Zwischen den Häusern Stralauer Straße 47 und 49 dehnt sich ein ziemlich langgestreckter Bauzaun. Dahinter liegt ein Trümmerfeld pon Sautt, Mörtel und was sonst zu den sichtbaren 1 berresten eines Hausabrijles gehört. balancieren seiltänzerhaft zwischen den amber, ein Hund bewacht, mißtrauischen Blickes, leise Inurrend, diese steinerne Wüste.
Hühner Steinen
Aber da ragt ja zwischen Gerümpel aller Art, Bottenverschlägen, Bohlen usw. noch ein Stückchen Mauer hoch. Einem zersetzten Armstumpf gleich, der seine Fortsegung nach oben verloren hat. Das Erdgeschoß des cinstmals zweistöckigen Houses blieb
-
aus welchem Grunde, weiß man nicht stehen. Ein paar Holzstufen hinauf, und man sicht in einer redt geräumigen Rüche, an die sich drei ebenso geräumige Stuben anschließen. Hier haust der Bor= tier des Hauses als einziger und legter Hausbewohner; ein älterer Mann mit Frau und vier Kindern. Seit 14 Jahren hat er die Portierstelle inne, und als im vorigen Jahre injolge Befigerwechsel das Haus abgerissen wurde und man ihn als Playwächter vorläufig in seiner Wohnung beließ, da maren er und die Seinen heiliroh. ,, Mas meinen Gie," fagte der Alte, oiche Wohnung friege ich ja nie mehr. Wer nimmt heute
Wohnruine Stralauer Str.
Glanz und Elend der Mannekins.
Von der„ Gilde Berliner Mannetins" erhalten wir folgen Zuſchrift:
Der in Ihrer Nachtausgabe„ Der Abend" vom 12. Ottob erschienene Artikel von Herta Berna hat unter unseren Mitglieder lebhaftes Erstaunen und Unwillen erregt. Wir bitten Sie gebenst, Ihre Moderedaftrice nicht Artikel schreiben zu laffe Die geignet sind, den Stand der Mannelins in ein schlechtes i zu sehen. In feiner Modeschau dürfen sich männliche Verion in den Ankleideräumen aufholten, es seien denn die Chefs oder d Konfektionäre, die in Ermangelung weiblicher Versonen anziehe helfen und auch diese sind nur in den Ankleideräumen jel wenn die Lofalitäten sehr eng find.
Ihre Korrespondentin muß besondere Quellen gehabt hab menn sie ongibt, daß die einzelnen Modegeschäfte ihre Manneti gern untereinander ausleihen, das Gegenteil ist der Foll, autes Mannetin wird wie ein Augapfel gehütet, sie ist ein Kapi für ihre Arbeitgeber, das man nie verleihen würde.
Wir müssen aber auch unsere Arbeitgeber in Schuh nehme Die Engrosgeschäfte geben ihren Mannefins gern Urlaub, Modeschauen mitzumachen und denken gar nidt daran, eine fache für einen Gehaltsabzug daraus zu fonstruieren, felbft me fie, mas meistens der Fall ist, 50 M. pro Tag, freie Reise u
Aufenthalt bekommen.
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Wir haben mit Interesse erfahren, wo Modeforresponde tinnen des„ Bormärts" ihre gestopften Strümpfe verschwin lassen, auch was die Gepflogenheiten der eleganten Dimen Verkehr mit Modesalons, Liebhabern und Ehemännern sind, wünschten, daß wir uns auch so gut etwas aus den Finge faugen fömmen wie Ihre Dame, dann würden wir weniger brauchen.
Im übrigen erlauben wir uns darauf hinzuweisen, Mannefins meistens den Kreisen entstammen, für die Ihre shätzte Zeitung fich einfegt und daß mir Arbeitnehmer und fein Lurustiere sind. Bir verdienen unser Brot sehr sdimer, mir fi unseren Arbeitgebern eine wertvolle, anerkannte mithilfe und möchten nicht in einer Zeitung unseren Stand so leichtfertig urteilt sehen mie in Ihrem Artikel.
Wenn Sie Tendenz schreiben müffen, geben Sie auf die sucherinnen, aber nicht auf die schwer arbeitenden Mädchen.
Hochachtungsvoll
( Unterschrift undejerlich.)".
