Einzelbild herunterladen
 
  

der

ches

os"

tian­

Er

Ar­

tanik

ien

!

لما و

dra

as

p

6.30

Morgenausgabe

Nr. 497

A 252

45.Jahrgang

Böchentlich 85 Bt., monatlich 3,60 m. im Doraus zahlbar, Postbezug 4,32 einschl. Bestellgeld, Auslandsabonne ment 6,- 2. pro Monat.

*

Der Borwärts erscheint wochentag lich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel Dez Abend", Jllustrierte Beilagen Boll und Zeit und Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Biffen", Frauen Stimme", Technit"," Blid in bie Bücherwelt" und Jugend- Borwärts

Vorwärts

Berliner Bolksblatt

Sonnabend 20. Oftober 1928

Groß- Berlin 10 Pf. Auswärts 15 Pf.

Die etat paftige Ronpareillezetle 80 Pfennig. Reflame eile 5.- Reichs mart. Aleine Anzeigen das tettge. brudte Bort 25 Pfennig( zuläffig met fettgedruckte Borte), jedes weitere Bort 12 Bfennig. Steuengesuche das erste Bort 15 Pfennig, jedes weitere Bort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben Arbeitsmartt zählen für zwei Worte. Seile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen. annahme im Hauptgeschäft Linben ftraße 3, wochentagl, von 8%, bis 17 Uhr.

Bentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

Redaktion und Berlag: Berlin SW 68, Lindenstraße 3

Bernsprecher: Tönhoff 292-297 Telegramm- Adr.: Sozialdemokrat Berlin

Vorwärts- Verlag G.m.b.H.

Große Kundgebung

zur Erinnerung an den Erlaß des Sozialistengesetzes 1878

Sonntag, den 21. Oftober 1928, 13 Uhr, im ,, Lustgarten".

Aufmarschplan und Sammelpläge.

1. Kreis Mitte.

Artonaplatz. 12 Uhr. Anflamer, Aderstraße, Bappelplatz, Berg, Schröder, Tied, Borsig, Elfaffer, Artillerie, Oranien burger Straße, Monbijouplay, Friedrichsbrücke.

%

2. Kreis Tiergarten. Kleiner Tiergarten. 11% Uhr. Alt Moabit, Invaliden, Hessische, Hannoversche-, Friedrich, Oranienburger Straße , Monbijouplay, Friedrichsbrücke.

3. Kreis Wedding . Brunnenplah. 11% Uhr. Pantstraße, Nettelbedplatz. Gericht, Garten-, Feld Ader-, Elsasser-, Artillerie-, Oranienburger Straße , Monbijouplatz, Kleine Präsidentenstraße.

4. Kreis Prenzlauer Berg .

Bor dem Bezirksamt Danziger Straße. 11% Uhr. Prenzlauer Allee Ede Danziger, Bendingerstraße, Bülowplay, Kaiser Bilhelm- Straße.

5. Kreis Friedrichshain .

Süffriner Platz 12 Uhr. Paul- Singer, Blumen, Schidler, Stralauer Straße, Moltenmarkt, Am Köllnischen Fischmarkt, Breite Straße, Schloßplay.

6. Kreis Kreuzberg . Gneisenau, Mittenwalder, Fontane- Promenade. 12 Uhr. Brachvogel, Alexandrinen-, Dresdener , Roß-, Breite Straße. 7. Kreis Charlottenburg . Hausvogteiplah. 12 Uhr. Oberwall, Werderfche Straße, Schloß­

freiheit.

8. Kreis Spandau .

Abfahrtzeiten: 63. 2bt. Staaten: 10,24 Uhr ab Bahnhof Staaten. 59., 60., 61. 2 bt. ab 10,30 Uhr Bahnhof Spandau - West. 62. 2 b t. ab 10,40 1hr Bahnhof Fürstenbrunn. Bis Putlig traße fahren. Um 11,30 Uhr gemeinsamer Abmarsch mit dem Kreis Tiergarten vom Kleinen Tiergarten.

9. Kreis Wilmersdorf .

3

11. Kreis Schöneberg .

Am Bahnhof Großgörschenstraße. 11% Uhr. Großgörschen , Manstein, Yord, Gneisenau, Belle- Alliance, Baruthers, Soffener Alte Jakob, Neuenburger-, Linden-, Jerusalemer Straße , Haus: vegteiplag, Oberwall, Werdersche Straße, Schloßplag.

