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Die Zustände in Deutsch Ostafrita hat eine englische Dame, Miß Balfour, in Augenschein genommen. Sie schreibt über die Hafenstadt Dar- es- Salaam : Die Stadt ist als das Werk von drei Jahren eine bemerkenswerthe Schöpfung. Sie fieht jedoch mehr wie ein deutscher Badeort als sonst etwas aus. In den europäischen Viertel bemerkt man kaum etwas von Handel oder geschäftlichem Treiben. Unwillkürlich drängt sich einem der Vergleich mit Buluwayo( englischer Kolonialort im Innern Afrikas ) auf, wo freilich nur einige Lehmhütten, einige eiferne Dächer zu finden, die Beamten in Hemdsärmeln umberLaufen, aber allgemeine Geschäftigkeit und Raftlosigkeit herrscht, wo die Arbeit überwiegt und Neußerlichkeiten unbekannt sind. In Dar- es- Salaam hat man dagegen große Gebäude, feste Straßen, funstvolle Gärten, Offiziere in fleckenlosen Uniformen, Zusammenschlagen mit den Hacken und tiefe Verbeugungen, aber sonst nichts... Der Gerichtshof in freier Luft in Dar- es Salaam war gesteckt voll Angeklagter, und wir konnten nicht bemerken, daß irgend einer freigelassen wurde. Die große Anzahl der Gefangenen überraschte mich jeden Tag mehr. Ueberall, wohin man sich wandte, begegnete man Gruppen von sechs und acht zuweilen Frauen die am Halse zusammengefettet waren und von einem schwarzen Polizisten oder Soldaten getrieben wurden."
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Diese Schilderung deutscher Kultur im schwarzen Erdtheil trägt das Gepräge der Wahrheit. So muß es aussehen und hergehen, wo preußisch- deutsche Assessoren, Offiziere und Unteroffiziere mit gewohnter Schneidigkeit zivilisiren.
Partei- Nachrichten.
Gewerkschaftliches.
belegt. Arbeitgeber, welche Arbeiter im Widerstreit mit diesen| Schließung seines Geschäftes gewärtigen. Nun standen aber die Vorschriften beschäftigen, werden mit einer Zusatzstrafe von 5 Kr. Osterfeiertage unmittelbar vor der Thür, an denen Schröder ein bestraft für jeden so beschäftigten Arbeiter. Im Wiederholungs- Geschäft zu machen hoffte. In dieser Nothlage wandte sich falle tann die Zulagebuße bis auf 10 Kr. für jeden der er- Schröder an den Amtsvorsteher sowohl wie an den Angeklagten. wähnten. Arbeiter steigen. Die Zustimmung der betreffenden Ar- Letterer machte ihm Vorwürfe darüber, daß er sich an den beiter befreit nicht von der Buße. Amtsvorsteher gewandt habe und ließ durchblicken, daß er die Sache § 4. Dieses Gesetz soll in allen Bäckereien und Kon- all ein machen und ein Auge zudrücken könne. Am 13. April, am ditoreien an einem allen Arbeitern zugänglichen Platze auf- Osterbeiligabend, traf der Angeklagte mit dem Restaurateur gehängt werden. Kühnel in einem Lokal zusammen, er ließ Schröder rufen und Folgen Einführungsbestimmungen 2c. flüsterte alsdann dem Kühnel zu, wenn Schröder 20 M. springen laffe, werde er für die Feiertage unbehelligt bleiben. Kühnel bes stellte dies an Schröder, dieser hatte aber kein Geld bei sich. weshalb ihm der Angeklagte eine Stunde Frist gab, sonst werde er die Bude" schließen lassen. Schröder hatte aber gar nicht so viel Geld in seinem Besiz, trotzdem ließ ihn der Herr Sekretär nachmittags in mehrere Kneipen kommen und machte energische Anspielungen auf die Provision, immer mit der Schließung der Bude" im Hintergrunde. Schröder aber hatte nichts, er konnte nichts geben und mußte sich auf alles gefaßt machen. Am nächsten Morgen traf aber die Konzession ein und Sperling, der sich unterdeffen wohl seines gewagten Spieles bewußt geworden war, brachte ihm dieselbe persönlich, wozu er gar nicht verpflichtet war. Die Sache kam im Gastwirthsverein zur Sprache und gelangte Schließlich zur Kenntniß des Amtsvorstehers, der den Mann sofort entließ. Der Gerichtshof hielt nun zwar für erwiesen, daß der Angeklagte gar nicht die Macht besaß, seine Drohung bezüglich der Schließung des Lokals auszuführen, es genüge aber, daß der Bedrohte sich in dem Glauben befand, der Ans geklagte habe die Macht, ihm Schaden zuzufügen. Die Handlung an sich sei eine schwere und lasse auf einen schlechten Charakter schließen, doch sei der Angeklagte noch unbescholten und deshalb laute das Urtheil auf 14 Tage Gefängniß.
