Wälder nicht mehr das schwellende Grün und die Felder nicht mehr die wogenden Halm- Meere haben.
Wenn jetzt der Wind frischer pfeift, wenn auf den Seen sich Schaumkronen zeigen und der Blätterfall dicht und dichter wird; wenn man die Sonne hinter Wolfensezen suchen muß und unverhoffte Regenschauer den Wanderer überraschen, dann bekommt das Wandern neue Reize. Man kann nicht mehr Stunden um Stunden in der Sonne liegen, mit schnaufendem Atem durch das Wasser prusten und vor der sengenden Hize den Schatten des Laubwaldes aufjuchen; jetzt gilt es, zu wandern, in steter Bewegung zu sein, die Glieder zu regen und den Werktags so schlaff gewordenen Leib zu straffen.
In den Herbst hinein müßt ihr wandern, die farbigen Schönheiten der Natur mit sehenden Augen aufnehmen, in der flaren und frischer werdenden Luft die Lungen weiten, um Kraft zu gewinnen für den Alltag. Nicht als romantische Phantasten, die jedes rostbraune Blatt wehmütig besingen, fönnen wir wandern. Zeit der Muße ist zu kurz, die Arbeitsfron zu lang und zu drückend, die wirtschaftlichen Sorgen sind zu quälend, als daß wir die Umwelt ganz vergessen können. Aber wandern sollen wir!
Bundestreue Vereine teilen mit:
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Die
Touristenverein" Die Naturfreunde", Zentrale Wien , Ortsgruppe Berlin : Mittwod), 17. Oktober, 20 Uhr, Aula Sophien- Gymnasium, Weinmeisterstraße 16-17, Naturwissenschaftlicher Abend. Referent Genosse Dr. Scharel, Jena .. Unkostenbeitrag 20 Pf. Abt. Norden: Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Abteilungsangelegenheiten. Abt. Friedenau : Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Abt. Wedding : Dienstag, Offenbacher Straße 5a, Mitgliederversammlung. Abt. Friedrichs9. Oktober, 20 Uhr, Turiner , Ede Geestraße, Heimabend. hain: Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Ebertnstraße 12, Vortrag( Gottschar). Alt. Treptow: Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Elsenstraße 3, Gesangsabend. Abt. Pantow: Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Görschstraße 14, Geschäftliches. Abt. Cüdost, Jugendgruppe: Mittwoch, 10. Oktober, 20 Uhr, Reichenberger Straße 66, Seimabend. Abt. Prenzlauer Berg : Donnerstag, 11. Oktober, Abt. Gesund20 Uhr, Christburger Straße 14, Geschäftliches, Gingfang. brunnen: Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr, Pant -, Ede Wiesenstraße, Vortrag: Lend des Frühlings. Dienstag, 9. Oktober, Jugendgruppe: 20 Uhr Schönstedtstr., Abt. Tiergarten. DonnersLedigenheim. V. Abend. Vortrag Dr. M. Schütte. Abt. Lichten tag, 11. Oktober, 20 Uhr, Lehrter Straße 17-18, Seimabend. berg: Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Scharnweberstraße 29, Vorlesung: UlenAbt. spiegel. Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr, ebenda, Lichtbildervortrag. Südwest: Donnerstag, 11. Oktober, 20 Uhr, Nordstraße 11, Lichtbildervortrag: Sitrich. Naturwissenschaftliche Abteilung: Donnerstag, 11. Oftober, 20 Uhr, Johannisstraße 15. Vortrag: Religion". Abt. Schöneberg : Donnerstag,
11. Oftober, 20 Uhr, Hauptstraße 15, Musikabend.
Arbeiter- Schwimmverein Hellas", Berlin . Morgen, Dienstag, 19% Uhr, findet im Weddinger Vereinshaus, Gericht, Ede Runtelstraße, eine wichtige Mitgliederversammlung statt. Das Erscheinen aller Mitglieder zweds Riegeneinteilung wird zur Pflicht gemacht. Der Uebungsabend des Vereins findet jeden Freitag von 19%-20% Uhr im Stadtbad Wedding, Gerichtstraße 67, große Salle, statt. Die Wettkampfmannschaft übt außerdem jeden Mittwoch in der großen Salle von 20%-22 Uhr. Aufnahme neuer Mitglieder findet auf den Uebungsabenden und auf der Versammlung statt.
