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Rr. 479 45. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Heute kein Amerikaflug.

Wegen Sturmgefahr ist Zeppelinstart zunächst abgesagt.

Der heutige Aufstieg des ,, Graf Zeppelin" ist abgesagt| Das Gepäd der Passagiere foll nur 20 Rilo betragen, aber fo­worden. Dieser Entschluß mußte gefaßt werden, weil die zusagen um jedes Kilo wird erbittert gefämpft, weil jeder Passagier Wetterlage außerordentlich schlecht ist. Die fo viel wie möglich mitnehmen will. Es muß beruhigt, vermittelt Karten zeigen so schwere Stürme über dem und geschlichtet werden. Immer neue Leute melden sich im letzten Ozean, daß es, wie Dr. Edener sagte, gefährlich wäre, Augenblid an, um die große Reise über das Meer mitzumachen, in sie hineinzufahren, weil jogar große Ozeandampfer in aber es gibt nur immer dieselbe Antwort, daß niemand mehr Seenot geraten. Dazu kommt noch, daß auch im Boden mitgenommen werden kann. Nur bei dem Oberst Herrera

jeegebiet für morgen heftige Winde und Regen zu erwarten sind, was bei der Kleinheit der Halle außer ordentliche Schwierigkeiten verursacht. Wie schwierig die örtlichen Verhältnisse liegen, hat ja gerade die letzte Landung deutlich vor Augen geführt. Das Barometer fällt außerordentlich stark und gleichzeitig steigt die Temperatur an. Das wirkt sich auf das Schiff ungünstig . aus. Dr. Eckener betont, daß er auch bei mittelmäßigem Wetter die Reise angetreten hätte, aber gerade die erste Fahrt nicht unter ganz besonders ungünstigen Umständen antreten möchte. Deshalb sind auch die Arbeiten an den Kojen, die heute nacht zu Ende geführt werden sollten. Es ist übrigens feineswegs gesagt, daß der Aufstieg unter allen Umständen morgens stattfinden müßte; menn die Wetterlage es erlaubt, ist er auch zu jeder anderen Tageszeit möglich. Die weitere Entscheidung über den Termin des Aufstiegs wird heute fallen.

verschoben worden.

Die Liste der Passagiere für die Amerifafahrt steht immer noch nicht endgültig feit. Die meisten Fahr­gäste sind in Friedrichshafen eingetroffen, darunter auch der preußische Innenminister Genosse Grzesinski , Ministerialdirigent Dr. Brandenburg. der Zeiter der Luftfahrtabteilung des Reichsverkehrsministeriums und der amerikanische Passagier Dr. Robert Rener. Für das Reichsverkehrsministerium wird auch der be­faunte Meteorologe Dr. Benken mitfahren. Es ver. lautet, daß Dr. Edener, der mit Graf Zeppelin" ursprünglich nur drei Tage in Amerika bleiben wollte, von Lakehurst aus noch eine große Fahrt nach dem Süden, vielleicht nach Südamerika oder Westindien , beabsichtigt.

Wie Dr. Edener meiter erklärte, hätte man unter Umständen

einen Tag früher ſtarten können, in diesem Falle hätte man wahr.

scheinlich das Tief umfahren können, am Mittwoch würde man aber noch nicht einmal in der Lage sein, das Schiff aus der Halle zu bringen. Aus diesem Grunde hat man sich schweren Herzens dazu entschließen müssen, den für Mittwoch früh geplanten Start zu verschieben. Es ist immerhin möglich, daß noch im Laufe des Mittwoch ein Start erfolgen fann. Die Arbeiten am Schiff find fost abgeschlossen, und Grof Zeppelin" liegt startflar in Der Halle. Zur Mitnahme nach Amerita find bei der Bost bisher 2000 Briefe und Karten eingelaufen. Davon ent­fölft etwa ein Drittel auf Karten und zwei Drittet auf Briefe. Seit Montag sind drei Postbeamte damit beschäftigt, die Bost in Säde zu fortieren. Die Säde jollen nach einer in Amerita ausgearbeiteten Starte an ihren Bestimmungsorten abgeworfen werden. Die Lifte

der Teilnehmer an der Fahrt ist noch nicht vollständig und kann erst später veröffentlicht werden.