An die Gewerkschaften Berlins und Umgegend. Das schöne Weihnachtsfest naht heran, und hunderte von stellenlosen Mitgliedern suchen unsern to stenlosen Arbeitsnach weis Jüdenstr. 36 auf. Wir richten an die verehrlichen VergnügungsFestkomitee's 2c. Das Ersuchen, darauf zu achten, daß die in den betreffenden Festlokalen thätigen Arbeitskräfte organifirt find. Die Arbeitsscheine liegen bei den Wirthen am Buffet aus. Die Arbeitstommission der organisirten Gast wirthsgehilfen.
Der Ausstand der Zurichter in der E. Meyer'schen Lederfabrik in Berlin dauert bereits die fünfte Woche. Die Hoffnung auf Erledigung dieser Angelegenheit noch vor den Weihnachtsfeiertagen hat sich nicht erfüllt, obwohl die Arbeit drängt. Allem Anschein nach liegt die Sache so, daß Herr Meyer sich schwer dazu entschließen kann, selbst zu kommen, trotzdem es ihm lieber wäre, wenn der Streit überhaupt nicht bestünde. Die Zahl der Ausständigen beträgt gegenwärtig noch 75, wovon die meisten verheirathet. Alle, ohne Ausnahme find entschlossen Preußisches Versammlungsrecht. In Jüterbogt wurde auszaharren, bis eine Einigung zu gunsten der Betheiligten zu am 1. September eine öffentliche Volksversammlung vom über- stande gekommen ist. Lohnkommission der Leder. wachenden Beamten aufgelöst, weil der Einberufer ein Bureau arbeiter Berlins . war noch nicht gewählt seinem Wunsche, die Frauen Bei den Gewerbegerichts- Wahlen in Oldenburg habe hinauszuweisen, nicht nachkam. Der Jüterbogter Landrath lehnte die vereinigten Gewerkschaften einen glänzenden Sieger auf erhobene Beschwerde ein Einschreiten gegen den Beamten ab, rungen. Mit 160 und 161 Stimmen haben ihre Kandidaten gegen da er auf grund des§ 8 des Vereinsgesetzes zu seinem Vorgehen befugt gewesen sei. Die fönigliche Regierung in Potsdam die Hirsch- Duncker'schen gesiegt, trotzdem diesen die Streifbrecher vom letzten Buchdruckerstreit zu Hilfe geeilt waren. gab dem weiter Beschwerdeführenden am 6. d. M. die Antwort: Der fönigliche Regierungs- Präsident. 1. 2089, 11.
