nalbant. Daß dies ein Berbrechen ist, wird am affer. wenigsten die Rote Fahne" behaupten fönnen, die auch heute noch die gleiche Bankverbindung am Kopfe des Blattes angibt, wie wir sie fatsimiltert folgen lassen:
11.Jahrg./Nr.240 10 Biennig
Die Rote Fahne
Bestsalergan ber Kommunistisches Bertel Deathlands( Bettion bet Rammusibifchen 3nternationale) Zel breffe: Rotfahne Berlin . Banffonte: Darmstädter und Nationalba.s Berlin. Dep. Raffe Eleganberftr. 50. Bereinigte Zeitungsverlage, G. m. b. 4. Bokchedlente Berlin NW 278 78
Die Fahrt des Zeppelin".
( Fortichung von der 1. Geite.)
daß die Hoffnungen fich in die WirklichMan hört verfeit umsehen werden. worrene Stimmen, der Ansager schildert das Treiben in der Halle, die letzten Borbereitungen, und der Hörer, der sich noch den Schlaf aus den Augen reibt, wird plöglich in den Strudel hineingerissen und bekommt Reisefieber. Ein leises, schurrendes Geräusch zeigt an, daß die großen Tore geöffnet werden. Der Ansager versucht Dr. Edener zu bemegen, ein paar Worte in das Mikrophon zu sprechen. Vergeblich. Dafür melden sich einige Herren der Schiffsbefagung, die im letzten Augenblid Grüße an ihre Freunde auf trogen. Mit größter Sorgfalt registriert der Ansager jeden Passagier, jede Träne. Die Motoren springen an, menden wieder abgeftelt. Wird er fliegen oder night. Die Spannung fpißt sich dramatisch zu, besonders,
Die Berbindung der Lindenhaus A.-G. stammt dagegen aus dem Jahre 1926 und hat nur kurze Zeit gedauert. Im Sommer 1926 erwarb die Lindenhaus A.-G. zur Sicherung der Erweiterungsmöglichkeit einen hinter dem Borwärts gebäude gelegenen Grundstücksfompler. Hierzu gab die Darmstädter und Nationalbant einen ordnungsmäßig ( u. a. durch Eintragung einer entsprechenden Grund schuld) gebedten und zum damals üblichen 3ins fuß verzinsbaren 3 mischentredit von 800 000 2. Dieser Zwischentredit hat etwa sechs Monate beftan den, er wurde nebst 3injen im Januar 1927 abba Edener noch immer an Land ist. Dann gebedt. Es handelte sich um ein ganz normales Geldverleihgeschäft, wie es genau so gut jedes andere größere Bankinstitut hätte machen fönnen und felbstverständlich auch gemacht hätte. Jakob Goldschmidt hat mit der Sache persönlich nur insomeit zu tun, als er im Di reftorium der Darmstädter und Nationalbank sitzt.
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Montrea
Bermudas
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Wendekreis des Krebses
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2007:
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tommt der Befehl, das Schiff zu miegen und die Laufkazen zu entfernen. Der Ansager fängt das Geräusch einer vorübergezogenen Lauffage in Großaufnahme auf, ist sehr glidlich darüber und, gibt die Mitteilung weiter, Edener hätte soeben die Führergondel beUeberhaupt nichts zu tun mit der Sache hat der treten. Dann ein schriller Pfiff und der Befehl: Aus der Dann ein schriller Pfiff und der Befehl: Aus der von der Lindenhaus A.-G. und Borwärts"-Druckerei ganz Halle!"„ Sehr viel Tränen", registriert der Anfager, dann getrennte Vorwärts" Berlag, das ist die Geschäfts- ertrintt feine Stimme im Geräusch der Motore, im Rufen der Zuleitung des Vorwärts", und erst recht hat mit der schauer. In diseer kurzen Zeit steigt das Schiff auf. Es fehlen Sache nicht das mindeste zu tun die Bornody zehn Minuten bis acht. Auch das Wetter hat sich gebeffert, wärts" Redaktion, die überhaupt erst durch die erklärt der Ansager. Er hat Vertrauen zu dem im Westen blauen völkischen Angriffe von der Tatsache erfahren hat, daß zum Himmel. Mit dem Deutschlandlied endet die lebertragung. Erwerb des Grundstücs bei einer Bant ein Zwischenkredit aufgenommen murde.
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Das alberne Märchen einer Bestechung" bricht schon daran zusammen, daß für die Darmstädter und Nationalbant die Sache ein Geschäft gewesen ist, durch das sie ihrerseits Gewinn, und zwar den vollen damals üblichen Gewinn für ein bankmäßiges Darlehen gemacht hat. Daß Jacob Goldschmidt schon 1926 die Borwärts"-Redaktion bestach, um gegen das kommunistische Bolksbegehren zu hezzen, ehrt den Scharfsinn des Mannes!