12. Kreis Steglit.

Am Bahnhof Großgörschenstraße. 11% Uhr. Großgörschen , Manstein, Dord, Gneisenau, Belle Alliance, Baruthers, 3offener, Alte Jakob, Neuenburger, Linden, Jerufalemer Straße, Haus­vegteiplag, Oberwall, Werderfche Straße, Schloßpiah.

13. Kreis Tempelhof .

Mariendorf : Chausseestraße Ecke Kurfürstenstraße, Mariendorfer Lichtspiele( Malid). 12 Uhr. Chauffeestraße( Mariendorf ), Tempelhof , Berliner Straße bis Bahnhof Flughafen. Von dort Fahrt mit der Untergrundbahn bis Bahnhof Friedrichstadt . Aufstellen am Gendarmenmarkt. Französische, Werdersche Straße.

14. Kreis Neukölln.

Reuferplah. 11% Uhr. Reuter-, Pflüger, Friedel, Grünauer, Reichenberger, Mariannen, Briger, Baffertor, Brinzen-, Dres­ dener , Neue Roß, Breite Straße .

15. Kreis Treptow .

Postichedkonto: Berlin 87 536. Bankkonto: Ban? der Arbeiter, Angestellten und Beamten Wallstr. 65. Diskonto- Gesellschaft. Depofitentasse Lindenstr. 3

Und weiter Zollfrieg.

Die Pause" in den deutsch - polnischen Wirtschafts

verhandlungen.

Die deutsche Delegation für die Handelsvertragsverhand­lungen mit Polen hat heute den Auftrag erhalten, nach Berlin zurückzukehren. Bei der Zurüdberufung ist jedoch zum Ausdruck gebracht worden, daß darin nur eine Pause in den Verhandlungen gesehen wird.

Die deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen find also wieder einmal abgebrochen. Es ist müßig, zu fragen, das wievielte Mal es jetzt geschehen ist. Es ist gewiß jehr lobenswert und anzuerkennen, von einer Pause in den Verhandlungen zu sprechen, die jetzt eingetreten ist. Das fennzeichnet die nicht zu bezweifelnde ernste Absicht der Reichsregierung, mit Polen trog aller Schwierigkeiten noch einmal zu einem guten Ende der Wirtschaftsverhandlungen zu kommen und auch in der Zukunft diesem guten Ende energisch zu dienen. Aber darüber hinaus hat die Handels­vertragsdiplomatie allen Anlaß, den neuerlichen Abbruch der Verhandlungen als Bauje zu kennzeichnen, denn die Tat­sache dieses Abbruches ist für beide Teile, für Bolen und Deutschland , beschämend und wird von den Völkern hüben und drüben nicht verstanden.

Der seit fast 3% Jahren bestehende vertragslose Zustand, der durch Einfuhrverbote, Abwehr- und Kampfzölle in der Tat ein Zollfrieg war, wird jetzt fortgesetzt. Daß seit zehn Jahren zwei Bölker, die durch eine 1000- Kilometer- Grenze miteinander verbunden und aufeinander angewiefen sind, ohne vertragliche Regelung ihrer wirtschaftlichen Beziehun­gen neben und gegeneinander leben müssen, dieser traurige Zustand hört auch jezt noch nicht auf. Mag man die poli­tischen Schwierigkeiten, die so lange die Wirtschaftsverhand­Böller hatten ein Anrecht darauf, daß die von ihnen beauf tragte Diplomatie das Werk der wirtschaftlichen Befriedung durchzuführen in der Lage gewesen wäre. Die diplomatische Kunst der Beauftragten der beiden Völker hat aber leider wieder einmal versagt.

Görliher Bahnhof. 11% Uhr. Oranien, Dresdener, Roß, Breite lungen gehemmt haben, noch so hech einschätzen die beiden Straße, Schloßplay.

16. Krcis Köpenick. Schlesischer Bahnhof. Madaiftraße 12 Uhr. Madai, Koppen, Lange, Andreas, Paul- Singer, Blumen, Schidler, Stralauer, Spandauer , Königstraße, Schloßplak.

