Freitag
12. Oftober 1928
Unterhaltung und Wissen
Zwei Kerle, die es weghaben.
,, Du solltest doch wahrhaftig etwas tun, Ernie. Du weißt jo, in was für einem Zustande ich mich befinde. Es ist dir scheinbar egal. Du solltest doch wirklich etwas tun!"
Stowsher fümmelte sich noch bequemer gegen den schmierigen Türpfosten und blickte finster unter seiner Hutkrempe drein. Es mar in einem ffeinen, engen, muffigen Zimmer mit der Aussicht gegen die Jonesallee zu. Sie faß mit einer Näharbeit beschäftigt beim Tische ein schmächtiges, bleiches Mädel mit schwachen, farblofen Augen. Sie sah ebenso muffig aus wie ihre llmgebung. ,, Nun, und warum gehst du nicht zu einem dieser Weiber und schaust, daß sie dich von der Geschichte befreien?"
Sie warf das Ende des Tischtuches über irgendein dünnes, un fertiges Wäschestüd, an dem fie arbeitete, und beugte sich über ihre Arbeit herunter.
,, Du weißt wohl sehr gut, Ernie, daß ich nicht einen Schilling in der Tasche habe, Ernie," fagte fie ruhig. Boher soll ich denn das Geld auftreiben?"
Sie war ruhig, mit der erbitterten Ruhe eines Weibes, das entschloffen ist, trog aller Argumente und Einwendungen ein Ding zu Ende zu führen.
Nun, also was willst du denn noch?" fragte Stowsher voll Ungeduld.
Sie beugte sich tiefer herab. Rönnten wir es denn doch nicht haben, Ernie?"
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,, Bas denn noch?" fragte Stomsher verdrossen er hatte halb erwartet, was da fommen sollte. Dann aber sagte er mit einem ungeduldigen Fluche:„ Du mußt trachten, daß du so rasch als mög lich wieder auf die Beine kommit!"
Sie schob die Ede des Tischtuches noch ein wenig mehr über die Bäsche.
„ Es wird durchaus teine Unfoften machen, Ernie. Ich würde meinen Stolz darein sezen, es rein zu halten und es wie einen kleinen Lord anzuziehen. Es müßte sich von den anderen Jungen ganz und gar unterscheiden. Er dürfte mir feineswegs so ein schmuziger, fränflicher, fleiner Balg sein wie die da draußen. Er müßte ein Kerl sein, wie du es bist, Ernie. Und ich meiß, er würde auch ein solcher sein. Ich möchte mich Tag und Nacht um ihn fümmern, ihn gut erziehen und dafür sorgen, daß er fräftig würde. Wir wollten seine kleinen Mustein von allen Anfang an trainieren, Ernie, und er möchte alle niederhauen, bis er erwachsen wäre. Es würde uns durchaus feine Untoften machen, ich wollte schon tüchtig arbeiten und mich schon fümmern, wenn du mir helfen wolltest. lind du würdest auf ihn stolz sein, ja, auch du, Ernie ich weiß es gewiß."
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Stowsher scharrte mit seinem Fuße an der Türstiege. Entmeder war er gerührt" oder fürchtete hysterische Ausbrüche, es mar nicht flar, warum er flugermeise schmieg.
Erinnerst du dich des ersten Tages, als wir uns faben, Ernie?
fragte sie jest.
.... Stowsher blidte sie mit einem finsteren Geficht an: Schön und was soll das hier zur Sache?"
,, Du tratest in das Schanfzimmer bei Cricketer Arms" und bekamst von denen, die sich aus deinem alten Vater einen guten Tag
machten, einen Stoß!"
Ja, aber ich habe die Situation dann merklich verändert!"
Das weiß ich ja. Du haft drei von den Kerlen erledigt, einen nach dem anderen, darunter zwei, die größer und stärker waren als du."
,, Ja, und als dann die Keilerei anging, habe ich noch die
übrigen erledigt," erwiderte Stomsher, bei der Erinnerung weich
werdend.
,, und am selben Tage, als du nach Hause kamst, erwischtest du den Hausherrn, der deine alte Mutter wie einen Hund anfuhr."
