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iegt bei den betheiligten Arbeitern selbst. Nur wenn die große Frau Riedel am Mittwoch Vormittag um 9 Uhr sich zum Rassenarzt felben Körper angehört haben, wenn man ferner berücksichtigt, daß Masse der noch fernstehenden sich den vorhandenen Berufs- Dr. Bamberger  , Schlesischestr. 7, begab, die beiden ältesten Kinder der Schädel nicht der eines Menschen, der Oberschenkelknochen organisationen anschließt, welche auf dem Boden des Klaffen- aber in der Schule waren, entfernte Riedel die Kinder Alfred aber menschlicher Art ist, wenn man endlich in betracht zieht, daß ein tampfes stehen, läßt sich baldige und gründliche Abhilfe auch in und Anna aus der Wohnung und verschloß sein Zimmer. Dann zufälliges Busammentreffen eines unbekannten Affenschädels und dieser Beziehung erwarten. hat er wie sich später ergab, den in der Wiege schlafenden kleinen menschlicher Reste in der Lagerung der Funde ausgeschlossen erscheint, Haussuchung. Bei dem aus der anarchistisch- unabhängigen Albert herausgenommen und am Kopfende seiner eigenen Bett- fo ergiebt sich der Schluß, daß hier die Reste eines Geschöpfes Bewegung bekannten Schneider Wiesemann ist der Bolts- tg." ſtelle mit einer Schnur erhängt. Gleich darauf hat er sich vorliegen, welches ein Mittelding zwischen Mensch und Affe zufolge in letzter Zeit mehrfach gehaussucht worden. Auch auf und das andere Ende die leinene Schürze seiner Frau den Hals gelegt gewesen ist. In der Diskussion steйte fich Prof. Nehring im Der Arbeitsstätte des Betreffenden wurden Nachforschungen ge- Als die Frau nach kaum einer halben Stunde heimkehrte und( Basel  ) erkennt gleichfalls die Bedeutung der Dubois'schen Dars oben am Kleiderschrank befestigt. wesentlichen auf den Standpunkt des Dr. Dubois. Prof. Colman halten. Sein erwachsener Sohn, der in einer elektro- technischen feinen Ginlaß finden konnte, ließ sie die Thür von einem stellung an, glaubt aber auf grund der Schaffhausener Fabrik beschäftigt ist, wurde verhaftet. Schloffer öffnen, betrat mit einer Nachbarin Frau Böttcher die Skeletfunde an einen mehr pygmäenhaften Urmenschen und Eine antisemitische Preßfehde. Ueber die trostlosen zu Wohnung und fand Mann und Kind als Leichen vor. Das ist der Ansicht, daß eher ein fleinerer Affe als Uebergangs stände in der Druckerei des antisemitischen Volksrecht" hatte ein Kind hat Riedel wahrscheinlich deshalb mit in den stadium in betracht zu ziehen sei. Professor Virchow macht hiesiges Blatt einen Bericht gebracht. Der Leiter des Boltsrecht", Tod genommen, um der Frau eine Sorge abzunehmen. nach wie vor Bedenken gegenüber den Dubois'schen Theorien, Gastwirth Bodeck, erfuhr, daß sein früherer Redakteur Joseph Die beiden anderen hatte er hinausgewiesen, weil sie die er im übrigen als diskutabel und interessant anerkennt, Cerny die Indiskretionen in die Welt gefeyt hatte. Wuth- ihn in der Ausführung seines Vorhabens hätten stören geltend. Er führte den Nachweis, daß der Dubois'sche Schädel entbrannt begab sich Bodeck, der Berliner Zeitung  " zufolge, am fönnen. Die Polizei ließ die beiden Leichen gegen Mittag nach auf das allergenaueste mit einem vergrößerten Gibbonschädel Dienstag früh nach der Wohnung des Missethäters in der Char  - dem Schauhause bringen. Die Lage der hinterbliebenen Familie übereinstimmt; es liege tein Anlaß vor, den Schädel nicht für Tottenstraße und hatte das große Glück, Herrn C. anzutreffen. ist um so beklagenswerther, als ihr jegliche Mittel fehlen und ein einen wirklichen Affenschädel zu halten. Ueber den Oberschenkels Als Cerny leugnete, den Artikel geschrieben zu haben, bemerkte weiterer Zuwachs in Aussicht steht. knochen hat sich Virchow schon früher dahin ausgesprochen, daß ihm Bodeck: Wenn Sie ties ableugnen, dann sind Sie in dieser zwar menschlichen Ursprungs zu sein scheine, wohl aber meinen Augen ein elender 2..p!" Cerny erklärte nunmehr, auch einem Affen angehört haben tönne. das sei eine gemeine Beschuldigung, er solle später mit seinem Rartellträger verhandeln. Herr Boded hatte aber danach kein Verlangen, zog eine Reitpeitsche hervor und bearbeitete damit Gerny so lange, bis dieser unter einem Tische die nöthige Deckung gefunden hatte. Nachdem sich der wüthende Mann des deutschen Volksrechts entfernt hatte, begab sich der übel zu deutschen Volksrechts entfernt hatte, begab sich der übel zu­gerichtete Redakteur zur Polizeiwache, um gegen seinen Verfolger Anzeige zu erstatten. Somit wird diese Sache wohl noch ein gerichtliches Nachspiel haben.

