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Rr. 485 45. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts insi Vorwärtsmollan

Delfelder in Persien  .

Indiens   Grenze liegt am Euphrat  ."

Persien  , das dreimal so groß ist wie Deutschland  , im ganzen aber taum 9 Millionen Einwohner zählt, ist ein von Natur aus mit Bodenfchäzen reich gesegnetes Land. Unter diesen nimmt das Petroleum die erste Stelle ein. Die persischen Erdölvorkommen laffen fich in zwei Hauptgruppen teilen: die füdlichen und die nördlichen. Ausgebeutet wird zurzeit nur ein fleiner Teil der ersteren. Die hauptsächlichsten füdpersischen Delfelder befinden sich im Tale des schiffbaren Karun, eines Nebenfiuffes vom Schatt- el- Arab  , in der Provinz Khulistan oder Arabistan am nördöstlichen Ufer des Persischen Golfes.

Der englisch  - ruffische Bertrag von 1907, der Südperfien zu einem Einflußgebiet Englands verwandelt hatte, ließ den englischen Unter­nehmern freie Hand auf diesem Gebiet. 1909 bis 1913 unternahm die Anglo Persian Company eine Reihe von Borarbeiten: es wurde eine 240 Rilometer lange Röhrenleitung angelegt, die die Mohammera- Naphthaquellen mit dem Persischen Golf verband, ferner wurde auf der Insel Albadan, in der Mündung vom Schatt- el- Arab  , die Petroleumraffinerie organisiert, es wurden auch weitere tech­nische Arbeiten ausgeführt. Noch vor dem Kriege hatte Churchill  gefagt: England muß überall Erdöl   haben, und er jegte auch feinen persischen Plan durch Die meisten Attienpafete der Anglo Bersian wurden in der Hand der britischen Regierung fonzentriert. Raum aber war die großzügige Ausbeutungsorganisation des füb perfifchen Petroleums burd) die erwähnte Gesellschaft ins Bert gefeßt, da brach der Weltkrieg aus.

In den Nachkriegsjahren wurde die Produktion sowie die Tätig feit der Anglo- Persian- Gesellschaft im allgemeinen sehr erweitert. Gegenwärtig stellt diese Gesellschaft neben der amerikanischen   Stan dard Dil und der englisch  - holländischen Royal Dutsch den größten Naphthalonzern der Welt bar. Südpersien nimmt die vierte Stelle in der Erdölproduktion ein. Die weitere Ausdehnung der fubperfifchen Naphthaproduktion wird durch zwei Umstände gehindert: einmal, weil die Röhrenleitung nicht mehr als jährlich 5 Millionen Tonnen aufnehmen fann, gum gmeiten aber megen ber Mängel erforderlicher Abfagmöglichkeiten. Für die Zukunft werden diese Hindernisse durch die Fertigstellung ber im Bau befindlichen trans persischen Nordfüdbahn, die durch das füdpersische Naphthagebiet zieht, ferner durch die Anlegung einer zweiten Röhrenleitung teil­weise beseitigt sein.

Roloffale Produktionsffeigerung.

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Konfliktzentren des Imperialismus.

Kolonialpolitiker des britischen Imperiums im 20. Jahrhundert, ge. hört das vielsagende Wort: Der Euphrat   soll die Grenze Indiens   sein!" Unter diesem Afpeft erscheint also die süd perfifche Politit Englands leicht erklärlich. Sie geht dahin, Süd perlien im allgemeinen und das füdpersische Delgebiet im besonderen feinem ausschließlichen Einfluß zu unterwerfen. Die Ausbeutung des füdpersischen Petroleums tommt aber auch dem persischen Staat zugute: 16 Prozent des jährlichen Reinertrages fließen in die per­fischen Finanzen, was an fich für den persischen Staatshaushalt von großem Wert ist. Der Anteil Persiens   betrug im Jahre 1924/25 728 000 Pfund Sterling oder fast 15 millionen Marf.

Weniger als über das füdpersische weiß die Deffentlichkeit vom nordperfifchen Betroleum. 3war war das Vorhandensein des Betroleums in Nordperfien noch früher bekannt, als das in Südpersien, es harrt jedoch bis auf den heutigen Tag auf seine Erschließung. Als die zukunftsreichsten unter den nordpersischen Naphthafeldern gelten die von Salta und Semnan, öftlich von Teheran  , im Süden der Provinz Masandaran  . Das Gebiet zwischen dem Kaspischen Meer und der Elburs- Bergfette, an deren Süd­abhängen Teheran   liegt, birgt in seinem Schoße die reichsten nord­persischen Erdölfelder. Schäßungsweise soll dieses Gebiet, allein genommen, soviel Erdölvorrat haben, wie das ganze Batu- Naphta­gebiet. Daß nun diefe zukunftsreichen Dellager Nordperfiens bis auf den heutigen Tag unausgebeutet bleiben, daran trägt

die englisch  - ruffische Rivalität

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die Hauptschuld. Die Konzession zur Ausbeutung nordpersischer Delfelber hatten anfänglich die Russen erhalten. Rußland   betrachtete aber lange Jahre wie auch noch heute die Ausbeutung des die Ausbeutung des nordpersischen Petroleums als eine brohende Konkurrenz für sein eigenes, faufafifches Del. Der russische Georgier Khoschtaria war es, ber als erster 1916, also während des Weltkrieges, die Konzession nordpersischer Delfelder erhielt. Balb folgte aber der Zusammen. brudh Rußlands  , und der nach dem Ausland emigrierte georgische Ronzeffionär verkaufte sein Ronzeffionsrecht an die North Persian Oil Company, eine speziell zu diesem Z3wede ins Leben gerufene Tochtergesellschaft der Anglo Persian Company. Die persische Regierung, aber auch die Sowjets ftritten dies entschieden ab. Die erftere, weil die Konzession nicht vom perfischen Medschlis ( Barlament) seinerzeit ratifiziert worden war, die Moskauer   Re­gierung aber, weil sie den früheren ruffischen Staatsangehörigen Rhoschtaria feiner Rechte für verlustig erklärt hatte.

Um min einen Begriff über die bisherige und immer zu Die persische Regierung trat später in der Frage der Aus nehmende Probuftion des füdperfischen Petroleums zu geben, feien beutung nordpersischer Delfelder mit Ameritanern in Ber. folgende Biffern festgestellt: Im Jahre 1912/13 betrug die Bro bindung. Auch hat sie stets vorgezogen, lieber ihnen, die in Berfien buftion mm ganzen 82 Tonnen, 1913/14 279 Zonnen, 1919/20 politisch nicht interessiert sind, als den Russen oder den Engländern 1385 000 Tonnen, 1921/22 2 358 000 Tonnen, 1923/24 3.714 000 Stonzeffionen anzubieten. Berhandlungen wurden zuerst geführt mit Tonnen, 1925/26 5.700.000 Tommen und schließlich 1926/27 6 il- ber Standard Dil of New Jersey  , fie verliefen jedoch erfolglos. Das fionen Tonnen. Für das Jahr 1927/28 wurde die Produktion auf gleiche Schid al erlitten auch die Verhandlungen mit der amerikani­6 800 000 Tonnen gerechnet. Die wirtschaftliche Bedeutung des füd fchen Sinclair- Gesellschaft, Bon da an hat diese Frage eine Ben­perfifchen Betroleums für das Britische   Reich ist unvergleichlich groß. bung erhalten. Die Perfer gedenken nämlich, auf eigene Roften, Daher auch das ausschließliche Intereffe, das das Foreign Office für aber durch ausländische technische Kräfte die nordpersischen Naphtha­dieses Gebiet an den Tag legt. Das füdpersische Petroleum dedi quellen ausbeuten zu fönnen; etwa auf dieselbe Weise, wie sie die zum erheblichen Zeil den Brennstoffbedarf der britischen Kriegs im Bau befindliche Norbsüdbahn zustande bringen wollen. Auch flotte, es bedt auch den Bedarf des innerenglischen Marftes und zieht diese durch das südpersische sowohl als auch durch das nord­wird schließlich in großen Mengen auf dem Weltmarkt abgesetzt. persische Naphthagebiet. In Semnan sind in den legten Monaten Aber auch in geopolitischer Hinsicht ist das füdpersische Delgebiet von einige technische Borarbeiten ausgeführt worden. Aus Rußland   sind größter Bedeutung. Gelegen auf dem Ueberlandwege von Stein- dort eine Menge von Maschinen eingetroffen. Es ist aber schwer, afien und Mesopotamien   nach Indien  , stellt es eine Brücke zwischen sich vorzustellen, wie die Perjer ohne Heranziehung ausländischer diefen beiden wichtigsten Kolonialbesitzungen des Reiches bar. Mittel die Ausbeutung nordpersischer Delfelder durchführen können. Curzon, einem der besten Renner Berfiens und dem führenden Ihnen fehlt dazu vor allem das Kapital

a- n.

Wann werden die Kalipreise gesenkt? gelangt ist, ber ihr nicht mehr möglich macht, ihre Gewinne noch zu

Es wird immer mehr höchste Zeit.

Unsere auch fürzlich wieder mit Nachdrud erhobene Forderung, Daß die Kaftpreise gefenft werden müssen, ist nicht ohne Einbrud geblieben. Ein großes bürgerliches Blatt gibt zu, daß die öffent liche Erörterung der Kapitalerhöhungspläne des Salzdetfurth  - on­zerns bereits eine den Beteiligten menig erwünschte Nebenwirtung gehabt habe, nämlich den Ruf nach einer Sentung der Kalipreise. Vor allem wird nicht bestritten, daß die Kapitalerhöhungspläne nicht aus einem echten Kapitalsbedürfnis herporgehen, sondern in Der Hauptfache eine Berwässerung des Rapitals Der. folgen. Würde eine solche Kapitalverwässerung nicht vorgenom men, so bliebe bei den heutigen Gewinnen z. B. der Salzdetfurth­Werke und dem Mangel weiterer Abschreibungsmöglichkeiten tein Canderer Ausweg, als überaus hohe Dividenden aus­zufchütten. Eine solche Dividendenpolitik hätte jedoch vom Stand punkt der Aktionäre und der Kaliindustrie ihre großen Gefahren, weil sie die Arbeiter zu Lohnerhöhungs- und die Kaliabneh mer zu Preissentungsforderungen reizen müßte. Um aljo in der Deffentlichkeit die Tatsache der überaus gün­ftigen Lage der Kaliindustrie zu verwischen, greift man jetzt zu dem Mittel der Kapitalverwässerung, indem man an die Aktionäre, ohne daß ein zwingendes Kapitalbeschaffungsbedürfnis vorliegt, neue Atticn zu einem Bagatellfurs sozusagen verschentt Dadurch wird bie Dividendendafis vergrößert, in entsprechendem Verhältnis aber der zur Berteilung fommende Gewinn scheinbar Kleiner.

Es ist kein Geheimnis, daß bei einzelnen Aufsichtsratsmitglie. dern sogar die Absicht bestand, Gratisattien auszu geben; der Widerspruch des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Salo. monjohn, der von der Landwirts haft einiges weiß, hat das verhin bert, wie er sich auch gegen die Ausgabe von einer neuen Attie auf zwei alte Attien zu 110 Broz. bisher gewehrt hat.

Die glänzende Bage der Kaliindustrie tann nicht geleugnet werben. Es wird dargelegt, daß im Jahre 1913 der Absatz 11,104 Millionen Doppelzentner mit einem Gesamterlös von 190 Millionen Mart betrug. Im laufenden Jahre werde der Abfah über 13 Mil­lionen Doppelzeniner hinausgehen und einen Erlös von etwa 260 Millionen Mark bringen. Dabei wird noch verschwiegen oder über sehen, daß im Jahre 1913 die Kaliindustrie noch über die gesamten Elsässischen   aliunternehmungen, die Gewerkschaften Marie, Marie- Luise, Mar, Theodor, Brinz Eugen usw. mit ihren befonters guten Kaliporfommen verfügte. Diese Werte sind be tanntlich mit dem Elsaß an Frankreich   übergegangen.

Es steht also feft, daß die Entwicklung ber beutschen Raliinbu ftete überaus glänzend ist und daß fie beute an einem Stanb an­

persteden, ohne zur Verwässerung ihrer Stapitalien zu greifen. Nun wurde im Dezember 1926 wegen rüdgängiger Produktion und rüd gängiger Erlöse eine Preiserhöhung des Raft um 10 Broz. porge nommen, und wir wissen, daß einsichtsvolle Mitglieder des Kalisynditats jegt einer Breisermäßigung durhaus nicht ablehnend gegenüberstehen. Nur möchten sie nicht, daß die Initiative hierzu vom Syndikat felbst aus geht, sondern das Syndikat müßte dazu gebrängt werden.

Neue Fortschritte im Konfum.

3m laufenden Geschäftsjahr sicher 60 Millionen Umsatz.

Der Aufstieg ber fonfumgenossenschaftlichen Organisation in der Reichshauptstadt hat auch im September in unverminderter Stärte angehalten. 2365 Haushaltungen mehr als der bis­herige Monatsdurchschnitt- erklärten ilyren Eintritt in die Konfum­genossenschaft Berlin  ; das erste Bierteljahr des 30. Geschäftsjahres brachte insgesamt 6670 Aufnahmen, wodurch sich der Mit­gliederbestand auf 152 862 erhöhte.

Der Septemberumfat zeigt mit 4,93 Millionen gegenüber dem gleihen Monat des Vorjahres eine Vermehrung um 1402 701,42. aber von 39,2 Prozent. Die stärkste prozentuale Umsatzsteigerung brachte wieder die Warenhausabteilung mit 200 Prozent. Für die ersten drei Monate des neuen Geschäftsjahres ist ein limfah von 14 321 921,89 m. festgestellt, was den sicheren Schluß zuläßt, daß 60 millionen M. Jahresumsah überschriften werden gegen 52 Mil­lionen Mart im Vorjahre.

Die Entwicklung der fonfumgenoffenschaftlichen Spar tasse ist ähnlich. Im Monat September erfolgte ein zu gang neuer Spargelder in Höhe von 814 183,50 M. Nicht weniger als 2708 Spartonten wurden in den beiden Monaten August und September eingerichtet. Der Einlagenbestand der Spar­taffe belief fich Ende September auf 27 545 342,10 m.( Ende Juni nur 24 957 129,43 M.).

Den viclerfeits und dringlich geäußerten Bünschen vach Er. richtung neuer Abgabestellen wurde entsprochen durch die Eröffnung einer Lebensmittelabgabestelle in Wilmersdorf  , Detmol­der Straße 53. In den nächsten Wohen dürften weitere neue Bebensmittelabgabestellen dem Berfehr übergeben werden in Halen see, Joachim- Friedrich- Straße, und Berlin   N., Badstraße 41/42; die Abgabestelle in der Bad straße 41/42 wird alle übrigen an Größe übertreffen. Ebenfalls im Norden Berlins  , Swinemünder Str. 96, mib am Freitag, dem 19. Oftober, eine Fleischabgabeft elle I eröffnet.

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Sonnabend, 13. Oftober 1928

Ein Großhandelskartell.

Wie privatfapitalistische Planwirtschaft aussieht.

Bor einigen Tagen erfolgte in Berlin   die Schaffung einer neuen Baumwoll und Leinenwarengroßhandels und den Barenhaustonzernen Rudolph Karstädt A.-G., Leonhard Liez A.-G., Hermann Tieg und Fried u. Alsberg GmbH.( 3u= jammenfassung der Gebr. Alsberg  - Warenhäuser sowie des Etag: Konzerns). Diese wirtschaftliche Kombination braucht in ihren Aus­wirkungen teinesfalls überschätzt zu werden, verdient aber Beach­tung, da sie für die gegenwärtigen Tendenzen einer privaten Plan wirtschaft", wie der in Unternehmerkreisen geprägte Fach­ausbrud lautet, bezeichnend ist

Interessengemeinschaft zwischen dem Reichsverband des

Interessant die Vorgeschichte der neuen Gründung: Der im Frühjahr nach langen Mühen zustandegekommene Reichsverband des Baumwollwarengroßhandels, der zum ersten Male auch große, bisher jede Verbandspolitik ablehnende Firmen in sich einzubeziehen vermochte, war an den Berein deutscher Stoffbrude­reien herangetreten, um den immer stärker werdenden Ausschal­tungstendenzen der Einzelhandleseintaufsgesellschaften durch wir­Pungsvolle Sonderabmachungen zugunsten der Großhandelsläufer entgegenzutreten. Diese Abmachungen erstreckten sich vor allem auf gewisse Stapelwaren. Knapp zwei Tage nach Abschluß des Ab­fommens hatten die großen Warenhauskonzerne davon Wind bekommen und suchten nun ihrerseits erneut auf den Groß­handel einzuwirken, damit er ihren alten Wunsch, auch als Großhändler anerkannt zu werden, jetzt verwirkliche. Nicht zuletzt hinderten gewiffe Prestigegründe den Großhandel, diesem Berlangen stattzugeben, und so wurde als letzter Ausweg die neue Interessen­gemeinschaft gewählt.

Was ist ihr Ziel? Offiziell wird als Aufgabe der Interessen­gemeinschaft angegeben, daß gemeinsame Richtlinien in der Ein­aufs und Preispolitit festgesetzt werden sollen, und daß insbesondere die Schaffung einer festen, gefunden" Kalkulations­bafis erstrebt werde. Mit anderen Worten: Durch die Einbeziehung der Warenhäuser in die Interessensphäre des Großhandels sucht man gegenüber den Fabrikanten einen festen Abnehmerblod zu schaffen, der naturgemäß ganz anders, als es bei einer Ronkurrenz zwischen diesen beiden Abnehmerschichten der Fall sein würde, den Preisforderungen der Fabrikanten entgegenzutreten nermag. Infoweit wäre also vom Standpunkte der Konsumenten kein Ein­wand zu erheben.

Anders sieht es mit den 2 bmachungen über den Ber aufspreis aus. Indem die großen Warenhäuser und die ihnen im Einkauf angeschlossenen unzähligen fleineren Firmen gezwungen werben, den Großhandelsaufschlag in ihren Ladenpreis miteinzu­falkulieren, wird dem Einzelhändler theoretisch die lästige Konkurrenz der billigen Warenhauspreise für Baumwollstapelwaren genommen. In der Pragis fieht es freilich anders aus; denn schon erfährt man, daß sämtliche Ausverkaufsveranstaltungen aus dieser Regelung ausgenommen find, und da die in Frage kommenden Baumwollstapelwaren ja vorzugsweise während der Ausverkaufs­tage Gegenstand sogenannter Schleuderverläufe" gewesen sind, wird fich wohl wenig am tatsächlichen Zustand ändern.