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Der schweizerische Uhrenarbeiter Verband schlug als Nachfolger Schwiguebel's den Genossen Reimann, Redakteur der Solidarité horlogère", zum Adjunkten des Arbeiterfekretariats vor.,
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Begen Beleidigung des Pastors Ilgner in Friedens est bei Meserih in der Provinz Posen waren seinerzeit der tantor Friedrich Wiedemann aus Friedenshorst, der Lehrer Oskar Scholz aus Rogsten bei Bentschen und der Redakteur der Preuß. Lehrer- 3tg.", früherer Lehrer Karl aake aus Spandau von der ersten Straffammer des Landgerichts II verurtheilt worden und zwar Wiedemann zu 100 Mart Geld= ftrafe, Scholz zu drei Wochen Gefängniß und Laafe Der Verband der Nahrungsmittelarbeiter Oesterreichs Zu 150 Mart Geldstrafe. Pfarrer Igner hat am Potsdam , den 29. November 1895. hat beschlossen, den zweiten Verbandstag am 5. Januar 1896 in Sonntag, den 28. Oktober vorigen Jahres, zu einer Zeit, Ihre Beschwerde vom 12. September d. J. fann ich nicht Wien abzuhalten. Der Verband umfaßt vorläufig die Branchen als die Wahl des Abg. von Unruhe- Bomst in Frage stand, für begründet erachten. Mit Rücksicht auf die Zusammen- der Bäcker, Fleischhauer, Konsumbediensteten, Müller und Zucker- eine Predigt gehalten, welche einen politischen Charakter trug. febung der Versammlung aus Mitgliedern des„ Allge. bäcker, sämmtlich in Wien . Aus den Provinzen gehören dem Anknüpfend an das Evangelium vom Zinsgroschen trat er für meinen Arbeitervereius" und des sozialdemokratischen" Wahl- selben blos die Bäcker in Karlsbad , Laibach und Salzburg an. eine gerechte Bertheilung der Steuern ein und griff die polivereins" und in anbetracht des Gegenstandes der Bericht. Nach dem Vorschlag der czech is chen Müller soll ein Kontischen Parteien an, welche für die Simultanschulen und gegen erstattung in der Versammlung über die Kreis- Parteifonferenz greß der Lebensmittelarbeiter zu Ostern 1896 ein- die geistliche Schulaufsicht wirken. Er sprach von den Gotteshat der überwachende Beamte mit recht angenommen, daß es berufen werden, der sich mit den Fragen des Arbeiterschutzes und lästerern und denen, die die geistliche Schulaufsicht aus der Schufe sich um eine zwecks Umgehung der geseglichen Bestimmungen der Taktik der Organisation befassen soll. Das wichtigste Kampf- heraushaben wollen, von den Simultanschulen, in denen Evanangesetzte Vereinsversammlung gehandelt hat. Den Bescheide ziel der Nahrungsmittelarbeiter bildet die Erringung der Sonn- gelische und Katholische nebeneinander lehren sollen und dadurch des Herrn Landraths vom 6. September d. J. tann ich daher tagsruhe. verhindert werden, ihren Glauben voll zu bekennen, und nur auftimmen. betonte die Nothwendigkeit der geistlichen Schulaufsicht, denn wenn der Wächter nicht da ist, sind die Schafe verloren". Der Kantor Wiedemann, der in diesen Aeußerungen Angriffe auf die Lehrer erblickte, notirte sich auf dem Kirchenchor fofort die martantesten Stellen und sein Kollege bestätigte ihm, daß auch er die Aeußerungen des Pastors und Schulinspektors ebenso auf Pastor Flgner, um Aufklärung von ihm zu erbitten, und fie gefaßt habe. Beide gingen deshalb nach dem Gottesdienste zum erhielten den Bescheid, daß der Herr Pastor sie beide gar nicht gemeint, sondern nur im allgemeinen gesprochen habe. Bei einer fleinen Lehrerversammlung, in welcher es sich darum handelte, ob die Geistlichen Ehrenmitglieder der