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Nachwort der Redaktion. Wer den Artikel von Berna ohne Voreingenommenheit gelesen hat, der wird gewiß uns übereinstimmen, daß darin feinerlei Serabjegun der Arbeit der Mannefins enthalten ist. Im Gegente was der Vorstand von uns wünscht, nämlich, daß wir„ auf die B sucherinnen, aber nicht auf schwer arbeitende Mädchen" sollen, das tommt gerade in diesem Artikel zum Ausdrud. „ Gilde Berliner Mannelins", als deren Ehrenvorsitzende die Dam 2. H. Helene Bornholdt und Paula Freifrau Reznicet zeichnen, mag vielleicht darin recht haben, daß in d
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ganz so abwideln, wie es bei uns geschildert wurde. Das sind nur Ausnahmefälle. Bei der großen Masse der Modeschaue vor allem im Reich, sind die Mannekins, wie es von der Gilde fel zugegeben wird, schmer arbeitende Mädchen" und wir werden
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einen Portier mit 4 Kindern, wo die Leute alle finderiose Ehepaare ungehinderten Zutritt. Ueber der Küche fehlt sogar uns auch fünftig, gerade als Organ der arbeitenden Klassen, nid Bo
suchen?" Auf dem Wohnungsamt, wo man über neue Wohnungs anwärter naturgemäß nicht allzu begeistert iſt, rief man ihm eben:
falls nachdrücklichst den Besitz einer Wohnung ins Gedächtnis. Und dann: Einem gefchentten Gauf sieht man befanntlich nicht ins Maul! Die Wohnung ist frei, und der Mann vermietet auch noch
das Dach. Aber das mache ich mir schon zurecht," meint er zuperfidillich,„ even bin ich dabei." In einem kleinen Berschlag häm in so vielen mit großer Reflame umgebenen Berufen, so, auch in de nehmen lassen, das glänzende Elend aufzuzeigen, das wi gib
Räurre davon.„ Wenn ich fie bezahlen müßte, würde ich mir wahr. Wert. Mutter ſtoppt in diesem Augenblick auch seinen Redeschwall
scheinlich auch eine andere suchen," meinte er trocken. Vor dem Winter und seinen Schrecken ist ihm schon etwas bange. Es ist recht falt da ohne jedes schüßende Gemäuer, überall flafft wie aus offenen Wunden, und Wind und Kälte haben
es
Tarifbewegung der Innungsschmiedegefellen
mert er mutig auf ein paar alten Blechstücken herum und zimmert der Mannefins, herrscht. fich, fo gut es eben geht, sein schüßend Dach. Er fühlt sich nicht bemitleidenswert und legt auf eine öffentliche Beschwerde feinen und ruft ägrerlich aus der Küche herein: Ad), erzähl du doch den Leuten nicht immer so viel!" Die Stuben sind rein und sauber gebalten, in der Küche focht friedlich das Kaffeewasser, und Mutter fnetet gerade einen Kuchenteig...
Kinderfreunde Berlin . Heute, Freitag, pünktlich 20 Uhr, Bor standssizung. 16. Kreis Köpenid. Heute, Freitag, 19% 1hr, in der Aula der Körnerschule, Lindenstraße, Schubert Feier. Einfürungsrede: Klaus Bringsheim. Mitwirkende: Benz- Quartett, Sänund Genossen sind herzlichst eingeladen.
Nach langen schwierigen Verhandlungen kam es in dem Lohn- herim, Männer- und Gemischter Chor Köpenid. Alle Genoffinnen
fonflikt der Zigarettenarbeiter in der großen Zigarettenfabrit Neuer burg in Trier vor dem Schlichtungsausschuß zu einer Bereinbarung, nach der die bisherigen Löhne mit Wirkung ab 1. Oftober um 6 bis 10 Proz. erhöht werden. Außerdem erhalten alle Arbeiterinnen die gefeßlichen Feiertage bezahlt, ebenso auch die fatholischen kirchlichen Feiertage, die die Firma gefeiert wissen will. Das Lohnabkommen läuft bis zum 31. Juli 1929. Die Hartnäckigkeit der Firma Neuerburg führte dem Deutschen Tabatarbeiter- Berband etwa 800 neue Mitglieder in Trier zu und noch täglich gehen neue Anmeldungen ein.
Theater, Lichtspiele usw.
Freitag, d. 19. 10. Staats- Oper
Unter d. Linden A.-V. 112 19 Uhr
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Freitag, d. 19. 10 Städtische Oper
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Staatl. Schauspielh. Am Gendarmenmarkt A.-V. 179
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Dr. Karl Bornstein, Generalsekretär des Preußischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung, wird heute 65 Jahre alt. Dr. Bornstein ist auch Herausgeber der Blätter für Boltsgefund. heitspflege". Betätigt hat er sich außer mit den Fragen der Sozialhygiene besonders auch auf dem Gebiete der Boltsernährung, Alkoholbekämpfung und des Mieterrechts.
Die Spartaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamtes M.- G.. Berlin . Wallstr. 65, ist täglich mit Ausnahme von Sonnabend Don 9-3 lbr und 4-6 Uhr. Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet
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Für die Schmiede, die in den Berliner Inmungsbetriebe beschäftigt sind, besteht schon seit Ende 1922 fein Lohntarif meh Der damalige Bertrag wurde nicht mehr erneuert, weil Schmiede die Auffassung vertraten, ohne tarifliche Bindung beffe Verdienste zu erzielen. Der tariflose Zustand hat aber dazu führt, daß in den einzelnen Betrieben eine völlig unterschiedlich Bezahlung einriß, die vor allem für die jüngeren Schmiedegefelle unerträglich geworden ist. Während zum Beispiel die Sch meister im Durchschnitt einen Stundenlohn von 1,75 m. habe bekommen die jung ausgelernten Gesellen meistens nur 75-80 eine gut besuchte Bersammlung der Berliner Innungsschmiede Montag den Gesellenausichuß, mit der Berliner Schmied innung über den Abschluß eines Lohntarifes zu verhandeln,
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Um diesen unhaltbaren Zuständen ein Ende zu machen, beauftrage
leber das Ergebnis der Verhandlungen mit der Innung in einer Versammlung am nächsten Montag, abends 7 Uhr, Boefers Festfälen berichtet werden.
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Berantwortlich für bie Redaktion: Eugen Brager, Berlin : Anzeigen: Th. Glo Berlin. Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts druderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SB 68, Lindenstraße Sierzu 1 Beilage.
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