Freie Turnerschaft Groß- Berlin, Schwimmbezirk. Die fitr Dienstag, 9. Ot tober, vorgesehene Versammlung im Gesellschaftshaus muß vertagt werden. Beit und Ort der nächsten Versammlung wird noch bekanntgegeben. Die Ab teilung Kreuzberg hat Freitag, 12. Oktober, nach dem Schwimmen bei Wiesdorf, Urbanstraße 6, ihre Versammlung.
Tennis- Rot, Abteilung Lichtenberg . Dienstag, 9. Oktober, 20 Uhr, bei Wegner, Frankfurter Allee 236, Mitgliederversammlung. Das Erscheinen aller Mitglieder ist wegen der wichtigen Tagesordnung( Winterarbeit usw.) Pflicht. Ab Donnerstag, 11. Oktober, betreiben wir jeden Donnerstag Ergänzungssport, Turnhalle Vartaue. Ab 20. Oktober jeden Mittwoch und Sonnabend Gunther. ftraße 44, Tisch- Tennis. Zur Bildung der Handballmannschaften( Männer und Frauen) müssen sich die Interessenten beim Vorsitzenden melden. Neuanmel dungen sind in der Bersammlung, bei den Trainingsabenden oder an Heinz Wagner, Lichtenberg , Augustastraße 8, zu richten.
Großrazzia.
Am Landesfahndungstag 144 Giftierungen. Alljährlich bei Eintritt der fälteren Witterung erhalten die Vor allem Städte unliebsamen Zuwachs der Bevölkerung. Berlin . Leute, die während des Sommers im Lande umherzogen und mitunter alle Veranlassung hatten, vor den Behörden verborgen zu bleiben, kommen nach den Städten, um einen warmen UnterSchlupf zu suchen. Diese Erscheinung gibt der Kriminalpolizei jedes Jahr Veranlassung, den Zugangsverkehr schärfer zu kontrollieren und namentlich die Bahnhöfe und die zweifelhaften Quartiere in deren Umgebung zu beobachten. Außerhalb des Rahmens der von Zeit zu Zeit vorgenommenen kleineren Razzien wurde jetzt in ganz Preußen ein Landesfahndungstag anbe= raumt, von dem die Bevölkerung der Städte nichts merkte. Bei der kontrolle, die in der Nacht vorgenommen wurde, wurden allein in Berlin 144 Personen sistiert, von denen nicht meniger als 63 von den verschiedensten Strafbehörden st edbrief lich gesucht wurden, entweder zur Verbüßung einer Strafe oder wegen eines noch nicht abgeurteilten Vergehens oder Verbrechens. Außerdem wurden dem Erkennungsdienst des Polizeipräsidiums 23 Personen vorgeführt, deren Angaben den Verdacht nahelegten, daß sie Gründe hätten, ihre Personalien zu verschleiern. Auch mehrere Geflügeldiebe wurden erwischt; auf dem Schlesischen Bahn hof zum Beispiel ein junger Mann, dessen schwerer Koffer Berdacht erregt hatte. Es ergab sich, daß sich darin 6 fette Gänse befanden, die der Dieb bei einem Schmiedemeister in der Provinz erbeutet hatte und in Berlin verkaufen wollte. Unter den Sistierten befand sich eht aus Gollnom entwichener Zuchthäusler,
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Der Kampf um das Majorat.
Ein Skandalprozeß der Vorkriegszeit.