Welch' eine wuchtige Anklage bildet der furchtbare Vorfall gegen die heutigen Zustände.

Gerichts- Beifung.

1/45 Uhr im Hause Große Frankfurterstr. 51 statt, die im Augen­Eine furchtbare Gasexplosion fand gestern Nachmittag Feuersäule, die bei der Explosion aus dem Schaufenster schlug, blick einen Laden in Brand gesezt. Eine mehrere Meter hohe und die heftige Detonation, die mehrere Straßen weit gehört sollte sich der Kaufmann Reinhold Schwarz schuldig gemacht, Der Portohinterziehung durch einen Soldatenbrief wurde, veranlaßte das bei dem Geschäft vorübergehende Publikum, haben. Er hatte einem Soldaten ein Werk liber den deutsch die Feuerwehr zu alarmiren. Die Feuerwehr wurde nach einer französischen   Krieg geliefert und als er keine Bezahlung erhielt, halben Stunde Herr des Brandes. Wie heftig die Explosion ge- eine Zahlungsaufforderung an den Käufer geschickt. Diese sandte wesen ist, ist daraus zu ersehen, daß die Gasröhren wie Streich- Schwarz unter der Bezeichnung Soldatenbrief, eigene Ange Für Ordnung, Religion und Sitte! Ein Pistolenduell hölzer zerbrochen und auf den Bürgersteig geworfen wurden. Legenheit des Empfängers" unfrantirt ab. Der Soldat ver soll der Nordd. Aug. 3tg." zufolge gestern Morgen im Grune Gin im Hause wohnender Arzt leistete den Verunglückten die weigerte die Annahme des Briefes und zur Ermittelung des Ab­wald zwischen einem Baron v. G. und einem Referendar 2., erste ärztliche Hilfe. fenders wurde nun die Eröffnung des Schreibens von der Post welcher sich besuchsweise bei seinen hier wohnenden Eltern auf­hält, stattgefunden haben. Baron v. G. foll leicht verlegt worden mittag in der Königstraße der Hausdiener Hartung eines hiesigen mandat Ein Opfer des Weihnachtstrubels wurde geflern Nach vorgenommen. Die Folge war, daß Schwarz ein Straf über 56 M. wegen Portohinterziehung erhielt, fein, während der Referendar 2. mit einer Kugel in der Brust Spielivaaren- Geschäfts, welcher Waaren au Privatkunden abzu- weil Sendungen für Soldaten, die ein rein ge= tödtlich verwundet zu Boden gesunken sein soll. Nur weiter so! tragen hatte. H. versuchte vor dem Rathhause den Fahrdamm werbliche 3 Interesse oder ein ausschließliche 3 Inter­Nahrungsmittel Kontrolle. Im November wurden in der Königstraße zu überschreiten, glitt aus und fiel so unglücklich esse des Absenders enthalten, nach der Kabinetsordre vom Berlin   394 Proben von Nahrungs- und Genußmitteln amtlich vor einem Geschäftswagen zu Boden, daß die Räder desselben 28. Januar 1868 von der Portofreiheit ausgeschlossen sind und untersucht, von denen 45 beanstandet wurden. Bemerkenswerth über Brust und Unterschenkel des Unglücklichen hinweggingen ift, daß Butter wieder mehr verfälscht wird, was wohl mit der S. erlitt so schwere Verlegungen, daß er nach der Charitee ge­Steigerung der Butterpreise zusammenhängt. Eine Probe sterili bracht werden mußte. Den Stutscher trifft an dem Vorfall keine firter Milch erwies sich als aus gewäfferter Milch hergestellt. Schuld. Unter den Kaffeefurrogaten war eine Probe angeblicher Malz­gerfte lediglich gebrannter Roggen, mit Abfällen verschiedener Art, Sedanstraße der Tischler D. Erhebliche geschäftliche Verluste Erhängt hat sich gestern Nachmittag in Weißensee in der Wickensamen, Hafer, Gerste verunreinigt. haben den Handwerker, der Frau und vier Kinder hinterläßt, in den Tod getrieben.

