wollie verlangen, daß ein fleures Ruhrstädtchen erstklassige Spezial ften zur Aufbedung von Morden haben sollte? Hier stößt man selbstverständlich auf das mundeste Problem ber not. wendigen größtmöglichen 3entralisierung der Kriminalpolizei. Den Gladbeder Kriminalbeamten fehlten selbst die elementarsten technischen Mittel, um den Tatort photographisch festzulegen, die Mordstelle murde nicht richtig durchsucht, die ersten Bernehmungen wurden vorgenommen, ohne daß man überhaupt mußte, daß die Leiche verstümmelt war; das Ergebnis der Blutuntersuchung wurde erst mehrere Tage später befammt. Und dann: so grob unpsychologisch durfte ein so überlegener junger Mensch mie Husmann nicht angefaßt merden; so tonnte er zu einem Geständnis natürlich nicht gebracht werden. Er taunte scine Heberlegenheit gegenüber den Kriminalbeamten und nugte sie in jeder Weise, indem er sich provozierend und ironisch ihnen gegen über benahm. Es entstand eine gegenseitige Verbitterung, die der Untersuchung natürlich nicht förderlich sein konnte.
( Fortsetzung von der 1. Seite.)
einen Ris und sogar ein leichtes Nachrutschen auf dem linfen Flügel nach dem Garten hin bemerkt haben und ein Maurermeister, der bei dem Bau beschäftigt mar, erflärte, Brovini habe, als er ihn darauf aufmerksam machte, befohlen, das Loch mit Zement zuzuftopfen.
Nach dem Matin" erklärte der Bauunternehmer Provini auf Befragen nach seiner Ansicht über die Ursachen der Einsturztatastrophe, die non ihm beim Bau verwandten Materialien seient Don guter Qualität gemesen. Es fönne immerhin möglich sein, daß einer der Pfeiler des Hauses nachgegeben, und daß er die anderen drei beim Einsturz mit sich gerissen habe. Er baue feit 40 Jahren in Frankreich Häuser und habe gerade in Bincennes in den letzten Jahren mehr als zehn Häuser gebaut, ohne jemals einen Unfall gehabt zu haben. Im übrigen sei die Tatsache, daß er sich im Erdgeschoß des eingestürzten Baus für sich und seine Familie eine Wohnung habe einrichten lassen, der beste Beweis seines Vertrauens in den Bau. Nach dem ,, Echo de Paris" wird vermutet, daß die Regengüsse der letzten Tage den Baugrund aufgeweicht haben. Bor drei Wochen sei das Wasser in den Keller gedrungen, und die festgestellten Risse seien allzu eilig verstopft worden.
Vor dem Generalstreit in Polen . Generalftreit der Zextilarbeiter durchgeführt.
Kuno Graf von Weslarp.
hat auf den Vorsitz der Deutsch werden als Nachfolger des Grafen Westarp in der Partei- und nationalen Volkspartei verzichtet Fraktionstührung der Deutschnationalen ernannt.
Lidy
Lich
a
Br
i.
tur
ban
Fa
hu
übe
tra
698
Ten
bor
Dr
Ein Bild innerer Geschlossenheit war das Mertmal diefes| letzten zwei Jahre, hat bewiesen, daß eine ständige Annäherung in Kongreffes, ein gemeinsamer Wille zu aufbauender Arbeit fast allen theoretischen Fragen sich vollzieht. Diefer Entwicklung erfüllte die Tagung. Diese Tatsache verdient um so mehr wird automatisch auf eine Annäherung in den Arbeitsmethoden und hervorgehoben zu werden, als es sich ja nicht um eine im organisatorischen Aufbau folgen. Bis dahin aber Organisation handelte, die diese Tagung abhielt, sondern um wird die Rag in der bisherigen Form zusammenwirken für die die fünf Freidenferorganisationen, die zu einer Reichs- positiven Aufgaben freigeistiger Boltsaufklärung. arbeitsgemeinschaft freigeistiger Berbände ( Rag) zusammengeschlossen sind: Bolfsbund für Geistesfreiheit. Deutscher Monistenbund ", „ Verband für Freidenfertum und Feuerbestattung". Bund sozialistischer Freidenter" und„ Bund freigeistiger Jugend". Diese nunmehr seit 6 Jahren bestehende Rag" trägt durch die fortgesetzte Gemeinsamkeit des öffentlichen Wirkens die Tendenz in sich, den Weg zu einer fpäteren auch organisatorischen Einheit zu gehen. Niemand stand in Dessau gegen eine solche Zielfezung auf, alle aber betonten mit Nachdrud, daß mit organisatorischen Experimenten nichts erreicht werden fann, er ft muß aus der gemeinsamen Arbeit heraus die restlose innere, iLeologische Einheit erwachsen, und die Entwicklung, zumal der
Gestern fand in Warschau eine Konferenz des Urbeitsminifters Krieg nach innen..