Im Alter von nur 31 Jahren ist, wie aus Posen behandelt werden! Der Balg, der aus Berlin nach Wroblewo gebracht richtet wird, der Majoratsherr von Wroblewo, Graf Joseph wiledi, vorgestern an einem Cungenleiden gestorben.
Der Tod des Grafen Kwiledi ruft die Erinnerung wach an einen der größten Sensationsprozesse der Vorkriegszeit. Er ließ hineinblicken in Lebensführung und Lebensauffassung des och adels, der sich immer durch eine chinesische Mauer vor den Augen des gemeinen Bürgers abzuschließen versucht hatte. Nur selten, wenn ein ,, Kreuz- Zeitung " Hammerstein, ein Jesco von Buttfamer gefehlt hatten, gelang ein Schauen über die Mauer hinweg, hinter der manches schmutzig und faul war.
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Der alte Graf Kwiledi war, trotzdem er Inhaber des riesigen Familienmajorates Wroblewo war, bis über die wenigen letzten Haare seines fast tahlen Kopfes verschuldet. Auf den großen Grundbesitz Geld aufzunehmen, war schwer möglich, denn das
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Familiengesetz bestimmte, daß sich das Majorat nur im Mannes. stamme vererbe. Dem Grafen aber hatte die Gattin, Sproß einer Adelsfamilie aus dem damaligen Deutsch- Bolen, nur drei Töchter geboren. Unfern, auf seinem Gute, lauerte Better Hettor Kwi lecki, der nächste Agnat, auf den Tod seines Verwandten, um die willkommene Erbschaft antreten zu können.
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Als die Gräfin Kwiledi- Wroblewo nahezu 60 Jahre alt war, als ihre Töchter schon großjährig waren, fuhr sie im Jahre 1897 eines Tages nach Berlin und quartierte sich in einer Privatpenfion ein. Hier genas sie eines Rnaben vorausgesetzt, daß ihre Angaben stimmen, des vorgestern verstorbenen Grafen Joseph Kwiledi. Der„ Thronfolger" war, wenn auch als Spätling, gekommen, das Fideikommiß vererbte sich in gerader Linie, der Graf, auf Wroblewo tonnte aufatmen und vor allen Dingen Geld aufnehmen.
Der Better Heftor aber bekam einen Butanfall, der durch Jahre anhielt. Was? Das Erbe war weg, die große Sehnsucht zerronnen, verflogen wie ein Phantom? Nein! Hier mußte ge
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wurde, war fein echter Rwiledi, die sechzigjährige Base hatte tein Kind gebären können, der fleine Joseph war untergescho= ben! Der rasende Hektor alarmierte Detektivbureaus, alarmierte die Polizei, alarmierte die Gerichte, alarmierte die Staatsanwaltfchaft. Ein Rattenkönig von Prozessen war die Folge. Die Zeitungen berichteten ausführlich, Tag für Tag, über den Kampf um das Majorat". Plötzlich plagte eine Bombe, gab es eine Sensation: Hektors Geheimagenten hatten in Ungarn eine Bahnwärterfrau Meyer entdeckt, die behauptete, Graf Joseph sei ihr Sohn, den sie gegen Geld in Lemberg an den Bevoll mächtigten der Gräfin verfauft habe. Nun beantragte die Staatsanwaltschaft die Eröffnung des hauptverfahrens gegen die Gräfin wegen Kindesunterschiebung, das Gericht gab dem Antrag statt. Ein wochenlanger Sensationsprozeß nahm seinen Anfang.