Von der Universität. Ein Antrag des sozialwissenschaft. lichen Studentenvereins ging bekanntlich dahin, daß Hospitantinnen Einsam gestorben ist vor einigen Tagen der 78 jährige der Universität ganz analog auch als Abonnenten der Lesehalle Almosenempfänger Wilhelm Braun in seiner Wohnung am ( nicht als wahlfähige Mitglieder) zugelaffen werden möchten. Salle  'schen Ufer 11. Der Greis bewohnte allein eine Stube im Im Direktorium der Lesehalle wurde der Antrag mit 3 gegen Keller. Mitbewohnern des Hauses, namentlich dem Pförtner, fiel 1 Stimme angenommen. Jetzt wird die Sache an den Rektor es auf, daß der Alte sich in der letzten Zeit Tage lang nicht Geh. Rath Wagner gehen mit dem Ersuchen um Einberufung mehr hatte sehen lassen. Als der Pförtner auf wiederholtes einer gemeinschaftlichen Sizung des aus Professoren bestehenden Klopfen an die Thür keine Antwort erhielt, ließ er die Polizei Kuratoriums und des Direktoriums der Lesehalle. benachrichtigen, die die Wohnung gewaltsam öffnete. Man fand den Greis im Bette liegend als Leiche auf!

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hier ein derartiger Fall vorliegen follte. Schwarz beantragte richterliche Entscheidung und erwirkte auch beim Schöffengericht feine Freisprechung. Hiergegen legte jedoch die Staatsanwalt schaft Berufung ein. In der Verhandlung der Berufungs  Absendung des Briefes bei dem Poſtbirektor Engelbrecht Straffammer gab der Angeklagte an, daß er sich vor der erkundigt habe, ob ein derartiges Schreiben als" Soldaten­brief" befördert werden könne, und daß er darauf eine bejahende Antwort erhalten habe. Der Postdirektor bestätigte zwar, daß er mit dem Angeklagten über ähnliche Sachen ge iprochen habe, er wisse aber nicht mehr genau den Inhalt des Briefes. Der Gerichtshof verwarf die Berufung der Staats­anwaltschaft, indem er sein Urtheil dahin fällte, an dem Mahn briefe   habe sicherlich auch der Soldat ein reges Interesse gehabt. Derselbe wurde in dem Schreiben aufgefordert, seine Schuld zu begleichen, um sich vor Weiterungen zu schüßen. Diese würden bei dem Soldaten aber in einer Disziplinarstrafe be­standen habe. Es läge daher kein ausschließliches Interesse des Absenders vor und dieser müsse daher freigesprochen werden. Wegen Beleidigung zweier Bahnbeamten hatte sich Frau Dr. Sogliani vor der 138. Abtheilung des Schöffen­gerichts zu verantworten. Die Dame wollte eines Tages die Stadtbahn vom Bahnhofe Bellevue aus benußen, sie trat an den Billetschaffner Miegel heran und reichte ihm zwei Billets gelöst hatte, zum Durchlochen