mit den Lodzer Textilindustriellen und Bertretern der Arbeiterschaft ffatt. Die Industriellen hatten es nicht für nötig befunden, selbst zu erscheinen, sondern lediglich ihre Syndizi entfandt, die feinerlei Bollmachten besaßen, über die von den Arbeitern bereits als völlig undiskutabel abgelehnte fünfprozentige Lohnerhöhung hinaus
das war die Parole Bismarcks. Die Arbeiterbewegung sollte vernichtet werden, damit die Herrschaft des Kapitals gesichert sei. Darum das Sozialistengesetz vom 21. Oktober 1878.
zugehen. Die Konferenz verlief daher vollkommen ergeb. Krieg nach außen...
nislos, so daß die Fortführung des Lodzer Generalftreifs, der auch am geffrigen Tage ungebrochen andauerte, notwendig wird. Die Möglichkeit einer Ausbreitung auf ganz Polen ist damit besonders afut geworden. Die Berantwortung muß voll und ganz auf die 3ndustriellen und die Regierung fallen, die diesem Sachverhalt gegenüber un tätig steht. Der Textilstreit hat fich inzwischen auf sämtliche
das war die Parole Wilhelms des Letzten, als er in einem Briefe vom 31. Dezember 1905 anriet: ,, Erst die Sozialisten abschießen, köpfen und unschädlich machen-wenn nötig per Blutbad und dann Krieg nach außen". polnischen Zertilgebiete ausgedehnt. Die Arbeiterschaft Bismarck ist tot, Dilhelm ist desertiert: ift feft entschloffen, ihren Kampf angesichts der herausfordernden aber die Sozialdemokratie lebt!
Unnachgiebigkeit der Industriellen mit allen Mitteln bis zum vollen Erfolg zu führen.
Sturm im Speditionsgewerbe. Herausforderung der Unternehmer.
Im Berliner Speditionsgewerbe zeigt das Barometer auf Sturm. Das bewies mit aller Deutlichkeit der überaus starte Besuch der öffentlichen Bersammlung, die von den Angestelltenorga nisationen für die Berliner Speditionsangestellten zum Donnerstag abend nach dem Balais des Zentrums" einberufen worden war.
Sonntag, 13 Uhr:
Kundgebung im Lustgarten
Die Zahl der in den freigeistigen Verbänden organisierten Mitglieder beträgt ohne deren Familienangehörige meit über 700 000. Beachtlicher nielleicht aber noch als diese Zahl ist die Tatsache, daß der jährliche Zuwachs an organisierten Anhän gern mehr denn 100000 beträgt. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß breite Kreise der proletarischen Bevölkerung den Drang nach neuer weltanschaulicher Ertenntnis in sich fragen. Es hieße, dem geistigen Aufstieg dieser Masse dent Weg versperren, sollte man aus falscher Pietät heraus diese Strömungen nicht beachten oder ihre Forderung unterlassen. Wir wollen gern der Kirche ihre Gläubigen überlassen und uns mit der Erfaffung derjenigen begnügen, die der Kirche wohl noch angehören, aber nicht mehr glauben. Die Freidenferbewegung erschöpft ihre Aufgabe nicht darin, die Waffen zum Austritt aus der Kirche zu bewegen. Die Hauptaufgaben der Freidenfer liegen durchaus im Positiven, in der Berbreitung aller modernen Erkenntnisse, in ber Pflege des proletarischen Gemeinschaftsgefühls, in dem Kampf unt neue Formen der Kunst, wie um neue Lebensformen überhaupt.
Die Freidenfer von heute find feine schwärmerischen Utopiften, fie stehen sämtlich auf dem Boden der margistischen Geschichts betrachtung. Sie wissen, welche Grenzen ihnen im Rahmen der bürgerlichen Gesellschaftsordnung gezogen find. Diese Grenzen gelten aber nicht nur für die Betätigung der Freidenferbewegung, sondern schlechterdings jür die Betätigung aller Arbeiterorganisa tionen. Niemand sollte perkennen, daß der Kampf der Frei benter aus den geistigen Bedürfnissen unserer 3eit erwächst, Aufbauarbeit für eine spätere Ordnung bedeutet und nicht zulegt der gesamten Arbeiterbewegung neues Refruties rungsgebiet erschließt. Max Sievers :
Ein fatholischer Wahlschwindet.
