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Zorgenausgave

Nr. 489

A 248

45.Jahrgang

Bhentlich 8531., monatlich 3,60 TL im noraus zahlbar, Boftbezug 4,32 R. einschl. Bestellgeld, Auslandsabonne ment 6,- m. pro Monat.

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Der Bormärts erscheint wochentag lich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abenbausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel Der Abend". Illustrierte Beilagen Boll und Zeit" und Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Wiffen"," Frauen. ftimme". Technit". Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts

Dienstag

o da 16. Oftober 1928

Vorwärts

Berliner Bolksblatt

Groß- Berlin 10 Pf.

Auswärts 15 Pf.

Die etnipattige Ronpareillezetle 80 Pfennig. Reflamezeile 5.- Reichs mart. Aleine Anzeigen das tettge brudte Bort 25 Pfennig( zulässig zme Fettgebrudte Borte), jebes weitere Bort 12 Bfennig. Steñengefuche das erste Wort 15 Bfennig, jedes meitere Bort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte. Arbeitsmartt Beile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen. annahme im Hauptgeschäft Linden. Braße 3, wochentagl, von 8 bis 17 Uhr.

Bentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutſchlands

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B.)

Redaktion und Verlag: Berlin SW 68, Lindenstraße 3 Bernsprecher: Donhoff 292-297 Telegramm- Adr.: Sozialdemokrat Berlin

Vorwärts Verlag G. m. b. H.

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Banffonto: Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten Wallstr. 65. Diskonto- Gesellschaft, Depofitenkaffe Lindenstr. 3

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23 Uhr 30 in Lakehurst gelandet

Die große Fahrt des Zeppelin gelungen.-Begeisterter Empfang.

Lakehurst, 15. Oftober.

Das Luftschiff ist 5.10 Uhr amerit. Zeit fiber Lakehurst erschienen. Es staud 5.27 Uhr 50 Meter über der Halle und kam 5.30 Uhr auf dem Landungsplatz nieder.

Der Flug des Graf Zeppelin " ist unter sehr schwierigen terungsverhältnissen gelungen. Er stellt eine tech nische Leistung ersten Ranges dar. Die technischen Verbesserungen, die auf dieser Fahrt einer schweren Be lafrungsprobe unterzogen worden sind, haben sich glänzend bewährt. Das neue Luftschiff hat einen außerordentlich großen Alionsradius. Da bei der Landung noch für über 60 Stunden Betriebsstoff vorhanden war, beträgt der Aktionsradius un­gefähr 15 000 Kilometer.

In Tagen von Europa über Afrifa nach Nord­amerita es ist cins der wirklichen Märchen der Gegenwart.

Lafehurst in Erwartung.

di tim si Cafehurst, 15. Dffober. Das Luftifiif mird hier um 5.30 Uhr amerikanischer Zeil ( 22.30 Uhr ME3.) erwartet. In Catehurst herrscht Riefenandrang. Velomobile blodieren erneut meilenweit die Landstraße. Die Be­

fuchermenge, die glüdlich den Flugplah erreicht hat, wird jeht lang­fam zurückgedrängt. Es werden schärffte Maßnahmen gegen das Rauchen bekanntgegeben. Die Hallentore find furz nach 3 Uhr ge­öffnet worden. Der Himmel, der heute früh vollkommen flar war, jetzt mit Wolken bedeckt, doch herrscht nur leichter Wind.

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Auf dem Flugplatz haben die Matrofen sich in Bereitschaft für die Landungsarbeiten aufgestellt. Man erwartet gegenwärtig, um 4% Uhr, jeden Augenblid die Ankunft des Luftschiffes. Einige Offiziere wollen mit scharfen Ferngläsern den Graf Zeppelin" in einer Entfernung von etwa 25 kilometern in Richtung New York sehen. Man hofft, daß das Luftschiff noch bei Tageslicht ankommen wird; doch wird es möglicherweise zunächst am Landungsmaft feft­gemacht werden müssen und später erst in die Halle eingebracht werden können.

Weber New York .

Um 21.50 Uhr.

New Yorf. 15. Oftober. Das Luftschiff Graf Zeppelin " traf 3.50 hr amerikanischer Zeit( 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit) über New York ein.

Rundfunk aus New York .

Um 9,50 Uhr schaltet der Berliner Rundfunt auf den nem Porter Sender um. Zunächst flingen noch Schlagermelodien

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über den Ozean. Um 10,10 Uhr bricht die Musit ab und schon mel­det der Ansager Graf 3eppelin über New York ".- Der amerikanische Sprecher schildert genau den Verlauf der Zeppelin­Fahrt über dem New- Yorker Hafen, über Manhattan und die Innen­stadt. Bei herrlichstem Better fährt Graf Zeppelin " seine Schleifen. Die Straßen in New York sind schwarz voll Menschen, die das Luftschiff stürmisch begrüßen. Mit. 60 Meilen Stunden­geschwindigkeit fährt Graf Zeppelin " über die begeisterten Ameri­faner dahin. 10,15 Uhr verkündet der Ansager, daß das Luftschiff nach Lakehurst weiterfährt. Um 11,15 Uhr wird Graf Zeppelin " über Lakehurst erscheinen.