,, Ja, ich habe für diese Sache drei Monate gefriegt. Aber es hat sich gelohnt!" überlegte er. ,, Nur hätte die alte Frau den Berstand haben sollen, während ich brummte, ihre Finger in Ruhe zu laffen... Aber was hat denn das alles mit dem da hier zu tun?" „ Er würde eines Tages auch für dich einstehen und für dich fämpfen, Ernie," sagte sie meich ,,, bis du einmal alt bist und aus dem Leim gegangen bist und niemand hast, der dir den Rüden dedt!" Die Geschichte fing an, für Stowsher entschieden unbehaglich zu merden: nicht vielleicht, daß er irgendwelchen Gefallen an der ganzen Geschichte fand, heileibe nicht, denn er haßte es, in ein Gespräch ge= zogen zu werden, bei dem man irgendwie„ gerührt werden konnte.
Also jest halt die Schleuse!" sprach er zärtlich. Seß deinen Hut auf, ich werde dich zu einem Spaziergang mitnehmen."
Sie erhob sich rasch, aber hielt sich zurüd, da sie sich befann, daß es nicht diplomatisch wäre, irgendwelchen besonderen Eifer auf eine Einladung Ernies zur Schau zu tragen.
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,, Doch du weißt ja ich gehe nicht gerne in einem solchen und wirst mich auch Zustande aus. Du kannst mich doch nicht nicht in einem Zustande wie meinem spazieren führen, Ernie!" Ja warum denn nicht? Quatsch doch keinen Unsinn!" und und ,, Die Burschen werden mich sehen und
Und was-?"
Sie fönnten es bemerken
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,, Na, und was ist dabei? Ich wünsche es. Aber gehst du mit oder nicht? Mach dich schon fertig! Ich fann doch nicht den ganzen Tag lang hier herumlungern."
Sie manderten gegen den Flagstaffhügel zu.
Ein oder zwei Kerle, die um eine Wirtshausede herumstrabanzten, grüßten fie mit: Wie geht's? Wie steht's, Stowsher?"
,, Nicht zu dreckig," entgegnete Stomsher, und fümmert euch gefälligst um euren eigenen Dred, ja?"
,, Dieser Stowsher bleibt an dem Beibsbild hängen," meinte der eine leise zum anderen.
,, Und das soll er auch," meinte der andere, ich wollte, ich hätte diese Aussichten!"
Das Paar wanderte eine ansteigende Straße hinauf. „ Geh boch nicht so rasch bergaufwärts, Ernie, ich komme da nicht mit, weißt du?"
Meinetwegen, Lifie. Ich vergaß es. Warum haft du das nicht früher gefagt?"
Sie schwieg in zufriedener Weise, durch einen Instinti gewarnt. nach Art der Frauen, die durch Borte ihren Standpunkt durch gefegt haben.
Einmal schauter er über seine Schulter hinweg und lachte furz auf. Himmel und Hölle, fagte er dann ,,, ich dachte schon, daß der Deine Rerl bereits hinter uns har stiefelit
Beilage des Vorwärts
Eckeners Amerifafahrten.
Gestern ist„ Graf Zeppelin" zu seiner ersten Amerikareise gestartet! 3um zweiten Male hat Dr. Edener bei dieser Gelegenheit ein Zeppelin- Luftschiff über den Atlantik zu steuern. Man erinnert sich noch deutlich an die erste lleberfahrt, genau vor vier Jahren, als die Augen aller Welt, oder richtiger gesagt, die Ohren, auf das ungeheure Unternehmen gerichtet waren. Obwohl schon früher einmal ein englisches lenkbares Luftschiff den Atlantik überquert hatte, galt damals das Unternehmen doch als eine Erftleistung und wurde dementsprechend bewertet. Inzwischen sind aber viele neue Verbefferungen auf dem neuen Luftschiffe angebracht worden und heute fann die Fahrt des Grafen Zeppelin mehr als der Beginn einer regelmäßigen Luftschiffverbindung zwischen den beiden Kontinenten aufgefaßt werden, denn als eine technische Erstleistung. Daß aber heute bereits an eine regelmäßige Verbindung über den Ozean gedacht werden fann, das ist gerade den großen nautischen Fähigfeiten Dr. Edeners zu danken.
Man erinnert sich noch, mie vor wenigen Jahren der Flug verlief. Ueber Südfrankreich, Spanien und die Azoren war das Echiff schon hinaus, als es infolge eines plöglich auftretenden Sturmes den Kurs völlig verändern mußte. Während in der übrigen Zeit die Stundengeschwindigkeit durchschnittlich etwa 125 Kilometer betrug, zeitweise sogar bis auf 150 Stundenkilometer hinaufging, mußte jetzt das Schiff sechzehn Stunden lang mit Durch schnittsgeschwindigkeit von foum mehr als 40 Kilometer fahren. Trog aller Borsichtsmaßregeln war es Edener also nicht gelungen, das Sturmgebiet völlig zu vermeiden, aber er konnte wenigstens sein Schiff heil nach Amerika bringen und sogar noch ganze zehn Stunden früher eintreffen, als man ihn nach den letzten Nachrichten erwartet hatte.