Paris , 19. Oftober.( Eigenbericht.)
In Bayonne ist man einem großangelegten Bahlschwindel auf die Spur gefammen. Bei den Kammerwahlen im April hatten 15 bis 20 junge Seminaristen des Priesterseminars auf gefälschte Wahlfarten ihr Wahlrecht ausgeübt. Zum Teil wurden Karten benutzt, die auf den Namen non abwesenden Missionaren lauteten,
Unter dem Titel La Révolution Fasciste" erscheint in Straßburg eine neue Zeitung, bie es fid) zur Aufgabe gemacht hat, die Lösung
In dieser Bersammlung sollte eigentlich die Entscheidung über Vom 21. bis 28. Oktober Werbervoche! des elfäffichen Problems auf faschistischer Grundlage anzuftreben.
das Ergebnis der Schlichtungsperhandlungen fallen. Der Borsitzende des Schlichtungsausschusses, Gewerberat Rörner, hat aber die Arten dem Schlichter überfandt, weil er sich in diesem Tariftonflikt für befangen hält. Er hatte nämlich im Frühjahr dieses Jahres einen Schiedsspruch gefällt, der für ein Jahr gelten sollte und der bei dem Streit der Speditionsangestellten vom Schlichter auf ein halbes Jahr verkürzt und auch in seinem materiellen Inhalt Derbessert wurde.
In den Berhandlungen über die Forderungen auf Erhöhung der Gehälter um 10 Broz. und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen lehnten die Unternehmer nicht nur jedes Sugeständnis glatt ab, sondern verhöhnten geradezu die Verhandlungstommiffion. Tonangebende Bertreter fagten u. a.: Die Angestellten fönnten Gott banten, daß sie noch eine Stellung haben," oder fie müßten arbeiten, daß ihnen das Blut unter den Nägeln hervorsprigt usw. Man versuchte sogar, der Berhandlungs tommiffion eingureden, daß sich die Spediteure schon erhebliche persönliche Brichränkungen auferlegen müßten, nur um ihre Angestellten beschäftigen zu fönnen. Gewinne find nach den Behaup tungen der Spediteure in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr erzielt, sondern höchstens die Verluste etwas vermindert worden.
Gerade diese Behauptung wurde von einem Diskussionsredner treffend widerlegt. Er wies nach, daß& B. die Speditionsfirmen Barz und Berliner Batetfahrt 2-6. im Jahre 1927 niht nur ihren Berlust pon 337 000 m., den sie 1926 hatten, ausgeglichen, sondern darüber hinaus noch einen Gewinn von 282126 m. erzielt haben.
Die Bersammlung bewies, daß die Speditionsangestellten gemillt find, mit allen gewerffchaftlichen Mitteln die Unternehmer zum Nach geben zu zwingen.
Gegen die Friedhofsschänder.
Der Central- Berein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens veranstaltete im Blenarjaal des che maligen Herrenhaufes eine Kundgebung gegen Friedhofsschändung und rohe Gewalt. Seit November 1923 find im Deutschen Reich nicht weniger als 62 Friedhofsschändungen auf jüdischen Friedhöfen vorgetommen. Die Gewährleistung der Ruhe der Toten ist die Pflicht eines jeden Kulturstaates. Als Vertreter des offiziellen Deutschland war Reichsjustizminister Dr. Koch erschienen. Dr. Koch sprach seine Abscheu darüber aus, daß Deutsche Deutschen derartiges antum fönnen. Wenn sich Haß sogar gegen Tote erhebt, so sei dies nicht mehr ein Gegensatz zwischen Juden und Christen, sondern ein
Gegensatz zwischen Menschen und Unmenschen. Dr. Roch versprach das schärfste Vorgehen gegen Täter solcher Schandtaten und erklärte, daß sich die Reichsregierung dem Protest in jeder Hinsicht anschließt. Landtagspräsident Bartels fand ehrliche Borie der Abscheu vor der Gesinnung solcher Leute, die ihren Mut und ihre vaterländische Ueberzeugung durch Roheitsdelikte beweisen. Er be dauerte besonders die fyftematische Wiederholung solcher Borkomm nisse und rief zu einer Einheitsfront gegen diese Rohlinge auf. Für das preußische Justizministerium sprach Staatssekretär ölscher und für die Polizei Bizepräsident Weiß, beide fündeten strengste Bestrafung der Uebeltäter an. Für den Central- Berein sprachen ferner u. a. Dr. Brodnik, Dr. Weil, Prof. Blumenthal und Julius Bab . Alle Redner bedauerten vor allem die Gesinnung aus der heraus so etwas geschehen fann. Es ist, wie eine psychische Seuche der sogenannten nationalen Kreife, die für ihre Berhebung sich gern Jugendlicher bebienen. Nur in 13 Fällen ist es gelungen, bie Täter zu überführen, babei handelte es fich in sieben Fällen noch um Kinder im schulpflichtigen Alter.