Eine merkwürdige Bedingung stellt die Direktion der Großen Berliner   Pferdebahn- Gesellschaft denjenigen Betenten, welche um Errichtung bestimmter Verkehrslinien eintommen. geführt, das Dienstag Abend in der siebenten Stunde durch den Auf vorsätzliche Brandstiftung wird ein Feuer zurück. Siefige Vereine hatten an die Direktion der Gesellschaft ein Ge- rothen Schein am Himmel die Bewohner von Berlin   N. in Be such gerichtet wegen Schaffung einer Pferdebahnverbindung von wegung brachte. Auf freiem Felde, östlich von der Schönhauser dem äußeren Nordosten nach dem Osten und erhielten von der Allee, brannten um diese Zeit drei große Strohschober, in denen Pferdebahn- Direktion eine zusagende Antwort, doch wurde die oft Obdachlose zu nächtigen pflegten. Die aus Berlin  , Pankow  Erfüllung dieses Wunsches nur für den Fall versprochen, wenn und Weißensee   herbeigeeilten Wehren beschränkten sich auf 2. Klasse, die sie eben der Gesellschaft der in vier Jahren ablaufende Vertrag mit dem eine Beobachtung des Feuers, da an eine Löschung nicht mehr zu hin. Da zu gleicher Zeit ein Herr den Durchgang Magistrat um 40 Jahre verlängert werde. Seitens der Ver- denken war. zum Bahnsteig begehrte, so glaubte der Beamte, daß eine wurde es natürlich mit Entschiedenheit abgelehnt, die Ge­der Dame gehöre und daß das zweite schäfte der Pferdebahn- Gesellschaft zu unterstützen, man wird sich Polizeibericht. In der Nacht zum 17. d. M. fiel ein in diefer zu Billet für diesen gelten solle. Raum hatte er aber beide vielmehr gedulden, bis der Magiftrat die Pferdebahnen über- der Chauſſeeſtraße wohnender Buchdrucker die Treppe hinunter Fahrkarten durchlocht, als die Frau anfing, ihm Vorwürfe dese nommen und alsdann mit den berechtigten Wünschen nach und starb auf der Stelle infolge eines Schädelbruches. Am Verkehrsaufbefferungen wieder hervortreten. wegen zu machen. Das zweite Billet habe für sie zur Rückfahrt gelten sollen, sie habe daffelbe irrthümlich hingereicht; der Be boch nur. Der Schaffner wies die Angeklagte höflich an, sich amte hätte doch erst fragen sollen, was das zweite Billet zu be. deuten habe, ehe er es durchlochte, denn ein Billet brauche sie an den Stationsvorsteher zu wenden, der den Schaden wieder Schaffner, dem sie die ganze Schuld an dem Irrthum zuschob, gut machen würde. Die erregte Dame aber verlangte, daß der die Sache mit dem Stationsvorsteher regeln sollte, und als dieser nun meinte, daß er seinen Platz nicht verlassen dürfe, begann die Dame ihn mit einer ganzen Reihe von Schimpf­worten zu belegen, die sämmtlich dem Thierreiche entstammten und von denen Affe, Esel, Rindvieh" die hauptsächlichsten waren. Bei der Feststellung der Personalien der Frau Dr. Sogliani durch den Stationsdiätar Kratau mußte sich auch dieser ge= fallen lassen, mit den gleichen Thiernamen benannt zu werden. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Angeklagte 100 M., der Gerichtshof erkannte auf 70 M. Geldstrafe.

mehr gehen, geben dem Publikum, das von der Betriebs Die Uhren der Uraniasäulen, welche seit gestern nicht einstellung vielfach noch nichts erfahren hat, zu mancherlei Frr thümern Anlaß. Man sollte die Uhren, die hoffentlich bald wieder in Gang gesetzt werden, für die Zeit ihres Stillstandes

überkleben.

17. d. M. morgens gerieth in der Großen Frankfurterstraße ein Knabe unter die Räder eines Schlächterwagens und erlitt so Müllkutscher fand auf seinem Wagen die Leiche eines neugeborenen schwere innere Verlegungen, daß er bald darauf starb.- Gin Kindes, die vermuthlich in den Müllkasten eines Hauses in der Potsdamerstraße geworfen worden war. Im Landwehrkanal, am Thiergarten- Ufer, wurde mittags die Leiche einer Frau an­geschwemmt. Witterungsübersicht vom 18. Dezember 1895.

Stationen.

Eine große Ueberschwemmung hat am Mittwoch früh der Bruch eines Hauptrohres der Wasserleitung im Südosten der Stadt hervorgerufen. Ueber die neue Wasserthorbrücke, die die Gitschiner, Brißer und Staligerstraße mit einander verbindet, führen vier Wasserrohre im Durchmesser von 20 Zentimeter, die nach der Mitte des Wasserthorplages zu zusammenlaufen und hier in ein 70 Zentimeter im Durchmesser haltendes Hauptrohr einmünden. Dieses Hauptrohr, das im Zuge der Brizerstraße liegt, ist gestern Morgen um 41/2 Uhr geplant. Das Wasser stieg in einem mächtigen Strahl 5 Meter hoch empor und ergoß sich in die Swinemünde  angrenzenden Straßen. Im Augenblick waren die Brizerstraße Hamburg  bis zur Admiralstraße, die Staligerstraße von Nr. 1 bis 4 und Berlin  das Elisabeth- Ufer bis zum Urbanhafen am Rottbuser Ufer über- Wiesbaden schwemmt. Die ersten, die das Unglück wahrnahmen, waren die München  Gesellen des Bäckermeisters Richter aus der Stalizerstraße 1, Wien  die noch arbeiteten. Sie alarmirten die ganze Nachbarschaft Haparanda.  durch Hilferufe. Die Kellerbewohner der überschwemmten Petersburg Straßen flüchteten, nur nothdürftig bekleidet, aus ihren Cort Behausungen und waren froh, daß sie mit dem Leben Aberdeen. davonkamen. An die Rettung irgend welcher Sachen war nicht Paris  . zu denken. Am meisten gelitten hat das Haus Staligerstr. 1, das um 7 Uhr durch die Polizei gesperrt wurde. Es wird fort während beobachtet, da man Senkungen des Mauerwerks be­fürchtet. Es sind große Mengen von Waaren verdorben, die in Kellern lagerten. Die Feuerwehr sucht mit zwei Dampffpriten die Gefahr zu bannen.

