverständigen geht dahin, daß die Ansicht der Angeklagten über ihren Zustand eine falsche ist.

Die den Geschworenen vorgelegten Schuldfragen lauten auf Mord, Todtschlag, fahrlässige Tödtung und Verbrechen gegen teimendes Leben nebst den dazu gehörigen Nebenfragen.

Um 4 Uhr ergreift Staatsanwalt Vollmann das Wort. Das Plaidoyer wird völlig charakterisirt, wenn wir den An­fang und den Schluß desselben wiedergeben.

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Es folgt eine furze Replit und Duplik, sowie die Rechts­belehrung des Vorsitzenden, worauf sich die Geschworenen nach 8 Uhr zur Berathung zurückziehen.

( Das Urtheil, das in später Stunde gefällt wurde, werden wir in der morgigen Nummer bringen. N. d. V.")

Tokales.

Ju Nummelsburg steht der Arbeiterschaft nur ein Lokal, nämlich das Restaurant Vowinkel, Hauptstraße 53, zur Ber­fügung.

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Ahlwardt scheint ein schlechtes Weihnachtsgeschäft zu machen. Die Times" melden aus Newyork: Die amerikanische Agitations­Die reise Ahlwardt's erweist sich als gänzliche Niederlage. gesammte Newyorker Presse sprach sich gegen Ahlwardt aus und machte sich über ihn luftig. Er fündigte eine Bersammlung in der Coopers' Union Hall" an, die 2000 Personen faßt; es er­Schienen nur etwa 200, von denen beinah die Hälfte Polizisten waren, die schließlich den Saal räumen mußten. Man hörte Ahlwardt gar nicht an und warf nach ihm mit faulen Eiern. semitischen Agitator geworfen haben. Sonst würde sich der Hoffentlich waren es nicht die Polizisten, die nach dem anti­hochselige Richthofen im Grabe umdrehen.