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Die Verleumdung wird auch dadurch nicht besser, daß man sie mit dem seit drei Jahren abgeftandenen und glücklich wieder aufgewärmten Erdmann Schwindel garniert hat. Auch über diese Sache, die in ganz ähnlichem Verleumderstil aufgezogen ist, fann noch das nötige gesagt werden.
Die Verleumdertloafe in Deutschland auszuleeren, ist und bleibt ein hoffnungsloses Beginnen. Mögen sich die in Radaubrüderschaft vereinten Hakenkreuzler und Kommunisten weiter mit ihren Lügen amüsieren. Ein anständiger Mensch glaubt diesem Gesindel ohnehin nichts mehr!
Tiefgründige Schimmerlosigkeit.
„ Adolphs Abschied."
Benn unser alter Mitkämpfer Adolph Hoffmann heute morgen die Deutsche Zeitung" des Herrn von Sodenstern gelesen haben sollte, wird er seine helle Freude gehabt haben: Ihm wird nämlich Berschiedenes aus seinem Leben mitgeteilt, was er bisher noch gar nicht gewußt hat.
Wir zitieren:„ Ein furzer Sag, eine irodene Runde: der sozialdemokratische Stadtverordnete Adolph Hoffmann sen. hat sein Stadtverordnetenmandat niedergelegt. Das ist das Ende einer solchen Laufbahn!„ Die Träne rinnt... Adolph Hoffmann zieht gewissermaßen den letzten Fuß aus dem öffentlichen Leben zurüd, die anderen Füße hatte er schon früher zurüdgezogen." ( Wieviel Füße haben Sie eigentlich, Genoffe Hoffmann? Red.
d. Abend.)
Weiter heißt es, daß Adolph Hoffmann sogar einmal eine eigene Partei gegründet hätte. Zum Schluß mird gejagt:„ Als aber der einzige Gegner, mit dem er sich noch abgeben mochte, der deutschnationale Pfarrer Roch, zurüdtrat, hatte für ihn die einst so heißgeliebte Deffentlichkeit ihren letzten Reiz verloren."
In gewissen Redaktionen gibt es nun ein Buch, das sich Handbuch für den preußischen Landtag 1928" nennt. Dort findet man auf Seite 536 als preußische Abgeordnete den aus der Deffentlichkeit ausgeschiedenen" Adolph Hoffmann und auf Seite 547 den deutschnationalen Pfarrer Julius Koch verzeichnet. Die beiden treffen sich also in der Prinz- AlbrechtStraße ganz sicherlich wieder und hoffentlich wird unser Freund Hoffmann dem deutschnationalen Pfarrer noch manchen Kummer bereiten können.
Die Träne rinnt über soviel Schimmerlosigkeit! Jedem Menschen, der sich einbildet, seine Weisheiten der Deffentlichkeit vorlegen zu dürfen, müßten diese Dinge bekannt sein. Aber die " Deutsche Zeitung" ist ja schon immer bescheiden gewesen.
Die Granate im Schmelzofen. Munitionsexplosion in 3talien.- Bahlreiche Zote. Benedig, 11. Oftober.
Noch ein Ozeanflug? Roch ein Ozeanflug?
Das Levine- Flugzeug nach Rom gestartet. Charles Levine teilt nach Berichten aus New Borf mit, daß Roger Williams und Pietro Bonelli bei Tagesanbruch mit
Der Amerikaflug des„ Graf Zeppelin'
dem Flugzeug mit Columbia" zu einem Ozeanflug von New York nach Rom aufffeigen werden. Die Columbia" ist in der Nacht für die Fahrt bereitgestellt worden. Seit dem vorjährigen Ozeanflug murde das Flugzeug mit Weight Whirlwind- Motoren ausgerüftet, und die„ Columbia" gilt nun als eines der hervorragendsten Flugzeuge, die gegenwärtig in der Welt vorhanden sind.
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Byrds Südpolfahrt.
Los Angeles , 11. Oliober. Kommandant Byrd hat foeben eine Südpolegpedition angetreten. Byrd begibt sich zunächst an Bord des Walfifchfängers Carfen nach neuseeland .
Bergmann belastet Dr. Jacoby.
Zu Beginn der heufigen Sigung äußerte fich der Angetlagte Bergmann ausführlich über den Fall Rösch, zu dem heute Jeugenvernehmungen erfolgen sollen, darunter auch die von Frau Bergmann. Ju allgemeiner Ueberraschung machte Bergman Aussagen, die von feinem früheren Standpunkt aus der Boruntersuchung wesentlich abweichen und den Mit angeklagten Dr. Jacoby schwer belasten.