B

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Q

762

761

761

758

757

760

764

SM

771

SSW

754

761

.

753

DND OND DGD

Windstärke

(-) 20322220322

Wetter

halb bedeckt Nebel

Temperatur

nach Gelfius

( 50.4° R.)

T

-2

1

bedeckt

bedeckt

1

bedeckt Nebel

-8

-0

bedeckt bedeckt halb bedeckt

-15

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bedeckt wolfenlos

5

0

Wetter- Prognose für Donnerstag, 19. Dezember 1895. Etwas tälteres, zeitweise aufklärendes, vorwiegend nebliges Wetter mit schwachen öftlichen Winden; keine oder unerhebliche Berliner   Wetterbureau. Niederschläge.

Vierhundert Unteroffiziere und Mannschaften der Garde sind von der Post für den Weihnachtsverkehr eingestellt worden. Die Leute erhalten 3 M. für jeden Arbeitstag. Arbeitslose link Zivilisten scheint es zur Weihnachtszeit nicht zur genüge zu geben, oder welche Gründe liegen sonst vor, trotz des Elends

Soldaten einzustellen?

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Ein bedauerliches Unglück wurde am Vormittage des 16. September d. J. durch ein Schlächterfuhrwert ver­anlaßt, welches durch den Schlächtergesellen Otto Klint geführt wurde. Unter der Anklage der fahrlässigen Tödtung stand dieser vor der vierten Straffammer des Landgerichts I  . Der Angeklagte war bei dem Schlächtermeister Friz Hergt in Lichtenberg   als Geselle beschäftigt, hatte aber auch als Kutscher zu fungiren. An dem erwähnten Morgen fam er mit dem mit Fleisch beladenen Fuhrwert seines Meisters die Grimmstraße entlang gefahren, als ein alter Herr, der 69jährige Kanzlei­rath a. D. Boneß, der von einem Besuch seiner Ver­wandten kam, den Fahrdamm überschritt. Der alte Herr ging infolge eines früher erlittenen Beinbruchs so langsam, daß er mindestens 2 Minuten zur Ueberschreitung des Dammes ge­brauchte; die Straße war von anderen Fuhrwerken vollständig leer, sodaß der Angeklagte den alten Mann schon lange vorher bemerken mußte und Gelegenheit genug hatte, demselben aus zuweichen. Trotzdem erfolgte ein Zusammenstoß, der Kanzleirath wurde durch das Pferd zu Boden geriffen and fiel mit dem Gesicht Nasenwurzel zu erblicken war, trat doch schon nach 2 Stunden auf den Asphalt. Wiewohl nur eine geringe Verwundung an der der Tod des Verlegten ein. Die Obduktion ließ keinen Zweifel, daß der Unfall die Schuld an dem Tode trug; durch die Er­schütterung war ein Blutgefäß gesprungen und hatte seinen Inhalt in das Gehirn ergossen, wodurch eine Art Schlagfluß erzeugt wurde. Der Staatsanwalt beantragte gegen den An­geklagten, auf dessen Unvorsichtigkeit das Unglück lediglich zurück. zuführen war, nur sechs Wochen Gefängniß, der Gerichtshof hielt diese Strafe jedoch für zu gering und erkannte auf sechs Monate Gefängniß. siger Tageblatt" aus Freiberg   meldet, wurde der Blockwärter Furchtbare Strafe für ein Versehen. Wie das Leips 28olf, welcher durch falsche Weichenstellung das Deberaner Eisen­bahnunglück herbeigeführt hatte, von der 2. Strafkammer des Landgerichts Freiberg   zu 5 Jahren und 1 Monat Gefängniß