In der Zeppelinhalle herrscht weiter reges Leben. Die legten Vorbereitungen für die Amerikafahrt sind noch im Gange, Traggas wird nachgefüllt, Brennstoff- Blaugas und flüssiger Betriebs­stoff für 120 Stunden mird an Bord genommen. Proviant mird eingeladen, die Navigationsausrüstung wird vervollständigt, noch einmal überprüft und durch Instrumente und Seekarten ergänzt. Für Post, und Fracht wird 12 hr mittags die Annahme geschlossen.

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Der Fall Carrier.

of ni Von Tristan Bernard . ( Einzig berechtigte Uebersetzung von N. Collin.) Wiederum machte ich mir flar, daß wir eines Tages Larcier finden würden War auch zwischen Blanche und mir nichts Ernsteres vorgefallen, so fühlte ich doch etwas wie Gewissensbiffe. Vielleicht würden wir sogar unseren Freund plöglich treffen... London ist groß, aber das Viertel, das Die Franzosen besuchen, ist sehr flein, und trotz der Borsichts­maßregeln, die Larcier hatte treffen müssen, wäre es also nichts Erstaunliches gewesen, wenn er von diesem Winkel der Stadt sich angezogen gefühlt hätte, in dem natürlich alle Landsleute zusammenströmen.

Der Gedanke, daß wir jeden Augenblick vor 2arcier ftehen fönnten, beherrichte mich dermaßen, daß ich zusammen fuhr, als ich meinen Namen rufen hörte.

Bor mir stand ein junger blonder eleganter Herr, den ich erst nach einem Moment wiedererkannte. Es war Herr de Simond, ein Leutnant aus meinem Regiment, der fleißig Bettrennen besuchte und sich in London aufhielt, um dem

Rennen in Epsom beizuwohnen.

er, nachdem er Blanche Cheron mit einer Berbeugung außer ,, Was machen Sie denn hier, mein guter Freund?" sagte ordentlich höflich begrüßt hatte.

Etwas verlegen jezte ich ihm den 3wed meiner Reise auseinander. Er sagte, daß es vielleicht nicht richtig von mir sei, so viel Mühe für diese Angelegenheit zu verschwen den, und ich besser täte, in das Regiment zu meinen Kame­raden zurückzukehren, mein gewohntes Leben wieder aufzu nehmen, damit nach und nach Gras über diese bedauerliche Geschichte wüchse.

Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, daß man im Regiment auf das äußerste empört gegen Larcier ist, aber auch auf Sie ist man ärgerlich. Ich weiß nicht genau, wie fich die Unteroffiziere darüber äußern, aber an unserer Offizierstafel flingt das Echo davon wieder. Sie wiffen, daß die Offiziere in den Ställen mit ihren Feldwebeln plaudern und wir uns dann gegenseitig über die Stimmung der Leute berichten

Daß man Larcier dort am liebsten aufhängen möchte, erscheint mir ganz verständlich. Ich weiß wohl, daß man

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von der Spanischen Luftschiffgesellschaft wird eine Ausnahme gemacht. Heute morgen ist auch der amerikanische Passagier Gilfillan aus Luzern eingetroffen. Die endgültige Liste der Fahrgäste fonnte noch nicht aufgestellt werden, man weiß nur, daß alles in allem mit der Besatzung etwa 60 an Bord sein werden.

Nördliche oder füdliche Route?

darüber gemacht werden. Dr. Edener glaubt jedoch, daß der erste Was die Fahrtstrede anbelangt, so fönnen noch keine Angaben Teil der Fahrt nach dem Westen über das Saargebiet und Nord­frankreich nach dem Busen von Biscaya gehen wird. Bon den dortigen Wetterverhältnissen wird es dann abhängen, ob man die nördliche oder fübliche Route über die Azoren einschlagen wird. Das Luftschiff wird natürlich versuchen, möglichst die gerade Luft­finie einzuhalten. Einer Ueberfliegung Frankreichs steht infolge des Luftabkommens nichts im Bege. Zur Ueberfliegung des Saar­gebiets hat die Regierungskommission schon vor einiger Zeit die

Erlaubnis erteilt.

Sturmfahrt des Albert Ballin ".

New Bott, 10. September.