Ausführlich schilderte Bergmann zunächst, wie er durch Rösch Geschäftsbeziehungen zu Oberregierungsrat Jäger gehabt habe. Später sei er von anderer Seite vor Jäger gemarnt worden, weil dieser schlimme und anrüchige Geschäfte madhe. R.-A. Jolenberg habe ihm aber gefagt, er folle diesen Behauptungen tein Gehör schenken. Rösch sei auch täglich gefommen und habe ihn angeborgt. Es tamen fortwährend Bettelbriefe unter Dantbarkeitsbeteuerungen. Noch 48 Stunden, ehe der Coup gegen ihn ausgespielt werden sollte, bai Rösch um die letzten 500 Mart, und versicherte ewige Dantbarkeit".
Bergmann fuhr dann fort: Ich erfuhr dann von R.-A. Golisch, daß man gegen mich eine Strafanzeige erstatten wollte, aber nicht direkt. Major Hinge habe einen befannten Staatsanmalt in Moabit . Das intereffierte mich. Es fiel nun der Name Dr. Jacoby. Ich sagte zu R.-. Golisch: Den fenne ich ja auch, ich werde mit ihm sprechen; er hat ja gar nicht Dezernat B. fondern das Dezernat H. Amtsgerichtsrat Dr. Bartenberger:
Großfeuer bei Zietz.
Am Dönhoffplay.
Jm Kurzwarenlager des Warenhauses Zies au Dinhoffblas brach heute in den frühen Nach mittagsstunden aus ungeklärter Ursache ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um sich griff.
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Woher mußten Sie das? Bergmann: Das hatte mir Dr. Jacoby öfter erzählt. Borf: Das lag doch alles schon vor dem Februer 1927. Angell. Bergmann: Ein lofer Zusammenhang hat immer schon bestanden. Bors: Ich hatte bisher den Einbrud. daß die Beziehungen zu Dr. Jacoby erst im Februar 1927 bei der. 3ufammenfunft im Café Rufcho engetnüpft worden sind. An gett Bergmann: In einem lofen Zusammenhang ftanden wir immer.
Borf.: Also haben Sie auch mit ihm über das Dezernat schon früher gesprochen? Angell. Bergmann: Ja, es ist mir unange nehm, ohne Grund etwas gegen Dr. Jacoby anzuführen. Ich be= lafte ihn nur notgedrungen. Schon im Jahre 1925 führe ich einen Prozeß mit einer Firma Kurt Landsberg und da hatte ein gewiffer Ladner eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, die natürlich falsch war. Ich sprach mit Dr. Jacoby, und er fagte mir, ich sollte die Strafanzeige nicht gegen Lackner, sondern gegen Hadner machen, dann werde die Sache an fein Dezernat gelangen. Oberstaatsanm. Binder: Ist die Anzeige so eingereidt worden? Angeff. Bergmann: Ja. Oberstaatsanw. Binder: wie äußert sich Dr. Jacoby dazu? Angell. Dr. Jacoby: Bergmann hat mir 1925 diesen Fall erzählt und ich habe ihm gefagi. daß ich den Buchstaben nicht bearbeite. Nachher bekam ich die Anzeige gegen Hadner. Als ich feststellte, daß es ein folscher Buchftabe fei, habe ich die Sache sofort an den zuständigen Dezernenten abgegeben und mich um die Sache nicht weiter gefümmert.
| resernen zu beziehen. Da die Anschlußrohre nach alle liegen, mürde es möglich lein, in wenigen Tagen den betroffenen Straßenzügen vollen Wasserdruck zu geben und die jetzt entstandenen Gefahrenmomente auszuschalten.
Der Mord bei Nedlik. Obergefreiter Dumbert gesteht die Tat.
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Des Publikums bemächtigte sich eine Panik, alles stürzte fluchtartig den Ausgängen zu. Der dringende Berdacht, feinen Kameraden, den Obergesreifen Bei Schlust des Blattes sind die Löscharbeiten im Gelfert, ermordet zu haben, verdichtete sich gegen den OberGange.
Die unhaltbaren Zustände in Schöneberg , wo zwei Stadtviertel durch die unzureichende Wasserversorgung in eine Situation geraten sind, deren Folgen sich noch gar nicht absehen laffen, beschäftigt heute bereits die zuständigen Aufsichtsbehörden, nämlich das Berliner Bolizeipräsidium und das Ober präsidium. Beide Aemter wollen noch Prüfung der Lage fich an den Magistrat der Stadt Berlin wenden, um dort mit den zustänAriege stammenden Geschosse eingeschmolzen werden. Die Explosion digen Instanzen, vor allen Dingen also mit der Zeitung der Wasser merke, darüber zu beraten, mie man das llebel in fürzester Frist beseitigen Lann.