Lehrervereine werden Parteiversammlungen. In Ralt fand am 3. d. M. eine follen, brachte Wiedemann den Borfall als Gegengrund zur Barteiversammlung für den Landkreis Köln statt. Der vom Das Muster eines Majestätsbeleidigungsprozesses be- Sprache, der anwesende Lehrer Schols nöthigte ihm seine AufBertrauensmann Genossen Kurth erstattete Jahresbericht um schäftigte gestern die neunte Straffammer am Landgericht I. Der zeichnungen ab und behandelte den Vorgang in einem von der faßte ein größeres Gebiet der Thätigkeit, als die im Arbeiter Brobbel war von seinem Kameraden Schulz einer Preuß. Lehrer- Beitung" veröffentlichten Artikel unter dem Titel vorigen Jahre erfolgte Abrechnung. Die Ungiltigkeitserklärung Majeftätsbeleidigung besichtigt und deshalb angeklagt worden. Schulhaus und Pfarrhaus". Pastor Jlgner, der sich dadurch be der Reichstagswahl für Köln Stadt auf grund der zu Unrecht Er bestritt mit aller Entschiedenheit jede Schuld und gab an, leidigt fühlte, stellte den Strafantrag und die erste Strafkammer Diesem Wahlkreise zugetheilten eingemeindeten Vororte bedingte daß die Anzeige nichts sei, als ein frivoler Racheaft. Der des Landgerichts I erkannte am 14. Mai wie oben angegeben. Auf die Einschließung dieser Orte in die Partei- Organisation des Denunziant sei mit ihm verfeindet, und dem dürfe man nicht eingelegte Revision hob das Reichsgericht das erste Landkreises. Dadurch wurde die Einwohnerzahl dieses Wahl- trauen, denn der schrecke selbst davor nicht zurück, unter seinem Ertenntniß auf und verwies die Sache an das Landtreises um ca. 100 000 Seelen vermehrt. Die Einnahmen be- Gide die Unwahrheit zu sagen; er habe auch bereits eine lange gericht I. Bei der gestrigen Verhandlung vor der IX. Straftrugen 1511,83 M., die Ausgaben 1241,90 M. Gewählt wurde Reihe von Vorstrafen erlitten. Der Zeuge wollte dies unter fammer legte Pastor Ilgner sein Manuskript vor, um zu be als Vertrauensmann Genosse Kurth. Die Beschliffe des Bres- seinem Eide in Abrede stellen, mußte dann aber zugeben, daß er weifen, daß er in den fraglichen Stellen seiner Predigt gar nicht lauer Parteitages wurden von der Versammlung in einer Refo- einmal mit einem Jahr Gefängniß bestraft sei. Da er dabei die Lehrer im Auge gehabt habe. Wiedemann und der zweite lution gebilligt.- blieb, daß dies seine einzige Strafe sei, und da der Angeklagte Friedenshorster Lehrer blieben dabei, daß sie die Worte des unter Bezugnahme auf bestimmte Daten glaubhaft versicherte, Geistlichen als gegen die Lehrer gerichtet aufgefaßt hätten, daß der Zeuge bereits vielfach bestraft sei, mußte die Verhand lung vertagt werden.
brochen.
Der Regierungs- Präsident. Graf Hue de Grais." Dazu ist zu bemerken, daß zwar vor Jahren in Jüterbogt ein„ Algemeiner Arbeiterverein" bestanden hat, dann aber auf- In Genf ist ein Streit der Möbeltischler ausgegelöst und polizeilich abgemeldet ist; später wurde ein Sozialdemokratischer Wahlverein" geschaffen. Es ist deshalb auch nicht ersichtlich, warum der Regierungspräsident auf einmal zur Philadelphia ausgebrochen. Alle Linien find bis auf die Ein Ausstand der Pferdeeisenbahn- Angestellten ist in Motivirung eines Versammlungsverbotes diesen Allgemeinen einer Gesellschaft, wo es nicht zum Streit tam, außer Betrieb. Arbeiterverein" aus dem Aftenstaube wieder ausleben läßt. Die Jüterbogter Genossen wollen in dieser Angelegenheit Angeblich sollen die Streikenden 300 Wagen zertrümmert haben.
weitere Schritte unternehmen.