Der Hapagdampfer Albert Ballin " ist heute nach einer schweren Sturmfahrt, in deren Berlauf 34 paffagiere Berlegungen davongetragen haben, im New- Yorker Hafen eingelaufen. Sämtliche Verletzte hatten sich bereits hinreichend erholf, um sich ohne Hilfe an Land begeben zu können. Das Schiff selbst ist von dem schmeren Wetter, insbesondere während des Versuchs, dem in Seenot befindlichen holländischen Frachtdampfer Celaeno" zu Hilfe zu eilen, ziemlich mitgenommen worden. 8 fro

Mittwoch, 10. Oftober 1928

wurde durch die Anzeige eines entlassenen Ar­beiters bestätigt, der angab, daß man naffes Holz ge= liefert habe, und daß verschiedene Postbeamte für ein Glas Bier oder ein fleines Trinkgeld bei der Abnahme die Augen zu­drückten. Nach der Anklage sollen sich it eun Postbeamie teils der Beihilfe zun Betruge, teils der passiven Bestechung schuldig gemacht haben; weiterhin stehen sier Angestellte der Firma, der entlassene Kutscher und der Chef Schröder mit seinem Sohne unter der Auflage des legieren Angeklagten wird auch noch Betrug gegen zwei Berliner Betruges und der aktiven Besteching, den beiden Firmen zur Laft gelegt.

Von einem Kameraden erschlagen?

Der Mörder des Obergefreiten verhaftet. Woche der Obergefreite Helfert von der Nachrichtenabteilung III Wie wir mehrfach berichteten, wurde am Dienstag voriger Woche der Obergefreite Helfert von der Nachrichtenabteilung III Potsdam im Walde bei Nedlig erschlagen aufgefunden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei haben jetzt zur Verhaftung des mutmaßlichen Täters geführt. Es handelt sich um einen Ober­gefreiten Gumpert, der bei demselben Truppenteil wie der Ermordete diente.

Gumpert war Bademeister der Sportabteilung und wohnte in einem Holzhäuschen, das gleichfalls am Ufer des diert, während der Wintermonate die Gebäude, in denen zahlreiche Weißen Sees" liegt. Er war zusammen mit Helfert abfomman Boote und Sportgeräte lagern, zu bewachen. Helfert lebte in einem Häuschen, das knapp 20 Meter von der Wohnung des Bademeisters entfernt liegt. Die ersten Ermittlungen der Polizei verliefen zu­nächst völlig ergebnisios. Eine ſyſtematische Durchstreifung des mand kam zunächst auf den Gedanken, daß Helfert von seinem ganzen Waldgebietes hatte gleichfalls feinen Erfolg gezeitigt. Nie­Kameraden ermordet jein könne. Erst durch die Mitteilung einer Einwohnerin aus Nedlig kam man auf die Spur des vermeint­lichen Täters. Die Frau war an dem Mordiage beim Beerensuchen gegen 11 Uhr in die Nähe der Wohnung Helferts gefommen. Dabei hörte jie in einiger Entfernung zwei Männerstinmen; die Heftigkeit der Worte fieß auf einen Streit schließen. Die Frau ging dann aber meiter, ohne die Streitenden gesehen zu haben. Knapp zwei Stunden später wurde Helfert mit furchtbaren Kopi­perlegungen tot aufgefunden. Durch dieje Aussage fam man auf die Spur Gumperts. Er ist der einzige Mensch, der in der hauste. Wie festgestellt wurde, hai Gumpert, der nebenbei nod) an Wochentagen sehr einsamen Gegend in nächster Nähe Helferts einen fleinen Sigarettenhandel betrieb, ziemlich erhebliche Schulden. Auch Helfert hatte ihm wiederholt mit größeren Be­trägen ausgeholfen. Verschiedene verdächtige Umstände, die von der Polizei im Interesse der Untersuchung noch nicht genannt werden fönnen, gaben schließlich dazu Veranlassung, Gumpert in Haft zu nehmen.

Brennholz für die Berliner Postämter. umbenang berhört, er bestreitet aber ganz energiſch ſeine Toter­

Poftbeamte unter der Anklage der Bestechung.

Bor dem Erweiterten Schöffengericht eu tölln hat am Dienstag ein Prozeß begonnen, der sich ins­gejamt gegen 16 Angeklagte richtet, darunter mehrere Neuköllner postbeamte, die der paffiven Be­ftechung angeklagt find.