In Castagniole in der Provinz Treviso , 40 Kilometer von Benedig entfernt, ereignete fich am, Mittwoch eine schwere Kesselexplosion in einem Munitionslager, in dem die noch aus dem
entstand wahrscheinlich dadurch, daß eine noch nicht ent leerte Granate irrtümlich mit in den Schmelzofen gefangte. Die Zahl der Toten steht noch nicht fest. Die von der Explosion Betroffenen murden buchstäblich in Stüde gerissen. Unter den Toten befinden sich auch der Direktor und der Stell. nertreter des Direttors des Munitionslagers. Bier Personen wurden schwerverlegt ins Krantenhdus gebracht. Eine behördliche Un terfuchung ist eingeleitet
„ Die Rakete und die Eroberung des Weltalls ist das Thema eines Bortrages, den der Redakteur des Arbeiter- Rundfunts, Ingenieur Genoffe Felig Linke, am 13. b. M., um 20 Uhr, in der Aula des Dorotheenftähtischen Realgymnafiums für die FumboldtHochschule hält. In den nächsten Tagen wird außerdem in unserem Samburger Parteiverlag über das oben angegebene Thema ein Puch des Genossen Linte erscheinen.
Die Stadt Berlin wird wahrscheinlich wesentlich größere Rohre verlegen und diese an das Bumpwerf Stolpe an schließen, das inzwischen aber auch vergrößert werden muß, wenn es eine gewisse Kraftreserve behalten soll, die, namentlich in den Leitungen ist recht schwierig, da man die Rohre fast burchweg in Sommermonaten, unbedingt notwendig ist. Die Berlegung dieser Asphaltstraßen einbetten umuß. Die bekanntlich Betonuntergrund haben und deren Reparaturen bann erhebliche Kosten erfordern.
Die Durchführung diefer Arbeiten wird nach vorsichtiger Schäßung ta um por dem Herbst nächsten Jahres vollendet sein und es fragt sich, was in 3 welchen getan werden tann, um die unhaltbaren Zustände zu beseitigen. Die Stadt Berlin wird genötigt sein, mindestens auf längere Zeit von den Charlottenburger Wassermerken Wasser
gefreiten Dumbert von Stunde zu Stunde mehr. Die Mordfommission, Kriminalfommissar Cipit und Kriminalbezirkssekcetár Smettons in Berbindung mit Staatsanwaltschaftsaffeffor Gebr. mann, firierte nun gestern vormittag seine Aussagen nach jeder Richtung sehr genau. Schließlich legte Dumbert ein Geständnis ab.
Danach geriet er mit seinem Kameraben megen einiger Bootsriemen und Bontonstafen in Streit. Dumbert hatte diese, bis zum Bestande Gefferts gehörten, eine Weile in Gebrauch. Gelfert forderte sie jetzt zurück, weil er den Bestand nachweisen mußte. hierüber geriet er mit ihm im Walde in Eireit. Als fein Gegner ihn dabei um p" schimpfte, podien ihn Jahzorn und But Aus einem Holzhaufen, der dalag, riz er einen starten Eijer fnüppel heraus und versetzte Geffert damit einen Schlag auf ten Schädel, so daß er zusammenbrad. Alle bar Niedergebrochene fich am Boden liegend noch umdrehte, schlug er weiter auf ihn ein, bis er sich nicht mehr rührte. Er schleppte ihn nun ein Stüd welter und ließ ihn an der Stelle, an der später die Leiche gefunden wurde, liegen. Jejt fam ihm auch der Knuppel, den er weggeworfen hatte, zwischen die Beine. Da jah er nun, daß in dem Hausen durch das Herausreißen eine Lüde entstanden war. Den Knüppel wieder b durch einen Fußtritt. Um den Erschlagenen fümmerte er sich dann einzuſteden, traute er sich nicht, er beseitigte die Lüde vielmehr nicht weiter. Mit dem Rnüppel ging er vielmehr nach dem Wegen See und warf ihn dort ins Waffer. Nach der Tat leidete er fich an und war fofort darauf bedacht, fich ein Alibi zu sichern.
Nachdem er turz fo die Borgänge dargestellt hatte, bat Dumbert um Feder und Papier, meil er alles schriftlid) aufzeichnen welle. Die Bernehmung wurde hiermit abgebrochen. Aufzukläre bleibt nun nach der Verbleib des Geldes, ber Ihr und der Brieftasche des Toten, ebenso des Mordinstrumentes.