Gerichts- Beitung.
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In Hagen i. W. erstatte der Vertrauensmann in einer Parteiversammlung am 15. d. M. Bericht über Einnahme und gaben aber zu, später überzeugt worden zu sein, daß diese Ausgabe seit dem 16. Dezember 1894. Die Einnahme betrug Auffassung eine irrthümliche war. Der Staatsanwalt beantragte 483,31 M., die Ausgabe 285,20 M., Ueberschuß 198,11 M. Alš Vertrauensmann wurde Genosse Sprave wiedergewählt. Die auch für viele Arbeitervereinigungen überaus gegen Wiedemann selbst die Freisprechung, gegen Schola da. In Wolfenbüttel ergab die Abrechnung des Ver- Sinne des§ 360 Biffer 9 des Strafgesetzbuches für das Deutsche Neumann der Ansicht, daß die vom Pastor Jigner gewichtige Frage, wann ein Verein als Versicherungsanstalt im gegen 200 m., gegen Laate 100 M. Geldstrafe. Der Gerichtshof war mit den Rechtsanwälten Schönborn, Dr. Sello und trauensmannes eine Einnahme von 134,84 M. und eine Ausgabe Reich anzusehen ist, beschäftigte neuerdings wiederholt das brauchte Wortstellung immerhin geeignet war, jener allerdings von 134,44 Wt. Als Vertrauensmann wurde Genosse Mell mit Kammergericht. In einem Falle hatten sich mehrere Leute mit als irrthümlich nachgewiesenen Auffassung Vorschub zu leisten großer Majorität wiedergewählt. gleichen landwirthschaftlichen Interessen zu dem Zwecke zusammen- und daß den Angeklagten der Schutz des§ 198 zugebilligt nenes sozialdemokratisches Blatt wird feit gethan, etwaige, außerhalb des Willens des einzelnen liegende 15. Dezember in Ungarn herausgegeben. Es erscheint vier- Verluste an Vieh 2c. gemeinsam zu tragen. Einen Rechtsanspruch werden müsse. Der Gerichtshof erkannte deshalb auf fostenlose Freisprechung der drei Angeklagten. zehntäglich in Preßburg und trägt den Titel Weft auf die eventuellen Unterstüßungen räumte diese Gemeinschaft ungarische Arbeiter 3eitung". Die neue Beitung, ihren Mitgliedern jedoch nicht ein. Vom zuständigen Landgericht der wir besten Erfolg wünschen, ist Eigenthum der Partei jenes waren die Herren verurtheilt worden, weil sie ohne die erforder: Depeschen und lehte Nachrichten. Bezirks und wird von Vidor Sidi herausgegeben und liche staatliche Genehmigung eine Versicherungsanstalt errichtet redigirt. Gedruckt wird sie in Budapest in der von Arbeitern hatten, die bestimmt gewesen sei, gegen Zahlung eines Einkaufsgegründeten Gutenberg - Druckerei, da weder in Preßburg noch in geldes oder gegen Leistung von Geldbeiträgen beim Eintritt den benachbarten Provinzorten ein Buchdruckereibefizer die Her- gewisser Bedingungen oder Fristen Zahlungen an Kapital oder stellung des Arbeiterblattes übernehmen wollte. Natürlich werden Rente zu leisten".(§ 360 g.) Der Revision der Verurtheilten trat die Arbeiter Preßburgs nun auch ihre anderen Drucksachen in Budapest herstellen lassen.
Polizeiliches, Gerichtliches 2c.
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infizirt waren.