Den Hintergrund dieses Prozesses, der mehrere Tage dauern wird, bildet eine Holzlieferung für familie Groß Berliner Bostanstalten, die von der Reuköllner Holz robhandlung Schröder auf dem Submissionswege in den Jahren 1926/27 im Auftrag der Oberpostdirektion erfolgt war. Die Firma sollte Brennholz für die verschiedenen Bostämter liefern, und

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Gestern wurde der der gräßlichen Tat Berdächtige in Boisdam Löter­fchaft. Wie wir noch erfahren, ist es Gumpert nicht geglückt, sein Alibi lückenlos nachzuweisen. leber seinen Aufenthalt in der Zeit non 11 bis 1 Uhr, als die Tat gesayah, hat er mider sprechende Angaben gemacht. Die Durchjudying seiner Woh nung hat bisher nichts Belastendes zutage gefördert. Mar nimmt als selbstverständlich an, daß Gumpert, da die Tat ja vei. nahe acht Tage zurückliegt, alles beijeite geschafft hat, das ih irgendwie hätte belasten können. Gestern in später Abendstunde begab sich Kriminalkommnissar Lipit mit mehreren Beamten noch. mals in die Wohnung Gumperts, un noch einige Feststellungen machen. Des meiteren sollen noch mehrere Zeugen vernommen werden, die wichtige Aussagen maden wollen.

Rein Abbau der Wohnungszwangswirtschaft.

in dem Bertrage war bis ins einzelne die Qualität des Holzes, der Schnitt und die Menge angegeben. Das Zeitungsmeldungen haben lehzhin wiederholf über einen bevor­gelieferte Holz wurde raummeterweise in den Lagerräumen der stehenden weiteren Abbau der Wohnungszwangswirtschaft im all­Bostanstalten aufgestapelt, so daß die abnehmenden Beamten eine gemeinen sowie insbesondere über bevorstehende staatliche Maß­Kontrolle über die eingehenden Mengen hatten. Es tam vor, daßnahmen zur anderweiten Regelung der derzeitigen Vorschriften die Mengen nicht stimmten, und man glaubte zunächst, daß es fich nur um ein Bersehen des Lieferanten handelte, der auf Borhalt das fehlende Holz nachlieferte. Merkwürdigerweise kam aber das Bersehen bei verschiedenen Postanstalten so häufig vor, daß man Berdacht gegen die Richtigkeit der Lieferung schöpfte. Der Berdacht

geneigt ist, über einen Menschen herzufallen, der von der Gesellschaft in den Bann getan ist, aber er ist ja ein Ver­brecher, ein großer Verbrecher, und was man auch von ihm fagt, ist nicht ganz ungerechtfertigt. Doch was mir und noch einigen anderen von uns wirklich sehr leid tut, ist, daß man Sie mit ihm in einen Topf wirft. Ich nehme fein Blatt vor den Mund, wie Sie sehen... Ich habe Sie im guten An­worden, ich hatte Sie zwei Monate unter meiner Fuchtel, denken behalten, Sie sind zum Teil von mir ausgebildet als ich Ihre Schwadron kommandierte. Ich will Ihnen keine Schmeicheleien sagen, aber ich habe Sie immer als einen netten Kerl betrachtet, aus dem ein ausgezeichneter Unter­offizier und noch mehr werden könnte, wenn Sie die Absicht gehabt hätten, nach Saumur zu gehen... So fann ich mir benn erlauben, Ihnen zu sagen, daß ich durchaus nicht sehr beglüt bin über die Gerüchte, die über Sie zirkulieren, natürlich, jagt man nichts Bestimmtes... Man behauptet nicht, daß Sie Larciers Spießgeselle gewesen sind... Aber man hat eine Art, von Ihnen zu sprechen, die nicht sehr freundlich ist, und der Ton, in dem man es fagt, genügt schon. Bären Sie beim Regiment, mein Freund, so bin ich über zeugt, daß die Dinge sich ändern würden. Aber Sie sind ab­wesend, man erzählt immer wieder, daß Sie umherreisen, wo, weiß man nicht, um Larcier zu suchen... Ich habe sogar den Berdacht aussprechen hören, daß Sie überhaupt wiffen, sind... Man fagt nicht gerade heraus, daß Sie die Beute seines Ber­wo er stedt und ihm ganz einfach nachgereift find brechens mit ihm teilen, aber wenn man das auch nicht be­hauptet, fe jagt man nicht das Gegenteil.