Run und Wissenschaft. Mit dem sogenannten Affenmenschen, dem missing schäftigte sich am Sonnabend die Berliner Anthropologische Ge­fehlenden Bindeglied zwischen Mensch und Affe be­sellschaft auf grund der Funde des holländischen Arztes Dubois in Java. Dubois legte seine vielumstrittenen Fundstücke, die aus Ein Mord und Selbstmord, der am Mittwoch begangen einer versteinerten, tiefbraunen, ziemlich flachen Schädeldecke, wurde, zieht wieder einmal die Hülle von dem grauenhaften einem Oberschenkelknochen, der anscheinend pathologische Gebilde Elend, in welchem tausende und abertausende Proletarier in der zeigt, und zwei Backzähnen bestehen und die man bisher nur aus flitterglänzenden Reichshauptstadt ein Leben führen müssen, das Abbildungen fannte, felber vor und suchte in fesselndem Vortrage als ein Hohn auf alles, was Kultur genannt wird, bezeichnet nachzuweisen, daß es sich hier wirklich um das missing link", das werden muß. gesuchte Zwitterwesen zwischen Mensch und Affe, das bisher noch Der 43 Jahre alte Arbeiter Valentin Niedel hat seinen fehlende Glied in der Entwickelung des Affen zum Menschen jüngsten Sohn und dann sich selbst gestern Morgen handle. Die einzelnen Stücke sind 15 Meter von einander ent­Riedel bewohnte mit seiner fernt aufgefunden worden, durch Anschwemmungen an ihren neun Uhr umgebracht. drei Jahre jüngeren Ehefrau und fünf Kindern, Jda, Platz gekommen; er ist überzeugt, daß sie einem Körper an­Martha, Alfred, Anna und Albert im Alter von gehören. Seine Argumentation ist im wesentlichen folgende: Bei 11, 8, 5 und 4 Jahren und 14 Monaten im vierten Stock fämmtlichen Steletstücken könnte man im Zweifel sein, ob sie des Quergebäudes Cuvryftr. 46 eine Stube und Küche. Riedel von einem Menschen oder von einem großen, menschenähnlichen verurtheilt. hat während der 11 Jahre seiner Ehe oft getränkelt aber troß- Affen stammen. Der Schädel ist als der einer großen, bisher dem seine Familie ernährt. In den letzten anderthalb Wochen unbekannten Affenart sowohl von ihm selbst wie von Autori- Eine gemeinsame Neberraschung wurde sämmtlichen in mußte er infolge eines Luftröhrenkatarrhs zu Bette liegen und täten, wie Virchow, erkannt worden. Aus der Lage des Groß- Kiel erscheinenden Tageszeitungen durch eine polizeiliche Vor­auch sein jüngster Sohn Albert hatte an einer Lungenentzündung hirns schließt nun Dubois, daß der vorliegende Schädel der eines ladung zur Vernehmung zu theil, um sich über ein gleichlautendes, Daniedergelegen, war aber auf dem Wege der Wiedergenesung. aufrecht gehenden Lebewesens gewesen sei. Die Zähne zeigen vor einigen Wochen aufgenommenes Juferat zu verantworten. Die Familie war während des Krankenlagers des Mannes auf ein eine Form, welche sich an die menschlichen Backzähne anlehnt. In demselben war nämlich die Vollendung des Umbaues eines Krankengeldes von 8,10 Mart wöchentlich angewiesen. Dieses Den Oberschenkelknochen könnte man zunächst für den eines Geschäftshauses mit den Worten Es ist vollbracht" an gerade zum Berhungern reichende Einkommen in Verbindung Menschen halten. Ein Affe, der einen Schädel von der Kapazität gekündigt, was bei einigen Gläubigen derart Mergerniß erregt mit der Krankheit haben in dem Manne den Entschluß reifen des vorgefundenen hätte, müßte denn auch einen viermal größeren hat, daß der Geschäftsinhaber auch vor den Kadi zitirt wurde. lassen, sich das Leben zu nehmen. Er hat öfter seiner Frau gegen Oberschenkel haben. Wenn man nun von der von feiner Seite Man darf neugierig sein, was die Gesetzesauslegung hier zu über geäußert, daß die Aerzte ihm ja doch nicht helfen könnten. Als bestrittenen Annahme ausgeht, daß beide Reste ursprünglich dem- Werke bringt.

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