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Berlin , 19. Dezember. ( B. H. ) Der Minister für Landwirthschaft zc. hat angeordnet, daß die Einfuhr von Schweinen Einfuhr von frischem Schweinefleisch dänischen Ursprungs sofort aus Dänemark in die vorhandenen Seequarantänen sowie die verboten wird und nur bis zum 21. d. m. verladene Sendungen in der öffentlichen Verhandlung vor dem Straffenat des Kammer noch zu den bisherigen Bedingungen zugelassen werden dürfen. gerichts der bei diesem beschäftigte Ober- Staatsanwalt entgegen, Diese Maßregel wurde getroffen, nachdem in der Seequarantäneobwohl die Revision nach der Praxis des Kammergerichts ohne Wegen der Aeußerung: Das ist ein Streit weiteres hätte für begründet erklärt werden müssen. Das Kammer- Anstalt in Rostock feuchentrante Schweine ermittelt worden brecher", die Genosse Langenstein in Plauen i. B. mit gericht hatte nämlich bisher immer entschieden: Bum Begriff waren, welche zweifellos schon vor der Verladung in Dänemark bezug auf einen in seinem Lokal verkehrenden Maurer gethan einer Versicherungsanstalt gehöre, daß den Versicherten aus ihrem Frankfurt a. M., 19. Dezember. ( B. H. ) Der„ Frankf. haben sollte, war er vom Schöffengericht wegen Uebertretung des Gintritt in die Anstalt beim Eintritt gewiffer festgelegter Be Beitung" wird aus London telegraphirt: Alle Nachrichten aus § 153 der Gewerbe- Ordnung zu einer Woche Gefängniß dingungen Rechtsansprüche auf Entschädigung erwachsen. Amerita melden, daß die Botschaft Cleveland's dort große Erverurtheilt worden. Auf eingelegte Berufung entschied das Land- e chtsansprüche standen aber den erwähnten Landwirthen gericht am 11. Dezember, daß die vom Schöffengericht dem An- auf die fraglichen Unterstüßungen nicht zu. Der Herr Ober- regung hervorgerufen hat und daß deren Inhalt überall gebilligt wird. Von den leitenden New Yorker Blättern hält nur die geflagten beigemessene Handlungsweise die Thatbestandsmerkmale Staatsanwalt glaubte großen Werth auf ein Urtheil demokratische World" die Botschaft für einen schwerwiegenden des§ 158 selbst dann nicht enthalte, wenn die inkriminirte des Ober- Landesgerichts in Königsberg legen zu müssen, Fehler und die Ausführung derselben für verfehlt. Das Blatt Aeußerung wirklich gefallen sei. Langenstein wurde deshalb von das thatfächlich im Gegensah zur Praxis des Kammer bestreitet, daß die Ausdehnung des englischen Besizes in Venezuela Strafe und Kosten freigesprochen. gerichts ausgesprochen hat, die Einräumung von RechtsEine Protestversammlung gegen das Attentat ansprüchen fei nicht ein durchaus nothwendiges Merk- den freien Institutionen in Amerika widerspreche und bezweifelt, durchaus nothwendiges Mert daß Amerita in diesem Falle die Sympathien der zivilisirten auf das sächsische Landtagswahlrecht in Döhlen wurde mal der Versicherungsanstalt. Der Strassenat des Welt finde. polizeilich aufgelöst, als der Referent ungefähr mit seinem Bor: Rammergerichts blieb seiner bisherigen Judifatur treu und hob trag zu Ende war. Dieser Versammlungsschluß war außer das Urtheil des Vorderrichters unter Freisprechung des An ordentlich wirksam und trug viel zur Erhöhung der guten Stim- geflagten auf.- Uebrigens steht das Ober- Werwaltungsgericht in Berlin hinsichtlich der Auslegung des Begriffs Versicherungsmung der 800 Theilnehmer bei. anstalt", wie ihn§ 360 des Strafgesetzbuches gebraucht, auf dem Boden des Kammergerichts. Hätte der Ober- Staatsanwalt Er folg gehabt mit feinen Bemühungen, dann wäre feine Gewert: chair mehr im stande, ihren Mitgliedern für die Reise und die haben und sich deren Kontrolle zu unterwerfen. Bei der Arbeitslosigkeit zc. Unterstübungen zu versprechen und gewähren, ohne die Genehmigung der Staatsbehörde dazu zu
Soziale Uebersicht.