Die junge Dame ist sehr niedlich," fuhr er leise fort und zeigte auf Blanche, die, um uns nicht zu stören, sich einige Schritte entfernt vor ein Schaufenster gestellt hatte, das sie fehr aufmerksam ftudierte.

Ich niďte, ohne zu antworten, mit dem Kopf. Es poßte mir nicht, ihm genauere Auskunft über Blanche zu geben. In allem Ernst," fuhr Herr de Simond fort ,,, wiffen Sie nicht, wo Barcier stedt?"

,, Nein, Herr Leutnant, wirklich nicht."

,, Dann, lieber Freund, gebe ich Ihnen den Rat, tehren Sie recht schnell zum Regiment zurüd. Man muß der öffent lichen Meinung Rechnung tragen. Hat man erst einmal schlecht über einen Menschen gesprochen und sich eine un­günftige Meinung über ihn gebildet, so ist es für seine Freunde sehr schmer, die Menschen vom Gegenteil zu über­zeugen. Also fehren Sie nach Nancy zurüd."

Amtliche Preußische Pressedienst aus dem Ministerium für über die Untervermietung von Wohnräumen berichtet. Wie der Boltswohlfahrt erfährt, entbehren diese Nachrichten jeder tatsächlichen Unterlage.

Ich hörte dem Leutnant zu. Er drückte sich wie ein Mann der Gesellschaft aus, der nicht sonderlich flug ist, sich gern sprechen hört und auch gern sentenziöse Bhrasen äußert. Durch diese Rede, in der er seine Autorität nach Herzenslust herporfehren fonnte, füllte er die kurze Zeit aus, die er bis zu Tisch totschlagen mußte, um dann zum Rennen zu fahren.

Er fragte mich, ob ich nachmittags nicht nach Epson Er sprach mit mir von der Vorstellung im Empire und in der möchte. Dort habe er gestern zweihundert Pfund verloren. Alhambra und forderte mich auf, ihn im Hotel Carlton zu befuchen, wenn ich noch einige Tage in London bliebe.

Ich sah, daß die Ratschläge und die Anweisungen, die er mir gegeben hatte, ihn nicht allzusehr beschäftigten, und ich wußte ihm Dant. Aber trotzdent war ich, als wir uns trenn­ten, gegen die Unteroffiziere meines Regiments sehr aufge­bracht. Es schten mir schon sehr weit zurückzuliegen, daß ich Nancy verlassen hatte, und dieses Zusammentreffen mit Herrn de Simond hatte wieder Erinnerungen in mir erweďt.

Offen gestanden machte ich mir nichts daraus, was man von mir sagte, aber diese boshafte Schadenfreude und dieser Haß gegen Larcier flößte mir eine heftige Abneigung gegen alle diese Menschen ein. Mehr denn je lag mir daran, Lar­cier wiederzufinden, um die von mir erhoffte Auflärung feines Berbrechens zu erhalten. Aber würde es mir auch ge­lingen, alle diese llebelgefinnten zu überzeugen?

der Strandstraße aßen Blanche und ich Mittag, und es machte In einem sehr lebhaften und originellen Restaurant in uns großen Spaß, zu sehen, was die Engländer sich für Mühe gaben, uns zufriedenzustellen.

Dann verbrachten mir einen Teil des Tages in der Nationalgalerie, und da es Mittwoch war, gingen wir zu einer Nachmittagsvorstellung ins Theater.

London spannte uns etwas ab, und so fuhren wir nach der Borstellung, anstatt in der Regentstreet und Piccadilly zu bummeln, ins Hotel zurüd, um zu hören, ob sich etwas Neues ereignet hatte.

Als wir dort angelangt waren, entschloß ich mich, einen Brief an meine Familie zu schreiben. Da ich fein Briefpapier hatte, forderte mich Blanche auf, in ihr Zimmer zu tommen, um mir dort etwas von ihr zu holen.

Es war ein großes, helles Zimmer mit zwei Fenstern, einer großen Meffingbettstelle, einem englischen Schrant aus poliertem Rußbaum und mehreren Stühlen und Seffeln in nachgeahmtem Empirestil.

( Fortfegung folgt.)