Die Staatsanwaltschaft am Landgericht II befindet sich

Militärisches. Eingehend wird gegenwärtig die Kantinen verwaltung beim zweiten Bataillon des dritten Eisenbahn­Regiments untersucht. Zu dieser Kantine war seit dem 1. Sepe tember dieses Jahres ein Eisenbahnpionier von der 6. Kompagnie als Ordonnanz kommandirt. Als dieser vor einiger Zeit erkrankte und in das Lazareth gebracht werden mußte, fand man bei einer Revision in seinem Spinde 120 M. vor. Da der Pionier, der aus Hamburg stammt, Geldsendungen von seinen Angehörigen Die Tabalarbeiter veranstalten am zweiten Weihnachts - nicht erhalten hat, so vermuthet man, daß er bei seiner Thätig­tage in der Brauerei Friedrichshain am Königsthor eine Matinee, teit in der Kantine den Betrag für sich bei Seite gebracht habe. deren Ertrag für die Intereffen der Arbeiter dieser schwer ge- Um zu einer bestimmten Feststellung gelangen zu können, muß prüften Industrie bestimmt ist. Der gute Zweck läßt einen zahl- man nun sämmtliche Bestände aufnehmen und die Bücher einer Morgen sind es gerade vier Monate her, als die Nachricht reichen Besuch erwarten. Billets sind in allen mit Plakaten be- genauen Durchsicht unterziehen. von der Ermordung des Dr. Steinthal die Stadt durcheilte. legten Zigarrenhandlungen, in den Kaffenlokalen Weinstraße 11, Die Nachricht erregte um so größeres Aufsehen, als Dr. Stein Fehrbellinerstr. 34 und Adalbertstr. 4, sowie bei Louis Dechand, thal ein allgemein bekannter, beliebter und stets hilfs- Ruheplasstr. 24, Hermann Herholz, Brunnenstr. 188, Robert iegt in dem Hause Rathenowerstr. 6. bereiter Arzt war und phantasiereiche Beitung 3- Drescher, Veteranenstraße 28, August Motes, Posenerstr. 17, Zur Warnung für Droschkenkutscher, welche nächtliche nachrichten die Sache so darstellten, als handele Wilhelm Mertens, Cuvrystr. 34, und Karl Butry, Stral- Fuhren nach außerhalb unternehmen müssen, theilt die Allgem. es sich hier um ein um seine Siebe betrogenes Weib, funderstr. 17, zu haben.( Näheres siehe die Inserate dieser Woche.) Fahrzeitung" einen Fall mit, welcher unlängst dem Droschten­welches ihren Verführer niedergeschoffen, der sie wie eine Derselbe wurde um 8 Uhr morgens verblühte Blume von sich geworfen habe, weil der Lebe­Der letzte Sonntag, an dem die Angestellten und Arbeiter futscher Kunze pafsirt ist. mann" andere Gelüfte hatte. Ein vollkommener" Roman ebenfalls ihrer Arbeitsruhe beraubt waren, hat nach den von einem Herrn zu einem festgesetzten Preise zu einer Fahrt Ein vollkommener Roman Meldungen bürgerlicher Blätter ebenfalls den Erwartungen der nach Rudow engagirt. Zu seinem Schrecken bemerkte Kunze so hieß es in den Zeitungen. Und was ist davon übrig ge­blieben? Nichts! Auf der einen Seite stand ein Frauen- Geschäftsinhaber nicht entsprochen. So berichtet die Berliner bald, daß die Kissen total zerschnitten waren und der sogenannte Himmel in Fezzen herunterhing. Dies fonnte niemand vollführt haben, zimmer, welches der gewerbsmäßigen Unzucht oblag, auf Beitung": Das Geschäft war im allgemeinen schwach und der Umsatz als der Fahrgast, den K. soeben herausgefahren hatte. S. stellte sofort der anderen Seite ein Mann, der in der Studentenzeit blieb ganz erheblich gegen denjenigen des Vorjahres zurück. Erfundigungen nach dem verschwundenen Fahrgaste an und er­in die Hände dieser moralisch verkommenen Berson gefallen war und nicht wieder von ihr loskommen Gegen 4 Uhr Nachmittag begannen sich die Hauptstraßen zu mittelte, daß dieser ein größerer Bauerngutsbesizer sei. Dieser fonnte. Es war nicht einmal ein Verhältniß, welches auf gegen der Friedrich- und Leipzigerstraße, deren Trottoirs in der achten 20 M. zu leisten. Kunze nahm diese Summe unter Vorbehalt füllen, und große Menschenmassen drängten zu dieser Zeit nach leugnete, erbot sich aber schließlich, einen Schadenersatz von feitiger Treue bafirte! Die Behauptungen der Angeklagten, daß Abendstunde fast unpassirbar waren. Die besseren Geschäfte, an und machte die Angelegenheit beim Bureau des Vercins sie den Studenten und auch später noch den Dr. Steinthal aus d. h. Etablissements mit Zugusartikeln wurden nur mäßig von Berliner Droschkentutscher anhängig. Dieses setzte sich mit dem geblieben. Sie wurde von gewaltiger Eifersucht gequält, fie, die aare feil hielten, waren sehr stark besucht. Aber auch hier blieb Der Schluß der Ausführungen lautet: Die Geschworenen Publikum sich bereits völlig in die Sonntagsruhe eingelebt hat, Statt aus diesen Thatsachen die Lehre zu ziehen, daß das würden das Schuldig auszusprechen haben ohne Rücksicht auf fordert die unentwegt liberale Presse eine noch größere Gin­die Schwere der Strafe, jeder Richter size zwar an Raisers schränkung der Sonntagsruhe. Wem zum Nutzen? Statt, aber das Recht der Gnade sei allein der Krone vor­behalten. Die Geschworenen würden sich sonst dem Vorwurfe Der Bankrott der Verpflegungsstationen wurde in der aussehen, der manchmal gegen Urtheile erhoben werde, die hier am Montag unter dem Vorsiz des Geh. Regierungs- Raths jenseits Des Rheines, in Paris , gefällt v. Massow abgehaltenen Bersammlung des Vereins zur Be­werden, 100 der Verstand von Der Gefühlstämpfung des Vagabundenthums" konstatirt. Es heißt in dem Der Buchhändler Back theilt uns mit, daß der Mann, der schwäche, ust an Phrase beherrscht wird, ur Bericht über die Provinz Brandenburg :" Nachdem ein großer bei ihm die Bücherkonfiskation vornehmen wollte, wirklich theile, worüber deutsche Richter den Kopf Theil der Kreise ihre Stationen hat eingehen lassen, ist das zu Kriminalbeamter sei; der Herr sei ihm der Persönlichkeit nach schütteln!!!! sammenhängende Netz zerstört und die Organisation durchbrochen. als solcher bekannt. Der Staatsanwalt wendet sich dann dem zweiten Theil der Es steht zu befürchten, daß auch die noch bestehenden Stationen Anklage zu und bittet auch die diesbezüglichen Schuldfragen zu bald eingehen werden, während bei der schlechten Ueber den gemeldeten Brand des Postpacket- Beiwagens, bejahen. Erwerbslage auf allen Gebieten Arbeitsstockungen der sich in dem am Freitag um 2 Uhr 27 Minuten nachmittags Bertheidiger Rechtsanwalt Dr. Werthauer: Für die An- und damit eine Vermehrung der arbeitslosen von Station Friedrichstraße abgelassenen Personenzug Nr. 67 be= geklagte schlägt heut, drei Tage vor ihrem 25. Geburtstage, ein anderer zu erwarten ist. Von den 44 053 Aufenthalts- land, liegen jetzt folgende Einzelheiten vor: Das Feuer ist auf schweres Stündlein. Ihrem Bertheidiger hat sie wiederholt die tagen der Kolonisten waren 37 347 Arbeitstage, an Arbeits- freier Strecke zwischen den Stationen Döllens- Radung und Versicherung abgegeben, daß sie die That nicht begangen; sie hat verdienst erhielten die Kolonisten 6047 M., davon baar Dühringshof bei Landsberg a. W. auf bis jetzt nicht ermittelte Nachdem es bemerkt worden, wurde, aber die Befürchtung ausgesprochen, daß sie schuldig befunden 1873 m., das übrige wurde für Kleider, Tabat und dergleichen Weise ausgekommen. werden könnte, weil sie eine Dirne, eine schlechte Person sei. und zur Bezahlung der Versicherungsbeiträge verwendet. Ich habe sie in dieser Beziehung getröstet und ihr gesagt, daß Die Armen, welche das Glück hatten, in den Stationen be­die Geschworenen Männer der Bragis feien, die nach ihrer schäftigt zu werden, haben also pro Tag an Arbeitsverdienst im eigenen Ueberzeugung, ohne Rücksicht auf das, was die ganzen 16 deutsche Reichspfennige, in baarem Gelde aber täglich Juristen Recht nennen, Stellung zur Schulbfrage nehmen.- ganze fünf Pfennige erhalten. Ist das eine Wonne, mit der die Borsigender: Ich muß den Vertheidiger hier unterbrechen. herrschenden Klassen das Elend zu mildern bemüht find! Kein Die Geschworenen sind nach ihrem Gide verpflichtet, nach dem Wunder, daß den Herrschaften bei solchem Eifer die Puste aus geltenden Recht und ihrem besten Gewiffen ihren Wahrspruch gegangen ist. abzugeben. Verth.: Ich wollte blos andeuten, daß die