Zum Schluß wurde eine Entschließung einstimmig angenommen: Die Verfammelten rufen das gesamte Bolt zur ente rüsteten Ablehnung der Untaten und zur Schaffung eines Geistes auf, der bei aller Freiheit der Meinungen eine Austragung von politischen Fragen nach den Begriffen von Recht, Sitte und Anstand fordert."
Zeppelinbegeisterung in Amerifa. Begrüßung in Philadelphia . Philadelphia , 19. Oftober.
Dr. Edener und die ihn begleitenden Mitglieder der Zeppelin befogung murben non einer viele Tausende zählenden Menschen, menge, die trotz des Regens didyt gedrängt die Straßen, non den Barorten angefangen, bis zum Rathaus füllten, herzlichst milltommen geheißen. Bei dem Empfang im Rathaus erinnerte Bürger meister Madey an die Verdienste deutscher Einman. derer um die Entwicklung Philadelphias und Pennsylvaniens. Dr. Eden er führte in seiner Antwort u. a. aus, die Fahrt des Graf Zeppelin" sei ein Experiment gewesen, beffen 3med es war, zu zeigen, welche Möglichkeiten im Luftschiff liegen. Die beifällige Aufnahme, die dieses Experiment in Amerita gefunden habe, jei ihm genügende Belohnung
Die Zwischenfälle in Lakehurst.
Wie aus Washington gemelbet wird, hat Marinesefretär 23ilbur den Kommandanten des Flugplages Lakehurst aufgefor bert, über die Behandlung von Besuchern des Flugplages noch ber Ankunft des Zeppelins Bericht zu erstatten, und darauf hingewiesen, daß die Meldungen über eine is handlung der Bassa. giere des„ Graf 3eppelin burd) eine Untersuchung aufgeflärt werden sollen. Irgendwelche formellen Beschwerden seien nicht eingelaufen.
Geheimnisvoller Flugzeugabsturz.
" Hände vom Kontrollapparat!"
beg
Se
bet
tra
Sto
Affanfic Cify, 19. Ottober. Ein von New Yort tommendes Juntersflugzeug pom Bremen" Typ stürzte in der Nähe der Stadt ab. Die sieben Personen an Bord erlitten schwere Verlegungen. Einer Der Berwundeten ist inzwischen gestorben. Fünf der Fahrgäste Investment Banters Association teilnehmen wollten. maren Banfiers, die an der zurzeit hier stattfindenden Tagung ber
600 Meter Höhe erfolgte, purde festgestellt, daß zwei der Shwer Bet der Untersuchung der Ursachen des Absturzes, der aus nerlegten übereinstimmend in loren Fieberdelirien jemand immer mieter qufforderten, die Hände pom kontrollapparat zy Iaffen. Man hofft hierin einen Anhaltspunft zur Aufhellung der Ursache der Ratastrophe zu haben.
Einmütig für Westarp?
U
an
mi
La
百
all
be
in
ba
to
Da
Re
nu
64
Keine Entschließung der deutschnationalen Fraffion. Die deutschnationale Reichstagsfrattion hat die Zeitungen der Rechten über das Ergebnis ihrer Berhandlungen am Donnerstag fo informiert, wie das dem Parteiintereffe dienlich ist. In den In formationen wird gesagt, daß Bestarp einmütig das Ber trauen ausgesprochen worden sei und daß die Frattion auch ferner ein einträchtiges Bertrauensverhältnis zwischen den führenden Parteiinstanzen münsche. Auch ferner" ist gut. Ais ab derartige Infor mationen darüber hinwegtäuschen könnten, daß der deutschnationale Parteiapparat brüchig ist,
eir
82
( 8
23
m
R
ich
he
te
b
be
to
in
M
2
9
A
ไป
g
I
A
1356R
t