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Noch Betriebsstoff für 65 Stunden.

Washington, 15. Oftober.

Die hiesige Marineftation fing einen unvollständigen Funffpruch auf, welcher bejagt, der Graf 3eppelin" merde New York über­fliegen und von dort nach Lakehurst fliegen, wo die Landung er­folgen werde. Dann werde die Gesamtflugstrecke sich auf etma 6000 Meilen belaufen. Das Luftschiff habe noch Be­triebstoff, der für weitere 65 Flugstunden aus reichen würde.

Glückwünsche.

Der Reichspräsident und der Reichskanzler haben Glüdwunsch telegramme an die Besagung des Graf Zeppelin " nach Lakehurst gesandt.

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Wahlfieg in Bad Orb.

Steigerung der sozialdemokratischen Gt mmen. liai Kommun ften 50 Proz. Berlust.

Frankfurt a. M., 15. Oftober.( Eigenbericht.) Die am vergangenen Sonntag in Bad Orb vorgenommenen Stadtverordnetenwahlen hatten folgendes Ergebnis: Sozialdemokraten 1185 Stimmen 9 Mandate( 4), Hand­wert und Gewerbe 396 Stimmen: 3 Mandate, PD. 127 Sfimmen fein Mandat( 1), 3enirum 295 Stimmen 2 Mandate, Bauern 248 Sfimmen= 1 Mandat und eine Hausbesitzerlifte mit 129 Stimmen 1 Mandat.

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Die Sozialdemokratische Partei hat ihre Stimmen. zahl vom Mai 1924 um 481 Stimmen gesteigert, während die Kommunisten mehr als 50 Proz. der Stimmen seit Mai 1924 verioren haben.

Die Führerkrise der Deutschnationalen . Eine Tagung der bayerischen Parteileitung. Biel : Ang schaltung Weffarps.

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München , 15. Oftober.( Eigenbericht.)

Der Parteivorstand der Deutschnationalen verlangt bis zum 30. Ottober Don den einzelnen Landesverbänden eine flare Stellungnahme zur Frage einer neuen Partei. führung, die durch den Fall Lambach und die Diftaturgelüfte Hugenbergs atut geworden ist.

Der Landesausschuß der bayerischen Deutschnationalen, der am Sonnabend in Nürnberg versammelt war, vertrat den Standpunkt, daß zur Berwirklichung des jogenannten Führergedankens Hugen berg als Parteivorstbender berufen werde solle, in deffen Hand damit die uneingeschränkte Führung der Deutschnatio­nalen Volkspartei" gelegt würde. Um aber die schwere Krise nicht noch mehr zu komplizieren, stellte sich der Landesausschus nach äußerst lebhafter Aussprache schließlich doch auf den Boden der von der Berliner Zentrale vorgeschlagenen Entschlichung, die folgenden Wortlaut hat: Im Einverständnis mit den Richtlinien der 17 Lan­desverbände vom 8. Oktober 1928 und in vollem Vertrauen auf die Person Geheimrat Hugenbergs treten wir ein für eine neue Führung der Partei mit Geheimrat Hugenberg."

Macdonald über Friedensaufgaben

Eine Rede im Reichstag. - Scharfe Kritik an den Abrüstungsverhandlungen.

Im Plenarscal des Reichstages fand am Montag abend anläß| Lösung diefer Probleme geeignet. Vor allem solle man sich vor Augen lich des Berliner Aufenthaltes des englischen Arbeiterführers und stellen, daß chemaligen Bremierministers Ramjay Macdonald eine Gigung des jüngst gebild ten Komitees für internationale Aus­sprache statt. An der Veranstaltung nahmen auch zahlreiche Ber­treter des diplomatischen Korps teil. Bon der Reichsregierung waren Reichskanzler Müller, Reichsfinanzminister Dr. Hilferding, Reichsjuftizminister Koch, Reichsminister des Innern Severing, Reichsernährungsminister Dr. Dietrich erschienen.

Reichstagspräsident Löbe

begrüßte Macdonald, der über seine eigene Heimat hinaus große Achtung genieße und wahrscheinlich wieder einmal berufen ſein wird, hohe verantwortliche Aemter zu übernehmen. Er begrüßte ihn in Berlin besonders herzlich, weil man in Erinnerung habe, mie mutig Macdonald bei Kriegsausbruch für die Neutralität Englands eingetreten sei, in Genf den Frieden verfochten habe und noch in den letzten Tagen sich für die zurückziehung der Befagung im Rheinland eingesetzt habe. Darauf ergriff, nochmals stürmisch begrüßt, 18 Ramjay Macdonald

das Wort.