ein so schimpfliches Gewerbe betrieb, litt es nicht, daß er mit irgend einem anderen Weibe in Berührung fam u. f. w.

der Umsatz zurück.

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Herren Geschworenen ihren Wahrspruch fällen werden, ohne Der Ausschuß zur Berathung der Vorlage betreffend den Sarauf Rücksicht zu nehmen, ob eine bethörte Volksmeinung Ankauf der Häufer an der Fischerstraße hat in seiner gestrigen den Vorwurf erheben könnte, daß sie einen ähnlichen Sigung den Beschluß gefaßt, der Stadtverordneten- Versammlung Spruch gefällt haben, wie irgendwelche Geschworene in den Ankauf des genannten Grundstücks zum Preise von 395 000 Mt. Frankreich . Anfänglich hatte die Besizerin die gewiß be­auch Der hiesige Fall paßt gar zu empfehlen. nicht auf die in Frankreich abgeurtheilten Fälle, denn scheidene Forderung von 628 700 m. und 1500 M. Mieths dort handelte es sich um verzweifelnde anständige Frauen, entschädigung gestellt.

aber

noch weitere 33 M. für Reparatur- und Versäumnißkoſten über­sandte. Was den Herrn Banerngutsbesitzer zu seinem dummen Jungenstreich veranlaßt hat, ist nicht recht ersichtlich.

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Pferdebahn Gesellschaft für ihre Abonnenten ausgesonnen hat, Die neueste Liebenswürdigkeit, welche die Große Berliner besteht darin, daß diese die Abonnementstarten für Januar 1896 bereits bis zum 20. d. M. bezahlt haben müssen. Vielleicht wird nächstens von den Abonnenten ein polizeiliches Führungsattest eingefordert. Sve

der Bug fofort auf offener Strecke zum Stehen gebracht, die Personen- und Hauptpoftwagen losgekoppelt und der brennende Beiwagen in größter Eile durch die Maschine nach der Station Düringshof befördert, um die Rettung der vielen zum theil werthvollen Packete zu ermöglichen. Doch ehe die genannte Station erreicht war, stand auch schon der gesammte Inhalt des Wagens, bestehend aus 1080 Packeten, in hellen Flammen, da das Feuer an den vielen Fettwaaren, welche sich in den Sendungen befanden, reichliche Nahrung fand. Es eilten zwar sofort außer der Bahnhofssprize die Spritzen der umliegenden Ortschaften herbei, doch konnte nur wenig gerettet werden. Der Wagen selbst ist bis auf das Untertheil völlig ausgebrannt. Unglücksfälle sind jedoch nicht vorgekommen, da der begleitende Die Eendungen ge­Postschaffner sich im Hauptwagen befand. hörten einer nach dem Osten bestimmten sogenannten Durchgangs Packetpost an.