17. Kreis Lichtenberg .

Bor der Jugendbühne, Sonntagstraße. Spitze Berlin . 11 Uhr. Sonntag, Bühlich, Simon- Dach, Romintener, Bofener Straße, Oftbahnhof, Küftriner Plas, Paul- Singer, Blumen-, Schidler, Stra lauer Straße, Mühlendamm, Breite Straße, Schloßfreiheit. 18. Kreis Weißensee.

Als am 10. September dieses Jahres die Verhandlungen neu aufgenommen wurden, schien das Vorfeld der Ber­handlungen einigermaßen bereinigt. Die lange umfämpften Niederlassungs- und Aufenthaltsfragen der Staatsange­hörigen der beiden Völker waren einigermaßen be­friedigend, wenn auch vorläufig geregelt. Im April

König, Jofty, Wendinger, Kaiser- Wilhelm- Straße. Berliner Allee Ecke Lehderstraße. 11½ Uhr. Greifswalder, Neue dieses Jahres wurde die zuerst so lebhafte Beunruhi­

19. Kreis Bankow.

Ede Berliner und Bornholmer Straße. 11% Uhr. Berliner Hausvogteiplah. 12 Uhr. Oberwall, Werdersche Straße, Schloß- Straße, Schönhauser Allee , Schönhauser Tor, Hanke, Kaiser- ti­helm- Straße.

freiheit.

10. Kreis Zehlendorf .

20. Kreis Reinickendorf . Reinickendorf - Oft am Schäferjee, Residenzstraße. 11 Uhr. Resi denz, Martt, Reinidendorfer, Müller, Chauffee, Friedrich, Oranienburger Straße , Monbijouplak, Präsidentenstraße, Friedrichs

brücke.

Am Bahnhof Großgörschenstraße. 11% Uhr. Großgörschen , Manstein, Yord, Gneisenau-, Belle- Alliance, Baruthers, 3ofjener, Alte Jakob, Neuenburger-, Linden-, Jerufalemer Straße, Haus: Dogteiplah, Oberwall, Berdersche Straße, Schloßplay. Die Züge marschieren zur angegebenen Zeit von ihren Sammelplätzen ab/ Treffpunkt pünftlich 13 hr im Luftgarten Maffengefänge/ Redner am Lautsprecher/ Sprechchor.

Huldigung.

Das arbeitende Berlin ehrt seine alten Vorfämpfer. Im Lustgarten, unter den Fenstern des einstigen Königs­schlosses, wird morgen mittag, ein Uhr, das arbeitende Bolt Berlins aufmarschieren, um den noch lebenden Vor­tämpfern aus der Zeit des Sozialisten geleges feine Huldigung darzubringen. Die Kundgebung wird gewiß ihren geschichtlichen Bor­fängerinnen an Größe ebenbürtig werden, in der Form bringt sie etwas Neues: einen großen historischen Jest zug, der sich von der Lindenstraße nach dem Luft­garten bewegen wird. Dort wird durch die Massen hindurch mit Ordnerhilfe eine Fahrbahn gebildet werden, durch die sich der Festzug, allen sichtbar, bewegen wird. Unsere citen Genossen aus der Zeit des Gesetzes werden sich im Fest­zug befinden und dann einen für sie reservierten Platz am Schloffe beziehen. Genosse Künstler wird die Alten im Namen der jüngeren Generation begrüßen, und unser greifer Genosse Wilhelm Bod wird darauf antworten. Eine mächtige Lautsprecheranlage wird die Ansprachen auf dem nanzen Blak verständlich machen. Durch sie werden auch Linordnungen für den Aufmarsch gegeben werden, mit deren peinlich genauer Befolgung gerechnet wird.

Das Hauptstüd der Feier wird in üblicher Weise non

Chordarbietungen umrahmt sein, der Massengesang der Internationale wird sie als Ganzes abschließen.

Der große Sinn, die tiefe Würde dieser ungewöhnlichen Veranstaltung braucht unseren Lesern nicht noch einmal erklärt zu werden. Teilnahme an ihr ist für jeder mann eine Ehrenpflicht!