Die däntfchen Sozialdemokraten haben dem Folkething zeit in Bäckereien und Konditoreien zugehen lassen, einen Gefeßentwurf über die Einschränkung der Arbeitsder folgende Bestimmungen enthält:
§ 1. Alles Backen von Brot und Kuchen in Bäckereien Konditoreien ist verboten an den Sonntagen von morgens 6hr bis zum nächsten Morgen um 6 Uhr. Ausgenommen ist das Trocknen von Schiffsbrot, Anfeuerung der Defen, Anrichtung des Sauerteiges und des Weißbrotes, die auch innerhalb dieser Zeit erfolgen fönnen.
London , 19. Dezember. ( B. H. ) Lord Salisbury wird, wie der Daily Graphic" meldet, bevor er die Botschaft des Präsidenten Cleveland beantwortet, mit mehreren europäischen Kabineten diese Frage besprechen. Standard" meint, der Präsident Cleveland habe durch seine Botschaft ein förmliches Verbrechen begangen. Er beschwöre durch die ungeziemende Sprache einen Bruderkrieg herauf, der in seinen Folgen uns absehbar sein dürfte.
London , 19. Dezember. ( B. H. ) Unterrichtete Kreise glauben, daß es der Regierung fehr schwer fein wird, den Frieden zu erhalten, wenn Nordamerika wirklich eine Kommission zur Unters Hinter den Koulissen des Amtsbureans. Wegen versuchung der Grenze nach Venezuela entfenden sollte. Von den suchter Erpressung hatte sich heute der frühere Privatsekretär des Kolonialbehörden werden in Guayana vorerst energische Schritte Amtsvorstehers in Weißensee, jeziger Korrespondent Paul Sper zur Wahrung der Interessen gethan. ling vor der ersten Straftammer am Landgericht II zu vers Sofia , 19. Dezember. ( B. H. ) In der Sobranje erklärte antworten. Im April d. J. erregte es gewiffes Aufsehen, daß der Ministerpräsident Stoilow, daß der Erbprinz Boris am der Privatsekretär des Amtsvorstehers plöglich entlassen wurde, 3. Januar orthodox getauft werden soll. Die Sobranje wird § 2. Ferner sind von dieser Bestimmung ausgenommen die weil er Provisionen für die Beschleunigung von Schant- Kon- am 28. Dezember geschlossen. Sonntage vor Weihnachten, ebenso Fastnachtssonntag, erster geffionen verlangt haben sollte. Es fonnte dem Beschuldigten Washington, 19. Dezember. ( B. H. ) Von allen Seiten Weihnachts , erster Oster- und erster Pfingstfeiertag. Dafür soll allerdings nur ein Fall nachgewiesen werden, aber diefer eine gehen dem Präsidenten Cleveland beglückwünschende Telegramme die Arbeit ruhen den ganzen Fastnachtsmontag, den zweiten Fall, der gestern das Gericht beschäftigte, war recht bezu. Die Mitglieder des Kongresses fanden sich gestern einzeln Weihnachts , Osters und Pfingstfeiertag. zeichnend. Der Schankwirth Schröder betrieb ein Schankgeschäft beim Präsidenten ein, um diesem ihren persönlichen Dank für § 3. Die Uebertretung dieses Gesetzes, die als öffentliche vorläufig auf die Konzession seines Vorgängers. Dies war nicht fein energisches Eintreten in der englisch venezuelanischen Frage Polizeifache behandelt wird, wird mit Strafen von 10-200 Kr. zuläffig und Schröder mußte zu jeder Stunde die amtliche auszusprechen.
Verantwortlicher Redakteur: Kris Kunert, Echöneberg- Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilageu