Ein Rennfahrar-Roman von Andre Reuze. öbersetzl von F. A. Angermayer
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Die große ,, Tour de France " Jährt die„Giranten der Landstraße", die berühmtesten Rennfahrer der romanischen Länder, durch die schönsten Teile Frankreichs . Der Sportschriftsteller Ravenelle und der Maler Maingur begleiten sie im Auto. Viele Teilnehmer sind schon zwückgcblieben, die Anstreneungen des großen Rennens waren zu groß für sie. Aoer auch die Spitzengruppe Lockert sich zusehends. Die einzelnen Stalle", die Vertretungen der eroßen Fahr- radtabriken, setzen ihre ganze Kraft ein, um den Sieg in den einzelnen Etappen und im Oesamtrennen davonzutragen. Aber mit Energie und sportlichem Kannen allein ist es nicht getan. Man muß den Gefahren entgegtntreten, die überall auf einen lauern. Es sind nicht nur hägel, dir. von der Konkurrenz auf den Weg gestreut werden; auch der Alkohol sotl die gegnerischen Champions mürbe machen, und schließlich wird auch noch die Liebe, oder was steh dahinter verbirgt, als HiaderungsmJ.ttel eingesetzt.
(15. Fortsetzung.) Sc Bazec hofft« nicht«nmal nnchr auf die oerftcdU Unter» stutzung seiner eigenen Stallgenosien. Cr mußte, daß ihn Dordist und Mirrales beneideten und vor allem ihr« eigene Position zu verbessern suchen würden. Auch sein Stellge riosis Crausse, der am Anfang sehr vom Pech verfolgt war, würde alles daransetzen, um auszuholen. Uebrigens gab ja Rissin selbst offen zu. daß jetzt nur noch Vorbist die chofjnung des ,.Rioo"-Ltelles war. Dieser starte Velgier war in blendender Form und hatte nur elf Minuten Rück. stand. Schließlich wußte auch keiner besier al» L« Bozec selbst, daß der Italiener Lanzone vom„Avanti'-Stall keineswegs von Blanc- Meenil gekauft war. wie es Risstn hinausposaunte, sondern ganz im Gegenteil von Rissin selbst, um Le Bozec bis in die Nähe von Brest zu ziehen. Lanzone würde fetzt nur noch für Vorbist oder Mirrales tahwn, das stand fest. Mühetes, die chande oben am Lenker, fuhr der ttein« Chevillard dahin. Auch Dampier rollt« neben Argentero ohne jede Anstrengung. Mit unglaublicher Leichtigkeit kurbelte Blane-Mesnil hinter ihnen, und sogar Gambardella, dessen ganze» Bein nur eine einzige Bandage war. flitzte mit den Norderleuten. Ei« durcheilten Chzteoulin, Kervenguy und Ouilmen. Der Tag brach an. Das Feld rollt« an zahlreichen Wehwogen vorbei, die Kälber und Schwein« geladen hatten. Alle Kutscher grüßten die Fahrer, und wenn sie die Strohhüte abnahmen, fiat» terten die Santtbänder im Wind. Weißbehoulbte Frauen lächelten und winkten: vor den Wirtshäusern stand«« junge Burschen und riefen: „Bravo , Le Vozeel... Fahr zu!...'* „Das mußte ausnützen, Mensch!4" rief nun Majotte Le Bozec zu.„Wer weiß, wie lang du Vi« gelbe Jacke noch anhost, dann is deine Popularität zum Teufel!4" Gelächter rauschte aus den Reihen der Fahrer. „Verfluchter Kerl, wo er bloß immer die Witze hernmnnt?44 sogt« einer. Rur Loboureur schwieg. Cr richtet« sich auf, schwang beide Arme kreisend durch die Lust und stützte dann die Fäuste gegen die chüften. „Ich kann dir nicht beistimmen, Majotte. Weil Le Bozec eine Dummheit gemacht hat, braucht ihn noch lange keiner lächerlich zu machen. Er ist Kasse. Dich jedenfalls hat er noch innner hinter sich gelassen." „Kunststück! Menschenskind, wenn der erst soviel Defekte hat wie ich... Uebrigen» geht dich das gar nischt anV „Man muß jedem Kollegen Gerechtigkeit angsdsihen lassen!4" „Ja, ja! Ich kenn« dein Leitwotw: Loyal sein ist alles!... Du annüsierst müh wirklich. Wenn ich Zeit hätte, ich ob» steigen und lachen.. Trotzdem wird's aber bald Tränen in der Marine geben, meüt Lieber. Wenn du genau wissen willst, was ich von Le Bozec halte, sage ich dir'»: Cr ist erledigt.44 Laboureur fand es unter seiner Würde zu antworten und fuhr zur Spitz», um mit L« Bozec zu sprechen. „Fühlst dich nickst ganz wohl, was?... Aushalten, Mensch, aushalten!... Und wenn du heute zehn Minuten verlierst, macht nichts. In Le Sables wirst du dich ausschlafen, und dann geht die Post ob, und du holst alles wieder auf, verstanden?... Laß dir bloß nicht den Kopf verdrehen und dich entmutigen." „Wenn du wüßtest, was ich schon alle» ausgehalten Hab«." seufzte der frühere Matrose, glücklich, einen Bertrauten gefunden zu haben. „Da» macht nichts! All« anderen kriegen auch ihre„Made", nur keine Angst, und vielleicht fühlst du dich gerade an dem Tage frisch wie junger Spinat. Allerdings, eines jag' ich dir laß dir die Ge» schichte zur Lehr« dienen, wenn du einmal ein Klassefahrer werden willst." „Od ich will!" seufzte Le Bozec. „Dann ist's gut. Ich habe dich seit dem Start beobachtet, du kannst radfahren, du bist wirklich Vollblut, verstehst du, wenn du aber wieder Dummheiten machst und dich bejäufft, ist's aus, dann bürstet dich der kleinste Krebs ab! Je mehr Klasse einer ist. desto mehr hast er aus!" ,.Na, dann muß ich aber ganz große Klasse sein!" Das Feld fuhr eben durch Quirn perl«> von einer tausendkopfigen Meng«, die!-rb in der Nue d« la Tour d'Auoergn« und auf der Jsolebrücke staute ungeduldig erwartet. Laute Bravo» erschollen, dl« Fohrer rosten weiter nach Kerdaniel. Ein Auto hatte jetzt Panne Da bemächtigte sich aller Fahrer. die ihre Geschwindigkeit verlangsamten, kindische Freud«. Sie ge- bürdeten sich wie Knaben In den großen Ferlen. Der Wogen gehörte nämlich Raoenelle und Mainguy. Di« beiden standen zigarettenrauchend am Weg und Kotten di« Hände in den Taschen Baust, der Chauffeur, verschwand bis zu den Schultern Himer der Mvtorhmebe. „...'s kommt»«der mal dran." lacht« Crousse.„Em Glück. daß nicht nur wir Fahrer Pech haben." „Mistkerze!" brummte Baust und breitet« sein Werkzeug aus einem Flanellappen vor sich aus. „Menschenskind. w>« kann man überhaupt Kerzen gebrauchen?" sagte Mosotte mitleidig.„Nimm doch in Zukunft elektrische» Licht." Tampicr sagte, mit der.Hand grüßend: „Seht mal zu. daß ihr wieder da seid, wenn wir den Aubisgue- berg rauf klettern!... Das ist sehenswert!" „Fährt eigentlich Pouilladoux noch?" rief Stavnell«.
.La wohl, feit gestern abend mit der Cisenbohn! Der erwartet uns lieber direkt m Paris " Schon waren sie vorbei, und ihr Lachen verebbte. Di« Begleit- wagen sausten hinterber und verschlangen mit ihrem Benzingeruch den frischen Duft der blühenden Felder. „Alle in bester Stimmung?" sogt« Momguy. „Bis auf La Bozec. der den Kopf hängen läßt,.haben Sie bemerkt, wie eifrig Rissin um ihn herum ist?... Mir scheint, der «tgentlich« Kampf dürste bald beginnen!" „Berfluchter Kerzendreck!" schimpfte Baust und zwickte die Kitpferdrähte durch. „Nur Zeit lassen, lieber Banst! Mr holen fte noch rechtzeitig ein!" In kleinen Gruppen kamen ab und zu Cinzelsahrer vorbei. „Wissen Sie, wo» wir eigentlich jetzt, wo wir Gelegenheit dazu haben, tun sollten?... Statt gleich wieder nach vorn« zu den Kanonen.zu sausen, sollten wir erst einmal eine Zeitlang die Einzel- fahrer verfolgen." „Gute f&ee!" erwiderte der Moler.„Auch mich interessieren diese armen Burschen." „Na gut, dann wollen wir erst«ranal konstatieren, wer als sogenannte„rote Laterne" am Schluß des Rennens liegt."
„Na, wer denn?" „Sekunde," jagte der Journalist und suchte in der ,Fiadwelt'. „Momentan ist de: Letzte in der Kesamtweriung Nummer 22fl, namens Artiir Elapisjon aus Vaaugency. Er liegt mit drei Stunden und siebemmdzwanztg Wnuten Hinter Le Bozec." „Und fährt dennoch weiter!... Fabelhaft!" „23ix werden ihn nachher einmal fragen. Seit einigen Jahren bekommt nämlich der Letzt« einer Etappe von mitfürenden Seelen «ine Prämie von.zwanzig Franken. Das soll den armen Teufel gleichsam trösten..." „llta. endlich!" rief Baust und oerstaute fem Werkzeug wieder im Wag««. „In Layanne seh' ich mal die ganze Karr« ordentlich nach, damit wir nicht in den Pyrenäen steckenbleiben..." In einem kleinen Landwirtshcuis warteten sie, bei frischem »rot. Käse, guter Putter und schümvendew Apfelwein aus den Letzten. Kinder, standen neugierig herum und sahen ihnen beim Essen zu. Der Lumpensammler", der ganz am Schluß des Rennen? fährt um im Not' alle gestürzte tader ermattete Fahrer aufzunehmen. war noch nicht oorüberoekomman, doch der lange und vielfarbige Rosenkranz der Cinzelsahrer schien abgehaspelt zu sein. Baust fuhr nun der Karawane rasch noch. Als sie die fliehende Silhouette eines Fahrers entdeckten, holten sie ihn ein und begleiteten ihn. Da Rcwenelle nicht jeden einzelnen tannte, las er erst die Rückennummer und warf dann«inen Blick in seine Zeitung. „2lh<y Nummer 243, Jules Lou- zigues, aus gomenoy-aujft Roses!... Na. Bouzigues, geht's noch?" .Ladellos, danke!... Ich glaube. daß ich diesmal beim Ende mit dabei bin!" „Wie oft bist du dam die„Tour" schon mitgefahren?" „Das ist meine siebente Rundfahrt! , Vor dem Krieg war ich unter den Lerufsjahrern und kam einmal als Dreiundzwanzigster ein. Roch vor drei Jahren war ich Sechste: unter den .Touristen". Leider wird man immer älter, und dann geht's eben schwer. „Was bist du denn im Zivil, Louzigues?" „Gtafenneifter, Ich dm kinderloser Junggeselle, ohne jeden Atahang Darum kann ich mir jeden Sommer vier Wochen Ferien leisten und die„Tour'4 mitfahren." Ms wallt« er sich entschuldi zen. fügte er noch hinzu: „Ich habe nun einmal den Radsahrfimmel!... Wenn Sie mich mit zwei Worten!u Ihrer Zeitung erwähnen könnten, würde ich mich sehr freuen!"(Fortsetzung folgt.)
Rätsel-Ecke des„Abend",
(miiruufauutmiumiQiflHuuluniQuiliulaumuliuiiQiiifliuusuiMUlnyluuQimaHiuuamuHimiluinnfoaliinauiOUljunoDiuRuiHMtfiHBuimiiiiaiiuuQaiaBainaDamnB
Lattenrätsel.
o
w
Man ordne ine Reihenfolge der 8 Latten so, daß die woge- rechten Buchstabenreihen einen launigen Vierzeiler von Fr. Rückert
lesen lassen.
Das Wunderding.
ed.
Bis«s zu dem ersten kam, Lies sich mancher krumm und lahm (Drum lernt« man beizeiten Das Reiten, ho, das Reiten.) .häng' em kleines i daran. Gut zum Biere schmeckt es dann: Noch ein kleines o jetzt flink, Und du hast ein Wimderding, Das grötzte Wunder auf der Erden, Bis— ander«, größere folgen werden.
1. 2. 3. 4 5. 6. 7. 8. S. 10 u.
1 2 2« 3 8 4 8 S 4 6 3 2 3 7 5 8 3 6 9 5 4 910 1 12. 10 2 l 13. 15 4 14 8 4 7 15. 4 2 3
Zahlenrätsel. 27895 10 184 Macht von Wirbelstürmen Deutscher Fluß Niederschlag Ein Afrikaner Männlicher Vorname 8 3 Ehemaliger Kavallerist 2lUM6id)IUUlfl Lebensgefährte Weltkörper Teil des Gesichtes Stadt bei Hamburg Glücksspiel Verwandte 6 Europäisches Königreich Himmelsrichtung (Auflösung der Rätsel nächsten Mittwoch.)
4 5 6 3 8 4 8 3 2 4 7 2 4 8 4 l 8 8 7 8 2 4 5 1 2 l 8 10 5 4 6 8 4
Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Rösselsprung: Was haben sie denn eigentlich getan zun« Wohle der Menschheit, die Männer des Krieges? Nichts. Was
haben sie erfunden? Kanonen und Gewehr«. Das ist alles. Des Erfinder de« Schiebkarrens, hat er nicht mehr für die Menschhe� — � S„'•— J �„4-„ i•«4 x v. L t• i„ br* s.——„ J%*>4� V � p
getan durch diese einfache und vrattische 3b*c, ein Rad mit»M. Äalken zu 0�-�cri. als der Ersmder der modernen Befestigungen
Rösselsprung.
Maupasson! Gleichungsrätsel: Kattun— Tunnel+ Nelson— Stütz + Zeder— Sonne-ft Nebel— Ader+ Ana— Nabel— 0.
Silbenrätsel: 1. Agamemnon ; 2. Laban: 3. Campten' schirm: 4. Elbe : 5. Rienzi , 6. Aeffin: 7. Davos ; 8. Eremit: 9. R»' gufa: 10. Sommer, 11. Tabak: 12. Ellipse: 13. Herder: 14 Erda 15 Natter: 16 Siam: 17. Taube: 18. Zr-.s: 19. Lützow : 20. Lorclei! 21. W:esek. 22. Enkel. — Alle Räder stehe» still, wenn mein stärket Arm es will.
Ausjchniiträtsel: Verderbnis, Lorelei, Handlaterne Eßtisch, veriicheruna, Jochen, Bittschrift, Schulter, Venedig , Schient Periskop Luik;ufuhr, Asche. Eiffelturm, Schabernack/ zechfrob Ranke. Reims . Lachest».— Der Lord läßt sich entschuldigen,«' ist zu Schift nach Frankreich . Figuienrätsel: 1— 2 Handel: 1-t- 4 Hantel; 1+ 5 staf na: 3+ 3 Mandel: 3* 1 Mantel; 3+ 6 Mangel: 3+ 5 Mann« 5+ 2 Nadel. 5+6 Nagel.
D! e fehlende Mlttelsilbe: tri; Vitrine: Natrium: Attribut; Nutria ; Vitriol . Latrine: Patriarch; Bolkstribu»
tat: Petrikaii' Matrikel