Es braucht auch nicht erst betont zu werden, daß die Massen der Partei und der Gewerkschaften in ihrem ganzen Verhalten dem Charakter dieses Tages Rechnung tragen werden. Kein Tag ist weniger geeignet, Streitig teiten zwischen Arbeitern auszutragen, als dieser! Die tommunistische Organisation Berlins müßte freilich nicht sein, was sie ist, wenn sie nicht versuchte, auch diesen Tag für ihre Zwecke auszunuzen. Sie will ein paar Stunden später auf demselben Plaze eine Konkurrenz- und Gegendemonstration in Szene sezen. Sie will selbst an diesem Tage nicht dulden, daß sich das Proletariat feinen Gegnern in imponierender Masse und Geschlossenheit zeigt. Sie zieht es vor, Bilder der Zersplitterung und der feifenden Ohnmacht zu bieten, die jeden Feind der Arbeiterfache froh­locken lassen. Wer diese Wirkung ihres Treibens begreift, wird die Kommunisten in ihrem engeren reise unter sich laffen, dafür aber alles tun, daß die große Feier um 1 Uhr im Luftgarten imposant und würdig verläuft und der morgige Sonntag zu einem wirklichen Ehrentag der Berliner Arbeiterbewegung wird.

gung über das polnische Grenzzonengesetz durch das soge­nannte Wiener Protokoll zur Zufriedenheit beider Teile ge= dämpff. Der Ausgang der Reichstagswahlen im Mai mußte die Bolen ermuntern. einer fommenden Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Zuversicht und mit größerem Bertrauen zu begegnen, wie auch Deutschland nunmehr auf Zugeständ­nisse feinerseits polnisches Entgegenkommen erwarten durfte. In sachlichen Verhandlungen über die einzelnen Tarifpofitio­nen mußte der Zollkrieg zu Ende geführt werden. Das haben die Bölker erwartet.

Die Vorbedingungen für die Verhandlungen waren Günstig. Durch das Stresemann- Jacomiti- Abkommen, das sogenannte Berliner Protokoll, war einige Ordnung in die leidige Schweine und Kohlenfrage gebracht worden. Deutsch­ land gestand darin ein Kontingent von zweihunderttausend Doppelzeninern frisches Schweinefleisch und monatlich zwei­hunderttausend Tonnen ostoberschlesische Kohle zu. Nachdem die Verhandlungen am 10 September in Warschau be­gonnen hatten, brauchte es zunächst nicht zu überraschen, wenn es vielleicht auch Händlermethoden entsprach, daß Bolen durch feine Note vom 15. September die grundsäßlich völlige Frei­gabe der Vieheinfuhr verlangte und außerdem ein Kohlen­fontingent von fünfhunderttausend Tonnen monatlich, ein Verlangen, das von Bolen allerdings bald erheblich gemildert wurde. Es steht fest, daß troß dieser an sich undiskutablen Forderungen die deutschen Unterhändler bereit waren, über die Ziffern des Stresemann- Jadowifi- Abkommens hinaus­zugehen, also das Kontingent von 200 000 Doppelzentnern Schweinefleisch und monatlich 200 000 Tonnen ostober­schlesische Kohle zu erhöhen., Dabei stellte Deutschland die berechtigte Forderung, daß Polen sich über die von den pol­nischen Unterhändlern erwarteten industriellen Zugeständ­nisse klar ausspreche. Diese Erklärung Bolens scheint aber nicht erfolgt zu sein, es scheint auch die Berufung Polens auf das Genfer Abkommen über die Aufhebung der Ein- und Ausfuhrverbote, wonach Deutschland sich ja generell gegen alle Einfuhrverbote ausgesprochen habe, von Polen faum ernst in dem Sinne gemeint gewefen zu sein, daß Polen auch seinerseits die vielen Dugende von Einfuhrverboten und Einfuhrerschwerungen aufheben würde, die gerade für die deutiche Industrie von besonderer Wichtigkeit sind. Jedenfalls sind die Verhandlungen jetzt abgebrochen, und ihr Scheitern scheint durch die mangelnde Erklärung über die industriellen Zugeständnisse Bolens, durch das Srl mit dem internationalen Abkommen über die Ein- und Aus­fuhrverbote und durch Deutschlands Berufung auf eine Be­