Man brauchte die ganze Angelegenheit also nicht allzu wichtig 3u nehmen, wenn nicht gewiffe weitere Abmachungen das Bild noch mehr änderten. So ist beispielsweise bestritten worden, daß die betreffenden Warenhäuser sich verpflichten, nur bei den dem Groß­handelsverband angeschlossenen Firmen ihre Nachorders aufzugeben. Diese Abmachung und die ausdrückliche Beschränkung des Vertrages auf einige gang große Warenhausfirmen, die nunmehr bei allen Preisveränderungen in direkter Berbindung mit dem Großhandel Die Warenhäuser, die bisher Großhandels funttionen aufammenwirken werden, find fymptomatisch wichtig. hatten, werden nunmehr vom Großhandel sozusagen auch an ihre Großhandels ,, pflichten" erinnert, das heißt in diesem Falle, an die Pflicht", feinen Nugen auszulassen und den Konsumenten nicht etma auf einem verkürzten Wege, der dem übrigen Zwischen­handel gefährlich werden könnte, die Waren anzubieten. In Wahrheit handelt es sich hier vom Standpunkt der Ber­braucher feineswegs um eine fortschrittliche oder verbilligte Maß­nahme; fie zeigt vielmehr deutlicher als manches andere, wohin der Kurs der privatwirtschaftlichen Planwirtschaft" steuert. Für den Konsumenten ist es bemgegenüber nicht bedeutungslos, sich daran zu erinnern, daß es andere Kreise gibt, die auch Großeinfäufer find und sich einer derartigen Politit nicht angeschloffen haben Konsumgenossenschaften.

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Großaufträge für den Siemens- Konzern. leber den großen Auftrag, den der Siemens- Konzern für die Elektrifizierung der französischen   Bahnen erhalten hat, wer­den jetzt Einzelheiten befannt. Zunächst kommen 100 elettrische otomotiven( Bersonen- und Güterzuglokomotiven) und fünf­zehn Triebwagen zur Ausführung, von denen der kleinere Teil einem franzöfifchen Werk und der größere Teil dem Siemens Kon­zern in Berlin   in Arbeit gegeben ist. Die Lokomotiven haben eine Leistungsfähigkeit von mehr als 1500 PS und eine Höchstgeschwin digkeit für Personenzüge von 95 Kilometer und für Güterzüge von

75 Kilometer.

Außerdem sind bei dem Siemens- Konzern für die Elektrifi­zierung der Berliner Stadtbahn u. a. bisher über 1100 Triebwagenmotoren und ein Teil der elektrischen Ausrüstung für weitere 1113 Fahrzeuge erteilt worden. Außerdem hat Siemens die Montage für den halben Wagenpart übertragen bekommen. Mit der Beendigung der Montage wird im Frühjahr 1929 geredynet.

Dividenden im Scheuerkonzern. Wie gemeldet wird, hat der Aufsichtsrat der Wittener   Walzenmühle A.- G.- Duisburg beschlossen, der Generalversammlung die Berteilung einer Divi­dende von 8 Prozent vorzuschlagen. Die Wittener   Walzen­mühle gehört zur Deutschen Mühlenvereinigung 2- G., die die Müh­lengesellschaft des jo hart umstrittenen Sheuerfonzerns barstellt. Bisher wurde nur die Heftsche Kunstmühle als wirklich rentabel an­gesehen. Es zeigt sich aus der hohen Dividende der Wittener  Mühle, daß die Auffassung von der weitgehenden Ertraglosigkeit der Scheuermühlen zum mindesten sehr übertrieben ist.

Verflüssigung von Nordpolar- Kohle. Der Franko Briti fche Deltrust hat ein Abtommen über die Ausnutzung seiner Batente zur Gewinnung von Del aus Kohle in Norwegen   ab geschlossen. Die erste Anlage mit einer Tagesleistung von 500 Tonnen Kohle soll in Bergen  ( Südnormegen) schon im Frühjahr den Betrieb aufnehmen. Aus dieser Kohlenmenge sollen 25 Broz. Bengin und Del gewonnen werden. Weitere Anlagen sind für Nor­megen in Aussicht genommen. Mis Rohmaterial wird ausschließlich Rohle aus Spigbergen vermendet,