Alle Völker müßten zusammenarbeiten, nicht nur einzelne Gruppen von Bölfern. Die Politif Großbritanniens ist nicht eine Bolitit der Einzelbündnisse oder der Gruppenbündnisse, sondern das großbritannische Bolt wünscht eine Zusammenarbeit mit der ganzen Welt, ohne fich auf bestimmte Gruppen zu beschränken. Deutschland , Großbritannien , Frankreich und alle beschränken. anderen Länder müßten aufhören, sich innerlich mit einem gewissen Mißtrauen zu beobachten, fie dürften nicht nur mit Worten zusammenarbeiten, Einigkeit und Verständnis predigen, sondern müßten auch zu Taten übergehen. Er persönlich glaube, daß tein Bolt allein für den legten Krieg verantwortlich gemacht werden könne. Macdonald betonte, wir sollten dem Nach denken über diese Probleme der Vergangenheit nicht zuviel Raum gewähren: wir sollten nach vorwärts schauen. Da müsse er allerdings zu seinem großen Bedauern eingestehen, daß im heutigen Europa

noch vieles Anlaß zu Bedenten Bemerkenswert ist, daß sich auch der Lambach Flügel, also die Geschäftsführer des Deutschnationalen Handlungsgehilfenver- geben tann. Es gebe wirtschaftliche und politische Reibungsflächen, bendes in Bayern , mit der Lösung Hugenbergs einverstanden er- vor allem Mißverständnisse bei der Auffassung mancher Ereignisse. flirte. Diese Lösung geht nach einer Information der deutsch - Bor allem herrsche Untlarheit und Unverständnis. Die je pige Generation, die gerade aus dem Kriege herausgefommen fei, nctionalen Münchener Zeitung dahin, daß in der Parteivor: habe bas Friedensproblem zu lösen. Man dürfe damit nicht zu lange standsfizung am 30. Oktober die Führung der Deutschnationalen warten, denn zehn, fünfzehn Jahre nach einem Kriege sei die alte artei einem aus drei Männern bestehenden Direktorium Generation, die die Kriegsgreuel noch miterlebt habe, per übertragen wird, von denen der eine unbedingt Sugenberg schwunden. Eine neue Generation, für die der Krieg etwas Ver Jein much windendes, emas Romantisches habe, fei dann meit weniger aur

jeder Krieg mehr Probleme schaffe als er löse. enn man 3. Die Beratungen des Bölferbundes Heute wäre es, wenn man z. B. die betrachte, so, daß die Völker über das Risiko", das der Frieden in sich schließe, mehr diskutierten und vor diesem Risiko mehr zitterten, als vor dem Rifito, das der Krieg umfaffe. Jeder Staatsmann müsse daher die Völker dahin bringen, daß sie sagen: Wir wollen lieber den Frieden mit allem Risito, das er einschließt und lehnen den Krieg ab.

Der Völkerbund und andere Instanzen hätten sehr viele Reso fufionen gefaßt: Berträge ſeien geſchloſſen und Kanferenzen hätter stattgefunden, und seit 1919 sei nicht eine einzige Stimme gewesen, die fich für den Krieg erhoben habe. Eigenartig fei jedoch, daß trotzdem das Abrüftungsproblem nicht weiter fomme. Darin liege das Paradore des Ablaufs der letzten Jahre; und es sei eben be­gründet in jener Furcht der Bölker vor dem Risiko, das der Frieben in sich schließe.

Die Entwaffnungsfrage sei nicht nur eine Bormachtsfrage, fondern auch eine Ehrenfrage. Und, so betonte Macdonald, Deutsch­ land ist nicht nur als Folge des Krieges heute entwaffnet, sondern feinerzeit, als Deutschland die Entwaffnungsverpflichtung übernahm, wurde ihm durch die Unterschrift der Gegenparteien feierlichst zugefichert, daß jene Parteien sich dem deutschen . Vorgehen an schließen würden.

Ein solches Schriftstück, unter das Großbritannien seine Unter­schrift gefeht hat, muß auch durchgeführt werden.( Lebhafter Beifall.) Die Ehre der Unterschrift Großbritanniens erfordert die Durchführung der gegebenen Versprechung nicht nur dem Buchstaben, sondern auch dem Geifte nach.

Die Nationen, das hat sich 1924 in der Bölkerbundsversammlung herausgestellt, fürchten jedoch, daß diejenigen, die offen und ehrlich eine Abrüstungspolitit treiben, von den Ländern, die die Bestim­mungen nicht ehrlich einhalten, die sich ins geheim bewaffnen und falsche Angaben über ihre militärische Bewaffnung machen, im Ernstfall in den Nachteil gebracht würden. Aus dieser Furcht ergab sich die Diskussion der Sicherheitsfrage. Und in all diesen Diskussionen stellte man fich, trog des Bölterbund­pattes, trop Locarno und Kellogg Patt, auf den Standpunft, als ob die heutige Welt mit ihren politischen Verhält­nissen noch diefelbe wie die von 1912 oder 1913 wäre und als ob man annehmen müßte, daß die nächste Generation dasselbe burch

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machen müffe, was die jetzige Generation erlitten hat. Wenn man sich auf den Krieg einstelle, dann feien Locarno und die anderen Bafte unnüß. Diese an sich nüßlichen Instrumente müßten erst einen Inhalt erhalten. Unter den erwähnten Schwierigkeiten aber hätte zum Beispiel die Seeabrüftungstonferens ge