Hierbei geschah es, daß die feindlichen Grafen und Gräfinnen sich in einer Weise bekämpften, die jedem Menschen von echtem Schamgefühl die Röte ins Gesicht treibt. Jedes Bettgeheimnis wurde auf das Genaueste durchgeframt. War der Graf auf Wroblewo überhaupt noch potent, um den kleinen Joseph zeugen zu können? Wie stand es um die Gebärfähigkeit der Gräfin? Wie war es um die Erfüllung der ehelichen Pflichten beim alten Rwiledi bestellt? Wann hat er den letzten außerehelichen Seiten[ prung gemacht? Graf Heftor wühlte im Dred. Familienehre? Unsinn! Hier handelte es sich um Geldeswert, um die Erbschaft, um das Majorat. Da war auch das schmutzigste Mittel recht. Wie groß waren die Schulden des hochgeborenen Herrn Vetters? Was aß man auf Wroblewo? Falschen Hasen oder Hummermayonnaise? Wieviel Jagden, wieviel Diners, wieviel Gesellschaften gab man im Jahr? Aufklären, auftlären, auftlären, vor breitester Oeffentlichkeit! Nackt soll die Ver= wandtschaft dastehen, sonst geht mir das Majorat flöten!"
In diesem Prozeß gab es eine Szene, wie sie selten vor einem Tribunal erlebt ward. 3wei un wissende Knaben standen vor dem Gerichtshof, der eine der erstgeborene Sohn der Bahnwärtersfrau, der andere der kleine Joseph, der eine im schlechtsitzenden Kinderkittel des Proletarierfohnes, der andere im schneeweißen, spizzenbesetzten Anzüglein eines jungen Grafen. Sachverständige gaben ihre Gutachten über Körperbau, Gesichtsausdrud, Stirn, Blid und Nase der Kinder ab, tamen aber zu feinem Schluß. Graf Heftor ward blaß, die beiden Jungen sahen dem forensischen Schauspiel aus leeren, vergeblich ratenden Augen zu.
Justizrat Wronter, heute ein Nestor unter den deutschen Berteidigern, vertrat die Gräfin Kwiledi- Wroblewo und geißelte in einem der bedeutendsten seiner vielen Plädoyers das Verhaiten des Grafen Hektor. Die Gräfin ward freigesprochen
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Die Eltern und der feindliche Onkel Hektor sind tot. Jetzt starb auch, faum über die Dreißiger hinaus, der Knabe von damals, der junge Joseph, bei seinem Tode Majoratsherr von Bro. blewo. Seine Standesgenossen, im Dünfel ihres Namens, haben ihn nie anerkannt, sie sahen in ihm einen Bastard. Aber der arme, verlassene junge Graf hat, ohne es gewollt zu haben, ein Berdien ft: Wieder einmal aufgezeigt zu haben, daß Geburtsadel mit Herzensa del selten etwas gemein hat. h. d.
Verhandlungen im niederschlesischen Streit. Die Unternehmer unnachgibig.
Waldenburg , 8. Oftober.( Eigenbericht.) Die am Sonnabend im Landratsamt zu Waldenburg stattge
fundenen Verhandlungen für den niederschlesischen Steinkohlenbergbau sind gegen 10 Uhr abends auf Montag vormittag 10 Uhr vertagt worden. Eine Annäherung der Parteien ist während der Verhandlungen nicht eingetreten. Es wird auch voraussichtlich am Montag zu feiner Einigung zwischen den Parteien kommen, so daß die Lohnfrage wahrscheinlich durch einen Schiedsspruch des Schlichters geregelt werden muß.
Die Situation im Revier ist sonst noch sehr gut. Es sind nur vereinzelt Streitbrecher vorhanden. Die Ruhe und Ordnung wird von den Streifenden vollkommen gewahrt. Die Notstandsarbeiten werden nach wie vor durch die Streifenden ausgeführt.
Berantwortlich für die Rebattion: Eugen Brager, Berlin : Anzeigen: Th. Glode. Berlin . Berlag: Borwärts Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch druckerei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin GB 68. Lindenstraße 3.
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färbt!
wäscht!
reinigt!
Damen und Herren
bringen uns jetzt ihre Kleider, denn der Herbst ist da.