Sturmstörungen auch heute noch jeder lleberquerung des Atlantit Selbstverständlich drohen ähnliche, schwer vorauszusehende auf dem Luftwége. Aber während früher die Wetterkarte auf Grund von einzelnen funtentelegraphischen Meldungen mühselig an Bord zusammengestellt werden mußte, ist es heute dank der Fortichritte der Bildtelegraphie möglich geworden, dem Flugschiffe alle paar Stunden die Wetterkarte im ganzen fertig zu übermitteln. Sicher ist damit eine neue Gewähr für die gefahrlose Durchführung eines Fluges gegeben. Aber auch die Motore sind bei dem neuen Schiffe bedeutend stärker geworden, das neue Triebgas verspricht größere Sicherheit, der größere Schiffsrumpf macht den neuen Beppelin widerstandsfähiger. So hofft Edener diesmal dreißig Stunden weniger zu der Ueberfahrt zu benötigen als vor vier Jahren, selbst wenn die Witterungsumstände nicht günstiger sein sollten als damals. Ja, Dr. Edener glaubt fogar, daß man bei töllig ruhigem Wetter den Weg Friedrichshafen - Lakehurst in vierzig Stunden mit dem neuen Zeppelin zurücklegen könne. Aber er ſelbſt wird mohl nicht annehmen, daß sich diese optimale Flugzeit bei der durchaus unsicheren Witterungslage im Spätherbst durch führen laflen wird.co
Lakehurst selbst wird Dr. Edener gegenüber dem Zustand von 1924 nicht viel verändert finden. 3war find für Flugzeuge dort neue Hallen errichtet worden, aber die gleiche Luftschiffhalle, die einst 2. 3. 126 als Hafen diente, wird auch den„ Graf Zeppelin " aufnehmen. Diese Luftschiffhalle ist so groß, daß ein fünfzehnstödiges Haus bequem darin Plaz fände, und„ Graf Zeppelin" wird mühe
Als er bei der Tür von ihr Abschied nahm, meinte er: ,, Also, da schau her, Lifie, da ist ein Pfund Sterling. Und lauf dafür, was du willst. Mög es draufgehen! Früh werde ich wieder zu arbeiten beginnen und ich tomme dann erst wieder morgen abend zu dir!" Sie schie verwirrt und beflommen. ,, Ernie."
,, Na, was ist denn wieder los?"
,, Wenn's aber ein Mädel statt eines Jungen sein wird?" Stomsher mendet sich ungeduldig um.
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los in die Halle gebracht werden können, trotzdem sich dort schon vier fleine lenkbare Luftschiffe amerikanischer Konstruktion befinden. Die Landungsverhältniffe in Lakehurst find also äußerst günstig und es dürften sich selbst bei stürmischem Wetter kaum größere Schwierigfeiten ergeben. Der Ort selbst liegt im Staate New Jersey , östlich von Philadelphia , nahe der atlantischen Küste und von New York aus in zwei Stunden mit dem Expreßzug zu erreichen. Sicher wird von allen großen Städten der amerikanischen Ostküste aus eine wahre Völkerwanderung nach Lakehurst einsetzen, und die Begeiste rung dürfte 1928 nicht geringer sein als 1924. Damals wurde 3. R. III von den Kriegsschiffen mit offiziellem Salut begrüßt, eine bis dahin einzig dastehende Erscheinung. Uebrigens wird auch das Schiff, auf dem Dr. Edener zum ersten Male den Ozean überC. A. querte, die heutige Los Angeles ", ihm entgegenfliegen.
Die Eisenbahnklaffen in Europa .
Am 7. Oftober hat die Reichsbahn die seit langem geplante Reform der Klassencinteilung durchgeführt: In diesem Zusammenhang verdient eine Zusammenstellung der Reichsbahn" Beachtung, in der die Zahl der Wagentlassen, die bei der Reichsbahn und bei fremden Bahnen vorhanden sind, miteinander verglichen wird. Ein reines Zweiklassensystem haben in Europa nur die englischen Bahnen, da hier die 2. Klaffe nur in einigen bestimmten Berkehrsbeziehungen. so auf den Strecken von London nach den Kanalhäfen, in wenigen 3ügen geführt wird. Sonst haben in England alle Züge, abgesehen von einigen Bullmanzügen, die 1. und 3. Klaffe. Alle übrigen europäischen Bahnen haben, was die Klassenzahl anbelangt, ein Dreitlassensystem, da bei ihnen die 1., 2. und 3. Klasse vorkommen, die Bolsterklassen jedoch vielfach nur in schnellfahrenden Zügen. In den nordischen Staaten, insbesondere in Norwegen , ist die 3. Wagentlaffe ganz vorherrschend, da hier auf vielen Streden nur Züge mit einer Klasse, nämlich der 3., verfehren. Andere Bahnen, so besonders die franzöfifchen, führen auf allen Strecken und in allen Zügen alle drei Klassen. Nur einige besonders schnellfahrende Züge in wichtigen Berkehrsbeziehungen, soweit es nicht Luruszüge mit nur 1. Klasse sind, haben hier nur die 1. und 2. Wagenklasse, ähnlich wie dies auch in Deutschland der Fall ist. Eine besondere Ausnahme und der„ Grande Banmachen noch die Bahnen der„ Banlieu " lieu"-Linien der französischen Staatsbahnen, das sind Pariser Vorortstrecken, deren Züge nur die 1. und 2. Wagenklasse führen.
Das Bierklassensystem findet man bei den europäischen Bahnen, menn man von den Bahnen des Saargebiets abfieht, in vollem Umfange nur bei der Reichsbahn. Vorhanden ist die 4. Klasse zwar noch in einigen östlichen und südöstlichen Staaten, insbesondere in Polen , und außerdem in Elsaß- Lothringen , wo sie bis heute von der Nachfolgerin der Reichsbahnen beibehalten wurde. Bei diesen Ver. malbumgen aber ist die 4. Klasse von teils nachgeordneter, teils ganz verschwindender Bedelitung, ba fie vielfads wit auf einigen Streden, 3. B. auf Schmalspurstrecken, vielfach nur bei wenigen Zügen geführt wird. Dementsprechend ist auch ihre Benutzung in diesen Ländern gering und bleibt hinter der der 3. Klasse start zurück. Go 3. B. fuhren im Jahre 1926 in Estland nur 0,28 Broz., in Ru mänien 3,34 Proz, in Litauen 15,04 Proz. und in Polen 27,07 Broz. aller Reisenden in der 4. Klasse.
| Schlachthausbesigersgattinnen aus Chicago waren entzüdt, höchst eigenhändig aus der Erde so einen ,, eolithischen" Stein zu heben.
Bis im Juni vergangenen Jahres eine Gelehrtenkommission aus allen Ländern der Welt die Funde für gefälscht erklärte. Da ging der Streit in die Breite. Broschüren für und gegen wurden geschrieben und die Studenten von Paris , die sich wahrscheinlich als missenschaftliche Avantgarde fühlten, bewarfen dreimal einen proglazelianischen Professor mit Stinkbomben. Was nicht gerade schön von ihnen war, sich aber mit dem heiligen Feuer der Jugend" teilweise entschuldigen läßt. Einen ganz besonders echten" Fund brachten einmal die Pariser Blätter. Es war ein Stein mit dem ehrwürdigen Alter von 4 Millionen Jahren, der das Wort ,, Glozel" Ich mit einiger Verzerrung wiedergab. Der Profeffor, der auf Grund dieses Fundes" mun den egoften missenschaftlichen Beweis" erbrachte, das Glozel im Neolithikum eine Kulturstätte war, hat sich allerdings doch nicht gefunden.
haust... Da kommt was hinterdrein, nicht wahr ,, lm Himmelswillen, halt ein! Du schreist stets, bevor du zu jolange jetzt dein Hafer blüht, was?" ,, Nein, Ernie.
Willst du mir feinen Kuß geben? bin jetzt schon ganz zufrieden." Bufrieden! Du willst doch nicht, daß das Junge schlechter sein foll als sein Alter, was? Es wird wohl für dich beffer sein, wenn du an einem Tage dieser Woche dich mit mir zufammen offiziell zusammenschweißen läßt, he? Du wirst dich doch in dem Zustande, in dem du jetzt bist, dich nicht über irgendwelchen Quatsch noch
fränten wollen, was?"
Oh, Ernie, meinst du es wirklich ernst?" und sie warf ihre Arme um seinen Nacken herum und dann brach sie zusammen.
,, Also, leb wohl Lifie. Und jetzt keinerlei Dummheiten mehr, ich hab schon genug davon. Immer die Nase hoch in die Luft fteden, mein altes Mädel, verstehste? Morgen bei Nacht auf Wieder fehen, wohlgemerft!" Dann fügte erplöglich hinzu: Und das hättest du dir doch denken können, daß ich nicht so ein Dickschädel bin" und damit verließ er sie rasch. Und Liesie war glücklich mie noch nie.
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( Berecht. Uebersetzung von J. Reismann.)
Das Ende von Glozel.
Wieder einmal macht Glozel von sich reden, und aus allem, was man vernimmt, ist es nicht das leẞtemal. Die berühmten Funde des Bauern Fradin haben nicht nur Frankreich und Paris , sondern die ganze wissenschaftliche Welt beschäftigt. Jetzt ist die ganze Angelegenheit dem Staatsanwalt übergeben worden, der in diesen Tagen das Ergebnis seiner Untersuchungen veröffentlicht. Es ist niederschmetternd für die Anhänger Fradins; es erklärt auf Grund eingehender chemischer Versuche die„ Funde“ für gefälscht. Die Anklage gegen ,, Unbekannt" wird erhoben werden.
Wer hat denn eigentlich Nutzen von der ganzen Sache gehabt? Der einzige war der Bauer Fradin, der Besizer der Fundstätte. Er nahm die Belegenheit wahr. Bom ersten Tage an ang er einen Bom ersten Tage an ang er einen diden Stacheldrahtzaun um die Fundstätte und erhob ein Eintritts. geld. In einem Gebäude dicht neben dem Fundort richtete er ein Museum" her, deffen Besuch ebenfalls nicht umsonst war. Und die Besucher tamen. Nicht nur aus Frankreich und Europa fondern fogar aus merita und Australien , Die reichen amerikanischen
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Nun geht der Sput seinem Ende entgegen. Der Stacheldrahtzaum des Bauern Fradin wird fallen, und auf dem Felde werden Weißtohl und Kartoffeln sicher ebensogut gedeihen, wie prähistorische Steine mit Renntier- und Riesenhirschzeichnungen. Nur bringt der Weißfohl nicht so viel Geld ein wie die Funde.
Für uns Deutsche gibt es ein schönes Beispiel aus dem Jahre 1756. Da lehrte an der Würzburger Universität der Professor Berenger Früh und Vorgeschichte. Auch er machte in der Umgegend von Würzburg Funde, die ihn sogar zu einem sechsbändigen Wert begeisterten. Aber er mußte es wieder einstampfen lassen, denn als er einmal unter seinen Funden" eine vorgeschichtliche Tabafspfeife fand, mar es aus mit der eraften Wissenschaft, Die Tabakspfeife trug im besten Studentenlatein folgende Widmung: ,, Dem lieben und ehrenwerten Professor Berenger zu Würzburg verehrt von seinem wohlaffettionierten Caefar Imperator Reg." Die Funde" waren ein Studentenscherz. B. K.
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Wo der Hafe sein Fett hat. Der Haje kann natürlich nicht viel Fett gebrauchen, da er sein Leben oft genug der Schnelligkeit der Läufe verdankt. Er gilt sogar geradezu als fettlos, und deshalb ist es allgemein üblich, ihn vor dem Braten zu spicken. Nun hat der Hase aber doch Fett, und Hans Virchow hat sich die Mühe nicht verdrießen laffen, nachzusehen, wo es fizt und von welcher Art es ist. Er fand brei typische Stellen, denen drei Arten von Fett entsprechen: 1. In der Bauchhöhle, besonders um die Nieren. Dieses Fett ist weiß und seiner Beschaffenheit nach als Talg zu bezeichnen. 2. Beim Präparieren der Bänder am Fuß bemerkt man in den Eden zwischen den Bändern und Knochen winzige Klümpchen von weichem, dunfelgelb gefärbtem Fett. Ob es mechanische Bedeutung hat oder ob diese ver steckten Räumchen zur Unterbringung von Reservefett ausgenügt werden, steht noch nicht fest. 8. Das Knochenmart des Hafen ist sehr fettreich und hat dadurch eine intensive gelbe Farbe. Auch bei anderen Säugetieren ist die Berteilung des Feites in fehr bezeich render Weise ihrem Charakter angesagt. So ist bei dem Seehund unter der Haut eine dide Fettschmarie als Wärmeschuß vorhanden, während in der Tiefe 3. B. zwischen den Rüdenmusteln das Feft fehlt, weil es dort ein Hindernis schneller Bewegungen sein würde.